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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 75

1872 - Heidelberg : Weiß
to — ii Fraiitrctd) und besonders in England bestunden, wurden jedoch nur in e„ Mittel- und Kleinstaaten Deutschlands getroffen; Preußen und Ostereich 'wollten vou-nüem^konsmutionelleu Staatswesen nichts wissen. Indessen gaben die Verfassungen und Koikitutionen m,ganz Europam .Machen Kämpfen Veranlassung; denn ieder Teil, Volk wie^ Fürst suchte ’iie iitcftgewalt an sich zu bringen. Ein solcher Kampf (x\u(treboiutton ,rach im Jahr 1830_^nfrankreich aus. tn Holge dessen Karl X, [1830 »er Nachfolger Midwsg'-esxml., vertrieben wurde, und sein Verwandter. Wnlivv von Orleans, auf den französischen Thron gelangte. Dieser thronäje^T^ Bttcbrit^t~o^Tte Einfluß auf Deutschlaiid, wo Unzufrieden-iciteu aller Art gegen die Regierungen herrschten. Man verlangte bessere mb freiere Verfassungen, mehr Rechte für die Bürger, Abschaffung mancher mißbrauche, volksfrennbliche Minister. Die wenigsten dieser Forderungen vurben erfüllt, uitb so blieb auch die Unzufriedenheit des Volkes mit ihren/ Regierungen. Diese ungünstigen politischen Zustände waren auch Ursache. / mt! viele tanfenb ftamiliüljiarflilmmfa answanberten. . [ Hüfti n e wohlthätige Einrichtung fällt in btcseit Zeitraum, nämlich »er Zollverein. Bisher belegte jeber Staat die Waren, welche ein- ober /ff4/ iu§gefuhrttoürm, nach Gutbünken mit Zoll. Dies erschwerte natürlich Dcmbel und Gewerbe. Es vereinigten sich deshalb viele Regierungen nur ßrenßen und führten in ihren Staaten gleiche Zölle ein. So kam der Zoll. >erein zu Stande, woran aber Österreich und einige norddeutsche Staaten feinen Teil nahmen. 69. Die Revolution von 1848. ftiidtirifl P klili vv. der durch diejulirevolution auf den frauzösischen Zhiw™grtimfnicit war, vergaß gar bald seine Versprechungen, das Volk nach der beschworenen Verfassung zu regieren. Das Wohl seiner eigenen Familie lag ihm mehr am Herzen als das des französischen Volkes. Immer mehr suchte er die erlangte Gewalt zu erweitern, wodurch er sich den Haß des Volkes in weit größerem Maße zuzog, als sein Vorgänger Karl X. Da brach endlich im Februar 1848 die Revolution ans. Ludwig Philip^-Kob jiadmblolanti, und Frankreich erbteiiltne. Xeftub-lif auij che_ V er.iaü -tuttg. Louis Napoletui Vonavarte. ein .Mm des Kaisers Napoleon, warb im Dezember desselben Jahres zum ersten Präsidenten der Republik erwählt. Am 2.Dez/mb£i .1851 löste er indes die National-Versammlung gewaltsam ans"und herrschte von da an mit unumschränkter Gewalt. Am 2. Dezember 1852 ließ er sich als Napoleon Iii. zum Kaiser der Franzosen ernennen. Für ganz Europa, besonders aber für Deutschland, war diese französische Umwälzung von der größten Bedeutung. In wenig Tagen waren alle deutschen Staaten von der Bewegung ergriffen, und mit Ungestüm verlangte das Volk die Erfüllung feiner Wünsche. Die wichtigsten Forderungen waren : 11 die Freiheit, sich L der alle Angelegenheiten des Staates in Wort und Lchnst ungehindert aussprechen' zu dürfen (Rel | 2) das Recht, Waffen zu tragen (Volmhe)vaffnung/und sich feber ^etf an jedem Ort zu gemeinsamen Beratungen versammeln zu dürfen (freies Persamm-_lungsrecht); 3) die Einführung von öffentlichen Mrichteu, uisbesondere der Geschworenengerichte; 4) Aufhebung des verhaßten Mrndeltms und Umgestaltung Dentfchlanbs in zeitgemäßer Weise. Die meiwk Fürsten bewilligten diese Forderungen; der König von Preußen indes und der Kaiser von Aster-

2. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 317

1845 - Heidelberg : Winter
$. 106. Die Entstehung der nordamerikanischen Freistaaten. 317 errungen hatten, wie sie denn überhaupt in diesem Kriege gegen so viele Feinde (zu denen Holland und viele Staaten in Ostindien getreten waren) bewundernswürdige Anstren- gungen machten. Mit der neuerlangten Hülfe entschied Washington (in Vereinigung mit Lafapette) den Landkrieg dadurch, daß er 1781 bei Jorkstown ein englisches Heer zur Ergebung zwang, worauf die Engländer zu Lande nichts Bedeutendes mehr unternehmen konnten und alle von ihnen gemachten Friedensvorschläge von den Amerikanern zurück- gewiesen sahen. Gegen die übrigen Mächte waren jedoch die Engländer zur See meist glücklich, und noch im letzten Jahre dieses Krieges gab ihr glänzender Seesieg bei Guadeloupe über die Franzosen, und Elliots tapferevertheidigung von Gibraltar gegen die schwimmenden Batterieen der Spanier den Beweis von Englands Übergewicht. Die Ermüdung aller kriegführenden Theile führte endlich 1783 den Frieden zu Versailles herbei, in welchem Eng- land die Unabhängigkeit der (dreizehn) nordame- rikanischen Freistaaten anerkannte, denen noch ein Theil von Canada, Neuschottland und die Schutzherrschaft über sechs indianische Stämme und dadurch das uner- meßliche Gebiet imwesten zufiel. Der nordamerikanische Freistaatenbund gab sich 1789 eine eigene Verfassung, indem die höchste gesetzgebende Ge- walt bei dem aus der Kammer der Senatoren und der Kammer der Repräsentanten bestehenden Congresse, die höchste vollziehende Gewalt aber bei dem an der Spitze des Congresses stehenden Präsidenten ist, der alle vier Jahre > neu gewählt wird. Der erste Präsident war Washington. Schon unter seiner Regierung wurde der Staatenbund um drei neue Staaten vermehrt, und gegenwärtig umfaßt dieser merkwürdig rasch wachsende Freistaat 26 einzelne Staaten mit fast 17 Millionen Einwohnern; welche sich zwar alle

4. Geschichte der Neuzeit - S. 115

1883 - Freiburg : Herder
Katharina Ii. Erste Teilung Polens, 115 Konfderationen (Verbindungen) zur Durchfhrung eines Beschlusses einzugehen; einer solchen Konfderation stellte sich aber in der Regel eine andere gegenber, daher entstanden Fehden und Brgerkriege. Der pol-nische Adel war 120000 Familien stark und besa weitaus den grten Teil des Bodens, den ihm leibeigene Bauern bearbeiteten. In den wenigen Stdten entwickelte sich kein zahlreicher Brgerstand, daher hatte Polen keinen Gewerbflei und blieb trotz seines Reichtums an Getreide und Vieh ein armes Land, das berdies von einer halben Million Juden ausgebeutet wurde, die von den Gutsherren alle Schenken und Branntweinbrennereien pachteten, alle Geldgeschfte machten und den ganzen Kleinhandel in Hnden hatten. Ein solches Reich konnte unmglich einen Kampf mit seinen mchtigen Nachbarstaaten aushalten, obwohl es auf ungefhr 14 000 Quadratmeilen 16 Millionen Einwohner zhlte, der Adel kriegerisch war und eine vortreffliche Reiterei stellte, die rohen Bauern ein ausgezeichnetes Material fr ein regulres Fuvolk htten liefern knnen. Mehr als ein König, z. B. auch der edle Jo-Hannes Sobiesky (f. S. 91), und mehr als ein Staatsmann sagte den Ruin der ganzen Nation voraus, wenn nicht eine feste Staats-ordnung begrndet werde; allein der Adel hrte nicht auf solche war-nende Stimmen, sondern setzte sein Treiben fort, das er die polnische Freiheit nannte. Die nichtkatholischen Polen, nmlich die wenig zahlreichen Prote-1tattten und die Bekenner der byzantinischen Kirche, zu denen der grte Teil der unteren Volksklasse in den sdstlichen Provinzen gehrte, wurden unter dem gemeinschaftlichen Namen Dissidenten begriffen. Sie hatten 1573 alle staatsbrgerlichen Rechte erhalten, die aber wiederholt angegriffen und 1763 wesentlich geschmlert wurden. Nach Gustavs Iii. Tod (1763) lie Katharina Ii. russische Truppen in Polen einrcken, angeblich zum Schutze der polnischen Wahlfreiheit, in der That jedoch, um die Wahl ihres Gnstliugs Stanislaus Poniatowsky durch-zusetzen, was ihr auch gelang (1764). Unter ihrem Schutze verlangten die Dissidenten die Wiederherstellung ihrer alten Rechte, bildeten eine Konfderation und erzwangen auch eine neue Toleranzakte; die russischen Truppen blieben aber dennoch in Polen stehen, und der russische Gesandte Repnin schaltete wie ein Diktator, wobei ihm eine bedeutende Anzahl polnischer Adeligen fr russisches 'Geld oder aus Parteiha als Werk-zeuge dienten. Dagegen bildeten patriotische Adelige eine Konfderation zu Bar (1. Mrz 1767), unterlagen aber nach heldenmtigem Kampfe der russischen bermacht. Unterdessen hatte Friedrich Ii. die Teilung Polens bei Katharina Ii. angeregt und bereitwilliges Entgegen-kommen gefunden, und zuletzt gab auch Kaiser Joseph Ii. dieser Raub- 8 *

5. Geschichte der Neuzeit - S. 246

1883 - Freiburg : Herder
246 bersicht der Ereignisse von 1815 bis 1870. Sklaverei nur noch eine Frage der Zeit sei, und ba sie ohnehin durch den Tarif benachteiligt waren und als groe Grundbesitzer und fein-gebildete Herren dem norbtichen Bauer und Handwerker wie Edelleute stolz gegenberstanden, faten sie einen raschen Entschlu nud konstituierten eine Konfderation von 11 Staaten: Virginien, Nord- und Sud-karolina, Tennessee, Arkansas, Georgia, Florida, Alabama, Mississippi, Louisiana, Texas (4. Februar 1861). Sie gaben sich eine provisorische Verfassung, whlten Jefferson Davis zu ihrem Prsibenten und Richmoub in Virginien zur Hauptstabt. Diese Konfberation zhlte 91/2 Millionen Einwohner, barunter 4 Millionen Sklaven; die Nordstaaten, die Union, etwa 22 Millionen. Prsibent Lincoln gab sich umsonst alle Mhe, eine Ausshnung zu bewirken; der Krieg begann im April durch die Konfderierten, welche das Fort Sumter im Hafen von Charleston wegnahmen. Anfangs war das Waffenglck auf Seiten der Konfderierten, welche bessere ^Offiziere hatten und gleich anfangs alle Kraft aufboten. Sie siegten in der ersten Schlacht, bei Bull-Run, zwischen Richmoub und der Bunbesstabt Washington, und diese Gegend blieb fernerhin der Schauplatz der grten Schlachten, wo sich endlich auch der Krieg entschied. Das Unionsheer rannte wiederholt mit aller Macht gegen das fonfberierte an (1863 bei Freberiksburg und Chancellorsville), wurde aber von Lee und Jackson, den tchtigen Feldherren der Konfderierten, blutig zurckgewiesen, nur bei Gettysburgh widerfuhr Lee das gleiche Schicksal durch den Unionsgeneral Meade; keine dieser Schlachten dauerte (mit Ausnahme der von Bull-Run) weniger als 2 Tage und keine kostete unter 20 000 Mann. Da die Union ist en endlich doch die Oberhand gewannen-, verdankten sie ihrer bermacht aus dem Wasser; sie blockierten die sblichen Seehfen und verhinberten die Zufuhr von Waffen und anbereu Vorrten aus Europa, fuhren mit ihren Dampfern in den Mississippi-Strom ein, bemchtigten sich besseren, schnitten baburch die Verbinbung der sblichen Konfberations-staaten unter einanber ab und faten die Staaten Tennessee und Alabama von der Seite her. Hier befehligte General Sherman das untonistische Heer, als die Hauptarmee in dem General Graut einen tchtigen Obergeneral erhalten hatte. Auf seineu Befehl marschierte Sher-man von Tennessee nach Georgia, wo er die Hafenstadt Savannah am Atlantischen Ocean einnahm, von hier nach Charleston in Sdcarolina und drang immer weiter nordwrts vor in die Gegenden, ans welchen Lees Armee mit Lebensmitteln versorgt wrbe. Dieser mute jetzt gegen Graut einen Hauptschlag führen, bevor Sherman herankam; er wagte ihn, wrbe aber in fnftgigen Kmpfen um Petersburg zurckgedrngt und kapitu-tierte am 9. April 1865, welchem Beispiele die brigen Heeresabteilungen

6. Erdkunde - S. 199

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 199 stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe. Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen- fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren. e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben. Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan. Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten in das Innere aus. tlordafrika. Ägypten. Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen- staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive" führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^ Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und 2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp- tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der

7. Erdkunde - S. 206

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 206 — Nördlich des Kaplandes liegen zwei von holländischen Voeren (buren — Bauern) gegründete Republiken: 1. der Oranje-Freistaat (131000 qkm und 207 000 E.) mit dem Hauptort Bloemfoutein (6000 E.); 2. die Südafrikanische Republik (früher Transvaalstaat) (327 000 qkm und 1 Mill. E.) mit der Hauptstadt Pretoria (8000 E.). In beiden Staaten wird ausgedehnte Rindvieh-, Schaf- und Pferdezucht betrieben; auch die Mineralschätze (Kohlen, Silber, Bild 74. Dar-es-Saläm. Kupfer u. s. w.) sind bedeutend. Vor allem liefert die Südafrika- nische Republik außerordentlich viel Gold (1897 um 233 Mill. Mark ausgeführt). Die ergiebigsten Goldfelder liegen bei der schnell empor- gewachsenen Stadt Johannesburg (über 100 000 E.). Dieser natürliche Reichtum des Laudes war aber ein mächtiger Reiz für die Habsucht der Engländer, gegen welche die Boeren ihre Freiheit wiederholt in blutigen Kämpfen zu verteidigen hatten. Ostafrika. Zu Portugal gehört der Freistaat von Ostafrika, früher Mocambique (769 000 qkm. und ca. 1 Mill. E.) zwischen der De- lagoa-Bai und dem Rovumafluß.

8. Erzählungen aus der Geschichte - S. 244

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
244 Ebenso ergieng es dem Gesetz, welches auf die Einfuhr von Thee einen geringen Zoll setzte. Die Kolonisten, welche einmal beschlossen hatten, sich von England nicht besteuern zu lassen, wenn sie -nicht auch ihre Vertreter im englischen Parlamente htten, widersetzten sich auch dieser Abgabe, so gering sie war sie be-trug 3 Pence aufs Pfund nur um ein Recht, das sie bean-spruchten, nicht aufzugeben; und als zwei englische Regimenter in den Kotonieen ankamen, um die Zollbeamten in der Erhebung der Steuer gegen Widersetzlichkeit oder Gewalt zu schtzen, steigerte sich die Erbitterung bis zu offenem Ausbruch. Im Hasen von Boston lagen Schiffe mit 342 Kisten Thee, welche die "ostindische Kompagme dahin gebracht hatte; am 18. Dezember 1773 erbrach das gereizte Volk die Kisten und warf den Thee ins Meer. Diese Gewaltthat war das Zeichen zum offenen Kriege. Der Hafen von Boston wurde gesperrt, und die Stadt sollte den Scha-den ersetzen. Jetzt traten aus dreizehn Provinzen 51 Abgeordnete Zu einem Congre in Philadelphia zusammen, um die Rechte der Kolonisten zu wahren. Aller Verkehr mit England wurde abge-brochen, und Boston sollte gegen einen Angriff geschtzt werden; doch wollte man sich nicht vom Mutterland lossagen. Ein Ver-such der englischen Truppen, Boston in ihre Gewalt zu bekommen, wurde zurckgeschlagen. Als aber neue Truppen geschickt wurden, um die Kolonisten zu unterwerfen, erklrte der Congre am 4. Juli 1776 die Unabhngigkeit der dreizehn vereinigten Provinzen Ma|]~achiffets, New-Hampshire, Rhode-Island, Connecticut, New-L)ork, Rew-Jerfeq, Pennsilvanien, Delaware, Maryland, Virginien, Nord- imb Sdcarolina, Georgia. An dem hierauf folgenden Kriege zwischen den vereinigten Provinzen und England betheiligten sich bald auch Frankreich und Spanien aus Nab gegen die furchtbar gewordene Macht Englands. Der Pole Koscinsko, die Franzosen Lasayette und Rochambeau kmpften mit Glck fr die amerikanische Unabhngigkeit. Das gr'e Verbiet )t aber um die Freiheit seines Vaterlanbes hat sich der General Washington erworben. George Washington, 1733 in Virginien geboren, hatte sich schon in beut frheren Kriege zwischen England und Frank-reich, nach welchem dieses Kanada an England abtreten mute, durch Muth und Klugheit groes Ansehen unter seinen Mitbrgern erworben. Als der Kampf zwischen den Kolonieen und dem Mutterlande ausbrach, wurde er von dem Congre in Philadelphia zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt, welches die Provinzen zu stellen beschlossen hatten. Durch Vorsicht, und wo es galt durch khnen Muth fhrte er seine Mitbrger aus den grten Schwierig-keiten zum Siege und sicherte sich den Ruhm eines groen Feld-

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 539

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 197. Die katholische Kirche seit dem Konzil von Trient. 539 6. Unter den Freiwilligen, welche nach Amerika eilten, um am Befreiungskriege teilzunehmen, befanden sich auch Lafayette und der junge Kosciuszko. Lafayette (geb. 1757 zu Chavagnac im Departement der obern Loire) hatte die Fregatte, auf der er landete, auf eigene Kosten ausrüsten lassen und wurde vom Kongreß zum Generalmajor ernannt. 7. Georg Washington wurde 1732 auf der Pflanzung seines Vaters in Virginien geboren und war 1752 in die Bürgermiliz eingetreten, in welcher er als Oberstleutnant gegen die Franzosen focht. 1759 trat er aus dem Kriegsdienst. Beim Ausbruche der Feindseligkeiten rüstete er die Milizen von Virginien auf seine Kosten aus und übte sie in den Waffen. Der Kongreß ernannte ihn zum Obergeneral. Nachdem er von 1783 an wieder zurückgezogen als Privatmann gelebt, wurde er 1789 zum Abgeordneten des Kongresses gewählt, der den Vereinigten Staaten eine neue Verfassung geben sollte. Durch das Vertrauen seiner Mitbürger wurde er Präsident des neuen Staatenbundes. Nach Umfluß der vierjährigen Amtsbauer warb er 1793 abermals und 1797 Zum brittenmale gewählt, nahm aber das brüte Mal die Würbe nicht mehr an. Washington starb auf seinem Sanbgute in Mount Vernon (Mannt Wernön) 1799. Er hat für Amerika nicht bloß die Freiheit erkämpft, sonbern auch die Krone, die ihm amerikanische Offiziere anboten, runb-weg ausgeschlagen. 8. Benjamin Franklin war 1706 zu Boston geboren, erlernte die Buchbruckerkunst und zeichnete sich durch sein unermübliches Streben aus, durch Selbststubium sich zu unterrichten. Er gab eine pennsylvanische Zeitung und einen Almanach heraus. Die englische Regierung ernannte ihn zum Generalpostmeister, setzte ihn aber wieber ab, als er für die Sache seiner Lanbsleute in die Schranken trat. Die Provinzen sanbten ihn 1776 insgeheim nach Paris. Als Frankreich die Unabhängigkeit der Staaten anerkannt hatte, würde er Gesanbter am französischen Hofe und kehrte erst nach Unterzeichnung des Friebens mit England nach Pennsyl-vauien zurück. Dreimal wählten ihn feine Mitbürger zum Gouverneur von Pennsylvanien, und als er 1790 starb, trauerte die ganze Nation um ihn, und auch in Frankreich orbnete auf Mirabeaus Vorschlag die Nationalversammlung eine breitägige Trauer an. Franklin ist auch der Erfinber des Blitzableiters und des elektrischen Drachens und wirkte fetir wohlthätig als Volksschriftsteller. 8 197. Die katholische Kirche seit dem Konzil von Trient. 542) Auf der allgemeinen Kirchenversammlung von Trient wurde nicht nur der katholische Lehrbegriff vielfach schärfer ausgesprochen, sondern durch dessen weise Beschlüsse wurdeu auch viele Mißbräuche abgestellt. Die katholische Kirche erfreute sich deshalb, aller Angriffe ungeachtet, eines neuen Aufschwunges, wozu hauptsächlich auch die verehrungswürdigen Persönlichkeiten derer beitrugen, welche seither mit der päpstlichen Tiara geschmückt wurden und welche die bischöflichen Stühle bestiegen. Für die großen 23*

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 631

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 227. Österreich. 631 eines Bundesstaates in sich enthalte, nämlich ein erbliches Oberhaupt in der Persou des Regenten des mächtigsten deutschen Staates, ein Staatenhaus und ein Volks hau s. Bon dem Orte, wo die Mäuuer dieser Richtung ihre Erklärung abgegeben hatten, erhielten sie den Namen Gothaer. § 227. Österreich. (1815—1849.) 626) Österreich hatte durch die kluge Politik Metternichs unter den europäischen Staaten den ersten Platz errungen und hielt sich deshalb vorzüglich berufen, die konservativen Interessen in Europa zu wahren. Zu diesem Zwecke veranstaltete es die Fürstenkongresse in Aachen (1818), Troppan (1820), Laibach, 1821. Verona, und die Konferenzen deutscher Minister in Karls 1822. bad (1819) und in Wien. Allein das Bestreben Metter-i8i9. nichs, die Ruhe aufrechtzuerhalten, artete in ein unwürdiges Bevormundungssystem aus, und aus Furcht vor gefährlichen Steuerungen wurde die Entwicklung der geistigen und materiellen Kräfte Deutschlands zurückgehalten. Die väterliche und wohlwollende Regierung Franz' I. und seines Sohnes Ferdi-E-nand I. machte zwar das alte System erträglich, und man war ms-zur Ruhe umsomehr geneigt, als Österreich nach so vielen Jahren 1848-der Anstrengung und der Opfer der Ruhe auch wirklich bedurfte. So übte das Jahr 1830 ans die innern Angelegenheiten keinen Eo. Einfluß aus, aber die Verbreitung des Koustitutionalismus in den übrigen deutscheu Staaten Europas weckte die Sehnsucht nach ähnlichen politischen Einrichtungen um so eher, als die Selbständigkeit der einzelnen Kronländer trotz der Beibehaltung der alten Landesverfassungen vielfach nur eine scheinbare war. Es bedurfte deshalb nur eines Anstoßes von außen, um auch in Österreich Unruhen hervorzurufen. 627) Diesen Anstoß gab die Entthronung Louis Philipps, des Königs der Franzosen. Der Sturz dieses Fürsten, dessen Stellung man für die gesichertste hielt, und die darauf erfolgte Proklarniernng der Republik regte überall die Hoffnung an, dieselben oder doch annähernde Erfolge erreichen zu können. So brachte denn der März 1848 auch in Wien, wo nicht nur die März Bürger, sondern vorzugsweise auch die Studenten sich an der politischen Bewegung beteiligten, Sturmpetitionen, Abdankung des Ministeriums Metternich's und die üblichen „Errungenschaften" , denen bald eine neue Verfassung folgte. Damit kehrte 25. aber die Ruhe nicht zurück, fremde Emissäre schürten vielmehr im
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