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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 19

1897 - Leipzig : Hirt
19 zeigte sich eben als ein Herrscher, der den Beinamen der Groe" verdient, weil er die Vergangenheit richtig wrdigte, die Gegenwart beherrschte und fr die Zukunft neue Bahnen wies. Hochbetagt starb Karl und wurde in seiner Lieblingsstadt Aachen be-stattet. Auf dem Thronsessel sitzend, bekleidet mit den Abzeichen seiner Wrdeso war er noch in der Gruft das Abbild eines unsterblichen Herrschers. 6. Motand. 1. Klein Roland. Karl der Groe hatte eine Schwester, Namens Bertha. Diese wollte er an einen Fürsten verheiraten; aber sie gehorchte ihm nicht; denn sie liebte einen Ritter, Milon von Anglante; mit diesem vermhlte sie sich heimlich, und darber wurde ihr Bruder so zornig, da er sie verstie. Einige Jahre hatte sie glcklich mit ihrem Gemahl ge-lebt; da mute Milon einen Kriegszug antreten, von dem er nicht wieder zurckkehrte. Nun geriet Frau Bertha in groe Not; zu ihrem Bruder konnte sie ihre Zuflucht nicht nehmen, ihr Gatte war, wie man ihr gemeldet hatte, von der Meeresflut verschlungen worden: so war der einzige Trost ihr kleiner Sohn Roland, der trotz Mangel und Entbehrungen krftig heranwuchs und alle Altersgenossen an Strke bertraf. Er wurde bald die Sttze der Mutter, indem er milde Gaben fr sie einsammelte. Einmal kam er zum Palaste des Knigs; da hatte jedermann Zutritt. Die Volksmenge durfte zuschauen, wenn der Herrscher mit seinem Gefolge bei der Tafel sa und speiste, und wenn Snger und Harfenspieler mit ihren Weisen das Herz des Fürsten erfreuten. Da ging kein Armer leer aus; sie erhielten von des Knigs Tische ihre Almosen. Milde blickte das sonst so durchdringende Auge des Herrschers der die Schar der Bedrftigen hin: da drngte sich ein sonderbar gekleideter Knabe keck durch alle hindurch, erstieg die Stufen des Saales, trat durch die offene Thr gerade vor den König hin und ergriff eine Schssel mit Speisen; gleich als sei es sein gutes Recht, trug er sie von dannen. Karl erstaunte, doch sagte er nichts; deshalb wehrte auch keiner von den Dienern dem kleinen Ruber. Nach kurzer Zeit kehrte Roland zurck und war im Begriff, den Becher des Knigs fortzunehmen. Wohin damit, du kecker Wicht?" herrschte ihn der König an. Offen und unerschrocken stand ihm Roland Rede: er bringe seiner Mutter Speise und Trank; fr sie gezieme sich das Beste, Karl, eben noch ergrimmt der die Dreistigkeit des kleinen Burschen, 2*

2. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 22

1896 - Leipzig : Hirt
22 das hielt der Jngling und Mann: Roland wurde der tapferste Held in des Oheims Diensten. In unzhligen Kmpfen (gegen die Langobarden und Sachsen, gegen die Avaren und Wenden) zeichnete er sich aus und ge-wann herrliche Waffen, wie sein Schwert Durand arte und sein elfen-beinernes Horn Olifant. Aber seine Tapferkeit und Tugend erregte in spteren Jahren den Neid und Ha seines Stiefvaters Genelun. Einst zog König Karl nach Spanien, um dort die Heiden zu bekmpfen. Alle seine Helden begleiteten ihn, auch Roland und Genelun. Bis Saragossa drang das Heer glcklich vor; doch dort verteidigte sich tapfer der feindliche Fürst. Er geriet in groe Be-drngnis, und da nahm er den listigen Plan eines greisen Ratgebers an, die Franken durch scheinbare Unterwerfung zu tuschen und dann zu vernichten. Eine Gesandtschaft schicken die Heiden zum König Karl; sie bieten ihm an. Christen zu werden und Geiseln zu stellen. Da bert er mit seinen Getreuen, ob er diese Bedingungen annehmen solle. Roland durchschaut den Trug und erklrt sich dagegen; Genelun aber wirft ihm Blutdurst und Ruhmsucht vor und drngt zur Annahme. Nun erbietet sich der junge Held als Gesandter nach Saragossa zu ziehen und die Absichten der Feinde auszukundschaften. Karl mag ihn aber nicht von sich lassen; da schlgt Roland seinen Stiefvater fr diesen wichtigen Auftrag vor. Genelun er-bleicht vor Furcht und verwnscht Roland, als wenn dieser ihn dem sicheren Tode htte berliefern wollen. Doch vermag er sich dem Befehle des Knigs nicht zu entziehen. Mit einer stattlichen Ritterschar zieht er hinein in die Stadt; das Herz schwillt ihm vor Rachedurst; treulos verbindet er sich mit den Heiden: Roland soll dem Tode geweiht werden. Als er zu Karl zurckkehrt, giebt er vor, die Unterwerfung der Feinde verbrgen zu knnen. Deshalb rt er dem Könige, mit dem Heere zurck-zukehren und Roland als Statthalter in Spanien zu lassen. Es geschieht so: bald nach dem Abmarsch Karls sieht sich Roland mit seiner kleinen Schar einem gewaltigen Heere gegenber. Wohl verrichtet er Wunder der Tapferkeit; dreimal schlgt er die Feinde trotz ihrer berzahl zurck; aber mehr und mehr schmilzt das Huflein der Seinen zusammen. Da kommt es zum vierten Male zum Kampfe mit neuen Feinden; unter starkem Getse dringen sie vor, ihr lauter Kriegs-gesang erfllt das Ebrothal bis zu den Pyrenen. Kampfesfreudig strzen sich Rolands Freunde in der Feinde Menge; mit seinem Schwerte Dnrandarte bricht sich der Held selbst eine blutige Bahn; aber die Zahl der Feinde nimmt immer noch zu, die Seinigen drohen zu erliegen.

3. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 19

1896 - Leipzig : Hirt
19 zeigte sich eben als ein Herrscher, der den Beinamen der Groe" verdient, weil er die Vergangenheit richtig wrdigte, die Gegenwart beherrschte und fr die Zukunft neue Bahnen wies. Hochbetagt starb Karl und wurde in seiner Lieblingsstadt Aachen be-stattet. Auf dem Thronseffel fitzend, bekleidet mit den Abzeichen feiner Wrde so war er noch in der Gruft das Abbild eines unsterblichen Herrfchers. 6. flofttb. 1. Klein Roland. Karl der Groe hatte eine Schwester, Namens Bertha. Diese wollte er an einen Fürsten verheiraten; aber sie gehorchte ihm nicht; denn sie liebte einen Ritter, Milon von Anglante; mit diesem vermhlte sie sich heimlich, und darber wurde ihr Bruder fo zornig, da er sie verstie. Einige Jahre hatte sie glcklich mit ihrem Gemahl ge-lebt; da mute Milon einen Kriegszug antreten, von dem er nicht wieder zurckkehrte. Nun geriet Frau Bertha in groe Not; zu ihrem Bruder konnte sie ihre Zuflucht nicht nehmen; ihr Gatte war, wie man ihr gemeldet hatte', von der Meeresflut verschlungen worden: so war der einzige Trost ihr kleiner Sohn Roland, der trotz Mangel und Entbehrungen krftig heranwuchs und alle Altersgenossen an Strke bertraf. Er wurde bald die Sttze der Mutter, indem er milde Gaben fr sie einsammelte. Einmal kam er zum Palaste des Knigs; da hatte jedermann Zutritt. Die Volksmenge durfte zuschauen, wenn der Herrscher mit seinem Gefolge bei der Tafel fa und fpeifte, und wenn Snger und Harfenspieler mit ihren Weisen das Herz des Fürsten erfreuten. Da ging kein Armer leer aus; sie erhielten von des Knigs Tische ihr Almosen. Milde blickte das sonst so durchdringende Auge des Herrfchers der die Schar der Bedrftigen hin: da drngte sich ein sonderbar gekleideter Knabe keck durch alle hindurch, erstieg die Stufen des Saales, trat durch die offene Thr gerade vor den König hin und ergriff eine Schssel mit Speisen; gleich als sei es sein gutes Recht, trug er sie von dannen. Karl erstaunte, doch fugte er nichts; deshalb wehrte auch keiner von den Dienern dem kleinen Ruber. Nach kurzer Zeit kehrte Roland zurck und war im Begriff, den Becher des Knigs fortzunehmen. Wohin damit, du kecker Wicht?" herrschte ihn der König an. Offen und unerschrocken stand ihm Roland Rede: er bringe feiner Mutter Speise und Trank; fr sie gezieme sich das Beste. Karl, eben noch ergrimmt der die Dreistigkeit des kleinen Burschen, 2*

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 25

1895 - Leipzig : Voigtländer
25 - in langem Zuge die Bischfe, bte und die ganze Geistlichkeit mit ihren Stenern. Des Knigs Angst wuchs. D, la uns nietiersteigen," stammelte er, und uns unter die Erde verbergen vordem Zornantlitz dieses furchtbaren Feindes!" Der Franke sprach: Wenn du eine Saat von Eisen in dem Felde aufstauen siehst, dann erwarte, da Karl kommt." Kaum hatte er dies gesagt, als sich im Westen eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete. Als sie sich nherte, sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine eiserne Lanze hoch in der Linken und das mchtige, nie bezwungene Schwert in der Rechten. Auch fein Schild war ganz aus Eisen, und selbst sein Streitro schien von Eisen zu sein. Fast ebenso war sein ganzes Heer gerstet. Die Strae, das ganze Feld war mit eisernen Mnnern bedeckt, und die Schwerter blitzten in der Sonne. Siehe, da ist er, nach dem du so viel gefragt hast," rief der Franke. Wie htte der Langobardenknig einem solchen Feinde widerstehen knnen? 4. Krieg gegen die Araber in Spanien. Als Karl zu Paderborn im Sachsenlande einen Reichstag hielt, wurde er von einem spanischen Statt-Halter gegen den maurischen Herrscher zuhilfe gerufen. Er eroberte das nrdliche Spanien bis zum Ebro, die sptere spanische Mark, kehrte dann aber wegen eines Ausstandes der Sachsen um. Auf dem Rckzge verlor er in den pyrenischen Gebirgsthlern von Roncesvalles durch einen feindlichen berfall einen Teil seines Heeres und den Markgrafen Roland. Die Sage berichtet: Als Roland, der gewaltige Held, von vier Speeren zum Tode verwundet war, nahm er sein herrliches Schwert Duranda, und schlug aus allen Krften aus einen Marmorstein; denn er wollte es lieber zertrmmern, als den Arabern berliefern. Aber das Schwert spaltete den Stein und wurde nicht einmal schartig. Alsdann ergriff er sein helltnendes Horn Olivant und stie mit solcher Kraft hinein, da es in der Mitte brach und die Adern an Rolands Halse zerrissen. König Karl, der schon acht Meilen voraus war, vernahm den gewaltigen Schall und kehrte wieder um; aber er fand den Helden tot daliegen und beweinte ihn bitterlich. 5. Krieg gegen die Avaren. Der Herzog Tassilo von Bayern, den Karl zur Unterwerfung gezwungen hatte, suchte seine Unabhngigkeit wieder zu erkmpfen, indem er sich mit den Avaren verbndete, einem ruberischen, den Hunnen verwandten Volke, das sich stlich von Bayern in den Donaulndern ausgebreitet hatte. Karl setzte den abtrnnigen Tassilo ab, schickte ihn ins Kloster und hob die Herzogswrde in Bayern auf. Dann griff er die A v a r e n in ihrem eigenen Lande an und trieb sie bis hinter die Raab zurck; ihr Hauptfestungswerk, der groe Ring" zwischen Thei und Donau, in welchem unermeliche zusammengeraubte Schtze aufgehuft lagen, wurde erstrmt, und in dem eroberten Lande die stlich e Mark (sterreich) errichtet. 6. Kriege gegen die Slaven und die Dnen. Durch einen Krieg mit den Slaven, welche die während der Vlkerwanderung verlassenen ostdeutschen Lnder eingenommen hatten, sicherte Karl die Ostgrenze des

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 28

1895 - Leipzig : Voigtländer
28 er zurck, mochte sie auch noch so schn sein, und legte sie nie an, auer da er zweimal in Rom auf Bitten des Papstes zu einem langen Obergewande und dem Purpurmantel sich bequemte. An hohen Festen schritt er in einem golddurchwirkten Kleide und in mit Edelsteinen besetzten Schuhen einher, den Mantel durch eine goldene Spange zusammengehalten, auf dem Haupte ein Diadem aus Gold und Edelsteinen. An andern Tagen unterschied sich seine Kleidung wenig von der gewhnlichen Volkstracht." 2. Karls Lebensweise. In Speise und Trank war er mig, be-sonders im Trank. Seine gewhnliche Mahlzeit bestand nur aus vier Ge-richten, abgesehen von dem Braten, den die Jger am Bratspie hereinbrachten und der ihm lieber war als jede andere Speise. Whrend der Tafel hrte er gerne Musik oder einen Vorleser, der ihm die Geschichten und Thaten der Alten vorlas. Im Sommer a er nach dem Mittagsmahl etwas Obst; dann pflegte er zwei bis drei Stunden zu ruhen. Nachts unterbrach er den Schlaf vier- oder fnfmal, indem er nicht blo aufwachte, sondern auch aufstand. Whrend er sich am Morgen ankleidete, unterhielt er sich mit seinen Freun-den, oder er lie auch wohl Geschftsleute oder Klger vor und sprach nach Untersuchung des Falles das Urteil, als se er auf dem Richterstuhl." 3. Karls geistige Bestrebungen. Reich und sicher flo ihm die Rede vom Munde; was er wollte, vermochte er leicht und klar auszudrcken. Neben der Muttersprache lernte er mit groem Flei fremde Sprachen. Latein sprach er wie Deutsch; das Griechische aber konnte er besser verstehen, als selber sprechen. Die edlen Wissenschaften pflegte er mit warmem Eifer, namentlich wandte er viele Zeit und Mhe auf, um sich in der Astro-nomie zu unterrichten. Auch zu schreiben versuchte er, und pflegte deshalb sogar im Bett Schreibtafel und Papier unter dem Kopfkissen bei sich zu haben, um in migen Stunden seine Hand an die Gestalt der Buchstaben zu gewhnen; indes brachte er es hierin nicht weit, da er es zu spt ange-fangen hatte." 4. Karls Familie; Alter und Tod. Nirgends befand sich Karl wohler, als im Kreise seiner zahlreichen Familie. Seine Kinder waren zu Hause und auf Reisen um ihn; und wenn er gezwungen war, den Winter der im Felde zu liegen, lie er seine Familie zu sich kommen. Bis in sein hohes Alter war Karl von guter Gesundheit. In den vier Jahren vor seinem Tode jedoch wurde er hufig von Fiebern heimgesucht; zuletzt hat er auch mit einem Fue gehinkt. Diese letzten Lebensjahre des Kaisers waren durch schmerzliche Verluste getrbt: zwei treffliche Shne starben ihm; nur sein jngster Sohn, Ludwig, blieb brig. Als Karl, gebeugt durch Alter und Krankheit, sein Ende herannahen fhlte, versammelte er in Aachen die Groen ans dem ganzen Frankenreiche und erklrte vor ihnen mit aller Bei-

6. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 114

1891 - Leipzig : Voigtländer
114 er sich im Reiten und Jagen. Sehr angenehm waren ihm die Dmpfe der heien Quellen; er bte seinen Leib fleiig im Schwim-men, und keiner that's ihm darin zuvor. Darum erbaute er sich auch zu Aachen eine knigliche Psalz und wohnte dort in seinen letzten Lebensjahren ohne Unterbrechung bis zu seinem Tode..... Er kleidete sich nach vaterlndischer d. h. frnkischer Weise. Aus-lndische Kleidung jedoch wies er zurck, mochte sie auch noch so schn sein, und legte sie nie an, auer da er zweimal in Rom auf Bitten des Papstes zu einem langen Obergewande und dem Purpurmantel sich bequemte. 2. Karls Lebensweise. In Speise und Trank war er mig, besonders im Trank. Seine gewhnliche Mahlzeit bestand nur aus vier Gerichten, abgesehen von dem Braten, den die Jger am Bratspie hereinbrachten und der ihm lieber war als jede andere Speise. Whrend der Tafel hrte er gerne Musik oder einen Vorleser, der ihm die Geschichten und Thaten der Alten vorlas. Im Sommer a er nach dem Mittagsmahl etwas Obst; dann pflegte er zwei bis drei Stunden zu ruhen. Nachts unter-brach er den Schlaf vier- oder fnfmal, indem er nicht blo auf-wachte, sondern auch ausstand. Whrend er sich am Morgen an-kleidete, unterhielt er sich mit seinen Freunden, oder er lie auch wohl Geschftsleute oder Klger vor und sprach nach Untersuchung des Falls das Urteil, als se er auf dem Richterstuhl. Und das war nicht das einzige, sondern was es fr diesen Tag von Ge-schsten zu thun gab, das besorgte er zu dieser Stunde." 3. Karls geistige Bestrebungen. Reich und sicher flo ihm die Rede vom Munde: was er wollte, vermochte er leicht und klar auszudrcken. Neben der Muttersprache lernte er mit groem Flei auch fremde Sprachen. Latein sprach er wie Deutsch; das Griechische aber konnte er besser verstehen, als selber sprechen. Die edeln Wissenschaften pflegte er mit warmem Eifer, namentlich wandte er viel Zeit und Mhe aus, um sich in der Astronomie zu unterrichten. Auch zu schreiben versuchte er und pflegte deshalb, selbst im Bett Schreibtafel und Papier unter dem Kopfkissen bei sich zu haben, um in migen Stunden seine Hand an die Ge-staltung der Buchstaben zu gewhnen; indes brachte er es hierin nicht weit, da er es zu spt angefangen hatte." .. . 4. Karls Ende. Bis in sein hheres Alter war Karl von guter Gesundheit: in den vier Jahren vor seinem Tode jedoch

7. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 17

1907 - Leipzig : Freytag
17 9. Roland. Unter den Paladinen oder Rittern Karls des Groen war der berhmteste Roland. Seine Mutter war Karls Schwester Berta. Diese war von ihrem Bruder verstoen worden, weil sie den Ritter Milon von Anglante wider Karls Willen geheiratet hatte. Als Milon einst in den Krieg gezogen war, geriet Frau Berta in groe Not. Allein ihr Sohn Roland verschaffte ihr den ntigen Lebensunterhalt, indem er keck Speise und Trank von des Kaisers Tafel holte. Dem Kaiser gefiel die Khnheit des Knaben, und er verzieh seiner Schwester um ihres wackern Sohnes willen. Einst schickte Karl seine Paladine aus, um einen kostbaren Edelstein zu holen, den ein Riese des Ardennenwaldes in seinem Schilde trug. Unter den Rittern befand sich auch Milon, und Roland durfte seinen Vater als Schildtrger begleiten. Auf der Suche nach dem Riesen hatte Milon sich eines Tages ermdet im Walde zum Mittagsschlafe aus-gestreckt, während Roland die Wache hielt. Auf einmal sah dieser in der Ferne den Riesen kommen. Ohne den Vater zu wecken, ritt Roland dem Riesen entgegen und ttete ihn. Das Kleinod nahm er ihm ab und verbarg es bei sich. Als Milon nach seinem Erwachen den erschlagenen Riesen fand, ritt er betrbt nach Hause, weil ein anderer das Kleinod gewonnen hatte. Er war aber sehr erstaunt, da man ihm in Aachen von allen Seiten Glck wnschte. Denn Roland hatte heimlich den weithin leuchtenden Edelstein in den Schild seines Vaters gesetzt. Als Roland zum Ritter herangewachsen war, begleitete er Kaiser Karl auf seinem Zuge nach Spanien gegen die heidnischen Mauren. Auf dem Rckzge fhrte Roland die Nachhut des kaiserlichen Heeres. Aber durch Verrat fiel er im Tal von Ronceval mit seinem Heere in einen Hinterhalt. Tapfer kmpfte Roland mit seinen Genossen gegen die Heid-nische bermacht. Aber einer der Helden fiel nach dem andern, und schlielich war Roland nur noch brig. Tdlich verwundet hatte er keine grere Sorge, als da sein treues Schwert Durand arte in die Hnde der Feinde fiele. Vergebens versuchte er es an einem marmorharten Felsen zu zerbrechen. Dann nahm er sein elfenbeinernes Horn und blies mit seiner letzten Kraft so gewaltig hinein, da Karl es in einer Entfernung von acht Meilen hrte. Eiligst kehrte er zurck, aber Roland war bereits tot, nachdem er sein Schwert in die Hand des herbeigeeilten Helden Dietrich bergeben hatte. 10. Heinrich I. Heinrichs Wahl. Der Sachsenherzog Heinrich war ein eifriger Vogelsteller. Als er wieder einmal bei seiner Burg im Harz mit dem

8. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 25

1907 - Leipzig : Voigtländer
11. Karls des Groen Kriege. aber sprach: wenn du eine Saat von Eisen in dem Felde aufstarren siehst, dann wird Karl kommen." Kaum hatte er dies gesagt, als sich im Westen eine finstere Wolke zeigte. Sie kam nher und nher- end-lich sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, mit eisernem Panzer, eine eiserne Lanze in der Linken und das mchtige Schwert in der Rechten. Ruch sein Schild war ganz aus Eisen, und selbst sein Streit-ro schien ehern zu sein. Fast ebenso war auch sein Heer gerstet. Die Strae, das ganze Feld war mit eisernen Mnnern bedeckt, und die Schwerter blitzten in der Sonne. Siehe, da ist er, nach dem du so viel gefragt hast," rief der Franke. wie htte der Langobardenknig diesem starken Feinde widerstehen knnen? Karl eroberte seine Hauptstadt, nahm ihn gefangen und schickte ihn als Mnch in ein Kloster. Das langobardische Reich vereinigte er mit dem frnkischen. 3. Karls 3ug nach Spanien. Karl zog auch gegen die Kraber in Spanien zu Felde und entri ihnen das Land nrdlich vorn Ebroflusse. His er aber aus dem siegreichen Kampfe wieder heimkehrte, berfielen pltzlich in einem engen Gebirgstals Feinde sein Heer, und viele seiner Krieger wurden niedergehauen. Da fiel auch sein berhmter Feldherr, der wackere Held Roland, der dessen Tod die Sage folgendes erzhlt: Don vier Speerstichen zu Tode verwundet, nahm Roland sein herrliches, leuchtendes Schwert und schlug mit aller Kraft auf einen marmorstein; denn er wollte die gute Waffe lieber zertrmmern, als den Krabern berliefern. Hber das.schwert spaltete den Stein und zerbrach doch nicht. Dann ergriff er sein Horn und blies mit solcher Kraft hinein, da es zersprang und ihm selbst die Halsadern zerrissen. König Karl,' der schon acht Meilen voraus war, vernahm den gewaltigen Schall und kehrte wieder um; aber er fand den Helden schon tot und beweinte ihn bitterlich. 4. Karls Kriege gegen die Bayern und Dnen. Karl unterwarf auch die Bayern, die sich seiner Herrschaft nicht fgen wollten und schickte ihren Herzog in ein Kloster. Durch das Gebiet der Bayern rckte er weiter gen Osten vor und machte sich alles Land bis tief nach Ungarn hinein untertnig. Selbst die Dnen im Norden, die da-mals argen Seeraub trieben, bekamen die Strke seines armes zu fhlen.

9. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 32

1907 - Leipzig : Voigtländer
32 16. Heinrich I., 919936. Wsche der Knigin ins Meer. Gerlinde wollte sie dafr mit Ruten peitschen. Da erklrte sich Gudrun zur Heirat bereit. Sofort wurden sie und ihre Jungfrauen in schne Gewnder gekleidet und kstlich bewirtet. Ris aber der Morgen graute, ertnten heerhrner vor der Burg; sie mar rings von den Hegelingen umgeben. Hartmut hatte nur eine kleine Schar beisammen, aber er strmte mutig hinaus. In heiem Kampfe fiel König Ludwig von Herwigs Hand; Hartmut mute sich der bermacht der Hegelingen ergeben. Diese drangen nun in die Burg ein. Furchtbar wtete der alte lvate. Rlles, was ihm begegnete, schlug er nieder; auch (Berlinde fand durch sein Schwert den wohlverdienten Tod. 5. Das glckliche Ende. Ris auch die brigen Burgen des Normannenlandes zerstrt waren, traten die Hegelingen mit den Jungfrauen und vielen (Befangenen die heimfahrt an. Jubelnd schlo Hilde die langentbehrte Tochter in ihre Rrme. Gudrun gedachte in ihrer Freude auch der (Befangenen. Sie erwirkte (Drtruns und Hartmuts Begnadigung. Dann wurde eine vierfache Hochzeit gefeiert: Herwig vermhlte sich mit Gudrun, Grtwin mit (Drtrun, Hartmut mit Hildburg, Siegfried von Moorland mit Herwigs Schwester. 16. Heinrich I., 919-936. 1. König Kortra I. von allen den inneren und ueren Feinden, von denen Deutschland unter Karls des Groen schwachen Nachfolgern geplagt wurde, konnte nur ein krftiger Herrscher das Reich befreien. Konrad I. von Franken, den sich die Deutschen nach dem Russterben der Karolinger zum König erwhlten, war dazu nicht mchtig genug. Ris er auf dem Sterbebette lag, bat er seinen Bruder Eberhard, er mchte den Thron dem mchtigen Sachsenherzog Heinrich berlassen. Und Eberhard erfllte den Villen seines sterbenden Bruders. 2. Heinrichs Regierungsantritt. Die Sage erzhlt, die Boten, die Heinrich von seiner Wahl benachrichtigen sollten, htten ihn beim Finkenfang getroffen. Man nannte ihn daher den Finkler oder Vogel-steller. Heinrich I. war der erste der Kaiser aus dem Stamme der Sachsen, die 9191024 regierten. Er wute die widerspenstigen herzge bald zum Gehorsam zu zwingen. Dann galt es, die ueren Feinde des Reiches zu bekmpfen, vor allem die gefhrlichen Ungarn.

10. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 41

1907 - Leipzig : Freytag
41 24. Koland. Unter den Paladinen oder Rittern Karls des Groen war der berhmteste Roland. Seine Mutter war Karls Schwester Berta. Diese war von ihrem Bruder verstoen worden, weil sie den Ritter Milon von Auglante wider Karls Willen geheiratet hatte. Als Milon einst in den Krieg gezogen war, geriet Frau Berta in groe Not. Allein ihr Sohn Roland verschaffte ihr den ntigen Lebensunterhalt, indem er keck Speise und Trank von des Kaisers Tafel holte. Dem Kaiser gefiel die Khnheit des Knaben, und er verzieh seiner Schwester um ihres wackern Sohnes willen. Einst schickte Karl seine Paladine aus, um einen kostbaren Edelstein zu holen, den ein Riese des Ardennenwaldes in seinem Schilde trug. Unter den Rittern befand sich auch Milon, und Roland durste seinen Vater als Schildtrger begleiten. Auf der Suche nach dem Riesen hatte Milon sich eines Tages ermdet im Walde zum Mittagsschlafe aus-gestreckt, während Roland die Weiche hielt. Auf einmal sah dieser in der Ferne den Riesen kommen. Ohne den Vater zu wecken, ritt Roland dem Riesen entgegen und ttete ihn. Das Kleinod nahm er ihm ab und verbarg es bei sich. Als Milon nach seinem Erwachen den erschlagenen Riesen fand, ritt er betrbt nach Hause, weil ein anderer das Kleinod gewonnen hatte. Er war aber sehr erstaunt, da mau ihm in Aachen von allen Seiten Glck wnschte. Denn Roland hatte heimlich den weithin leuchtenden Edelstein in den Schild seines Vaters gesetzt. Als Roland zum Ritter herangewachsen war, begleitete er Kaiser Karl aus seinem Zuge nach Spanien gegen die heidnischen Mauren. Auf dem Rckzge fhrte Roland die Nachhut des kaiserlichen Heeres. Aber durch Verrat fiel er im Tal von Ronceval mit seinem Heere in einen Hinterhalt. Tapfer kmpfte Roland mit seinen Genossen gegen die Heid-nische bermacht. Aber einer der Helden fiel nach dem andern, und schlielich war Roland nur noch brig. Tdlich verwundet hatte er keine grere Sorge, als da sein treues Schwert Durand arte in die Hnde der Feinde fiele. Vergebens versuchte er es an einem marmorharten Felsen zu zerbrechen. Dann nahm er sein elfenbeinernes Horn und blies mit seiner letzten Kraft so gewaltig hinein, da Karl es in einer Entfernung von acht Meilen hrte. Eiligst kehrte er zurck, aber Roland war bereits tot, nachdem er sein Schwert in die Hand des herbeigeeilten Helden Dietrich bergeben hatte. 25. Heinrich I. Heinrichs Wahl. Der Sachsenherzog Heinrich war ein eifriger Vogelsteller. Als er wieder einmal bei feiner Burg im Harz mit dem
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