Europa.
23
£ 58. Eisenbahnen. Berlin ist Knotenpunkt für Norddentschland. Die B e r l i n - S l e t t i n e r Bahn führt nach der Ostsee. Die B e r l l n-ö fl m t ii r a f r nach der Nordsee und Jütland. Die B e r lrn - P o t s-dam-Magdeburge r und die Vc h r te r B a h n 'udreumit chren Fortschnngen durch die Provinzen Sachse», Hannoverwchsalen, Jihenv land nach Belgien und Frankreich. Die B e r l r n - A n h alter durch Anhalt, Thüringen, Süddeutschland vir Schweiz. Die B e r l l n - o r-l i t3 e r und die N i e d e r s ck l e s i s ch - M ä r k r s ch e durch Schlesien nach Oesterreich, Ungarn und Italien. Die Ost bahn durch Posen und Preußen nach Rußland.
§ 59. Deutschlands Grenzen und Eintheilnng.
Grenzen: Im Norden: Nordsee, Dänemarkostsee. Im Osten: Rußland, Oesterreich. Im Süden: Oesterretch, Schweiz. Im Westen: Frankreich, Belgien, Holland.
Zum deutschen Reiche gehören
4 Königreiche: Preußen, Sachsen, Baiern, Württem-
6cl9*6 Großherzogthümer: Baden, Hessen, Oldenbnrb, Mecklenburg - Schwerin, Snecklenbnrg - Strelitz, Sachsen - Weimar-Eisenach.
5 Herzogtümer: Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Altenburg, Anhalt, Braunschwerg.
7 F ü r st enthümer: Schwarzburg - Sondershausen, Schwarzburg - Rudolstadt, Reuß ältere und Reuß jüngere Linie, Lippe-Detmold, Lippe-Schanmburg, Waldeck.
3 freie Städte: Hamburg, Lübeck, Bremen.
. Das unmittelbare Reichs land: Elsaß-Lothrmgen.
An der Spitze des Reiches steht der Kaiser mit dem Bundesrathe und dem Reichstage. Den Vorsitz tut Bundesrathe führt der Reichskanzler, welcher vom Kaiser ernannt wird. (S. Geschichte § 52.)
Deutschland bildet ein Zoll- und Handelsgebiet mit gemeinschaftlicher Zollgrenze. Die Kriegsmarine sowohl als die Landmacht des Reiches steht unter dem Befehle des^Kat-sers. Jeder Deutsche ist wehrpflichtig; er gehört 7 Jahre lang dem stehenden Heere, (die ersten 3 bei den_ Fahnen, die 4 letzten bei der Reserve) und die folgenden 5 Lebensjahre der Landwehr an. Zur Bestreitung der Ausgaben des Bundes dienen die aus den Zöllen und aus dem Post- und Telegraphenwesen fließenden Einnahmen, und, insofern diese nicht hinreichen, Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung.
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28 Europa.
Meere, bringt die ^ylntl) bis Zur S>tiibt. Schiffe aller Nationen liegen in ihrem Hafen vor Anker. Cnxhafen mit Lenchtthurni an der Elbmünbung.
4) Bremer Gebiet a. b. Weser: Bremen, 83,000 Einw., 15 Meilen von der See. Bremerhafen, Hafenstabt für große Seeschiffe.
5) Lübecker Gebiet: Lübeck a. b. Trave. Travemiinbe Hafen und Seebab.
§ 68. Die 8 Thüringischen Staaten.
1) Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach, in 3 Daupttheileu. Bewohner meist evang. Großherzog Karl Alexauber. Weimar, 16,000 Einwohner, a. b. Ilm, Dmiptstabt und Resibeuz (Herber, Schiller, Goethe, Wie-lanb). Jena, a. b. Saale, Universität (14. Oet. 1806) Eiseuach mit der Wartbnrg.
H gth um Sachsen-Meiningen, am Thüringer Walbe. Herzog Georg. Meiningen imb Hilbbnrg-1) an seit an der Werra. Saalfelb an der Saale (Prinz Lonis Ferbinanb f 10. Oct. 1806).
3) Herzogthum Sachseu-Coburg-Gotha. Die beibeu Haupttheile durch beit Thüringer Walb getrennt. Sierzoq Ernst. Coburg. Gotha. Ruhla.
4) Herzogth. Sachsen-Altenburg. Altenburg an der Pleiße.
5) Fürstenthum Schwarzburg-Rubolstabt: Rubol-Itabt, a. b. Saale. Schwarzbnrg. Frankenhan-sen (Kyffhäuser). Fürst Georg.
6) Fürstenthum Schwarzb.-Soubershausen: Sou-b er sh a nsen. Fürst Günther.
7) Fürjteiith. Reuß jüngere Linie: Gera, Schleiz. Fürst Heinrich Xiv.
8) Fürsteuth. Reuß ältere Linie: Greiz, a. b. Elster. Fürst Heinrich Xxii.
§ 69. Die 5 inneren Staaten.
1) Herzogthum Braunschweig, in 3 Hanpttheilen. Braunschweig, a. b. Ocker, 58,000 Eiuw? 2 Messen. Grab Heinriche des Löwen. Wolfenbüttel (Lessing). B l a n k e n b u r g a. Harz. R ü b e l a u d, Baumauushölile.
^1 Hkrzogth. Anhalt, in 2 Theilen: an bei* Elbe, am Harz. Dessau a.b.mnlbe. Köthen. Beruburg a.b.s.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Bremen Weimar Jena Sachsen-Meiningen Meiningen Werra Herzogthum_Sachseu-Coburg-Gotha Coburg Gotha Sachsen-Altenburg Altenburg Schwarzb.-Soubershausen Gera Greiz Dessau Beruburg
Brandenburgisch - Preußische Geschichte. 63
Wilhelm I.
§ 46. Dänischer Krieg (1864). Der König stellte bedeutende Männer an die Spitze des Landes: Bismarck. Moltke. v. Ro on. Er vermehrte und verbesserte die Wehrkraft, erweiterte das Handelsgebiet des Zollvereins und faßte Pläne zur gründlichen Reform des deutschen Buudes.
Als der König von Dänemark 1863 das Herzogthnm Schleswig in den dänischen Staat einverleiben wollte, erklärte
frenßen in Verbindung mit Oesterreich an Dänemark den rieft, und ihre Truppen rückten 1864 unter dem Oberbefehle des Feldmarschalls Wrangel in Schleswig ein. Erstürmung der Düppeler Schauzeu durch die Preußeu unter Prinz Friedrich Karl (18. April). Uebergang nach Alsen (29. Juni). Dänemark trat im Frieden Schleswig-Holstein und Lauenburg au Preußen und Oesterreich ab.
§ 47. Der deutsche Krieg (1866). Preußen und Oesterreich regierten die vor: ihnen eroberten Herzogthümer anfangs gemeinschaftlich, dann schlossen Beide in Gastein einen Vertrag, nach welchem Holstein unter österreichische, Schleswig unter preußische Hoheit gestellt wurde. Laueuburg bekam der Köuig von Preußen gegen eine Geldeutschädiguug au Oesterreich. Da nun Preußen sich seilte Rechte nicht schmälern lassen wollte, so erklärte der deutsche Buud auf Antrag Oesterreichs mit 9 gegen 6 Stimmen Preußen den Krieg (14. Juni 1866). Mit Preußen verbindet warnt die kleineren norddeutschen Staate» und Italien. Auf Seiten Oesterreichs standen: Baieru, Württemberg, Baden, Sachsen, Hannover und beide Hessen. Hannover, Sachsen und Kurhesseu ivaren bald besetzt. Der Kurfürst vou Hesseu wurde als Kriegsgefangener nach Stettin geschickt. Das sächsische Heer zog nach Böhmen und schloß sich dem österreichischen an. Das hannoversche Heer wollte sich mit dem baierschen vereinigen. Der prenß.'General Flies suchte dies zu verhindern. Dabei kam es zur Schlacht bei Laugeusalza (27. Juui). Die Hamtoverauer siegten, mußten sich aber doch bald ergeben, weil sie ganz von den Preußen eingeschlossen wurden.
§ 48. Fortsetzung. Krieg in Böhmen. Das preußische hanptheer zog in 3 Armeen: unter Kronprinz Friedrich Wilhelm, Prtnz Friedrich Karl und Herwarth von Bittenfeld nach Böhmen und erkämpfte Siege bei Nachod, Trauteuau, Skalitz, Gitschin. Die Entscheidungsschlacht führtet!
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Bismarck Moltke Friedrich_Karl_( Friedrich Karl Dänemark Laueuburg Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Karl Friedrich Karl Herwarth_von_Bittenfeld
ß4 Brandenbnrgisch - Preußische §cs6)ichre.
alle 3 Armeen unter der Oberleitung des greisen Königs Wilhelm gegen Oesterreicher und Sachsen unter Feldmarschall Benedek bei Köuiggrätz, am 3. Arili. Es standen
221.000 Preußen gegen 215,000 Oesterreicher und Sachseu. Letztere verloren 11 Fahnen, 174 Kanonen, 18,000 Gefangene. Verwundet und todt: 30,000 Oesterreicher gegen 10,000 Preußen. Oesterreich zog frische Truppen aus Italien herbei, schenkte, um einen Bundesgenossen zu gewinnen, Venetien an Frankreich, mußte aber, als die Preußen Wieu und Ungarn bedrohten, Frieden schließen. (Prag 23. August.)
§49. Mainfeldzuli und Folgen des Krieges. Diereichs-truppeu (Baiern, Württemberg, Baden 2c.) besaßen etwa
100.000 Mann. Gegen diese kämpfte Vogel von Falkenstein mit 50,000 Preußen. Die Reichstruppen wurden bei Dermbach, Kissingeu und Aschaffenburg geschlagen und weit nach Süden gedrängt. Bald schlossen auch sie Frieden.
Folgen: Venetien kam an Italien. Oesterreich wurde ans Dentschland ausgeschlossen, trat Schleswig-Holstein au Preußeu ab, gab seine Zustimmung zu allen Veränderungen in Norddeutschland und zahlte 20 Mill. Kriegskosten. Preußen erhielt Hannover, Schleswig - Holstein, Knrhessen, Nassan, Frankfurt a. M. und noch kleinere Gebietstheile. Preußen stiftet mit beit Staaten nördlich vorn Main den norddeutschen Bund, an dessen Spitze König Wilhelm als oberster Kriegsherr steht. Die fübbeutschen Staaten Zahlen Kriegskosten und schließen mit Preußen ein Schutz- und Trntz-bündniß.
§50. Der deutsch-französische Krieg (1870 — 1871). Die eigentliche Ursache desselben war der Neid und die Mißgunst Frankreichs über Preußens wachsende Größe; auch wollte Napoleon seinen wankenden Thron durch Eroberung und Kriegsruhm befestigen. Mitten int tiefsten Friede» mußte die Neuwahl eines Königs von Spanien (Ludwig von Hohen* zollern) als Veranlassung zum Kriege dienen. Ant 19. Juli 1870 erfolgte die französische Kriegserklärung. Ganz Deutschland war geeinigt zum gemeinsamen Kampfe. Unsere treffliche Heereseinrichtnng (Graf Moltke, Roon) behütete uns vor einem ^Ueberfalle. In kurzer Zeit stehen die Heere gerüstet da, als „Wacht am Rhein" unter Steinmetz, Prinz Friedrich Karl und Kronprinz Friedrich Wilhelm („unser Fritz"). Den Oberbefehl führte König Wilhelm selbst. Vogel von Falkenstein hatte die deutschen Meeresküsten zu schützen.
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachseu Oesterreich Italien Frankreich Ungarn Prag Baiern Württemberg Baden Dermbach Aschaffenburg Italien Oesterreich Schleswig-Holstein Norddeutschland Hannover Schleswig Holstein Nassan Frankfurt Main Frankreichs Spanien Deutschland Rhein"
58 Brandenburgisch- Preußische Geschichte.
Tirol an Baieru. Baiern und Württemberg zu Königreichen erhoben. Stiftung des Rheinbundes 1806, Napoleon dessen „Protector". Die Folge des Rheinbundes war die Auflösung des tausendjährigen deutschen Reiches. Fra uz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich Franz I., Kaiser von Oesterreich. Napoleon verschenkt Länder und Kronen: Sein Bruder Ludwig wird König von Holland, Joseph König von Neapel, sein Stiefsohn Engen Beauharnais Viceköuig von Italien.
§ 38. Friedrich Wilhelm Iii. (1797—1840), vermählt mit der schönen und edlen Linse. Um seinem Lande den Frieden zu erhalten, hatte er an den Kämpfen gegen Napoleon bisher keinen Antheil genommen. Nach dem Frieden zu Preßburg muß Preußen gegen Neufchatel, Kleve und Berg das Kurfürstenthum Hauuover annehmen. Napoleon giebt Hannover ohne Preußens Vorwissen wieder au England ab. Preußen erklärt daher au Napoleon den Krieg. Sachsen stellt Hnlfstrnppen. Das prenßisch-sächsische Heer bei Jena und Auerstädt (14. Oetober 1806) auseinander gesprengt. Napoleons Truppen nberschwennueu ganz Preußen. Die meisten Festungen ergeben sich feig. Bloß Grandenz (Courbiore) und Kolb erg (Gueiseuau, Schill und Nettelbeck) macheu eine rühmliche Ausnahme. Sachsen trat als Königreich zum Rheinbünde. Bald stand Napoleon an der Ostgrenze Preußens. Nach den blutigen Schlachten bei Csi)lau (8. Febr. 1807) und Friedland (14. Juni 1807), in denen Napoleon trotz russischer Hülfe Sieger blieb, kam es zum Frieden zu Tilsit (1807). Preußen verlor alle Länder westlich der Elbe, das ganze preußische Polen, sowie die Festung Danzig, mußte 140 Mill. Frauken Kriegskosten zahlen und blieb von Franzosen besetzt. Aus den preußischen Provinzen westlich der Elbe, Hannover, Hessen-Kassel, Brannschweig 2c. bildete Napoleon das Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel, das sein Bruder Jerome erhielt. Vou Berlin aus erläßt er das Gebot der Koutiueutalsperre, um Englands Handel zu untergraben.
Nach dem Falle Preußens war nun ganz Deutschland unter Napoleons Druck gekommen. Die französischen Beamten schalteten überall rücksichtslos. Die beständigen Lieferungen für die Armee machten das Land arm. Das Volk duldete schweigend, denn man mußte fürchten, daß Aeußerungen, die gegen Napoleons Negieruugsweise gerichtet waren, mit Gefängniß oder wohl gar mit dem Tode bestraft wurden. (Buchhändler Palm).
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Vaterländische Geschichte, Brandenburg-Preussen
Inhalt: Zeit: Mittelalter
— 123 —
weil er sich oft in unkluge Verbinduugen mit andern Fürsten . einließ und zur rechten Zeit der Sparsamkeit vergaß, so daß oft bedeutende Unternehmungen misglückten, weil die erforderlichen Mittel fehlten. Auch waren die Reichsfürsten unter der schwachen Regierung seines Vaters zu stark geworden, so daß die deutsche Kaiserwürde reicher an Ehre, als an Macht war.
Zunächst suchte Maximilian Ordnung und Gesetzlichkeit im Reiche wieder herzustellen. Auf dem ersten Reichstage, den er 1495 hielt, wurde ein allgemeiner Landfriede angeordnet und jeder Uebertreter desselben mit schwerer Strafe, mit der Reichsticht bedroht. Um Streitigkeiten endgiltig zu schlichten, setzte er das Kammerg er ich t in Frankfurt a/M. ein. Zur Erhaltung dieses Instituts, sowie des zur Wahrung des Landfriedens nöthigen Reichsheeres wurde eine Steuer, der sog. gemeine Psennig, ausgeschrieben. Um die Erhebung dieser Steuer con-troliren zu können und um die Ausführung der Gesetze zu ermöglichen, theilte er Deutschland in zehn Kreise, von denen jeder einen Kriegsobersten zum ersten Vorgesetzten hatte. Den Grafen von xlhnrn und Taxis bewog er, zwischen Wien und Brüssel eine regelmäßige Fahrgelegenheit einzurichten; damit war der erste Anfang mit dem Postwesen gemacht.
Die zehn Kreise waren:
0 der österreichische, bestehend ans Oesterreich. Steyermark, Kärn-then, Krain, Tyrol;
2) der bayrische mit Ober- und Niederbaiern, der Oberpfalr und Neuburg;
3) der schwäbische, aus vielen geistlichen Herrschaften bestehend;
4) der fränkische mit Ansbach, Baireuth, Bamberg, Würrbura Eichstädt. 0 3'
5) der oberrheinische mit Elsaß, Rheinpfalz, Hessen und Nassau;
d) der kurrheinische, Kurmainz, Kurtrier, Kurköln;
7) der burgundische, der größte Theil vou Holland und Belgien und ein Theil des nordöstlichen Frankreich;
8) der westfälische, das heutige Westfalen und ein Theil der Rheinprovinz;
9) der nieder sächsische mit Magdeburg, Lübeck, Braunschweig, Lauenburg, Holstein und Mecklenburg;
10) der obersächsische, bestehend ans Brandenburg, Kursachsen, Meißen und Thüringen. '
Man hat Maximilian nicht mit Unrecht den letzten Ritter genannt; denn in ihm vereinigten sich nochmals alle ritterlichen Tilgenden des Mittelalters: Tapferkeit und Unerschrockenheit, ritterliche Treue und aufrichtige Gottesfurcht. Seinen Muth hat er oft gezeigt; in der Lchlacht hat er viele Feinde selbst erlegt;
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Würrbura_Eichstädt Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Kammerg Frankfurt Deutschland Wien Oesterreich Krain Tyrol Neuburg Baireuth Bamberg Rheinpfalz Hessen Nassau Kurmainz Holland Belgien Frankreich Westfalen Magdeburg Braunschweig Lauenburg Holstein Brandenburg Kursachsen
Glück zu dem Könige! Glück zu der Gönigin! Gott verleihe ihnen langes Leben!" Als König Friedrich I. in Preußen begab sich Friedrich ins Schloß zurück; auch diesen Weg begleiteten Glockengeläute und Geschützdonner. Der eigentlichen Krönungsfeier folgten nun Festlichkeiten ähnlich denen bei der Kaiserkrönung. Im Schlosse wurde ein großes Mahl gehalten, bei dem die Hauptleute und Oberstlieutenants die Bedienung hatten. Dem Volke wurden allerlei Lustbarkeiten veranstaltet.
Bis zum 8. März blieb der König in Königsberg; dann begab er sich nach Berlin, wo er einen glänzenden Einzng hielt. Die meisten Fürsten anerkannten den neuen König, mehrere allerdings nicht, so z. B. der König von Schweden, die Kurfürsten von Baieru und Köln; aber Friedrich achtete den Widerspruch nicht; Preußeu war und blieb zum Königreich erhoben.
f. Bis zum Tode Friedrichs. Die Theilnahme der preußischen Truppen an dem im Jahre 1701 ausgebrochenen spanischen Erbsolgekrieg gereichte dem Vaterlande zu hohem Ruhme. Das Heer war auf 50 000 Mann gebracht und vortrefflich einexerzirt; strenge Mannszucht herrschte unter den Soldaten. An der Spitze des Heeres stand Fürst Leopold von Anhalt-Dessau, der alte Dessauer genannt, ein Mann, der von Wissenschaften nicht viel hielt (er konnte kaum leseu und schreiben), der aber mit Leib und Seele Soldat war. Friedrich I. richtete auch schon eine Art Landwehr ein, indem er die Bauern, welche unter vierzig Jahren waren, abends nach Feierabend durch Unteroffiziere einüben ließ. In dem spanischen Erbfolgekrieg erwarben sich die preußischen Truppen unter Leopold von Dessau große Anerkennung in der Schlacht bei Höchstädt (1704), und bei Turin erfocht Prinz j Engen hauptsächlich durch die Preußen einen glänzenden Sieg; in letzterer Schlacht sollen zwei preußische Compagnien ein ganzes Dragoner-Regiment in die Flucht geschlagen haben, ohne einen Schuß zu thun. In dem Frieden zu Utrecht (1713) erhielt Preußen außer der nochmaligen Anerkennung der Königswürde die Gebiete von Neufchatel (Neuenburg) und Valengin*) : in der Schweiz.
Auch in den letzten Jahren seines Lebens widmete der König den Wissenschaften alle Aufmerksamkeit; er gründete in Berlin die Akademie der Wissenschaften, durch welche wissenschaftliche Kenntnisse gesammelt und durch leicht verständliche Schriften
——
*) spr. Walangschäng.
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Extrahierte Ortsnamen: Königsberg Berlin Schweden Friedrichs Utrecht Neuenburg Schweiz Berlin
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leitung konnte und durfte keine Rücksicht darauf nehmeu. Fast sämmtliche Stadttheile auf dem linken Ufer der Seine wurden niedergeschmettert; die platzenden Granaten brachten große Gefahr in die Straßen. Dazu gingen Holz und Kohlen aus, das Gas giug zu Ende, so daß die ungeheure Stadt abends dunkel war; die Lebensmittel nahmen erschreckend rasch ab. Da sah der Befehlshaber Trochn endlich ein, daß die Stadt nicht mehr zu halten sei; er nahm seinen Abschied. Am 24. Januar erschien Jules Favre im deutschen Hauptquartier, um über die Kapitulation zu verhandeln; am 28. wurde die Stadt übergeben. Zugleich war ein Waffenstillstand abgeschlossen worden; derselbe wurde mehrmals verlängert, bis endlich die französische Nationalversammlung zu Bordeaux in der Nacht zum 1. März die l. von deutscher Seite gestellten Friedensbedingungen genehmigte. März Die wichtigsten derselben waren: 1) das Elsaß mit Ausnahme von Belsort und ein Fünftel von Lothringen mit Einschluß von Metz und Thionville tritt Frankreich an Deutschland ab;
2) Frankreich zahlt an Deutschland 5 Milliarden Frcs. (4000 Mill. Mark) Kriegsentschädigung, bis zu deren Abtragung deutsche Truppen einen Theil des französischen Landes besetzt halten. Auch der Stadt Paris wurde der Schmerz nicht erspart, deutsche Truppen in ihreu Mauern zu sehen; am 1. März zogen 50000 Deutsche in Paris ein, zogen aber schon am 3. wieder ab.
Der eigentliche. Friede mit Frankreich wurde am 10. Mai 10. 1871 zu Frankfurt a. M. geschlossen. Mai
e. Wiederaufrichlung des deutschen Kaiserreiches. Die
deutsche Waffenbrüderschaft gegen den gemeinsamen Feind hatte bei den süddeutschen Staaten das Gefühl der Zugehörigkeit zu Alldeutschland mächtig gefördert; das erste Zeichen davon war die Einführung der norddeutschen Verfassung in den süddeutschen Staaten, durch welche die süddeutschen Staaten Baiern, Würtem-berg, Baden und Hessen gesetzlich mit dem norddeutschen Bunde verknüpft wurden. Auf Anregung des Königs Ludwig Ii. von Bauern baten die deutschen Fürsten und freien Städte den König Wilhelm, das deutsche Kaiserreich wieder aufzurichten, und boten ihm die Kaiserkrone au. Abgeordnete des Reichstages brachten dem König die Glückwünsche des deutschen Volkes nach Versailles; dort wurde am 18. Januar 1871 der König Wilhelm zum deutschen Kaiser ausgerufen.
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Extrahierte Personennamen: Jules_Favre März Metz März Ludwig_Ii Ludwig Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Thionville Frankreich Deutschland Frankreich Deutschland Paris Paris Frankreich Frankfurt Baiern Baden Hessen Versailles
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reich gegründet sei. Da ließ er sein Heer nnter dem General Kleber in Egypten zurück und eilte nach Frankreich, auch diesmal entkam er glücklich den englischen Schiffen; im Oetober 1799 landete er an der französischen Küste.
d. Napoleon's Erhebung zum Kaiser. Während des Zuges Napoleon's nach Egypten hatten die verbündeten Fortschritte gemacht; in Holland standen englische und russische Truppen; die Franzosen waren aus dem Kirchenstaat und aus der Schweiz vertrieben. Daher wurde der Zurückkehrende General Napoleon aller Orten mit Jubel ausgenommen; willig übertrug mau ihm den Oberbefehl. Als aber der Rath der Fünfhundert gegen diese Ernennung protestirte, rückte Napoleon mit seinen Grenadieren in den Saal, vertrieb den Rath, löste das Directorinm auf und setzte eine neue Regierungsform ein, das Confnlat. An der Spitze des Staates standen drei Confnln, auf 10 Jahre gewählt; ihnen zur Seite stand ein Senat von achtzig Mitgliedern; zum ersten Consnl wurde Napoleon ernannt (1799).
Im folgenden Frühjahre (1800) ging Napoleon über die Alpen und besiegte die Oestreichs bei Marengo; noch in demselben Jahre wurde ein zweites östreichisches Heer in Baiern von den Franzosen geschlagen. In Folge dessen sah sich Kaiser Franz genöthigt, mit Frankreich den Frieden von ßuneville*) zu 1801 schließen (1801); das ganze linke Rheinufer wurde französisch; das deutsche Reich verlor 1150 Quadratmeilen und mehr als drei Millionen Einwohner. Die dadurch betroffenen weltlichen Fürsten wurden (durch den Reichsdeputationshauptfchluß) mit aufgehobenen Bisthümern und freien Städten entschädigt. Preußen, welches dreiundvierzig Quadratmeilen verloren hatte, erhielt 170 wieder, nemlich Paderborn, Goslar, Werden, Essen, Elten, Hildesheim und das kurmainzische Thüringen; von den zweiuudfünfzig Reichsstädten blieben nur sechs: Augsburg, Nürnberg, Frankfurt a. M., Bremen, Hamburg und Lübeck. Die drei geistlichen Kurwürden wurden aufgehoben, an ihrer Stelle traten ein: Hessen-Cassel, Salzburg und Baden. — Der Friede von ßuneville zog auch bald die Friedensschlüsse mit den andern Mächten nach sich; auch mit dem Papste söhnte sich Napoleon aus, richtete den christlichen Gottesdienst wieder ein, hob die Schulen und suchte Handel und Verkehr zu fördern. Aus Dankbarkeit dafür wurde er zum Consnl auf Lebenszeit ernannt.
*) spr. Lüriwihl (westlich von Straßburg).
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Marengo Franz Franz Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Holland Baiern Frankreich Paderborn Goslar Hildesheim Nürnberg Frankfurt_a._M. Bremen Hamburg Salzburg Baden