Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Lüneburg
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines
Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in
Hannover entscheiden ließ.
Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In
das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner-
schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu-
friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu-
tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover
pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei
Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen.
Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht
mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera
aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden
des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr-
jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz
zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in
die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des
Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König
Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge-
schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre
1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden,
nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker
wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft
sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen
und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte
sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten
Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der
König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und
diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle
friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von
Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs.
Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz
ward.
Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm
von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt
gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und
uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han-
noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng
ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Iv Wilhelm Ernst August Georg_V. Hannovers Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Frankreich Landdrostei
Lüneburg Hamburg Langensalza Hannover
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wenig eßbare Pfl.; — die Wälder v. düsterem Ansehen, da die Blätter
ohne frische grüne Farbe «.meist eine lederartige.fortsetzung der Rinde
sind; — regelmäßiger Wechsel der Rinde anstatt des der Blätter. —
Wälder von Gummibäumen, Akacien. — Gutes Bauholz. — Flachs
u. Indigo wild; viele Grasarten. — B. Eingeführte: sämmtl. europ.,
anierikanische u. a. gedeihen vortrefflich, z. V. Getreide, Obst, Wein,
Taback, Maulbeer.
§. 176. Thierw elt. — Arm an Säugethieren; nur Beutelthiere,
Känguruh u. Känguruhratte, der dachsähnliche Wombat, Stachelschwein
(auf der Känguruh I.), — der Tingoe od. wilde Hund, das einzige
Raubthier, doch zähmbar. — Reich an schön gezeichneten Vögeln, arm
an Singvögeln; z. B. der straußartige Emu, ohne Schwanz, u. Flügel,
mit borstigen Federn; der schwarze Schwan; Hühner; Fasanen; Papa-
geien. — Giftige Schlangen. — Walfisch, Robben, Delphin. — Alle
europ. Hausthiere gedeihen vortrefflich, besonders Schafe (an 12 Will.
Stück). Wilde Rinderheerden.
§. 177. Mineralreich. — Saustr. besitzt sehr ergiebige Blei-,
Kupfer- u. Eisenminen; außerdem Silber, Gold, Braunstein, Graphit,
Schwefel, Salz, Halbedelsteine; — Oaustr. bedeutende Steinkohlenlager;
— unweit Bathurst neuerdings sehr ergiebige Goldminen entdeckt.
§. 178. Bevölkerung.— Die Urbevölkerung, schwärzliche M a-
layen od. Australneger, roh und stumpf, ohne alle staatliche Ein-
richtung, zieht sich vor den Weißen in das unwirthliche Innere zurück,
wo sie aus Mangel verkommt. Bildsamer u. zuthunlicher sind die hell-
farbigeren Inselbewohner. — Die europ. Bevölkerung (seit 1788),
meistens Engländer, im S. auch Deutsche, beträgt über 300,000. —
Strafkolonien.
Der Cont. ist mehr für Viehzucht, als für Ackerbau geeignet, obwol
auch letzterer mit gutem Erfolg betrieben wird. Üppige Bergweiden,
weitläuftig stehende und daher gut begraste Hochwälder. Das Innere
uncultivirbar.— Haupt ausfuhrprodukte: Schafwolle (1849—36 Mill.
Pf. nach England), Fleisch, Häute, Metalle, Getreide, Gummi, Baum-
rinde als Gerbestoff, — Wein nach Kalkutta. — In Neusüdwales be-
deutende Industrie, in Saustr. nicht unerhebliche Anfänge. — Pro-
jectirte Dampfschifflinien: !. v. Southampton über Suez, Singapur,
Batavia, durch Torres Str. nach Sidney (13,288 engl. M., in 60 Ta-
gen) u. weiter bis Port Nicholson auf Neuseeland (im Ganzen 14,488
M.) — oder: 2. v. Southampton über Panama nach Port Nicholson
(11,500 M.) u. Sidney (12,700 M.). — Ein Segelschiff gebraucht bis
Sidney 4—5 Monate.
I. Kolonie Neusüdwales od. Oftaustralien, — im I. 1849
— 246,000 E. — Steinkohlen, Industrie, gute Häfen und lebhafter
Handel. Bedeutende Viehzucht; 1846 — c. 7 Mill. Schafe, 1% Mill.
Rinder, 82,000 Pferde. — Sidney am Pt. Jackson, H., 38, E.;
gegründet 1788 mit 1011 Menschen, worunter 756 deport. Verbrecher.
— Paramatta 10,. Windsor 6,. — Im So. der Distrikt Port Phi-
lipp (32, E.) mit der 1839 gegründeten, blühenden Kolonie Australia
Felir, wo Melburne Ii,.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Nicholson Jackson
Extrahierte Ortsnamen: Braunstein Bathurst England Kalkutta Neusüdwales Saustr Southampton Singapur Batavia M. Port_Nicholson Neuseeland M. Southampton Panama
75
2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden.
3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker.
Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis
40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar-
menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan.
Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).—
An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche
China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. —
Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große
Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch
ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele
Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche
Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung,
und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; —
knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden,
despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für
finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die
vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die
Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert;
seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi-
derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. —
Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao,
Buddhismus.
Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan,
Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut.
Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten
furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be-
liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl,
bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill.,
Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.).
— Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs,
Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum-
wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff.
u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen-
schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer
Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende
Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien,
Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit-
dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung
der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle
Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen.
Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca
Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber
nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die
Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe.
2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil-
dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. —
H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Ortsnamen: Transkaukasien Georgien Tiflis China China Europa England Frankr Indien Malacca Kalifornien Centro-America Ningpo Schanghai Peking_H. Nanking Macao Hongkong Victoria Formosa Hainan China Dalat H'laffa
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auf wenige Seemeilen den angrenzenden Uferstaaten
vorbehalten.
Als hauptsächliche Fanggründe für Wale gelten die
Polarmeere. Der Robbenschlag geschieht namentlich an
den Küsten des Nördlichen Eismeeres und bei Neufund-
land. Auch der Stockfischfang ist am ergiebigsten auf
den grossen Bänken von Neufundland. Die Heringsfischerei
wird fast an allen Küsten der Nord- und Ostsee, nament-
lich aber an der schottischen Ostküste in ausgedehnter
Weise betrieben. Die Schwammfischerei ist sehr beträcht-
lich an den östlichen Gestaden des Mittelmeeres, die
Korallenfischerei im Mittelmeer, die Perlen- und Perlmutter-
fischerei bei Ceylon, in dem Persischen Meerbusen und
im Roten Meere.
Der Gesamtwert der Seefischereiprodukte repräsentiert
jährlich mehrere hundert Millionen.
' Allein der Wert der in der Nordsee jährlich gefangenen
Fische beträgt nicht weniger als 164 Millionen Mark. Die ein-
zelnen Staaten, deren Küsten an die Nordsee grenzen, sind an
diesem Ertrage sehr verschieden beteiligt. England zieht jähr-
lich ein Kapital von fast 85 Millionen Mark aus den Gewässern der
Nordsee, Schottland etwa 28'/2 Millionen Mark, so dass sich der
Anteil Grossbritanniens an dem Ertrage der Nordseefischerei auf
beinahe 3a des Gesamtertrages stellt. Hinter Schottland an dritter
Stelle folgt Hollaiid mit einem Ertrage von 19 Millionen Mark,
dann kommt Frankreich mit einem solchen von 12 Millionen
Mark. Erst an fünfter Stelle steht Deutschland, das für etwa
10 Millionen Mark Fische aus der Nordsee gewinnt. Norwegen
erzielt einen Ertrag von 4, Belgien einen solchen von 3,5 und
Dünemark von 1,5 Millionen Mark. — Das Gewicht der jährlich
in der Nordsee gefangenen Fische stellt sich auf V\ï Millionen
Centner oder 3072 Pfund auf den Hektar. /
§ 20. Die pflanzlichen Produkte der Meere sind gegenüber
den Produkten aus dem Tierreiche nur von geringer
Bedeutung. Von Belang ist nur das Seegras (eine Laich-
krautart), das besonders an seichten, schlammigen Stellen
der Nord- und Ostsee wächst, von Stürmen oft massen-
haft ans Land geworfen wird und bei der Kissen-
und Matratzenfabrikation einen wichtigen Handelsartikel
bildet.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Neufundland Ostsee Ceylon Persischen_Meerbusen Nordsee Nordsee England Nordsee Schottland Grossbritanniens Schottland Frankreich Deutschland Nordsee Belgien Nordsee
90
Hopfenbau in der Rheinebene, Waldwirtschaft und
Gebirgsindustrie (Uhren- und Holzindustrie) im
Schwarzwalde, Fabrik- und Gewerbethätigkeit in den
Städten. Handel und Verkehr wird durch den Rhein-
strom, den Neckar und die Rheinbahnlinien gefördert.
Karlsrulie (91 Tsd.). Residenz. Wichtige Handels- und
Fabrikstadt (Möbelfabrikation und Maschinenbau-
anstalten). Technische Hochschule.
Baden (16 Tsd.). Weltberühmtes Bad.
Pforzheim (30 Tsd.) Hauptsitz der deutschen (-rold- und
Silberwarenindustrie, die ihre Erzeugnisse nach allen
europäischen Ländern ausführt.
Mannheim, an der Mündung des Neckar in den Rhein
(115 Tsd.). Wichtigste Handels- und Industriestadt
Badens. Endpunkt der Rheindampfschiffahrt, Stapel-
platz für alle überseeischen Produkte, wie für die Er-
zeugnisse des eigenen Landes. Hauptmarkt für Hopfen,
Tabak („Pfälzer Tabak") und Sämereien. Fabriken für
Spiegelglas. Maschinen- und andere Eisenwaren, Chemi-
kalien und Farbwaren, Papier und Tapeten.
Heidelberg am Neckar (38 Tsd.). Universität. Wein und
Tabakhandel. Grossartige Schlossruinen.
Freiburg im Breisgau (56 Tsd.). Universität. Metallindustrie.
Offenlnirg (10 Tsd.). Abzweigung der Schwarzwaldbahn
(nach Konstanz). Industrie.
Konstanz am Bodensee ('20 Tsd.). Bodenseehafen. Industrie.
§112. 2) Grossherzogtum Hessen. Die Hauptländer Rhein-
hessen und Starkenburg umfassen den nördlichen Teil
der oberrheinischen Tiefebene und fast den ganzen
Odenwald. Oberhessen, durch die Umgebimg von
Frankfurt a. M. von den Hauptländern getrennt, um-
fasst die unwirtlichen Bergmassen des Vogelsberges
und die fruchtbare Wetterau. Fast Vs des ganzen
hessischen Bodengebietes ist bewaldet. — Der Acker-
bau wird namentlich in der Rheinebene und in der
Wetterau schwunghaft betrieben und liefert reiche
Erträge an Getreide, Obst, Wein (Scharlachberger,
Liebfrauenmilch, Laubenheimer, Niersteiner) und
Tabak. Rindviehzucht und Bergbau (Kohlen und
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
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klein. Auch an Vieh und Fleisch deckt Deutschland seinen Be-
darf nicht. Pferde werden fast aus allen Nachbarländern, Rind-
7deh wird aus Dänemark, Österreich-Ungarn, Speck, Schmalz,
Rauchfleisch und Fleischextrakt besonders aus Amerika eingeführt.
Die Viehausfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf Schweine und
Schafe. — Heringe- werden in grossen Mengen aus England,
Norwegen und den Niederlanden importiert.
Auch die deutsche Forstwirtschaft vermag nicht alle Be-
dürfnisse der Industrie zu befriedigen. Bau- und Nutzholz
wird aus Österreich-Ungarn und Skandinavien eingeführt; aus-
ländische Hölzer für den Schiffbau und die Möbelindustrie
werden aus Mittelamerika, Mexiko, den Antillen, sowie Ostindien
und den ostasiatischen Inseln bezogen ; demgegenüber besteht
eine geringe Holzausfuhr besonders nach Westen.
Sehr bedeutend ist die Ausfuhr an Erzeugnissen «les Berg-
baues. Die Einfuhr englischer Steinkohlen und böhmischer
Braunkohlen wird durch eine ganz bedeutende Steinkohlenausfuhr
nach den westlichen Nachbarländern, sowie nach Russland, der
Schweiz und Österreich-Ungarn überwogen. Salz wird besonders
nach Belgien und den Niederlanden, nach Dänemark und der
Schweiz ausgeführt. Die Einfuhr an Erzen (Eisenerzen aus
Frankreich, der Balkanhalbinsel etc.) übertrifft die Ausfuhr an
Wert, wenn sie auch an Gewicht hinter ihr zurückbleibt, da
Deutschland viele wertvolle Metalle (Silber, Gold, Zink etc.)
vom Auslande beziehen muss.
$ 93. Kolonialwaren, Südfrüchte, Wein und feine Spirituosen,
sowie Petroleum bezieht Deutschland fast nur vom Auslande :
Kaffc aus Brasilien, Java, Ceylon etc., Gewürze von den Ost-
indischen Inseln, Ceylon, Westindien, Tabak aus den Vereinigten
Staaten, Brasilien, West- und Ostindien, der Türkei etc. — Süd-
früchte (Citronen, Orangen, Weintrauben), frisch und getrocknet,
werden besonders aus den Mittelmeerländern bezogen. Weine
kommen aus Frankreich, Italien, Ungarn, Spanien, Portugal und
einigen Gegenden fremder Erdteile (z. B. Kap.-Weine). Aus-
geführt wird wenig Wein, aber viel Bier, vor allem aus Bayern.
Die Rohstoffe der Weheindustrie liefert zum grössten Teile
das Ausland. Schafwolle wird aus Australien, Lama- und
Alpakawolle aus Südamerika, Flachs aus Russland, Baumwolle
aus den Vereinigten Staaten und Ostindien, Baumwolle7i- und
Leine7igarne aus England, Roh- und Florettseide aus der Schweiz
und Italien eingeführt. Absatzgebiete für die Erzeugnisse dieser
Industrie sind die Nachbarstaaten Deutschlands, die deutschen
Kolonien und andere überseeische Gebiete.
5
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Rauchfleisch
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Dänemark Amerika England Norwegen Niederlanden Skandinavien Mittelamerika Mexiko Ostindien Russland Belgien Niederlanden Dänemark Frankreich Balkanhalbinsel Deutschland Deutschland Brasilien Ceylon Ceylon Westindien Brasilien Ostindien Türkei Frankreich Italien Ungarn Spanien Portugal Bayern Australien Südamerika Russland Ostindien England Italien Deutschlands
Gebirges und den nordöstlichen Teil des lothringischen
Stufenlandes. Durch Fruchtbarkeit des Bodens zeichnet
sich vor allem die Rheinebene aus. Fast Xu des Bodens
ist waldbedeckt. Das Saarbecken birgt grosse Steinkohlen-
lager. Der Ackerbau gewinnt Getreide, Wein, Hopfen,
Tabak etc., der Bergbau Steinkohlen, Eisen und Salz. Die
Industrie, begünstigt durch reiche Wasserkräfte und be-
deutende Kohlen- und Eisenproduktion, ist sehr entwickelt,
namentlich die Baumwollen- und Eisenindustrie. Der
Handel ist ein sehr lebhafter und wird durch vorteilhafte
Verkehrswege, insbesondere durch den Rhein-Marne- und
Rhein-Rhonekanal wesentlich gefördert.
a) Nieder-Elsass.
Strasslmrg an der Iii (145 Tsd.). Hauptstadt des Reich sland es.
Festung. Wichtiger Knotenpunkt der Hauptstrassen zwischen
Frankreich und Deutschland und längs des Rheins. Leb-
hafter Handel in Wein und anderen Landesprodukten. Be-
deutende Fabrikthätigkeit. Kaiser-Wilhelms - Universität.
"Weltberühmt das herrliche Münster.
Hagenau (18 Tsd.). Hopfenbau und Industrie.
b) Ober-Elsass.
Colmar (35 Tsd.). Baumwollenindustrie.
Mülhausen (83 Tsd.): Mittelpunkt der Elsässer Baumwollen-
und Eisenindustrie.
c) Lothringen.
Metz (60 Tsd.). Festung. Handel mit Wein, Obst und Obst-
konserven.
Saargeniiiiid (14 Tsd.). Plüsch- und Sammetfabriken.
f) Deutschlands Kolonieen.
A. Allgemeines.
§ 133. Während die meisten europäischen Staaten schon seit
mehreren Jahrhunderten Kolonieen besitzen, nach welchen
sie die Erzeugnisse ihrer Industrie ausführen, um dafür
Kolonialwaren, Metalle etc. einzutauschen, ist Deutschland
1
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Marne- Rhein-Rhonekanal Nieder-Elsass Frankreich Deutschland Rheins Hagenau Ober-Elsass Colmar Lothringen Deutschlands Deutschland
134
Im Altertum war Italien der Kern ties grossen römischen
Reiches, welches alle Mittelmeerländer und weite Hinter-
länder derselben umfasste. Im Mittelalter blühten be-
sonders Kunst und Wissenschaft in Italien. Noch heute
werden die Meisterwerke der berühmten italienischen
Maler, Bildhauer und Baumeister bewundert.
Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bildet der
Ackerbau, der besonders in der Poebene mustergültig
betrieben wird. Die wichtigsten Getreidepflanzen sind :
Mais, Weizen und Reis. Von grosser Bedeutung für die
Ausfuhr ist der Olivenbau, die Südfrucht- und Weinkultur.
Die Viehzucht, namentlich die Rindviehzucht steht in
Norditalien in hoher Blüte (Parmesankäse). Von hervor-
ragender Bedeutung ist die Seidenraupenzucht, die ihren
H auptsitz in der Lombardei hat. Von der gesamten
Seidenproduktion der Erde liefert Italien Vs. Die Küsten-
fischerei gewinnt Sardellen, Anchovis, Austern und
Korallen. Der Tintenfisch liefert Sepia (braune Tusche)
und das weisse Fischbein (die Rückenschale des Tieres).
Der Bergbau ist nur durch die Gewinnung von
Schwefel (Sizilien) und Marmor (Carrara) von Wichtigkeit.
Die Industrie, in der Italien im Mittelalter die Lehr-
meisterin der europäischen Völker war, ist dort heut-
zutage im allgemeinen von untergeordneter Bedeutung.
Die Armut an Mineralien, namentlich an Steinkohlen
und an zuverlässigen Wasserkräften, lässt die Gross-
industrie nicht recht zur Entwiekelung kommen. Am
hervorragendsten ist die Seidenindustrie, deren Haupt-
mittelpunkte Mailand und Bologna bilden. Auf einer
sehr hohen Stufe stehen ferner die Strohutflechterei,
die Korallenverarbeitung, die Glasindustrie und das
Kunstgewerbe in Alabaster- und Marmorarbeiten, in Mo-
saiken, Terracotta, Silberfiligranarbeiten u. a. m.
Der Handel Italiens ist seit alter^Zeit ^ ein sehr leb-
hafter, was bei der günstigen Seeinge des Landes nicht
überraschen kann. Welche grosse Rolle Italien während
des Mittelalters durch Venedig, Genua, Florenz etc. im
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
18li
Der Ackerbau liefert alle Getreidearten, auch Reis,
Wein (Portwein, Muskateller, Sherry, Malaga), Olivenöl,
Kork, Espartogras (das zu allerlei Flechtwerken und zur
Papierbereitung dient) und Südfrüchte.
Die Viehzucht liefert die besten Maultiere und Esel.
Dagegen ist die altbekannte Schafzucht der Merinos in
Verfall geraten. Wilde Stiere werden in den Gebirgen
gezüchtet für die Stiergefechte. In den südöstlichen
Küstengegenden blüht die Seidenraupenzucht und die
Cochenillezucht.
Der Bergbau, trotz des Reichtums der Halbinsel an
Mineralien vernachlässigt, hat sich neuerdings gehoben
und liefert namentlich Ausbeute an Kupfer. Silber, Blei
und Quecksilber.
Die Industrie hat für den Weltmarkt und Welthandel
wenig Bedeutung. Spezialitäten der spanischen Industrie
sind die Korkstöpfelfabrikation, die Espartoflechterei, die
Fabrikation blanker Waffen (Toledo), die Spitzenklöppelei
und die Gold- und Silberwarenindustrie. Sehr umfangreich
wird die Tabakfabrikation betrieben.
Der Handel steht im allgemeinen weit hinter dem der
meisten Staaten Europas zurück und ist weder der
günstigen Lage, noch der Erzeugungskraft des Landes
entsprechend.
Wichtige Ausfuhrartikel sind : Wein, Olivenöl, Süd-
früchte, Rosinen, Korke, Espartogras, Kupfer-, P>lei- und
Eisenerze, Quecksilber.
A. Königreich Spanien.
a) Handelsplätze : * Madrid. :i: Barcelona. Valencia.
* Sevilla. * Malaga. Murcia. Saragossa. Cartagena.
Granada. Jerez. Cadiz. Valladolid. Bilbao. San-
tander. — Inselgruppe der Balearen und Pity usen.
b) Kolonieen: Presidios (Ceuta). Kanarische Inseln.
B Königreich Portugal.
a) Handelsplätze: * Lissabon. i: Oporto.
b) Kolonieen : Azoren. Madeira. Inseln des grünen Vor-
gebirges. Angola. Portug. Ostafrika. — Goa. Macao.
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Extrahierte Personennamen: Toledo
Extrahierte Ortsnamen: Malaga Europas Espartogras Spanien Madrid Barcelona Valencia Sevilla Malaga Murcia Saragossa Cartagena Granada Jerez Cadiz Valladolid Bilbao Ceuta Königreich_Portugal Lissabon Angola Ostafrika Macao
141
duktionsgebiete, welche Baumwolle, Thee, Reis, Weizen,
Kaffee, Tabak, Jute, Gewürze etc. weit über den Bedarf
liefern.
Die "Viehzucht wird besonders von den Nomaden in
den mittleren Steppen und Wüstenstrichen des Konti-
nents betrieben. Sehr wichtig ist die Seidenraupenzucht
in Ostasien, und von hoher Bedeutung sind Kamel und
Elefant als Lasttiere. Die Nordmongolen sind grössten-
teils Jäger- und Fischer Völker.
An mineralischen Schätzen ist der Erdteil reich. Die
grossen Kohlen- und Eisenlager sind aber noch nicht
genügend erschlossen. Besonders reich an edlen Metallen
sind der Altaï und die östlichen Gebirgsabhänge. In
mehreren Gegenden, besonders in Indien, gewinnt man
auch Edelsteine.
Die Industrie im Sinne der europäischen Fabrik-
industrie hat nur in Vorderindien Bedeutung. Doch
leisten einzelne Kulturvölker, besonders die Chinesen und
Japaner, in der handwerksmässigen Technik (Weberei,
Elfenbeinschnitzerei, Porzellan- und Lackwarenfabri-
kation etc.) Vorzügliches.
Der Handel Asiens entspricht nicht der Grösse des
Erdteils und dem Reichtum seiner Erzeugnisse. Der
Binnenhandel beruht zu einem grossen Teile, wie schon
vor Jahrtausenden, auf dem Karawanenverkehr. Für
die Anlage von Eisenbahnen ist durch die britische Re-
gierung in Ostindien, durch Russland in Kaukasien,
Sibirien und Russisch-Centraiasien und durch Japan in
letzter Zeit manches geschehen. Besser ist das Tele-
graphennetz entwickelt. Wichtig für den Handel sind
die von Europa ausgehenden Kabel. Der Seehandel ist
meist in den Händen der Europäer, besonders der Eng-
länder, Holländer, Franzosen und Deutschen. Die beiden
Haupthandelsgebiete sind Britisch-Indien und China,
auf welche allein fast 2/z des gesamten asiatischen
Aussenhandels entfallen. Ausgeführt werden haupt-
sächlich Rohstoffe (Erzeugnisse des Ackerbaues und
I
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Extrahierte Personennamen: Fischer_Völker
Extrahierte Ortsnamen: Ostasien Indien Ostindien Russland Kaukasien Sibirien Japan Europa Britisch-Indien China