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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 102

1852 - Osnabrück : Rackhorst
102 wenig eßbare Pfl.; — die Wälder v. düsterem Ansehen, da die Blätter ohne frische grüne Farbe «.meist eine lederartige.fortsetzung der Rinde sind; — regelmäßiger Wechsel der Rinde anstatt des der Blätter. — Wälder von Gummibäumen, Akacien. — Gutes Bauholz. — Flachs u. Indigo wild; viele Grasarten. — B. Eingeführte: sämmtl. europ., anierikanische u. a. gedeihen vortrefflich, z. V. Getreide, Obst, Wein, Taback, Maulbeer. §. 176. Thierw elt. — Arm an Säugethieren; nur Beutelthiere, Känguruh u. Känguruhratte, der dachsähnliche Wombat, Stachelschwein (auf der Känguruh I.), — der Tingoe od. wilde Hund, das einzige Raubthier, doch zähmbar. — Reich an schön gezeichneten Vögeln, arm an Singvögeln; z. B. der straußartige Emu, ohne Schwanz, u. Flügel, mit borstigen Federn; der schwarze Schwan; Hühner; Fasanen; Papa- geien. — Giftige Schlangen. — Walfisch, Robben, Delphin. — Alle europ. Hausthiere gedeihen vortrefflich, besonders Schafe (an 12 Will. Stück). Wilde Rinderheerden. §. 177. Mineralreich. — Saustr. besitzt sehr ergiebige Blei-, Kupfer- u. Eisenminen; außerdem Silber, Gold, Braunstein, Graphit, Schwefel, Salz, Halbedelsteine; — Oaustr. bedeutende Steinkohlenlager; — unweit Bathurst neuerdings sehr ergiebige Goldminen entdeckt. §. 178. Bevölkerung.— Die Urbevölkerung, schwärzliche M a- layen od. Australneger, roh und stumpf, ohne alle staatliche Ein- richtung, zieht sich vor den Weißen in das unwirthliche Innere zurück, wo sie aus Mangel verkommt. Bildsamer u. zuthunlicher sind die hell- farbigeren Inselbewohner. — Die europ. Bevölkerung (seit 1788), meistens Engländer, im S. auch Deutsche, beträgt über 300,000. — Strafkolonien. Der Cont. ist mehr für Viehzucht, als für Ackerbau geeignet, obwol auch letzterer mit gutem Erfolg betrieben wird. Üppige Bergweiden, weitläuftig stehende und daher gut begraste Hochwälder. Das Innere uncultivirbar.— Haupt ausfuhrprodukte: Schafwolle (1849—36 Mill. Pf. nach England), Fleisch, Häute, Metalle, Getreide, Gummi, Baum- rinde als Gerbestoff, — Wein nach Kalkutta. — In Neusüdwales be- deutende Industrie, in Saustr. nicht unerhebliche Anfänge. — Pro- jectirte Dampfschifflinien: !. v. Southampton über Suez, Singapur, Batavia, durch Torres Str. nach Sidney (13,288 engl. M., in 60 Ta- gen) u. weiter bis Port Nicholson auf Neuseeland (im Ganzen 14,488 M.) — oder: 2. v. Southampton über Panama nach Port Nicholson (11,500 M.) u. Sidney (12,700 M.). — Ein Segelschiff gebraucht bis Sidney 4—5 Monate. I. Kolonie Neusüdwales od. Oftaustralien, — im I. 1849 — 246,000 E. — Steinkohlen, Industrie, gute Häfen und lebhafter Handel. Bedeutende Viehzucht; 1846 — c. 7 Mill. Schafe, 1% Mill. Rinder, 82,000 Pferde. — Sidney am Pt. Jackson, H., 38, E.; gegründet 1788 mit 1011 Menschen, worunter 756 deport. Verbrecher. — Paramatta 10,. Windsor 6,. — Im So. der Distrikt Port Phi- lipp (32, E.) mit der 1839 gegründeten, blühenden Kolonie Australia Felir, wo Melburne Ii,.

3. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

4. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 2

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
2 Die Industrie gliedert sich: a) nach dem Umfange des Betriebes in Grossindustrie (Fabrikbetrieb) und Kleinindustrie (Handwerk). b) nach dem zu verarbeitenden Materiale in Metall- industrie (Eisen-, Gold-, Silberindustrie etc.), Textil- oder Gewebeindustrie (Woll-, Baumwoll-, Seiden-, Jute-, Leinenindustrie etc.), Glas-, Holz-, Leder-, Papier-, Chemikalienindustrie etc. B, Warenumsatz. § 5. Den Warenumsatz, d. h. den Ubergang oder Austausch der Waren aus den Händen der Erzeuger (Produzenten) in die der Verbraucher (Konsumenten) vermittelt der Handel. Der Handel hat seine Ursache in der ungleichen Verteilung der Produktionsbedingungen über die ganze Erde. Er bestrebt sich, diese Ungleichheit durch den Warenaustausch auszugleichen, also hier den Uberfluss zu mindern, dort dem empfundenen Mangel abzuhelfen. Hierdurch erhöht er nicht nur den Wert zahlreicher Produkte, sondern er schafft auch manchen an ihren Fundorten wertlosen Dingen durch Uberführung in Ver- brauchsländer erst einen Nutzen für die Gesellschaft. Je verschiedenartiger und zahlreicher daher die Erzeug- nisse und Bedürfnisse zweier Völker sind, desto not- wendiger wird zwischen ihnen der Ausgleich, desto leb- hafter Handel und Verkehr. § 6. Der Handel wird gekennzeichnet: a) nach seiner räumlichen Ausdehnung als: 1) Binnenhandel, d. h. Handelsverkehr zwischen den einzelnen Plätzen eines und desselben Landes. 2) Aiissenhandel, d. h. Austausch der Erzeugnisse ver- schiedener Länder. 3) Welthandel, d. h. Warenaustausch der Länder der ganzen Welt.

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 13

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
13 auf wenige Seemeilen den angrenzenden Uferstaaten vorbehalten. Als hauptsächliche Fanggründe für Wale gelten die Polarmeere. Der Robbenschlag geschieht namentlich an den Küsten des Nördlichen Eismeeres und bei Neufund- land. Auch der Stockfischfang ist am ergiebigsten auf den grossen Bänken von Neufundland. Die Heringsfischerei wird fast an allen Küsten der Nord- und Ostsee, nament- lich aber an der schottischen Ostküste in ausgedehnter Weise betrieben. Die Schwammfischerei ist sehr beträcht- lich an den östlichen Gestaden des Mittelmeeres, die Korallenfischerei im Mittelmeer, die Perlen- und Perlmutter- fischerei bei Ceylon, in dem Persischen Meerbusen und im Roten Meere. Der Gesamtwert der Seefischereiprodukte repräsentiert jährlich mehrere hundert Millionen. ' Allein der Wert der in der Nordsee jährlich gefangenen Fische beträgt nicht weniger als 164 Millionen Mark. Die ein- zelnen Staaten, deren Küsten an die Nordsee grenzen, sind an diesem Ertrage sehr verschieden beteiligt. England zieht jähr- lich ein Kapital von fast 85 Millionen Mark aus den Gewässern der Nordsee, Schottland etwa 28'/2 Millionen Mark, so dass sich der Anteil Grossbritanniens an dem Ertrage der Nordseefischerei auf beinahe 3a des Gesamtertrages stellt. Hinter Schottland an dritter Stelle folgt Hollaiid mit einem Ertrage von 19 Millionen Mark, dann kommt Frankreich mit einem solchen von 12 Millionen Mark. Erst an fünfter Stelle steht Deutschland, das für etwa 10 Millionen Mark Fische aus der Nordsee gewinnt. Norwegen erzielt einen Ertrag von 4, Belgien einen solchen von 3,5 und Dünemark von 1,5 Millionen Mark. — Das Gewicht der jährlich in der Nordsee gefangenen Fische stellt sich auf V\ï Millionen Centner oder 3072 Pfund auf den Hektar. / § 20. Die pflanzlichen Produkte der Meere sind gegenüber den Produkten aus dem Tierreiche nur von geringer Bedeutung. Von Belang ist nur das Seegras (eine Laich- krautart), das besonders an seichten, schlammigen Stellen der Nord- und Ostsee wächst, von Stürmen oft massen- haft ans Land geworfen wird und bei der Kissen- und Matratzenfabrikation einen wichtigen Handelsartikel bildet.

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 53

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
53 führt das Gebirge den Namen „rauhe Alb1'. Wegen der Rauheit des Klimas und der Dürftigkeit des Bodens ist der breite Rücken des Gebirges nur spär- lich bewohnt. Einen freundlichen Gegensatz hierzu bilden die fruchtbaren Querthäler, welche von N.w. her in das Gebirge einschneiden. Hier sind die Ab- hänge mit Buchenwaldungen bedeckt, und in den Thälern gedeihen Obst und Getreide. Die reichen Eisenlager am Nordabhange des Gebirges begründeten schon frühe eine sehr entwickelte Industrie in Göppingen, Aalen, Esslingen etc. Der nördlichen Böschungslinie ist eine Reihe von Kegel- bergen vorgelagert, unter denen der Hohenzollcm und der Hohenstaufen die bekanntesten sind. !)) Der Frankenwald zieht sich als ein einförmiges, be- waldetes Plateau vom Fichtelgebirge in nordwestlicher Richtung bis zu den Quellen der Werra hin. Er besteht aus dunkelfarbigem Schiefergestein, welches in grossen Schieferbrüchen abgebaut und zu Dachsteinen, Schiefer- tafeln und Wetzsteinen verarbeitet wird. Die Wälder liefern Holz zu Haus- und Küchengerät und allerlei Spielwaren, durch deren Herstellung Sonneberg am S.w. Abhänge des Frankenwaldes bekannt geworden ist. 10) Der Thüringerwald, die nordwestliche Fortsetzung des Frankenwaldes bietet in landschaftlicher Beziehung reiche Abwechselung. Seine lieblichen Thäler, frischen Wiesenmatten, herrlichen Waldbestände und gefeierten Aussichten machen ihn zu dem anmutigsten unter allen deutschen Mittelgebirgen. Die wichtigste Er- werbsquelle der dichten Bevölkerung bildet neben dem Ackerbau eine sehr mannigfaltige Industrie (Eisen-, Glas-, Porzellanverarbeitung etc.). In den Sommer- monaten bietet auch der starke Fremdenverkehr eine namhafte Einnahmequelle. Am nordwestlichen Ende des Gebirges erhebt sich bei Eisenach die vielbesuchte Wartburg. — Zwischen dem Thüringerwalde und dem Harz breitet sich das fruchtbare

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 84

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
84 gebieten : Donau und Rhein, welche hier durch den Ludwigskanal verbunden werden. Klima und Produktionsverhältnisse sind der mannig- faltigen Bodengestaltung entsprechend in den einzelnen Provinzen sehr verschieden. Besonders mild ist das Klima im Mainthal und in der Rheinebene. Hier findet sich auch der ergiebigste Boden. Unfruchtbar sind die Riedflächen der Hochebene. Etwa 1,'z der Bodeniläche ist waldbedeckt. Der Haupterwerbszweig ist die Landivirtschaft. Ge- treide und Hopfen erzeugen besonders Mittelfranken und Niederbayern, der Obst- und Weinbau blüht am Main und Rhein, der Tabakbau in der Rheinpfalz. Die Viehzucht hat in den Alpen (Rindviehzucht) und im Hügellande (Schaf-, Pferde- und Schweinezucht) Be- deutung. Das Haupterzeugnis des Bergbaues ist Salz ; doch werden auch Eisen, Kohlen, Graphit und litho- graphische Schiefersteine (Solnhofen) gewonnen. Die Industrie ist in einzelnen Zweigen von hervorragender Bedeutung und gruppiert sich besonders um die grossen gewerbreichen Städte München, Nürnberg, Fürth, Augs- burg u. a. Als Gebirgsindustrie tritt sie in den Alpen- thälern und im Böhmerwalde auf. Berühmt sind die grossen Bierbrauereien in München, Nürnberg, Erlangen, Kulm und Würzburg, die nicht nur den bedeutenden heimischen Bedarf decken, sondern auch beträchtliche Mengen ausführen. Der Handel und Verkehr ist ein lebhafter und knüpft sich besonders an die grossen Knotenpunkte des Balmnetzes (München und Nürnberg). Zur Ausfuhr gelangen namentlich Getreide, Hopfen, Bier, sowie Web- und Metallwaren. Inbezug auf die Verwaltung ist das Königreich in acllt Regierungsbezirke geteilt. 1) Regbz. Oberbayern. München an der Isar (448 Tsd.). Residenz. Hervorragend durch seine kunstgewerblichen Anstalten, Erzgiessereien, Glasmalerei, Möbelfabriken. Grosse Exportbrauereien. Universität und Malerschule. Technische Hochschule.

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 88

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
88 3) Kreishauptmannschaft Zwickau. Zwickau (53 Tsd.). Mittelpunkt eines bedeutenden Steinkohlen- lagers. Porzellan-, Glas- und Clieinikalienfabrikation. Ma- schinenbau. Chemnitz (177 Tsd. . Erste Fabrikstadt Sachsens. Maschinen- bau. Mittelpunkt der sächsischen Trikot- und Strümpf- warenfabrikation. Fabrikation von Reichelibach (27 Tsd.). Crimmitschau (2d Tsd.). Tuchwaren, Meerane (24 Tsd.). Wcrdau (18 Tsd.). Buckskin, Woll- (ílauchau (26 Tsd.). Zschopau. und Halbwoll- stoffen. An li aber g (15 Tsd.). Mittelpunkt der sächsischen Spitzen- klöppelei und Posamentenfabrikation. Plauen (6-1 Tsd.), Hauptsitz der Weissbaumwollenweberei und Weissstickerei. 4) Kreishauptmannschaft Bautzen. Bautzen an der Spree (25 Tsd.). Avoll- und Getreidemarkt. Weberei. Papierfabrik at ion. Zittau (53 Tsd.). Leinen- und Damasthandel. § 110. Königreich Württemberg. Breitet sich um die obere Donau und den obern und mittleren Neckar aus und umfasst die westlichen Gebiete des Schwarzwaldes, das schwäbische Stufenland, fast das ganze Gebiet der Rauhen Alb und einen kleinen (westlichen) Teil der Schwäbisch-bayerischen Hochebene. Die Fruchtbarkeit ist im Stufenlande bedeutend, geringer in den südlichen Höhenländern. Fast Ys des Bodens ist bewaldet. Haupterwerbszweig ist der Ackerbau (Getreide-, Übst- und Weinbau). Im Donaukreise ist auch die Viehzucht (Rindvieh- und Pferdezucht) von Bedeutung. Der Berg- bau ' gewinnt Salz (Hall) und Eisen. Die Industrie ist sehr entwickelt, vor allem die Leinen- und Baumwollen- industrie. Der Haiidel, durch ein dichtes Eisenbahnnetz gefördert, bringt namentlich Industrieartikel und Holz zur Ausfuhr. Das Königreich wird m vier Kreise eingeteilt.

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 63

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
63 Farbwarenfabrikation-. Ludwigshafen bei Mannheim, Höchst a. M., Elberfeld, Mainkur bei Frankfurt a M. Berlin, Offenbach etc. Cementfabrikation: Stettin, Hannover, Breslau etc. Uhrenindustrie: Glashütte, Schwarzwald. Spielware?ifabrikation : Nürnberg, Sonneberg etc. Möbelfabrikation; Berlin, Dresden, Mainz, Frankfurt a. M., München. Pianofortefabrikation : Berlin, Stuttgart, Leipzig, Dresden d) Handel und Verkehr. § 89. Der Handel Deutschlands wird in seinem Umfange nur von dem Grossbritanniens übertroffen. Er wird be günstigt durch den grossen Reichtum an Erzeugnissen sowohl des Bodens, wie des Gewerbefleisses, durch die günstige Lage an zwei Meeren, durch die günstige Ver- teilung seiner Wasserstrassen, durch ein gut entwickeltes Eisenbahn- und Telegraphennetz und durch die Rührigkeit und Intelligenz seiner Bevölkerung. Zur Hebung und Förderung desselben haben ferner beigetragen die Er- richtung des Zollvereins und die durch die politischen Ereignisse von 1870—71 erfolgte nationale Wiedergeburt, welche dem Reiche eine einheitliche Regelung des Münz-, Mass- und Gewichtssystems und des Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesens schufen. § 90. Das deutsche Eisenbahnnetz weist eine grosse Zahl von Knotenpunkte7i auf. Seit 1871 entstanden hauptsächlich solche Linien, welche die grossen Mittelpunkte des Handels unmittelbar miteinander verbinden. Das Eisen- bahnnetz Deutschlands (48 700 km) hat jetzt das seiner Nachbarländer überflügelt, so dass Deutschland unter den europäischen Staaten in dieser Beziehung die erste Stelle einnimmt. Die grössten Bahnnetze sind im nord- deutschen Tieflande mit dem Knotenpunkte Berlin und im Rheingebiete mit den Knotenpunkten Düsseldorf, Köln, Frankfurt a. M. und Strassburg. Im südöstlichen

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 90

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
90 Hopfenbau in der Rheinebene, Waldwirtschaft und Gebirgsindustrie (Uhren- und Holzindustrie) im Schwarzwalde, Fabrik- und Gewerbethätigkeit in den Städten. Handel und Verkehr wird durch den Rhein- strom, den Neckar und die Rheinbahnlinien gefördert. Karlsrulie (91 Tsd.). Residenz. Wichtige Handels- und Fabrikstadt (Möbelfabrikation und Maschinenbau- anstalten). Technische Hochschule. Baden (16 Tsd.). Weltberühmtes Bad. Pforzheim (30 Tsd.) Hauptsitz der deutschen (-rold- und Silberwarenindustrie, die ihre Erzeugnisse nach allen europäischen Ländern ausführt. Mannheim, an der Mündung des Neckar in den Rhein (115 Tsd.). Wichtigste Handels- und Industriestadt Badens. Endpunkt der Rheindampfschiffahrt, Stapel- platz für alle überseeischen Produkte, wie für die Er- zeugnisse des eigenen Landes. Hauptmarkt für Hopfen, Tabak („Pfälzer Tabak") und Sämereien. Fabriken für Spiegelglas. Maschinen- und andere Eisenwaren, Chemi- kalien und Farbwaren, Papier und Tapeten. Heidelberg am Neckar (38 Tsd.). Universität. Wein und Tabakhandel. Grossartige Schlossruinen. Freiburg im Breisgau (56 Tsd.). Universität. Metallindustrie. Offenlnirg (10 Tsd.). Abzweigung der Schwarzwaldbahn (nach Konstanz). Industrie. Konstanz am Bodensee ('20 Tsd.). Bodenseehafen. Industrie. §112. 2) Grossherzogtum Hessen. Die Hauptländer Rhein- hessen und Starkenburg umfassen den nördlichen Teil der oberrheinischen Tiefebene und fast den ganzen Odenwald. Oberhessen, durch die Umgebimg von Frankfurt a. M. von den Hauptländern getrennt, um- fasst die unwirtlichen Bergmassen des Vogelsberges und die fruchtbare Wetterau. Fast Vs des ganzen hessischen Bodengebietes ist bewaldet. — Der Acker- bau wird namentlich in der Rheinebene und in der Wetterau schwunghaft betrieben und liefert reiche Erträge an Getreide, Obst, Wein (Scharlachberger, Liebfrauenmilch, Laubenheimer, Niersteiner) und Tabak. Rindviehzucht und Bergbau (Kohlen und
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