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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 1

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vorzeit und Mittelalter. I. Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. 1. Die germanische Vorzeit. Die Urzeit. § 1. Von den ältesten Bewohnern des deutschen Landes berichtet uns keine schriftliche Überlieferung; wir wissen von ihnen nur durch die Reste ihrer Kultur, die sie uns in ihren Gräbern oder an ihren einstigen Wohnstätten hinterlassen haben. Unter den Wohnstätten sind die Pfahlbauten, deren Überbleibsel man vornehmlich in Alpenseen gefunden hat, besonders merkwürdig. Die Gräber sind, je nachdem die Leiche bestattet oder verbrannt wurde, entweder von einem Rasenhügel überwölbte Steinkammern, die sogenannten Hünengräber, oder es sind Urnengräber. Den Toten pflegte man Waffen, Werkzeuge, Schmucksachen, irdene Töpfe mitzugeben. Die Waffen und Werkzeuge wurden in der ältesten Zeit aus Stein, später aus Bronze, d. h. einer Mischung von Kupfer und Zinn, angefertigt; erst in den letzten Jahrhunderten v. Chr. wird das Eisen häufiger. Wir unterscheiden demnach eine Steinzeit, die wir in eine ältere und eine jüngere Steinzeit zerlegen, eine Bronzezeit und eine Eisenzeit. Welchen Stammes die ältesten Bewohner des mittleren Europas waren, und wann die Germanen, unsere Vorfahren, eingewandert sind, ist uns nicht bekannt. Die vergleichende Sprachwissenschaft hat uns aber darüber belehrt, daß sie einst einem Urvolk angehörten, das vielleicht im mittleren Rußland wohnte und vorzugsweise Viehzucht trieb; aus diesem Urvolk, das wir als die Jndogermanen zu bezeichnen pflegen, sind nicht nur die wichtigsten Volksstämme Europas, die Slaven, Germanen, Kelten, Griechen und Italiker, sondern auch die Inder und Perser her- Neubauer, Beschicht!. Lehrbuch. B. Iii. 6. Aufl. 1 Vorge- schichtliche Reste. Die Jndogermanen.

2. Deutsche Geschichte - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Dir deutsche Kaiserzeit 919 — 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Co tron e erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer L°tr°ne. wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. ^iool^ § 41- Otto Iii. 983—1002. Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; W-nd-n- denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf oufftonö. bje Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Ausgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Äs. h^g er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs nach, das er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er zu ziehen; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurückgekehrt, wallsahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, die Oiior in. er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer Burg 1002. der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt. 1(i024i8 ^ ^ Heinrich Ii. 1002 —1024. Auf diesen phantastischsten aller deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii., bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen. Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.

3. Deutsche Geschichte - S. 1

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vorzeit und Mittelalter. I. Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. \ ---------------------------------- 1. Die germanische Vorzeit. Die Urzeit. § 1. Von den ältesten Bewohnern des deutschen Landes berichtet uns keine schriftliche Überlieferung; wir wissen von ihnen nur durch die Reste Neste, ihrer Kultur, die sie uns in ihren Gräbern oder an ihren einstigen Wohnstätten hinterlassen haben. Unter den Wohnstätten sind die Pfahlbauten, deren Überbleibsel man vornehmlich in Alpenseen gesunden hat, besonders merkwürdig. Die Gräber sind, je nachdem die Leiche bestattet oder verbrannt wurde, entweder von einem Rasenhügel überwölbte Steinkammern, die sogenannten Hünengräber, oder es sind Urnengräber. Den Toten pflegte man Waffen, Werkzeuge, Schmucksachen, irdene Töpse mitzugeben. Die Waffen und Werkzeuge wurden in der ältesten Zeit aus Stein, später aus Bronze, d. h. einer Mischung von Kupser und Zinn, angefertigt; erst in den letzten Jahrhunderten v. Chr. wird das Eisen häufiger. Wir unterscheiden demnach eine S t e i n z e i t, die wir in eine ältere und eine jüngere Steinzeit zerlegen, eine Bronzezeit und eine Eisenzeit. Welchen Stammes die ältesten Bewohner des mittleren Europas waren, und wann die Germanen, unsere Vorfahren, eingewandert sind, ist uns nicht bekannt. Die vergleichende Sprachwissenschaft hat uns aber darüber belehrt, daß sie einst einem Urvolk angehörten, das vielleicht im mittleren Rußland wohnte und vorzugsweise Viehzucht trieb; aus diesem Urvolk, das wir als die Jndogermanen zu bezeichnen pflegen, sind nicht nur die wichtigsten Volksstämme Europas, die Slaven, Germanen, Kelten, Griechen und Italiker, sondern auch die Inder und Perser her- Neubauer, Geschichtl. Lehrb. für Mädchensch. Ii..6. Aufl. 1

4. Deutsche Geschichte - S. 1

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vorzeit und Mittelalter. I. Deutsche Geschichte bis zur Grndung des nationalen Staats 919. 1. Die germanische Vorzeit. Die Urzeit. 1. Von den ltesten Bewohnern des deutschen Landes berichtet uns keine schriftliche berlieferung; wir wissen von ihnen nur durch die Reste Reste, ihrer Kultur, die sie uns in ihren Grbern oder an ihren einstigen Wohn-statten hinterlassen haben. Unter den Wohnsttten sind die Pfahlbauten, deren berbleibsel man vornehmlich in Alpenseen gefunden hat, besonders merkwrdig. Die Grber sind, je nachdem die Leiche bestattet oder ver-brannt wurde, entweder von einem Rasenhgel berwlbte Steinkammern, die sogenannten Hnengrber, oder es sind Urnengrber. Den Toten pflegte man Waffen, Werkzeuge, Schmucksachen, irdene Tpfe mitzugeben. Die Waffen und Werkzeuge wurden in der ltesten Zeit aus Stein, spter aus Bronze, d. h. einer Mischung von Kupser und Zinn, angefertigt; erst in den letzten Jahrhunderten v. Chr. wird das Eisen husiger. Wir unterscheiden demnach eine S t e i n z e i t, die wir in eine ltere und eine jngere Steinzeit zerlegen, eine Bronzezeit und eine Eisenzeit. Welchen Stammes die ltesten Bewohner des mittleren Europas waren, ^2; und wann die Germanen, unsere Vorfahren, eingewandert sind, ist uns nicht bekannt. Die vergleichende Sprachwissenschaft hat uns aber darber belehrt, da sie einst einem Urvolk angehrten, das vielleicht im mittleren Rußland wohnte und vorzugsweise Viehzucht trieb; aus diesem Urvolk, das wir als die Jndogermanen zu bezeichnen pflegen, sind nicht nur die wich-tigsten Volksstmme Europas, die Slaven, Germanen, Kelten, Griechen und Jtaliker, sondern auch die Inder und Perser her- Neubauer, Geschichtl. Lehrb. fr Mdchensch. Ii. 4. Aufl. 1

5. Deutsche Geschichte - S. 40

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Die deutsche Kaistrzeit 919 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein khner Versuch scheiterte. Niederlage Bei C o t r o n e erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer So trotte. Wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mhe, indem er sich ins Meer strzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rstete, starb er pltzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. 983 bis 41. Otto Iii. 9831002. Ottos Ii. Tod war ein groes Unglck; W??dm- denn er hinterlie einen erst dreijhrigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf aufstand ftjg Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstrt. Unter diesen Umstnden war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Gromutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischfe sttzten. Unter ihrem Einflu wuchs der junge, begabte König heran; er erfllte sich mit tiefer Frmmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Ma von Kenntnissen und Bildung. Whrend er sich zeitweise in frommer Demut harten Bubungen hingab, schaftsmne er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines mrchenhaften Weltreichs nach, das er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er zu ziehen; die schsische Roheit" war ihm verhat. Als sechzehnjhriger Jngling zog er der die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und er-baute sich einen Palast, wo er, von glnzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurckgekehrt, wallsahrtete der schwrmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Mrtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Groen ffnen lie. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Auf st and der Rmer vertrieb ihn aus der Stadt, die Ottos in. er zu seiner Residenz erkoren hatte, und pltzlich verschied er in einer Burg iou'2. der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen muten, nach Deutschland gefhrt und in Aachen beigesetzt. 1002 bis 42. Heinrich Ii. 10021024. Auf diesen phantastischsten aller 1024 deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwgen, aber an seinen Plnen mit Zhigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii., bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Groen. Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestrte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen mssen.

6. Geschichte des Altertums - S. 53

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
53 I. pic rmische Knigszeit. 753 510. Romnlns und die Grndling Roms. G 57. Latium und Rom. L a t i u m ist eine Ebene, die sich von den Latwm. Berghhen des Apennin allmhlich bis zum Meere hin abdacht. Sie wird vom Tiber durchstrmt; sdlich schlieen sich die pontinifchen Smpfe an sie an, eine ungesunde Fiebergegend, die auch heute noch nicht entwssert ist. Aus der Ebene heraus erheben sich die schn geformten Albanerberge, die vulkanischer Natur sind; einer der ausgebrannten Krater wird von dem Albanersee erfllt. An ihm lag hoch am Berge Alba Longa, einst der Hauptort unter den vielen Gemeinden der Latiner. Allmhlich aber wuchs eine andere Gemeinde, Rom, zur bedeutendsten Stadt Latiums heran.mom-Es war in einer zur Verteidigung wie zum Verkehr gnstigen Lage am Tiberstrom auf einem nach allen Seiten hin abfallenden Hgel, dem P a l a t i n n s, gegrndet, wenige Meilen oberhalb der Mndung, so da es noch fr Seeschiffe erreichbar war. Allmhlich wuchs die Stadt, breitete sich der sechs andere, sich rings erhebende Hgel aus und wurde der Mittelpunkt von Latinm. 58. Romulus. Die Grndung dieser Stadt, die aus einer kleinen Gemeinde von Bauern und Hirten zur Hauptstadt Latiums, dann zum Mittelpunkt Italiens, endlich zur Beherrscherin eines alle Lnder des Mittel-meeres umfassenden Weltreichs wurde, ist von der Sage verherrlicht worden. Trojaner, so erzhlt sie, waren unter Fhrung des n e a s, des ^ Aaung Sohnes des Anchises und der Aphrodite oder Venus, aus ihrer durch die Griechen zerstrten Stadt geflohen und endlich an der Kste Latiums ge-landet, wo Aneas von dem König Latinus freundlich aufgenommen wurde. Sein Sohn Askanius, der auch Julus heit, erbaute Alba Longa, wo nach ihm eine lange Reihe von Knigen regierte. Einer von diesen war N u m i t o r. Ihn stie sein ehrgeiziger Bruder A m u l i u s vom Throne und zwang seine Tochter Rh e a Silvia, Vestalin, d. h. Priesterin der Herdgttin Vesta zu werden; als solche mute sie unvermhlt bleiben. Aber Mars, der Kriegsgott, machte sie zu seiner Gemahlin, und ihm gebar sie Zwillinge, Romulus und R e m u s. Der erzrnte Amulius befahl die Kinder in dem damals der seine User getretenen Tiber auszusetzen. Aber die Wanne, in die man sie gelegt hatte, blieb in den Wurzeln eines Feigen-baumes am Palatinns hngen; hier sugte eine Wlfin, ein dem Mars geweihtes Tier, die Knaben, und endlich fand sie ein Hirt namens Faustulus,

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 143

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 143 — b) Friedrich beseitigte durch ernstes, emsiges Arbeiten als Verwalter seiner Domäne und als Oberst seines Regimentes vollends den noch nicht gänzlich ruhenden Argwohn seines Vaters. c) Die Entstehung einer österreichisch-habsburgischen europäischen Großmacht. 351. Warum stand Österreich den deutschen Interessen fern? 1. Weil die geistige Verbindung mit der im Kerne protestantischen deutschen Kultur durch die Erfolge der Gegenreformation vernichtet war. 2. Weil der b andelspolitische Zusammenhang infolge des Fehlens der verbindenden natürlichen Haupthandelswege, geeigneter Flüsse, unmöglich war: a) die Donau führte aus dem Reiche hinaus in ein damals für Westeuropa bedeutungsloses Binnenmeer, b) die Elbe durchfloß das der Nationalität nach fremde Böhmen, c) die Oder lag zu weit abseits vom Reiche. 3. Weil die Ausbildung eines einheitlichen Nationalgefühles infolge der fremden Nationalitäten in den östlicher, österreichischen Ländern nicht möglich war. 4. Weil der politische Gegensatz zu Frankreich wegen der wenigen und entlegenen westlichen Besitzungen zu unbedeutend geworden war: a) die Schweiz war seit dem Westfälischen Frieden vom Reiche abgetrennt, b) das Elsaß war abgetreten worden. 862. Wieso gab es keinen „österreichischen Staat“? 1. Ein innerer Zusammenhang der Kronländer mit dem Mutterlande fehlte: a) sie besaßen im Innern meist selbständige Verwaltung, b) sie schuldeten den Erzherzogen nichts als Untertanenpflicht, Steuern und Heeresfolge. 2. Ein österreichisches N ationalbewußtsein gab es nicht: a) die einzelnen Nationalitäten waren nach Sprache und Geschichte verschieden, b) die verschiedenen Gebiete standen in Sitte und Glauben in Gegensatz zu einander. 363. Welche Stellung nahmen die Stände in den österreichischen Landen ein? 1. Die oberenstände waren die alleinherrschenden: sie hielten die Staatsverwaltung in der Hand:

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 177

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Spanien. 177 Die größte Stadt nach Lissabon ist Oporto (d. i. der Hafen), über 30/000 E., in — ? am Ausflusse des? auf welchem Ufer? — Auch diese bedeutende Handelsstadt liegt amphitheatralisch die Hügel herauf. Von hier wird der Portwein ausgeführt, der 10 M. weiter hinauf am rechten Stromufer wächst. Der schwarze Schie- ferboden der Gebirgsabhänge, der die Sonnengluth am meisten ein- saugt, giebt ihm sein Feuer. Besonders nach England ausgeführt. tz. 74. Spanien. Auch bei dem aus Castilien und Aragon eben gewor- denen Spanien kamen um 1500 viele Umstände zusam- men, um es groß und reich zu machen. Durch Heirath wurde auch aus dem spanischen und österreichischen Hause eins. Carl V., des Kaisers Maximilian Enkel, trug neben der spanischen, Deutschlands Kaiserkrone und war Herr der östreichischen Erblande. Und während er in Europa siegreich auftrat, eroberten in dem von Spanien aus durch Colon entdeckten America kühne Helden für ihr Vaterland ganze Kaiserreiche, voll von Silber und Gold. Erzähle da- von nach S. 111. 112. 119. 134. Aus diesen Zeiten beson- ders schreibt sich der ungemeine Nationalstolz her, der noch jetzt den Spanier beseelt, der sich selbst in seiner maje- stätisch klingenden Sprache ausspricht. Fast ein ganz neuer Welttheil huldigte Carl und dessen Sohne Philipp Ii. (dem der Vater, außer den deutschen östreichischen Ländern Alles übergab, und der noch Portugal hinzuerwarb); — in seinem Reiche ging die Sonne nicht unter. Und doch begann schon unter ihm Spaniens Glückssonne zu erblassen. Die Nie- derländer fielen ab, Engländer und Niederlän- der knickten die Handelsblüthe, der Anbau des Mutterlandes ward vernachlässigt. Die Nachfolger Philipps waren schwache Regenten: 1700 starb ihr Geschlecht aus.' Der große spanische Erbfolgekrieg, der nun begann (bis 1713), beraubte S. seiner europäischen Nebenländer und brachte einen Zweig des französischen Hauses Bourbon auf den Thron. Noch schrecklichere Zeit kam über das Land ein Jahr- hundert später. Napoleon griff seit 1808 mit kühner Faust in Spaniens Angelegenheiten ein; sein Bruder ward König. Von dem Augenblicke an bis jetzt ist eigentlich insp. noch nicht Ruhe geworden. Gegen die Fremdherrschaft wehrten sich Daniel's Geographie. 5. Aufl. 12

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 383

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Bayern. 383 berger Tand geht durch alle Land “, 51,000 E>, früher noch einmal so viel. Das frühere Bisthum Eichstädt mit gleichnamiger Haupt- stadt gehört jetzt der herzoglichen Familie Leuchtenberg. Stifter war Eugen, Adoptivsohn Napoleons, mit einer bayerschen Prinzessin vermählt. g) In Oberfranken, H. 86. 5. §. 89. 2. 3., und zwar im Fürstth. Bayreuth die gleichnamige Hauptstadt am rothen Main, von den hier sonst in einem Prachtschloffe regierenden Markgrafen zu einer sehr schönen Stadt umgeschaffen, 17,000 E. In der Um- gebung reizende Lustschlösser: die Eremitage, Fantasie. Denk- mal Jean Pauls, der hier lebte und starb. Geboren ist er zu Wunsiedel, einem netten Städtchen im Fichtelgebirge; in der Nähe das Alexanderbad und die großartige Felsenpartie Luisen- burg. Hof an? — 8000 E. Den zweiten Theil von Oberfr. bil- det das frühere Bist hum Bamberg. B- ist eine offene, von 2 Armen der Rednitz durchschnittene Stadt in anmuthiger Gegend, die einem Garten gleicht. In dem jetzt auch in einfacher Reinheit hergestellten Dom ruht Heinrich Ii. und Kunigunde, ein hei- lig gesprochenes Kaiserpaar, dem das Bamberger Stift Gründung und Größe verdankt. Blick auf B. von dem hoch gelegenen Kloster Mich els b erg, in welchem Otto, der Pommern Apostel (S. 367.), begraben liegt, und von den Trümmern der Altenburg, wo Otto v. Wittelsbach Kaiser Philipp von Schwaben mordete, 21,000 E. (Alter Spruch: Reben, Meßgeläute, Main, Bamberg: das ist Franken). Banz, früher reiches Kloster, jetzt Schloß, in rei- zender Lage auf einem Berge am Main, unweit der nördlichen Gränze. ' h) Untersranken, H. 89. 2. b. c. 3., begreift außer der frühe- ren Reichsst. Schweinfurt, 9000 E-, an? — und einigen me- diatisirten Gebieten (z. B. der Fürsten v. Leininge.n) lauter ' geistliches Gebiet. «) Das Bisthum Würzburg. Die Hauptstadt liegt zwischen Rebenhügeln am rechten Mainufer; eine mit Hei- ligenbildern gezierte Brücke führt zum linken, wo nur ein kleiner Stadttheil und auf einem Berge die Citadelle Marien b erg. Von hier schöner Blick auf die überaus thurmreiche Stadt. Merk- würdig das ehemalige bischöfliche Schloß, nach dem zu Versailles gebaut, und das große Julius-Hospital. Universität, gegen 30,000 E. An den Abhängen der Citadelle wächst der Leisten-, auf einem Berge in der Nähe der Stein-Wein. Spruch: Zu Klingenberg am Main , zu Würzburg an dem Stein, zu Bacharach am Rhein hat man in meinen Tagen, gar oftmals hören sagen, sollen sein die besten Wein". Die Rhönbäder Kissingen, Bocklet, das Grab- feld, S. 327. ß) Mainzisch war Asch affenb urg, an? — 9000 E. Fabriken und Schifffahrt, y) Zum Stift Fulda ge- hörte z. B. das Bad Brückenau in dem Rhön. Schon die Namen der Landschaften zeigen in Bayern die alte Kreiseintheilung an. Die früher pfälzischen, main- zischen, fuldischen Districte gehörten zum chur- oder nieder-

10. Das Deutsche Reich - S. 117

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 117 — 1. In Hessen-Nassau, Reg.-Bez. Kassel. Kassel (106000 E.) in einer fruchtbaren Weitung des Fulda- tales, am Kreuzungspunkte wichtiger Verkehrsstraßen gelegen, verdankt seine günstige Entwickelung in erster Linie seiner günstigen geographischen Lage, dann aber auch der Gunst seiner ehemaligen Fürsten, die es bereits Mitte des 13. Jahrhunderts zu ihrer Residenz erkoren. Kassel ist die größte, gewerb- und handelstätigste Stadt der Provinz. Als Hauptstadt von Hessen-Nassan ist sie Sitz des Oberpräsidiums, des Oberlandesgerichts, des Konsistoriums und hat eine starke militärische Besatzung,*) Vom Königsplatz aus führt durch die 4 km lauge, schnurgerade Wilhelmshöher Allee eine Straßenbahn nach Schloß W i l h e l m s h ö h e**) mit seinen großartigen Garten- und Parkanlagen. Gewächshäusern, Kaskaden, Fontänen und dem Riesenschloß auf dem Karlsberge mit der aus Kupfer ge- triebenen Säule des Herkules. — An der von Kassel nordwärts führenden Eisenbahn Hofgeismar, Acker- baustädtchen mit Gesuudheitsbruunen. — Fritzlar, an der Eder, historisch bekannt als Residenz Kaiser Konrads I. und Ort der Königswahl Heinrichs I. In der Nähe Geismar, Ivo Bonifatius die Donarseiche fällte. — Marburg, an der Lahn, auf der Höhe und am Abhang des weit in das Lahntal vorspringenden Schloßberges ebenso vorteilhast als reizend gelegen, Universitätsstadt (erste protestantische Universität 1527), Grab der heiligen Elisabeth in der schönen Elisabethkirche. — Eschwege, gewerbtätige Stadt an der Werra. — Hersfeld, gewerbreiche Stadt an der Fulda, in der Geschichte oftmals genannt, entging z. 93. 1806 der von Napoleon angeordneten Zerstörung mir durch deu Edelmut des badischen Jägermajors Liugg. — Fulda, altertümlicher Bischofssitz au der Fulda, vou Bonifatius gegründet, im Dom die Grnft des Apostels, dessen Standbild eine Zierde der Stadt ist; Textilindustrie. 2. Im Groß Herzogtum Hessen, Bez. Oberhessen. Gießen, die gewerbtätige und verkehrsreiche Hauptstadt Ober- Hessens an der Lahn, Universität, einst Wirkungsstätte des Chemikers Liebig. In der Umgebuug mehrere Ruinen. 3. Im Fürstentum Waldeck: Hauptstadt Arolsen. 2. Das Weserliergland. Das Land. Das Weserbergland breitet sich n. vom hessischen Berglande zu beiden Seiten der mittleren Weser aus und erscheint mit diesem aufs engste verwachseu, sodaß einzelne Glieder, z. B. der Solling, als Ubergangsglieder betrachtet werden können. Im O. ist es dnrch das Leinetal mit der Göttinger Senke scharf von den Vorbergen des Harzes getrennt. So tritt denn das Weserbergland uns gleichsam als ein langes Vorgebirge der mitteldeutschen Gebirgsschwelle entgegen, als „eine Art Hochlandskeil", der in nordwestlicher Richtung weit in ^ ^Du 1806—1813 war es Hst. des Königreichs Westfalen und Residenz des Königs Jereme Napoleon. **) Vergl. S. 115.
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