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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 1

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vorzeit und Mittelalter. I. Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. 1. Die germanische Vorzeit. Die Urzeit. § 1. Von den ältesten Bewohnern des deutschen Landes berichtet uns keine schriftliche Überlieferung; wir wissen von ihnen nur durch die Reste ihrer Kultur, die sie uns in ihren Gräbern oder an ihren einstigen Wohnstätten hinterlassen haben. Unter den Wohnstätten sind die Pfahlbauten, deren Überbleibsel man vornehmlich in Alpenseen gefunden hat, besonders merkwürdig. Die Gräber sind, je nachdem die Leiche bestattet oder verbrannt wurde, entweder von einem Rasenhügel überwölbte Steinkammern, die sogenannten Hünengräber, oder es sind Urnengräber. Den Toten pflegte man Waffen, Werkzeuge, Schmucksachen, irdene Töpfe mitzugeben. Die Waffen und Werkzeuge wurden in der ältesten Zeit aus Stein, später aus Bronze, d. h. einer Mischung von Kupfer und Zinn, angefertigt; erst in den letzten Jahrhunderten v. Chr. wird das Eisen häufiger. Wir unterscheiden demnach eine Steinzeit, die wir in eine ältere und eine jüngere Steinzeit zerlegen, eine Bronzezeit und eine Eisenzeit. Welchen Stammes die ältesten Bewohner des mittleren Europas waren, und wann die Germanen, unsere Vorfahren, eingewandert sind, ist uns nicht bekannt. Die vergleichende Sprachwissenschaft hat uns aber darüber belehrt, daß sie einst einem Urvolk angehörten, das vielleicht im mittleren Rußland wohnte und vorzugsweise Viehzucht trieb; aus diesem Urvolk, das wir als die Jndogermanen zu bezeichnen pflegen, sind nicht nur die wichtigsten Volksstämme Europas, die Slaven, Germanen, Kelten, Griechen und Italiker, sondern auch die Inder und Perser her- Neubauer, Beschicht!. Lehrbuch. B. Iii. 6. Aufl. 1 Vorge- schichtliche Reste. Die Jndogermanen.

2. Deutsche Geschichte - S. 1

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vorzeit und Mittelalter. I. Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. \ ---------------------------------- 1. Die germanische Vorzeit. Die Urzeit. § 1. Von den ältesten Bewohnern des deutschen Landes berichtet uns keine schriftliche Überlieferung; wir wissen von ihnen nur durch die Reste Neste, ihrer Kultur, die sie uns in ihren Gräbern oder an ihren einstigen Wohnstätten hinterlassen haben. Unter den Wohnstätten sind die Pfahlbauten, deren Überbleibsel man vornehmlich in Alpenseen gesunden hat, besonders merkwürdig. Die Gräber sind, je nachdem die Leiche bestattet oder verbrannt wurde, entweder von einem Rasenhügel überwölbte Steinkammern, die sogenannten Hünengräber, oder es sind Urnengräber. Den Toten pflegte man Waffen, Werkzeuge, Schmucksachen, irdene Töpse mitzugeben. Die Waffen und Werkzeuge wurden in der ältesten Zeit aus Stein, später aus Bronze, d. h. einer Mischung von Kupser und Zinn, angefertigt; erst in den letzten Jahrhunderten v. Chr. wird das Eisen häufiger. Wir unterscheiden demnach eine S t e i n z e i t, die wir in eine ältere und eine jüngere Steinzeit zerlegen, eine Bronzezeit und eine Eisenzeit. Welchen Stammes die ältesten Bewohner des mittleren Europas waren, und wann die Germanen, unsere Vorfahren, eingewandert sind, ist uns nicht bekannt. Die vergleichende Sprachwissenschaft hat uns aber darüber belehrt, daß sie einst einem Urvolk angehörten, das vielleicht im mittleren Rußland wohnte und vorzugsweise Viehzucht trieb; aus diesem Urvolk, das wir als die Jndogermanen zu bezeichnen pflegen, sind nicht nur die wichtigsten Volksstämme Europas, die Slaven, Germanen, Kelten, Griechen und Italiker, sondern auch die Inder und Perser her- Neubauer, Geschichtl. Lehrb. für Mädchensch. Ii..6. Aufl. 1

3. Deutsche Geschichte - S. 1

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vorzeit und Mittelalter. I. Deutsche Geschichte bis zur Grndung des nationalen Staats 919. 1. Die germanische Vorzeit. Die Urzeit. 1. Von den ltesten Bewohnern des deutschen Landes berichtet uns keine schriftliche berlieferung; wir wissen von ihnen nur durch die Reste Reste, ihrer Kultur, die sie uns in ihren Grbern oder an ihren einstigen Wohn-statten hinterlassen haben. Unter den Wohnsttten sind die Pfahlbauten, deren berbleibsel man vornehmlich in Alpenseen gefunden hat, besonders merkwrdig. Die Grber sind, je nachdem die Leiche bestattet oder ver-brannt wurde, entweder von einem Rasenhgel berwlbte Steinkammern, die sogenannten Hnengrber, oder es sind Urnengrber. Den Toten pflegte man Waffen, Werkzeuge, Schmucksachen, irdene Tpfe mitzugeben. Die Waffen und Werkzeuge wurden in der ltesten Zeit aus Stein, spter aus Bronze, d. h. einer Mischung von Kupser und Zinn, angefertigt; erst in den letzten Jahrhunderten v. Chr. wird das Eisen husiger. Wir unterscheiden demnach eine S t e i n z e i t, die wir in eine ltere und eine jngere Steinzeit zerlegen, eine Bronzezeit und eine Eisenzeit. Welchen Stammes die ltesten Bewohner des mittleren Europas waren, ^2; und wann die Germanen, unsere Vorfahren, eingewandert sind, ist uns nicht bekannt. Die vergleichende Sprachwissenschaft hat uns aber darber belehrt, da sie einst einem Urvolk angehrten, das vielleicht im mittleren Rußland wohnte und vorzugsweise Viehzucht trieb; aus diesem Urvolk, das wir als die Jndogermanen zu bezeichnen pflegen, sind nicht nur die wich-tigsten Volksstmme Europas, die Slaven, Germanen, Kelten, Griechen und Jtaliker, sondern auch die Inder und Perser her- Neubauer, Geschichtl. Lehrb. fr Mdchensch. Ii. 4. Aufl. 1

4. Für Präparandenanstalten - S. 92

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 92 — der Seen. Die Kehrichtmagazine der Alpen und die Läuterungsdecken der Flüsse hat man darum mit Recht diese Seebecken genannt. Wegen ihrer tiefen, geschützten Lage und der Eigenschaft des Wassers, die Wärme länger festzuhalten als das Land, erfreuen sich die Ufer einer milden Luft. Au ihnen „sproßt und grünet zuerst der Frühling, und von ihnen aus beginnt er alljährlich seinen Triumphzug weiter hiuauf und hinein in das Alpenland." Uber die untere Schnee- und Almenregion zerstreut liegen die Hochseen, kleine ovale Wassermulden, die, meist von dem trüben Schnee- und Gletscherwasser erfüllt, den größten Teil des Jahres zugefroren sind und auch wohl Eisseen genannt werden. Einen besonderen Reiz besitzen die Seen der mittleren Region. Zwischen hohen, doch auf allen Seiten zurücktretenden Fels- und Eisriesen eingebettet, sind sie meist von dunklen Tannen- und Buchenwaldungen oder duftigen Matten umsäumt. Ihre Färbung ist oft tiefblau, zuweilen dunkel- oder hellgrün. Einige Hirten- und Fischerhütten sowie Dörfer und kleine Städte haben sich an ihren Gestaden angesiedelt (Ober-Engadin, Toblacher Feld). Bei der Zugänglichkeit der Alpen und der Möglichkeit einer starken Besiedlung ist die Bevölkerung zahlreicher als in anderen Hochgebirgen Europas (11,5 Mill.) und gehört den drei Haupt- sächlichsten Völkerstämmen des Festlandes an. Deutsche, etwa 4,5 Mill., bewohnen die ganze n-e Abdachung der Alpen, das Eisack- und Etschtal, das obere Drautal und s von der Drau einzelne Sprachinseln. Die Romanen, ca. 6 Mill., zerfallen in Alt- und Neuromanen. Die Altromanen sind aus der Verwelschung der keltischen Rätier durch Überreste römischer Niederlassungen entstanden und bewohnen einige Täler des oberen Etschgebiets, das Engadin und Täler des oberen Rheingebiets. Neuromanen, Italiener und Franzosen, bewohnen den ganzen S und W. Slaven, etwas über 1 Mill., bevölkern den gesamten So. Von den Alpenbewohnern gehören an: dem Deutschen Reich 0,3 Mill., Osterreich nebst Liechtenstein 5,0 „ der Schweiz 1,2 „ Frankreich nebst Monaco 2,0 „ Italien 3,0 „ Der Alpennatur entsprechend besteht die Beschäftigung der Bewohner zumeist in Viehwirtschaft. Die Matten mit ihrem zwar kurzem, aber dichten und würzigen Grase sind von der Natur selbst zur Viehweide bestimmt und können nur als solche verwendet werden (Sennenwirtschaft). Ackerbau wird bei der mühsamen Bestellung der Felder nur^ in geringem Um- fange betrieben. Bergbau auf Bausteine, Eisen, Blei, Queck- silber und Salz beschäftigt die Bewohner im N imt> O; das Salz wird nicht bergmännisch gewonnen; man erhält die Sohle durch Auslaugen großer, von Menschenhand^ geschaffener Hohl- räume. Der 'Waldreichtum weist auf Forstwirtschaft und Holz-

5. Die fremden Erdteile - S. 34

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 34 — Die Bewohner Tibets sind Mongolen und gehören größten- teils zum Stamme der Bhota. In den Steppen des N. und W. sind sie Nomaden, im S. und O. des Hochlandes seßhaft. Sie treiben hier Ackerbau und Viehzucht, fertigen große Wollgewebe und Filze, sowie Metallgeräte für den Hausbedarf. Tibet ist der Hauptsitz des u. Buddhismus. Das geistliche und zugleich weltliche (aber von China abhängige) Oberhaupt ist der Dalai Lama, welcher in einem P.achtpalast bei der Kloster- und Wallfahrtsstadt Lhasa (= Götter- land) residiert. In den (etwa 3000) Klöstern, die in abgeschlossenen Wüstenstrecken und unzugänglichen Gebirgsthälern erbaut sind, leben zahlreiche Mönche in stiller Abgeschiedenheit. Gewöhnlich tritt aus jeder Familie ein Sohn in den Priesterstand. „Der Gottesdienst betäubt durch Gepräge, Musik und Weihrauch, hat Prozessionen und Wallfahrten, Schutzheilige, Weihwasser, Beichte und Rosenkranz" und ist in hohlem Formelwesen erstarrt. b) Die Randgebirge Tibets treten scharf im S., W. und N. hervor. Zu dem Zuge des Himalaja gesellt sich in Westtibet die mit ihm parallel laufende Karakorumkette (600 km lang) mit einer Kammhöhe über 7000 m und dem zweithöchsten Berge der Erde, dem über 8 600 m hohen D apsang.*) Der Karakornm ist nach dem gleichnamigen, 5 655 in hohen Paß benannt und besteht aus einem System vieler paralleler Gebirgsfalten, deren Thäler im ö. Teil (ähnlich wie im benachbarten Tibet) durch Schutt- und Sandmassen größtenteils gefüllt sind, so daß hier die Hochflächenbilduug vorherrscht. Wilder und gewaltiger siud die westlichen Ketten. Das ganze Gebirge gehört der Carbon- und Triasformation an. Das Paunrplatcau („Dach der Welt") erhebt sich zwischen Hoch- und Niederturkestan und verbindet die Hochflächen von Vordem und Hinterasien. Das Wort „Pamir" bedeutet eiu kaltes, den Frost- winden ausgesetztes Gebiet, ein Land der Öde und des Todes. Das ganze Hochland liegt über der Zone des Waldwuchses und des Anbaus zwischen 3 800 — 4 300 m, ist mit Buschwerk und Gras bewachsen oder mit Geröll bedeckt. In ihrem ö. Teil besteht die Pamir aus Hochsteppen, die sich zwischen niedrigen Bergzügen ausdehnen; im W. ist sie ein durchfurchtes und zerklüftetes Gebirgslaud, dessen Ausläufer sich gegen die Steppen des Amn verflachen. — Die Pamirleute sind arischer Abstammung, aber vielfach mit mongolischem Blute gemischt. Sie führen größtenteils ein wildes Nomadenleben.**) — Das Pamir- hochland ist neuerdings von den Russen besetzt; das s. gelegene Kafiristan beanspruchen die Engländer. Der Kuenlun schiebt sich vom Pamirhochlande als ein mächtiger Gebirgskeil bis tief nach China hinein. Das Schneegebirge hat eine *) Neuerdings ist man in Fachkreisen geneigt, diese Benennung aufzu- geben. Doch ist eine andere allgemein anerkannte noch nicht vorhanden. Die Engländer nennen den Berg neuerdings Gvdwin Austen. **) Die dänischen Forscher Llifsen und Felipsen haben 1897 im Pamir- gebiet ein bis dahin unbekanntes Zwergvolk entdeckt, das von Jagd und Viehzucht lebt. Auch die Haustiere dieses Volkes sind von zwerghaftem Wuchs. Der Zwergstamm huldigt dem Feuerdienst.

6. Die fremden Erdteile - S. 94

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 94 — Das Kongogebiet weist Urwälder voll tropischer Pflanzenfülle auf, dichte, undurchdringliche Walddickichte, die in ihrer Natur an die Wälder Indiens und Südamerikas erinnern. Das Waldland wird hier und da von Savannen st recken unterbrochen. Wo Savannen und Waldländer sich einander nähern, treten auch Gallerienwälder nuf. -— Das Tierle beu vom Kongobecken und von Niedergninea ist auf- fallend arm. Das Wild (Antilopen, Wildschweine) ist selten und äußerst scheu. Nashorn und Giraffe hat man garnicht, die großen Raubtiere Afrikas nur in geringer Zahl angetroffen. Ter Elefant ist am obern Kongo sehr häufig; seiu Verbreitungsgebiet erreicht aber nirgends die Küste von Niederguinea. In den Wäldern des obern Kongogebiets haust der menschenähnliche Sokoasfe. Am meisten ver- breitet ist das Flußpferd, das allerorts in den Flüssen in großen Herden anzutreffen ist. 2. Die Bevölkerung besteht ans Bantnnegern und gliedert sich in zahlreiche Stämme, die uuter Häuptlingen stehen. Unter diesen Fetischanbetern spielen Zauberer und Regenmacher eine große Rolle, und Gottesurteile und Hexenprozesse kommen hänsig vor und haben Greueltaten mancher Art im Gefolge. Die wichtigste Nahrungs- quelle ist der Ackerbau, zu welchem f. von der Kongomündnng noch starke Viehzucht tritt. Die vorwiegeude Form des Hüttenbaus ist der Kegelstil. Die Hütten werden gewöhnlich um einen freien Platz gruppiert, der den Herden für die Nacht als Aufenthaltsort dient. Nach außeu hin ist das Ganze durch Zäuue abgeschlossen und zuweilen mit Palissaden befestigt. Bei manchen Stämmen findet sich auch die viereckige Bauart, häufig iu Gestalt der Tembe, die zahlreiche Wohuuugen um einen großen innern Lichthof enthält. Der Austausch von Boden- und Knnsterzengnissen zwischen entfernten Stämmen ist wegen der Landesunsicherheit sehr gering; dagegen ist der lokale Handel sehr entwickelt und wird durch Wochenmärkte weseutlich gefördert. Leider ziehen sich immer noch die unmenschlichen Sklavenjagden, die von Arabern und Indern unter Benutzung von Stammesfehden und Feiud- schaften unter den Negern frech betrieben werden, auch bis ius obere Kongogebiet. Ganze Knltnrgebiete sind dadurch in Wüsteneien ver- wandelt. Die Menschenfresserei ist noch weit verbreitet. Wißmann entwirft eine ergreifende Schilderung von den Folgen solcher Unmenschlichkeiten. Er traf auf seiner ersten Reise im Herzen Afrikas, wenige Grade vom Äquator entfernt, eine Gegend von besonderer Schönheit und Frucht- barkeil an, mit Wäldern und Flüssen und großen, wohlbevölkerten Ortschaften. Die Einwohner waren ein ruhiges und friedliches Volk, das in schlichter Einfalt ein glückliches Dasein,.führte. Seit vielen Menschenaltern hatten sie das Land inne, bebauten ihre Äcker und verstanden sich auf allerlei Gewerbe: Bereitung von Rindentuch und Töpferwaren, Eisenbearbeitung und Holzschnitzerei. Mit freundlichen Gesichtern liefen sie herbei, um dem weißen Mann zu Diensten zu sein. — Vier Jahre später kam der Forscher wieder in dieses Land und fand Wüsteneien, wo früher friedliches Leben geblüht hatte. „Als wir den Ortscbasten näher kamen" berichtet er, „wunverten wir uns, daß niemand sich blicken ließ, uns zu bewillkommnen; kein froher Ruf ertönte. Wir betraten den tiefen Schatten der mächtigen Palmen; zur Rechten und Linken waren die Aushaue, wo unsere Freunde gewohnt hatten; hohes Gras hatte überwuchert, was uns früher das Herz erfreute. Die Ernten waren zerstört, alles in eine Wüste verwandelt. Todesstille

7. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 1

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Deutsche Geschichte bis zur Grndung des nationalen Staats 919. 1. Die germanische Vorzeit. Die Urzeit. 1. Von den ltesten Bewohnern des deutschen Landes wissen wir Vrge-nur durch die Reste ihrer Kultur, die sie uns in ihren Grbern oder an 'sse?' ihren einstigen Wohnsttten hinterlassen haben. Die ltere Steinzeit, in der das Mammut und das Renntier in Mitteleuropa heimisch war und der Mensch aus Feuerstein, Horn und Knochen seine Werkzeuge fertigte, umfat mehrere hunderttausend Jahre In der jngeren Steinzeit, die bei uns etwa bis zum Jahre 2000 v. Chr. reicht, verstand der Mensch auch hrtere Steinarten zu bearbeiten, zu durchbohren und zu polieren; aus jener Zeit stammen die Pfahlbauten, deren berbleibsel man vornehm-lich in Alpenseen gefunden hat. Nachher lernte man das Kupfer schmelzen und durch einen Znsatz von Zinn Bronze herstellen Aus die Bronzezeit folgt im Laufe des 1. Jahrtausends v. Chr. die Eisenzeit, in der Waffen und Werkzeuge vornehmlich aus Eisen verfertigt werden. Zahllose Grber zeugen von jener Kultur; es sind, je nachdem die Leiche bestattet oder verbrannt wurde, entweder von einem Rasenhgel berwlbte Stein-kammern, die sogenannten Hnengrber, oder Urnengrber; den Toten pflegte man Waffen, Werkzeuge, Schmucksachen, irdene Tpfe mitzugeben. Wann die Germanen in das mittlere Europa eingewandert sind, ist $ie Judo, uns nicht bekannt. Die vergleichende Sprachwissenschaft hat uns aber 0ermanen' darber belehrt, da sie einst einem Urvolk angehrten, das bereits den Ackerbau kannte, vorzugsweise aber Viehzucht trieb; aus diesem Urvolk, das wir als die Jndogermanen zu bezeichnen pflegen, sind nicht nur die wichtigsten Volksstmme Europas, die Slaven, Germanen, Kelten Neubauer, eichlchtl Lehrbuch. B. Iii. 31 Aufl. 1

8. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 343

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Y. Die wichtigsten Handels- und Verkehrsstraßen. § 1. Geschichtliches. Der wechselseitige Verkehr unter den Völkern wird hauptsächlich I. Vor- dadurch hervorgerufen, daß ihre Länder gemäß ihrer verschiedenen Natur Angen und sie selbst gemäß ihrer verschiedenen Betriebsamkeit ungleichartige für den Güter erzeugen, deren Austausch Sache des Handels ist. Der ruhige Handel. Verkehr unter den Menschen wäre aber unmöglich ohne den Frieden, der zunächst nirgends bestand, weil jeder in dem Fremden nur einen Feind sah; folglich setzt der Verkehr höhere Gesittung voraus; er erwirkt, sobald er lebhast wird, eine Vervollkommnung der Verkehrsmittel. Der Wert des jährlichen Gesamtumsatzes im Welthandel wird jetzt auf 140 Milliarden Mark geschätzt. Deutschland ist mit V? daran beteiligt, obwohl sein Volk nur rund y20 der Menschheit, sein Land nur y208 der Landmasse auf Erden ist. Im Altertum beschränkte sich der lebhaftere Völkervcrkehr wesent- Ii. Ge- Üch auf die Länder um das Mittelmeer und auf Sw.-Asien. Zwei Mittelmeervölker vornehmlich vermittelten ihn durch ihre Seefahrten aufhandels, dem Mittelmeer und im Nw. des Indischen Ozeans, zuerst die Phönizier, ?) Handel tttt kälter3 dann deren Schüler in der Schiffahrtskunst, die Griechen. Jedoch wagte sich die Schiffahrt der Alten nicht weit von den Küstell fort auf „hohe See". Sic reichte kaum über Vorderindien hinaus, am W.-Raud des „Erdkreises" bis nach den Britischen Inseln und einem Teil Skandinaviens, das man für eine Insel hielt, anderseits nur einmal bis nach der Küste von Ober- guinea. Mit China verknüpfte der Seidenhaudel; aber fast nur asiatische Zwischenhändler brachten die kostbaren Seidenstoffe aus dem „Lande der Serer", d. h. China, durch Jnnerasten an die östlichen Grenzen des Römerreichs. Im Mittelalter erweiterte sich der Völkerverkchr über den größtenb) Handel Teil der Ost feste. Die Ausbreitung des Islam über N.-Afrika, im Iberische Halbinsel und Sw.-Asien bahnte zum erstenmal friedlichem Handelsverkehr die Wege in jenem ganzen Länderraum vom Sudan bis nach Turan. Der arabische Seeverkehr umspannte die Küsten des Indischen Ozeans von O.-Asrika bis zum Malaien-Archipel. Die kühnen Fahrten

9. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 113

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 113 — samsten und eigenartigsten Erscheinungen ist. Weiter nach Süden treten Kastanien, Walnußbäume, Buchen, Tulpenbäume in den Vordergrund, die weiterhin von immergrünen Laubhölzern abgelöst werden, bis Magnolien, Palmen und an der Küste Mangroven den Charakter der Landschast ausmachen. Ein großer Teil des Wald- gebietes ist nun dem Ackerbau gewonnen, besonders dem Anbau von Weizen und Mais; diese Erzeugnisse decken nicht nur den einheimischen Bedarf, sondern gelangen auch in beträchtlichen Mengen zur Aus- fuhr. Ja mau muß sagen, daß bezüglich der Bodenproduktion die Ver. St. an der Spitze aller Länder der Erde stehen. Nächst dem Getreide ist die Baumwolle das wichtigste Produkt der südlichen Staaten. Tabak wird fast überall angebaut, besonders in Virginien; Zuckerrohr sowie Reis an der Küste des Golfs und in Florida. Wo natürliche Weiden sich finden, hat sich die Viehzucht entwickelt, und die Ausfuhr an lebendem Vieh, an Fleisch, Käse und anderen tierischen Produkten hat eine große Be- deutung gewonnen. Außerordentlich groß ist der Reichtum des Landes an Mineralien, besonders an Eisen und Kohle. (Vgl. das Kärtchen: „Industrie und wichtige Produkte!") Außerdem gibt es reiche Lager von Kupfer und Blei, Zink und Quecksilber. In der Ausbeute von Gold kommen die Ver. St. nach Australien und Südafrika in dritter Reihe, in Silber unmittelbar nach Mexiko. Petroleum liefern Pennsylvanien und New Jork. Bei der Menge und Mannig- faltigkeit der Rohprodukte hat auch die Industrie (Maschinenbau, Baumwollmannsaktnr, Woll- und Seidenindustrie, Eisenbahn- und Schiffsbau, Papierfabrikation) einen solchen Aufschwung genommen, daß die Vereinigten Staaten von Amerika zu den Industriestaaten ersten Ranges gehören. Von den Bewohnern bilden die Weißen fast 9/io der Ge- samtbevölkerung. Zum größten Teile sind sie der Herkunst nach Angelsachsen; daher ist auch in Nordamerika die englische Sprache und das protestantische Christentum vorherrschend, während in Mittel- und Südamerika die romanische und katholische Bevölkerung vor- herrscht. Einen ansehnlichen Bruchteil der Weißen bilden die Deutschen, einen geringen die Franzosen. In den Südstaaten bilden Neger und Mulatten einen Hauptteil der Bevölkerung. Die Indianer (1890 etwa 1/4 Mill.) sind auf bestimmte Gebiete zurück- gedrängt. Wenige nur halten noch an ihren besonderen Eigen- tümlichkeiten fest und leben von Jagd und Fischfang. Die Misch- linge, Mestizen, geben stets ihre Beziehung zum Mutterstamme auf. ^taatenkundliches. Gib Lage und Grenzen der Vereinigten Staaten von Amerika an! Vergleiche ihre Größe mit der Nordamerikas, Europas, Deutschlands! Die Vereinigten Staaten von Amerika sind hervorgegangen aus den englischen Kolonien der atlantischen Küste, die im Jahre 1776 Wulle, Erdkunde I. g

10. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 481

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
146. Der preußische Edelstein. 481 Die gebildeten Völker, welche mit den alten Bewohnern unserer Küsten in Berührung kamen, namentlich die Griechen und Römer und das seefahrende Volk der Phönizier, hatten in diesem Produkt , durch welches ihnen die deutschen Küsten am frühesten bekannt wurden, einen willkommenen Handelsartikel zum Tausch, hier mit den wilden Deutschen, dort mit den üppigen Völkern des Orients. Ebenso wie die spanischen Seefahrer des Mittelalters durch Jagd nach Goldstaub von einer Küste zur andern getrieben wurden, ebenso wie die Dia- manten Wohnplätze im Innern Brasiliens geschaffen haben, ebenso wie die Ent- deckung von Goldwäschen in Californien und Australien große Landstriche dem Handel und der Kultur geöffnet hat, ebenso ist es auch der edle Bernstein gewesen, welcher zuerst den Verkehr mit gebildeten Völkern, den Handel und dadurch die höhere Kultur nach Deutschlands snmpsigen oder waldigen Küsten getragen hat. Der Bernstein hat durch eine eigentümliche Verkettung von Umstünden noch eine andere, höhere Bedeutung für die Kultur der Menschen. Er ist es, welcher den ersten Anstoß zu einer Reihe von Entdeckungen gegeben hat, deren Blüte jetzt die Einrichtung des elektrischen Telegraphen ist, denn an ihm erkannte man zuerst die Eigentümlichkeit, daß er im geriebenen Zustande leichte Spane anziehe, und nach ihm nannte man diese Eigenschaft Elektri- zität, denn Elektron, das heißt mit Silber legiertes Gold, nannten die Griechen den Bernstein wegen seiner lichtgoldenen Farbe. Bis auf den heutigen Tag hat der Bernstein feine Vorzüglichkeit als Handelsartikel für den Orient bewahrt, aber die älteste Hanptfnndstätte an der deutsch-dänischen Nordseeküste hat schon lange den Vorrang gegen die preu- ßische Ostseeküste aufgeben müssen. Der Teil des alten Preußenlandes und der jetzigen Provinz Ostpreußen, welcher auf der Karte im Norden von Königsberg als ein in das Meer hin- ausragendes Rechteck erscheint, das Samland genannt, führt an seiner Nord- küste Schichten, welche abweichend sind von allen anderen Umgebungen der Ostsee. Hier ffndet sich unter Lehm- und Sandlagern zunächst eine Braun- kohlenbildung, begleitet von solchen Sandschichten, zwischen denen in der Regel die Braunkohle eingeschaltet zu sein pflegt, und unter diesen, also älter als die Braunkohlen, liegt ein grünlicher Sand, gefärbt durch zahlreiche Körner von Grünerde. In dieser grünen Erde liegt der Bernstein in größerer Menge als in irgend einer anderen Erdlage, und da bereits große Massen dieser Schicht zerstört sein mußten, als der gewöhnliche Sand und Lehm sich bildete, so ist es wahrscheinlich genug, daß alle in dem Boden der großen norddeutschen Ebene verstreuten Stücke Bernstein aus dieser preußischen Bernsteinküste herstammen. Nicht zufrieden mit dem, was jetzt das Meer langsam ans dem grünen Sande heranswäscht, sucht man den Schatz auch durch Graben zu gewinnen. In jeder der nenn Gräbereien gewinnt man täglich im Durchschnitt für 900 Mark Bernstein, ja, an einzelnen Tagen für 3000 Mark. Da nun die Arbeit, welche der Mensch hier an der Küste vornimmt, seit Jahrtausenden bereits durch das Meer geübt ist, so hat dasselbe nicht bloß vor Zeiten alle vereinzelten Stücke über das damals noch im Meeres- grund ruhende Norddeutschland ausgebreitet, sondern auch den jetzigen Meeres- Vaterländisches Lesebuch. Zp
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