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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 88

1852 - Osnabrück : Rackhorst
88 Ii. Die Sierra Nevsda v. Santa Maria, um 11° Nb.; eine völlige Berginsel; erhebt sich plötzlich aus des Tiefebene des Mag- dalenen Fl.; 18,000' u. = 100 Um. B. Mittelgebirge. I. Das Alleghany Geb. v. 33 « Nb. in Norichtung bis 63° Nb.; durch die atlant. Küstenebene vom Ocean geschieden; reich an Wald, Metallen, Steinkohlen. — I. Südl. Theil die Apa lachen; mehre parallele Ketten, 1—3000' h., bis zum Queerthale des Hudson. — 2. Mittlerer Theil, bis zum Durchbruch des Lorenz, Bergland v. Neu England mit Washington B. 6200'. — 3. Das Bergland v. Canada u. das wenig bekannte morastige, unwirthliche Felsengebirg e v. Labrador. Ii. Die Sierra Parime od. das Bergland v. Guyuna, zw. Orinocco, Maranon u. Meer; v. unregelmäßiger Grundform; — Pic Duida 7000'; — waldreich u. schön. Iii. Das Bergland v. Brasilien, mehre nach N. streichende Bergketten, bis 5000'. Breite, äußerst fruchtb. Flußthäler; tritt fast durchweg, günstige Steilküsten bildend, ans Meer. Urwälder. Metalle. Diamanten. C. Tiefländer. 1. Nordamerika. 1. Die Flächen des arktischen A.'s, zw. dem Felsengebirge, den schwarzen B., der Felsregion v. Labrador, der Hudsons B. u. dem Eis- meer; — 100,000 lum. Im S. eine breite Region waldiger Klippen- züge, dann eine bewaldete Sumpfregion; nördl. v. Missinippi-Churchill Flusse bis ans Eismeer ein öder, waldloser, mit dichten Flechten be- deckter Boden v. grobem, trocknem Sande. 2. Das Tiefland des Mississippi, zw. Cordill., schwarzen B., Allegh. u. meric. Golf; — 52,000 □ M. — Der O. die Region des zusammenhängenden, aber freilich durch Ansiedlung schon vielfach ge- lichteten Urwaldes, bis zu einer Linie v. Pittsburg über St. Louis bis Natchitoches in Louisiana, jenseits welcher die grasreichen Savan- nen od. Prairien sich ausbreiten, d. h. große von Urwald umgebene Wiesenflächen mit 8—9' h., dickem Grase u. zerstreuten Hainen, ähnlich großen Parks. Durchweg sehr fruchtbar u. sehr reich bewässert. Fort- schreitende Colonisation. Büffel- u. Bisonheerden. 3. Die atlantische Küstenebene. Im N. des Hudson schmal, steil, mit vielen trefflichen Häfen; — um Delaware u. Susquehannah flaches, aber ausgezeichnetes Kulturland; — dann nach S. zu immer breiter, aber voll Sumpf- und dürrer Sandstrecken, mit gefährlicher Lagunenküste bis ans Sende v. Florida, doch auch mir außerordentlich schönen Oasen. 4. Die ost-meri canische Küstenebene; sandig u. heiß; durch -den Sand u. Schlamm der Flüsse u. des Meeres stets wachsend, daher mit gefährlichen Barren. 5. Die Küsten ebene v. Mittel-A. — Die waldreiche Küste v. Ouucatan mit der engl. Colonie Honduras. — Die heißfeuchte

3. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 95

1852 - Osnabrück : Rackhorst
95 der Ver. St. 1850 — 47% Mill. Dollars, — Ausgabe 43 Mill. Doll.; — gemeinsch. Schulden fast 74 Mill. Doll. — Staatsschul- den der einzelnen Staaten insgesammt fast 199 Mill. Doll., wovon allein % auf Pennsylvanien; — keine Schulden die Staaten J\ß 2, 5, 6, 10, 13, 16, 27. — Bevölkerung im I. 1850 — 23,138,254 E., — darunter sollen sein: Anglosachsen 3% Mill., geborne Irländer 3, von irischer Ab- kunft 4%, Deutsche 5%, Franzosen u. Romanen 3, — freie Far- bige und Sclaven 3% Mill. — Freie Farbige c. 400,000, zwar gesetzlich den Weißen gleichberechtigt, aber doch in sehr gedrückter ge- sellschaftlicher Stellung. — Sklaverei nur noch in den südl. Staaten; stets drohender Anlaß zu einem gefährlichen Streite zwischen den Staa- ten. — Deutsche vorzugsweise in Pennsylv., Ohio, New Kork, In- diana, Illinois; — über 500 Gemeinden, wo nur deutsch gepredigt wird. — Indianer etwa % Mill. — Charakter des eigentl. »Ame- rikaners«, »Aankee«: Entschlossenheit, Unternehmungsgeist, Erfindsam- keit, große Thätigkeit; — Hauptprincip alles Handelns: to make money. — Unbeschränkte Gewerbefreiheit. — Lynchgesetz. — Strenge Sonntagsfeier. — Völlige Religionsfreiheit; unzählige Secten; — Schwärmerei. — Schulwesen; Schulland. Hauptbeschäftigung Ackerbau, im S. als Plan tag enwirthschaft. — Gebaut werden: alle europ. Getreide, besonders im N. Weizen*), im S. Mais; — Taback (vorzüglich in Louisiana, Virginien, Mary- land);— Reis, in beiden Carolina; — Baumwolle, in allen südl. Staaten (Haupthandelsartikel); —europ. Obst (getro cknete Äpfel); — Zucker, Indigo. — Wein- u. Seidenbau. — Rindviehzucht im N., Schweinezucht am Mississippi. — Pökelfleisch u. Häute. — In- dustrie jeder Art findet sich in fast allen Städten, besonders in Neu England, reicht jedoch für den inneren Bedarf noch nicht aus. Der Verbrauch von Baumwolle, im I. 1850 — 500,000 Ballen, hat sich seit 1835 verfünffacht. — Der innere V erkehr wird im Allgem. sehr erleichtert durch die Flüsse, im O. aber außerdem noch durch gute Chausseen, Canäle, Eisenbahnen (5740 engl. M. in Betrieb). — Der auswärtige Handel ist nächst dem engl, der ausgedehnteste. Außer den Staaten noch Territorien od. Staatsgebiete ohne selbständige staatliche Einrichtung u. Repräsentation im Congreß, was Beides erst erworben wird, wenn 60,000 freie Bewohner über 25 Jahre vorhanden sind. Der Bundesdistrict Columbia mit der Hauptst. W ashingt on 25, — Sitz der obersten Bundesbehörden, Capitol. I. Die Staaten des ehe mal. Neu England: 1. Maine: Portland 15,. 4. Rhode Island: Newport 10,. 2. Neu Hampshire: Concord 5,. 5. Connecticut: Hartfort 13,. 3. Massachusetts: Boston 130,. 6. Vermont: Montpellier 4,. *) Die gezerrten Wörter bezeichnen die wichtigeren Ausfuhrartikel.

4. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 75

1852 - Osnabrück : Rackhorst
75 2. Kirghisensteppe = 30,000 U!M. e. 2 Mill. E. in 3 Horden. 3. Kaukasien — c. 5000 Him. 3 Mill. E. Freie Bergvölker. Parsen od. Feueranbeter. — Transkaukasien od. Georgien (Tiflis 40, — deutsche Kolonien), Jmiretien (Kutais 6,), Mingrelien u. Ar- menien (Eriwan 15,). Caspische Prov. od. Schirwan u. Daghestan. Ii. Kaiserthum China (das himmlische Reich, — Reich der Mitte).— An 265,000 Ihm. mit c. 365 Mill. E. — 1. Das eigentliche China (sprich Schina) — c. 70,000 Um. u. dicht bevölkert. — Gegen W. u. N. durch hohe Gebirge u. Wüsten abgeschlossen (Große Mauer 300 M. l.), die Küsten abgewendet von Europa. Daher auch ganz eigenthümliche Entwickelung der Chinesen, in deren Charakter viele Widersprüche: — große Betriebsamkeit, Ausdauer im Unglück, kindliche Pietät, aber auch Haß gegen alles Fremde, nationale Selbstüberschätzung, und daher lange schon Stillstand der einst bedeutenden Bildung; — knechtische Kriecherei in Folge einer ins Kleinliche sich verlierenden, despotischen, bestechlichen Verwaltung; — nur Empfänglichkeit für finnliche Genüsse (Opiumrauchen), Habsucht, List, Falschheit. — Die vielen Niederlagen jedoch im (Opium-) Kriege mit England haben die Schwächen der Regierung aufgedeckt und ihre Auctorität geschmälert; seitdem lebhafte sociale Bewegung in den höheren Classen, offener Wi- derstand gegen Regierungs - Verfügungen, bewaffnete Aufstände. — Mandschu - Dynastie. Mandarinen. — Religionen des Confutse, des Lao, Buddhismus. Bedeutende Industrie, doch ohne Maschinen. (Weberei, Porcellan, Tusche rc.) -— Äußerst sorgfältiger Ackerbau; fast nur Reis gebaut. Dürre und Ueberschwemmungen vernichten oft die Ernten und richten furchtbares Elend an. — Viehzucht verhältnißmäßig gering; am be- liebtesten das Schwein. — Ausfuhr hauptsächlich nur Thee (Engl, bezieht jährlich c. 52, Ver. Staaten v. Nam. 16, Rußl. 8 Mill., Frankr. 600,000 Pf.) und rohe Seide (Engl, jährlich 2 Mill. Pf.). — Einfuhr: aus engl. Indien Opium für jährl. 120 Mill. Francs, Baumwolle für 30 Mill. Frcs., außerdem engl. Twist und Baum- wollenfabrkcate für 33, Wollenwaaren für 11 Mill. Frcs.; auch ruff. u. deutsche Fabricate über Kiächta. — Große Achtung vor den Wissen- schaften. — Schießpulver, Compaß, Buchdruckerkunst. — Lebhafter innerer Verkehr; viele Canäle, der Kaiser Canal 120 M. l. — Zunehmende Auswanderung nach dem ind. Archipel, Malacca, Siam, Kalifornien, Centro-America, Sandwich Zi. ic.— Lebhafterer Fremdenverkehr, seit- dem Engl, im Frieden v. 1842 größere Handelsfreiheit und Eröffnung der 5 Häfen v. Kanton, Amoi, Futschaufu, Ningpo, Schanghai für alle Nationen erzwungen; — Handelsverträge mit mehren europ. Nationen. Peking H. 2 Mill. E. — Nanking 1 Mill. E., Kanton. — In der Bocca Tigris die I. Macao 2v, E. portug., — ferner die günstig gelegene, aber nnfruchtb. u. ungesunde I. Hongkong mit der Stadt Victoria, engl. — Die Ii. Formosa, Hainan, Liemkkeu Gruppe. 2. Tübbet. Ackerbau, noch mehr Viehzucht. Höhere u. edlere Bil- dung, als in China. Buddhismus, Dalat Lama, 84,000 Priester. — H'laffa 25, — Ladak. — 3. Tatarek, kleine Bucharei: Kaschgar,

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 18

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
18 punkten nicht blos bedeutende Städte, sondern ganze Länder, ja ganze Verkehrsgebiete haben, zählen gegen- wärtig : 1) Die grossen Fahrten durch das nördliche und mittlere Becken des Atlantischen Ozeans zwischen den euro- päischen Seeplätzen einerseits und den Hafenstädten der ganzen Ostküste Amerikas und der Westküste Afrikas anderseits. 2) Die amerikanisch - ostasiatischen Routen durch den Grossen Ozean (San Franzisco - Yokohama) und die Routen von der Westküste Amerikas über die Sand- wichs-Inseln nach Neuseeland und dem Austral- Kontinent. 3) Die Fahrwege von den australischen Seeplätzen und einzelnen Häfen der Sundainseln (Batavia und Sura- baya) durch den Indischen Ozean nach Ostindien. 4) Die europäisch - südafrikanischen Routen durch den Atlantischen Ozean nach dem Kap der Guten Hoffnung und durch den Indischen Ozean nach Sansibar und nach Ostindien. 5) Die Routen von Suez durch das Rote Meer nach Süd- und Ostasien, dem ostindischen Archipel und Australien. § 27. Das dichteste Netz von Dampferlinien besitzt der Atlantische Ozean. An zweiter Stelle steht das Mittel- meerbecken, an dritter der Indische Ozean. Die wenigsten Dampferkurse entfallen auf den Grossen Ozean. Die wichtigsten Ausgangs- und Zielpunkte des ozeanischen Dampferverkehrs sind : A. an den Gestaden des Atlantischen Ozeans: a) auf europäischer Seite: London, Southampton, Bristol, Liverpool, Hamburg, Bremen (Bremer- haven), Rotterdam, Antwerpen, Le Havre, Bordeaux, Lissabon, Marseille, Genua etc. b) auf amerikanischer Seite: Quebec,"Halifax, Boston, New-York, Philadelphia, Baltimore, New-Orleans, Havanna, St. Thomas, Aspinwall (Colon), Para, Bahia, Rio de Janeiro, Montevideo, Buenos Ayres.

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 180

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
180 mehr ausdehnende Eisenbahnnetz sehr gefördert. Von grosser Bedeutung für die wirtschaftliche Entwickelung des Landes ist namentlich die Kanada-Pacificò ahi (4500 Kilometer), welche Halifax (am Atlantischen Ozean) mit Vancouver (am Stillen Ozean) über Manitoba verbindet (Fahrzeit 5 Tage). Der Aussenhandel ist hauptsächlich Seeverkehr und richtet sich grösstenteils nach England. Zur Ausfuhr gelangen vor allem Erzeugnisse der Landwirtschaft und Fischerei, ferner Holz und Kohlen. Die wichtigsten Handelsplätze sind : a) In Kanada: Ottawa. Toronto. Montreal. Quebeck. b) In Neubraunschweig: St. John. c) In Neuschottland: Halifax. § 210. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika (9l/a Mill, qkm, 80 Mill. E.), zwischen Britisch-Nordamerika und Mexiko belegen und ausserdem das von Russland erworbene Gebiet von Alaska umfassend, sind aus den englischen Kolonieen erwachsen, die seit Anfang des 17. Jahrhunderts an der Küste des Atlantischen Ozeans gegründet waren. Durch den Freiheitskrieg von 1775 bis 1783 selbständig geworden, bilden sie eine Bundes- republik, welche gegenwärtig aus 45 Staaten, 1 Distrikt und 5 Territorien*) besteht. An der Spitze der Re- gierung steht ein Präsident, der alle 4 Jahre neu ge- wählt wird. Die Bevölkerung: der Union ist am dichtesten in den östlichen Staaten und besteht vorwiegend aus Anglo- Amerikanern (Yankees), d. h Nachkommen der britischen Einwanderer. Die englische Sprache ist daher die herrschende. Nächst diesen sind am zahlreichsten die Deutschen und Franzosen vertreten. Farbige (Neger und Mulatten) leben meist in den südlichen Staaten. Die Zahl *) Territorien sind Gebiete, welche noch nicht die gesetzlich vor- geschriebene Bewohnerzahl (60 000 Männer über 25 Jahre) besitzen, um als besonderer Staat auftreten zu können.

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 183

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
183 die vielen und vorzüglichen Verkehrswege und Verkehrs- mittel, durch den Reichtum an den verschiedenartigsten Erzeugnissen und durch das Spekulationstalent des amerikanischen Volkes. Dem Binnenverkehr dienen ausser den zahlreichen natürlichen und künstlichen Wasserstrassen besonders auch die Pacificbahnen, welche die Küste des Atlantischen Ozeans mit der des Stillen oder pacifischen Ozeans ver- binden. Die älteste derselben ist die Zentral-Pacificbahn, von New-York nach San-Francisco. Der Expresszug legt diesen Weg (5290,5 km) in 5'/2 Tagen zurück. Der Aussenhandel erstreckt sich auf alle Erdteile und alle handeltreibenden Völker; den ungleich grössten Anteil daran hat selbstverständlich Europa, namentlich England. Dieser Verkehr wird sehr gefördert durch zahlreiche regelmässige Dampferlinien und durch eine grössere Anzahl submariner Telegraphenleitungen. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind : Getreide, Baum- wolle, Vieh und tierische Erzeugnisse, Petroleum, Eisen- waren, Tabak, Holz, Metalle etc. Die wichtigsten Industrie- und Handelsplätze sind : a) Im n.-ö. Küstenlande : * Washington (Bundeshauptstadt). ** New-York mit *Brooktyn. * Boston. * Philadelphia. * Baltimore. b) In den Südstaaten: * New-Orleans. c) Im grossen Ackerbaugebiet südlich von den grossen Seeen: ^Chicago. *Milwaukee. *Cincinnati. *St. Louis. d) Im Küstengebiet des grossen Ozeans : San Francisco. Zu den Territorien gehört auch das Gebiet von Utah mit der grossen Salzseestadt der Mormonen, und das kalte, öde Gebiet von Alaska. Im letzteren bilden Fischfang, die Jagd auf Pelztiere und etwas Bergbau (Gold und Silber) die Beschäftigung der zum grössten Teil noch aus In- dianern bestehenden Bevölkerung. § 213. Mexiko (2 Mill, qkm, 12vs Mill. E.) umfasst das Hoch- land von Mexiko, die Halbinsel Californien und den

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 80

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
80 yerbindet der Kaiser-Wilhelms-Kanal. Im frucht- baren Hügellande der Ostseeküste herrscht Ackerbau, in den fetten Marschen des Küstenlandes der Nordsee Viehzucht (Pferde- und Rindviehzucht) vor. Die Mitte der Provinz wird von einem sandigen Geest- landstrich durchzogen und ist dünn bevölkert. An Wald ist die Provinz sehr arm (672% der Boden- flache). Neben Ackerbau und Viehzucht, den wichtigsten Erwerbsquellen, haben an den Küsten auch die Fischerei und der Seehandel Bedeutung. Die Industrie beschränkt sich meist auf die grösseren Städte. 7) Regbz. Schleswig. Schleswig (19 Tsd.). Hauptstadt der Prov. und des Regbzs. Seehandel und Fischerei. Flensburg an der Flensburger Förde (43 Tsd.). Seehandel und Industrie. Husum, der einzige Hafen an der Nordsee (7 Tsd.). Austern- bänke. Bedeutende Schlachtviehmärkte. Kiel an der Kieler Förde (97 Tsd.). Erster Kriegshai'en des Deutschen Reiches. Grosse Marine - Etablissements. Schiffswerften und Maschinenbauanstalten. Ausfuhr von Landesprodukten (Butter, Käse, Sprotten). — Uni versität. Von Holtenau oberhalb Kiels führt der Kaiser -Wilhelms - Kanal über Rendsburg nach Bruns- büttel an der Elbmündung. Itzehoe (14 Tsd.). Sehr alte Stadt. Bedeutende Zucker- raffinerie. Altona an der Elbe (153 Tsd.). Grösste Stadt der Provinz, mit Hamburg zusammenhängend. Grosse Fabrik- und Seehandelsstadt. Wandsbeck (22 Tsd.). Sehr gewerbreiche Stadt in der Nähe von Hamburg. Zur Provinz Schleswig-Holstein gehören die nord- friesischen Inseln Sylt, Föhr und die Halligen, sowie die Insel Helgoland, in der Ostsee die Insel Alscn. § 106. 11) Prov. Hannover. Sie umfasst den Hauptteil des west- deutschen Tieflandes und hat im S. Anteil an den Wesergebirgen und dem Harze. Der Haupttiuss der Provinz ist die Weser mit ihren Nebenflüssen, die öst- lichen Striche gehören zum Elbgebiet, Ostfriesland zum

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 82

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
82 4) Regbz. Auric h. Aurich (6 Tsd.). Hptst. d. Regbz. Emden, nahe dem Dollart (15 Tsd.). Seehandel. Herings- fang. Industrie. Leer (11 Tsd.). Seeverkehr. Wilhelmshaven am Jadebusen (22 Tsd.). Kriegshafen. Die ostfriesischen Inseln Norderney und Borkum (besuchte Seebäder). 5) Regbz. Stade. Stade (10 Tsd.). Industrie und Handel. Geestemünde neben Bremerhaven (19 Tsd.). Seeverkehr. Verden (9 Tsd.) Industrie und Handel. 6) Regbz. Lüneburg. Lüneburg (24 Tsd.). Ehemals Hansestadt, altertümlich. Industrie (Saline, chemische Fabriken, Wachsbleiche, Cementfabrik, Tapetenfabrik, Eisengiesserei etc.) und Handel (Produkten- und Weinhandel). Harburg an der Elbe (48 Tsd.). Handels- und Fabrikstadt. Bedeutender Seeverkehr. Uelzen (9 Tsd.). Zuckerfabrik. Bierbrauerei. Handel. Celle (20 Tsd.) Industrie (Schirmfabrik, Wachsbleiche etc.) und Piandel. § 107. 12) Proy. Hessen-Nassau. Sie breitet sich in nordöst- licher Richtung vom Rhein und Main bis zur Weser und Werra aus und ist grösstenteils Gebirgsland. Der W. gehört mit Taunus und Westerwald zum rheinischen Schiefergebirge und zum Stromgebiet des Rheins, der (3. zum hessischen Berglande und zum Stromgebiet der Weser. Die Provinz ist die wald- reichste aller preussischen Provinzen (40% des Bodens). Grosse Fruchtbarkeit weisen die Thäler des Mains und Rheins auf. Im Rheingau blüht besonders der Obst- und Weinbau (Johannisberg, Rüdesheim, Geisen- heim , Assmannshausen, Markobrunn, Hochheim, Rauenthal). Der Bergbau gewinnt Eisen, Blei, Braun- kohlen, Dachschiefer etc. und bildet die Grundlage einer lebhaften Industriethätigkeit. Eine namhafte Einnahmequelle bildet auch im Sommer der grosse

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 124

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
124 § 150. Grossherzogtuiii liiixenibiirg. Früher durch Personalunion mit Holland verbunden, bildet Luxemburg ' o seit 1890 einen selbständigen, neutralen, dem Deutschen Zollverein zugehörigen Staat. Die Landbevölkerung ist deutsch, in den Städten, namentlich in der Hauptstadt, wird teilweise französisch gesprochen. Auch die Amts- sprache ist französisch. Neben Landwirtschaft, Wein- und Obstbau wird im S. Eisenbergbau betrieben. Hauptstadt ist Luxemburg. § 151. Königreich (Großbritannien nn<l Irland. Das britische Inselreich besteht aus den beiden grossen Inseln Grossbritannien und Lrland, welche durch die Irische See von einander getrennt sind, und zahlreichen kleinen Inseln (Hebriden, Orkney- und Shetlandinseln). Das Reich um- fasst die drei Länder England, Schottland und Irland. Die weit überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung' bedient sich der englischen Sprache, auch ist der grösste Teil derselben germanischen Stammes, ein kleinerer da- gegen besteht aus Kelten (in Hochschottland und Irland). In religiöser Beziehung bekennt sich weitaus der grösste Teil der Bevölkerung zur protestantischen, und nur gegen 75 zur katholischen Kirche. Der Ackerbau steht durch Anwendung von land- wirtschaftlichen Maschinen, durch vorzügliche Düngung, durch Eut- und Bewässerung des Bodens auf sehr hoher Stufe ; doch kann er den Bedarf der dichten Bevölkerung bei weitem nicht decken, weshalb stete Getreideeinfuhr notwendig ist. Die Viehzucht ist sehr verbreitet und trefflich ge- pflegt. Sie wird begünstigt durch die Vortrefflichkeit der Wiesen und Weiden, die eine naturgemässe Folge der reichlichen Niederschläge ist. Englands leichte Renner und schwere Pferde sind gleich ausgezeichnet, nicht minder die Rinder und Schafe. Hoch geschätzt im Auslande sind ferner die Produkte der Milchwirtschaft
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