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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 178

1855 - Duisburg : Ewich
178 artige, klare Masse wird geringer und zertheilt sich. Der junge Frosch schlüpft aus. Welche wunderliche Gestalt zeigt er! Ein rundes, schwarzes Körperchen und daran ein langer, breiter Schwanz, das ist das ganze Thier. 5. Am Körperchen ist noch kein Unterschied von Kopf, Hals, Rumpf und Bauch zu merken; nur die Augen und den Mund sehen wir daran und an den Seiten ragen zwei zartgefaserte Häutchen in das Wasser. Dies sind Kie- men, durch die das Thierchen Athem holt. Sie sind ge- 10. eignet, die Luft aufzunehmen, die in dem Wasser ist. Lustig ist es anzusehen, wie das junge Fröschchen sich bewegt. Es besitzen zwar viele Thiere einen Schwanz: das Pferd wedelt mit dem seinen sich die Fliegen ab, der Hund gibt durch Wedeln mit demselben seine Freude zu 15. erkennen, einige Thiere, z. B. manche Affen klettern auch damit, aber alle diese Thiere haben außer ihm noch andre Werkzeuge der Bewegung, der Schwanz scheint mehr so nebenbei da zu sein, so daß man manchen Hunden und Pferden ihn abhaut, ohne daß cs ihnen weiter etwas 20. schadet und sie etwa in ihrer Schnelligkeit irgend hin- derte, beim jungen Frosch hingegen ist der Schwanz sein Ein und Alles, Hand und Fuß und Flosse. Nur mit ihm kann sich das kleine glatte Thierchen fortbewegen und es sieht sich niedlich zu, wie der junge Frosch, den 25. man in diesem Zustande wohl Kuhlquappe nennt, so schnell und munter links und rechts im Hellen Wasser schwimmt, nach der Oberfläche steigt oder nach dem Grunde taucht. Jetzt rudert er mitten hinein in einen dichten Schwarm von Würmchen und frißt sich satt, jetzt fährt er an ei« 30. ner Wasserschnecke schnell vorbei und besieht sich ihr ge- wundenes Gehäuse, dann flieht er wieder vor einem Fisch in einen dichten Busch von Wasserstern, der in dem Teiche wächst. Nachdem das Fröschchen sich eine geraume Zeit mit seinem Schwänzchen hat forthelfen müssen, fangen 35. die beiden Hinterfüße an zu wachsen. Zuerst nur wie zwei Häckchen erscheinend, werden sie allmählich immer größer, bis sie endlich mit Schenkeln, mit Zehen und mit Schwimmhäuten versehen, vollständig fertig sind. Wenn vorher von der Schaar von Fröschlein, die nur den Schwanz 40. zum Schwimmen besaßen, sehr viele von räuberischen Fischen verzehrt wurden, so wird es diesen mordbegieri- gen Feinden schon viel schwieriger, eins habhaft zu wer-

2. Lesebuch für Volksschulen - S. 182

1855 - Duisburg : Ewich
182 Laubfrosch, und durch Hülfe von häutigen Auswüchsen große Sprünge in der Luft machen und von einem Baume aus den andern schießen können. Einige haben dabei nur zwei, andere vier Füße. Sie sind unschädlich und leben, wie andere Eidechsen, von Insekten. Andere o, Basilisken und Drachen gibt es in Asien nicht, außer unter den Men- schen, wenn einer den andern gern mit dem Blick vergiften, oder durchbohren möchte und giftige Verläumdungen und Scheltworte über ihn ausgießt, wie man denn viele dergleichen auch schon in Europa, auch am Rhein und in andern Gegenden Deutschlands will gesehen 10. haben. Hebel. 197. Das Kameel. Das eigentliche Thier der Sahara, so ganz und gar für die Natur derselben gebauet, ist das Kameel. Sein Höcker ersetzt das Futter, welches die Wüste dem Thiere so oft versagt. Er besteht nämlich aus einer 15. fettigen Masse, die unverhältnißmäßig anwächst, wenn es reichliche Nahrung empfängt, dagegen zusammen- schrumpft, wenn es lange ohne Nahrung bleibt. Will man eine weite Reise unternehmen, so wird er vorher erst untersucht. Findet er sich gut mit Fett besetzt, so 20. kann das Thier selbst b?i mäßigem Futter große Stra- pazen ertragen. Die Natur hat ihm also in dem Hök- ker gewissermaßen eine Vorrathskammer gegeben, die in ähnlicher Weise seinen Leib zu erhalten scheint, wie es das Fett bei denjenigen Thieren unserer Gegend thut, 25. die in einen Winterschlaf verfallen. Außerdem vermag es sich von Pflanzen zu ernähren, die weder das Schaf, noch die Ziege fressen können. Sein Gaumen, wie seine Zunge sind nämlich mit einer harten, lederartigen Haut überzogen, so daß es stachlige Kräuter, Nesseln 30. und Baumrinde mit demselben Appetit zerbeißt, wie daö weichste Gras. In ebenso auffallender Weise, wie auf langes Er- tragen des Hungers, ist sein Körper auf langes Dursten eingerichtet, indem die eine Abtheilung seines Magens 35. mit zahlreichen Zellchen versehen ist. In diesen kleinen, häutigen Wasserflaschen bewahrt es für die Zeit der Noth einen Vorrath von Wasser auf, von dem so oft etwas in den Schlund zur Verdauung der Speisen tritt, als das Bedürfniß dazu vorhanden ist. Es kann des- 40. halb 4 bis 6 Tage ohne Wasser hinbringen, trinkt aber 50 bis 60 Pfund auf einmal. Geht dem Wüstenrei- senden der mitgenommene Wasservorrath auö, so sucht

3. Lesebuch für Volksschulen - S. 190

1855 - Duisburg : Ewich
190 wmn dieser Fisch erscheint. Ist er fortgezogen, so ist auch die Küste, die eben noch von Häringen und Men- schen so bevölkert war, öde und verlassen bis zu der Zeit, wo er von Neuem ankommt. Dann ergreifen 5. wieder Tausende von Fischern das Ruder und stoßen vom Ufer. Mit leeren Kähnen fahren sie hinaus, zum Sinken gefüllt kommen sic zurück. Und wie auf dem Meere die Kähne sich hin- und herbewegen, oft 300 im Umfange einer Meile, so bewegen sich auf dem Lande Io. Karren in zahlloser Menge nach dem Ufer und vom Ufer wieder zurück. Die Kähne bringen nämlich den Tribut, den ihnen das Meer gezollt, an's Ufer; in Karren wird dieser nun weiter transportirt und zunächst in der Nähe des Strandes zu Bergen aufgehäuft. Diese lebendigen 15- Berge, in denen es auf jedem Punkte zuckt und schnappt, sind umringt von Kindern und Frauen und Tonnen. Jene schneiden mit einem Messer jedem einzelnen Fische die Kehle auf und reißen geschickt und rasch mit dem Finger die Gedärme aus seinem Leibe; die Tonnen neh- 20. men die Todten, nachdem sie gesalzen sind, auf; Böttcher schließen die Särge, und auf Schiffen und Wagen wan- dert nun der Todte durch alle Welt. Weither kam er gezogen. Da, wo das Meer sich Paläste aus Eis er- ^ bauet, die im Sonnenschein vom reinsten Silber erglän- 25. zen, wo es Eisbrücken schlägt, die von weißem Marmor aufgeführet scheinen: — da ist die eigentliche Heimath dieses Fisches, - von dorther zog er wanderlustig nach dem wärmeren Süden. Als Todter hält er nun seinen Einzug in die Paläste und Hütten der Menschen, bei 30- Reichen und Armen, in Städten und Dörfern. Die eigentlichen Wanderthiere, die zu einer bestimm- ten Zeit gedrängt werden, selbst in der Gefangenschaft gedrängt werden, große Reisen zu unternehmen, findet man nur in der Klasse der Vögel und Fische. Unter 35. den Fischen aber ist der Häring am wanderlustigsten. In großen Heerzügen, woher auch sein Name, bricht er auf, geführt wie der Bienenschwarm, und zwar von einem Könige. Dieser Häringskönig überragt sein Volk nicht nur an Größe, sein Schuppenpanzer strahlt auch 40. in prächtigem Silberglanze, und seine Schwanzstossen sind mit drei Querbändern geziert. In diesem stattlichen Aufzuge schwimmt er den Häringen voran, die in ver-

4. Lesebuch für Volksschulen - S. 192

1855 - Duisburg : Ewich
192 ungeheure Vermehrungskraft, die sein Geschlecht von Jahrhundert zu Jahrhundert erhält, daß es nicht aus- stirbt, wenn auch Milliarden zu Grunde gehen. Sein Fang und Verkauf beschäftigt in Holland über 200,000 5. Menschen, und verschafft diesem Lande jährlich eine Ein- nahme von 20,000,000 Thalern. Es möchte daher kein anderes Meer solche Schätze bieten, als daö nördliche Eismeer. Der Erste, welcher die Kunst geübt haben soll, mit Salz diesen Fisch zu erhalten, war ein Niederländer, Io. mit Namen Beukel. Es wird erzählt, daß Kaiser Karl V. diesem Manne zu Ehren auf dessen Grab einen Hä- ring verzehrt habe. Gude. 206. Der Wallfisch. Der Wallfisch ist das größte aller bekannten Thiere. Ehemals erreichte er eine Länge von 2oo Fuß und da- 15. rüber. Jetzt, da man ihn zu sehr verfolgt, läßt man ihn selten zu einem solchen Wachsthum gelangen, und man sieht sie nur 60—70 Fuß lang. In der Mitte sind sie 40—50 Fuß dick. Das Gewicht eines von der größten Art schätzt man auf 100,000 Pfund. Der Kopf macht 20. fast den dritten Theil des ganzen Körpers aus. Die Au- gen dieses Ungeheuers übertreffen an Größe nicht die eines Ochsen. Mitten auf dem Kopfe befinden sich zwei Oeffnungen zum Athemholen. Durch sie stößt er auch das eingeschluckte Wasser mit einer solchen Gewalt aus, 25. daß eö einem Springbrunnen gleicht. Die Floßfedern stehen hinter dem Maule; ihr Nutzen besteht, wie es scheint, darin, das Thier im Gleichgewicht zu erhalten; denn sobald das Leben erloschen ist, fällt es auf eine Seite, oder wendet sich auf den Rücken. Mit den Floß- 30. federn beschützt es auch seine Jungen; hinter ihnen ist der dickste Theil des Körpers, welcher walzenförmig ist und wie rin Kegel nach dem Schwänze hin abnimmt. Der Schwanz vertritt bei ihm gleichsam die Stelle eines Ruders und ist die furchtbare Waffe, mit welcher er sich vertheidigt. Er schwimmt fast so schnell, als ein Vogel 35. fliegt. Der Schwanz und die Floßfedern bestehen aus harten Knorpeln, während der Leib unter der Haut Speck hat. Die Haut ist sehr glatt, bei jungen Wallfischen bläulich schwarz, bei völlig ausgewachsenen schwarz. Die Treue des Männchens und Weibchens gegen einander

5. Lesebuch für Volksschulen - S. 194

1855 - Duisburg : Ewich
194 Wasserthierchen, wovon er lebt, nicht entweichen läßt. Der Rachen ist so groß, daß man, wenn das Thier ge- tödtet ist, mit einem Kahne hineinfährt und sechs bis acht Mann ungehindert darin Handthieren. Die Kehle 5. hingegen ist so enge, daß eine Faust nur so eben durch- kommen kann. Die Zunge ist eine ungeheure Masse, etliche tausend Pfund schwer, bedeckt die ganze untere Oberfläche des Rachens und besteht theils aus Fett, theils aus Fleisch. 10. Die Wallfische halten sich theils um den Nordpol, besonders um Grönland und Spitzbergen herum, theils aber auch in südlichen Gegenden des atlantischen und großen Oceans auf. Um der Nahrung willen treten sie auch in die Nordsee aus. Im Jahre 1828 wurde in 15. Belgien bei Ostende ein großer Wallfisch gefangen. Der Speck dieses Thieres, aus dem Thran bereitet wird, und das Fischbein veranlassen die Menschen, auf den Fang des Wallfisches auszugehen, der aber mit vielen Gefahren und Kosten verbunden ist und jetzt, da diese 20. Thiere immer seltener werden, wenig Profit bringt. Die Schiffe, welche darauf ausgehen, müssen sich oft in den nördlichen Gegenden durch große Eisfelder mit Aexten den Weg bahnen und werden zuweilen von den schwim- menden ungeheuren Eismassen eingeschlossen oder zer- 25. schmettert; und die Boote, die jedes solches Schiff zum Wallfischfange bei sich hat, zertrümmert der Wallfisch mit dem mächtigen Schlage seines Schwanzes, und schleudert sie auch wohl mit der Mannschaft in die Luft. Auf folgende Art wird der Wallfischfang verrichtet. 30. Entdeckt das Schiff einen Wallfisch , was wegen der Wasserstrahlen, die er aus den Luftlöchern treibt, selbst bei großer Entfernung leichk ist, so fährt ein Wallfisch- boot so still und behutsam als möglich an ihn heran. Vorn im Boote steht der Speerwerfer oder Harpunirer, 35. welcher die Harpune hält, ein 1 % Ellen langes, drei- eckiges, zackiges Eisen, das an einem Stiele steckt und ' an ein 500 Ellen langes Seil geknüpft ist. Solcher Seile sind in einem Boote gewöhnlich sechs. Ist das Boot noch ungefähr 20 Schritte von dem Wallfische 40. entfernt, so wirft der Harpunirer die Harpune mit aller ihm möglichen Kraft nach dem Thiere. Geht dieselbe tief ein, so taucht der Wallfisch, wüthend vor Schmerz,

6. Lesebuch für Volksschulen - S. 196

1855 - Duisburg : Ewich
196 dem Weltmeere freuen sich zahllose Geschöpfe ihres Daseins. Frei- lich ist uns dieses Leben nicht so anschaulich, wie das Leben der Landthiere; denn bis auf den Grund des Meeres schaut nicht leicht ein menschliches Auge, und auch die Tiefen der Flüsse verbergen 5. Manches, was nur selten an den Tag kommt. Doch können wir alle Tage das Spiel der jungen Fischlein sehen, welche noch nicht wie die älteren die Netze und Angeln der Menschen scheuen, und die Leute, welche an den Meeresküsten und in Schiffen und Kähnen ihr Leben zubringen, haben natürlich noch weit mehr Gelegenheit, Beob- 10. achtungen über das Leben der Wasserbewohner anzustellen. Was hat man denn nun an den Fischen beobachtet? Daß sie schwimmen, d. h. sich im Wasser willkührlich bewegen und zwar mit Hülfe der Flossen, die ihnen am Schwanz und an den Seiten ange- wachsen sind. Wenn man einem schwimmenden Fische zusieht, so be- 15. merkt man, wie er durch Stöße seines Schwanzes wider das Wasser seinem Wege die beliebige Richtung gibt. Da er aber mit dem platt- gedrückten Schwänze nur seitwärts schlagen kann, so würde er nicht auf- oder abwärts steigen können, wenn die Natur seinem Körper nicht noch eine innere Einrichtung gegeben hätte, wodurch er sich zu 20. heben und zu senken vermag. Dies ist die Schwimmblase, welche er mit Luft füllen kann, um leichter zu werden und in die Höhe zu steigen, oder von Luft entleeren, wenn er sich senken will. Daher kommen die perlenähnlichen Luftblasen, welche man auf der Oberfläche des Wassers bisweilen aufsteigen und zerplatzen sieht. Ueberhaupt 25. bedürfen die Fische so gut Lust zum Leben, als andere Thiere, nur nicht so viel. Deßhalb haben sie auch keine Lungen, sondern Kiemen, die fälschlich sogenannten Fischohren. Mittels dieser saugen sie näm- lich die in dem Wasser befindliche Lust auf. Werden aber die Kie- men trocken, so stirbt der Fisch. Nur wenige Fischarten, z. B. der Z0. Aal, können etwas länger in der Luft ausdauern, aber freilich auch nur im feuchten Grase. Da das Wasser der Bewegung seiner Be- wohner keine besondere Hindernisse entgegensetzt, keine Berge, keine Steine, keine Bäume, so bedürfen die Fische keiner Hände und Füße, sie brauchen ja nicht zu klettern oder zu springen. Dennoch verstehen 35. manche Fische auch das Letztere. Sie legen sich nämlich aus die Seite, rollen ihren Körper zusammen, daß die Schwanzflosse in das Maul kommt, und lassen ihn plötzlich wieder in seine natürliche Lage zu- rückschnellen. Auf diese Weise setzen die Forellen und die weit grö- ßeren Lachse über Mühlwehre, ja selbst über kleine Wasserfälle. Dies 40. sind indessen Ausnahmen. Für gewöhnlich durchschneiden sie das Wasser wie ein Nachen und fast noch bequemer als ein Vogel die Lust. Denn der Körper der Fische ist dazu ganz vortrefflich einge- richtet. Ihr Kopf ist ja spitzig, wenigstens kegelförmig, der ganze Leib an den Seiten platt, und als Bedeckung dienen nicht Haare 45. oder Federn, sondern glatte, schlüpfrige Schuppen, welche jedes Ein- ♦ dringen des Wassers in die Haut verhindern. Zur Ergreifung ihrer Nahrung haben die Fische nichts Anderes, als ihr Maul, welches zu diesem Zwecke mit sehr starken, oft knorpeligen Lippen, und im Inneren meist mit Zähnen besetzt ist. Diese Zähne stehen nicht im- 50. wer in einer, sondern oft in mehreren Reihen hinter einander, der- gestalt, daß manche Raubfische mehrere tausend Zähne in dem Racken haben. Bei den meisten dienen diese nicht zum Kauen, sondern blos zum Ergreifen der Beute, welche ohne zerkleinert zu werden, ganz hinabgeschluckt wird.

7. Lesebuch für Volksschulen - S. 253

1855 - Duisburg : Ewich
242. Die Eintheilung der Thiere. Um einigermaßen genügend den Körper der Thiere zu bestrei- ken, muß man sie in Klassen abtheilen, was aut wegen ihrer außer- ordentlichen Menge ston zur Uebersicht nothwendig wird. Man bat dies auch schon längst gethan und unterschied damals 6 Klassen, uämlit: Viersüßige Thiere, Vögel. Amphibien, Fische. Jnsekle» und Würmer. Später sah man ein, daß die Bezeichnung: viersüßige Thiere nickt passend sei, weil die Wallfische und ähnliche Thiere nur sehr uneigentiich vierfüßig genannt werden können, und weil Frösche, Krö- ten, Eidechsen und andere Amphibien sich dot auch mit 4 Füßen bewe- gen. Man zog deßhalb die Benennung Säugethiere vor, weil wirklich ein ziemlich starser Unterschied zwischen den Thieren, die lebendige Jungen gebären und dieselben anfangs durch Säugen mit ihrer Milt ernähren, und den'übrigen besteht. Sie haben alle ro- thes, warmes Blut, feste Knocken und ihre Haut ist mehr oder we- niger behaart. Freilich sind manche Säugethiere den Fiscken ähnlich genug, und in Neuholland lebt eins mit einem Schnabel wie ein Vogel. Daß unwissende Menschen auch die Fledermäuse für Vögel gehalren baden, ist bekannt. Die Vögel haben mitben Säugethieren die Knocken, das rothe, warme Blut, die deutlite Scheidung von Rumps und Gliedern, den Besitz non fünf Sinnen und höheren geistigen Fähigkeiten gemein. Allein sie sind mit Federn statt Haaren bedeckt, sie g> brauchen zum Gehen nur zwei Füße, statt der Vordersüße haben sie zwei Flügel, wodurch sich die meisten in der Luft fortbewegen können, endlich zeit- net sie der hornartige Schnabel und die Fortpflanzung durch Eier ans. Man faß e diese beiden höchsten Thierklaffen (Säugethiere und Vögel) unter dem Namen der warmblütigen zusammen, obgleich das Blut mancher Arten nicht viel wärmer ist, als das der Amphibien und Fische. Deutlicher ist der Unterschied, wodurch man die Säugethiere, Vö- gel, Amphibien und Fische zusammen von den übrigen Thieren trennt. Sie sind die Knocken- oder Wirbelthiere. Denn ihr Körper ist aut ein festes Gerüst von Knochen oder wenigstens Knorpeln gestützt, welches für sich allein Skelett heißt. Die Knocken sind aber durch Wirbel ober Gelenke in einander gefügt, an welchen die Muskeln angewachsen sind. Durch Verlängerung oder Verkürzung der Muo- It'ln entstellt die Bewegung. Die Amphibien haben ihren Namen davon, daß sie zugleich im Wasser und auf dem Lande leben können. Dies ist aber ein sehr willkürlich aufgegriffenes Merkmal. Denn es gibt Amphibien, welche durchaus nicht in dem Wasser ausdauern können, und andere, denen ein längerer Aufenthalt auf dem Lande tödtlick wird. Jedenfalls ge hörte dann der Seehund und das Wallroß eher zu den Amphibien, als die Eibeckse und die Blindschleiche. Das Wesentliche des Körper- baues der Amphibien ist vielmehr ihr Athmen durch Lungen von einfacherer Einrichtung, als bei den höheren Thieren, woneben einige sogar noch Kiemen gleich den Fischen besitzen. Auch ihr Herz ist ein- facher gebaut als das der Säugethiere und Vögel, daher oer Unilauf des Blutes träger. Hieraus und aus der geringeren Quantität Lust, welche sie einathmen, erklärt sich auch die geringere Blutwärme, so wie ihr zähes Leben. 5. 10. 15. 20. 25. 30. 35. 40. 45. 50.

8. Lesebuch für Volksschulen - S. 46

1855 - Duisburg : Ewich
79. Nom ist nicht in einem Tage erbaut worden. „Nom ist nicht in einem Tage erbaut worden." Da- mit entschuldigen sich viele fahrläßige und träge Men- schen, welche ihr Geschäft nicht treiben und vollenden mögen und schon müde sind, ehe sie recht anfangen. Mit 5. dem Rom ist es aber eigentlich so zugegegangen. Es haben viele fleißige Hände viele Tage lang vom frühen Morgen bis zum späten Abend unverdrossen daran ge- arbeitet und nicht abgelassen, bis es fertig war und der Hahn auf dem Kirchthurm stand. So ist Nom entstan- lo. den. Was du zu thun hast, machs auch so! Hebel. 80. Klein und gross. In Asien, in dem Gebirge Taurus und an andern Orten, lebt eine Art von wilden Schafen, Argali ge- nannt, die sind sehr gross, stark und scheu, und ha- den sehr grosse Hörner. Wenn ein solfches Thier im 15. Kampf oder durch ein anderes Unglück ein Horn verliert, was jezuweilen geschieht, so kommt es den dortigen Füchslein zu gut. Diese haben alsdann nicht nöthig, einen Bau in die Erde zu graben, meinen, das Horn sei ihretwegen da, schlüpfen hinein, und 20. wohnen darin. Worüber muss man sich mehr ver- wundern, über die grossen Hörner, oder über die kleinen Füchse? Die kleinsten Vögel, die man kennt, heissen Ko- libri. Sie sind in Südamerika daheim, haben wun- 25. derschöne Farben von Gold- und Silberglanz, legen Eilein, so nicht grösser sind, als eine Erbse, und werden nicht mit Schroten geschossen, sondern mit kleinen Sandkörnlein, weil sonst nichts Ganzes an ihnen bliebe. Neben ihnen wohnt eine Spinne, die ist 30. so gross, dass sie diese armen Thieichen wie Mücken fängt und aussaugt. Ander ^Respect flösst der Herr Lämmergeier sei- ner Nachbarschaft ein, der in den Tyroler und Schwei- zer Gebirgen daheim ist. Denn mit seinen ausge- 35. spannten Flügeln bedeckt er eine Länge von acht bis neun Fuss, und ist stark genug, Gemsen, Ziegen und Kinder anzupacken, zu überwältigen und davon zu tragen.

9. Lesebuch für Volksschulen - S. 49

1855 - Duisburg : Ewich
49 lein aus 19 Und feget mit den Händen, was sich da Alleö regt, 20 3u Haufen in das Tüchlein, das sie zu- sammenschlägt; 21 Und eilt mit freud'gen Sprüngen (man weiß, wie Kinder sind) 22 Zur Burg hinan und suchet den 5. Vater auf geschwind: 23 „Ei Vater, lieber Vater, ein Spielding wunderschön! 24 So Allerliebstes sah ich noch nie auf unsern Höh'n." 25 Der Alte saß am Tische und trank den kühlen Wein, 20 Er schaut sie an behaglich, er fragt das Töch- 10. terlein: 21 „Was Zappeliches bringst du in deinem Tuch herbei? 23 Du hüpfest ja vor Freuden; laß sehen, was es fei." 20 Sie spreitet aus das Tüchlein und fängt behut- sam an, "Den Bauer aufzustellen, den Pflug und das 15. Gespann. 31 Wie Alles auf dem Tische sic zierlich auf- gebaut, 32 Da klatscht sie in die Hände und springt und jubelt laut. 33 Der Alte wird gar ernsthaft und wiegt sein Haupt und spricht: 34 „Was hast du angerichtet? Das ist 20. kein Spielzeug nicht; 33 Wo du es hergenommen, da trag' es wieder hin: 39 Der Bauer ist kein Spielzeug, was kommt dir in den Sinn! 37 Sollst gleich und ohne Murren erfüllen mein Gebot: 3.3 Denn wäre nicht der Bauer, so hättest du 25. kein Brod; 39 Es sproßt der Stamm der Niesen aus Bauermark hervor; 49 Der Bauer ist kein Spielzeug, da sei uns Gott davor!" 47 Burg Nideck ist im Elsaß der Sage wohl be- kannt: 42 Die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Nie- 30. sen stand. 43 Sie selbst ist nun zerfallen, die Stätte wüst und leer; 44 Und fragst du nach den Riesen, du findest sie nicht mehr. Chamisso. 83, Sonnenkäfer. Man nennt diesen niedlichen Käser, insbesondere den bekanntesten unter ihnen, den Siebenpunkt, auch Marienkäfer, Muhknhchen, Herr- 35. gottskälbchen u. s. w. Sie thun nirgends Schaden, stiften dagegen viel Nutzen, indem ihre sehr beweglichen Larven auf allen Pflanzen herumklettern und einzig von Blattläusen leben. Die Käfer nähren sich von derselben Speise, nehmen aber weit weniger zu sich. Man sieht sie fast allenthalben herumkriechen, zuweilen auch fliegen, und 40, findet sie selbst mitten im Winter in Häusern, wo sie entweder in der warmen Stube herumlaufen, oder bei milden Tagen und Sonnen-

10. Lesebuch für Volksschulen - S. 68

1855 - Duisburg : Ewich
68 ' 1 „Grosse Städte, reiche Klöster,“ 2lud\vig, Herr von Baiern sprach, 3„Schaffen, dass mein Land den euern 4 Wohl nicht steht an Schätzen nach.“ 4eberhard, der mit dem Barte, 2würtembergs geliebter Herr, 5. 3sprach: „Mein Land hat kleine Städte, 4trägt nicht Berge sil- berschwer ; 4hoch ein Kleinod hält’s verborgen: 2dass in Wäldern noch so gross 3ich mein Haupt kann kühn lieh legen 4 Jedem Unterthan in Schoss.“ 10. 4und es rief der Herr von Sachsen, 2 Der von Baiern, der vom Rhein: 3„Graf im Bart, Ihr seid der Reichste: 3euer Land trägt Edelstein!“ J. Kerner. 109. Sprüchwörter. 1. Eine Liebe ist der andern werth. 2. Ein Mensch ist des an- dern Engel. 3. Eintracht gibt große Macht. 4. Einigkeit ein festes 15. Bayd, das hält zusammen Leut' und Land. 5. Was du nicht willst, das dir geschicht, das thu' auch einem Andern nicht! 6. Wie man in den Wald hinein schreit, so schallt es wieder heraus. 110. Das Raupennest. Henriette machte eines Abends mit ihrer Mutter einen Spaziergang über's Feld. Sie war von ihrer 20. Mutter dazu gewöhnt, Alles mit Aufmerksamkeit zu be- trachten, was um sie her war. Dies that sie auch jetzt. Auf einmal blieb sie stehen und rief: „Mutter! Mut- ter! komm geschwind her und sieh, was da ist!" Die Mutter kam, und siehe! da war ein Nesselbusch, der 25. ganz mit Raupen bedeckt war; lauter häßliche, schwarze Thiere mit stachlichten Rücken und grünen Streifen zwischen den Stacheln. „Soll ich die Raupen todt tre- ten?" fragte Henriette. — „Nein," sagte die Mutter; „denn wie du siehst, so nähren sie sich von Nesseln und 30. sind also nicht schädlich. Wenn sie aber an einem Kirsch- baume oder auf einer andern nützlichen Pflanze säßen, dann dürftest du sie, als schädliche Thiere, todt treten. - Höre, wie du dir mit diesen Thierchen eine recht große Freude machen kannst. Nimm sie mit nach Hause und 35. füttre sie." „Ach ja, das will ich thun", sagte Henriette und griff hastig zu, zog aber sogleich schreiend die Hand zu- rück, denn sie hatte nicht bedacht, daß die Nesseln brennen. „Kannst du denn die Nesseln nicht abreißen, ohne 40. daß sie dich brennen?" fragte die Mutter. Jetzt besann . sich Henriette, zog das Schnupftuch aus der Tasche,
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