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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 12

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Xi'abcu Trarbach Photographie bcr Neuen Phvtonr, (Üesellsch Stexilik Sperliit Das Rheinische Schiefer Gebirge, ein altes S ch v l l e n g e b i r g e. Traben-Trarbach mit Gräfin bürg an der Mosel. Schon ein flüchtiger Vergleich des Rheinischen Schiefergebirgs mit einer Alpenlandschaft läßt den gewaltigen Gegensatz zwischen einem jugendlichen Faltengebirge und einem alten Schollenland deutlich hervortreten. Dort die überragenden Höhen, die wundersame Mannigfaltigkeit der Gipfel und Kämme, der Gletscher und Seen, des Pflanzenkleids und der Klimaregionen, hier abgeglichene Plateau- und Bergrückenformen, langsam dahinziehende Flüsse, kleine, weltverlorene Bergsee». Die uralte» Täler der Mosel und des Rheins prangen iin Schmuck grüner Reben, sie sind dicht bevölkert, von reiche»! Berkehrslebe» durchflutet und verklärt durch den Zauber der Sage und Poesie.

2. Geschichte - S. 60

1913 - Berlin : Oehmigke
— 60 — anheben und dein Auge dem Luftzuge folgt, der leise über die Heidekräuter streicht. Es ist der stille Zauber der Natur, die auch die Einöden belebt, und ihr Auge ist auch hier; denn dort hinter dem schwarzen, starren Nadelwald liegt ein weiter, stiller, klarer See. Er spiegelt seine dunkelgrünen Ufer wider in seinem dunklen Wasser, mit ihrem Rauschen, mit ihrem Flüstern. Aber das dunkle Wasser wird plötzlich klar, wenn die Wolken vorüberziehen: ein Silberblick leuchtet aus; der blaue Himmel schaut dich an, der Mond badet sich, die Sterne funkeln. Dort ergießt der volle See sein Übermaß in ein Fließ, das vom Waldrande fort in die Ebene sich krümmt. Hier bespült er Elsenbüsche, die es überschatten und gierig seine Wellen ausschlürfen möchten, sickert über die nassen Wiesen und wühlt sich dort im Sande ein festeres Kiesbett, um Hügel sich windend, an Steinblöcken vorübersprudelnd und durstige Weiden tränkend. Die vereinzelten Kiefern, Vorposten des Waldes, wettergepeitscht, trotzig in ihrer verkrüppelten, markigen Gestalt, blicken umsonst verlangend nach den kühlen Wellen; nur ihre Riesenwurzeln wühlen sich unter dem Sande nach dem Ufer, um verstohlen einen Trunk zu schlürfen. Wer heute von den fernen Hügeln auf dieses Waldeck gesehen, hätte es nicht still und einsam gefunden. Zuerst hätte ein weißer, wallender Glanz das Auge getroffen; dann ringelten Rauchwirbel empor, und um die schwelenden Feuer bewegten sich Gestalten. Schnee war das Weiße nicht; denn die Bäume röteten sich zwar schon herbstlich, aber schüttelten noch sparsam ihre welken Blätter ab, und die Wiesen prangten noch in kräftigem Grün. Schnee war es nicht, denn es blieb nicht liegen; es flatterte und rauschte auf, hellen Lichtglanz werfend und wieder verschwindend. Schwäne waren es auch nicht, die aufflattern wollen und die Flügel wieder sinken lassen. Das hätten Riesenvögel sein müssen, deren es im Havellanbe und der Zauche nie gegeben hat. Auch Segel waren es nicht, die der Wind aufbläht und wieder niederschlägt; denn auf dem Fließe trieben nur kleine Nachen; auch Zelte nicht, denn es bewegte sich hin und her, und wer näher kam, sah deutlich zwischen den Feuern Hütten aufgerichtet, zierliche von Stroh und rohere von Kieferngebüsch. Eine Lagerung war es, aber der einsame Reisende brauchte sich vor Raubgesellen nicht zu fürchten; die paar Spieße, die

3. Geschichte - S. 22

1913 - Berlin : Oehmigke
— 22 — dahin, bei Anbruch der Nacht das feindliche Lager zu überfallen. Szupan, ein vornehmer Heerführer, versuchte vergeblich, ihn von diesem Vorhaben abzubringen. Der Herzog bestand darauf und zieh endlich seinen alten, erprobten Diener der Feigheit und Untreue. Da beschloß Szupan, als Streiter das wieder zu erringen, was er als Ratgeber verloren hatte. Die Nacht war still und klar, als die Polen in einiger Entfernung von Lebus geräuschlos über die Oder setzten. Kaum hatte das Heer drüben wieder festen Fuß gefaßt, als etwas geschah, das den Herzog nur noch mehr in seinem Vorhaben bestärken mußte. Aus dem Erlengebüsch schritt ein hageres Weib mit einem großen Siebe zum Strome hinab. Tief tauchte sie es in die dunkeln Fluten, bis es zum Rande gefüllt war. Dann kehrte sie zu dem erstaunten Fürsten zurück. Kein Tropfen entquoll dem Siebe. „Das Zeichen ist dir günstig," sagte sie, „dein ist der Sieg!" Und hoch aufgerichtet ging sie mit dem Wasserbecken vor den erschrockenen Kriegern einher. Allein der Markgraf hatte längst die Zurichtungen für den geplanten Überfall bemerkt und Anstalten zur Abwehr getroffen. Sein Heer war vorteilhaft aufgestellt. Als die Polen nichtsahnend sich dem Schlosse näherten, brach Konrad mit seinen Getreuen hervor und fiel über die ahnungslos Heranziehenden her. Bald war der Sieg erfochten. Jählings ergriffen die Polen die Flucht. Nur der Dunkelheit hatten sie es zu danken, daß nicht ihr ganzes Heer aufgerieben wurde. Gleich beim ersten Angriff war die Wahrsagerin gefallen. Auch Szupan hatte seinen Schwur erfüllt. Wie ein Löwe fechtend, färbte er bald mit feinem Blute die Erde. Als der Sieg errungen war, uahm man das Schloß ein, dessen schwache Besatzung zum Strange verurteilt wurde. Des Markgrafen Absicht war erreicht. Nachdem er seine Rache gekühlt hatte, verließ er das verödete Schloß und zog wieder heimwärts. A. Trinius (Märkische Streifzüge). 9. Berlin und Kölln ums Jahr 1250. Ein heiterer Sommermorgen des Jahres 1250 leuchtet uns. Wie Silber erglänzen an dem klaren, zu immer tieferem Blau sich wölbenden Himmel die duftigen, zartgeformten Wolken.

4. Geschichte - S. 8

1913 - Berlin : Oehmigke
— 8 — und bewirtete sie fürstlich. Das üppige Mahl und der köstliche Wein mundete ihnen, und bald wirkten die Getränke auf die ^inne der Fürsten. Bon Stunde zu Stunde stieg ihnen der Wein mehr und mehr zu Kopse, und diesen Zeitpunkt hatte Gero herbeigesehnt. Plötzlich entspann sich ein Streit, und die Schwerter von Geros Freuudeu blitzten über den Köpfen der Wenden. Unfähig sich zu schützen, sanken sie, von wuchtigen Schwerthieben getroffen, röchelnd zu Roden und färbten den Saal mit ihrem Blute. Nur ein Fürst entkam dem fürchterlichen Gemetzel und brachte die Trauerkunde in die Wohnungen der Witwen und Waisen. Eine weite Gruft nahm Geros Feinde auf, die nun hier vereint ausruhten vom Kampfe des Lebens. Alljährlich an ihrem Todestage öffnet sich um Mitternacht das große, breite Grab, und heraus steigen bleichen Angesichts und hohlen Auges die Geister der Fürsten. Blutige Schwerter blitzen im Mondenschein, und dumpfes Getöse wie Weh! und Rache! tönt durch die Lust, bis die Geisterstunde im Schall der Klosterglocken verweht im kühlen Morgenhauch, der den andern Tag verkündet. Dann kehren die schaurigen Gestalten der erschlagenen Wendenfürsten in ihre große, kühle Gruft zurück und ruhen, bis der Todestag sie aufs neue hervorruft. An demselben Tage soll es um Mitternacht auf dem Chor der alten Kirche in Gernrode nicht geheuer sein, und manches Sonntagskind will den greisen Wendenbändiger geschaut haben, wie er dem Grabe entstiegen und nach seiner Stammburg Gersdorf gewandelt sei. Heinrich Pröhle. 4. Mistiwoi, der „Wendenhund". Mistiwoi war Obotritensürst und bereits Christ geworden. Er hielt zum Herzog Bernhard, dem damaligen Markgrafen der Nordmark, und fühlte sich ihm an Macht, Geburt und Ansehen nah genug, um um dessen Nichte anzuhalten. Der Markgraf versprach sie ihm. Mistiwoi zog aber, um ganz in die Reihe christlicher Fürsten einzutreten, zunächst mit tausend wendischen Edelleuten nach Italien und focht an Kaiser Ottos Seite in der großen Schlacht bei Basantello. Als er zurückgekehrt war, erschien er vor Markgraf Bernhard

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 26

1847 - Berlin : Reimer
26 ler Ausdehnung ab. Die Kettenform der Gebirge ist allgemein, mit einer einzigen Ausnahme. Iii. Die Wasser-Systeme und unteren Stufenlander S ü d - A m e r i k a's. 13. Die patagonische Ebene, das untere Stufenland zweier großer Ströme (Rio negro u. Rio colorado), ist sehr wenig bekannt, größtentheils salzige oder steinige Steppe mit ärmlicher Vegation. 14. Die Pampas und der Rio de la Plata. Der Parana entquillt dem N.w.-Abfall der Kette von Villa Rica, bricht in zwei verschiedenen Absätzen durch ihre westlichen Zweige in sein unteres Stufenland, die Tiefebene der Pampas, eine un- absehbare, anbau-, Holz-, berg- und hügelarme Grasflur, welche an einigen Stellen zum Sumpf oder zur Salzsteppe wird. Der Pa- raguay, der auf dem niedrigen Wasserscheiderücken der wüsten Cam- pos Parexis entspringt, durchfließt sie ihrer ganzen Länge nach. — An seiner Mündung 5—15 Mln. breit; — 210 Mln. oberhalb derselben schon schiffbar. — 15. Der S. Francisco durchfließt ein weites, 900 —1700' hohes, oft überschwemmtes Thal, und ist weit aufwärts schiffbar. — Der Paranaiba, ein Fluß d. Tieflandes, zeigt denselben Wafser- reichthuin wie alle, selbst die Küsten-Flüfse Amerika's. 16. Der Maranon und seine Stufenländer. Sein oberer Lauf in einem tiefen, engen Längenthale der Cordilleren von Peru; im mittleren durchbricht er die ostw. vorliegenden Cordilleren in einem engen Querspalt; beide sind unverhältnißmäßig kurz im Vergleich mit seinem unteren Lauf durch die, von O. nach W. 450 Mln. breiten, nach ihm benannten Tiefländer, welche nur durch einen niedrigen Wasserscheiderückcn von den Pampas geson- dert, 300 Mln. von der Küste nur noch 600' über d. M. und zu beiden Seiten des Maranon meist mit undurchdringlichen Urwäl- dern bedeckt, zum Theil aber auch als weite, bäum- und hügellose Grasebenen (Llanos) ausgebreitet sind. — An der Mündung ist d. Hauptarm des Stromes 12, der Nebenarm Para 5 Mln. breit. — Seine Nebenflüsse sind, wegen ihrer riesenhaften Dimensionen, sämmt- lich Ströme zu nennen. Mehrfache Bifurkationen, am bekann- testen und merkwürdigsten die des Rio negro mit dem Cassi'quiari. 17. Die Tiefebene von Guyana. Die in der I. Abth. S. 31 unter b. angeführten Flüsse stürzen, nebst vielen anderen, in Wasserfällen von dem waldreichen Hochlande von Guyana in das

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 27

1847 - Berlin : Reimer
27 gleichnamige Tiefland, dessen Ausdehnung meerwärts, vermittelst der Scdutt- und Geröll-Massen, welche die genannten Flüsse aus dem Gebirge herbeiführen, noch täglich wächst. 18. Der Orinoco und seine Stufenländer. Sein obe- rer Lauf innerhalb des unbekannten Hochlandes von Guyana, des- sen letzte Zweige der Strom mit Katarakten durchbricht; sein un- terer Lauf, durch dichte Waldungen, umsäumt den W.: und N- Fuß des Hochlandes; sein Mündungsland ist zur Regenzeit eine weite Wasserfläche. Auf seinem linken Ufer weite Llanos, kahl, dürr und vegetationsleer in der trockenen, mit mannshohen Gräsern bekleidet in der nassen Jahreszeit. 19. Der Magd a lenen-Fluß und Cauca bilden tief ein- geschnittene Längenthäler innerhalb der Cordillcren von Neu-Gra- nada; das untere Stufenland des ersteren ist eine wellenförmige Kulturfläche. — 20. Welche Gestalt würde Süd-Amerika haben, wenn der Ozean um 1100' höher stände? Iv. Die Wassersysteme und Stufenländer Nord- Amerika's. 21. Die Stufenlander der Hudsonsbay-Flüsse und des Mackenzie sind ohne eigentliche Gebirge, aber eigenthümlich charakterisirt durch eine rauhe, klippige Oberfläche, durch viele nie- drige, isolirte Felskämme (am Nord-Ufer des oberen See's 1000 — 1400' über dem Meere), durch eine unzählige Menge größerer und kleinerer, mittelst kurzer Flußläufe häufig unter sich (periodisch) ver- bundener Landseen, durch eine gewisse Regellosigkeit der Ober- flächenbildung, welche die Entwickelung geregelter Strom-Sy- steme verhindert zu haben scheint. Periodische Verbindung des obe- ren Athapeskow mit dem Columbia, des Athapeskow-See's mit d. Winnipeg-See und dem Saskatchavan-System. — Der Macken- zie eilt mit reißendem Laufe am Ost-Fuße der Felsengebirge dahin, und tritt erst unterhalb der Bärenfluß-Mündung von der felsigen Hochfläche in sein Delta-Land. 22. Das Wasser-System des St. Lorenz. Die fünf groß- ßen Seen (zusammen 4600 Elmln.), deren Abfluß er ist, liegen stufen- förmig über und neben einander (der Obere See 600, der Ontario 230' üb. d. M.), so daß die Wassermassen des einen sich mit Strom- schnellen und Katarakten in den andern entladen. (Niagara-Fall 160' hoch, 1600' breit). Die bis zu 20 Mln. breite, golf-ähnliche

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 29

1847 - Berlin : Reimer
29 b. den Pensylvania-Kanal, aus dem Ohio (bei Pittsburg) zum Susquehannah (bei Columbia); der höchste Lheil dieser Straße durch eine Eisenbahn überschritten wird. c. der Erie-Kanal führt aus dem Erie-See zum Hudson (nach Albany). 6. Eine Schifffahrtslinie von New-Haven am Long-Jsland- Sund zum St. Lorenz, mittelst des Connecticut und mehrerer anderer schiffbarer Flußstrecken und Kanäle. Unvollendet. e. Der Miami-Kanal zwischen dem W.^Ende des Erie-See's und Cincinnati am Ohio; unvollendet. f. Der Ohio-Kanal aus dem Ohio (bei Portsmouth) zum Erie-See. Viele andere, sehr wichtige, aber kürzere künstliche Schiff- fahrtslinien. — 28. Wodurch unterscheiden sich Nord- und Süd-Amerika von einander und vom australischen Kontinent, in Betreff der Formen, der Vertheilung und der Naturbeschaffenheit ihrer Hoch- und Tief- länder und Gewässer? V. Klima und organische Natur. 29. Amerika gehört acht verschiedenen Klimagürteln an; es reicht durch vier Zonen; nur die südliche des ewigen Schnee's fehlt. — Die Region des ewigen Schnee's ist dagegen in allen Breiten anzutreffen. Der nördlichen Zone des ewigen Schnee's gehören nur geringe Räume an. Die nördlichezone des veränderlichen Niederschlags umfaßt den größten Theil von Nord-Amerika; die südliche be- schränkt sich auf das schmale Süd-Ende Süd-Amerika's. Das Klima des Regens nimmt dagegen eine Zone von 83 bis 88 Breitengraden ein, wird aber dennoch durch die horizontale Gestalt Alnerika's in seiner Ausdehnung bedeutend geschmälert; es herrscht in Süd-Amerika eben so vor, wie das des veränderlichen Niederschlags in Nord-Amerika. 30. In der nördlichen Zone des veränderlichen Nie- derschlags unterscheiden wir folgende Klimagürtel: a. Klimag. der Moose und Beeren. — Aequat.-Gr.: eine Linie, welche die West-Küste unter 60° B. schneidet, und über den Sklaven-See zur Lorenz-Mdg. geht. Allgemeiner Charakter der Vegetation: Im N. statt des Rasens eine Moosdecke, statt der Bäume strauchartige, beerentragende Gewächse und Krüppelholz;

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 77

1847 - Berlin : Reimer
77 Sohle nicht höher und nicht unebener, als die anliegende schwä- bische Hochebene. — Der Odenwald steigt in seinen höchsten Punkten nur 1600—2000' üb. d. M. auf, seine Kuppen sind flach, angebaut oder bewaldet. — Der ganze Bergzug dacht sich ost- wärts sehr saust, gegen das Nheinthal aber, sowohl süd- als west- wärts, steil u. schroff ab. Selbst jener Lücke fehlt ein scharfer W.-Rand nicht. — Der Odenwald setzt den Kommunikationen nur un- bedeutende Schwierigkeiten entgegen; im Schwarzwald ziehen sie durch enge Thäler (Höllthal rc.) und wirkliche Gebirgspässe oder „Steige": Kniebis-Paß rc. dd. Die schwäbischen und fränkischen Ebenen. — Die ersteren sind weniger einförmig und minder hoch, als die bayrische, deren tiefste Furche (das Donau-Thal) um 1000' höher liegt als der Neckar-Spiegel, die tiefste Furche Schwabens, — während die höchsten Gegenden nur etwa das Niveau der Donau erreichen. Sie haben eine wellenförmige Oberfläche; ihre Hügel steigen höchstens 1300—1800' üb. d. M. aus, überhöhen aber die Thäler meist um 000 bis 1300'. — Die fränkischen Ebenen, zu beiden Seiten des nördlichen Aura-Endes, sind einförmiger und höher (900—1100' üb. d. M.), haben zwar steile, aber minder tief eingesenkte Thäler; auch sind ihre Hügel relativ unbedeutender, als in der schwäbischen: jedoch erreichen sie auf der Wasserscheide zwischen den Main-, Donau- und Neckar-Zuflüssen eine größere absolute Höhe (1800 bis 2000'). — 66. Der Böhmer Wald ist im S. kettenförmig, breit ver- zweigt, und steigt im großen Arber 4500' üb. d. M. auf; wird im N. plateauartig, sinkt bis zu 2500 und 2000' abs. H., und hängt mit den nordwärts angrenzenden Gebirgen nicht zusammen. Nur das mittlere Drittel des Bergzugs ist schwierig zu übersteigen und ohne bequeme Pässe. Diese liegen sämmtlich im südlichen oder nördlichen Drittel: Paß von Kirschbaum, von Philippsreuth, von Neumarkt, von Waldmünchen, Fraucnberg rc. Íí. Das böhmisch-mährische Hügelland mit dem mährischen Gebirge. — Im Westen der Beskiden und kleinen Karpathen, südwärts bis zur Donau, nordwestwärts bis zum Mol- dau -Thale, und jenseit desselben bis zum Böhmer Walde hat der Boden vorherrschend das Ansehen eines sehr durchschnittenen Hügel- landes. Dieser allgemeine Charakter fehlt indeß dem bereits be- kannten Marchfelde und dem mittleren March-Thale, des- sen mehrere Meilen breite Sohle aus Auen und Wiesengründen be-

9. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 61

1847 - Berlin : Reimer
61 1000% sinkt dann allmählig bis zu 400', erhebt sich im W. der unteren Weichsel von Neuem bis zu e. 1000', um sich sodann wie- derum bis zu 600, ja bis zu 300' abs. H. zu erniedrigen. Die jütische Fortsetzung steigt höchstens 600 — 700' üb. d. nahe Meer auf. 5. Die finnische Seenplatte. Im N. des finnischen Bu- sens ist eine dritte Bodenerhöhung, von den zerrissenen, klippenreichen baltischen Küsten bis zum Onega- und Ladoga-See und nordw. bis zum Waranger Fiord und den N.-Gestaden von Kola ausge- breitet, welche durch die sonderbare Zertrümmerung ihrer felsigen, 400 — 600, höchstens 1200' über d. Meer aufsteigenden Oberfläche, durch zahllose klippenreiche Seen, durch unentwickelte Flußlaufe an die Beschaffenheit der kolossalen arktischen Seenplatte Amerikas er- innert. 6. Zwei große Bodensenkungen sind fast ebenso durch die ganze Breite des Tieflandes zu verfolgen. Eine nördliche am S.-Fuß der uralisch-baltischen Landhöhe, zw. d. 53. und 55.; eine südliche in der Nähe des 52. Parallels. In, der ersteren liegt das Havelland, das Warthe- und Netze-, "das^^y^ und Bobr-Bruch; in der'anderen der Spreewald, das Obra- Bruch und die ungeheure Przypiec-Niederung (Nokitno- Sümpfe). — 7. Zum Theil hat das europäische Tiefland noch den Charak- ter des benachbarten asiatischen. Die beiden Landhöhenzüge erschei- nen in dieser Beziehung als Grenzmarken. Nämlich im N. des nördlichen, zwischen der Petschora, Wytschegda und Dwina, aus- gedehnte, Tundra-ähnliche Sumpfsteppen, und im S. des süd- lichen, wie auf dem östlichen Theile seines Scheitels, weite, trockene, mehr oder minder kulturfähige Steppen; die Haiden im sarma- tischen, und selbst im germanischen Ticflande erinnern, durch die Einförmigkeit ihrer Vegetation, gleichfalls an die Natur der Steppe. Ganz anders ist es zwischen jenen beiden Landrücken; hier wechseln Waldungen und Kulturflächen; die ersteren sind in der sarma- tischen Ebene vorherrschend, fehlen aber fast in der germanischen westw. der Elbe; der Kulturboden gewinnt mehr und mehr Aus- dehnung, die Haiden verkleinern sich, und die vorhandenen Sumpf- und Moorstrecken tragen entweder Urwaldungen, wie die ausgedehn- ten Rokitno-Sümpfe am Przypiec, — oder sie werden nach und nach in urbares Land verwandelt, wie in den Küstenländern der germanischen Ebene. 8. Die Ströme der sarmatischen Ebene haben fast durch-

10. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 89

1847 - Berlin : Reimer
89 C. D i e Tiefcbcuen Südw e st-Euro Pa's. 25. Das proven^alische Tiefland und die untere Rhone. — Das untere Rhone-Thal ist die Fortsetzung des Saone- Lhals. Gleich unterhalb der Bereinigung beider Flüsse sondern nie- dere Höhen das erstere von dem letzteren. Sevennen- und Alpen- zweige treten mehrfach an das untere Rhone-Thal. Bei Avignon öffnet es sich zu einförmigen Ebenen, die durch ihre Dürre und Vegetalions-Armuth den Gegensatz der schön bewachsenen, anmu- thigen Thallandschaften bilden. — Das Mündungsland theils sum- pfig (Insel Camargue), theils dürr, ein Kieselfeld (In Crau), gerin- gentheils schönes Kulturland. Der Strom durchfließt es mehrarmig und seicht, daher zur Vervollständigung seiner, unterhalb der Perte du Rhone beginnenden Schifffahrt, die Kanäle von Arles und Beaucaire gebaut worden sind. — 26. Das französische Tiefland. а. Innerhalb der bekannten Grenzen desselben wellenförmige, minder ebene Flächen als im nordöstlichen Tieflande. Von der dort so häufig vorkommenden Bildung größerer stehender Land- gewässer und breiter Sumpfniederungen ist hier kaum eine Spur zu finden. Das französische Tiefland zerfällt in drei große natür- liche Abtheilungen: die unteren Stufenländcr der Garonne, Loire und Seine. — б. Das untere Stufenland der Garonne. Im N. des Pyrenäen-Zuges liegt ein niedriges, etwa bis 600' aufsteigendes Hügelland, welches von dem Adour, der Garonne und ihren sehr zahlreichen Nebenflüssen vielfältig durchfurcht wird. Es verflacht sich meerwärts allmählig zu der fast im Niveau des Ozeans lie- genden, steppenartig einförmigen Ebene der Haiden (Wanstes). Der Adour durchfließt es von Tardes bis St. Sever, wo er schiffbar wird, — die Garonne von St. Gaudens bis Toulouse, worauf sie, schiffbar, und durch den Can. du midi mit dem Mittelmeer verbunden, die letzten Pyrenäen-Ausläufer begleitet, und dann die sandige Ebene ihres Mündungslandcs als ein mächtiger Strom durchfließt, der, mit Hülfe der Fluth, Seeschiffen bis Bordeaux zu- gänglich ist. — Im N. desselben breitet sich ein anmuthiges, auf der Wasserscheide bis zu 450' abf. Höhe aufsteigendes Hügelland aus, dem indeß längs der Küste Sumpf- und Sandstrecken vorge- lagert sind. — e. Das untere Stufenland der Loire ist ebenfalls im S. am unebensten, aber nirgend mehr als 600' üb. d. M.; es besteht
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