Vorwort,
9c.it ein Handbuch fût Schüler sollte werden, um Ihne»
den Zeit-Gewinn zu verschaffen, den sie bisher durch Dik-
tiren solcher Gegenstände verloren haben;— um ein Vorbe-
reitungsbuch für den Unterricht in ihre Hände zu bringen,
dauerhafter und wohlfeiler als ihre Schreibhefte.
Es kann nur Compilation seyn, und läßt mich auf kein
Verdienst rechnen.
Da ich das Werk selbst im Verlage behalte, und es
nur an die Titl. Herren Pranumeranten und Subscribente»
versende, dasselbe aber bis jetzt noch nicht in die Hände
der Schüler gelangt, so darf ich bitten, es auf dem
Wege freundschaftlicher Mittheilung zu würdigen, mich
Irrenden gütigst zu belehren, und meine Rechtfertigung
zuhören. ,/
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
Naturlehre
§. 1.
Nutzen.
Die Naturlehre wird ihres großen Nutzens
wegen au^ in Landschulen gelehrt. Sie gibt
tunleu 0 zur Erhaltung der Gesundheit; er-
hebt Gewerbe und Landwirthschaft; gibt dem
Menschen Ruhe, indem sie den Aberglauben
verscheut, und erhebt das Gemüth zum un-
endlichen Schöpfer der Welt, dessen Allmacht,
Weisheit und Güte wir bewundern lernen.
Das Studium der Naturlehre war es,
welches die zwey größten Naturforscher des
vorigen Jahrhunderts, Boyle und New-
ton, zu den heiligsten Regungen leitete. Es
erweckte bey dem Erstem solche Ehrfurcht ge-
gen den unendlichen Schöpfer, daß er bey
dem Namen Gottes immer in Nachdenken
versank, und machte Letztern bey dem Aus-
spruche des Namens Gottes jederzeit zittern.
Blicken wir bey allen Naturerscheinungen
auf Gott hin, so sehen wir überall seine
Allmacht und weise Lenkung und Einrichtung;
wir fassen aber auch, daß er der Natur Ge-
setze gab, nach welchen sie. unabänderlich wir-
ken muß.
§. 2.
Vorbegriffe.
Die verschiedenen Dinge, welche sich in
der Welt, über, auf und unter der Erde be-
i.
Welchen Nutzen
schafft dienatur-
lehre?
2.
Was heißt Na
tnr?
1
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
73
Naturgeschichte.
§. 1.
Begriff.
Naturgeschichte ist die Wissenschaft, welche
alle Naturkörper beschreibt, nach ihren Kenn-
zeichen unterscheiden, und ihren Nutzen oder
Schaden kennen lehrt.
§- 2.
Eintheilung der Naturkörper.
Sämmtliche Naturkörper theilt man nach
ihren Hauptunterschieden in drey Bereiche:
1) in Thiere, jene Körper, welche sich will-
kührlich bewegen können, durch einen Mund
nähren, und fortpflanzen.
2) in Pflanzen, welche sich nicht selbst
bewegen können, und durch Wurzeln ihre Nah-
rung empfangen.
s) in Mineralien, die keine Bewegung und
kein Leben haben, und nur durch Anhäufung
von Außen größer werden.
Man theilt die Natur diesem nach in drey
Reiche: in das Thierreich, Pflanzenreich und
Mineralreich.
§. s.
I. T h i e r r e i ch.
Man kennt bereits über 16,000 Arten von
Thieren; aber die Summe aller Einzelnen ist
unzählbar.
1.
Was versteht
man unter Na-
turgeschichte?
2.
Wie theilt man
sämmtliche Na-
turkörper nach
ihren Hauptun-
terschieden ein?
5.
In welche Rei-
che theilt mall
die Natur?
4.
Wie vielerlei)
Arten von Thie-
ren kennt man?
V
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
79
Naturgeschichte.
lange Zeit kein Bedenken trug, ihn für eine
Gattung menschlicher Wesen mit geringern
Fähigkeiten anzusehen.
Er trinkt das Wasser nur ans hohler Hand,
und bedient sich der Vorderfüße wie Hände.
Allein er hat weder Vernunft noch Spra-
che, und alle Versuche, ihn reden zu lehren,
sind vergeblich gewesen, und müssen nach dem
Vau seiner Organe vergeblich bleiben.
Er hat aber ausnehmende Geschicklichkeit
und Trieb, menschliche Handlungen nachzu-
ahmen.
Diesen Trieb benutzen auch wohl die Men-
schen. Wenn z. B. die Indianer Pfeffer und
Kokusnüsse einsammeln wollen, so pflücken sie
in Gegenwart der Affen solche Früchte, legen
sie gleichsam spielend auf einen Platz zusam-
men und entfernen sich. Kaum sind sie weg,
so kommen die Affen, welche zugesehen haben,
machen es eben so, und ersparen mit dieser
Spielerey den Menschen viele Zeit und Mühe.
Durch diesen Trieb verleitet gerathen sie
auch in Gefangenschaft.
Man wascht sich vor den Augen eines
Affen das Gesicht, und setzt dann, statt des
reinen Wassers, einen Topf voll Leimwasser
hin. Der Affe macht es nach, verkleistert sich
aber das Gesicht, und wird gefangen. Oder
man zieht Stiefel an, und laßt andere mit
Leim stehen. Er ziehet sie an, kaun aber nicht
mehr laufen.
Der Affe ist außer dem Menschen das
einzige Geschöpf auf Erden, welches sich auch
anderer Waffen bedient, als die ihm Natur-
gegeben hat.
Er bricht starke Zweige von den Bäumen,
und schlagt um sich, oder wirft mit Steinen
und dergleichen Dingen nach seinen Feinden.
Gewöhnlich sieht man große Schaaren oft
b. seinen Gei-
steskräften nach?
c. seiner Ge-
schicklichkeit
nach?
ll. von seiner
Gefangenneh-
mnng?
o. von seiner
Vertheidigung?
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
41
Naturlehre.
natürliche, wenn auch seltene, Erscheinungen.
Unkundige Leute sehen sie für plötzliche Wun-
der an und gerathen bey ihrem Anblicke in
Angst und Furcht, weil sie thörichter Weise
glauben, es werde Unglück oder wohl gar das
Ende der Welt angedeutet.
Glänzende und feurige Lufterscheknnngen
unterscheiden sich im Allgemeinen in der Art,
daß Erstere nur von Brechung der Lichtstrah-
len , Letztere aber von wirklicher Entzündung
der ^uft und von elektrischem Feuer herrühren.
bensonnen u.dgl.
195.
Wie unterschei-
den sich glänzen-
de und feurige
Lnfrerscheinnn-
gen?
§. 15.
Erde.
Die Erde, als Element angenommen,
ist ein trockener, lockerer Körper, welcher keinen
Geschmack hat, nicht aufgelöst und nicht aus-
gedehnt werden kann, und den größten Theil
unsers Erdbodens ausmacht.
Es gibt viele Erdarten, z. B. Sand-,
Thon-, Kalk-, Kiesel-Erde; sie werden aber
nie ganz rein, sondern immer vermischt ange-
troffen^
194.
Was ist Erde
als Element?
195.
Gibt es mehrere
Arten Erde?
§» 16»
Zersetzung der Körper.
Die Körper lassen sich ln ihre Bestand-
theile oder Stoffe, und diese sich wieder weiter
zerlegen oder zersetzen; endlich aber stossen wir
auf Bestandtheile, welche wir nach unsern ge-
genwärtigen Kenntnissen nicht weiter Mehr
zerlegen können, und sie daher als die ein-
fachsten ansehen.
Diese nicht weiter zerlegbaren heißen Ur-
stoffe oder Elemente.
Es gibt so viele Elemente, als es einfache
Stoffe gibt, die sich uicht weiter zerlegen las-
196.
Was heißt man
Elemente?
197.
Wie viel gibt es
Elemente?
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Naturlehre.
tert werden kdnne, so lang seine Erscheinung
am andern Orte dauere, und daß die cirirte
Person anfalle Fragen ordentlich antworte. Allein
solches ist offenbar Unmöglichkeit und Unsinn.
Sogenannte Geisterbeschwörer suchen Un-
wissende zu betrügen, und geben vor, die
Todten rufen zu können; allein der Leichnam
hat keine Bewegung mehr, und die Mittel,
welche solche Geisterbeschwörer brauchen, sind,
natürliche. Es gibt verschiedene Werkzeuge,
wodurch mittelst der Lichtstrahlen Abbildungen
von allerley Dingen, also auch von schreckli-
chen Gestalten vorgestellt werden können, ob-
gleich diese Dinge selbst nicht vorhanden sind;
es können durch gewisse Spiegel selbst Men-
schen vorgestellt werden, wenn nur ihr Por-
trait zu haben ist.
Die allgemeine Eigenschaft der Vewegbar-
kekt widerlegt den Aberglauben des Bannens.
Es ist eine offenbare Unmöglichkeit, durch
Worte oder Zeichen einen Menschen, der gehen
will oder im Laufe ist, auf einmal unbeweg-
lich zu machen, ohne durch äußere Gewalt
auf ihn einzuwirken, denn es kommt ihm we-
sentlich freye Bewegung zu. Lächerlich wäre
es zu denken, daß eine plötzliche Lähmung
der Glieder im menschlichen Körper durch blos-
se Zeichen, durch bloßes Hermurmeln gewisser
Worte bewirkt werden könne.
Beyspiele, welche man erzählt, oder sich
auch zutrugen, beruhen auf Trug. — Jene,
welche als Banner gelten, haben gegen Bezah-
lung mit andern den Spaß abgemacht, sich
als Diebe auf einen Baum zu setzen und Obst
zu pflücken, das sie stehlen wollten; wenn der
Eigenthümer kommt, stellen sie sich, als wa-
ren sie festgebannt, und bitten um Loslassung.
Er gibt ihnen sodann auf ein verabredetes
Zeichen die Loslassung.
45
206.
Können Todte
vorgefordert
werden?
207.
Kann man durch
Zeichen oder
Worte Menschen
bannen?
c
208.
Man weiß aber
Beyspiele des
Bannens?
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
117
Mensch.
befindet sich in der Hirnschale, und ist die
Hauvtquelle aller Bewegungen und Empfin-
dungen, daher es auch bey dem Menschen am
größten ist *).
Eine Verlängerung des Gehirnes durch
die Rückenwirbel hindurch bildet das Rücken-
mark.
Die Nerven sind doppelte Fasern, welche
in 12 Paaren aus dem Gehirne kommen, und
die fünf Sinne möglich machen, auch Gehirn-
nerven heißen; und in 50 Paaren aus dem
Rückgrade, welche deßwegen auch Rückgrads-
nerven heißen.
Durch die Nerven, welche im ganzen Kör-
per verbreitet sind, entsteht das Gefühl, das
aber nicht in allen Theilen des Körpers gleich
stark ist.
An den Fingerspitzen ist das feinste Ge-
fühl, da sie mit der feinsten Haut und vielen
Nerven versehen sind. Man unterscheidet das
Glatte und Rauhe, Harte und Weiche, und
da jede Farbe sich anders anfühlet, so kann
man durch Anfühlen die Farben bestimmen,
und zwar ist dieses Gefühl bei Blinden am
feinsten, und man hat viele Beyspiele, daß
Blinde die Farben erkannten, und falsche Mün-
zen von echten unterschieden **).
21.
Was ist das Rü-
ckenmark?
22.
Was sind Ner-
ven?
25.
Wie entsteht das
Gefühl?
24.
Kann man durch
das Gefühl auch
Farben erken-
nen?
*) Die geringste Verletzung des Gehirnes kann au-
genblicklichen Tod nach sich ziehen. Wir müssen
daher auch hier die Weisheit des Schöpfers be-
wundern, welcher diese zarten Theile in eine
feste hart durchdri'ngliche Schale gelegt hat.
**) Alle Sinne des Menschen sind Beweise der Weis-
T)et£ des Schöpfers, und fordern den Menschen zur
Anbetung auf. Im Auge hat der Schöpfer eine solche
himmlische Flamme angezündet, daß ihr aller Glanz
der Edelsteine nicht gleich kommt. Es erblickt die
Schönheiten der Welt. Was dem Auge entgeht,
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
124
Mensch.
Verstand, Vernunft, Gedächtniß, Wille, Ein-
bildungskraft.
Die Seele steht mit dem Körper in der
innigsten Verbindung, und besonders durch das
Gehirn, weil aus diesem die Nerven ausgehen,
durch welche wir äußere Eindrücke fühlen, in
uns aufnehmen, und uns davon auch Vorstel-
lungen machen können.
Die Fähigkeit, äußere Eindrücke zu fühlen,
aufzunehmen und sich dann Vorstellungen zu
machen, nennt man den äußern Sinn.
Die Werkzeuge, wodurch die Seele mit
dem Körper in äußere Verbindung gesetzt ist,
und Eindrücke aufnimmt, nennt man die äus-
sern Sinnenwerkzeuge.
Der äußern Sinne sind fünf, und so auch
der äußern Sinnenwerkzeuge:
1. Das Gefühl, — dieses ist im ganzen
Körper verbreitet, aber am feinsten auf der
Zunge und den Fingerspitzen;
2. Der Geschmack, dessen Werkzeug die
Zunge;
5. Der Geruch, dessen Werkzeug die Nase;
4. Das Gehör, mit seinem Werkzeuge, dem
Ohre;
5. Das Gesicht, dessen Werkzeug das Au-
67.
In welcher Ver-
bindung steht die
Seele mit dem
Körper?
68.
Was nennt man
äußern Sinn?
69.
Was nennt man
Sinnenwerkzeu-
ge?
70.
Welche sind die
äußern Sinne
und Sinnen-
werkzeuge?
ge ist.
Der Mensch erhält nicht blos Eindrücke,
welche ihm durch seine äußern Sinnenwerk-
zeuge zukommen, sondern er nimmt auch Ver-
änderungen in seinem Innern wahr, und kömmt
zu Anschauungen, d. h. zur Kenntniß seines
innern Zustandes; — dieses Vermögen nennt
man seinen innern Sinn.
Das Vermögen, daß wir wissen, was in
unserm Innern vorgeht, heißt Bewußtseyn.
Das Gegentheil des Bewußtseyns ist der
Zustand der Ohnmacht, des Schlafes, des
Todes.
71.
Was heißt iiuie-
rcr Sinn des
Menschen?
Was heißt Be-
wußtseyn?
73.
Was ist das Ge-
gentheil des Be-
wußtseyns?
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Landeskunde von Bayern.
zu bekriegen, und ihre Streitigkeiten nicht mit
Gewalt zu verfolgen, sondern sie bey der Bun-
desversammlung anzubringen, welcher alsdann
obliegt, die Vermittlung durch einen Ausschuß
zu versuchen, und falls dieser Versuch fehl-
schlagen sollte, und demnach eine richterliche
Entscheidung nothwendig würde, solche durch
ein wohlgeordnetes aus sich selbst gebildetes
Gericht zu bewirken, dessen Ausspruche sicl) die
streitenden Theile zu unterwerfen haben. Je-
der Staat hat zu einem Bundeskriege nach
seiner Volksmenge eine gewisse Anzahl Trup-
pen zu stellen.
Die Versammlung der Vundesmitglieder,
Bundes-Versammlung genannt, hat ihren Sitz
zu Frankfurt am Main.
Die vorzüglichsten Mitglieder der Bundes-
versammlung sind:
1. Oesterreich, 2. Preußen, 5. Bayern,
4. Sachsen, 5. Hannover, 6. Württemberg,
7. Baden, 8. Hessen, y. Dänemark, 10. Nie-
derlande, 11. mehrere andere, und endlich 12.
die 4 freien Städte: Lübek, Frankfurt, Bremen,
Hamburg. Ihre Stimmenzabl ist verschieden.
Unter den europäischen Staaten hat Bay-
ern den dritten Rang im deutschen Bunde nach
seiner Ausdehnung und Volkszahl.
§. 17.
Existenz.
Bayerns geographische Lage ist nicht gün-
stig.
Denn, 1. ein bedeutender Bestandtheil
hangt mit dem Mutterlande gar nicht zusam-
men, und dadurch ist die Kraft des Staates
geschwächt.
2. Es ist nur im Osten durch das Vöh-
merwald-Gebirge und im Westen durch den
171
60.
Wo hat die
Bimdesver-
samm'llng ihren
Siy?
61.
Welche sind die
Mitglieder des
teutschen Bun-
des?
82.
Welchen Rang
hat Bayern?
83.
Ist Bayerns
geographische
Lage günstig für
seine Sicherheit?
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Vaterlands-Geschichte
§. i.
Eingang.
Darstellung der Begebenheiten eines Lan-
des, welches ein Volk sein Vaterland nennt,
heißt Vaterlands-Geschichte.
Man lehret Vaterlandsgeschichte auch in
Landschulen, um durch die edlen Beyspiele die
Liebe zum Vaterlande und zum Regenten,
und edle Nacheiferung zu wecken, — um durch
traurige Beyspiele vor Verirrungen zu war-
nen, — und um durch den Gang der Bege-
benheiten einsehen zu lernen, wie ein Ereign iß
das andere nach sich zieht.
Wir behandeln die Geschichte Bayerns,
weil es unser Vaterland ist.
Sie soll uns in Kurzem lehren, den Ur-
sprung der Nation; — ihre und des Vater-
landes merkwürdigen Schicksale unter den ver-
schiedenen Regentenhausern; — der Regenten
heilbringende Thaten, auch Fehlgriffe, und der
Bewohner nachahmungswürdige oder warnende
Thaten ; endlich den Stufengang der Gesittung,
und den Zustand des Landes.
§. 2.
Urgeschichte.
Das Volk der Bayern har ein ehrwür-
diges Daseyn. Es kam ursprünglich aus Asien
nach Gallien, in das heutige Frankreich, mit
Völkern, die man Gallier oder Celten nannte *).
1.
Was heißt Va-
terlandsgeschich-
te?
2.
Warum lehret
man auch in den
Landschulen Va-
terlandsge-
schichte?
3.
Welche Landes-
geschichte haben
wir zu behandeln
und was?
4.
Welche ist die
älteste Geschichte
Bayerns?
*) Ist die Landkarte damit zu verbinden.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Ortsnamen: Bayerns Asien Gallien Frankreich Bayerns