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1. Geschichte - S. 76

1913 - Berlin : Oehmigke
Der Abend kam endlich und senkte sich auf Burg, Wald und Ebene. Aber was Dietrich erhofft, ward ihm nicht. Der Donner der Geschütze hörte nicht auf, und schauerlich war es anzusehen, wenn Feuerkörper im Bogen daher kamen. Ganze Ecken der Gebäude waren niedergeschossen; auf einer Stelle war die Burgmauer schon fast durchschlagen. Es war vorauszusehen, daß am nächsten Tage eine Bresche in die dicke Mauer gelegt werden und daß es dann zum Sturme kommen würde. 7. Dietrich stieg die Treppe hinauf nach seinem Gemache. Nur kurze Zeit wollte er allein sein, um zu überlegen, was zu tun sei. Es war finster im Gemache. Das auf dem Fußboden liegende Gemäuer brachte ihn fast zu Falle. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Durch die Fenster und einen breiten Spalt zwischen ihnen, der offenbar durch neue Schüsse verursacht worden war, sah er die Wachtfeuer. Für ihn hatten sie die Bedeutung von Höllenflammen. Nun ging er mit sich zu Rate. Was tun? — Ergeben? — Nein und abermals nein! Ein Schauer überflog ihn, wenn er sich vorstellte, daß seine Ergebung bedeuten würde, sich dem Kerker zu überliefern. Er dachte an die Qualen, die er Gefangenen bereitet hatte und fragte sich, ob man gegen ihn, der Milde gegen Gefangene nie geübt, Milde würde walten lassen. — Ob es nicht das beste sei, im Widerstande zu verharren, um sich unter den Trümmern der Burg begraben zu lassen oder mit der Waffe in der Hand zu sterben? — Das hätte er wohl gemacht; aber in ihm loderte ein Feuer, und aus diesem rief es: „Rache, Reiche! Ja, ich will Rache nehmen, und darum muß ich — fliehen! Ich muß Zeit gewinnen, die Rache auszuüben. Darum fort von hier! Sogleich!" 8. Dietrich kehrte auf den Burghof zurück. Sein Entschluß war gefaßt. Es sollte ein Ausfall gemacht werden, den er zur Flucht benutzen wollte. Die Vorbereitung wurde eilfertig betrieben. Nach kurzer Zeit ging es zum Tore hinaus auf den Feind. In dem Gewirre des Angriffs lenkte Dietrich in den Wald und jagte auf einem ihm wohlbekannten Wege davon. Der Ausfall hatte ihm nur seine Flucht ermöglichen und sie verdecken sollen. Eine große Zahl der Belagerer fiel; von den Belagerten kam wenig über die Hälfte in die Burg zurück. Das war das Opfer, das Dietrich den Seinen auferlegte, die er in der Not schmachvoll verließ. Am Tage darauf wurde Friesack übergeben.

2. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

3. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 316

1822 - Berlin : Reimer
316 Poetische Lesestücke. Ein Wink, und zwanzig Knechte lausen, Und schleppen Sacke her, und ihürrncn sie zu Haufe Schon zwei und vierzig. Achte fehlen doch, Und Saladin: die geb' ich noch; Bringt sie, setzt sie zu diesen nieder! Wohlan, spricht Toron, Saladin! Hier ist die Summe. Nimm sie hin. Sgl. Wie schimpflich! Nimmt ein Ritter wieder, Was er geschenkt, die Gaben Ändrer? Nein! Frei bist du, Loren, und Las Geld ist dein. Dies, spricht der Held, hab ich vorhergesehen. Ach nehm' es an, doch um es dir Zurückzugeben. Laß dafür Zehn andre los. — Sal. du willst an Großmuth mich bestehen? Nimm noch zehn Ritter, und kas Geld dazu. Doch warlich, Toron! bötest du ' Mix nun die ganze Summe wieder, Für einen an, kein elfter würde frei. — Gefesselt kömmt die Schaar herbei. Der Held umarmt die edlen Brüder, Wählt die vergönnten Zehn heraus, Und theilt das Geld den andern aus. Dann Saladin: Ich schwurs, ihr müßt zurücke ' bleiben. Doch, Toron, nun genug! der Edlere bist du. Wollt' ich das Spiel noch weiter treiben, Go reichten keine Schätze zu» . v v. Nikolay 3i» Das Schicksal» D Mensch! was strebst du doch den .Rathschluß zu ' ' e ergründen. Nach welchem Gott die Welt regiert ? Mit endlicher Vernunft willst du die Absicht finden. Die der Unendliche bei seiner Schickung fuhrt : ^

4. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 57

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
57 Fabeln. íi. Der kriegerische Wolf. Mein Vater, glorreichen Andenkens, sagte ein junger Wolf zu einem Fuchse, das war ein rechter Held! Wie fürchterlich hat er sich nicht in der gan- zen Gegend gemacht! Er hat über mehr als zwei- hundert Feinde, nach und nach, triumphirt, und ihre schwarzen Seelen in das Reich des Verderbens gesandt. Was Wunder also, daß er endlich doch einem unterliegen mußte! . So würde sich ein Leichenredner ausdrücken, sagte der Fuchs; der trockne Geschichtschreiber aber würde hinzusetzen: die zweihundert Feinde, über die er nach und nach triumphiret, waren Schaafe und Esel; und der eine Feind, dem er unterlag, war der erste Stier, den er sich anzufallen erkühnte. 12. Die Gans. Die Federn einer Gans beschämten den neuge- dornen Schnee. Stolz auf dieses blendende Ge- schenk der Natur, glaubte sie eher zu einem Schwa- ne, als zudem, was sie war, geboren zu seyn. Sie sonderte sich von ihres Gleichen ab, und schwamm einsam und maiestatisch auf dem Teiche umher. Bald dehnte sie iyren Hals, dessen verra- therischer Kürze sie mit aller Macht abhelfen wollte. Bald suchte sie ihm die prächtige Biegung zu geben, in welcher der Schwan das würdigste Ansehn eines Vogels des Apollo hat. Doch vergebens; er war zu steif, und mit aller ihrer Bemühung brachte sie es nicht weiter, als daß sie eine lächerliche Gans ward, ohne ein Schwan zu werden. iz. Der Knabe und die Schlange.-- Ein Knabe spielte mit einer zahmen Schlange. Mein liebes Thierchen, sagte der Knabe, ich würde mich mit dir so gemein nicht machen, wenn dir das

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. uncounted

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
Jugendschriftrimerlag Aoigtländer. Sagenlitteratur. Griechische Heldensagen (für das Alter von 9—13 Jähren). Von I. E. Andrä. Illustrierte Ausgabe. 8°. Xviii und 443 Seiten Mit 7 Farbendrucken und 21 in den Text gedruckten Abbildungen’ Ungebunden 4v* Mark, sein gebunden 5v2 Mark. Nicht illustrierte Ausgabe. Xix und 519 Seiten Gebunden 3 Mark. (lllttfttlt Götterlehre der Griechen und Römer. Von Hans ♦ Dutschke. Dr. phil., Oberlehrer am Viktoria-Gymnasium m Burg. 8°. Xvi und 287 Seiten. Mit 6 Lichtdrucktafelu und 47 m den Text gedruckten Abbildungen. Ungebunden 3v2 Mark, fein gebunden 4‘/i Mark. lültlltltll Germanische Götter- und Heldensagen. Für Alt "-T , " i L und Jung am deutschen Herd erzählt von Felix Dahn und Therese Dahn. 8°. 665 Seiten. Mit 59 Abbildungen, Lasten und Schlußstücken. Ungeb. 9 Ms., fein gebunden 10 Mk. (Ostmttltlh Itlfllt §“n9 und Sage. (Inhalt: Die m C i £ywlj* Nibelungen. Gudruu. Der große Thüringische Sagen und Geschichten. U o £ Sorten. Mit 7 Abbildungen. Ungebunden 1-/2 Mark, geb. 2 Mark. Schallt, Glt^an. Heldenfahrten. (Beoivulf. König Ortnit. §> g Maurin und der kleine Rosengarten. Herzog Ernst mx ^txn.) 8» 168 Seiten mit 1 Titelbild. Ungebunden 75 Pf., gebunden 1 Mark. Schmidt, Ferdinand. Götter und Helden. - Heroengeschichten. — Gedipus und sein Geschlecht. ^ q ,%l®rsä^un0e!! stus griechischen Sagenkreisen. Je mit 3—4 Abbildungen. Ungebunden je 75 Pf., gebunden 1 Mark. Schmidt, Ferdinand. Die Nibelungen. — Gudrun. — Walther und Hüdegimde. — Der Rosengarten. — Die Frithjos-Sage7 Vrer Bearbeitungen der bekannten Sagenstoffe in Prosa, zur Klassen- und Privatlektüre verwendet. Je mit 2—4 Abbildungen. Ungebunden 75 Pf., gebunden 1 Mark. lagen febracht"te^enb 9encmnten ^rke haben es meist auf viele Auf- s.-..^rdem erschienen im Verlag von R. Voigtländer in ’irl xwi a lttl ■ Lel p zi g eine Anzahl lehrreicher und spannender pnahlmtacii |ur die fugend. Ein Gesamtverzeichnis steht jederzeit zu Diensten. ' y x Druck von R. Boigtländer in Kreuznach.

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 139

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 139 — ergriffen den Remns und führten ihn vor ihren Herrn. Da fürchtete der alte Hirt, dem Remns könne ein Leid geschehen von der Hand feines Großvaters; er entdeckte daher dem Romnlns seine Herkunft, eilte mit ihm zu Numitor und erzählte diesem alles. Und Numitor war hocherfreut, als er seine Enkel wieder hatte, die er längst tot geglaubt; die Jünglinge aber beschlossen, an dem grausamen Amulius schreckliche Rache zu nehmen. Sie sammelten ihre Freunde um sich, drangen in die Königsburg ein, erschlugen den Amulius und setzten ihren Großvater wieder auf den Thron. Zum Lohne dafür gab ihnen dieser ein Stück Land in der Gegend, wo sie als Hirten gelebt hatten, um dort eine Stadt zu bauen. 3. Die Brüder gründen Rom 753. — Frisch machten sich nun die Brüder ans Werk. Aus der ganzen Umgegend kamen auf ihren Ruf Leute herbei, um an dem Ban teilzunehmen. So entstanden bald auf einem Hügel am linken Tiberufer zahlreiche Hütten aus Lehm, die mit Schilf und Stroh kümmerlich gedeckt waren. Das war der Anfang der neuen Stadt. Aber wie sollte dieselbe heißen? Darüber konnten sich die Brüder nicht einigen: ein jeder wollte die Stadt nach seinem Namen benannt haben. Es kam zu heftigem Streit unter ihnen, in welchem Remns erschlagen wurde. Nun nannte Romnlns die Stadt nach seinem Namen Rom und herrschte in ihr als König. 51. König Romttltts. 1. Der Raub der Sabinerinnen. — Die ersten Bewohner Roms waren rohe, wilde Männer; denn König Romnlus gewährte, um die Zahl seiner Unterthanen rasch zu mehren, allen, die aus ihrer Heimat geflohen oder vertrieben waren, selbst entlaufenen Sklaven und Verbrechern, Aufnahme in seine Stadt. Aber nun fehlte es an Frauen. Da sandte der König in die Nachbarstädte, Jungfrauen für die Römer zur Ehe zu begehren. Doch alle wiesen den Antrag mit Verachtung zurück. Darüber entrüstete sich Romulus und beschloß, mit List und Gewalt sein Vorhaben durchzuführen. Er machte bekannt, daß an einem Festtage herrliche

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 192

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 192 — und die Göttin verschwand wieder von der Erde. — Wie Nerthus hatten auch die übrigen Götter ihre Heiligtümer im Dunkel der Haine und Wälder. Dorthin waldfahrtete man; dort unter alten, geheiligten Bäumen brachte man Pferde, die liebsten Tiere, ja auch wohl Menschen, zum Opfer dar; dort betete man, den Blick gen Himmel gekehrt, zu der unsichtbaren Gottheit. Tempel und Götzenbilder hatten die Deutschen nicht; die Götter erschienen ihnen zu erhaben, um in Gebäuden von Menschenhänden wohnen zu können oder in menschlicher Gestalt abgebildet zu werden. An ein zukünftiges Leben glaubten sie fester, als irgend ein heidnisches Volk. Darum kannten sie keine Todesfurcht. Der Tod in der Schlacht führte ja die Tapfern nach Walhalla, der himmlischen Burg Wodans, wo sie alles in Fülle fanden, was sie auf Erden beglückte: unaufhörliche Heldenkämpfe, fröhliche Jagden, festliche Schmausereien. Die Feigen freilich und die Gottlosen waren von Walhallas Freuden ausgeschlossen: sie kamen in das Reich der Hel, die Hölle, und mußten dort in ewiger Finsternis schmachten. Vi. Die Deutschen imd die Miner. 1. Die Cimbern und Teutonen. — Unsere Vorfahren lernen wir zuerst kennen durch ihre Kämpfe mit den Römern. Diese Kämpfe beginnen etwa hundert Jahre vor Christi Geburt mit dem Einfalle der Cimbern und Teutonen ins römische Reich. Es waren dies deutsche Völkerschaften von den Ufern der Nord- und Ostsee, die, durch Hunger und Überschwemmung gezwungen, mit Weib und Kind und aller Habe von ihrer Heimat auszogen, um sich weiter im Süden neue Wohnsitze zu suchen. Wie ein gewaltiger Strom drangen sie gegen Italiens Grenzen heran: mehrere Heere, welche die Römer gegen sie aussandten, erlagen ihrer wilden Tapferkeit. Da ergriff ungeheure Angst das stolze Rom. Wer konnte Rettung bringen vor dem fürchterlichen Feinde, wer Italien schützen gegen die ungestüme Kraft jener Schar von Riesen, deren trotziger Blick Verderben drohte, deren Kampfgeschrei dröhnte wie Brüllen der Löwen?

8. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 103

1835 - Berlin : Trautwein
103 Wissenschaft. Kunst. kundiger und Philosoph berühmte, englische Francrscaner Roger Bacon (12l4 — i29i). Die Medtctn wurde zwar in Salerno, Montpellier und Neapel mit Eifer betrieben; allein ihr Fortschrei- ten wurde durch Mangel an Beobachtungen, Wunderglauben und Festhalten an dein, meist von den Arabern entlehnten, Angenomme- nen gehemmt. Zum Theil angeregt durch die Kreuzzüge, begann im Anfänge dieser Periode die Blüthe der mittelalterlichen Poesie in den, durch sie auch zugleich ausgebildeten, lebenden Sprachen. In Deutschland fallt dieselbe zusammen mit der Zeit der Ho- henstaufen, und sie erscheint hier vornamlich in der reichen epischen Poesie, zugleich aber auch in der lyrischen. Jene entlehnte ihren Stoff theils aus der volksthümlich deutschen Heldensage und zwar bald aus der ostgothisch-iangobardischen (wie in König Rother und Dietrich's und seiner Gesellen Kämpfen), bald aus der frän- kisch -burgundischen (wie im Nibelungenliede und im hörnernen Siegfried), theils ans dem der Bretagne und Wales angehörenden Sagenkreise von Artus sind der Tafelrunde (wie in Gottfried's von Straßburg Tristan und Jsolte), theils aus den vrovenzalr- schen Sagen vom heiligen Gral (wie in dem von Wolfram von Eschenbach — um >200 — begonnenen Titurel, in desselben Dich- ters Meisterwerke, dem Parcival, und im Lohengrin), theils gab sie Nachbildungen nord-französischer Gedichte aus dem Sagenkreise von Karl dem Großen (wie im Rolandeliede und in Flore und Blanscheflur), theils schöpfte sie aus der antiken Götter- und Hel- densage (wie in Heinrich's von Veldcck Eneit und Konrad's von Würzburg — um 1180 — trojanischem Kriege) oder sie verherrlichte historische Personen oder brachte Legenden oder poetische Erzählun- gen hervor. Die lyrische Poesie oder der Minnegesang entfaltete sich vornamlich in den Gedichten Heinrich's von Veldeck (U8ü), Walter's von der Vogelweide (1200), des gleichzeitigen Heinrich's von Osterdingen und Gottfried's von Straßburg (um 1225),'und viele Fürsten und Herrn beschützten und übten den Minnegesang selbst. Die p r ov e n zali sche Poesie *) critwickelte sich in der er- sten Halste des >i. Jahrh.'ö zu ihrer hundertjährigen Blüthe; ihr Haupttheil, die Kunst-, Hof- und Ritterpoesie der Troubadours, schuf meistens Minnelieder, außer diesen auch Sirventesen, welche, über alle Gegenstände des Lebens mit Ausnahme der Liebe und der Religion sich erstreckend, hauptsächlich politisch und moralisch wa- ren und wie jene gewöhnlich von Jongleurs (Spielleuten und ;u- *) Diez, die Poesie der Troubadours. 1826. Diez, Lebe» and Werke der Troubadours. 1829.

9. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. XXXII

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
Xxxii Franzosen unter Ludwig Xiv. und Napoleon erkennen. Wie viel ebles Blut hat die beutsche Erde getränkt von den Tagen Armm's bis auf den Heldentod Scharnhorst's, meistens durch deutsche Zwietracht vergossen! Sollte die vorliegende Schrift auch nur den kleinsten Stein liefern zum Concordientempel der deutschen Nation, so würde sich der Verfasser weit über 33 erb teuft belohnt fühlen. Das beutsche Volk besang einst in stolzen Liebern die Helben Siegfried und Armin, ihre Großthaten und ihr blutiges Ende durch Verrath und Verwanbtenmorb; es beklagte in dem Kampflied des alten Hildebrand mit seinem Sohne das eigene Schicksal, das selbstmörderische und selbstzerfleischenbe Thun der deutschen Stämme; mögen die künftigen Geschlechter nur sagen und singen von Waffen-thaten wider den Feind, von Helden, die auf dem Felde der Ehre starben, wo kein deutscher Mann unter fremder Fahne gestritten! Heidelberg, am Jahrestage der Leipziger Völkerschlacht. Dr. Georg Weber.

10. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 12

1888 - Berlin : Verlag von Julius Springer
12 Vier Jahre später unternahm Karl einen Zug gegen die Araber in Spanien und drang siegreich bis an den Ebro vor, doch erhielt sich von dieser Eroberung nur ein Strich Landes an den Pyrenäen, der die spanische Mark genannt wurde. Auf dem Rückzug überfielen die Gebirgsvölker der Pyrenäen die Nachhut seines Heeres im Thal Roncesvalles, wo der von der Sage verherrlichte Held Roland den Tod sand. Später zog Karl gegen die räuberischen Avaren zu Felde, ein den Hunnen verwandtes Volk, das sich nach dem Abzüge der Langobarden in Ungarn festgesetzt hatte; sie wurden gänzlich ausgerottet, und ans ihrem Lande an der Donau wurde die Ostmark gebildet, aus welcher das heutige Österreich hervorgegangen ist. Das große Reich, das Karl beherrschte, ordnete er mit Kraft und Weisheit. Jeder Volksstamm lebte nach seinen eigentümlichen Gesetzen, welche Karl feststellen und aufschreiben ließ, und die gemeinsamen Angelegenheiten wurden alljährlich im Monat Mai auf einem Reichstage geordnet, an dem die weltlichen und geistlichen Großen teilnahmen und mit dem auch eine Heerschau verbunden war. Das Reich war in Gaue geteilt; in jedem Gau führte die Verwaltung ein vom König eingesetzter Beamter, der Graf, der an der Spitze des Gerichts und des Heerbanns stand, und die Grafen wurden wieder von Königs boten beaufsichtigt, welche das Reich bereisten und dem Könige Bericht erstatteten. Nur die Markgrafen, welchen der Schutz der Grenzen anvertraut war, hatten ein größeres Gebiet und mehr Gewalt. Aber Karl richtete nicht bloß eine wohlgeordnete Regierung ein, sondern war auch bemüht, die geistige Bildung seiner Völker, die tief gesunken war, zu heben. Er berief gelehrte Männer an seinen Hof und bediente sich ihres Rates, um die Kirche und den Gottesdienst zu verbessern und die Schulen, deren nur wenige vorhanden waren, zu heben und zu vermehren. Die Erhaltung deutscher Art und Sitte lag ihm sehr am Herzen: er führte die deutsche Predigt ein, ließ die erste deutsche Grammatik ausarbeiten und sammelte die alten germanischen Heldenlieder. Auch beförderte er den Handel und den Ackerbau nach Kräften und sorgte durch strenge Gerechtigkeit für das Wohl der ärmeren Stände. Seine Beamten sollten allem Unrecht steuern.
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