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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 12

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Xi'abcu Trarbach Photographie bcr Neuen Phvtonr, (Üesellsch Stexilik Sperliit Das Rheinische Schiefer Gebirge, ein altes S ch v l l e n g e b i r g e. Traben-Trarbach mit Gräfin bürg an der Mosel. Schon ein flüchtiger Vergleich des Rheinischen Schiefergebirgs mit einer Alpenlandschaft läßt den gewaltigen Gegensatz zwischen einem jugendlichen Faltengebirge und einem alten Schollenland deutlich hervortreten. Dort die überragenden Höhen, die wundersame Mannigfaltigkeit der Gipfel und Kämme, der Gletscher und Seen, des Pflanzenkleids und der Klimaregionen, hier abgeglichene Plateau- und Bergrückenformen, langsam dahinziehende Flüsse, kleine, weltverlorene Bergsee». Die uralte» Täler der Mosel und des Rheins prangen iin Schmuck grüner Reben, sie sind dicht bevölkert, von reiche»! Berkehrslebe» durchflutet und verklärt durch den Zauber der Sage und Poesie.

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 154

1888 - Berlin : Hertz
154 Friedrich Wilhelm'8 Lebens- und Denkungsweise. Schulen, der Wissenschaft und Kunst. Nicht blos die Universität Frankfurt hatte sich seiner vielfachen Gunst und Unterstützung zu erfreuen, er gründete in Duisburg eine neue Hochschule und sorgte überall für die Wiederherstellung der niederen und höheren Schnlanstalten, zu welchem er eine besondere Commission ernannte. Auch legte er durch die Erwerbung einer ansehnlichen Büchersammlung den Grund zu der großen Königlichen Bibliothek in Berlin. Selbst die Künste erfuhren bald mehrfache Unterstützung, wiewohl hierin wegen Mangels an Geld fürerst nicht sehr Großes geschehen konnte. Nur die Baukunst wurde von Anfang an auf alle Weise gefördert, was zum Theil mit der Prachtliebe des Kurfürsten zusammenhing. Zwar in seinen persönlichen Neigungen und häuslichen Gewohnheiten war er sehr einfach: er scheut sich nicht, wenn er allein über den Markt geht, ein Paar Nachtigallen, die man feilbietet, zu kaufen, denn er liebt Singvögel in seinen Gemächern; in seinem Küchengarten pfropft er selbst die ans der Fremde gebrachten Reiser, in Potsdam hilft er die Trauben lesen und die jungen Karpfen fischen. Aber, wo er als Fürst auftritt, da muß Alles großartig sein, damit sein junger Staat in der Achtung der großen Welt, die einmal auf das Aeußere viel Werth legt, nicht etwa gering dastehe. Er hält daher auf einen gewissen Glanz in der äußeren Erscheinung, verschreibt trotz der Geldnoth, in der er sich oft befindet, für seine Gemahlin den köstlichsten Schmuck aus Paris oder Amsterdam; er nimmt es übel, wenn ihn Jemand an die Kosten erinnert. Auch seine Gesandten müssen überall mit der größten Pracht auftreten und dürfen keinem anderen nachstehen; denn an den Höfen besonders hing die Geltung vielfach vom äußeren Glanze ab *). Friedrich Wilhelm's Lebens- und Denkungsweise. In Allem, was wir von der vielseitigen Thätigkeit seiner Regierung hier zu rühmen haben, war der Kurfürst selbst die eigentliche Seele und der leitende und belebende Geist. Wie er schon in seiner Jugend den Sitzungen des geheimen Rathes mit Fleiß und Eifer beigewohnt, so fuhr er bis in die spätesten Lebensjahre in unverdrossener Arbeitsamkeit fort. Unter den empfindlichsten Gichtschmerzen sah mau ihn stundenlang sitzen und die eingegangenen Briefe mit den Secre-rairen durcharbeiten, um sich von Allem selbst zu unterrichten. Dann gab es wohl einiges Geheimere, was er sich allein vorbehielt, aber das Meiste ward doch in eigentliche Berathung gezogen: Friedrich galt für einen der besten Köpfe von Europa, von tiefen Gedanken und reifer Erfahrung, doch ist es öfter vorgekommen, daß er eine Meinung, die er bereits ergriffen, im versammelten Rathe wieder fallen ließ, wenn er sich überzeugte, daß eine andere besser sei. Man verglich sein Urtheil mit dem Neigen der Zunge in der Waage: nach der Seite hin, wohin das Uebergewicht der Gründe fiel, dahin ging auch seine Entscheidung. Seine Grundsätze waren: wohl überlegen, rasch ausführen. Was ihm eine geistige Ueberlegenheit über Alle gab, mit denen er in Berührung kam, war, daß er sich in jedem Augenblicke seiner erhabenen Stellung, seiner hohen Pflichten und seines reinen Willens bewußt war. Sein ganzes Streben hatte etwas Großartiges, Heroisches. Dabei war der innerste Kern seines thatkräftigen Lebens die Religion, der innige *) Ranke a. a. O. S. 71.

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 219

1888 - Berlin : Hertz
Friedrich Wilhelm's Selbstthnigkeit; die Aushebung und Werbung. 219 ordnet und ändert die Verfassung und Verwaltung des Staates; wenn die Stände widersprechen wollen, so sagt er gerad heraus, daß er „die Junkers ihre Autorität rniniren werde." „Ich stabilire die Souveränität," sagte er, „wie einen Kocher de Bronce,“ und ohne Widerrede müssen seine Befehle vollzogen werden. Aber er ist sich dabei bewußt, nur den Vortheil des Volkes im Auge zu haben, und das Herrschen ist ihm nicht blos persönliche Leidenschaft, sondern er sieht es als Gottes Ordnung an und will, daß diese Ordnung überall beachtet werde, von oben herab soll jeder Untergebene seinem Vorgesetzten eben so gehorsam sein, wie ihm. Während Friedrich I. den Erweis seines fürstlichen Ansehens in äußerem Prunke suchte, hat Friedrich Wilhelm in seinem einfachen Rocke, auf seinem hölzernen Schemel, in seinem geraden, derben Soldatentone doch eben einen höheren Begriff von seiner königlichen Stellung als Jener; aber vor Allem fühlt er sich für seinen Staat verpflichtet und lebt nur seines Staates wegen. Er muß daher Alles wissen, was in jedem Zweige der Verwaltung vom Größten bis zum Kleinsten gethan wird, er muß erfahren, was in jedem Theile seines Staates vorfällt, ohne ihn darf Nichts gethan werden. Er arbeitet von früh bis spät, er schläft kaum und immer unruhig; ihn halten die schlechtesten Wege, Wind und Wetter, Eis und Schnee nicht ab; ohne alle Bequemlichkeit ist er immer auf, zu Wagen oder zu Pferde, immer eilig, Nichts geht ihm schnell genug; so bietet er allen Beschwerden Trotz. Dasselbe verlangt er von seinen Beamten, seinen Dienern, weil er sie dafür bezahlt, daß sie arbeiten sollen. Er selbst bewacht Alles unablässig. Alle Beamten zittern vor ihm, weil Keiner vor seiner Eontrole sicher ist. Er erfährt, daß der Thorschreiber in Potsdam die Bauern srüh vor dem Thore warten läßt, ohne zu öffnen; eines Morgens geht er selber hin, findet den säumigen Beamten noch im Bette und prügelt ihn mit den Worten: „Guten Morgen, Herr Thorschreeiber," höchst eigenhändig aus dem Bette heraus. Er wollte, die ganze Nation sollte so einfach leben und so thätig und betriebsam sein wie er*). Das Heer unter Friedrich Wilhelm; die langen Kerls. Seine Thätigkeit ging, wie gesagt, vor Allem auf die Vermehrung und Vervollkommnung des stehenden Heeres hinaus. Er nannte die Soldaten,,seine lieben blauen Kinder" und widmete ihnen wirklich eine Art väterlicher Zärtlichkeit, wiewohl er es als guter Vater, wie wir sehen werden, an sehr strenger Zucht nicht fehlen ließ. Während seiner Regierungszeit ist die Armee von 48,000 Mann, wie er sie vorfand, fast auf das Doppelte vermehrt worden. Schon im Jahre 1719 zählte dieselbe 54,000, im Jahre 1740, dem Todesjahre des Königs, 83,500 Mann. Es war natürlich nicht leicht, diese großen Truppenmassen aus der beschränkten Einwohnerzahl des Landes zusammenzubringen und doch mußte wenigstens der größte Theil aus den Landeskindern genommen werden. Die freiwilligen Werbungen reichten nicht Hin, und so geschah es, daß junge dienstfähige Leute auch mit Gewalt fortgenommen wurden. Doppelt saftig wurden die Aushebungen dadurch, daß die Werber in gegenseitigem Wetteifer sich oft in denselben Ortschaften durch listige oder gewaltsame Wegführung *) Stenzel, Itt.

4. Geschichte - S. 52

1913 - Berlin : Oehmigke
— 52 — abkommender Gotik verziert. Die Zimmer, überdeckt von Gewölben, wurden nur wenig erhellt durch die runden, bleigefaßten, hier und da mit bunten Heiligen oder Wappen geschmückten Scheiben und boten gerade bei ihrer geringen Geräumigkeit im Winter trauliche Aufenthaltsorte. Im Sommer wurden sie wenig benutzt. Zwei Türme behüteten die Spreeseite des Gebäudes. In der ihm eigenen, schwärmerischen Frömmigkeit wandelte Friedrich der Eisenzahn, als er von Land und Leuten schied, um seine letzten Tage im sonnigen Franken zuzubringen, seine Hauskapelle zu einem Domstift um. Es war am 20. Januar 1469. Düster flammten in dem dämmernden Raume der Kapelle die Kerzen. Würzig dufteten die Kiefernbüschel, mit denen der Boden bestreut war. Vor dem Altar, umgeben von den Söhnen der Grafengeschlechter des Frankenlandes, den Hohenlohe, Ottingen und Helfenstein, den anhaltmischen Herren und den Edeln des eigenen Landes kniete Friedrich Ii. Mer dem Purpurkleid mit dem Hermelinkragen trug er die blitzende Kette des Schwanenordens. Wie aber auch ihre Glieder schimmerten, diese silbernen Sägen mit den purpurroten Herzen, dieses goldene Marienbild und der schneeweiße Schwan unten in der Binde — die tiefsinnigen Symbole bedeuteten doch nur Schmerz und getäuschte Lebenshoffnungen. Denn die Pommern waren unbezwnngen, und dem Fürsten selbst war kein männlicher Erbe gegeben; seine Söhne waren vor ihm gestorben. Heute dachte Friedrich aber nicht an das, was ihm mißlungen war; nein, er blickte mit innigem Danke darauf hin, daß ihn die Vorsehung in anderen Dingen so reich gesegnet hatte. Deshalb legte er, nachdem der Gottesdienst beendigt war, in die Hand des Geistlichen eine Urkunde, welche die Schloßpfarre zu einem Domstift erhob. In der alten Burg von 1451 haben auch Albrecht Achilles, — dieser freilich nur sehr selten — Johannes Cicero und Joachim Nestor geweilt. Hier war es, wo der weise Johann mit den Gelehrten Deutschlands verhandelte, um auch seinem Lande eine hohe Schule zu geben. Hier prägte er die Grundsätze einer wahrhaft väterlichen Regierung dem hochsinnigen Jüngling ein, der nach ihm des Staates Zügel ergreifen sollte. Im 16. Jahrhundert aber war das kurfürstliche Schloß zu Berlin-Kölln ein gar verrufenes, finsteres Gebäude. Joachim I. lebte einsam darin, und drum — so wenig er sonst die Jagd liebte:

5. Geschichte - S. 60

1913 - Berlin : Oehmigke
— 60 — anheben und dein Auge dem Luftzuge folgt, der leise über die Heidekräuter streicht. Es ist der stille Zauber der Natur, die auch die Einöden belebt, und ihr Auge ist auch hier; denn dort hinter dem schwarzen, starren Nadelwald liegt ein weiter, stiller, klarer See. Er spiegelt seine dunkelgrünen Ufer wider in seinem dunklen Wasser, mit ihrem Rauschen, mit ihrem Flüstern. Aber das dunkle Wasser wird plötzlich klar, wenn die Wolken vorüberziehen: ein Silberblick leuchtet aus; der blaue Himmel schaut dich an, der Mond badet sich, die Sterne funkeln. Dort ergießt der volle See sein Übermaß in ein Fließ, das vom Waldrande fort in die Ebene sich krümmt. Hier bespült er Elsenbüsche, die es überschatten und gierig seine Wellen ausschlürfen möchten, sickert über die nassen Wiesen und wühlt sich dort im Sande ein festeres Kiesbett, um Hügel sich windend, an Steinblöcken vorübersprudelnd und durstige Weiden tränkend. Die vereinzelten Kiefern, Vorposten des Waldes, wettergepeitscht, trotzig in ihrer verkrüppelten, markigen Gestalt, blicken umsonst verlangend nach den kühlen Wellen; nur ihre Riesenwurzeln wühlen sich unter dem Sande nach dem Ufer, um verstohlen einen Trunk zu schlürfen. Wer heute von den fernen Hügeln auf dieses Waldeck gesehen, hätte es nicht still und einsam gefunden. Zuerst hätte ein weißer, wallender Glanz das Auge getroffen; dann ringelten Rauchwirbel empor, und um die schwelenden Feuer bewegten sich Gestalten. Schnee war das Weiße nicht; denn die Bäume röteten sich zwar schon herbstlich, aber schüttelten noch sparsam ihre welken Blätter ab, und die Wiesen prangten noch in kräftigem Grün. Schnee war es nicht, denn es blieb nicht liegen; es flatterte und rauschte auf, hellen Lichtglanz werfend und wieder verschwindend. Schwäne waren es auch nicht, die aufflattern wollen und die Flügel wieder sinken lassen. Das hätten Riesenvögel sein müssen, deren es im Havellanbe und der Zauche nie gegeben hat. Auch Segel waren es nicht, die der Wind aufbläht und wieder niederschlägt; denn auf dem Fließe trieben nur kleine Nachen; auch Zelte nicht, denn es bewegte sich hin und her, und wer näher kam, sah deutlich zwischen den Feuern Hütten aufgerichtet, zierliche von Stroh und rohere von Kieferngebüsch. Eine Lagerung war es, aber der einsame Reisende brauchte sich vor Raubgesellen nicht zu fürchten; die paar Spieße, die

6. Geschichte - S. 77

1913 - Berlin : Oehmigke
— 77 — Die Versuche Dietrichs, Rache zu üben, ließen nur seine Ohnmacht erkennen. Mit starker Hand machte Friedrich dem Ranbrittertnm ein Ende und sorgte für Frieden und Wohlfahrt in der Mark Brandenburg. Ferdinand Schmidt (Die Quitzows). 25. Die Gans von Putlitz und die Erstürmung von Angermünde. (25. März 1420,) Ein neues Lied gesungen sei: Nach dem Winter da kommt der Mai, das haben wir wohl vernommen. Und daß Kettr-Angermünde märkisch ward, das soll dem Markgrafen frommen! * sk * Johann von Briesen ließ sich jagen von Kettr-Angermünde bis Greifenhagen, all' Mut war ihm gebrochen. Da ging er zu Hofe uach Alten-Stettin und hat zu dem Herzog gesprochen: „Gnäd'ger Herr, was zu halten stand: Kettr-Angermünde und das Stolper Land, ist verloren und verdorben. Der Markgraf hält es jetzt in Hand, und doch hieß es, er sei gestorben." Da ließ der Herzog entbieten und holen all' seine Mannschaft, Pommern und Polen. Nach Vierraden ritt man zu Tische; da setzten sie sich und hielten Rat und aßen süße Fische. Dann ritten sie weiter, und kaum heran, Angermünde ward ihnen aufgetan. Alle haben dem Herzog geschworen, und alle riefen „Stettin, Stettin!" Und Brandenburg war verloren. Aber draußen hinter Wall und Graben die Märkischen schon sich gesammelt haben, vierhundert Ritter und Knechte.

7. Geschichte - S. 34

1913 - Berlin : Oehmigke
Narren den Rücken zu, als wenn er die Torheiten nun nicht mehr ansehen könne. Da wurde der arme Bürgersmann vor Schreck urplötzlich nüchtern, und es überkam ihn eine solche Angst, daß er nicht von der Stelle weichen konnte. Er rief laut um Hilfe: „He dheit mi wat! he dheit mi wat!" (Er tut nur was! er tut mir was), und man mußte ihn fast krank nach Hause tragen. Der Roland stand am andern Morgen wieder wie früher; sein großes steinernes Gesicht überschaute wieder den Marktplatz, als wenn nichts passiert wäre. Der Mann aber betrank sich in seinem ganzen Leben nicht mehr, und es besteht seitdem in Stendal ein Sprichwort, womit man den Übermut des Trinkers warnt: „He dheit mi wat, he dheit mi wat! Js doch, as hätt' ick dat Drinken satt!" N-ich I. D. H Stemme, von Ernst Rethwisch. 14. Brandenburger Lied. 1. Herz der deutschen Lande, Brandenburger Mark, zwischen Sumpf und Sande, arm, doch treu und stark! Groß durch deine Siege, teures Heimatland, neuen Reiches Wiege, vorwärts unverwandt! 2. Laß dir nimmer grauen deiner Feinde Schar; über dir im Blauen schwebt der Zollernaar! Seiner Schwingen Rauschen schreckt den Erdenball, seiner Stimme lauschen rings die Völker all. 3. Ja, in deinem Lande hat er seinen Horst, zwischen Sumpf und Sande, zwischen See und Forst. Mögen doch sie schmähen kahl dich, ohne Zier, deine Söhne stehen treu und fest zu dir. 4. Ihrer Taten Größe ist dein Ehrenkleid, deiner Armut Blöße blitzend Krongeschmeid'. — Herz der deutschen Lande, Brandenburger Mark, zwischen Sumpf und Sande, arm, — doch treu und stark! Brandenburg in Wort und Bild.

8. Geschichte - S. 153

1913 - Berlin : Oehmigke
- 153 — 55. Die Fahne von des Königs Regiment. Der Junker (1806). 1. Die Trommel ruft zum Streite zu Preuzlau in der Stadt, darinnen mancher Preuße den Tod gefunden hat; Kartätschen reißen Lücken, und Reiter hauen ein: die treuen Preußen müssen dem Tod verfallen sein. 2. Die Trommel schweigt im Streite, der welsche Reiter siegt; doch frei in freien Lüften die Preußenfahne fliegt. Von Petershoff der Junker kühn wie ein Adler ficht, der läßt die Adlerfahne im Tode selber nicht. 3. Der wirft, bevor er sinket, mit letzter Kraft der Hand der Preußen heil'ge Fahne hoch auf die nächste Wand. So endet die Affäre zu Prenzlau in der Stadt, darinnen liegt begraben manch preußischer Soldat. Der Bürger (1813). 1. Da war ein guter Bürger zu Prenzlau in der Stadt, der anno sechs die Fahne im Hof gefunden hat. Er grub sie bei der Linde dicht an der Mauer ein; nie soll die Preußenfahne der Franken Beute sein. 2. Die Trommel rüst so fröhlich, die fremden Dränger fliehn; durch Prenzlau anno dreizehn viel tausend Preußen ziehn. Stolz kommt einhergegangen des Königs Regiment, das tapfre und das treue, des Königs Regiment. 3. Da tritt der gute Bürger zu Prenzlau vor sein Haus und trägt die alte Fahne des Regiments heraus. Hei, wie die trotzigen Krieger die Fahne froh umstehn, und wie die Freudentränen die Wangen niedergehn! „Der Preußen Ehrenfahne kann nie verloren sein!" so klingt es rings im Kreise, und Trommeln jubeln drein. — Das ist das Lied vom Bürger zu Prenzlau in der Stadt, der seines Königs Fahne so treu bewahret hat. George Hesekiel.

9. Geschichte - S. 22

1913 - Berlin : Oehmigke
— 22 — dahin, bei Anbruch der Nacht das feindliche Lager zu überfallen. Szupan, ein vornehmer Heerführer, versuchte vergeblich, ihn von diesem Vorhaben abzubringen. Der Herzog bestand darauf und zieh endlich seinen alten, erprobten Diener der Feigheit und Untreue. Da beschloß Szupan, als Streiter das wieder zu erringen, was er als Ratgeber verloren hatte. Die Nacht war still und klar, als die Polen in einiger Entfernung von Lebus geräuschlos über die Oder setzten. Kaum hatte das Heer drüben wieder festen Fuß gefaßt, als etwas geschah, das den Herzog nur noch mehr in seinem Vorhaben bestärken mußte. Aus dem Erlengebüsch schritt ein hageres Weib mit einem großen Siebe zum Strome hinab. Tief tauchte sie es in die dunkeln Fluten, bis es zum Rande gefüllt war. Dann kehrte sie zu dem erstaunten Fürsten zurück. Kein Tropfen entquoll dem Siebe. „Das Zeichen ist dir günstig," sagte sie, „dein ist der Sieg!" Und hoch aufgerichtet ging sie mit dem Wasserbecken vor den erschrockenen Kriegern einher. Allein der Markgraf hatte längst die Zurichtungen für den geplanten Überfall bemerkt und Anstalten zur Abwehr getroffen. Sein Heer war vorteilhaft aufgestellt. Als die Polen nichtsahnend sich dem Schlosse näherten, brach Konrad mit seinen Getreuen hervor und fiel über die ahnungslos Heranziehenden her. Bald war der Sieg erfochten. Jählings ergriffen die Polen die Flucht. Nur der Dunkelheit hatten sie es zu danken, daß nicht ihr ganzes Heer aufgerieben wurde. Gleich beim ersten Angriff war die Wahrsagerin gefallen. Auch Szupan hatte seinen Schwur erfüllt. Wie ein Löwe fechtend, färbte er bald mit feinem Blute die Erde. Als der Sieg errungen war, uahm man das Schloß ein, dessen schwache Besatzung zum Strange verurteilt wurde. Des Markgrafen Absicht war erreicht. Nachdem er seine Rache gekühlt hatte, verließ er das verödete Schloß und zog wieder heimwärts. A. Trinius (Märkische Streifzüge). 9. Berlin und Kölln ums Jahr 1250. Ein heiterer Sommermorgen des Jahres 1250 leuchtet uns. Wie Silber erglänzen an dem klaren, zu immer tieferem Blau sich wölbenden Himmel die duftigen, zartgeformten Wolken.

10. Geschichte - S. 120

1913 - Berlin : Oehmigke
— 120 — geboten werden. Des Königs Dienst ist Gottesdienst. Nicht jeder kann die Ehre ertragen oder weiß den Ruhm zu schätzen, eine Muskete unseres Landesvaters zu tragen. Ihr müßt das am besten fühlen! So bleibt denn Knechte euer Leben lang!" 3. Endlich hatten die Werber ihren Zweck erreicht. Viele ließen sich, vom Bier angeregt, von dem versprochenen Golde berauscht, im Hinblick auf die verheißenen Ehren und schönen Tage verleiten, das Handgeld zu nehmen und sich anwerben zu lassen. Mochten auch Vater und Mutter weinen und jammern und händeringend ihren Sohn beschwören, doch den Namen nicht unter den Werbeschein zu setzen — die Versuchung war zu groß. Auch Christian Götze, der Sohn eines ehrsamen Schusters^ unterschrieb den Schein. Er erhielt nun noch mehr Bier und Branntwein; die Korporale nannten ihn „Kamerad", und ehe er sich's versah, war er Soldat. Ihm folgten andere; die Lust stieg immer höher. Der Abend kam heran; die Bürgerschaft und die Kinder hatten sich längst verlaufen, aber immer noch zechten die Angeworbenen auf dem Platze vor dem Wirtshause. Am nächsten Tage verließen die Werber die Stadt. Es folgten ihnen mit schwerem Schädel und gegen gestern merklich herabgestimmtem Mut acht junge, stämmige Burschen. Christian Götze war der größte von ihnen; seine Länge betrug beinahe zwei Meter nach heutigem Maße, um Haupteslänge überragte er alle andern. „Bursche, freue dich, du kommst in des Königs Regiment nach Potsdam", sagte feierlich der Offizier, ihm die Schulter klopfend. Franz Hoffmann (92euer deutscher Jugendfreund). 39. Eine Tagfahrt König Friedrich Wilhelms 1. a) Eine Kassenrevision. 1. Es war an einem Julitage des Jahres 1730. Eine schwüle^ drückende Stille herrschte, wie sie großen Gewittern vorauszugehen Pflegt, und die Sonne sandte ihre Strahlen senkrecht von dem unbewölkten Himmel herab. Der kühle Hausflur des Amtsgebäudes zu Soldin war um diese Zeit ein prächtiger Zufluchtsort, und der Königliche Domänen- und Kammerrat von
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