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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 35

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. 35 dauernde Beschränkung des Habsburgischen Kaisertums" im Auge und diente somit französischen Interessen. Wenden wir uns nun den kriegerischen Unternehmungen Ludwigs Xiv. zu. § 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. a. I. Raubkrieg (Devolutiouskrieg) 1667—1668, 1. Ludwig Xiv. war mit der älteren Tochter des spanischen Ansprüche sut>= Königs Philipp Iv. vermählt. Dieselbe hatte aber vor der Eheschließung 'mt1e spanischen^ allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie und deren Nebenländer 9tubcrian6u zu gunften ihrer jüngeren Schwester entsagen müssen. Im Jahre 1665 starb Philipp und hinterließ als Erben seiner Krone ein zartes Kind (Karl Ii.) Da erwachte in Ludwig der Gedanke, die Minderjährigkeit des spanischen Königs zum Vorteile Frankreichs auszubeuten. Trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin wollte er das privatrechtlich in einigen belgischen Provinzen bestehende Devolutionsrecht, ins devolutionis, wonach die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben, staatsrechtlich auf die spanischen Niederlande anwenden und erhob Ansprüche auf dieses Gebiet. Da Spanien die Abtretung verweigerte, schickte Ludwig 1667 zwei wohlgerüstete Heere uach Brabant unter der Anführung der uns aus dem Dreißigjährigen Krieg bekannten Feldherrn Tnrenne und Eon de. Die Fortschritte der Franzosen riefen in Holland die Besorgnis hervor, der ans Eroberung sinnende Monarch werde, nachdem er die Niederlande an Frankreich gebracht, noch weiter gegen Norden vordringen. Auf fein Betreiben vereinigten sich die protestantischen Mächte England, Schweden und Holland zu der sogenannten Tripelallianz und Tripelallianz, stellten sich die Aufgabe, für die Erhaltung der spanischen Herrschaft in Flandern und Brabant zu sorgen. Das Einschreiten des Dreistaatenbundes nötigte Ludwig, in den Frieden zu Aachen (1668)Aachener Friede zu willigen. Frankreich behielt 12 eroberte Grenzstädte, darunter Lille und Tournay. Der Kriegsbaumeister Bauban verwandelte dieselben sogleich in starke Plätze und schuf au der Nordgrenze Frankreichs einen Festungsgürtel. b. Ii. Raubkrieg (Holländischer Krieg) 1672—1679. 2. Holland war als Urheber der Tripelallianz der Stein, an Enmehun^s-^^ welchem das Unternehmen Ludwigs scheiterte. Unversöhnlicher Haß Adwigs nn^ erfüllte daher den ehrgeizigen Eroberer gegen die Männer, welche an Tripelallianz 3*

2. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 17

1874 - Erlangen : Deichert
B. Griechische Geschichte. 17 (312—64), mit den Städten Seleucia am Tigris, An-tiochia und Seleucia am Orontes. Antiochus Iii. wird von den Römern bei Magnesia besiegt (190). Antiochus Iv. Epiphanes, der grausame Bedränger der Juden, muß auf Befehl der Römer Aegypten räumen (167). Nach mancherlei Thronstreitigkeiten wird Syrien römische Provinz (64). c. Aegypten unter den Ptolemäern. Blüthe des Handels und der hellenistischen Bildung unter den drei ersten Ptolemäern (323—221). Bibliothek zu 323 Alerandria. Griechische Bibelübersetzung (Septuaginta 270). — Verfall des Reichs durch Thronstreitig-feiten und Schwelgerei. Nach dem Tode der Kle6-patra wird Aegypten römische Provinz (30). d. Die kleineren Reiche wie Pontus, Br-th^nien, Pergamum, Judäa u.a., allmählich mit dem römischen Reiche vereinigt. 4. Kultur des hellenistischen Zeitraums. Umgestaltung der griechischen Bildung und Sprache bei ihrer Verbreitung über den Orient in die sog. hellenistische oder alerandrinische. — Vermischung verschiedener Volksreligionen. Zunehmender Unglaube und Aberglaube. Die philosophischen Systeme: Epicureismus (verfeinerte Genußsucht), Stoicismus (Sittenstrenge und stolze Selbstgenügsamkeit), Skepticismus (Zweifel an allem positiven Wissen). — ^ Idyllische Dichtung (Theokrit aus Syraküs um 270). In Alerand rla Pflege der Sprachwissenschaft, der Mathematik (Euklid; sein Schüler Archimedes in Syrakus), der Geschichte, des Handels und der Gewerbe.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 29

1888 - Erlangen : Deichert
10. Die beiden letzten Herzoge aus dem wlfischen Hause. 29 Friedrich Barbarossa machte demv(angen Streit ein Ende, indem er 1154 auf einer Frstenversammlnngv zu Goslar Heinrich dem Lwen Bayern zusprach und 1155^zu>Regensbnrg ihm huldigen lie. Im folgenden Jahre 1156 ^erzichteth Heinrich Jasomirgott, gleichfalls zu Regensburg, auf Bayerns Erlwnrde dadurch entschdigt, da der Kaiser die Ostmark nebs^de^Mark ob der Enns nun zu einem von Bayern/u^la^hngigen Herzogtum erhob, das in der Familie der/Babenberger erblich sein sollte. Unter Heinrichs des Lwen Herrschaft erwachte in Bayern die Lust zu friedlicher Beschftigung^von neuem, weil er mit befrchteter Strenge das Eigentum der Schwachen/und den Verkehr schirmte, so da man auch, wenn er in Sachsen /oder Italien war, den Frieden nicht zu stren wagte. Dem Mchtiger^sah es der Kaiser nach, als er seine herzoglichen Befugnisse gewaltsam/auszudehnen begann. So als er 1158 dem Bischof von Freisina/Brcke und Zollsttte bei Fhring (Obershring) an der Isar Zerstrte und beides bei dem ihm zugehrigen Dorfe Mnchen ^anlegte. Er wollte hiednrch vor allem den Zoll vom Salze, das(von Reichenhall nach Schwaben ging, gewinnen. Seit jener Zeit kammnchen empor, das damals auch einen Markt und eine Mnzstttexerhielt. Auch in Sachsen erweiterte Heinrich seine Gewalt, indem) er die der Bischfe und Grafen minderte. Ihrem Haffe glaubte/ er trotzen zu knnen im Vertrauen auf den Kaiser und auf das/ eigene siegreiche Schwert, dem sich auch die slavischen Völker in Holstein, Mecklenburg und Pommern hatten unterwerfen mssen.^>Aber zum Verderben fr Heinrich lste sich das Band zwischen chmvtnd dem Kaiser. Heinrich, auf Befestigung der eigenen Macht in pachsen bedacht, versagte dem Kaiser im Augenblicke dringendsten Not die Hilfe gegen Italien. Die Folge war, da dieser sich vorneinen Feinden beugen mute. Nun gab aber auch der Kaiser dei^Aeinden Heinrichs in Sachsen Gehr, lud ihn zur Verantwortungxuud sprach ihm, als er nicht erschien, seine beiden Herzogtmer\cib. Heinrichs *) Wahrscheinlicher Ursprung des Namens aus: zu den Mnchen", weil die Mnche von Tegernsee hier Gter hatten.

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 33

1888 - Erlangen : Deichert
12. Die drei ersten Wittelsbacher. 33 thar. Die vernderte Zeitrichtung bt dann mehr und mehr ihren Einflu auch auf die Dichtung. Am Hofe Heinrichs des Stolzen und in seinem Auftrag dichtet der Pfaffe" Konrad das Rolands-lied. Eben dort, zu Regensburg, ist in jener Zeit die gereimte Kaiserchronik entstanden, die den Herzog und König Lothar verherr-licht. Der religise Aufschwung findet einen ebenso innigen wie Poe-tischen Ausdruck in dem Hohenburger hohen Liede, das eine Nonne in Bayern verfat hat. In der Zeit Heinrichs des Lwen hat Wernher (Mnch von Tegernsee?) das Leben der Maria mit dichterischer Empfindung und in anmutender Sprache besungen. So bereitet sich die Bltezeit der deutschen Dichtung und des deutschen Geistes im Mittelalter in Bayern und Franken in bedeutsamer Weise vor. Auch der geschichtliche Sinn erwachte in diesen Landen wieder, als das Reich unter den schsischen Knigen und Kaisern neu begrndet war und eine Weltstellung gewann. Nachdem im 10. Jahrhundert bedeutendere geschichtliche Auszeichnungen zuerst in Sachsen entstanden waren, zeichnen sich im 11. Jahrhundert die Analert von Nie der alt eich 0 in Bayern, in der ersten Hlfte des 12. Jahrhunderts die Weltchronik des Eckehart von Kloster Aura2) in Franken aus, und vor allen andern der Zeit durch das Vorwalten beherrschender Gesichtspunkte in der Darstellung die Chronik des Bischofs Otto von Freising3), des Oheims Friedrich Barbarossas. Eben dieser hat auch die Thaten Friedrichs bis zum Jahre 1156 beschrieben. 12. Die drei ersten Wittelsbacher *). Ottovonwittelsbach, dessen Nachkommen in ununterbro-chener Reihe die Herrschaft der Bayern gefhrt haben bis auf die Gegenwart, stammt von jenem Pfalzgrafen Arnulf, der vor Regens-brg fiel, als er um ein Herzogtum kmpfte, das Vater, Bruder und Oheim besessen hatten. Sein Geschlecht nannte sich frher nach der alten Stammburgscheiern; dann, als diese in ein Kloster verwandelt worden war, nach der von Ottos Vater, der gleichfalls Otto hie, i) Mon. Germ. Scr. Xx. s) Mon. Germ. Scr. Vi. 3) Mon. Germ. Scr. Xx. 4) Otto I. 1180-1183. Ludwig I. (der Kelheimer), 11831231. Otto Ii. (der Erlauchte), 1231 1253. Prcger, Lehrbuch der daher. Geschichte. 11. Aufl. 3

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 46

1888 - Erlangen : Deichert
46 Iv. Die Zeit des geteilten Erbherzogtums 12531508. Indem so bei den meisten Stnden ein krftiges Vorwrts-streben von glcklichem Erfolg begleitet war, entfaltete sich auch der Sinn fr die hheren Bedrfnisse des Geistes, und Kunst und Wissenschaft erfreuten sich der glcklichsten Pflege. Die Dome, an denen man seit dem elften Jahrhundert zu Speier, seit dem zwlften zu Bamberg, und seit dem dreizehnten zu Regensburg baute, sind Meisterwerke deutscher Baukunst: die beiden erstcren im romanischen Stil, von welchem der Rundbogen, der letztere im gotischen Stil, von welchem der Spitzbogen ein charakteristisches Kennzeichen ist. Franken brachte den grten Dichter des deutschen Mittelalters, Wolfram von Eschen bach hervor, der zu Anfang des 13.Jahr-Hunderts blhte. Wenn nicht in Franken geboren, so doch dort ln-gerezeit lebend und in Wrzburg sein Leben beschlieend ^), brachte der sinnige und von der Liebe zum Vaterlande tief durchdrungene Walther von der Vogelweide die deutsche Lyrik des Mittel-alters auf ihre Hhe. In der zweiten Hlfte dieses Jahrhunderts stand der Dichter Konrad von Wrzburg in hohem Ruhme. Um dieselbe Zeit besa Regensburg in seinem Bischof, dem Dominikaner-mnch Albert usmagnus von Lauingen einen der bedeutendsten Gelehrten des Mittelalters, und in dem Franziskanermnche Ber-th o ld einen der grten Volksredner, die Deutschland gehabt hat. Unter den geschichtlichen Aufzeichnungen waren die nun verlorenen Annale der bte Volkmar und Heinrich von Kloster Frstenfeld, welche bis zum Jahre 1324 reichten, fr die bayerische Geschichte von Wert. Aus diesem Kloster besitzen wir noch die Chronica de gestis prinripum, welche mit dem Jahre 1326 abschlieen^). Die Shne Ludwigs des Bayer'). Schon im Jahre 1349 teilten Ludwigs Shne das Erbe ihres Vaters, obgleid) dieser sie vorteiluugen gewarnt hatte. Ludwig 1) Sein Grabmal befand sich im Kreuzgang des Neumnsters in W. 2) Bei Bhmer, Fontes rerum Germ. Tom. I. s) Ludwig V., der Brandenburger, f J.361, dessen Sohn Meinhard f 1363. Stephan mit der Hafte f 1375. Wilhelm I, f 1377. Albrecht f 1404, dessen Shne Wilhelm Ii. f 1417 und Johann f 1425. Wilhelms Ii. Tochter Jakoba f 1436. Ludwig Vi., der Rmer, f 1365. Otto f 1379.

6. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 92

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
92 Viii. Von der Franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre. Hinrichtung Ludwigs Xvi. als die Festsetzung der Franzosen in Belgien der bestimmende Grund. loigebnwn*' ^ er an9 des Krieges erfllte anfangs die Verbndeten mit kndeten ms. frohen Hoffnungen. Die sterreicher siegten bei Neerwinden zwischen Brssel und Lttich (Mrz 1793) und brachten ganz Belgien, wieder in ihren Besitz. Die Preußen berschritten den Rhein, machten unter Ferdinand von Braunschweig Eroberungen auf dem linken Ufer und zwangen im Juli 1793 selbst das tapfer verteidigte Mainz zur Kapitulation. Die franzsische Republik, in welcher zudem der Brgerkrieg tobte, war gefhrdet. Der Weg nach Paris stand den Alliierten offen. Borsto^der 3. Allein 1794 trat eine Wendung ein. Die Sieger ntzten die Franzosen 1794. errungenen Vorteile nicht aus. Es fehlte ihnen an Einigkeit, an gegenseitigem Vertrauen und die Zustnde in Polen, wo die Ereignisse zur dritten Teilung hindrngten ( 100, 5 und 6), lenkten die Aufmerksamkeit des preuischen Knigs nach Osten. Wirkten so die Ver-Hltnisse lhmend auf die Operationen der Verbndeten, so kam bei den Franzosen ein frischer Zug in die Bewegung. Der Wohlsahrts-ausschu entflammte die Massen zur Verteidigung des Vaterlandes, die gesamte wehrfhige Mannschaft Frankreichs vom 18.25. Jahr wurde ausgehoben (levee en masse); der geniale Kriegsminister Carnot organisierte das Heer und junge, talentvolle Feldherren, wie Jourdan und Pichegru, denen nach dem Siege der Marschallstab winkte, nach der Niederlage allerdings die Guillotine in Aussicht stand, fhrten die fanatisierten Scharen gegen den Feind. Jourdan sieqte bei Fleurus (sdstlich von Brssel) der die sterreicher und drang erobernd bis an den Rhein vor. Pichearu machte einen khnen Angriff auf Holland. Er unterwarf in kurzer Zeit das freiheitsliebende Volk und verwandelte 1795 Holland in die von Frankreich abhngige Batavische Republik (Bataver, eine altgermanische Vlkerschaft, waren um Christi Geburt die Bewohner des Landes).^) s%aasfi7esiiu 4- Solche Erfolge veranlaten die Preußen, sich trotz verschiedener Siege (bei Kaiserslautern) der den Rhein zurckzuziehen. Da Friedrich Wilhelm Ii. an der polnischen Grenze Interessen zu wahren hatte (dritte Teilung Polens) und auerdem von tiefem Mitrauen gegen sterreich erfllt war, so trat er in Unterhandlungen mit dem National-konvent und schlo im April 1795 den unrhmlichen Separatfrieden zu Basel. Preußen trat seine linksrheinischen Besitzungen (Kleve, Mors, Geldern) ab und betrachtete den Rhein als natrliche Grenze Frank-reichs. Der grte Teil Nord- und Mitteldeutschlands wurde fr ') Eine Folge dieser Vorgnge war, da das auf Mehrung seines berseeischen Besitzes bedachte England dem nun mit Frankreich verbundenen Holland dessen wertvollste Kolonien entri: Ceylon 1802, Kapland 1806.

7. Hellas und Rom - S. 75

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
64. Alexanders Zug nach Indien (Am Hydaspes). 75 Am Hydaspes. Die Ereignisse mit Porus hat Alexander selbst in seinen Briefen nher beschrieben. Nach seinem Berichte flo der Hydaspes zwischen den beiderseitigen Lagern in der Mitte; Porus stellte auf dem gegenberliegenden Ufer seine Elefanten auf und wartete immer mit gespannter Aufmerksamkeit auf den bergang. In einer strmischen, mondlosen Nacht nahm Alexander einen Teil seines Fu-Volkes samt den tapfersten Reitern und rckte mit denselben vor, um sodann in grerer Entfernung von dem Feinde auf eine nicht sehr groe Insel berzusetzen. Hier entlud sich jedoch ein frchterlicher Platz-regen; Windste und Blitze berfielen das Heer massenhaft; Alexander sah, wie so mancher Soldat umkam und von den sengenden Blitzstrahlen gettet wurde. Aber dennoch brach er von der kleinen Insel Wiederaus und suchte das gegenberliegende Ufer zu erreichen. Der Hydaspes war durch das Gewitter in seinem Laufe wild aufgeregt und hoch angeschwollen, soda ein bedeutender Uferri ent-stand und ein groer Teil des Stromes sich dorthin wlzte. Alexander selbst gewann zwar den mittleren Raum, doch ohne sicheren Stand-Punkt, weil der Boden mit fortglitt und ringsum zusammenbrach. Die Soldaten verlieen nun die Fle und mit den Waffen in der Hand berschritten sie die ausgerissene Stelle, wobei ihnen das Wasser bis an die Brust reichte. Nach dem bergange ist Alexander dem Fu-Volk 20 Stadien weit mit den Reitern vorausgeeilt. Er selbst erzhlt, da er dabei so gerechnet habe: Griffen ihn die Feinde mit der bloen Reiterei an, so wrde er weitaus die Oberhand behalten; wrden sie aber ihre Phalanx anrcken lassen, so werde sein eigenes Fuvolk noch frhe genug bei ihm eintreffen. Der erstere Fall ist wirklich eingetreten. Alexander hat eine Abteilung von 1000 Reitern und 60 Streitwagen, auf die er stie, in die Flucht geschlagen, die Streitwagen insgesamt weggenommen und von den Reitern 400 gettet. Daran hat Porus deutlich gemerkt, da Alexander selbst den Flu berschritten hatte. Porus ist also mit der gesamten Streitmacht herangerckt. Nicht ohne Besorgnis vor den Elefanten und der feindlichen bermacht ist Alexander selbst auf dem einen Flgel unter sie hineingestrmt, während sein Unterfeldherr den rechten angriff. Auf beiden Seiten ward die Flucht allgemein; trotz des tapfersten Widerstandes mute sich der Feind auf die Elefanten zurckziehen und dort zusammendrngen, weshalb hier der Kampf in grter Verwirrung fortgesetzt wurde, bis ihn endlich die Feinde (aller-dings erst um die achte Stunde) aufgaben. Alle diese Nachrichten verdanken wir dem Helden der Schlacht selbst, der sie uns in seinen Briefen berichtet. König Porus wurde gefangen. Alexander fragte ihn, wie er ihn behandeln solle? Kniglich!" erwiderte Porus. Auf die nochmalige

8. Hellas und Rom - S. 79

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
66. Die Kultur des Hellenismus.". 79 Kriegern und Beamten der gypten und ganz Westasien verbreitet. ' (In griechischer Sprache lehrten spter auch die Apostel und die^Bucher des Neuen Testamentes wurden in der Weltsprache" der Hellenen aufgezeichnet.) Aber auch umgekehrt wurde die griechische Geistes-im'verkehr mit dem Orient durch viele neue Anschauungen und Ideen bereichert. Neue Lnder und Meere wurden erforscht, neue Pflanzen und Tiere entdeckt, neue Völker mit ihren Sitten und Ge-brauchen kennen gelernt; reiche wissenschaftliche Schtze bargen die Tempel und Knigsburgen des Morgenlandes: sie wurden von griechischen Gelehrten eifrig studiert und dem europischen Geistesleben zugefhrt. So stellt sich der durch den Einflu Alexanders entstandene Hellenismus" als eine Mischkultur dar, gebildet aus griechischen und orientalischen Ideen. Von Alexander bis Christus gab das hellenistische" Heidentum der Welt das Geprge. In Athen, Per-gamum, Rhodus, Antiochia und Alexandria hat dasselbe seinen prgnantesten Ausdruck gefunden. Rhodus und Alexandria galten als Mittelpunkte des europischen Handels (der Kolo von Rhodus; der Leuchtturm auf der Insel Pharns). Die Knste blhten vor allem in Rhodus und Pergamum (Laokoon-gruppe; Knigsburg und Zeustempel zu Pergamum, Artemistempel zu Ephesus, Mausoleum zu Halikarna). Als Hauptsitz der Wissenschaft zeichnete sich neben Athen und Antiochia besonders Alerititdrift ans. (Unermelich waren die Reichtmer, die durch den mchtig entwickelten Handel hier zusammenstrmten) Knste und Wissenschaften fanden unter der Herrschast der Ptolemer' die eifrigste Frderung. Die von ihnen begrndete Bibliothek war die grte der damaligen Zeit; sie bewahrte mehr als eine halbe Million der bedeutendsten und Tastbarsten Papyrusrollen und Pergamenthandschriften aller Kultur-Vlker des Altertums^ Die klassischen Dichtungen der Griechen und Rmer, wie die Geheunwissenschasten der chaldischen und gyptischen Priester und die Lehren der griechischen Philosophen alles war hier vereinigt. Gro war die Zahl der Gelehrten, die am Hofe der Ptolemer Anerkennung und Frderung ihrer wissenschaftlichen Arbeit fanden. Von der ernsten Lehre der Stoiker, die gleich Sokrates und Plato die Tugend und die getreneste Pflichterfllung als das im Leben Erstrebenswerteste bezeichneten, fhlten sich die Bewohner der reichert Handelsstdte der hellenistischen Zeit nicht angezogen. Sie huldigten viel lieber der heiteren Lebensanschauung des Philosophen Epiknr der die irdische Glckseligkeit, des Lebens Lust und Freuden als das Hchste hinstellte. Angeregt durch Aristoteles, fanden die Natur-Wissenschaften (Botanik, Zoologie und Physik), sowie die Arzneikunst und die Mathematik nebst der Astronomie ganz besondere Pflege; all das war ja besonders geeignet, den materiellen Besitz und damit die

9. Hellas und Rom - S. 68

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
68 12. Die Herrschaft der Mazedonier, ca. 360300 v. Chr. seiner Schnelligkeit im Laufen fragte: ob er nicht Lust htte, zu Olympia einen Wettlauf mitzumachen? da sprach er die stolzen Worte: Ja, wenn meine Gegner Konige wren!" Zum Erzieher hatte Alexan-der den berhmtesten und ge-lehrteften aller Philosophen, Aristoteles, dem der König fr seine Dienste zum voraus einen sehr schnen und ange-messenen Ehrensold bezahlte. Aristoteles war nmlich aus Stagira in Thrazien und diese Stadt war von Philippus frher zerstrt worden; aber jetzt lie er sie wieder aufbauen, und alle Brger, die entweder geflohen oder zu Sklaven gemacht worden waren, durften in ihre frheren Verhltnisse zurckkehren. Von Aristoteles wurde Alexander in die Wissenschaften eingefgt, in Ethik und Politik a,tf0nber 6er 6e' grndlich unterrichtet. Fr die poetischen Erzeugnisse der Hellenen gewann er das regste Interesse. So nannte er z. B. die Jlias mit voller berzeugung das tgliche Brot" fr die kriegerische Tapferkeit und stets hatte er eine von Aristoteles berichtigte Ausgabe dieser Dichtung neben seinem Dolche unter dem Kopfkissen liegen. Und als er int fernen Asten nur wenige Bcher bei sich hatte, lie er sich ans Griechenland die Tragdien des schylos, Sophokles und Enripides nachsenden. Gegen seinen Lehrer Aristoteles hegte er eine Bewunderung und Liebe, nicht minder groß als gegen seinen Vater; denn", sagte er, dem letzteren danke er nur sein ueres Leben, dem ersteren aber sein edleres Leben!" (Plntarchos.) Bilder: Alexander der Groe"; Seemann 211; Luchs 6; Brunn 28. 63. Im Kampfe toibcrje Perser: 834331 v. Chr. Kaum 22 Jahre war Alexander alt, als er die Regierung von Mazedonien und Griechenland, antrat. Obwohl Mazedonier von Geburt, war er doch der echteste Hellene feiner ganzen Zeit, nach Geist und Gemt. In ihm fah man den alten. qrieckisck^-Nationalba gegen Persien^M^en^ instinktmigen Ha des Okzidents gegen den Orient, wahrhaft ver-korpert. 'Kaum hatte er seine Herrschaft in ^Griechenland befestigt, fo nahm er den von feinem Vater gefaten Plan der Unterwerfung

10. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 43

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 18. Das Christentum bei den Deutschen. Bonifatius. 43 wurden, welche den Mönchen das Gelübde der Ehelosigkeit, der Armut und des Gehorsams auferlegten und ihnen neben der Krankenpflege die Handarbeit und die Pflege der Wissenschaft zur Pflicht machten. Jedes Kloster warein wirtschaftlicher und geistiger Mittelpunkt für eine ausgedehnte Landschaft. Die Mönche zeigten, wie man durch Ausrodung der Wälder, Anlage von Gärten und Bearbeitung des Bodens das Land urbar machte, schrieben Bücher ab und verfaßten neue, nahmen die Wanderer auf und verpflegten sie, gewährten den Bedrängten eine Zuflucht und machten so die Klöster zu „Inseln des Friedens und der Kultur inmitten einer gewalttätigen und rohen Umgebung". § 19. Karl der Große (768—814)* Seine Kriege. 1. Drei Jahre lang regierten Pipins Söhne, Karl und Karlmann, gemeinsam über das Frankenreich; der eine gebot über die nördliche, der andere über die südliche Hälfte. 771 starb Karlmann und hinterließ mehrere minderjährige Söhne. Obwohl diese einen unzweifelhaften Anspruch auf die Nachfolge hatten, so erkannte Karl deren Erbrecht nicht an und übernahm mit Zustimmung der Großen des Landes die Alleinherrschaft über das gesamte Frankenreich. In Karl erreichte das kühn aufstrebende Geschlecht der Pipme; den Höhepunkt seines Glanzes. Er vereinigte in sich eine Fülle körperlicher und geistiger Vorzüge und flößte schon durch seine äußere Erscheinung, seine feste, männliche Haltung, sein feuriges Auge, den Ausdruck seiner Gesichtszüge, in welchen sich ein unbeugsamer Wille, aber auch gewinnende Freundlichkeit und Milde ausprägten, allen das Gefühl der Ehrfurcht ein, die mit ihm in Berührung kamen. Große Gedanken erfüllten seine Seele. Er wollte — und das sah er als seine Lebensaufgabe an — alle deutschen Stämme zu einem Volke zusammenfassen und sie durch die Kräfte und Segnungen des Christentums auf eine höhere Stufe der Bildung und Gesittung erheben. Mit unermüdlichem Eifer und mit durchdringender Energie arbeitete er an der Verwirklichung dieser Ziele. Er erreichte sie im allgemeinen, wurde ein großer Wohltäter seines Volkes, drückte durch seine Taten und Schöpfungen seiner und der nachfolgenden Zeit das Gepräge seines Geistes auf und wird daher auch der Grotze genannt. Die Durchführung seiner Absichten vollzog sich nicht geräuschlos. Karl hatte heftige Kämpfe zu bestehen. Der hartnäckigste und langwierigste war der Krieg gegen die Sachsen. Damit derselbe im Zu- Karl Alleinherrscher. Beine Persönlichkeit und seine Ziele.
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