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1. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 17

1874 - Erlangen : Deichert
B. Griechische Geschichte. 17 (312—64), mit den Städten Seleucia am Tigris, An-tiochia und Seleucia am Orontes. Antiochus Iii. wird von den Römern bei Magnesia besiegt (190). Antiochus Iv. Epiphanes, der grausame Bedränger der Juden, muß auf Befehl der Römer Aegypten räumen (167). Nach mancherlei Thronstreitigkeiten wird Syrien römische Provinz (64). c. Aegypten unter den Ptolemäern. Blüthe des Handels und der hellenistischen Bildung unter den drei ersten Ptolemäern (323—221). Bibliothek zu 323 Alerandria. Griechische Bibelübersetzung (Septuaginta 270). — Verfall des Reichs durch Thronstreitig-feiten und Schwelgerei. Nach dem Tode der Kle6-patra wird Aegypten römische Provinz (30). d. Die kleineren Reiche wie Pontus, Br-th^nien, Pergamum, Judäa u.a., allmählich mit dem römischen Reiche vereinigt. 4. Kultur des hellenistischen Zeitraums. Umgestaltung der griechischen Bildung und Sprache bei ihrer Verbreitung über den Orient in die sog. hellenistische oder alerandrinische. — Vermischung verschiedener Volksreligionen. Zunehmender Unglaube und Aberglaube. Die philosophischen Systeme: Epicureismus (verfeinerte Genußsucht), Stoicismus (Sittenstrenge und stolze Selbstgenügsamkeit), Skepticismus (Zweifel an allem positiven Wissen). — ^ Idyllische Dichtung (Theokrit aus Syraküs um 270). In Alerand rla Pflege der Sprachwissenschaft, der Mathematik (Euklid; sein Schüler Archimedes in Syrakus), der Geschichte, des Handels und der Gewerbe.

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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 10

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
10 . 1012. Geschichte der alten Welt. mancherlei Gewaltherrschern die Dynastie des Antig onus Gon-tas, eines Enkels des Antigonus I., sich befestigt 278, bis nach der Niederlage Philipps Iii. bei Kyuoskephal 197 und seines Sohnes Perseus 168 bei Pydna (. 13, 2) die Rmer Maeedonien zu einer 148. rmischen Provinz machen 148. Die vllige Unterwerfung Griechen-lands unter Maeedonien verhindert der ach ische Bund, gefhrt von Artns (f 213) und Philopmen (f 183). Nach der Zerstrung Korinths durch Mummius wird Griechenland den Rmern 14g. uuterworfeu 146. b. Das syrische Reich unter den Selenciden 31264, mit den Stdten Selencia am Tigris, Antiochra und Seleucia am Orontes. Antiochns Iii. wird vsn den Rmern bei Magnesia besiegt (190). Antiochns Iv. Epiphanes, der grausame Bedrnger der Juden, mu auf Befehl der Rmer Aegypten rumen (167). Nach mancherlei Thron- 64. streitigkeiten wird Syrien rmische Provinz 64. c. Aegypten unter den Ptolemern. Blthe des Handels und der hellenistischen Bildung unter den drei ersten Ptolemern 323321. Bibliothek zu Alerandria. Griechische Bibelbersetzung (Septnaginta 270). Verfall des Reichs durch Thronstreitigkeiten und Schwelgerei. Nack dem Tode der Klepatra Aegypten rmische 30. Provinz 30. d. Die kleineren Reiche wie Pontns, Bithynien, Prga-in um, Inda n. a. allmhlich mit dem rmischen Reiche vereinigt. 4. Kultur des hellenistischen Zeitraums. Umgestaltung der grie-chischen Bildung und Sprache bei ihrer Verbreitung der den Orient in die sog. hellenistische oder alerandrinische. Vermischung ver-schiedener Volksreligioueu. Zunehmender Unglaube und Aberglaube. Die philosophischen Systeme: Epicnrismns (verfeinerte Genusucht), Stoicismns (Sittenstrenge und stolze Selbstgengsam-keit), Skepticismus (Zweifel an allem objectiven Wissen). Idyllische Dichtung (Theokrit aus Syrakus um 270); in Ale-randria Pflege der Sprachwissenschaft, der Mathematik (Euclid; sein Schler Archimedes in Syrakus), der Geschichte, des Handels und der Gewerbe. C. Rmische Geschichte. S- ii Erste Periode: Von den Melken Nachrichten bis zur ilfchrtf-fnng des Knigtums, 753510 v. Chr 1. Das alte Italien zerfiel: a) in Oberitalien mit Ligrien, Gallia eisalpina und Venetien. b) Mittelitalien vom Macra und Rnbieo bis znm Silarns und Frento, mit Etrurien, Latium (Hptst. Rom) und Eampanien westlich, und Umbrien, Samninm und Picennm stlich des Apeninnns. c) Unt eritalien (Grogriechen-

2. Vergleichende (synchronistische) Uebersicht der Hauptthatsachen der Weltgeschichte - S. uncounted

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
A. Allerrlum Iii. vor Christus. 400-300 300—200 Semiten. Diadochenreich Syrien unter denantiochiden (Seleuciden). Hauptstädte Antiochia und Seleucia (312—64). Srlenkos I (—281). Antiochos I, syr. K. (-261). Große Fortschritte der Hellenisierung. Antiochos Ii Theos (261—246) läßt den Buddhismus zu. Asien. Mon- golen. Indier, Jranier und Vorderasiaten. Hellenistische Reiche in Cy-pern (Enagoras) u. Karren (Mausollos) (um 410—360). Darius Iii Kodoinannus, letzter Perserkönig (336 —331). Porns, K. d. Paurava, von Alex. d. Gr. besiegt, aber als K. belassen, (t 317.) Reich des Tschandragupta von der Halbinsel Gnse-rat bis zur Gangesmün-dung. Diadochenreich Pergamum, Sitz hellenistischer Wissenschaft u. Kunst (Saotoon, sarnesischer Stier, Giqan-tensries). Bildung des Reichs Pontus (Ans. d. 3. Jahrh.). Baktrisches Reich (um 260). Partherreich (seit 248) unter den Arsakideii. 243 König Ashoka v. Ma-gadha beruft ein 3. buddhistisches Konzil. Griechen. 400—338 Niedergang der Griechen. 399. Tod des Sokrates. 371 Hegemonie Spartas von Theben gestürzt. Schlacht bei Leuktra. Plato (428—347). Philipp, K. v. Macedouien, begründet 358—339 einen starken Einheitsstaat. 338 Die rnacedonischefrernd-herrschaft durch die Schlacht bei Chaironeia Aeschines. Demosthenes. Aristoteles. Alexander d. Gr. (336—323) errichtet nach dem Sturz des Perserreiches eine griechisch - orientalische Weltherrschaft. Hellenismus in Litteratur, Religion u. Kunst. Lysip-pos. Apelles. Diadochenreich Macedonien u. Griechenland (323-146) unter den Antigoniden. Entstehung von Militärmonarchien in Griechenland (seit ca. 270). Achüischei u.ätolischerbund. Europa. Römer und Italiker. Dionysios I, Tyr. v. Syrakus (404—367), hält die Karthager auf u. unterwirft Siiditalien. Zerstörung von Veji (396). 390 Die Kelten nach der Alliaschlacht in Rom. 367 Licinisch-Sextische Gesetze in Rom. Entstehung des Amtsadels, der Nobilität. Diezensur. 356 Dionysios Ii von Syrakus gestürzt. Unterwerfungmittelitaliens durch die Römer ((eit 350). Bedrängung der unteritali-fchengriechen durchmessa-pier, Brettier u.lukaner. Agathokles, K. von Sizilien (317—289). Unterwerfung Unteritaliens durch Rom. Krieg mit Tarent u. K. Pyrrhus v. Epirus (280—272). i.punifcherkrieg264—241. Sizilien 1. röm. Provinz. Germanen und Kelten. 390 Kelten in Rom. Vordringen der Kelten nach Osten. Rumänen. Einbruch derkelte» in die Balkan-halbinsel. Niederlage bei Delphi 278. Niederlassung in Thracier! und Ga- Slaven. Afrika. Diadochenreich Aegypten unter den Ptolemäern (323—30). Alexandria Sitz des Welthandels, der Weltlitteratur u. der Wissenschaft. Griech.-jüdische Misch-lehren. Ptolemäus I (Soter) —285. Ptolemäus Ii (285— 247/6). Gewinnung der Küste» Syriens und Kleinasiens für Aegypten.

3. Grundriß der Weltgeschichte - S. 48

1885 - Nürnberg : Korn
48 § 25-26. Alte Geschichte, x-476 n. Chr. Seleucia am Tigris. Das Reich stand unter der Herrschaft der Seleuciden, Nachkommen des Selenkus I. (312—280) Vergeblich erhob Antiochns Iii. die Waffen gegen die Römer (190 v. Chr.); er verlor an sie den größten Teil Kleinasiens. Im Jahre 64 v. Chr. würde das durch Sittenlosigkeit und blutige Greuel zerrüttete Reich römische Provinz (§ 40, 3). 4. Ägypten war unter den drei ersten Ptolemäern (321 223) das blühendste Reich. Dann aber trat auch hier durch Thronstreitigkeiten und Schwelgerei der Herrscher ein rascher Versall ein, bis die Römer (30 v. Chr.) der Ptolemäerherrschaft durch Unterwerfung Ägyptens ein Ende machten (§ 42,4). 5. Auch die kleineren, meist durch Losreißung von Syrien entstandenen Reiche, wie Pergamum, Bithynien, Pontus, Judäa, Parthien, Armenien, Kappadocien, würden nach und nach mit bent Römerreiche vereinigt. § 26. 3. Kultur im alexandrinischen Zeitalter. 1. Durch die Eroberungszüge Alexanders d. Gr. und unter seinen Nachfolgern wurde griechische Sprache und Bildung weithin im Orient verbreitet. Letztere gestaltete sich zur soaen. hellenistischen Weltbildung. 2*. Alexandria in Ägypten wurde Hauptsitz wie des Welthandels, so der hellenistischen Kunst und Wissenschaft, besonders der Sprachwissenschaft, der Mathematik und Geographie. Berühmt ist die alexandrinische Bibliothek. In der Mathematik ragen hervor Euklid(es) ans Alexandria (um 500), Archimc-des aus Syrakus (f 212 v. Chr.). Die mathematischen Wissenschaften fanden vielfache Anwendung auf Handel, Schiffahrt und Gewerbe. Ersteren diente der Leuchtturm zu Pharus vor Alexandria. (Dieser Leuchtturm ist eines von den sogen, sieben Wunderwerken der altert Welt. Zu diesen rechnet man gewöhnlich noch: den Koloß oder die Sonnensäule zu Rhodus, die Pyramibe des Cheops (§ 5,4), den Artemistempel zu Ephesus, das Mausoleum zu Halikamassus (§ 16, 1), die hängenben Gärten der Semiramis (§ 8, 4) und die Zeusstatue zu Olympia von Phibias (§ 22, 1). Die Künste, welche jetzt von Machthabern, nur um damit zu glanzen, befördert wurden, gerieten in Verfall. Doch gehört noch in diese Periode ein (jetzt in Rom befindliches) Meisterwerk der Bildhauerkunst: die Gruppe des Laokoon von drei rhodischen Künstlern des 3. oder 2. Jahrhunderts v. Chr.

4. Der allgemeine Geschichtsunterricht - S. 32

1873 - Berlin : Gaertner
- 32 - selben und zwang Sparta, dem Bunde beizutreten, seine Verfassung anzunehmen und die lykurgischen Einrichtungen ganz abzuschaffen. Als Philopömen 183 starb, sank der achäische Bund schnell, und Griechenland musste sich den Römern unterwerfen. §. 27. Das ägyptische Reich der Ptolemäer. Griechische Kultur wurde von Ptolemäos, einem Feldherrn Alexanders, aus orientalischen Boden verpflanzt und hatte hier, von dem Reichtum der Herrscher unterstützt, eine Nachblüte (Museum, Bibliothek); das ägyptische Wesen aber ward von dem hellenischen Geist nicht durchdrungen. Die drei ersten Ptolemäer, Ptolemäos Lagi, Ptolemäos Philadelphos, Ptolemäos Euergetes, welche ein volles Jahrhundert regierten (323—221), begünstigten Handel, Wissenschaft und Künste. Ihre Nachkommen gehörten aber größtenteils zu den verwerflichsten Fürsten der Geschichte. Bald mischten sich die Römer in die inneren Angelegenheiten des Reiches. Nach der Schlacht bei Actinm ward Ägypten römische Provinz. §. 28. Asiatische Reiche. Aus der Monarchie Alexanders des Großen gingen in Asien mehrere Reiche hervor, die bis zu ihrer Unterwerfung durch die Römer bald größere, bald kleinere Macht und Selbständigkeit hatten. Seleu-kos, einer der tüchtigsten Feldherren Alexanders, der im Diadochenkampfe den Demetrius bei Gazza besiegt, Syrien und Babylon eingenommen hatte (312 Ära der Seleucideu), gründete 1) das neusyrische Reich, alle Länder vom Hellespont bis zum Indus umfassend, und zeichnete sich als Beschützer der Künste und Wissenschaften aus. Unter seinen Nachfolgern gewann Weichlichkeit und Zügellosigkeit die Oberhand. Unter Antiochus Iii. (190) fassten die Römer hier festen Fuß. Syrien wurde nun auf immer kleineren Umfang beschränkt und später unter Pompejns römische Provinz. 2) Bithynien wurde von seinem König Nikomedes Iii. den Römern vermacht. 3) Pergämum bestand von 283—133. Attälus Iii. vermachte das reiche, durch Pflege der Wissenschaften (Pergamentsche Bibliothek, Pergament) mit Ägypten wetteifernde Land den Römern. 4) Ponttts, seit 270 selbständig von Syrien. Mithridates der Große trat als einer der gefährlichsten Feinde der Römer auf; im Jahre 64 ward Pontus römische Provinz. 5) Parthien, seit 250 unabhängig, umfaßte unter Arsäkes d. Gr. (130) alle Länder zwischen! dem Euphrat und Indus. Es widerstand den Römern (Crassus) und wurde nicht römische Provinz; seine Bewohner bekannten sich zur Religion der Magier (§. 9) und gingen auf die griechische Kultur nicht ein. 6) Galatien, von Galliern in Kleinasien gegründet. 7) Palästina. Nach der Rückkehr der Juden aus dem babylonischen Exil wurden die Hohenpriester als eigentliche Regenten des Volkes immer unabhängiger. Nach dem Tode Alexanders, der sich gegen die Juden und Samariter sehr gnädig bewies, wechselte in Palästina ägyptische und neusyrische Herrschaft. Ptolemäus I. nahm Jerusalem ein und führte eine große Kolonie Juden nach Alexandria, wodurch er sowohl den Handel als die Wissenschaft (Septuaginta) förderte. Als Antiochus d. Gr. Palästina eroberte, blieben die Juden unter syrischer Herrschaft und hatten namentlich unter der grausamen Regierung An-tiochus' Iv. (170) ein sehr unglückliches Los. Dann erhob sich die Heldenfamilie der Makkabäer (der Hohepriester Matathias mit seinen Söhnen Judas,

5. Lehrgang der Alten Geschichte - S. 100

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
100 § 47. Dik brei Diadvchenreiche. Ii. Syrien unter den Seleiiciben bis 65 v. Chr. * 1. Selenkus und seine nächlten Machfotger. Seit Perdikkas' Tode war Seleukus Statthalter von Babylonien und Medien. In den Diadocheu-kriegen wurde er vorübergehend durch Antigonus verdrängt, kehrte aber bald nach Babylon zurück und gewann, nachdem er seine Gegner besiegt, auch Syrien und Phrygien. Er gründete anßer anderen Städten zwei prächtige Residenzen, Seleucia am Tigris und Antiochia (mit der Hafenstadt Seleneia an der Mündung des Orontes) in Syrien. Unter seinen Söhnen und Enkeln, die alle Antiöchus oder Seleukus hießen, gingen Macht und Ausehen des Reiches sehr zurück. Die größte Einbuße au Land und Habe erlitt der König Antiöchus Iii. infolge eines unglücklichen Krieges gegen die Römer (189). Unter Antiöchus Iv. mit dem Beinamen Epiphänes, d. i. der Berühmte, fiel auch Palästina ab (Freiheitskamps der Makkabäer 167—142). 2. ^ersoff und Hlnlergang des Weiches. Unter inneren und äußeren Wirren allerart bestand das Seleucidenreich, das sortan ans das eigentliche Syrien beschränkt war, noch ein weiteres Jahrhundert. Znletzt wurde es, wie die anderen Kleinstaaten Vorderasiens, durch Pompejus den Römern unterworfen (63). Auch Palästina verlor damals seine Selbständigkeit, erhielt aber eigene Könige, die römischen Prokuratoren (oder „Landpflegern") unterstellt waren. Iii. Ägypten unter den Ptolemäern 523— 50 r>. Chr. 1. Die drei ersten Motemäer. Ptolemäus I., einer der Feldherren Alexanders, regierte zuerst als Statthalter, später als König von Ägypten. Er sowohl wie auch seine zwei nächsten Nachfolger führten eine glanzvolle und glückliche Regierung. Sie begünstigten griechische Wissenschaft und Kunst, förderten Handel und Industrie und erhoben dadurch ihre Hauptstadt Alexandria zur bedeutendsten unter allen griechischen Städten (Alexandrinische Zeit). 2. I)ie späteren Ptolemäer. Die folgenden Könige verfielen in Untätigkeit und Schwelgerei, lim so leichter machte sich frühzeitig römischer Einfluß geltend. Im Jahre 47 setzte Julius Cäsar Kleopätra, die Schwester des zwölften Ptolemäus, als Königin ein. Im Bürger kriege zwischen Octavianus und Antonius stand sie als Bundesgenossin aus seiten des letzteren, gab sich aber nach der gemeinsam erlittenen Niederlage (vgl. S. 153) freiwillig den Tod. Octavianus, bald daraus Augustus zubenanut, machte dann Ägypten zur römischen Provinz (30 v. Chr.).

6. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 42

1877 - Altenburg : Pierer
42 Alte Geschichte. Dritter Abschnitt. Noch einmal erlangten die Griechen ihre Unabhngigkeit wieber im tolischen und achischen Bunbe. Zuerst vereinigten sich die Aetoler in Folge der Bebrckungen der macebonischen Könige 280 zu einem festen Bunbe, der sich zwar durch Rubereien bei den brigen Griechen verhat machte, aber boch der hunbert Jahre seine Freiheit bewahrte. Um bieselbe Zeit wrbe der alte achische Bunb, der zur Zeit Alexanbers aufgehrt hatte, durch vier Stbte erneuert; ihnen schlssen sich allmhlich die brigen an, und seit 250 traten auch Sicyon, Korinth, Megara, Athen, Aegina, ein Theil von Arcabien und Argos dem Bunbe bei. Der Zweck besselben war gemeinsame Abwehr frember Angriffe; jebe Stadt behielt ihre frhere Verfassung. Als Oberfelbherren der Acher zeichneten sich Aratus (t 213) und Philopmen (t 183) aus. Nach der Nieberlage Philipps von Macebonien bei Cynoscephal 197 erklrte Rom alle griechischen Staaten fr frei; boch muten die mit Antiochus von Syrien verbunbenen Aetoler, 191 bei Ther-mopyl geschlagen, einen harten Frieden eingehen, und 167 wrben tausenb angesehene Acher (unter ihnen der Geschichtschreiber Polybius) als Gefangene nach Rom gefhrt. Ein Aufstanb der Acher veran-late 146 die Zerstrung Korinths durch Mummius; Griechenlanb wrbe unter dem Namen Achaja rmische Provinz (f. . 30). Das Sittenverderbni der Griechen und der politische Verfall hatte seit Philipp von Macedonien noch zugenommen. Daher die vergeblichen Versuche des Cleomenes, in Sparta die Lycurgische Verfassung herzustellen. Als er den achischen Bund angriff, wurde er (222) von dem zu Hlfe gerufenen macedonischen Könige Antigonus Ii. bei Sellasia geschlagen. Aber während bei den Griechen das politische Leben erstarb, blhten die schnen Knste, vorzglich Malerei und Baukunst; Athen blieb der Sammelplatz der Philo-sophen und Gelehrten. Griechische Cultur und Bildung verbreitete sich der den ganzen Osten, die Residenzen waren die Mittelpunkte dieser hellenistischen Cultur. 21. Syrien und Aegypten. 1. Seleucus I. (312280) theilte das syrische Reich, das sich unter ihm vom Aegeischen Meere bis an den Jnbus erstreckte, in 72 Satrapieen; Antiochia, Seleucia am Tigris und Seleucia am Orontes waren Hauptstbte. Der Verfall begann schon unter den folgenben Knigen (Antiochus I., Antiochus Ii., Seleucus Il), welche gegen Aegypten, Pergamus und Parthien unglckliche Kriege fhrten. Antiochus Iii. der Groe (224187) verlor im Kriege gegen die Rmer (192 189) Klein - Asien bis an den Taurus und Halys. Unter seinen Nachfolgern wrbe das durch bestndige Emprungen, Thronstreitigkeiten und Gruelthaten zerrttete Reich auf das eigentliche Syrien und Phnicien beschrnkt; das Volk versank in Ueppig

7. Die vorchristliche Zeit - S. 339

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das Reich der Seleuciden bis auf Antiochus Vii. 339 Reiche die Kraft des Widerstandes und der Seleucide drang in Aegyp- ten ein, erklärte den Philometor, dem zu Gunsten des ursprünglich bloß zum Herrscher von Cyrene bestimmten Physkon die Herrschaft entzogen worden war, zum Könige und wich erst, als die Römer nach glück6cher Beendigung ihres macedonischen Krieges ihm die fernere Einmischung in die Angelegenheiten Aegyptens untersagten. Die Insel Cypern, die während des Krieges von Aegypten losgerissen worden, wird demselben zurückgegeben, aber die drei Grenzlande verbleiben für immer den Se- leuciden. Von Osten her schreitet die Beschränkung des Reiches fort. Medien und Persien werden erst unabhängig und kommen bald unter die Herrschaft der Parther, deren Raubzüge schon Seleucia, ja Baby- lon erreichen. Mesopotamien und Babylonien sind jetzt die östlichsten Provinzen. 7. Eine neue Schmälerung des Reiches erfolgt durch die Losreißung der Juden, die nach Berührung mit allen an geistiger Bildung hervor- ragenden Völkern des Morgenlandes durch die Eroberungen Alexanders auch in den Kreis der hellenistischen Bildung versetzt worden sind und in demselben theils eine ihren weltgeschichtlichen Beruf bedrohende Em- pfänglichkeit zeigen, theils im Bewußtsein ihrer Bestimmung eine neue Kraft des Widerstandes entwickeln. Die merkwürdigste äußere Verän- derung, die mit den Juden seit Untergang ihrer beiden Staaten vorge- gangen, war die Niederlassung jüdischer Ansiedler außerhalb des Landes. Hatten die unfreiwilligen Auswanderungen einen Anfang dazu gemacht, so setzte sich die Sache fort unter der für das Volk milden persischen Regierung. In noch viel ausgedehnterem Maße erfolgten aber der- gleichen Ansiedelungen in der hellenistischen Zeit, die in Mesopotamien, Babylonien, Syrien, Kleinasien, Cypern, Kreta, Aegypten und Cyrene, jüdische Gemeinden in griechischen Städten entstehen sah. Ganz be- sonders war die Zeit der ägyptischen Herrschaft einer Ausbreitung der Juden günstig. In Alexandrien, bei dessen Gründung schon ein Theil der Ansiedler aus ihnen genommen worden, fanden sie einen geeigneten Boden zur Entfaltung der ihnen eigenen Handelsbetriebsamkeit und er- hielten bei der vorzüglichen Gunst, die die Ptolemäer ihnen schenkten, ansehnliche Staatsämter und Befehlshaberstellen. Auch im übrigen Lande, namentlich aus dem Striche von Pelusium nach Memphis, waren sie verbreitet. In der neuen Heimath waren sie aber von der alten so getrennt, daß der Zusammenhang mit dem Tempel zu Jerusalem auf- hörte. Eine Mehrheit neuer Opferstätten brachte eine Zwietracht her- vor, die dadurch beseitigt wurde, daß unter Ptolemäus Philometor ein aus Jerusalem gekommener Hohepriester Onias im Bezirke von Helio- polis mit des Königs Erlaubuiß einen ägyptischen Tempel zu dem Tem- pel der ägyvtischen Juden umwandelte und so diesen eine neue religiöse 22*

8. Die alte und die mittlere Geschichte bis zum Vertrage von Verdun - S. 65

1882 - Gütersloh : Bertelsmann
Vierte Periode. 338—146. 65 § 33. 2. Das syrische Reich unter den Sekunden. 1. Seleukus I. Nikator, seit 321 Statthalter in Babylon, stiftet 312 das syrische Reich, das sich vom Mittelmeer bis an den Indus erstreckt (Selencidische Ära). 312 a) Seleukus I., vertrieben durch Antigonus (316), siegt über dessen Sohn Demetrius Poliorketes bei Gaza (312). b) Hauptstädte: Seleucia am Tigris; Antiochia am Orontes. c) Seleukus besiegt den Lysimachus (bei Kurupedion in Phrygien, 281), wird aber bald darauf von Ptolemäus Keraunus bei Lysi-machia auf dem thracischen Chersones ermordet 281 (§ 32, A). 2. Seleukus' Nachfolger: a) Unter Autiochus I. und Ii., Seleukus Ii. und Iii, machen sich Parth er und Bakt rer frei (Verluste an Ägypten, s. Nr. 3). b) Anriochuö Iii. der Große verliert gegen die Römer die Schlacht bei Magnesia 190 und die Länder diesseits des Taurus (§ 51). c) Autiochus Iv. Epiphanes (175—163) muß auf Befehl der Römer Ägypten räumen (168) und verfolgt die Juden (§51 u. 13). 3. Po mp ejus macht das durch blutige Greuel und Sittenlosig- * fett zerrüttete Reich zur römischen Provinz 64 (§ 57). 64 3. Das ägyptische Reich unter den Ptolemäern. 1. Blüte unter den drei ersten Ptolemäern, 323—221. ' a) Ptolemäus I. Lagi oder Soter (f 280). — Ausbildung des Hellenismus in Alexandria. Blüte des Welthandels. Alexandrinische Bibliotheken im Museum und im Serapeum. Juden in Alexandria. b) ptolemäus Ii. Philadelphus (t 247). — Prachtliebe; alexan-drinischegelehrle (§ 35); Septuaginta (griechische Bibelübersetzung, um 270). c) Ptolemäus Iii. Euergetes (f 221). — Erweiterung des Reichs von Äthiopien bis Thracien und bis an den Euphrat. 2. Verfall des Reichs durch Schwelgerei und Thronstreitigkeiten unter den folgenden Königen: Ptolemäus Iv.—Xii. (t 47; § 60) und Xiii. 3. Nach dem Tode der Königin Kleopatra: Ägypten römische Provinz durch Oetaviauus 30 v. Chr. (§ 62). § 34. 4. Die kleineren Reiche aus Alexanders Hinterlassenschaft. 1. pergamum (Mysien, Lydien, Phrygien) im Nw. Kleinasiens: a) gegründet von des Lysimachus Schatzmeister Philetärus 280. b) Attalus I. (f 197) und Eumenes Ii. (f 159), der Gründer der Pergamenischen Bibliothek (Pergament), begünstigen Wissenschaft und Kunst. c) Attalus Iii. vererbt das Königreich an die Römer 133 (§ 52). Gutmann, Weltgeschichte. 3. Aufl. K

9. Für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 44

1885 - Berlin : Barth
44 § 26. Diadochen. Untergang der griechischen Staaten. Perseus das Reich 168 und machten es zur römischen Provinz 146. In Asien erweiterte Seleucus I. (Nikmor) seine Herrschaft vom Helles-pont bis zum schwarzen Meer, zum Jaxartes und Ganges, beherrschte es von der Hauptstadt Syriens, Antiochia am Orontes, aus und gründete das prächtige Seleucia am Tigris. Aber das Reich der Seleuciden, äußerlich üppig glänzend, doch sittlich tief verderbt, gelangte nie zu fester Kraft. Bald begannen die Losreißungen der einzelnen Landesteile. So blühte in Unabhängigkeit um 250 Pergämum (Bibliothek; Altarbau auf der Akropolis), wo Eumznes und der reiche Attälus herrschten, dessen Nachkomme Attalus Iii. 133 sein Gebiet dem römischen Volke vererbte. So vermochten die Parther im westlichen Hochasien unter Arslces seit 250 eine selbständige Herrschaft zu begründen, die sich später bis zum Euphrat und Indus ausdehnte, von Kteslphon aus am Welthandel Anteil gewann und unter den Arsaciden bis 226 nach Chr. Geb. blühte, das einzige von den Römern trotz oft erneuter Angriffe nicht bezwungene Reich. Nach dem Sturze des Partherreiches erblühte das neupersische unter dem Sassaniden Artaxerxes (§ 40). Der Seleucide Antiöchus Iii. (f 187), der noch nach Ägypten hin Eroberungen machte, verlor schon durch die Niederlage bei Magnesia 190 Kleinasien an die Römer; seit 167 machten auch die Juden unter den Makkabäern sich frei, und 64 wurde das syrische Reich durch Pompejus zur römischen Provinz. Die Ptolemäer beherrschten Ägypten, Cyrene und Phönicien. Die drei ersten Könige, Ptolemäus I., des Lagus Sohn, Sotsr (d. H. Retter) genannt, weil er den Rhodiern Hilfe gegen Demetrius Poliocetes geleistet hatte, Ptolemäus Ii. Philadelphus (als Gatte seiner Schwester Arsinoe), und Ptolemäus Iii. Euergetes (d. H. Wohlthäter, von den Priestern wegen der Zurückbringung der Götterbilder benannt), sorgten eifrig für die Wohlfahrt ihres blühenden Reiches und machten Alexandria zum Mittelpunkt des Welthandels und zum Hauptsitze griechischer Wissenschaft (Museum, Bibliothek). Bald aber geriet auch dieser Staat durch Sittenlosigkeit und inneren Streit in Zerrüttung; Ptolemäus Y. (f 181) stand schon unter Roms Vormundschaft. Im Jahre 30 ward auch Ägypten römische Provinz, nachdem seine letzte, mit Antonius verbündete Königin Kleopatra im Jahre vorher von Octavianus bei Actium besiegt war.

10. Geschichte des Altertums - S. 70

1912 - Habelschwerdt : Franke
70 301 Königstitel an. Nach vielen Kämpfen kam es im Jahre 301 bei Ipso» tn Phrygien zur Entscheidungsschlacht. Aus dem mazedonischen Weltreiche entstanden nun mehrere mittlere und kleinere Reiche, wie Pergamum, Rhödus, Epirus u. a., und drei Großstaaten: 1. Mazeäoniea mit Grieckenkanä unter den Nachkommen des Generals Antigonus; 2. Ägypten unter den Ptolemäern, den Nachkommen des Generals Plolemaus, mit Alexandria als Hauptstadt; Z. Syrien, zu dem das südliche Kleinasien, Mesopotamien und Teile von Iran gehörten, unter den Seleuciden, den Nachkommen des Generals Seleukus, mit den Hauptstädten Antiochia am Orontes und Seleucia am Tigris. Bald zu Beginn der Diadochenkämpfe machten die Griechen noch einmal unter der Führung Athens den Versuch, ihre frühere Unabhängigkeit wiederzugewinnen. An der Spitze des Unternehmens stand Demosthenes (S. 64). Die Mazedonier schlugen aber den Aufstand nieder, und Demosthenes nahm Gift, um nicht lebend in die Hände seiner Verfolger zu fallen. Zu Ägypten gehörte nach Alexanders Tode Palästina, das sich in dieser Zeit eines ungestörten Friedens erfreute und sich dem Hellenismus anschloß. Um das Jahr 200 v. Chr. ging Palästina in den Besitz der Seleuciden über, und die Juden erfuhren ihres Glaubens wegen grausame Verfolgungen. (Vgl. die Makkabäer.) Zu den hellenistischen Staaten werden auch die Griechenstädte in Sizilien und Italien gezählt. Von ihnen gewann Syrafm» die größte Bedeutung. Hier hatte um 400 Dionysius der Altere*) eine Tyrannenherrschaft begründet, die Stadt befestigt und den Handel sehr gefördert. Syrakus hatte blutige Kämpfe mit Karthago (S. 92) zu bestehen, bis es im Jahre 212 von den Römern besiegt wurde. Rom unterwarf nach und nach alle Staaten, die aus Alexanders Weltreich entstanden waren, so 146 v. Chr. Griechenland, im Jahre 63 v. Chr. Syrien und 30 v. Chr Ägypten. Die iultur des Hellenismus. Den Plan Alexanders des Großen, das griechische und das orientalische Wesen miteinander zu verschmelzen, suchten seine Nachfolger in den neuentstandenen Staaten auszuführen. Griechisch wurde die Sprache aller Gebildeten der damaligen Welt. Griechische Sitte und Eigenart verbreitete sich im Orient und fand auch in Ägypten Eingang. Doch nahmen die Griechen vieles von den zum Teil auf hoher Bildungsstufe stehenden Völkern des Ostens an. Man *) Vgl. Schiller, Die Bürgschaft.

11. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 86

1877 - Berlin : Herbig
86 Alte Geschichte, Griechen. fünf Staaten, an die wir die Republik Rhodus und die griechischen Kantone anschlicfsen, sind: 1. Aegypten unter den Ptolemäern ©der Lagiden mit der Hauptstadt Alexandria. Ptolemaeus I, Sotër, d. h. Retter, weil er den Rhodiem Hülfe brachte, gen. Lagi, d. h. Sohn des Lagus (323 — 285), der Gründer des Reiches ; Ptolemaeus Ii (285—247), gen. Philadelphus als Gemahl seiner Schwester Arsinoë, Gründung des Museums mit der alexan- drinischen Bibliothek; Ptolemaeus Iii (247—221), von den Priestern gen. Euergetes, d. h. Wohlthäter; vorübergehende Eroberung von Karlen, Ly eien, Cilicien, Cypern; Ptolemaeus Iv, Philopator (221 — 205), Sinken der Macht des Reiches; Ptolemaeus V, Epiphänes (205—181), Beginn der Abhängigkeit von den Römern. 2. Syrien unter den Seleuciden (Hauptstadt anfangs Seleucla am Tigris, dann Antiochia am Orontos). Seleukus I, Nikator (312—280), der Gründer des Reiches; An- tiöchus I, Sotër (280-262); Antiöchus Ii, Theos (262—247); Se- leukus Ii (247—227); Seleukus Iii (227—224); Antiöchus Iii, der Große (224 —187;. Bei Magnesia (190) von den Römern besiegt, wird Antiöchus zu einem Frieden gezwungen, der das Seleucidenreich aus der Reihe der Grofsstaaten streicht (s. S. 143). Von dem syrischen Reiche der Seleuciden trennon sich und ge- hören nicht zum hellenistischen Staatensystem: vor Clir. 280. a) der Bundesstaat der Galater in Kleinasien, zwischen Bithynien, Phrygien, Lykaonien und Kappadocien, unter 4 Tetrarchen, gegründet von gallischen Völkern, welche während der Kämpfe der Diadochen Macédonien und Griechenland verheerend durchzogen hatten, dann über den Hellespont gegangen waren und sich 278 in Kleinasien niedergelassen hatten. Sie zerfallen in die drei Stämme der Trokmer, Tektosagcn und Tolistobojer mit den drei Hauptstädten Tavia, Ancyra und Pessimts. Im ersten Jahr- hundert vor Chr. wird Deiotärus König von ganz Galatien, welches Augustus zur römischen Provinz macht,

12. Geschichte des Alterthums - S. 453

1852 - Weimar : Albrecht
453 Thronstreitigkeiten sind die hervorstechenden Züge in der Geschichte der folgenden Ptolemäer. Die Macht des Reiches sank, und Zwist und Verwirrung- herrschten bis Aegypten eine Beute der Römer wurde. Seleukus I. Nikator, welcher die Statthalterschaft Babylonien erhalten hatte, wurde der Gründer des seleueidischen oder syrischem Reiches. Er vergrößerte sein Reich durch Eroberungen so, daß es alle asiatischen Länder vom Hellespont bis an den Indus und im Norden bis an den Jaxartes umfaßte. Syrien wurde das Haupt- land und das von Seleukus erbaute Antiochia am Orontes die Re- sidenz. Seleukus bemühte sich die griechische Bildung im weiten Umfange seines Reiches einzuführen und übte dadurch einen sehr wohlthätigen Einfluß auf das mittlere und westliche Asien aus. Hellenische Kraft belebte die asiatische Weichlichkeit; griechische Kunst, griechische Wissenschaft und griechischer Gewerbfleiß verbreiteten sich bis nach Indien. Es entstand eine Anzahl blühender Städte, welche Sitze des Handels, der Kunst und der Bürgerfreiheit wurden. An- tiochia am Orontes war mehrere Jahrhunderte wegen seiner Größe, Volksmenge und Kultur sowie wegen seines Reichthnms die erste unter den Städten Asiens. Leider waren die Nachfolger des Seleukus größtenthcils schlechte Fürsten; sie gingen von griechischer Bildung und Kraft zur Weichlichkeit, Schwelgerei und Despotie des Orients über; die meisten Selcueiden waren ebenso schleckte Regenten als sittenlose Menschen. Erst durch Antiochus Hl. oder dem Großen erhielt das syrische Reich wieder einige Bedeutung. Antiochus (224—187) war ein Zeitgenosse Hannibals und wurde durch diesen zu seinem Verderben in einen Krieg mit den Römern verwickelt. Davon wird in der römischen Geschichte die Rede sein. Die Länder Kappadoeien, Paphlagonien, Pontus und Bithynien, welche unter den Persern meistens erbliche Satrapien gewesen waren, wurden unter den schwachen Seleueiden völlig unabhängige Staaten. Die griechischen Städte von Seleucia am Tigris an bis nach Byzanz einerseits und bis nach Aegypten andererseits litten nicht durch die Schwäche der syrischen Könige, da sie fast ganz frei waren und gleichsam Staaten im Staate bildeten. Ohngefähr vierzig Jahre nach Alexanders Tode entstand das nach der Hauptstadt Pergamum geuanute pergamenische Reich, welches seit dem Anfang des zweiten Jahrhun- derts v. Chr. ein Hauptsitz derjenigen Bildung wurde, welche sich aus der Verbindung des griechischen und orientalischen Wesens ent- wickelte. Attalus Ii. und Eumenes I. breiteten ihr Reich über einen großen Theil von Kleinasien aus, vermehrten die Rechte der Städte, beförderten den Gewerbfleiß und den Wohlstand der Bürger, begün- stigten die Kunst und Wissenschaft, sammelten Schriften und Kunst- werke und unterstützten Künstler und Gelehrte. Pergamum wurde ein Hauptsitz der griechischen Kunst und Wissenschaft und namentlich beschäftigten sich die dortigen Gelehrten mit Mathematik, Mechanik, Astronomie und Nautik. - Im dritten Jahrhundert wurde von keltischen oder gallischen ®£r moubjug Horden in Kleinasien das Reich Galaxien gestiftet. Der keltische oder Galà>? gallische Zweig des indo-germanischen Völkerstammes hatte sich schon

13. Das Altertum - S. 230

1913 - Leipzig : Wunderlich
230 Griechische Geschichte. volle Kriege zwischen den Vertrauten und Generälen Alexanders. Ergebnis: Drei Hauptreiche und eine Anzahl kleinerer Staaten. Diese sogenannten hellenistischen Reiche sind: a) Makedonien (mit Griechenland) unter den Antigoniden. Bis 146. b) Syrien unter den Seleukiden (Antiochns der Große, Antiochus Epiphanes). Bis 63. c) Ägypten unter den Ptolemäern. Bis 31. Dazu als kleinere Reiche: Ep irus, Rhodos, Pergamonu.a. Alle diese Reiche fielen schließlich an Rom. Ii. Die hellenistische Kultur*). Als hellenistische Kultur bezeichnet man das Bildungsleben zur Zeit der hellenistischen Reiche, also der drei letzten vorchristlichen Jahrhunderte. Hauptsitz war Alexandria mit dem Museum (Stiftung und Gebäude für Gelehrte) und der großen Bibliothek von 500000 Rollen. Daneben blühten Antiochia, Pergamon, Rhodos und Athen. Die Leistungen der hellenistischen Kultur erstreckten sich mehr auf die Wissenschaften als auf die Kunst, zeigten im ganzen weniger schöpferische Originalität als reproduzierende Gelehrsamkeit, a) Die Philosophie. a) Der Stoizismus. Stifter Zenon (aus Cypern), der in der Stoa (d. i. der bunten Halle) zu Athen lehrte, um 300. Lehre: Das einzige wahre Gut und der einzige Zweck des Menschen ist die Tugend, d. i. sittliche Willenskraft, Herrschaft über Lust und Begierde. Der Stoiker ist daher unabhängig von äußeren sog. Gütern oder Übeln, besitzt unerschütterlichen Gleichmut. ß) Der Epikur eis mus, benannt nach Epikur in Athen, um 300. Lehre: Höchstes Gut und Hauptzweck des Lebens ist die Glückseligkeit, die Freiheit von Unruhe und Schmerz, die Lust, freilich die ruhige, veredelte, darum bleibende Lust, die Mäßigung voraussetzt. y) Daneben auch Philosophie des Zweifels an allem (Skepsis). h) Andere Wissenschaften. Eukleides, der „Vater der Mathematik", um 300, in Alexandria. (Seine Antwort auf die Frage des ersten Ptolemäerkönigs nach einem leichteren Weg zum Verständnis der Mathematik: „Es gibt keinen Königsweg zur Mathematik.") Archimedes, in Syrakus, 3. Jahrh., Mathematiker und Mechaniker („Gebt mir einen Standpunkt, und ich hebe die Erde aus den Angeln". Das „Archimedische Prinzip" [„Heureka!"]). 1) ©. „Die hellenistisch-römische Kultur" von Baumgarten, Poland und Wagner. Teubner 1912. Preis 12,50 M.

14. Das Alterthum - S. 237

1874 - Paderborn : Schöningh
— 237 — läge bei Magnesia (190) ganz Kleinasien. Unter Antiochus Iv. Epiphanes (176—163) befreiten sich die Juden unter Führung der Maccabaeer von der syrischen Herrschaft, 167. Im Jahre 64 wird Syrien eine römische Provinz. Ii. Das Reich der Ptolemaeer. Während das syrische Reich durch den Widerstand unterworfener Stämme, wie der Israeliten, oder durch Kämpfe mit den nach Unabhängigkeit strebenden Fürsten von Bithynien, Pergamum, Cappadocien, Pontus, Armenien früh geschwächt wurde, fand in Aegypten, wo die Eigenthiimlichkeit der einheimischen Art mehr Schonung und Anerkennung erfuhr, eine friedliche Verschmelzung der Nationalitäten statt. Die ersten vier Herrscher, Ptole-maeus I. Soter, Sohn des Lagus (300—286), Ptolemaeus Ii. Philadelphus (286—246), Ptolemaeus Iii. Euergetes (246 bis 221), Ptolemaeus Iv. Philopator (221—204) vergrösserten das Reich und schufen in Alexandrien einen wichtigen Mittelpunkt des Handels und der wissenschaftlichen Bildung. Ihre Nachfolger konnten sich der Angriffe der Könige von Syrien nur mit Mühe erwehren. Im J. 30 wurde Aegypten eine römische Provinz. Iii. Die getrennten kleineren Reiche in Asien. Diese Reiche, von denen einige schon zur Zeit Alexanders bestanden, während andere erst durch Losreissung von dem Seleuciden-reiche die Selbständigkeit errangen, waren: 1. Pergamum, dessen Könige auf dem neu erfundenen ,Pergament1 viele Schriften des Alterthums abschreiben Hessen und ähnlich wie die Ptolemaeer in ihrer Hauptstadt eine grosse Bibliothek gründeten. 2. Bithynien, 3. Cappadocien, 4. Armenien, in Gross- und Kleinarmenien getheilt, 5. Pontus, 6. Par-thien, das Reich der Arsaciden (256 v. Chr. bis 226 n. Chr.), 7. Judaea. Die Juden standen nach dem Tode Alexanders anfangs unter der Herrschaft der Ptolemaeer (321—204). Wie weit griechisches Wesen unter dem sonst abgeschlossenen Volke Eingang fand, ist daraus ersichtlich, dass Ptolemaeus Ii. durch 70 jüdische Gelehrte eine griechische Uebersetzung der alt-testamentalischen Bücher, die Septuaginta, besorgen liess. Judaea unter den Seleuciden, 204—167. Mehr noch als die Ptolemaeer begünstigten die Seleuciden, welche

15. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 75

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 75 contributionen bezahlen zu können, erschlagen. Zwar bestand sein Reich noch 123 Jahre, allein seine Nachfolger waren nicht geeignet, das sin- kende Reich gegen Roms aufstrebende Macht zu retten. Antiochus Iv. Ep ip Han es (176 — 164), der Nachfolger des Seleucus Iv. Philopator, welchen Daniel sarkastisch ,,Steuereinnehmer" nennt (weil er die Landeseinnahme zur Kriegsschuldenzahlung benutzen musste) und welcher ebenfalls ermordet wurde, unternahm 4 glückliche Züge gegen Aegypten (171—166) und nahm den König Ptolemäus Philo- metor gefangen, musste aber nach seinem vierte!? Zuge durch Interven- tion der Römer Aegypten raumen. Auf seinem letzten Rückzuge erlaubte er sich furchtbare Bedrückungen gegen die Juden, indem er den olympi- schen Jupiter im Tempel zu Jerusalem ausstellte und seine Verehrung erzwingen wollte, veranlasste aber dadurch den Aufstand der Makkabäer, welche das jüdische Land zur Unabhängigkeit von Syrien erhoben. Seit dem Tode des Antiochus Iii. wird der Einfluss Roms immer gewalti- ger, indem cs das Misstrauen unter den verschiedenen Reichen Asiens und Aegyptens rege zu halten suchte, um sich dadurch den Weg zur Be- sitznahme aller dieser Länder anzubahnen, und die Fürsten selbst immer werthloser wurden. Seit den Jahren 164—64, also in hundert Jah- ren, haben 18 Könige auf dem syrischen Throne gesessen, zum Theil gleichzeitig und einander bekriegend. Es frommt nicht, ihre Namen zu kennen. Ums Jahr 140 schon ward der Euphrat die östliche Reichs- grenze gegen Parthien, und ums Jahr 85 eroberte es der König Ti- grones von Armenien, da sich die Römer vorher um Syrien gar nicht kümmerten. Jetzt aber setzten sie einen seleucidischen Prinzen auf den syrischen Thron (68), allein im Jahre 65 machten sie das Land zur rö- mischen Provinz, und verliehen dem abgesetztcn Könige Antiochus Xiii. Asiatikus Seleucien und einen Theil Mesopotamiens unter dem Na- men Commagene, welches vier Regenten gehabt hat, vom Jahre 16—38 (n. Ehr.) römische Provinz war, und vom Jahre 70 (n. Ehr.) an dauernd mit dem römischen Reiche verbunden ward. Aegypten erlebte unter den drei ersten Ptolemäern seine höchste Blütbe an Macht, Reichthum und Wissenschaft (323—221), und er- hielt sich unter allen alerandrinischen Reichen am längsten gegen Rom. Ptolemäus I. Lagi (323—284), ausgezeichnet als Feldherr und Staatsmann wie durch Geistesbildung, wusste sein Erbtheil von den Schrecken des innern Krieges fast ganz zu bewahren, eroberte nur so viel außerhalb der natürlichen Landesgrenzen (Cyrene 321, das an Schiffobauholz reiche Phönicicn, Cölesyrien und Palästina 312, Cy- pern undlycien301 rc.), und verwaltete das soerweiterte Reich mit Kraft und Güte. Seine an fremde Herrschaft ohnedies gewöhnten ägyptischen Unterthanen gewann er durch Schonung der Religion und Sitte, und schon unter ihm begann Alerandria eine der herrlichsten, handelsthätig-

16. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 65

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Die Kämpfe der Diadochen und die Teilung des mazedonischen Weltreiches. 65 griechischen Händen ruhte, sodann auch das Heer, in welchem Griechen und Morgenländer nebeneinander standen. — In dem gewaltigen Reiche sorgte der König für Ruhe und Ordnung, unparteiische Rechtspflege, Sicherheit des Handels und Verkehrs. Auch die Wissenschaften und Künste wurden von ihm eifrig gefördert; seiner besondern Gunst erfreute sich Apelles, der gefeiertste Maler des ganzen Altertums. Der Ruhm seines Namens verbreitete sich bei den entlegensten Völkern. Aus den fernsten Ländern kamen Gesandtschaften, um ihm zu huldigen. Da wurde er zu Babylon in der Blüte der Jahre vom Tode überrascht (323). In ihm starb der größte Feldherr und Herrscher, den die Welt bis dahin gesehen hatte. Aus die Frage seiner Generale, wem er das Reich hinterlasse, soll er geantwortet haben: „Dem Stärksten." 3. Die Kämpfe der Diadochen und die Teilung des mazedonischen Weltreiches. Das Schicksal Griechenlands bis zur Unterwerfung durch die Römer (146). Da Alexander nur einen unmündigen Sohn hinterließ, so entbrannte bald ein langjähriger Kampf um sein Erbe. Es handelte sich darum, zu zeigen, wer von den Diadochen, d.h. Nachfolgern, „der stärkste" fei. Obwohl die Kämpfe der Diadochen ein halbes Jahrhundert lang das Morgen-und das Abendland heimsuchten, gewann keiner die ^Oberhand. Es kam deshalb zu einer Teilung des mazedonischen Weltreiches: 1. Ägypten fiel an die Ptolemäer, 2. Vorderasien unter dem Neunen Syrien an die Seleukiden, 3. Mazedonien nach mancherlei Schwankungen an die Antigoniden. Die Beherrscher dieser sog. hellenistischen Reiche sührten alle den Titel König und setzten die Bestrebungen Alexanders des Großen, griechische Sprache und Bildung zu verbreiten, mit Ersolg fort. Das Griechische erlangte so die Bedeutung einer Weltsprache, was für die Erleichterung des Handels und Verkehrs, später auch für die Verbreitung des Christentums von unschätzbarer Wichtigkeit war. In Ägypten wurde die Hauptstadt Alexandria der Mittelpunkt des Welthandels und der griechischen Bildung. Hier lehrte u. a. Euklid, „der Vater der Mathematik" (um 300). Hier wurden auch die heiligen Schriften der Juden (das Alte Testament) durch 72 jüdische Gelehrte aus dem Hebräischen in das Griechische übersetzt. Die Hauptstadt des Seleukideureiches war Antiochia, welches bald mit Alexandria wetteiferte. Wegen seiner bunten Zusammensetzung aus den verschiedenartigsten Teilen konnte dieser Staat feine Einheit nicht behaupten. Immer mehr Länder lösten sich ab, so an der Ostküste des Mittelmeeres Judäa. Dieses hatte über 100 Jahre unter den Ptolemäern gestanden und war dann in den Besitz der Seleukiden übergegangen. Als diese das Land gewaltsam zu hellenifieren versuchten, griffen die Juden unter der Führung der Makkabäer zu den Waffen und machten sich frei. Mertens, Hilfsbuch s. d. Unterricht in der alten Geschichte. Ausg. L. 5

17. (Zur Universal-Geschichte) - S. 10

1882 - Berlin : Gaertner
10 323—221 190 47 280 100 164 144 64 250 150 280 Geschichte der alten Welt. 4. Die Ägypter. Die von den Feldherren Alexanders ausgehende Herrschaft det*_ drei ersten Ptolemäer, Ptolemäus Lagi, Ptol. Philadeiphos, Ptol. Euergetes ist glänzend für Handel, Kunst und Wissenschaft. Museum und Bibliothek in Alexandria. Übersetzung des alten Testaments (Septuaginta 280). Eratosthenes, berühmter Bibliothekar in Alexandria. Ptolemäus Philopator und Ptol. Epiphanes führen Krieg gegen die Seleueiden und veranlassen Roms Einmischung. Von da ab sinkt das Reich (unter noch 8 Fürsten). Ptolemäus Xiii. Diouysus, Bruder der Kleopatra. 5. Die West-Maten. a. Die Syrer. Seleucus I. (Nikator), der erste von 24 Königen aus seinem Geschlecht, gründet das glänzende Antiochia am Orontes, beschützt Künste und Wissenschaften. Antiochus I. Soter (262), Antiochus Ii. (247), Seleueus Ii. (227), Seleucus Keraunus (224). Antiochus Iii. der Große unternimmt Feldzüge nach Baktrien, Indien und Ägypten und unterliegt den Römern. Antiochus Iv. (Epiphanes) kämpft gegen Ägypten, muss auf Befehl des römischen Senats (Popillius Länas) die Eroberungen herausgeben. Die syrischen Könige, meist unter dem Namen „Antiochus" (es folgen von jetzt an noch deren 10), verwirren das Reich gründlich. Pompejus macht Syrien zur r ö m i f ch e n P r o v i n z. b. Die Parther. Die Parther, ein kriegerisches Reitervolk, machen sich von Syrien unabhängig unter Ar säe es. Das Reich der Arsaciden umfasst die Länder zwischen Euphrat und Indus. c. Galaticn. Gallische Völker kommen von ihren Streifzügen in Maeedonien und Griechenland nach Kleinasien, wo sie sich in Phrygien niederlassen und Söldnerdienste übernehmen.

18. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 56

1888 - Habelschwerdt : Franke
56 ' Epiphanes (176—163) befreiten sich die Inden (Makkabäer). Im Jahre 64 wurde Syrien eine römische Provinz. 2. Das Reich der Ptolemäer in Ägypten. Die Hauptstadt Alexandrien machten die Ptolemäer zum Mittelpunkte des Handels und der wissenschaftlichen Bildung. 3. Die getrennten kleineren Reiche in Asien: a) Pergantmn, b) Kappadocien, c) Bithynien, d) Armenien, e) Poutus, f) Parteien, g) Judäa. Die Juden standen anfangs unter der Herrschaft der Ptolemäer, von 204—167 unter den Selenciden. Griechische Bildung hatte auch bei ihnen Eingang gefunden (Septuaginta). 4. Makedonien und Griechenland. In Griechenland versuchten die Städte, durch Bündnisse Befreiung von der maccdonifchen Herrschaft zu erlangen. So entstand der ätolische und der achäischc Bund. In Sparta wurde der vergebliche Ber such gemacht, durch Erneuerung der liturgischen Verfassung die alte Tüchtigkeit herzustellen. Im Jahre 146 wurde Griechenland eine römische Provinz. Ii. Die Römer. Bedeutung der römischen Geschichte. 1. Rom faßte die hellenische Kultur zusammen und übermittelte sie dem übrigen Europa; 2. es gründete zuerst ein großes abendländisches Reich; 3. es ordnete die rechtlichen Verhältnisse der Staatsangehörigen durch weise Gesetze. Das italische Land. 1. Weltstellung Italiens. Italien hat eine völkerverbindende Stellung, die es im Altertume zur Unterhaltung eines lebhaften Handelsverkehrs mie zur Begründung einer Weltherrschaft benutzt hat. Dadurch mar es zugleich befähigt, die griechische Kultur aufzunehmen und sie den Mittelmeerstaaten zuzuführen. 2. Horizontale Gliederung. Italien ist eine schmale, langgestreckte Halbinsel und nähert sich Afrika durch die Insel Sicilieu bis aus 112 km, der griechischen Halbinsel bis ans etwa 40 km. Die Westküste ist vom Tnseischen oder Tyrrhenischen, die Südküste vom Jonischen, die Ostküste vom Adriatischen Meere bespült. Im Gegensatze zu Griechenland ist die West- und Südküste reicher gegliedert, als die Ostküste.

19. Geschichte des Altertums - S. 97

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Diadochenzeit 323 —197 (146). 97 endete aber mit der Unterwerfung Athens; Demosthenes floh und nahm im Tempel des Poseidon auf der Insel Kalaureia Gift, um nicht den Häschern folgen zu müssen. 322. § 75. Die Diadochenkriege. Das neue Staatensystem. Alexander Diadochen- hatte über die Nachfolge keine Bestimmung getroffen; erst nach seinem . Tode gebar Roxane einen Sohn, Alexander. Für diesen und einen Halbbruder Alexanders führte anfangs Perdikkas, nach dessen Tode Antipater die Regierung. Zwischen den „Nachfolgern" Alexanders (diädo%oi) entstanden heftige, 40 jährige Kämpfe, in denen die beiden Könige ihren Tod fanden, und die mit der Zerspaltung des Reiches in einige Großstaaten und viele kleinere Staaten endeten. Die Staaten. Großstaaten waren das von der Dynastie der Antigoniden beherrschte Makedonien, das zugleich die herrschende Stellung in Griechenland einnahm; Ägypten unter den Ptolemäern mit Alexandria als Hauptstadt; Asien unter den Seleuciden, die Syrien, Mesopotamien, auch Teile von Iran und Kleinasien beherrschten und in Antiochia am Orontes oder in Seleucia am Tigris residierten (vgl. § 105). Neben diesen Reichen entstanden einige Mittelstaaten, Pon tus, Armenien, Bithynien, das Reich der kunstfreundlichen Attaliden in Pergamon, der Raubstaat, den die Galater (Kelten) in der ersten Hälfte des dritten Jahrhunderts mitten in Kleinasien gründeten, das Königreich E p i r u s u. a. Dazu kam eine große Menge von Kleinstaaten: zu ihnen gehörten die Griechenstädte an der klein-asiatischen Küste, unter denen Rhodos bald eine hervorragende Stellung einnahm, Athen, Sparta, ferner der ätolische und der a ch ä i s ch e Bund, von denen jener einen großen Teil Mittelgriechenlands, dieser zeitweise den größeren Teil des Peloponnes umfaßte. Endlich gehören zu dem hellenistischen Staatensystem auch die Griechenstädte in Italien und Sizilien. Unter ihnen hatte Syrakus die Führerstellung: hier hatte im Jahre 406 der älteredionysios die Tyrannis begründet und mit Härte aufrecht erhalten, zugleich aber auch die Stadt bedeutend vergrößert, stark befestigt und die Macht und den Handel von Syrakus gewaltig ausgedehnt; ihm folgte sein Sohn Dionysios der Jüngere, der von Timoleon, den die Korinther gesandt hatten, entthront wurde. Einige Jahrzehnte später warf sich Agathokles zum Tyrannen in Syrakus auf und behauptete seine Herrschaft unter vielen Kriegen, besonders gegen die Karthager, die Neubauer, Lehrbuch der Geschichte. M. Teil. 21. Aufl. 7

20. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 40

1858 - Berlin : Nauck
40 Alte Geschichte. mern verwickelt; er unterwarf sich jedoch Palästina, das bis dahin zu Aegypten gehört hatte. Sein Sohn Antiochus Iv. machte sich aber durch Beraubung des Tempelschatzes und Beschränkung des jüdischen Gottesdienstes, an dessen Stelle er griechische Gebräuche setzen wollte, so verhaßt bei den Juden, daß sie sich unter dem Priester Mattathias empörten, und sich unter den großen Söhnen desselben, dem Judas und Simon Maccabäus, c. 150 unabhängig machten. Ihre Unabhän- gigkeit war indessen nicht von langer Dauer. Bald entstanden blutige Streitigkeiten in der Familie der Maccabäer, und mit Hülfe der Römer bezwang der Jdumäer Her ödes der Große (-j- 4 vor Chr.) den letz- ten Fürsten dieses Stammes, eroberte Jerusalem, und tödtete alle noch übrigen Abkömmlinge der maccabäischen Familie außer der Mariamne, die er heirathete (39 vor Chr.). — Syrien war schon im Jahre 04 römische Provinz geworden. 2) Aegypten erhielt nach Alexanders Tode Ptolemäus. Unter ihm, wie unter den beiden folgenden Ptolemäern blühte der Wohlstand des Landes, und Alexandria war nicht nur der Mittelpunkt des Welt- handels, sondern auch der Sitz der Wissenschaften. Durch Aristoteles veranlaßt, legte er in Alerandria in der Nähe des königlichen Palastes eine Bibliothek an, die, von seinen Nachfolgern noch vermehrt, über 400,000 Schriften enthalten haben soll (eine zweite, die 70,000 Schrif- ten enthielt, gründete sein Nachfolger); ebenso stiftete er das Museum für ausgezeichnete Gelehrte, die daselbst nur den Wissenschaften leben sollten. — Schon mit dem vierten Ptolemäer aber begann eine Reihe üppiger und tyrannischer Fürsten, die den Verfall des Reiches herbei- führten. Zwar blühte der Handel Alerandria's fort und fort; aber das Volk versank in Ueppigkeit und Schwelgerei. Das Land gerieth immer mehr in Abhängigkeit von den Römern, und endlich wurde Aegypten im Jahre 30 vor Chr. römische Provinz. 3) Die Griechen hatten sich nach Alexanders Tode von Mace- donien unabhängig zu machen versucht, indem Demosthenes die mei- sten Staaten zu einem Bündniß vereinigte; sie wurden aber besiegt, und Demosthenes entzog sich der Auslieferung durch Gift. Macedonien fiel von jener Zeit an bald diesem, bald jenem Eroberer zu. Dazu kamen Plünderungszüge der Gallier (v. 280), die bis Delphi vordrangen, in- dessen wieder verdrängt wurden, und größtentheils nach Kleinasien gin- gen (Galatien). Endlich vernichteten die Römer die macedonische Herr- schaft gänzlich, und i. I. 148 v. Chr. wurde Macedonien römische Provinz. — Noch einmal ermannten sich die Griechen. Schon zur Zeit des Einfalls der Gallier vereinigten sie sich zum achäischen und ätolischen Bunde, um ihre Unabhängigkeit wieder zu erlangen; aber mit der alten Tugend war auch ihre Kraft verschwunden, und nur der macedonischen, nicht der römischen Macht vermochten sie zu trotzen (Arä- tus. — Philopöm en). — Nach der Unterwerfung Makedoniens ver- anlaßte die Beleidigung römischer Gesandten durch den korinthischen Pöbel einen Krieg gegen den achäischen Bund, der i. 1.140 v. Chr. mit der Zerstörung Coriuths durch den rohen Mummius endigte (corin- thisches Erz), und Griechenland wurde nun unter dem Namen Achaja römische Provinz. Doch auch dann noch blieb Griechenland, und namentlich Athen, der Sitz der Kunst und Wissenschaft, und jeder junge Römer, der auf Bildung Anspruch machen wollte, mußte einige Zeit zu seiner Ausbildung in Athen zugebracht haben. So war Alexanders des Großen Werk zu Grunde gegangen, aber den- noch haben seine Eroberungen die wichtigsten Folgen für alle Zeit ge- habt, da er auf seinen Zügen, besonders durch die von ihm überall ge- gründeten Colonien, bis zum fernsten Osten hin griechische Cultur ver-