erkennen daraus, daß die Menschen damals ihre Toten verbrannten. Bei
Gütersloh und bei Jsselhorst hat man früher Urnen gefunden. Heute gibt
es am Fuße der Hünenburg noch Hünengräber. Die ältesten Urnen sollen
schon 300 bis 500 Jahre vor Christi Geburt beigesetzt sein. Man glaubt,
daß sie von den Kelten, die vor den Germanen, nnsern Vorfahren, in
unsrer Gegend wohnten, stammen.
Die Germanen kamen als Hirten in unser Land.
Als Jesus Christus geboren wurde, da wohnten schon nnsre Vor-
fahren hier. Sie waren aus dem Norden und Osten von den Gestaden
der Ostsee gekommen. In den frühesten Zeiten kannten sie den Ackerbau
noch nicht. Sie waren Viehzüchter oder Hirten. Mit ihren Herden
zogen sie von Weide zu Weide. Familienweise kamen sie ins Land ge-
zogen. Immer neue Familienverbände oder Sippen folgten. Auf ur-
alten Heerwegen waren sie von der Ostsee durch die Westfälische Pforte
und den Bielefelder Paß in unsre Gegend gekommen. Von Bielefeld aus
führte ein alter Heerweg durch uuser Gütersloh bis an den Rhein. Als
man im Jahre 1819 die Bielefelder Straße baute, fand man bei Schiede-
brück, da, wo die Brücke über den Olbach führt, eine bronzene Lanzen-
spitze. Sie wird im Bielefelder Museum aufbewahrt.
Von den Cheruskern, Brnkterern und altgermanischen Burgen.
Wo heute Bielefeld, Paderborn und Herford liegen, da wohnte ein
germanischer Stamm, der hieß die Cherusker. Ihren heldenhaften Führer
Armin, deu Befreier Deutschlands vom römischen Joch, kennt ihr alle.
Bis zum Harz erstreckte sich das Land des tapfern Volkes. In unsrer
Gegend wohnten die Brnkterer. Oben auf der Hünenburg, auf der wir
heute den Dreikaiserturm erblicken, war eine alte germanische Burg aus
Steinblöcken errichtet, in der die Frauen und Kinder und das Vieh Schutz
suchten, wenn feindlicher Überfall drohte. Auch die Grotenbnrg bei
Detmold, auf der jetzt das Hermannsdenkmal steht, war eine altgermanische
Befestigung. Die mächtigen Hünenringe zeugen noch davon.
Die Römer im Lande.
Dann kamen die Römer in unser Land. Von dem heutigen Tanten
am Rhein aus zogeu sie über Haltern an der Lippe nach dem Teutoburger
Walde und weiter zur Weser. Da sind auch durch unsre Gegend die schwer-
gepanzerten, eisenbewehrten Legionen der Römer gezogen. Mit ihrem
Feldherrn Varus fanden sie in den Wäldern am Teutoburger Walde
ihren Tod. Germauiens Söhne vernichteten das stolze Heer des welt-
beherrschenden Roms.
Die Kelten übermittelten den Germanen ihre Kultur.
Als das Volk wuchs und die Weideplätze knapp wurden, da siedelten
sich die Germanen an und trieben Ackerbau. Seit jenen alten Zeiten
wohnen in unsrer Gegend die Bauern einzeln auf ihren Höfen. Diese
Einzelhöfe findet man nur im nordwestlichen Deutschland, d. h. westlich
9*
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Christi Jesus_Christus Armin Varus Germauiens_Söhne
— 257
Q
scheinen einen
letzten Rest
der ältesten
Urbevölke-
rung zu bil-
den. Sie leben
vielfach nur
von Jagd und
Viehraub.
Es sind sonst
stille Men-
schen, die
teilweise auch
Gartenbau
betreiben.
Hottentot-
ten und
Buschmän-
ner gehören
zu den hell-
sarbigenur-
bewohnern
Südafrikas.
Die Hotten-
totten (unter
ihren Stäm-
men sind die
Zwartboois
und Bondel-
zwarts am
bekanntesten)
haben eine
ledergelbe
Hautfarbe,
die stark zur
Runzelbil-
dung neigt.
Ihre Haare
sind büschel-
artig ver-
filzt. Sie sind unreinlich, faul, trunksüchtig und hinterlistig.
Ihre Sprache zeichnet sich durch die seltsamen Schnalzlaute
aus. Ihre Wohnungen sind bienenkorbähnliche Hütten. Eine
Menge von Hütten bilden einen Kraal (Dorf). Sie leben von
Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. Iii. 17
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
— 127 —
Platin und Gold, im Altai Gold und Blei, im Sajanischen Gebirge
Graphit, im Jablonoigebirge Eisen und Kohlen. In den Bergwerken
arbeiten viele russische Verbannte (Bleigruben — Arbeit sehr gesund-
heitsschädlich).
Russische Kolonisten und Verbannte bilden den Hauptbestandteil
der im allgemeinen spärlichen Bevölkerung. (Welche Gebiete sind dichter
besiedelt?) Sonst wohnen mongolische Stämme (Hirten, Jäger und
Fischer) im Lande (Samojeden, Jakuten, Tungusen, Kamtschadalen,
Tschuktschen, Baschkiren n. a. — ihre Wohnsitze bezeichnen!) — Die
wichtigsten Erwerbsquellen nennen! Die Industrie steht trotz günstiger
Voraussetzungen noch sehr zurück. — Die Vollendung der großen
sibirischen Bahn (Tscheljaba — Omsk — Tomsk — Krasnojarsk — Jrkusk
—Nertschinsk —Wladiwostock —Dalni —Port Arthur; Anschluß an die
russisch- europäischen Bahnlinien) bedeutet einen wirtschaftlichen und
politischen Fortschritt. (Nachweis im einzelnen!)
Die wichtigsten Siedlungen Westsibiriens sind Tobolsk (an der
Mündung des Tobol in den Jrtisch, Marktplatz für Pelzwerk), Omsk
(am Jrtisch, Handel), Tomsk (Universität, Getreide, Felle, Pelzwerk)
und Barnaul (Mittelpunkt des westsibirischen Berg- und Hüttenwesens).
In Oftsibirien liegen Jrkutsk (Handel nach China), Kiachta (gegen-
über Maimatschin, Karawanenstratzen nach Peking über Kalgan und
Urga), Nertschinsk (Mittelpunkt des Bergbaus im Jablonoigebirge),
Jakutsk (an der Lena, wichtigster Pelzhandelsmarkt Ostsibiriens), Ochotsk
und Ajan (Häfen am Stillen Ozean), Wladiwostok (= Beherrscher des
Ostens, Seefestung, Hafen mehrere Monate vereist).
Die nördliche Hälfte der Insel Sachalin (siehe Japan!) ist im Be-
sitze der Russen (Viehzucht, Anbau von Gemüse, Kohlenlager, neuer-
dings vieb Zufuhr von russischen Verbannten — nicht zum Segen für
die Insel — Bewohner: Ainos, Russen und Japaner, Haupterwerbs-
quelle ist die Fischerei im Gebiete der angrenzenden Meeresteile, Eiland
gut bewaldet und reich an Wild).
Die nennenswerteste Siedlung ist das kleine Korfsakowsk.
Mestturkestan (Turan und die Kirgisensteppe).
(6 mal Deutschland, 8 Mill. Eimv.)
Auch Westturkestan wird rings von Erhebungen eingeschlossen,
im Süden von Hindukusch und Elbursgebirge und deren Aus-
läufern, im Osten von den Ausstrahlungen des Pamirhochlandes,
des Tienschan und des Altai, im Norden von der niedrigen
Wasserscheide, welche auf dem 50. Grade nördlicher Breite sich hin-
zieht, und im Westen von dem Ust-Urtplatean. Das Gebiet nimmt
somit den südwestlichen Teil des nordasiatischen Tieflandes ein
und steht westwärts mit dem Völkertor zwischen Uralgebirge und
Kaspisee in engster Verbindung. Das weite Tiefland war einst
ein gewaltiges Meeresbecken. (Aus der Bodenbildung läßt sich
der Schluß ziehen, daß noch zur Zeit des Diluviums von der Manytsch-
niederung bis zum nördlichen Eismeere ein gewaltiger Meeresarm flutete,
welcher Nordasien von Europa trennte). Dieses ist durch Verdunstung
immer mehr zusammengeschrumpft, und das Kaspische Meer, der
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Fischer Arthur Lena
Extrahierte Ortsnamen: Tschuktschen Westsibiriens Omsk Tomsk Barnaul Oftsibirien China Kiachta Peking Jakutsk Ostsibiriens Stillen_Ozean Wladiwostok Sachalin Japan Deutschland Westturkestan Kaspisee Nordasien Europa
— 151 —
Seeland — von den Papuas (Melanesier) besiedelt. Sie stehen den
Bewohnern des Australkontinents nahe und scheinen völlig un-
vermischt noch auf Neu-Guinea zu leben. Sie sind mittelgroß,
von dunkelbrauner Hautfarbe und häßlichem Gesichtsausdruck.
Die Augen sind tiefliegend, die Haare schwarz und kraus. Ihre
geistigen Fähigkeiten sind nicht gering. Die Kleidung ist dürftig.
Sie tätowieren sich gern und bemalen die Haut. Auch behängen
sie sich mit allerlei eigenartigem Schmuck. Dazu findet man bei
ihnen höchst seltsame Haartrachten und Kopfbedeckungen. Ihre
Wohnungen sind Pfahlbauten aus Rohr und Blättern. Auf Neu-
Guinea und den Salomon-Jnseln findet man auch Baumdörfer,
die man zum Schutze gegen feindliche Überfälle in den Gipfeln
hoher Bäume angelegt hat. Viele Melanesier sind noch Menschen-
fresser, und ihre Häuser, besonders diejenigen der Häuptlinge, sind
nicht selten mit Menschenschädeln geschmückt. Immerhin hat aber
der Kannibalismus durch Berührung mit der europäischen Kultur
abgenommen. Diepapuas stehen aus einer niederen Stufe des Heiden-
tnms. Ihr Glaube an ein Fortleben nach dem Tode ist allge-
mein. Sie verehren die aus den Seelen Verstorbener hervorge-
gangenen Götter, denen sie in Bildern, Tieren, Sternen u. a.
Dingen Gestalt verleihen. Die Mission hat keine leichte Arbeit
unter ihnen, ist aber doch nicht gerade ohne Erfolge geblieben. Diepapuas
sind seßhaft und nähren sich von Landbau, züchten Schweine und
Hühner und treiben Fischfang und Schiffahrt auf kleinen Booten.
Der Handel ist zumeist in den Händen der Europäer, mit denen die
Papuas zu Beginn des 19. Jahrhunderts zuerst in Berührung
traten, als europäische Händler das wertvolle Sandelholz holten.
Nun wurde eine Inselgruppe nach der anderen von den Europäern
in Besitz genommen, und die Eingeborenen wurden — zum Teil
mit Gewalt — gezwungen, den Weißen Dienste zu tun und auch
in deren Pflanzungen zu arbeiten. Doch kommt ihr Mißtrauen
gegen alles Fremde öfters in wilder, feindlicher Weise zum Durch-
bruch. — Die Maori auf der Nordinsel Neu-Seelands (meist
Christen) nehmen in dem Maße ab, in welchem die europäische
Bevölkerung zunimmt.
Die Polynesier sowie die noch vorhandenen Mikronesier,
welch' letztere nach Peschel als Mischlinge von Polynesiern und
Papuas anzusprechen sind, zeigen in ihrer Hautfarbe etwas hellere
Nuancen. Sie sind ein Zweig der malaiischen Rasse, stattlicher
und bildsamer als die Melanesier (Papuas), dazu auch geschicktere
Seefahrer. Daneben treiben auch sie Ackerbau, Viehzucht (Schwein,
Huhn — Hund) und Fischfang. Sie haben von den Europäern
überraschend schnell das Christentum angenommen, dem nunmehr
die meisten Polynesier angehören. Nirgends konnte die Mission
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
— 258 —
Jagd und Viehzucht. Ihren Hang zum Viehraub mußten die
Herero übel erfahren, und ihr Häuptling, Hendrik Witbooi,
hat der deutschen Schutztruppe viel Sorge bereitet. Die ihnen
stammesverwandten Buschmänner stehen geistig noch tiefer, sind
vorwiegend Jäger und leben in Höhlen und Buschhütten. Ihre un-
überwindliche Abneigung gegen Weiße und Eingeborene hat ihnen
soviel Verfolgung eingetragen, daß sie sehr zusammengeschmolzen
sind. Herero (auch Damara genannt) und Ovambo sind Bantu-
neger. (Siehe diese!) Die Herero, noch mehr aber ihre Viehherden,
sind seit dem letzten Aufstande (1904—1907 — Samuel Maharero
aus Okahaudja ist der Urheber desselben) stark zurückgegangen.
Die Ovambo sind friedliebend, folgen willig ihren Häuptlingen,
sind seßhaft und treiben einen ziemlich rationellen Ackerbau. Sie
stehen kulturell höher als die Herero und sind auch gewerblich
tätig (Korbflechterei, Schmiedehandwerk). Im Dienste der Euro-
päer sind sie bei jedweder Beschäftigung rührige, fleißige und an-
stellige Arbeiter. Die erwähnten Bastards sind Mischlinge von
Buren und Hottentotten. Sie stehen wirtschaftlich hoch, sind als
Ackerbauer, Viehzüchter, Handwerker, Transportführer und
Händler gleich tüchtig und geschickt und haben sich von Anfang an
stetig zu der deutschen Oberhoheit bekannt.
Die Zahl der heute in der Kolonie wohnenden Europäer
beträgt nahezu 12 000, darunter etwa 9000 Deutsche. (Vergleich mit
den übrigen deutschen Kolonien!) Die meisten wohnen in Windhuk,
Keetmanshoop, Swakopmuud und Gibeon. Sonst sind noch
Engländer, Buren u. a. vertreten. Etwa 2000 Deutsche gehören zur
Schutztruppe, die übrigen sind Regierungsbeamte, Farmer, Hand-
werker, Kaufleute, Gastwirte u.a.m. Der Gouverneur hat seinen
Sitz in Windhuk. Bezirksämter und andere dem Gouverneur unter-
stellte Behörden befinden sich in Keetmanshoop, Gibeon, Windhuk,
Swakopmuud, Karibik, Grootfontein u. a. Orten. Den Handel
und Verkehr fördern die Bahnlinien Karibib—windhuk, die
Otavibahn, welche von Swakopmuud nach Otavi mit Zweigbahn
nach Grootfontein führt, die Südbahn von Lüderitzbucht nach
Keetmanshoop nebst Abzweigung von Seeheim nach Kalkfontein
und die im Bau begriffene Nord-Südbahu, von Windhuk nach
Keetmanshoop, von welcher die Strecke von Keetmanshoop bis
Gibeon bereits dem Verkehr übergeben wurde, dazu zahlreiche Post-
anstalten, Telegraphen-und Telephonlinien, Reichspostdampfer,
Dampfer der Hamburg-Amerika-Liuie sowie Woermanndampfer.
Zur Ausfuhr gelangen vor allem Rinder, Häute — darunter kost-
bare Wildfelle —, Straußenfedern, Kupfer, Wolle, Diamanten,
Guano u. a. m.
Die wichtigsten Siedlungen und ihre Bedeutung werden aus
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Extrahierte Personennamen: Hendrik_Witbooi Samuel_Maharero Samuel
— 262 —
männer (Kalahari, Namib — beide Vertreter der hellfarbigen Urbe-
wohner Südafrikas, erstere ledergelbe Haut, runzlig, faul, trunksüchtig,
Schnalzlaute in der Sprache, bienenkorbähnliche Hütten, Jagd und
Viehzucht, Viehraub an den Herden der Herero — Hendrik Witbooi —
letztere geistig tiefer stehend, vorwiegend Jäger, in Höhlen und Busch-
Hütten, sehr zusammengeschmolzen), Herero (auch Damara genannt,
im Damaralande) und Ovambo (im Norden — beide Bantuneger, erstere
seit dem letzten Aufstande — 1904—1907, Samuel Maharero — in der
Zahl zurückgegangen, auch ihre Herden — letztere friedliebend, treiben
Ackerbau, kulturell höher als erstere, auch gewerblich tätig als Korbflechter
und Schmiede) und Bastards (um Rehoboth, Mischlinge von Buren
und Hottentotten — wirtschaftlich hochstehend, Ackerbauer, Viehzüchter,
Handwerker, Transportführer, Händler u. a. m., willige Anhänger
der deutschen Oberhoheit). Viele Eingeborene sind durch die Mission
zum Christentum bekehrt. (Missionsschulen — Bedeutung!)
In der Kolonie leben außerdem etwa 12000 Europäer (ungefähr
9000 Deutsche, dazu Engländer, Buren u. a. — Vergleich mit den
anderen deutschen Kolonien! — etwa 2000 Deutsche zur Schutztruppe,
sonst Regierungsbeamte, Farmer, Handwerker, Kaufleute, Gastwirte
u. a. m., Sitz des Gouverneurs in Windhuk, Bezirksämter und andere
dem Gouverneur untergeordnete Behörden in Kentmanshop, Gibeon,
Windhuk, Swakopmund, Karibib, Grootfontein u. a. Orten). Dem
Handel und Verkehr dienen Bahnlinien (Karibib—windhuk, Otavibahn,
Südbahn, Nord-Südbahn, letztere noch im Bau), viele Postanstalten,
Telegraphen-, Telephonlinien, Reichspost-, Woermanndampfer und
Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie. — Ausgeführt werden in erster
Linie Rinder, Häute, auch wertvolle Wildfelle, Straußenfedern, Kupfer,
Wolle, Diamanten, Guano u. a. m.
Die wichtigsten Siedlungen und ihre Bedeutung wiederholen und
nach Landesteilen (welche?) ordnen.
Deutsch-Ostafrika.
(995 000 qkrn — fast 2 mal Deutschland, etwa 7 Mill. Eimv. 7 auf 1 qkm.)
Deutsch-Ostafrika wird von englischem und portugiesischem
Kolonialbesitze sowie vom Kongostaate umgrenzt. Der Umstand,
daß es im Osten in einer Erstreckung von etwa 800 km (= Ost-
see- und 1/2 Nordseeküste) vom Indischen Ozean und im Norden
und Westen vom Viktoria-, Kiwu-, Tanganjika- und Njassa-See
bespült wird (welche Grabenversenkungen kommen hier in Betracht?),
so daß also ein großer Teil seiner Grenzen von Küsten gebildet
wird, hat nicht wenig zu seiner Erschließung beigetragen.
Die Küste (Mrima genannt) ist von Korallenriffen umsäumt.
Auch die vorgelagerten kleineren und größeren Eilande (zu
letzteren rechnen Pemba, Sansibar und Mafia — das letzte ist
deutsch und reich an Kokospalmen — siehe die Behandlung Afrikas!)
sind ebenfalls aus Korallenkalk aufgebaut und von Korallenriffen
umgeben. Hier wie an der Küste ist durch die Brandnng im Verein
mit den übrigen zermürbenden Kräften der Kalk zersetzt worden.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Extrahierte Personennamen: Hendrik_Witbooi Samuel_Maharero Samuel Eimv
Kleinasiat, u. and. minder bedeutende Reiche nach Alexander. 105
Schätze den Römern; sie aber nahmen auch das Reich und ver-
wandelten es, unter dem Namen Asia propria, in eine römi-
sche Provinz. ^
Galatien s Einwohner hießen bei den Römern Gallier,
bei den Griechen Galatier, und stammten ursprünglich von den
Celten ab. Von Asien zogen die Selten, wann, ist nicht zu ermit-
teln, nach Westen, machten Gallien zu ihrem Hauptlande und
entsendeten von da nomadische Schwarme nach allen Himmelsge-
genden, über die Pyrenäen, das britanische Meer, die Alpen,
den Rhein und an die Küsten des adriatischen Meeres. Von hier
zogen Schaaren wiederum östlich, siedelten sich in Pannonien (Un-
garn) an der Donau, Drau, Sau an, machten Einfalle in Thra- 300
cien, Thessalien, Makedonien, Jllyrien, eroberten Byzanz, gingen,
von Attalus I. gerufen, nach Kleinasien über, wurden daselbst gern
als Miethstruppen gebraucht, schrieben nicht selten, als Eroberer,
Gesetze vor, bis ihnen Attalus I. Galatien als bleibenden
Wohnsitz einräumte, sie aber auch auf bestimmte Grenzen be-
schränkte. In drei Stamme getheilt, bildeten sie hier unter vier, 233
nicht erblichen Tetrarchen, eine Kriegerrepublik, deren Bürger sich
keine Gelegenheit entgehen ließen, als Söldner ihre Tapferkeit zu
verkaufen. Roms Politik fand es ersprieslich, diesen Staat, zur
Bekämpfung oder Beschäftigung Kleinasiens, bestehen zu lasten,
deshalb machte Sulla die Galatier, welche dem Mithradates unterlegen
waren, wieder frei; Pompejus bestätigte ihre Unabhängigkeit gleichfalls ;
Casar eben so; Antonius erhob des Pharnazes Schreiber, Amyn-
tas, zur höchsten Gewalt in Galatien; Oktavian verlieh ihm so-
gar den Königstitel; nach desten Tode aber erfuhr Galatien das
allgemeine Schicksal und wurde in eine römische Provinz verwandelt. 25
Armenien, nach der Bibel von Ara m, nach den Griechen
von Armenus, einem Gefährten des Jason, benannt, war die
Beute eines jeden Siegers, und stand daher nach und nach un-
ter den Astyrern, Medern, Persern, Macedoniern und gehörte,
nach Alexanders Tode, zu Syrien. Als Antiochus der Große den
römischen Waffen erlag, zerfiel es in Groß- und Klein-Ar- 100
m e n i e n durch die Statthalter A r t a x i a s und Z a r i a d r i s,
welche beide den Königstitel annahmen. Kampfe der Könige von
Syrien, um die Wiederecoberung dieses Landes, nachmals Kampfe
zwischen den Römern und Parthern über desten Besitz, machen die
kleinliche Geschichte Armeniens aus, welches zuletzt dennoch den
Römern zu Theil wurde.
Parthien oder Part hiene, als Provinz, südöstlich vom
kaspischen Meere, von Hyrkanien, Arien, Karmanien, Medien und
ringsum von Gebirgen eingeschlostcn; als parthisches Reich,
vom Oxus bis zum Euphrat, vom kaspischen bis zum indischen
Meere reichend, mit der Hauptstadt Ktesiphon, am Tigris,
war ein rauhes Land mit wilden Einwohnern, Abkömmlingen der
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Sulla Antonius Alexanders
2 Einleitung,
auf einander- folgten. Die Darstellung selbst ist entweder ethno-
graphisch, wo die Schicksale jedes einzelnen Volkes vom Anfang
bis zu Ende vorgetragen werden, oder synchronistisch, wenn
die Volker gleichzeitig, nach ihrem Wirken und Streben, neben
einander erscheinen.
Dunkel und schwankend ist der Anfang der Geschichte eines
jeden Volkes, weil sie eben aus der Sage hervorgeht, die durch
Zusatz oder Hinweglassung der weiter Erzählenden ihre Gestalt und
Farbe oft wechselt und ändert. In der schwebenden Ungewißheit
aber herrscht die Phantasie am freiesten, darum beginnen fast alle
Völkergeschichten mit der dichterischen Schilderung eines goldenen
Zeitalters. Was das sehnende Herz sich ersinnen mag, und
bei fortgerücktem Alter in der Vergangenheit sucht, in der Jugend
von der Zukunft erwartet, das stellten die Dichter in jenen Bildern
goldener.tage, die vorüber sind, zusammen. Unschuld, fleckenlose
Sittenreinheit, harmlose Einfalt bereiteten den Menschen einen un-
gestörten Frieden. Die Natur, ewig jung und ewig blühend, spende-
te im Ueberfluß und freiwillig, was die Sinne vergnügt, und das
Bedürfnis erheischt.
In vierfacher Stufenfolge erscheint der Mensch bei seinen
allmaligen Entwickelungsperioden. Ein freier Sohn der Natur,
erringt er zuerst die tägliche Nahrung entweder durch die Jagd
oder durch den Fischfang. Das Band der Geselligkeit fesselt
ihn noch nicht an seines Gleichen, denn ein Nachbar würde
ihm ja seinen Fang schmälern; unstät durchschwarmt er Feld und
Wald, schwimmt über Ströme, segelt mit seinem Nachen dm
Küsten entlang, duldet oft die grausamsten Entbehrungen und steht
in Lebensweise, so wie an geistiger Entwickelung, nur wenig über
den vierfüßigen Bewohnern der Erde oder dem Adler, der sich aus
den Lüsten auf seinen Raub hernieder stürzt. Von dem Menschen, so lan-
ge er als Jager und Fischer heimathlos und einzeln von Ort zu Ort
schweift, hat die Geschichte noch nichts zu berichten, denn, in traurigem
Einerlei verfließt ihm ein Tag und ein Jahreskreis wie der andere
bis ans Ende seines mühevollen Lebens.
Ein weniger peinliches Loos gewahrt schon die zweite Bil-
dungsstufe dem Menschen. Er hat Thiere gezähmt, nützliche
Heerden um sich gesammelt, seinen Unterhalt durch deren Milch
und Fleisch, seine Bekleidung durch ihre Wolle oder ihre Felle ge-
sichert. Ein Familienleben findet nun statt; zahlreiche Söhne,
Töchter, nebst ihren Gatten, Gattinnen und Kindern reihen sich um
das Familienhaupt; der Stammvater ist ihr Gebieter, Priester und
König; das patriarchalische Hirten leben tragt den Keim
einer rein menschlichen Entwickelung der Geisteskräfte in sich.
Sorgfalt, Ordnung, weiser Rath, kluge Berathung, selbst Muth
und Entschlossenheit werben abwechselnd nöthig den vergrößerten
Haushalt zu lenken, zu bewahren und zu sichern. Doch die Mit-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
f
62 Zweiter Zeitraum.
ehrte. Der als blödsinnig verspottete Lucius Junius Bru-
tus wurde der Stifter einer repub likanischen Verfassung,
2u> Tarquinius Superbus aber mußte das römische Gebiet verlassen,
v. Ch. seiner, gleich ihm gehaßten Faniilie, nachdem seine Tyrannei
24 Jahre, die Regierung aller Könige 243 Jahre gedauert. Ein
roher, kriegerischer Geist beseelte damals noch das Volk der Römer.
Zweiter Z e i t r a u m.
Von Cyrus bis auf Alexander den Großen, von 555 bi6
333; eine Zeit von 222 Jahre tu
§• 16.
Persien.
Quellen: Zend - Avcsta; die bibl. Schriften: Esra, Rchemia, Daniel, Esther;
Herodot; des Ktesias Fragmente; .Vonophon u. dessen Cyropädie; Diodorus Si-
culus; Arrian; Justin. — Aklgei». Welthistorie B. Iv. S. 318, ff. Heerens Handb.
der Eesch. d. Staaten des Altcrth. 4e Aust. 1821, Pr. 2 Thlr. 12 Gr.
Die Provinz Persien enthielt ungefähr 6000 Quadrat-
Meilen, war demnach etwas größer als Norwegen, und wurde
westlich vom persischen Meerbusen, Susiana und Carmania, nörd-
lich von Medien, östlich von Scythien und südlich vom indischen
Meere begrenzt. Der Araxes, in dessen Nahe Persepolis, und
der Cyrus, an welchem Pasargada lag, durchströmen dieses
Land und ergießen sich sodann in den persischen Meerbusen. Oest-
lich von Persepolis siel der Medus in den Araxes. Sandige,
unfruchtbare, durch den Samum ungesunde Gegenden, besonders
an der südlichen Küste, wechselten mit gras- und wasierreichen
Strichen im Innern, wahrend die nördlichen Theile wiederum
rauh, öde und durch räuberische Horden unwirthbar waren. P er-
sepolis, der Begrabnißort der persischen Könige, wo sie aber
nie wohnten, galt für die Hauptstadt; in dem festen Schlöffe
Pasargada wurde des Cyrus Leichnam aufbewahrt. Die Per-
ser, ursprünglich ein rohes, aber tapferes Hirtenvolk, theilten sich
in zehn Stamme, die drei edlen Kriegerstamme der Pasarga-
den, Moraphier und Maspier; in die der Ackerbauer, die
Panthialaer, Derusiaer und Ger manier; endlich in
die der Hirten, die Daer, Marder, Dropiker und Sa-
tz a rti er. Aus der Familie der Acham enid en, die zu den
Pasargaden gehörte, stammten die persischen Könige. Bis auf Cy-
rus standen die Perser unter der Botmäßigkeit der Meder.
Cyrus, der früher Agradates geheißen und seinen Na-
men nach dem ersten, über die Meder am Cyrus erfochtenen
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Extrahierte Personennamen: Lucius_Junius Cyrus Cyrus Alexander Alexander Daniel Esther; Herodot Arrian Welthistorie Heerens_Handb Carmania Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus
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die Kinder. Wir hatten ein eigentümliches Gefühl im Halse, während
unser Blick den Tälern folgte und vergebens nach einer Spur von See
spähte. Es war eine schöne Landschaft, wild und großartig, wie an der
Westküste Norwegens. Oben auf den Bergen lag frischgefallener Schnee-
dazwischen aber schoben sich dunkle Schluchten, deren Boden die Fjorde
bildeten; wir konnten sie zwar nicht sehen, aber wir ahnten sie. Über dies
Gebirgsland bis nach Godthaab zu gelangen, schien uns eine Kleinigkeit
zu sein.
(7. Die Grönländer der Westküste, a. Einfluß der Zivili-
sation.) In frühereu Zeiten singen die Eskimos Vögel mit einem Wurf-
pfeil; sie konnten viele damit fangen, doch war die Zahl der erlegten Vögel
nicht größer als ihr Zuwachs, und alles, was er verwundete, wurde die
Beute des Jägers. Wenn er jetzt aber in eine Schar Eidergänse hinein-
schießt, so macht er viele lebensunfähig, ohne daß sie ihm zugute kommen.
Wir können uus deswegen nicht damit schmeicheln, daß wir seine Fangmethode
verbessert haben.
Dagegen haben wir ihm einen unersetzlichen Schaden mit allen unseren
europäischen Produkten zugefügt. Wir haben ihm Gefallen an Kaffee, an
Tabak, Brot, europäischen Stoffen und Putz beigebracht, und er hat uns
seine unentbehrlichen Seehundsfelle und seinen Speck verkauft, um sich diese
augeublicklichen zweifelhaften Genüsse zu ermöglichen. Inzwischen verfielen
sein Frauenboot sowie sein Zelt in Ermangelung von Fellen, ja, es geschah
sogar, daß der Kajak, die Bedingung für sein Dasein, ohne Bezug am
Strande lag; die Lampeu im Hause mußten oft im Winter gelöscht werden,
weil es an Speck fehlte, da man den Wintervorrat zum Teil schon im
Herbst verkauft hatte. Der Grönländer selber hüllte sich während des Winters
oft in schlechte europäische Lumpen statt in die guten, warmen Pelzkleider,
die er früher getragen, die Armut griff mehr und mehr um sich, die
Sommerreisen mußten zum größten Teil eingestellt werden, da ja Frauen-
boot und Zelt fort waren, und man mußte das liebe lange Jahr in den
engen Häusern leben, wo ansteckende Krankheiten mehr denn je herrschten.
(b. Weihnachten in Godthaab.) Und dann kam das Weihnachts-
fest heran. In bezug auf dessen festliche Begehung wollen die Grönländer
hinter keinem anderen Volk zurückstehen. Schon Monate vorher beginnen
die Vorbereitungen. Die Frauen sind eifrig mit dem Anfertigen einer Un-
menge von schönen Kleidungsstücken, Anoraks, Beinkleidern und Kamikeru
beschäftigt, die mit strahlenden Stickereien verziert werden. Die ganze
Familie, von den allerjüngften bis zu den ältesten Mitgliedern, muß von
Kopf zu Fuß in neuen festlichen Gewändern erscheinen. Besonders die
jungen unverheirateten Mädchen müssen sich putzen. Gehören sie einer der
bessergestellten Familien an, die im Dienst der Handelskompagnie stehen, so
pflegen die Eltern im Sommer mit dem Schiffe etwas besonders Schönes
an Stoffen aus Kopenhagen kommen zu lassen, wie man es nicht in der
Kolonie findet, am liebsten Seide, ja es ist sogar vorgekommen, daß sie
Sammet für ihre Töchter verschrieben haben. In ihrem neuen Staat, der
gewöhnlich in aller Stille angefertigt wird, kommen sie dann plötzlich an
dem großen Fest zum Vorscheiu, eiue immer strahlender als die andere.
Unterhalten sich die Fraueu anderer Länder über Putz und Kleider, so
tun es die getansten Grönländerinnen nicht minder. Ich kann freilich nicht
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