B. Griechische Geschichte. 17
(312—64), mit den Städten Seleucia am Tigris, An-tiochia und Seleucia am Orontes. Antiochus Iii. wird von den Römern bei Magnesia besiegt (190). Antiochus Iv. Epiphanes, der grausame Bedränger der Juden, muß auf Befehl der Römer Aegypten räumen (167). Nach mancherlei Thronstreitigkeiten wird Syrien römische Provinz (64).
c. Aegypten unter den Ptolemäern. Blüthe des Handels und der hellenistischen Bildung unter den drei ersten Ptolemäern (323—221). Bibliothek zu 323 Alerandria. Griechische Bibelübersetzung (Septuaginta 270). — Verfall des Reichs durch Thronstreitig-feiten und Schwelgerei. Nach dem Tode der Kle6-patra wird Aegypten römische Provinz (30).
d. Die kleineren Reiche wie Pontus, Br-th^nien, Pergamum, Judäa u.a., allmählich mit dem römischen Reiche vereinigt.
4. Kultur des hellenistischen Zeitraums. Umgestaltung der griechischen Bildung und Sprache bei ihrer Verbreitung über den Orient in die sog. hellenistische oder alerandrinische. — Vermischung verschiedener Volksreligionen. Zunehmender Unglaube und Aberglaube.
Die philosophischen Systeme: Epicureismus (verfeinerte Genußsucht), Stoicismus (Sittenstrenge und stolze Selbstgenügsamkeit), Skepticismus (Zweifel an allem positiven Wissen). —
^ Idyllische Dichtung (Theokrit aus Syraküs um 270).
In Alerand rla Pflege der Sprachwissenschaft, der Mathematik (Euklid; sein Schüler Archimedes in Syrakus), der Geschichte, des Handels und der Gewerbe.
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C. Römische Geschichte.
27
bei Aktium in Akarnamen (31), in welcher Octavian 31.
siegt; hierauf tobtet sich Antonius und balb b ant ach auch Kleopatra in Alerandria. Aegypten wirb römische Provinz;
Octavian kehrt als Alleinherrscher nach Rom zurück (30). 30.
5. Golbnes Zeitalter der römischen Literatur in der letzten Zeit der römischen Republik und unter Octaviänus. Die Dichter: Vergilius (Aeneis), Ho-rätius (Oben), Oolbius (Verwandlungen), Phäbrus (Fadeln), Catullus, Tibullus und Propertius (Elegien).
Die Geschichtschreiber: Casar, Cornelius Nepos,
Salustius, Livius; dazu die Griechen: Pol^bius aus Arkabien, Diobör von Sicilien und Dionysius von Halikarnassus. Der Redner und Philosoph Cicero.— Macenas , Patron der Dichter, zur Zeit des Octavian; auch Freunb der Architektur, Plastik und Malerei.
Znnehmenber Lurus; Verarmung der Massen. Gleichgiltigkeit gegen die von den Vätern übererbte Religion.
Nirgenbs Befriedigung der tiefsten Sehnsucht des menschlichen Herzens. Weissagungen von dem großen König und Helfer, der aus Iubäa kommen soll.
S- 16.
Fünfte Periobe: Won der Alleinherrschaft des Augustus 6is zum Untergang des weströmischen Weiches, 30 v. Ghr. bis 476 n. Gßr.
1. Von Augustus bis Cvmmodus, 30 v. Chr. —
180 n. Chr. (Dte Familie des Augustus und die besseren Kaiser).
a. Cctotitanus (30 v. Chr. — 14 n. Chr.), vom30 v. Chr. Senate „Augustus" der Erhabene genannt, behält als bis Alleinherrscher die republikanischen Formen bei. Unter ^ n. Chr. seiner Regierung wird Christus geboren. Seine
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Extrahierte Personennamen: C._Römische Antonius Octavian Cornelius_Nepos Livius Dionysius_von_Halikarnassus Cicero Augustus Augustus Augustus Christus
Extrahierte Ortsnamen: Alerandria Rom Catullus Tibullus Sicilien Iubäa
B. Griechische Geschichte.
15
Vorherrschaft Theben's bis zur Schlacht bei Mantinea (in Arkadien>, in welcher Epaminondas als Sieger fällt (362). Einmischung Philipp's von 362. Macedonien in die griechischen Angelegenheiten, veranlaßt durch die heiligen Kriege. Sieg Philipp's über die aus des Atheners Demosthenes Aufforderung vereinten Griechen bei Chaeronea (338). 338.
4. Nach den Perserkriegen Blüthe der griechischen Kultur. Der Parthenon und die Propyläen in Athen, Meisterwerke der Baukunst; der Bildhauer Phidias; die Maler Polygnotus, Zeuris und Parrhlsius, Apelles; die Tragiker Aesch^lus, Sophokles und Euripides; der Komiker Aristophanes; die Geschichtschreiber Herodüt, Thuk^dides und Xenophon (bekannt durch den von ihm geleiteten Rück-zug der 10,000 Griechen, die dem jüngeren Cyrns gegen seinen Bruder, den Perserkönig Artar er res Ii., zu Hilfe gezogen waren; 401); die Redner Perikles und Demosthenes.
Wahrend die Sophisten nur nack dem Schein der Wahrheit trachten, dringt der Athener Sükrates auf tiefere Erforschung der Wahrheit, muß aber, fälschlich angeklagt, den Giftbecker trinken 399. Sein Schüler 399.
Pläto (die Akademiker), dessen Schüler Aristoteles (die Peripatetiker).
§. 10.
Vierte Periode: Wom Wertuste der Unabhängigkeit der Griechen öis zu ihrer Unterwerfung unter die Herrschaft der Körner, 338—146 v. tzyr.
1. Die von Philipp von Macedonien über Griechenland errungene Hegemonie übernimmt nach dessen Tod
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Extrahierte Personennamen: Chaeronea Phidias Aristophanes Philipp_von_Macedonien Philipp
40 §• 21—23. Mittlere Geschichte, 476—1517.
nten um 600, Kilian in Franken um 686, Emmer am in Regensburg (f 652), Corbinian in Freising (t 730), Wilibrord bei den Friesen (|739); vor allem durch Winfried oder Bonifäcius, den Apo-680-755. stel der Deutschen (680 — 755). Er wirkt bei den Friesen (715), ordnet das Kirchenwesen in Thüringen, Franken und Bayern, wird Erzbischof von Mainz (745), stirbt als Märtyrer bei den Friesen (755). — Durch Karl d. Gr. acht Bisthümer im Lande der Sachsen. Anschar (f 865), Apostel des Nordens, gründet unter Ludwig d. Fr. das Erzbisthum Hamburg (831).
b. Im Staate: Ausbildung der Lehnsverfassung; Uebergewicht der Vasallen; Abnahme der Zahl der Gemeinfreien. Pfalzgrafen sprechen Recht im Namen des Königs.
Pflege der Wissenschaft in den Klosterschnlen zu Tours, Fulda (Abt Sturm, Rabanus Maurus), St. Gallen, Corvey u.a. Die siebeu freien Künste (Grammatik, Rhetorik, Dialektik; später auch Musik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie). Derheliand, altdeutsche Evangelienharmonie im Stabreim (um 840). — Ackerbau und Gewerbe, gepflegt durch die Klöster.
Zweite Periode.
Von dem Vertrage jtt Verdun bis auf Rudolf von Habsburg, 843 — 1273 nach Chr.
I. Deutschland und Italien (Das Papstthum).
A. Mor den Kreuzzügen.
§. 22.
843—911. a. Die deutsch-karolingischen Könige, 843—911.
Erneuerung der Herzogsmacht in Sachsen, Franken,
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Extrahierte Personennamen: Kilian Kilian Corbinian Wilibrord Winfried Winfried Karl_d Karl Apostel Ludwig_d Ludwig Rabanus_Maurus Rudolf_von_Habsburg Rudolf
Vorwort.
So wenig man eine fremde Sprache lernen kann, ohne eine gewisse Anzahl von Vocabeln und grammatischen Regeln dem Gedächtnisse einzuprägen, obwohl kein verständiger Mensch schon hierin das Wesen des Unterrichts in der sremden Sprache suchen wird, eben so wenig wird Jemand Geschichte kennen, der nicht eine gewisse Anzahl von Namen und Jahreszahlen sicher weiß, wenn auch die Kenntniß von Namen und Zahlen noch lange nicht eins ist mit Geschichtskenntniß.
Für den Anfänger ist es immer schwierig, aus einer größeren Anzahl von Thatsachen das Bedeutendste auszuwählen; daher denn die meisten Lehrbücher bereits Sorge dasür tragen, dasselbe durch den Druck hervorzuheben. Das vorliegende Büchlein enthält nun in gedrängter Zusammenstellung alles das, was als Grundlage des Geschichtsunterrichts für
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Iv
Vorwort.
durchaus nothwendig zu halten ist und was man selbst von dem schwächsten Schüler unbedingt wird verlangen können.
Daß der Verfasser nicht jener greulichen Methode huldigt, uach welcher der Lehrer das Lehrbuch, wie es leibt und lebt, auswendig lernen, hersagen und dic.s den ganzen Geschichtsunterricht sein läßt, zeigt schon die Kürze vorliegender Zusammenstellung. Solch ein jämmerlicher Unterricht ist vielmehr eher von denen zu fürchten, welcke verlangen, die Begeisterung , die der Lehrer in dem Schüler zu erwecken hat, solle schon im Lehrbuche fix und fertig vorliegen. Die Hauptsache beim Geschichtsunterricht bleibt die lebendige Erzählung. Sie muß das jugendliche Gemüth erheben und die Ausbildung einer edlen Gesinnung fördern. Eine bestimmte Summe vou positiven Kenntnissen aber soll der Schüler ans dem Geschichtsunterrichte, abgesehen von der sonstigen Anregung, die er durch denselben erfahrt, von der Schule mit hinwegnehmen; sie sollen ihm Anhaltspunkte für die Lectüre und für die sonstigen historischen Studien bieten. S o viel als die vorliegende Zusammenstellung giebt, wird man zum mindesten von jedem jungen
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2
§. 1—2. Einleitung.
und historische Lieder, bestätigt durch Bauten, Wappen, Münzen und andere Alterthümer; 2) seit Erfindung der Schreibkunst (um 1500 v. Chr.) geschriebene und seit Erfindung der Buchdruckerkunst (1440 n. Chr.) gedruckte Urkunden.
4. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften der Geschichte sind: 1) allgemeine, wie Philologie
oder Sprachen- und Archäologie oder Alterthumskunde; 2) besondere, wie Geographie ober Erdbeschreibung, Chronologie ober Zeitrechnungskunbe, Genealogie ober Kunbe der Verwandtschaftsverhält-nisse merkwürdiger Familien und Geschlechter.
§. 2.
Zeitrechnung und Hauptabschnitte der Geschichte.
1. Die Chronologie theilt die Zeit ein nach den Bewegungen der Himmelskörper und rechnet nach Mondjahren oder nach Sonnenjahren. Der berühmte Römer Julius Cäsar (46 v. Chr.) bestimmte die Dauer des Jahres auf 365 Tage und 6 Stunden, für welch' letztere alle 4 Jahre ein Tag eingeschaltet wurde (jiiliani-scher Kalend er). Da aber das wirkliche Sonnenjahr um etwa 12 Minuten kürzer ist als das julianische, so verorbnete Papst Gregor Xiii., daß von 400 Jahren nur 97 Jahre Schaltjahre seien, und daß im Jahre 1582 sofort 10 Tage ausfielen (gregorianischer Kalender).
2. Die Aera ober die Berechnung der Aufeinander-folge der Jahre schließt sich an hervorragenbe, für einzelne Völker ober für die ganze Menschheit bebeutfame Ereignisse an. Besonbers wichtig fiitb: 1) die christliche Aera, welche nach Jahren vor und nach der Ge-
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Extrahierte Personennamen: Julius_Cäsar Cäsar Gregor_Xiii Gregor
C. Römische Geschichte. 31
von den Süddonauländern bis nach Gallien vorgedrungen. Jedoch durch die vereinigten Römer (unter Aetius), Westgothen und Franken wird Attila auf den cata-launischen Feldern (451) besiegt. Im nächsten Jahre wird sein Vordringen nach Rom durch Papst Leo d. Gr. verhindert; nach Attila's bald darauf erfolgtem Tode ziehen sich die Hunnen wieder nach Asien zurück. Dagegen werden die römischen Kaiser immer mehr von germanischen Heerführern abhängig, bis Odolker, Anführer der germanischen Heruler und Rugier, den letzten römischen Kaiser Rümulns Augüstulus Morn yll ns ^ absetzt und so den Untergang des weströmischen Reiches (1230 Jahre nach der Gründung Roms) herbeiführt (476).
4. In der letzten Zeit des römischen Volkes zeigt sich seit Ausbreitung der römischen Herrschaft unter Augustus nach außen: gesteigerte Civilisation in Kunst und Wissenschaft, Handel und Gewerbe; nach innen: Despotismus und Sittenverfall. Verderblicher Einfluß deö letzteren auf Sprache und Geschmack. Silbernes Zeitalter der römischen Literatur: Persius und Ju-venäl (Satiriker); Ouintiliän (Rhetoriker); Plinius d Ae. (Naturgeschichte); Seneca, später Boethinö (Philosophen); Cürtius, Suetonius, Täcitus (Geschichtschreiber), Phitärch aus Böötien (Biograph).
Das Christenthum breitet sich trotz der gewaltigen Verfolgungen durch die Juden und vor allem durch die Kaiser immer mehr im römischen Reiche aus; seit dasselbe aber Staatsreligion wurde und die großen unbe-kehrten Massen in die Kirche eintraten, nahm die Kraft und Lauterkeit des Lebens bei den meisten Christen mehr und mehr ab; daher das Einsiedlerleben der Mönche (Antonius in Aegypten um 300) und ihre Vereinig-
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Extrahierte Personennamen: C._Römische Attila Leo_d Leo Rümulns_Augüstulus Augustus Antonius
Dritte Periode, 1273—1517. I. Deutschland. 57
1495), Reichs kammergericht (in Frankfurt, 1530 in Speier, 1690 in Wetzlar). 1512 zehn Landfrie- 1512. denskreise (öftcrr., bayer., sack s., fränk., oberrhein., niederrhein., bürg., westf., obersächs., niedersächs. Kreis).— c) Philipp der Schöne, Max' I. Sohn, vermählt mit Johanna, Tochter und Erbin Ferdinanb's von Aragonien und Jsabella's von Casti lien; Phi-lipp's Kinder: Karl und Ferbinanb; letzterer vermählt mit Anna, Sckwester Lnbwig's Ii., des letzten Königs von Ungarn und Böhmen.
S. 31.
C. Innere Werhättnisse Deutschlands.
1. Im Reich: weitere Abnahme der kaiserlichen Mackt gegenüber den Reichsstänben. Faustrecht. Vehm-g eri ch te (in Westfalen). Sckwinben des ritterlichen Geistes (Söldnerwesen, Lanbsknechte). Wachsthum der Städte: der Hansa (Lübeck, Köln), der oberbeutschen Städte (Straßburg, Basel. Ulm, Augsburg, Regensburg); schwäbischer Stäbtebunb um 1377. ' Be- 1377. brückung des B auernstanb es durch den Abel.
2. In der Kirche: Abnahme der christlichen Zucht bei Geistlichkeit und Volk. Mystiker (Tauler in Straßburg, j 1361; die Brüber vom gemeinsamen Leben; Thomas von Kempen, f 1471).
3. Wissenschaften gepflegt auf Universitäten (Prag 1348, Wien 1365, Heibelberg 1386, Leipzig 1409, Jngolstabt 1472, Wittenberg 1502 u. a.); durch die classischen Stubien der Humanisten (Agrlcola, Reuchlin t 1522, Erasmus f 1536).
4. Verfall der Poesie. Meistersang (Hans Sachs
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Extrahierte Personennamen: Philipp_der_Schöne Philipp Johanna Karl Karl Anna C. Thomas_von_Kempen Reuchlin
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankfurt Wetzlar Aragonien Ungarn Deutschlands Westfalen Basel Augsburg Regensburg Straßburg Prag Wien Heibelberg Leipzig Wittenberg
Innere Zustnde. Ii. Wissenschaft. Literatur.
113
Thiersage, des Reineke Fuchs", von Nico laus Baumann (1498) enthielt satirische Anspielungen.
In dieser Periode zeigten sich die ersten Anfnge zum deutscheu Drama durch Hans Rofenplt und Hans Folz aus Nrnberg. Vorzglich aber erblhte vom 14. Jahrhundert an der Meistersang, mit welchem die deutsche Brgerschaft an die Stelle des mit dem Ver-fall des Nitterthums verstummten Minnesangs trat. Besonders in Mainz, Straburg, Augsburg, Nrnberg und anderen Reichsstdten wurde der Meistersang gepflegt und nach bestimmten Regeln und Ge-setzen ausgebildet. Der bedeutendste Meistersnger, Hans Sachs, Schuhmacher in Nrnberg (14941576), gehrt bereits der folgenden Periode an.
In der deutschen Prosa sind theils die Schriften der Mystiker (. 61, 3) und die Predigten des Elser Geiler von Kaisersberg von Bedeutung, theils die Chroniken wie die elser oon Twinger von Knigshosen (f 1420), die bayerische von Johann Turmaier genanntaventinns (f 1534), die schweizer Chronik von Aegidius Tschudi aus Glarus (f 1572).
3. Whrend die deutsche Baukunst im 15. Jahrhundert an Be-deutuug verlor, begauu gleichzeitig mit der Blthe der italienischen auch die deutsche Malerei sich zu vervollkommnen, schon in der altklner Malerschule (Meister Wilhelm um 1380), besonders aber in der nie d er-lndischen Schule, wo Hubert van Eyk (f 1426), sein Bruder Johann (f 1445), der Erfinder der Oelmalerei, und des letzteren Sch-ler Hans Hemling hervorragten, sowie in der oberdeutschen Schule, wo Michael Wolgemnt (f 1519) und bessert Schler Albrecht Drer in Nrnberg (14711528) sich auszeichneten; letz-terer auch als Kupferstecher, Bildhauer und Formschneider berhmt. Die Kupferstecherkunst, eine deutsche Erfindung des Mittelalters (Er-finder: Martin Schn zu Kolmar um 1440,Bruderssohn des gleich-namigen Ulmer Malers und Formschneiders), ist wahrscheinlich aus der Holzschneidekunst hervorgegangen.
Die Plastik erreichte durch den Bildhauer Adam Kraft (f 1507), den Erzgieer Peter Bischer (^ 1529) und den Bildschnitzer Bett Sto (f 1533), smmtlich in Nrnberg, einen hohen Grad von Ausbildung.
4. Die Erfindungen des spteren Mittelalters haben auf die Um-gestaltung des Volkslebens und die Verbreitung der Wissenschaften den grten Einflu ausgebt. Neben der Erfindung des Linnenpa-Piers, das schon im 14. Jahrhundert in Ravensburger (in Schwa-ben, 1324) und Nrnberger Fabriken (Ulrich Stromer, 1390) bereitet wurde, ragen besonders die des Schiepulvers und der Buchdruckerkunst her-vor. Das Schiepulver war wohl schon den Chinesen, Altindern und Arabern bekannt; indes wurde die Bereitung desselben aus Sal-Peter, Kohle und Schwefel von dem Franziskanermnch Berthold
Gut mann, Deutsche Geschichte. ' q
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Gut