64
Würtemberg, Baden. Preußens Haltung ist
schwankend.h) Napoleon siegt bei Austerlitz über
Russen und Oestreicher, nachdem Ulm (durch'mack)
übergeben und Wien eingenommen war.
^ Im Frieden zu Preß bürg verliert Oestreich
Tyrol an Baiern. Preußen muß seine halb feindselige
Haltungi) dadurch büßen, daß es Anspach, Cleve und
Neufchatel gegen Hannover (seit 1803 von den Franz,
besetzt) abtritt, welches aber bald wieder verloren ging
und Preußen auch mit England verfeindete.
1806 Stiftung des Rheinbundes. Ende des deut-
schen Reichs.
Napoleon hatte Baierm und Würtemberg zu
Königreichen erhoben (1805) und aus ihnen nebst
Baden, Darmstadt, Berg u. a. den Rheinbund gebil-
det, zu dessen Protektor er sich auswarf.
Kaiser Franz legte daher (6. Aug.) die Krone
des deutschen Reiches nieder, erhob aber Oestreich
zu einem Ka iser t h u m.
Preußen, von Nap. fortwährend beeinträchtigt,
nur mit Sachsen und dem russischen Kaiser A l epa n -
der I. im Bunde, erklärt endlich den Krieg. Aber
nach dem unglücklichen Gefecht bei Saalseid (wo der
ritterliche Prinz Louis Ferdinand siel) verlor
Preußen
14. Oct. die Doppel sch lacht bei Jena und Auer-
städt.
Napoleon selbst siegt bei Jena, Davoust bei Au er-
st adt über den 72jährigen Herz. Ferdinand v.
Braunschweig, st) Schmachvolle Flucht wegen mangel-
hafter Führung. 1) Napoleon schon am 27. Oct. in
Berlin. Die meisten Festungen ergeben sich wider-
standslos dem Sieger, außer Colberg (Gneisenau,
h) An der Spitze der Fricdenspartei Lombard und Haugwitz. Kriegs-
partei: Freih. v. Stein, Hardenberg, Blücher, auch Luise, die
edle Gemahlin Friedrich Wilhelms (geb. Prinzessin v. Mecklen-
burg-Strelitz),
i) Bernadette marschirte durch preußisch - anspachisches Gebiet und
verletzte dadurch Preußens Neutralität.
k) Gleich beim Beginn der Schlacht todtlich verwundet.
l) General v. Blücher rettete allein die Ehre der preußischen Waffen,
indem er sich bei und in Lübeck tapfer vertheidigte und dann
ehrenvoll capitulirte.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Oestreich Cleve Franz Franz Napoleon Franz Franz Oestreich Louis_Ferdinand Ferdinand Napoleon Davoust Ferdinand Napoleon Colberg_(Gneisenau Lombard Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Bernadette
Extrahierte Ortsnamen: Baden Wien Baiern Hannover England Baden Darmstadt Rheinbund Sachsen Jena Jena Berlin Haugwitz Hardenberg
17
Vorbegrtffe.
Ebenen und Flächen des Landes.
§. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev
Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt
sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und
steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er,
Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln.
Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die
Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute
ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und
mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt
ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord»
afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere
oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die
man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe-
nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam-
pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die
vorzüglich zu Viehweiden dienen.
Erhöhungen des Landes.
§. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche
wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt
sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein
Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln,
sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin,
düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen
entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie-
denen Richtungen an einander schließen und immer hö-
her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein
Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man
den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und
den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der-
selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen
oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges
läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam-
menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch-
schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch-
sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das
Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt,
sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des-
selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge
des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu-
2
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Nord»
afrika Südamerika Nordamerika
lil. Südamerika Feusrland. 235
vnbekannt. An den Cordillcren sind Waldungen, das
Innere des Landes scheint aber baumlos, gleich den
Pampas in den la Platastaaten. Die Einwohner
sind Indianer, die in Unabhängigkeit leben und sich
in mehrere Stämme theilen. Die eigentlichen Patago-
nier hielt man sonst für Riesen; sie zeigen aber nur zu
Pferde sitzend ein riesenmäßiges Ansehen, wozu ihr un-
verhältnißmäßig langer Oberleib und die sehr kurzen
Beine beitragen.
Feuerland.
Dieses Land besteht aus 3 großen und vielen klei-
nen Inseln, wird durch die Magellansstraße von Pata-
gonien im Norden geschieden, enthält 1500 Omeilen
und hat einen sehr felsigen Boden, der mit nackten
Bergen bedeckt ist, wovon ein Theil auf seinen Gip-
feln ewigen Schnee trägt. Das Klima ist, wiewohl
das Land in der südlichen gemäßigten Zone liegt, sehr
rauh und kalt, und selbst im Sommer tritt bei Süd-
winden , die von den eisigen Südpolarländern kommen,
heftige Kälte ein; doch-ist überhaupt das Klima nicht
' schrecklich, als es von frühern Reisenden geschildert
worden ist. Von Produkten findet man nur wenige,
vorzüglich Hunde. Seelöwen, Walisische, Robben, Fisch-
ottern, viele Seevögel und anderes Geflügel, Fische,
Muschelthiere, Birken, woraus die Einwohner ihre
Kähne machen, eßbare Beeren. Die Einwohner,
Pescheräs genannt, stehen auf einer sehr niedrigen Stufe
der Kultur, sind aber nicht ohne geistige Anlagen und
Geschicklichkeiten, und kleiden sich in Felle von Seehun-
den oder Fischottern. Die Z großen Inseln heißen
S ou t h D e so l a t i o n, C l a r e n c e und K ö n ig - K a r l s,
Süd-Land. Von den kleinen zu Feuerland gehörigen
Inseln sind zu bemerken: Staaten land/ an der
Südoftspitze von Feuerland, mit einer von den Dritten
des Wallfischfanges wegen angelegten Niederlassung — und
die H e r m i l e s i n se l n, auf deren südlichsten das bekann-
te Kap Horn, der südlichste Punkt Amerrkas, hervor-
springt, um welches die Seefahrer, welche aus dem At-
lantischen in den stillen Ozean schiffen, lieber fahren,
als daß sie durch die Magellans-siraße gehen sollten, wel.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Vorbegrtffe.
25
Menge, und man bringt sie unter drei große Abthei-
lungen, die man Naturreiche nennt; das Stein,
oder Mineral-, das Pflanzen, und das Tdi er-
reich. Einige Produkte finden sich in allen Zonen,
andere sind nur gewissen Zonen eigenthümlich, oder ge,
deihen wenigstens anderswo nicht so vollkommen, noch
ohne künstliche Pflege und Wartung.
Zn Ansehung der Mineralien überhaupt läßt sich
nicht sagen, daß gewisse Acten nur der einen oder an-
dern Zone eigenthümlich sind. Von den Metallen ins-
besondere ist das Eisen, das nützlichste Metall, am all-
gemeinsten auf der Erde verbreitet. Edle Metalle und
Edelsteine finden sich in den heißen und gemäßigten Zonen,
doch erreichen sie in der beißen Zone eine größere Voll-
kommenheit, und sind häufiger daselbst anzutreffen.
Von den Produkten des Pflanzenreichs haben:
1) die kalten Zonen; Moose und Farrenkräuter,
Gräser, gewisse als Gemüse eßbare Pflanzen, z. D.
Sellerie, Petersilie und Löffelkraut, kleineres Gesträuch
mit eßbaren Beeren, krüppelhafte, zwergartige Bäume.
2) die gemäßigten Zonen: die gewöhnlichen Ge-
treide- und Obstarten, Hülsenfrüchte, Küchen- und
Gartengewächse, Kartoffeln, Rübsaamen, Modn, Flachs,
Hanf, Hopfen, Tabak, Cichorien, Rhabarber, aller-
hand Gewürzkräuter, Waid und Krapp, mancherlei
Waldbäume; und in den wärmern Gegenden dieser Zo-
nen auch Reiß, Mais, Dinkel, Senf, Melonen, Saf,
ran, Saflor, feinere Obstsorten, z. D. Mandeln, Pfir-
sichen, Aprikosen, Maulbeerbäume, Kastanien, edlere
Baum r oder Südfrüchte, z. B. Oliven, Pomeranzen,
Apfelsinen, Citronen, Feigen. Granatäpfel, Kapern,
Manna, Wein, Korinthen, Pistacien, Süßholz, Jo-
hannisbrod, Lorbeeren, Zuckerahornbäume, Maftixbäu«
me, Tamarinden, Senessträuche, Sumachbäume, Erd,
beerbäume, Cedern, Cypressen, Korkeichen, Terpentin,
bäume, auch in den südlichsten Strichen Baumwolle,
Datteln, Zockerrohr. 3) Die heiße Zone har nicht
nur die meisten Gewächse des wärmern Erdstrichs
der gemäßigten Zonen, sondern noch viele andere, die
ihr ausschließend angehören, als einige Getreidearten
(Durra oder Hirseart, Guineakorn), Zuckerrohr, Kaffee,
Thee, verschiedene Nahrungsgewächse, welche die Stelle
Iii. Osteuropa.
177
senschaftlrche und Volksbildung der Bewohner, die sonst
auf einer niedrigen Stufe stand, wird jetzt mehr gesorgt.
Galizien, welches ein Königreich bildet, gehört
dem Kaiser von Oesterreich, und macht einen Bestand,
theil dieses Kaiserthums aus.
Lemberg, Hauptstadt, südöstlich von Lublin, hat eine Uni-
versität mit einer ansehnlichen Bibliothek, verschiedene Fabriken,
einen bedeutenden Handel und 67,000 Einwohner, worunter
16.000 Juden. — Brody, die wichtigste Handelsstadt Galiziens,
nordöstlich von Lemberg, an der Russischen Gränze, ist fast ganz von
Juden bewohnt. — Jaroslaw, wohlgebaute Stadt, nordwest-
lich von Lemberg, am schiffbaren Sanfluß, treibt bedeutenden Ham
bei. — Wieliczka, Bergftadt, südöstlich von Krakau, berühmt
wegen ihrer unerschöpflichen Steinsalzbergwerke, die jährlich 6 bis
700.000 Ctr. Salz tiefern, 600 Bergleute beschäftigen und sich
weit unter der Erde, mit weitläuftigcn Gängen und ungeheu-
ren Gewölben erstrecken. — Bochnia, Stadt, südöstlich von
Wieliczka, unweit eines Nebenflusses der Weichsel, har gleichfalls
ein wichtiges Steinsalzbergwerk.
Die Ungarischen Länder.
Sie bestehen in den Königreichen Ungarn, Sla-
vonien, Kroatien und Dalmatien und in dem Groß-
fürstenthum Siebenbürgen, und gränzen gegen Nor»
den an Deutschland und Galizien, gegen Osten und
Süden an die Europäische Türkei und gegen Westen
an das Adriatische Meer in Deutschland. Die Größe
beträgt an 6200 Qmeilen.
Der Boden ist theils gebirgig, theils eben. Im
Norden nämlich ist das mächtige, über 8000 Fuß hohe
Karpathen gebirge, das nicht allein den nördlichen,
sondern auch den östlichen Theil dieser Länder zu einem
Gebirgslande macht; und in dem südwestlichen Theile,
vorzüglich in dem schmalen Küstenlande, längs des
Adriatischen Meeres, erheben sich die Din arischen
Alpen, welche jedoch nicht die Höhe der Karpathen
erreichen. Es giebt aber auch bedeutende Ebenen; die
größte derselben und zugleich die ausgedehnteste Ebene
des südlichen Europa ist die, welche sich südlich von den
Karpathen und längs der Flüsse Theiß und Donau bis
dahin erstreckt, wo die Donau Gränzfluß gegen die
Türkei wird. Diese große Ebene ist äußerst flach und
bildet den ödesten Theil Ungarns, wo man unzugäng-
liche Moräste und Sümpfe und unabsehbare Sand- und
12
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Jaroslaw Wieliczka
Extrahierte Ortsnamen: Osteuropa Galizien Oesterreich Lemberg Lublin Galiziens Lemberg Russischen_Gränze Lemberg Krakau Ungarn Kroatien Dalmatien Deutschland Galizien Deutschland Europa Donau Ungarns
Vereinigte Provinzen am la Piata. 281
Anden gebildet, die auch hier auf ihren höchsten Bergs
gipfeln ewigen Schnee tragen, und von da sich auch
noch mehrere aber weit niedrigere Bergketten östlich in
das Innere ziehen. Der östliche weit größere Theil des
Landes hingegen besteht aus großen Ebenen, die sich
nach dem Atlantischen Ozeane zu immer mehr verflächen,
und davon man diejenigen weit ausgedehnten Flächen,
welche Steppen gleichen, reich an Salz und Salpeter,
arm aber an Wasser und Baumwuchs sind, Pampas
nennt. Diese erstrecken sich vornehmlich südwestlich vom
la Piata bis nach Patagonien hinein. Der Haupt-
fluß, wovon diese Staaten auch den Namen ange-
nommen haben, ist der la Piata, welcher diesen Na-
men, nach Aufnahme des Uruguay erhält, indem er vor-
her Parana heißt, und sich an der nördlichen Gränze
dieser Staaten mit dem Paraguay vereinigt. Mit
einer einem Meerbusen gleichen Mündung ergießt sich
der la Plara in den Atlantischen Ozean. Weit südli,
cher als dieser ergießt sich der Desaguedaro oder
Colorado in denselben Ozean und noch südlicher der
Rio negro oder Cusu Leuwu, welcher die Gränze
gegen Patagonien macht. Viele Flüsse des Pampas er-
reichen das Meer nicht, sondern verlieren sich entweder
in Salzseen oder werden in der Hitze ausgetrocknet.
Es giebt viele Salzseen im Lande, und an der südöst-
lichen Gränze ist der große Sumpfsee Ubera. Das
Klima dieser Staaten, die in der südlichengemäßigten
Zone liegen, ist warm; doch in den nördlichen Gegen-
den, die sich dem südlichen Wendekreise nähern, ist die
Hitze drückend und hier kommen auch noch tropische Ge-
wächse fort. Je weiter nach Süden wird das Klima
gemäßigt, so daß selbst im Winter Schnee und Ers,
wenigstens auf einige Tage, sich zeigen.
Unter den Produkten sind vornehmlich Rind-
vieh und Pferde in ungeheurer Menge, Maulthiere, die
Südamerikanischen Raub- und wilden Thiere (darunter
die in großen Schaaren zusammenlebenden Biscachos,
welche die Pampas bewohnen, auch Guanacos, Vicu-
guas und Llamas), Wallfische an den Küsten, mancher-
lei Geflügel, wovon eine große Menge von Schwänen
und Rebhühnern in den Pampas sich aufhält, Fische,
Cochenille, Bienen; Europäische Getreidearten und Ge-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
153
temberg und Baden für sich gewonnen. Preußens
Haltung ist unsicher und schwankend, q)
Der Krieg war für Oestreich sehr unglücklich: Ulm
war mit 33000 Mann Besetzung durch Mack den Fran-
zosen übergeben worden, Mn rat batte Wien einge-
n omm en und Napoleon selbst siegte bei A u st e r l i tz (in
der „Dreikaiserschlacht") über Russen und Oestreicher.
Im Frieden zu Preß bürg verliert Oestreich Tyrol
an Baiern und muß Venedig abtreten Preußen, welches
nach Verletzung seiner Neutralität r) eine drohende Haltung
angenommen hatte, wurde genöthigt, Ansbach, Cleve und
Neufchatel gegen Hannover anszutanschen, welches aber bald
wieder verloren ging und Preußen auch mit England ver-
feindete.
1806 Stiftung des Rheinbundes. Ende des deutschen
Reiches.
Napoleon hatte (1805) Baiern und Würtemberg zu Kö-
nigreichen erhoben und aus ihnen nebst 14 anderen
Staaten (z. B. Gaden, Hessen- Darmstadt, Großherzog-
thum Berg u. a.) bildete er den Rheinbund, zu dessen
Protector er sich aufwarf. Damit begann für Deutsch-
land die Zeit der Schmach, s) .
Kaiser Franz legte die Krone des deutschen Reiches
nieder und nannte sich nur noch Kaiser von Oest-
reich.
Preußen, von Napoleon treulos und gewaltthätig be-
handelt, erklärte endlich den Krieg, nur mit Sach-
sen und dem russischen Kaiser A lex an der l. im Bunde.
Unerwartet schnell erschien Napoleon in Thüringen. In
dem unglücklichen Gefecht bei Saalfeld siel der rit-
terliche Prinz Louis Ferdinand. Kurz daraus
14. Oct Die Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt.
1806 Napoleon selbst siegte bei Jena über den Fürsten von
Hohenlohe, während Davoust bei A u e r st ä d t über
den 72jährigen Herzog Ferdinand von Braun-
schweig siegt. Letzterer gleich beim Beginn der Schlacht
tödtlich verwundet. Schmachvolle Flucht wegen mangel-
<0 An der Spitze der Fr iedenssmrtei Lombard und Haugwitz.
Kriegspartei: Freiherr v. Stein, Hardenberg, Blücher, die
edle Königin Luise, eine geb. Prinzessin von Meklcnburg Stre-
litz, der Prinz Louis Ferdinand.
r) Bernadotte war durch preußisch-ansbachisches Gebiet marschirt.
s) Blkchhändler Palm in Nürnberg, welcher die Schrift „Deutschland
in seiner tiefsten Erniedrigung" verbreitet hatte, in Braunau er-
schossen. „
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Napoleon Oestreich Cleve Napoleon Franz Franz Napoleon Napoleon Louis_Ferdinand Ferdinand Napoleon Hohenlohe Davoust Ferdinand_von_Braun- Ferdinand Meklcnburg Louis_Ferdinand Ferdinand Bernadotte Blkchhändler_Palm
Hrsg.: Christlicher Verein im Nördlichen Deutschland
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Konfession (WdK): Evangelisch-Reformiert
67
Wendeltreppe hinan unmittelbar vor die Gemächer des Kö-
nigs zu tragen, wenn er nicht erschiene. Zuletzt erschien der
also bedrängte Monarch auf der innern Galerie des Schloß-
hofs, an seinem Arm die todtbleiche und tief erschütterte
Königin. Auf den Ruf: „Den Hut ab!" entblößte auch
der König sein Haupt, und das Volk begann den Choral:
„Jesus, meine Zuversicht," anzustimmen. —
Noch an demselben Tage wurde volle Amnestie für
alle politischen Vergehen, ein neues Ministerium (Graf
Arnim-Boitzenburg) und zwei Tage darauf die Einführung
einer wahren konstitutionellen Verfassung mit Verantwort-
lichkeit der Minister u. s. w. verkündigt. Ueberdies wollte
der patriotisch gesinnte Monarch für die Tage der Gefahr
sich selbst an die Spitze der deutschen Angelegenheiten stel-
len und sprach seine deutsche Gesinnung offen aus, indem
er, mit den deutschen Farben geziert, und mit einem, von
Studenten vorauf getragenen, deutschen Reichsbanner zu
Pferde unter unermeßlichem Jubel des Volks die Stadt
durchzog, die Begrüßungen als deutscher Kaiser jedoch mit
Entschiedenheit zurückwies.
Den Sieg, den die Revolution bis jetzt gewonnen zu
haben schien, suchte sie noch weiter auszubeuten in einer
pomphaften Begräbnißfcierlichkeit der gefallenen s. g. März-
helden am 22. März. Ein eigenes Beerdigungscomitü
hatte sich hierfür gebildet, und obwohl schon einzelne muthige
Stimmen sich erhoben, welche die gemeinschaftliche Bestat-
tung aller Gefallenen, sowohl vom Civil wie vom Militär,
verlangten, so wurden sie doch für jetzt noch von dem berausch-
ten Haufen übertönt. Schon am frühen Morgen zeigte
sich in der Stadt eine große Lebendigkeit. Ueberall flatter-
ten Trauerflöre, und schwarze Fahnen weheten von den
Stadtthoren und den Zinnen des Schlosses. Wer ohne
Zeichen der Trauer an diesem Tage- auf der Straße erschien,
war Insulten und Mißhandlungen ausgesetzt. Der erste
Schauplatz der Trauerfeier war der Platz vor der Ncuen-
kirche am Gensdarmenmarkte, wo die Särge der Todten —
ihre Zahl betrug 187 — auf einer mit schwarzen Floren
und Blumen geschmückten Estrade aufgestellt waren. Nach-
mittags gegen 2 Uhr setzte sich von hier auö unter dem
Geläute aller Glocken der unabsehbare, nach Gewerken und
Korporationen geordnete Leichenzug in Bewegung. Zwi-
schen jeder Abtheilung des Zugs ging ein Musikcorps, wel-
ches größtentheils den Choral: „Jesus, meine Zuversicht"
5*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Westindien.
247
Medizin gebraucht. Der Wunderbaum erreicht eine Höhe von 8 bis
15 F. und hat seinen Namen theils wegen seines schnellen Wachs- -
thums theils weil man früher von ihm fabelte, daß er die Pflanze
gewesen sey, welche in Ninive in einer Nacht zu einem Baume auf-
schoß, um dem Propheten Jonas Schatten zu gewahren.
Der weiße Zimmetbaum oder Weißer Kanellbaum ist
besonders in Jamaica einheimisch, doch auch in Südamerika und wird
30 F. hoch. Seine glatte, weiße, sehr scharfe, gewürzige Rinde hat
etwas von dem Aromatischen des Zimmets und der Hitze des Pfeffers
und wird unter dem Namen weißer Zimm et als Gewürz an Spei-
sen und auch in der Medizin gebraucht.
Unter wie wunderbarsten Erscheinungen der Natur gehört der
Manglebaum, Wurzelbaum, von den Engländern Mangrove
genannt, welcher vornehmlich an den sumpfigen Ufern der Flüsse in
der Nähe des Meeres, wo seine Wurzeln mit Salzwasser in Berüh-
rung kommen können, daher auch an flachen leicht zu überschwemmen-
den Meeresküsten tropischer Gegenden, besonders in Ost- und West-
indien, Guayana rc. 20 bis 30 F. hoch wachst und eine braungelbe,
bitter schmeckende Rinde, längliche, lederartige Blätter, eine kleine
gelbliche Blume, eine keulenförmige, holzige, lederartige Frucht und ein
feinkörniges Holz hat, das hauptsächlich zu Angelruthen, Spazierstöcken,
Pfeilen rc. verarbeitet wird. Es kann nichts Seltsameres geben, als
den Anblick eines Manglebaumes. Aus dem Stamme gehen nach
allen Seiten lange Äste mit hellglänzenden Blättern bedeckt, welche
fast \ F. lang werden. Die Wurzeln bilden auf dev Oberfläche des
Wassers ein grobes Flechtwerk, das so dicht und fest ist, daß man
ohne Gefahr darüber hinweggehen kann. An diesen Wurzeln setzen
sich eine Menge Austern an, welche bei niedrigem Wasserstande von
den vorbeifahrenden Schiffern mit leichter Mühe abgenommen werden
können. Über dem Wurzelgeflecht erhebt sich sodann der Stamm des
Baumes, der die Eigenschaft hat, daß sich die Zweige zur Erde herab-
senken, in schlammigem Boden Wurzeln schlagen und neue Stamme
bilden, die über dem Wasser so dicht mit einander verschlungen sind,
daß sie gleichsam netzförmige kleine Lauben und Jrrgänge, ein undurch-
dringliches Gebüsche bilden, durch welches nur eine Schlange oder eine
Eidechse hindurchschlüpfen kann. Schon der Same beginnt bei feuch-
tem Wetter an zu keimen, während die ihn einschließende Frucht noch
an den Ästen hängt, indem an der untern Spitze der Frucht allmäh-
lig eine zarte Faser hervorkommt, die 10 bis 12 Zoll lang wird und
endlich mit der Frucht abbricht, wo sie dann in den Schlamm am
Fuße des Baumes fällt und sogleich Wurzel schlägt, wenn auch das
Wasser gegen 6 Zoll darüber sieht. So entsteht oft aus einem ein-
zigen Baume in kurzer Zeit ein ganzer Wald, der einen merkwürdigen
Anblick gewährt.
Ein sehr giftiger in Westindien wachsender Baum ist der Man-
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
We st indi en.
25 J
reife und unreife Früchte und die herrliche Blätterkrone trägt. Die
Blüthen werden mit Zucker eingemacht, die Samenkörner sind gekocht
ein wirksames antiskorbutisches Mittel und der Saft der Früchte sieht,
wenn sie noch unreif sind, wie dicke Milch aus und dient, zähes
Fleisch, das man damit einreibt, weich und mürbe zu machen.
Die Passifloren oder Passionsblumen, Leidensblu-
men bilden eine Pflanzenfamilie, die kraut- oder strauchartig, gewöhn-
lich kletternd und rankend, selten baumartig sind. Sie machen den
Schmuck der Westindischen und Amerikanischen Wälder, wo sie sich
in Menge finden und von Baum zu Baum klettern. Ihre Blüthen
sind von vorzüglicher Schönheit und sehr merkwürdigem Ansehen.
Diese Gewächse haben ihren Namen daher erhalten, weil man in den
Blumen einiger derselben die Zeichen des Leidens Christi z. B. die
Nagel, die Dornenkrone, den Kelch rc. zu sehen glaubte. Zwei Arten
dieser Passifloren tragen eßbare Früchte, nämlich die lorbeerblätterige
Passiflore (Passiflora laurifolia), deren Frucht (auch Wasserlimonie
genannt) von der Größe und Gestalt eines Hühnereies ist, und eine
glänzend gelbe Schale hat. Das Innere ist voll kleiner platter Kerne,
die mit einem saftigen Mark bedeckt sind, welches einen sehr ange-
nehmen Geschmack und moschusähnlichen Geruch hat — und die
Passiflora quadrangularis, deren Frucht unter dem Namen Gre-
nadile bekannt, so groß wie ein Gänseei ist, in einer weichen Hülse
steckt und gleichfalls eine gelbe Schale hat, deren Inneres voll Samen-
kerne ist, die mit einem saftigen Fleische bedeckt sind, das einen süßen,
sehr kühlenden, höchst angenehm schmeckenden Saft enthält. Man
ißt diese Frucht mit Wein und Zucker und hält sie für eine gesunde,
magenstärkende Speise.
In Hinsicht des Mineralreichs ist der Erdpech- (Bd. I. S.
481) oder Asphaltsee merkwürdig, der sich auf der südlichsten West-
indischen Insel Trinidad befindet. Er liegt auf der Südwestfeite
dieser Insel, etwa 8 M. südlich von Puerto de Espana, der Haupt-
stadt derselben, in der Nahe des Vorgebirges Brea, auf einer kleinen,
etwa 1 Stunde langen, 80 F. hoch über dem Meer erhabenen Halb-
insel, unweit des Golfs von Paria, der Trinidad von dem Festlande
Südamerikas scheidet, und wird auf der Nordwestseite von einer schma-
len, ihn von dem Meere trennenden Landenge, südlich von einer Fel-
senerhöhung und östlich von dem gewöhnlichen Thonboden der Insel
begränzt. Diese ganze Halbinsel ist Pechgrund und besteht aus Erd-
pechmassen, verglasetem Sande und Erde, die mit einander zusammen-
gekittet sind. Landet man bei dem Kap Brea, so sieht man große,
schwarze Pechfelsen sich thurmartig 50 bis 100 F. hoch am Meere
erheben, die gänzlich aus hartem, festem Erdpech bestehen, und Stücke
davon rollen in Menge, glatt wie Kiesel, in der Bai umher. Jeder
Schritt, den man hier thut, ist auf Pechgrund, der jedoch keine fort-
laufende Masse, sondern eine Reihe unregelmäßiger, auf beträchtlichen
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