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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 36

1909 - Leipzig : Hirt
36 Ii. Frankreich als Kaiserreich. Dulderin ist als Preußens Schutzgeist in heiliger Erinnerung geblieben. Theodor Körner sang ihr das Grablied: „Du schläfst so sanft! — Die stillen Züge hauchen Noch deines Lebens schöne Träume wieder; Der Schlummer nur senkt seine Flügel nieder, Und heil'ger Friede schließt die klaren Augen. So schlummre fort, bis deines Volkes Brüder, wenn Flammenzeichen von den Bergen rauchen, Ittit (Sott versöhnt die rost'gen Schwerter brauchen, Das Leben opfernd für die höchsten Güter. Ties führt der Herr durch Nacht und durch verderben; So sollen wir im Kampf uns Heil erwerben, Daß unsre Lnkel freie Männer sterben I Kommt dann der Tag der Freiheit und der Rache, Dann ruft dein Volk, dann, deutsche Frau, erwache, Lin guter (Engel für die gute Sache." H/Napoleons Feldzug gegen Rußland. Im Jahre 1812 unternahm Napoleon einen Feldzug gegen Rußland. Er machte der russischen Regierung den Borwurf, daß sie die Kontinentalsperre gegen England nicht durchführe und durch einen neuen Zolltarif den Handel Frankreichs schädige. Preußen und Österreich stellten notgedrungen, das Großherzogtum Warschau bereitwillig Hilfstruppen zur Verfügung. Die Militärpartei am preußischen Hose war über das Bündnis mit Frankreich ungehalten und wünschte ein Bündnis mit Rußland. Die Minister waren dagegen der Ansicht, daß in diesem Falle Napoleon zuerst das preußische Heer angreifen und das preußische Gebiet verwüsten würde, ehe er in Rußland einrückte. Über eine halbe Million Streiter führte Napoleon ins Feld. Nach mehreren Siegen rückte er bis Moskau vor und schlug in dem Kreml, dem Palaste der russischen Kaiser, seine Wohnung auf. Den Winter gedachte er dort zu bleiben und im Sommer den Krieg gegen das ungeheure Reich fortzusetzen. Aber in Moskau fand er keine Verpflegung für feine Soldaten. Die Bürger hatten auf Befehl des Kommandanten die Stadt verlassen und alle Lebensmittel mitgenommen. Sobald die Kostbarkeiten in Sicherheit gebracht waren, ließ der Stadtkommandant die Stadt in Brand stecken. Nun saß Napoleon in der Mitte des Russischen Reiches ohne Nahrung und Wohnung für feine Soldaten; denn Dörfer und Städte liegen dort weit auseinander. Da ein strenger Winter früher als gewöhnlich seinen Einzug hielt, blieb dem Kaiser nichts übrig, als eilig den Rückzug anzutreten. Die Kosaken setzten ihm nach. Ein großer Teil der Truppen kam durch die Verfolger um, andre sanken

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 100

1909 - Leipzig : Hirt
100 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. Großen Vorteil zogen Handel und der gesamte Verkehr aus der Vereinfachung des Postwesens unter Leitung von Heinrich von Stephan. Während des Französischen Krieges hatte er die Postkarte, nach dem Kriege die Postanweisung eingeführt; das Porto für Pakete wurde vereinfacht. Er hat den Weltpostverein gegründet, dem die meisten Staaten des Erdkreises angeschlossen sind, dessen Einheitsporto für den Brief 20 Pf. und für die Postkarte 10 Pf. beträgt. Durch Errichtung der Po st Hilfsstellen hat er die kleinsten Dörfer mit dem Weltverkehr in Verbindung gebracht. Er ist der Reformator des Postwesens in großem Stile. Kaiser Wilhelm ehrte seine Verdienste durch Verleihung des Adels und Ernennung zum Staatssekretär des Reichspostamtes. Stephan war der Sohn eines Handwerkers aus Stolp in Pommern, trat 1848 mit 17 Jahren in die unterste Stufe des Postdienstes ein und erreichte die höchste. Auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens wurden ebenfalls große Fortschritte gemacht. Nachdem die großen durchgehenden Linien ausgebaut waren, wurden Neben- und Verbindungslinien geschaffen, und zur Erschließung der ländlichen Orte, die abseits der durchgehenden Linien liegen, die Kreis- und Lokalbahnen.*) Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. waren die großen Eisenbahnlinien in Preußen meist von Aktiengesellschaften, in den Kleinstaaten vielfach als Staatsunternehmungen gebaut worden; Fürst Bismarck wollte sie für das Reich ankaufen, um eine einheitliche Organisation und eine Einnahmequelle für das Reich zu erzielen. Der Plan scheiterte an dem Widerstande andrer Bundesstaaten. Nunmehr setzte Bismarck den Ankauf der Preußen durchziehenden Linien für das Königreich Preußen durch. Der Eisenbahnbetrieb bringt bedeutende Überschüsse. Zur Deckung der Kosten der Reichsverwaltung wollte Fürst Bismarck das Tabakmonopol einführen. Der Reichstag versagte die Zustimmung. Der großartige Aufschwung des Handels in den ersten Jahren nach dem Kriege hielt nicht stand; die Unternehmungslust war so groß, daß schließlich mehr Jndustrieerzeugnisse hergestellt wurden, als verkauft werden konnten. Das gab einen gewaltigen Rückschlag in den Jahren 1874—1877. Arbeiter mußten entlassen, die Löhne erniedrigt werden. In den Jahren steigender Konjunktur hatten sozialdemokratische Führer die Arbeiter uu-zufrieden gemacht, indem sie ihnen vorrechneten, wie großen Gewinn den Fabrikherren ihre Arbeit brächte. Sie fügten aber nicht hinzu, daß der Kapitalist bei seinen Unternehmungen stets sein Vermögen aufs Spiel *) Mustergültig durch seine Kreisbahnverbindungen ist der Kreis Euskirchen im Regierungsbezirk Cöln durch die regen Bemühungen des Landrats, Geh. Regierungsrats Freiherrn von Ayx (+ 1909) geworden. Nachbarkreise haben an das Euskirchener Kreisbahnnet; angeschlossen.

3. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 51

1909 - Leipzig : Hirt
1. Die Umgestaltung Preußens. 51 Mündungen wären nicht mehr der Rhein. Erst als die preußische Regierung zu Cöln den Rheinstapel errichtete, wo alle Waren umgeladen werden sollten, bequemte sich Holland zur Freigabe der Mündungsarme des Rheins. Friedrich Harkort machte sich auch um den Bau von Eisenbahnen verdient. Der Engländer George Stephenson ist der Erfinder der Lokomotive, die nach jahrelangen Versuchen 1825 eine zukunftssichere Zugkraft zeigte. In demselben Jahre wurde in England die erste Eisenbahn eröffnet, in Deutschland erst 1835 die Linie Nürnberg-Fürth, 1839 Berlin-Potsdam und Leipzig-Dresden. Die Eisenbahnglocke läutete die Sterbestunde der Postkutsche und des Schlagbaumes ein. Das Schließen der Stadttore am Abend hatte keinen Zweck mehr, als die Eisenbahn die Fahrgäste auch während der Nacht in die Städte brachte. Die mittelalterlichen Stadtmauern fielen, einzelne Tore sind als Baudenkmäler erhalten geblieben. (Fig. 25, 26, 1—3.) Die Eisenbahn hatte anfangs viele Gegner; manche Städte wollten keinen Bahnhof haben; der ausgedehnte Stand der Fuhrleute und die Fuhrmannswirte eiferten dagegen; sogar fortschrittlich gesinnte Männer, wie der Franzose Adolphe Thiers, meinten, die Erfindung habe keine Zukunft. Es bedurfte wirklich treibender Kräfte, wie Harkort eine war, um dem Eisenbahnbau die Wege zu ebnen und die Vorurteile zu zerstreuen. Besonders machte Harkort auf die Bedeutung der Eisenbahnen im Kriegsfälle aufmerksam. Er schrieb: „Die Kunst der Feldherren neuerer Zeit besteht darin, rasch große Streitmassen nach einem Punkte zu bewegen; während ein preußisches Korps sich von Magdeburg nach Minden oder Kassel begibt, erreicht in derselben Zeit ein französisches Heer von Straßburg aus Mainz, von Metz aus Koblenz, von Brüssel aus Aachen; wir verlieren also zehn Tagemärsche, die oft einen Feldzug entscheiden. Diesen Nachteil würde die Eisenbahn heben, indem 150 Wagen eine ganze Brigade in einem Tage von Minden nach Cöln schafften, wo die Leute wohl ausgeruht mit Munition und Gepäck einträfen" ... (Sin andrer einflußreicher Förderer des Eisenbahnbaues ist David Hanse-mann, damals Inhaber einer Wollhandlung in Aachen, später Finanz-minister unter Friedrich Wilhelm Iv. In die Zeit der ersten Eisenbahnen fällt auch die Erfindung des elektrischen Telegraphen durch die Professoren der Göttinger Universität Wilhelm Weber und Friedrich Gauß (1833). Die preußische Regierung kam dem Aufschwung der Industrie und des Handels entgegen durch ein Werk, das gleichzeitig ein einigendes Band um die einzelnen Bundesstaaten schloß und gewissermaßen der Grundstein des Deutschen Reiches unter Preußens Führung geworden ist: das ist der Zollverein. Die Lage des Staates drängte zu dieser Gründung. Die östlichen Provinzen waren durch Hannover, Hessen-Nassau von den westlichen getrennt, eine Länderbrücke zwischen Osten und

4. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. VI

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Vi _____Vorwort zu den Präparandenheften. über einen Kamm scheren. Allerdings für den wissenschaftlichen Betrieb des geo- graphischen Unterrichts spielen die Städte keine größere (eher eine geringere) Rolle als die Berge, Flüsse usw., aber für die Bedürfnisse des praktischen Lebens mit seinem Handel und Verkehr, seinem Zeitnngs- und Nachrichtenwesen liegt der Schwerpunkt bei weitem bei den Städten. Der im praktischen Leben stehende Mann wird wohl schwerlich Veranlassung haben, sich auf den Dapsang, das Nanschangebirge, das Stanowoigebirge, den Purus, den Madeira und deu Tocantins besinnen zu müssen, aber eine mangelhafte Städtekenntnis wird er tagtäglich schmerzlich empfinden, weil Handel, Verkehr und Nachrichtenwesen sich fast immer auf diese, also auf die Wohnstätten der Menschen, beziehen. — Aus diesem Grunde sind die Abschnitte über die Städte ziemlich reichlich ausgestattet^). Es ist aber nicht so gemeint, daß jeder nun auch jede Stadt dieses Abschnittes behalten solle. Die abschließenden Namentafeln schränken die An- forderuugen sofort wieder auf ein geringeres Maß ein, und die stummen Skizzeu bedeuten eine noch weitere Beschränkung. Das für alle verbindliche Normalmaß wollen die Namentafeln sein. Und bei ihnen kann jeder Lehrer seine individuellen Wünsche aufs schnellste und bündigste für die Zöglinge zum Ausdruck bringen, indem er vor der Benutzung dieser Tabellen nötigenfalls Streichungen oder Ergänzungen vornehmen läßt. Übrigens wird man sich angesichts der Tabellen wohl nieist wundern, welch eine große Zahl von Namen doch eigentlich bei jedem Land oder Landesteil herausspringt. Und schon in dieser Beweisführung sehe ich einen Wert dieser Einrichtung! Eigentliche geologische Kenntnisse setzen die Präparandenhefte weder voraus, noch bieten sie solche, um dem Seminarunterricht nicht vorzugreifen. Über die wichtigsten wirtschaftlichen Verhältnisse des betreffenden Landes unterrichtet jedesmal ein ganz kurzer Sonderabschnitt. Ob diese Abschnitte mit zur Erledigung kommen, oder ob das Wirtschaftliche auch iu seinen elementarsten Grundzügen für das Seminar zurückgestellt werden soll, muß anheim gegeben werden. Zum Schluß spreche ich meinen herzlichen Dank dem Herrn Seminarlehrer Ranninger in Ratzeburg aus, der die Freundlichkeit hatte, die Hefte besonders inbezug auf die aufgenommene Stoffmenge kritisch durchzusehen. Da Herr Ranninger auch Präparauden in der Erdkunde unterrichtet, so war mir seine Beurteilung besonders wertvoll. — Verbesserungsvorschläge werden freundlichst erbeten und mit Dank entgegengenommen. Plön, Luisenhöhe, im September 1912. ß. ßarms. i) Die Städtebetrachtung sott natürlich nicht erst bei diesen Sonderabschnitten ein- setzen, sondern im Unterricht mit der Gesamtdarstellung verwebt, mindestens aber an jede Einzellandschaft unmittelbar angeschlossen werden, weshalb es am Schluß einer Einzel- betrachtung auch meist heißt: Die Städte dieses Gebietes s. § x, Abschnitt y. Sie auch hier, bei diesem Einzelabschnitt, zu behandeln, gestattete der Raum nicht. Einmal konnteu sie nur geboteu werden, und da zog ich die Zusammenstellung in einem Sonderabschnitt vor.

5. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 113

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Das Ostdeutsche Tiefland. ^ (Schloß und Umgebung). V brücke mit Standbildern und der westliche Spreearm. Jenseits rechts Schloß, links der neue Dom. darunter der 32 m lange, ganz in Weiß und Gold gehaltene „Weiße Saal" (Reichs- und Landtags- e (unter ihr die Kapelle, „prächtig und würdig zugleich"). — Vor dem Portale das vom Deutscheu " umgibt drei Seiten eines Bierecks, in dessen Mitte das eigentliche Denkmal steht, im Bilde sichtbar). ^ Schloßplatz mit einem vielgestaltigen Springbrunnen. — Der aus schlesischem Sandstein erbaute Tom ' eingeweiht. — Das Gebäude links mit der mächtigen Säuleufront ist das Alte (Gemälde-)Musenm. ^ Und Spree bilden den Lustgarten; in seiner Mitte steht das Denkmal Friedrich Wilhelms Iii. Platz. Mit ihren eigenartigen, über und unter den Straßen sich befindenden Bahnhöfen und mancherlei anderen fesselnden baulichen Einrichtungen bildet diese neue Bahn eine Sehens- Würdigkeit ersten Ranges. — Unter den Postanstalten nimmt der Rohrpost betrieb mit seinen 40 Rohrpost-Anstalten ein besonderes Interesse in Anspruch. In unterirdischen Röhren werden die Briefe, in kleine Blechbüchsen von 6—7 cm Durchmesser verpackt, mittelst gepreßter Luft mit einer Geschwindigkeit von 1 Km in der Minute befördert. Den Verkehr mit dem Reich vermitteln nicht weniger als 13 in die Stadt einmündende Bahnen. 1907 wurde Berlin von 1,1 Millionen Fremden besucht, Paris von 1,2, Wien von 0,5 Will. Die Umgebung Berlins. Berlin hat auf seine ganze Umgebung, von Potsdam und § 75 Werder im W. bis Köpenick und dem Müggelsee im O., umgestaltend gewirkt. Durch seinen eigenen gewaltigen Aufschwung förderte es in großartiger Weise das Emporkommen der Vor- städte und Nachbarorte, vou denen drei bereits zu Großstädten anwuchsen (Charlottenburg 305, Rixdorf 237, Schöneberg 173 000 Entw.); industrielle Anlagen wurden weit hinaus vorge- schoben, Naturschönheiten wurden erschlossen, Villen - Kolonien angelegt, und Potsdam wurde durch die Hoheuzollernschlösser ein Platz, der seinesgleichen sucht. H.harms, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. Präparand enheft i. 8

6. Die Zeit der Umwälzungen - S. 35

1909 - Leipzig : Hirt
116. Staatliches Leben in Deutschland 18151840. 35 von Waren und Personen herzustellen.^) Die erste deutsche Eisen-bahn wurde 1885 von Nrnberg nach Frth gebaut (Bild 26), die 1835. erste preuische 1838 von Berlin nach Potsdam. ^) 1838. c) Viele Techniker machten Versuche, die Dampfkraft zum Antrieb von Schiffen zu verwenden, und 1807 gelang dem Amerikaner Fulton 1807. die erste grere Dampfschiffahrt. Seit 1818 fuhren Dampfschiffe auf dem Rhein und der Elbe. 5. Der Telegraph. Zur schnellen Befrderung von Nachrichten auf groe Entfernungen kam in Frankreich zur Zeit der Revolution der optische Telegraph auf. Trotz seiner erheblichen Mngel fand er auch in Deutschland Eingang. Sein Nachfolger war der heute der die ganze Erde verbreitete elektromagnetische Telegraph, der zuerst 1833 von Gau 1833. und Weber in Gttingen ausgefhrt wurde. Der Amerikaner Morse erfand den Schreibapparat dazu. Wo werden heute hnliche Vorrichtungen wie der optische Telegraph zur Zeichen-gebung gebraucht? Welche Bedeutung hat der Telegraph fr den Handel, fr die Eisenbahnen, fr die Schiffahrt, fr die Witterungskunde, fr die Zeitungen, im Gerichtswesen, im Kriege, bei Unglcksfllen? 116. Staatliches Leben in Deutschland von 1815 bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. 1. Die Berfasstmgsfrage in den Einzelstaaten. Durch die Ereignisse der letzten Zeit war das Bedrfnis des Volkes lebendig geworden, durch Teilnahme an der Gesetzgebung an den Schicksalen des Vaterlandes mitzuwirken. Doch besa nur ein geringer Teil des Volkes die dazu ntige politische Bildung. Die Forderung der Bundesverfassung, da in den Einzelstaaten landesstndische Vertretungen eingefhrt werden sollten, wurde zuerst von dem Groherzog Karl August von Weimar, t>em Freunde Goethes, erfllt. Andere Mittel- und Kleinstaaten folgten dem Beispiel, Wrttemberg nach erbitterten Kmpfen, an denen sich Uhland als Vorkmpfer fr Freiheit und Volksrecht lebhaft beteiligte. In sterreich war der allgewaltige Metternich magebend, der nur Herr-schen wollte, und Kaiser Franz folgte seinem Rate, es halt beim alten zu lassen". In Preußen erschien es wegen der neuen Provinzen, die fr den Staat noch kein rechtes Interesse haben konnten, nicht geraten, eine Gesamtvertretung einzufhren, und so blieb es auch hier vorlustg beim alten. Doch fhrte der König, um das Volk allmhlich fr seine staatliche Aufgabe zu erziehen, 1823 Provinzialstnde ein. 1823. 2. Die Unterdrckung der Einheits- und Freiheitsbestrebnngen. Durch die Grotaten der Nation auf den Schlachtfeldern sowohl wie auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst war das National-gefhl mchtig gestrkt worden, und so verband sich mit dem Verlangen nach greren Rechten der Wunsch einer besseren Einigung der deutschen

7. Die Zeit der Umwälzungen - S. 81

1909 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 81 Ihr getrost entgegengehen um der Ehre willen, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir drfen mit Zuversicht vertrauen: Gott und unser fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg verleihen, mit ihm einen sichern, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glcklichen Zeit. Breslau, den 17. Mrz 1818. Friedrich Wilhelm. 4) Aus dem Aufruf der kniglichen Prinzessinnen an die Frauen im preuischen Staate": Das Vaterland ist in Gefahr! So sprach der König zu seinen treuen, ihn liebenden Untertanen, und alles eilt herbei, um es dieser Gefahr zu entreien .... Auch wir Frauen mssen mitwirken, die Siege befrdern helfen, auch wir mssen uns mit den Mnnern und Jnglingen vereinen zur Rettung des Vaterlandes. Gern stellen wir uns, die wir dem Vaterlande angehren, an die Spitze dieses Vereins. Wir hegen das feste Vertrauen, es wollen die edelmtigen Frauen und Tchter jedes Standes mit uns dazu beitragen, da Hilfe geleistet werde den Mnnern und Jnglingen, die fr das Vaterland kmpfen, damit es wieder in der Reihe der geachteten Staaten dastehe und der Friede seine Segnungen ausstrmen knne. Nicht blo bares Geld wird unser Verein als Opfer dargebracht annehmen, sondern jede entbehrliche wertvolle Kleinigkeit das Symbol der Treue, den Trauring, die glnzende Verzierung des Ohres, den kostbaren Schmuck des Halses. Gern werden monatliche Beitrge, Materialien, Leinwand, gesponnene Wolle und Garn angenommen, und selbst unentgeltliche Verarbeitung dieser rohen Stoffe als Opfer angesehen werden. Solche Gaben, Geschenke und Leistungen geben fortan das Recht, sich Teilgenossen des Frauenvereins zum Wohle des Vaterlandes zu nennen.*) 5) Aus einem in Zeitungen verffentlichten Verzeichnis von Gaben. Zehn Taler, von einer armen Frau zu einem Kleide erspart, mit der Be- merkung: Die Jger brauchen es notwendiger als ich." Dem Vaterlande!" Drei silberne Elffel. Von einem Geschwisterpaar eine goldene Halskette und eine Reiherfeder. Ein Paar goldene Ohrringe, ein Ring, Teesieb und Strickscheiden mit fol-genden Zeilen: Alles, alles, was ich habe, Ist diese ganz kleine Gabe, Wr' die Zeit jetzt nicht so schwer, Gerne, gerne gb' ich mehr." Der Schuhmacher V.: drei Paar neue Stiefel und zehn Taler. Von drei Dienstmdchen: ein silberner Becher, eine dergleichen Nadelbchse, sieben Medaillen und fnfundzwanzig Taler. Von der Witwe A.: einundachtzig Stck Tornister. Zur Verwandlung in Eisen: ein silbernes Degengef, einem franzsischen Offizier in der Schanze vor Kolberg 1807 abgenommen. Ein Zopf eigener Haare: Der Friseur M. hat fr dieses Haar zehn Taler geboten: es macht mich glcklich, dem Vaterlande dieses kleine Opfer bringen zu knnen. **) 6) Eine englische Zeitschrift, The Quarterly Eeview, schrieb 1819: Wir haben nicht Lust, uns zu den Anhngern jenes berspannten Planes zu bekennen, der jetzt aufgetaucht ist, und knnen nur lachen der eine so abgeschmackte, unausfhrbare Idee, wie die ist, eine Strae von Eisen herstellen zu wollen, auf der Wagen durch Dampf befrdert werden und noch dazu doppelt so schnell, als Schnellposten laufen knnen." 7) der die Erffnung berichtete eine Berliner Zeitung: Die Erffnung der Berlinpotsdamer Eisenbahn auf der Strecke von Potsdam nach Zehlendorf hat *) Prof. A. Richter, Quellenbuch. **) Nach Hoffmeyer und Hering, Quellenbuch. Christensen, Lehrbuch. Iv. Neubtg. 6

8. Die Zeit der Umwälzungen - S. 82

1909 - Leipzig : Hirt
82 Quellenstze. heute unter den gnstigsten Verhltnissen stattgefunden. In gewisser Beziehung ist dieses Ereignis, da es den Anfangspunkt der Bentzung der Eisenbahnen im Preuischen Staate bildet, fr diesen eines der wichtigsten des Jahrhunderts. Ein schneidendes Pfeifen gab das Signal zur Abfahrt. Sie begann in langsamem Tempo, wuchs aber mit jeder Sekunde, bis sie jene rapide Schnelligkeit erreicht hatte, wodurch die Eisenbahnen ihren so glnzenden Sieg der alle sonstigen Mittel des Fortkommens erfochten. Einige Reiter versuchten eine Zeit lang den Wagenzug zu begleiten; doch schon nach wenigen Minuten konnten die erschpften Pferde nicht mehr in gleicher Schnelligkeit folgen." 8) König Friedrich Wilhelm der Vierte ruht in Gott. Er ist erlst von den schweren Leiden, die er mit frommer Ergebung trug . . . Dem Könige, der so Groes zu begrnden wute, dessen unvergeliches Wort: Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen! auch Meine Seele erfllt, gebhrt ein hervorragender Platz in der glorreichen Reihe der Monarchen, welchen Preußen seine Gre verdankt, welche es zum Trger des deutschen Geistes machten... Es ist Preuens Bestimmung nicht, dem Genu der erworbenen Gter zu leben. In der Anspannung seiner geistigen und sittlichen Krfte, in dem Ernst und der Aufrichtigkeit seiner religisen Gesinnung, in der Vereinigung von Gehorsam und Freiheit, in der Strkung seiner Wehrkraft liegen die Bedingungen seiner Macht; nur so vermag es seinen Rang unter den Staaten Europas zu behaupten . . . Meine Pflichten fr Preußen fallen mit Meinen Pflichten fr Deutschland zusammen. Als deutschem Fürsten liegt Mir ob, Preußen in derjenigen Stellung zu krftigen, welche es vermge seiner rhm-vollen Geschichte, seiner entwickelten Heeresorganisation unter den deutschen Staaten zum Heile aller einnehmen mu." (Wilhelm I., An Mein Volk.) 9) Whrend eines ganz unglaublich langweiligen Vortrages eines hochge-schtzten Kollegen" schrieb er an seine Schwester: Ich habe nie gezweifelt, da sie alle mit Wasser kochen, aber eine so nchterne, einfltige Wassersuppe, auf der auch nicht ein einziges Fettauge zu spren ist, berrascht mich. Schickt den Schulzen $ oder Herrn von 2) aus dem Chausseehause her; wenn sie gewaschen und gekmmt sind, so will ich in der Diplomatie Staat mit ihnen machen." 10) Das Vertrauen ist allgemein. . . Jeder so todesmutig, ruhig, folgsam, gesittet, mit leerem Magen, nassen Kleidern, nassem Lager, wenig Schlaf, abfallenden Stieselsohlen, freundlich gegen alle, kein Plndern und Sengen, bezahlen, was sie knnen, und essen verschimmeltes Brot. Es mu doch ein tiefer Grund von Gottes-furcht im gemeinen Mann bei uns sitzen, sonst knnte das alles nicht sein. (Aus einem Briefe Bismarcks an seine Gemahlin.) 11) Telegramm des Knigs an seine Gemahlin: Welches Glck, dieser neue groe Sieg durch Fritz! Preise nur Gott fr seine Gnade! Gewann einige 30 Geschtze, 2 Adler, 6 Mitrailleusen, 4000 Gefangene. Mac Mahon war verstrkt aus der Hauptarmee. Es soll Viktoria geschossen werden. Wilhelm." 12) Napoleon ort Wilhelm: Monsieur mon frere! N'ayant pas pu mourir au milieu de mes troupes, il ne me reste qu' remettre mon epee aux mains de Votre Majeste. Je suis de Votre Majeste le von frere Sedan, le ler septembre 1870. Napoleon. 13) Anfang und Schlu der Proklamation: An das beutsche Volk." Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen, nachdem die deutschen Fürsten und freien Städte bat einmtigen Ruf an Uns gerichtet haben, mit Herstellung des Deutschen Reiches die seit mehr denn 60 Jahren

9. Die Zeit der Umwälzungen - S. 1

1909 - Leipzig : Hirt
Stdtewesen. 1 1. Das innere Weiturmtor zu Straburg im Elsa, von auen gesehen. Das teilweise noch aus dem 16. Jahrhundert stammende Stadttor zeigt einen hohen gotischen Durchfahrts-bogen, darber eine Schiescharte, die ein fr den Wchter bestimmter Erker berragt. Das Tor war durch Mauern und jetzt als Spazierwege dienende Gnge mit anderen, weiter auerhalb gelegenen Toren verbunden. Bis in das 19. Jahrhundert wurden die Tore jeden Abend geschlossen und morgens bei Tagesanbruch wieder geffnet. Beide Zeitpunkte wurden durch das Luten der Hauptkirchenglocken bekannt gemacht. An jedem Tor befanden sich ein Wchter und meist auch einige Sldner, die auf unntzes Gesindel und Zigeuner zu achten hatten. Alle fremden Personen wurden angehalten und nach Namen, Zweck und Ziel ihrer Reise befragt. Waren prfte man genau wegen etwa darauf lastender Abgaben. Der Stadtzoll auf Fleisch, Wein, Bier und andere Waren hat sich in manchen Orten bis auf unsere Tage erhalten. Geschichtsanhang Iv. 1

10. Das Altertum - S. II

1907 - Leipzig : Voigtländer
w vereinfachte Ausgaben dieses „Lehrbuches" der Weltgeschichte für höhere Mädchenschulen erschienen u. d. Tl.: "6briß der Weltgeschichte" (3 Mark) und „Kurzer Lehrgang der Geschichte" (2.40 Itt.) (s. die Innenseite der Einbanddecke). & Das Inhaltsverzeichnis befindet sich am Schlüsse Jh (S,o? )~<
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