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1. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 95

1852 - Osnabrück : Rackhorst
95 der Ver. St. 1850 — 47% Mill. Dollars, — Ausgabe 43 Mill. Doll.; — gemeinsch. Schulden fast 74 Mill. Doll. — Staatsschul- den der einzelnen Staaten insgesammt fast 199 Mill. Doll., wovon allein % auf Pennsylvanien; — keine Schulden die Staaten J\ß 2, 5, 6, 10, 13, 16, 27. — Bevölkerung im I. 1850 — 23,138,254 E., — darunter sollen sein: Anglosachsen 3% Mill., geborne Irländer 3, von irischer Ab- kunft 4%, Deutsche 5%, Franzosen u. Romanen 3, — freie Far- bige und Sclaven 3% Mill. — Freie Farbige c. 400,000, zwar gesetzlich den Weißen gleichberechtigt, aber doch in sehr gedrückter ge- sellschaftlicher Stellung. — Sklaverei nur noch in den südl. Staaten; stets drohender Anlaß zu einem gefährlichen Streite zwischen den Staa- ten. — Deutsche vorzugsweise in Pennsylv., Ohio, New Kork, In- diana, Illinois; — über 500 Gemeinden, wo nur deutsch gepredigt wird. — Indianer etwa % Mill. — Charakter des eigentl. »Ame- rikaners«, »Aankee«: Entschlossenheit, Unternehmungsgeist, Erfindsam- keit, große Thätigkeit; — Hauptprincip alles Handelns: to make money. — Unbeschränkte Gewerbefreiheit. — Lynchgesetz. — Strenge Sonntagsfeier. — Völlige Religionsfreiheit; unzählige Secten; — Schwärmerei. — Schulwesen; Schulland. Hauptbeschäftigung Ackerbau, im S. als Plan tag enwirthschaft. — Gebaut werden: alle europ. Getreide, besonders im N. Weizen*), im S. Mais; — Taback (vorzüglich in Louisiana, Virginien, Mary- land);— Reis, in beiden Carolina; — Baumwolle, in allen südl. Staaten (Haupthandelsartikel); —europ. Obst (getro cknete Äpfel); — Zucker, Indigo. — Wein- u. Seidenbau. — Rindviehzucht im N., Schweinezucht am Mississippi. — Pökelfleisch u. Häute. — In- dustrie jeder Art findet sich in fast allen Städten, besonders in Neu England, reicht jedoch für den inneren Bedarf noch nicht aus. Der Verbrauch von Baumwolle, im I. 1850 — 500,000 Ballen, hat sich seit 1835 verfünffacht. — Der innere V erkehr wird im Allgem. sehr erleichtert durch die Flüsse, im O. aber außerdem noch durch gute Chausseen, Canäle, Eisenbahnen (5740 engl. M. in Betrieb). — Der auswärtige Handel ist nächst dem engl, der ausgedehnteste. Außer den Staaten noch Territorien od. Staatsgebiete ohne selbständige staatliche Einrichtung u. Repräsentation im Congreß, was Beides erst erworben wird, wenn 60,000 freie Bewohner über 25 Jahre vorhanden sind. Der Bundesdistrict Columbia mit der Hauptst. W ashingt on 25, — Sitz der obersten Bundesbehörden, Capitol. I. Die Staaten des ehe mal. Neu England: 1. Maine: Portland 15,. 4. Rhode Island: Newport 10,. 2. Neu Hampshire: Concord 5,. 5. Connecticut: Hartfort 13,. 3. Massachusetts: Boston 130,. 6. Vermont: Montpellier 4,. *) Die gezerrten Wörter bezeichnen die wichtigeren Ausfuhrartikel.

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1. Lehrproben zur Länderkunde von Europa - S. 181

1908 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ergebnis. 181 schäftsräume: das galt gewissermaßen als Zeichen der Solidität; helle Fenster und Mahagonimöbel erweckten Mißtrauen." Was sehen wir also? Sch.: Daß durch Sonntagsruhe und angemessene Geschäftszeit, wodurch Zeit zur Erholung vorhanden ist, sowie Wohnen außerhalb der Stadt für einen Ausgleich gesorgt wird. praktisch war der Engländer aber immer. Wir haben ja gesehen, wie er gleich eingreift, wo sich etwa Nachteile zeigen! Sch.: Er baute Dockhäfen und die Bahnhöfe mitten in die Stadt; er baute den Seekanal nach Manchester und den Merseytunnel; er verhindert den Bau des Kanaltunnels; er setzt an die Stelle der militärischen Ausbildung den Sport. — Engländer waren es auch, die die Hebemaschine, die Dampfmaschine, die Eisenbahn erfunden haben. Seitdem erst ist England emporgeblüht. Nun entstand die große Industrie. Jetzt brauchte auf einmal Manchester die größten Schiffe voll Baumwolle, andere Städte Schafswolle, man brauchte holz, man brauchte billiges Ge- treide für die rasch angewachsene Krbeiterbevölkerung und alle möglichen Kolonialwaren. Da waren es Großkaufleute aus Manchester, welche es 1846 fertig brachten, daß zuerst die Kornzölle in England abgeschafft wurden, damit man billiges Brot hatte und die Arbeiter aus der Landwirtschaft ziehen konnte; dann kamen rasch alle anderen Zölle daran, und bald war England, dank der Tätigkeit jener Manchestermänner, ein Freihandelsstaat. Jetzt fing aber der englische Bauer sofort an, den Getreidebau erheblich einzuschränken, dafür aber Viehzucht zu treiben. Schon früher hatte das Volk alle Rechte in die Hand bekommen; die Volksvertretung hat solche Macht, daß der König seine Minister nicht selbst wählen darf, sondern dazu jeweils die Führer jener Parteien ernennt, welche die Mehrheit haben. Und wenn der Engländer nicht in solch einer freien Luft atmete, besäße er die Spannkraft nicht, mit solch geringen militärischen Mitteln, nicht viel mehr als 400 000 Mann in Heer und Flotte, die Weltherrschaft zu behaupten. So aber schwellt Stolz seine Brust, und er singt mit Inbrunst sein Rute, Britannia! Abstraktionsziel: Wenn dieses Land eine andere Nation hätte! Wir wollen uns die Spanier nach England denken! Sch.: Die hätten auch in England die Bergwerke brachliegen und alles laufen lassen, wie es gerade wollte. — Wir könnten uns aber auch denken, die englische Küste sei hafenarm, oder die Bergwerke wären nicht vorhanden, oder England sei ein Gebirgsland wie die Schweiz oder ohne die Wirkungen des Golf- stromes geblieben! Sch.: Dann wären wahrscheinlich auch die Engländer nicht zu einer solchen Flotte gekommen. — Doch beides zusammen, das gab den großen Erfolg; nämlich! Ergebnis. Sch.: England ist wie geschaffen für die Entwickelung einer großen Kriegsflotte: die Lage, die Küste, die Verkehrswege, die

2. Der Weltkrieg - S. 209

1915 - Leipzig : Wunderlich
— 209 — England verbot nicht nur seinen Untertanen, den Deutschen das zu geben, worauf diese rechtsgültigen Anspruch hatten; nein, es drohte allen hohe Geld- und Freiheitsstrafen (bis zu sieben Jahren Gefängnis) an, die doch noch in ihrem Rechtsgefühle den Deutschen nicht das ihnen Gebührende vorenthalten wollten. Das tat dasselbe England, das ein paar Jahre zuvor im Haag durch seine Unterschrift feierlich beschworen hatte: Kein kriegführender Staat soll die Rechte und Forderungen der Untertanen seines Feindes aufheben. Jetzt hob es gleich am ersten Kriegstage alle diese Rechte und Forderungen der Deutschen auf und stellte den unter hohe Strafen, der das tat, was England feierlich als Pflicht anerkannt hatte. Das stolze Albion schämte sich nicht, sein feierliches Wort schnöde zu brechen. Gegen die Deutschen, die bei Kriegsausbruch leider noch im gewissenlosen Albion lebten, verfuhr es hart in höchstem Grade. Alle deutschen Männer wurden sofort verhaftet. Manche ließ es wieder frei, sie mußten sich aber aller paar Stunden auf der Polizei melden und durften ihren Ort nicht verlassen. Die wehrpflichtigen Deutschen kamen in große Lager. Jeder erhielt eine wollene Decke, aber weder eine Matratze noch sonst etwas. So mußten die armen Deutschen auf dem nackten Boden schlafen, oft in Zelten, trotz aller Nässe. Alles Geld ward ihnen bis auf 40 Mark abgenommen. Die Nahrung war kärglich. Nicht wenige erkrankten, und manche starben eines kläglichen Todes. Eben das wünschte das perfide Albion. Unsre Regierung mußte zu harten Gegenmaßregeln greifen, ehe sich das kaltherzige Albion herbeiließ, die gefangen genommenen Deutschen besser zu Pflegen und unterzubringen und die Frauen und Kinder wie die nicht mehr wehrpflichtigen Männer nach ihrem Vaterlande zurückkehren zu lassen. Gerade diese rohe, barbarische Behandlung der harmlosen Deutschen erregte im deutschen Volke einen außerordentlich glühenden Haß gegen England. Gerade von ihm hatte man ein würdigeres Verhalten gegen unbewaffnete Feinde erwartet. Dazu kam, daß es sich nicht scheute, Schwarze und Braune auf unsre Krieger zu hetzen. Dazu kamen die zahllosen Völkerrechtsbrüche auf dem Schlachtfelde, das Beschießen des roten Kreuzes, der Krankenträger, dazu kam das Erstechen Verwundeter mit dem Bajonette, das Sterbenlassen der Verwundeten. Kurz, England tat von alledem das Gegenteil, was es sonst gepredigt hatte. Manches Gedicht gab dem tiefen Haß und Groll der Deutschen gegen dies schamlose, ruchlose England kräftigen Ausdruck: An England. Im Schutte deiner Hütten sollst du's büßen, Was du an Schande in die Welt gebracht. Das Heiligste, du tratest es mit Füßen Und hast den Wellbrand frevelnd angefacht. Franke, Th., Deutsche Geschichte. Iii. 14

3. Erzählungen aus der Geschichte alter und neuer Zeit - S. 256

1846 - Breslau : Graß, Barth
256 Heinrich Viii. waren für die Reformation vorbereitet und man durfte hoffen, daß sie daselbst einen fruchtbaren Boden finden würde. Sie hätte ihn auch gefunden, aber das Samenkorn, welches hier ausgestreut ward, wurde gewaltsam niedergetreten. Seit dem Jahre 1500 regierte in England König Heinrich Viii., der mit dem Papste in so gutem Vernehmen stand, daß dieser erklärte: England sei der schönste Edelstein in der päpstlichen Krone. Von dort her flössen reiche Summen in den päpst- lichen Schatz. Als Luther aufgetreten war, erschien plötzlich (t. I. 1522) eine gegen die Protestanten gerichtete Schrift unter dem Titel: über die sieben Sakramente. König Heinrich wurde als Verfasser der- selben genannt. Der Papst war darüber so erfreut, daß er dem Kö- nige von England den Titel Beschützer des Glaubens beilegte. Das Einverständniß der beiden Männer währte jedoch nicht lange, denn die Familien-Vechältnisse des Königs führten eine ärgerliche Stö- rung herbei. Heinrich war nämlich mit der Wittwe seines früh ver- storbenen Bruders, Namens Katharina, vermählt. Eine Verheirathung mit der Schwägerin ist nach den Grundsätzen der katholischen Kirche nicht erlaubt; doch darf sie statt finden wenn der Papst Dispensa- tion ertheilt, d. h. wenn er als Oberhaupt der christlichen Kirche aus- drücklich die betreffende Ehe genehmigt. Diese Dispensation war er- theilt worden, mithin mußte auch die Ehe als rechtmäßig gelten. Heinrich war seit beinahe 20 Jahren mit Katharina verheirathet. Plötzlich erklärte er: sein Gewissen mache ihm Vorwürfe, daß er seine Schwägerin geehelicht habe. Er rheilte dies dem Papste mit und bat ihn, durch einen päpstlichen Spruch die Ehe zu trennen. Dies brachte den Papst in große Verlegenheit und die Scheidungs-Angelegenheit zog sich lange hin. Damit war Heinrich höchst unzufrieden, denn er wollte ein Hoffräulein seiner Gemahlin, Anna Boleyn, heirathen. Wegen der Zögerung ungeduldig erklärte er im Jahre 1532, daß er sich gedrungen sehe, seine Gemahlin zu entlassen. Zugleich vermählte ec sich mit Anna Boleyn. Dadurch brach er mit dem Papste. Nun erklärte Heinrich: daß England von der päpstlichen Kirche losgerissen sei und eine eigene Kirche bilde, in welcher der König die Oberherrschaft führe. Sogleich wurden alle Klöster und Stifter aufgehoben, der Zahl nach gegen 3000. Die Einkünfte flössen zum Theil in den königlichen Schatz, wurden aber auf eine höchst leichtfertige Weise verschleudert. Niemand durfte ferner dem Papste anhängen oder er mußte dies mit dem Leben büßen; aber eben so erging es auch Allen, die es mit Luther hielten. England zeigte nun das betrübende Bild einer allgemeinen Verfolgung der Katholischen und Lutherischen, wobei der König ohne alle Scheu über die edelsten und verdientesten Männer das Todesurtheil aussprach.

4. Vorschule der Geschichte Europas - S. 271

1834 - Berlin : Enslin
271 daraus entstand, hatte er nicht vorausgesehen. Eleonore .nämlich vermählte sich bald wieder, und zwar mit dem Grafen Heinrich von Anjou, welcher jetzt, es war nun in der Mitte des Jahrhunderts, Erbe des Königreichs England war, und das war er auf folgende Weise ge- worden. Drüben in England nämlich hatte, nach dem Tode Wilhelm des Eroberers im Jahr 1087, fein Sohn, Wilhelm der Rothe, zu Ende des elften und zu Anfang des zwölften Jahrhunderts eine gar graufame Herr- schaft geführt, daß er auch endlich auf der Jagd er- mordet wurde, und nun ergriff sein jüngerer Bruder, Heinrich I., die königliche Herrschaft, weil sein älterer Bruder Robert, der schon Herzog der Normandie war, eben auf einem'kreuzzuge abwesend war. Und auch, als er zurückkehrte, behielt doch Heinrich I. nicht nur das Königreich England, sondern nahm ihm auch die Normandie, indem er den Bruder sogar in einer langen Gefangenschaft schmachten ließ. Da ihm aber nach so grausamen Verfahren doch der Wunsch nicht erfüllt wurde, .seine Krone auf einen Sohn zu bringen, weil er keinen männlichen Erben hatte, so ließ er schon im Jahr 1126 seiner Tochter Mathilde die englische Krone zu- sichern, und sie vermählte sich zugleich mit dem Grafen Gottfried von Anjou, der nach Heinrichs 1. Tode, im Jahr 1135, Mathilden nach England begleitete, um mit ihr das Königreich in Besitz zu nehmen. Da aber zu- gleich ein Neffe Heinrichs, der Graf Stephan von Bvu- logne, als Kronbewerber in England auftrat, so wurde zwischen ihm und Mathilden ein mehrjähriger Krieg um das Königreich geführt, und obgleich Mathilde nach mancherlei Wechseln in der Schlacht von Lincolm, im I. 1141, so glücklich siegte, daß sie Stephan gefangen nahm und in Ketten wegführte, so mißbrauchte sie doch ihr Siegesglück und betrug sich in England so roh, daß die Engländer wieder von ihr abfielen, und daß endlich Stephan doch die Krone behielt, wobei er jedoch mit Mathilden den friedlichen Vertrag schloß, daß nach sei- nem Tode das Königreich England an ihren Sohn Hein- rich von Anjou kommen sollte, welcher jetzt auch schon die Normandie besaß. So wurde also dieser Heinrich von Anjou Erbe von England, und mit ihm vermahlte

5. Neue und neueste Geschichte - S. 121

1880 - Dillenburg : Seel
— 121 — 11. Der nordamerikanische Freiheitskrieg. a. Zerwürfnis der englischen Kolonien mit dem Mutterlande. Schon im sechzehnten Jahrhundert waren auf der Ostküste Anierika's englische Niederlassungen entstanden. Obwohl die Kämpft der Eingewanderten mit den Eingeborenen (Indianern) im Mutterlande, bekannt waren, so lockten doch die Aussicht auf Abenteuer im fernen, unbekannten Lande genugsam und die Hoffnung aus Gewinn zu sehr; die Colonien mehrten sich, und es entstanden nach und nach 13 Staaten, deren jeder unter einem vom König von England ernannten Statthalter stand. In den Kämpfen mit den Indianern oder mit Colonien anderer Staaten hatten sie ihre Kräfte erprobt und stellten diese in dem siebenjährigen Colonialkriege zwischen England und Frankreich (1756—1763) dem Mutterland zur Verfügung; hauptsächlich der Hülse der amerikanischen Unterthanen verdankte England den Sieg in jenem Kriege. Als aber nach dem Kriege England den Colonialstaaten einen Theil der durch den Krieg gemachten Schulden aufbürden wollte und die s. g. Stempelakte (eine gesetzliche Bestimmung, nach welcher zu allen gerichtlichen und kaufmännischen Verträgen und Verhandlungen Stempelpapier verwendet werden sollte) einführte, gehorchten die Amerikaner nicht, und weil es an mehreren Orten zu sehr heftigen Auftritten kam, nahm England das Gesetz zurück (1766). Die Amerikaner verlangten zugleich auch, daß Abgeordnete der amerikanischen Staaten Sitz und Stimme im englischen Parlamente^ haben sollten, um so bei der Bestimmung von Stenern selbst mitwirken zu können. Das wurde nicht nur abgeschlagen, sondern England führte schon im Jahre 1770 die Theeakte ein, durch welche auf Thee, Glas, Farben :c. ein hoher Eingangszoll gelegt wurde. Auch dieses Gesetz fand heftigen Widerspruch; es wurde jeder für ehrlos erklärt, welcher besteuerten Thee kaufen würde. Da liefen im Jahre 1773 drei Schiffe im Hafen von Boston*), der Hauptstadt des Staates Massachufets**), ein, welche Thee als Ladung führten. Die Bewohner Bostons forderten, daß diese Schiffe mit ihrer Ladung nach England zurückkehren sollten; als dies nicht geschah, überfielen fünfzig Bürger die Schiffe und warfen die Ladung ins Meer. Zur Strafe für diesen Ausstand sperrte England den Hafen von Boston (1774). Erbittert darüber, traten noch in *) spr. Boßtn. **) spr. Mafiatschusets.

6. Das Wissenswertheste aus der deutschen Geschichte und der Weltgeschichte - S. 49

1868 - Langensalza : Greßler
Weltgeschichte. 49 ergehen, dem auch die edlen Grafen Egmont und Hoorn anheim fielen. Alsobald vereinigten sich jedoch die bis dahin geflüchteten Niederländer und begannen unter Anführung des Prinzen von Oranien einen Krieg gegen Spanien, an dem sich auch die Königin Elisabeth von England zu Gunsten der Unterdrückten betheiligte. Das wollte Philipp hart rächen, und so sandte er eine gewaltige Flotte, die er seine „unüberwindliche Armada" nannte, gegen England aus. Doch kaum, daß sie sich der Küste Englands näherte, ward sie vom Sturm zerstört. Mit Unterbrechung dauerte hierauf der Kampf der Niederländer noch fort, bis ihnen ihre Freiheit und Unabhängigkeit im westphälischen Frieden (1648) zugesichert wurde. 16. Elisabeth von England — Maria Stnart (1558—1603). England hat seinen Namen von den in dasselbe einge- drungenen Angelsachsen und bestand in der frühesten Zeit aus 7 kleinen Königreichen, die später König Egbert von Wessex zu einem Königreiche vereinigte. Einen besondern Ruhm erlangte der König Alfred, welcher zu Ende des 9. Jahrhunderts lebte und viel für die Gesittung des Volkes that. Zu Anfange des 11. Jahrhunderts beherrschte Wil- helm mit dem Beinamen „der Eroberer" das Land. Unterm Könige Heinrich Viii. fand die Reformation in England Eingang, und unter der Königin Elisabeth wurde die Religion durch 39 Artikel in der noch jetzt in England herrschenden Weise festgestellt. Obgleich aber diese Königin das große Verdienst hat, den Handel und das Seewesen Englands begründet zu haben, so bildet doch ihr Verfahren gegen ihre Verwandte, die Königin Maria Stuart von Schottland, einen schwarzen Flecken in ihrer Regierung. — Da Maria Stuart katholisch war, so wollte ihr Volk wenig von ihr wissen. Diesen Miß- muth steigerte der reformirte Prediger Johann Knop, und bald artete er in eine Auflehnung gegen sie aus, als ihr Fischer, Deutsche u. Weltg. 4

7. Der Weltkrieg - S. 59

1915 - Leipzig : Wunderlich
— 59 — So dauerten die Kämpfe um Mern den ganzen Winter hindurch an. Aber im allgemeinen änderte sich die Lage wenig. Nur der Haß unsrer Truppen gegen die niederträchtigen Engländer steigerte sich noch. So brachten sie den Gruß auf: „Gott strafe England!" Als Gegengruß dienten die Worte: „Er strafe es." Irgendein deutscher Soldat hatte seinen Haß einmal in die Worte gekleidet: Gott strafe England! Seinen Kameraden gefielen diese Worte sehr; sie gebrauchten sie nun oft. Me-mand von ihnen sagte noch Guten Tag oder gar Adieu. Jeder rief am Morgen wie am Abend seinem Kameraden zu: Gott strafe England. Er strafe es, hallte es zurück. Gott strafe England! Das ward nun die Losung der deutschen Truppen. Gott strafe England! Das ward auch die Losung des deutschen Volkes. Freilich müssen wir sagen: Gott strafe England und alle unsre andern Feinde! Doch müssen unsre tapfern Soldaten an England die Strafe vollstrecken. Leicht ist England zur Strafe verurteilt, aber schwer ist es, ihm beizukommen. Das merkten unsre Heere auch vor Dpern. Den ganzen Winter hindurch trafen sie Vorbereitungen zu neuen Kämpfen. Die Briten suchten allerdings diese so viel als möglich zu verhindern. Sie holten schwere Geschütze, selbst Schiffsgeschütze herzu. Da es ihnen an Geschossen dazu fehlte, so bezogen sie solche aus den Vereinsstaaten von Nordamerika. So brachte jeder Tag eine Beschießung unsrer Stellungen mit Artillerie. Sie war bald stärker, bald schwächer. Unsre Soldaten erkannten die amerikanischen Geschosse sofort; sie zeichneten sich nämlich durch furchtbare Wirkung aus. Unsre Soldaten nannten diese amerikanischen Granaten spöttisch Wilsons Friedensgebete. Ganz untätig blieben unsre Streiter vor Ipern nicht. Erstens machten unsre Flugzeuge und Luftschiffe öfter einmal Angriffe auf die feindlichen Stellungen, besonders auf die Festungsanlagen von Dünkirchen und Calais. Festungen sind Luftangriffen ausgesetzt. Wer in einem befestigten Orte wohnt, der weiß von vornherein, daß ihm einmal eine Bombe auf den Kopf fallen kann. Die Bewohner dieser Festungen in Nordfrankreich waren aber allmählich sicher geworden, weil sich unsre Flieger und Zeppeline nicht über ihnen zeigten. Dann aber erschienen sie vom Januar an öfter einmal urplötzlich und warfen namentlich in der Nähe der Bahn- und Festungs- und Hafenanlagen ihre Bomben ab. Da entstand natürlich jedesmal eine heftige Bestürzung unter der erschrockenen Bevölkerung. Alles flüchtete in die schützenden Keller. In der Nacht erloschen alle Lichter. Viele Einwohner hielten es seitdem geraten, die gefährdeten Städte und Gegenden zu verlassen. _ Zweitens machten wir auch im Winter manche Angriffe auf die feindlichen Stellungen. Wir mußten zwar noch Mitte November mit unsern heftigen Angriffen aufhören. Erstens fehlte es uns an Granaten; zweitens kosteten diese Sturmangriffe auch ungeheuer viel Menschen. Drittens zeigte es sich, daß man die feindlichen Stellungen erst durch

8. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 200

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
200 Das Zeitalter der Verfassungs- und Einheitskämpfe innere Be- § 175. England bis zur zweiten Parlamentsreform. Nach dem nxhigung gturze peejs (g herrschte im innerpolitischen Leben Englands Ruhe. Beide Parteien hatten abgewirtschaftet. Die Gärung in der Arbeiterschaft hörte auf, als der Chartismus durch die Gewerkschaften überwunden wurde. Infolge des wirtschaftlichen Aufschwungs hob sich eine obere Schicht [in der Arbeiterschaft ab. Die Londoner Weltausstellung 1851 zeigte, daß England wirklich „die Werkstatt der Welt“ war. Liberale Die Wirtschaftspolitik war liberal. Selbst die Konservativen 8s. fügten sich dem Freihandel. In dem „goldenen Zeitalter des Libe-p°iitik ralismus“ gingen manche in ihren manchesterlichen Ansichten sogar so weit, daß sie die Preisgabe der Kolonien forderten, welche nichts einbrachten. Die von Palmerston geleitete glänzende äußere Politik wurde vom Gegensätze zu Rußland beherrscht. Während des Krimkriegs, des ersten Krieges seit 1815 und des einzigen europäischen im 19. Jahrhundert, an dem England sich beteiligt hat, zeigten Mißstände sich bedenkliche Mißstände in Heer und Flotte, die ebenso wie die verfallende bürgerliche Gesellschaft den Ruf nach Reformen erweckten. Neues Unter diesen Voraussetzungen vollzog sich die Umbildung der Parteiieben aiten Parteien unter Gladstone und Disraeli. Beide traten für die Arbeiter ein und befürworteten eine neue Parlamentsreform. Der tief religiöse, mehr vom Gemüt beherrschte Gladstone wollte in liberalem Sinne alles aus dem Wege räumen, was die Gesellschaft aufhielt, um die im Volke schlummernden Kräfte zu heben. Innere Reformen waren ihm das höchste Ziel des Staatsmanns. Disraeli, ein begeisterter Redner und geschickter Romanschriftsteller, war zugleich ein verstandeskühler Politiker; er setzte Pitts und Peels Bestrebungen fort. Englands Macht und Größe allein bestimmten seine Politik. In den unteren Volksschichten suchte er neue Stützen für den Staat und übertrumpfte daher mit seinen Reform Vorschlägen Gladstone, dessen Partei die Herrschaft der zweite Mittelklassen aufrecht erhalten wollte. Die zweite Parlamentsreform Pafezmts' führte zum Siege Disraelis und der Konservativen; England wurde 1867 durch Neuregelung der Wahlbezirke und des Wahlrechts demokrati- siert. Die kleineren Städte verloren das Wahlrecht, größere erhielten mehrere Abgeordnete. Alle Grundbesitzer und Bewohner, die 200 Mark Miete zahlten, traten in den Genuß des aktiven Wahlrechts. Viele Arbeiter wurden dadurch zwar wahlberechtigt, aber immerhin nur 10 °/0 der Bevölkerung. Das neue konservative Ministerium unter Disraeli, der zum Lord Beaconsfield erhoben wurde, begann eine große äußere Politik, um die Unterlassungssünden der Liberalen namentlich auf kolonialem Gebiete wieder gutzumachen.

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 272

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 272 — Kirchen eine Kollekte für ihn halten mnßte. Der finstere Manu starb nach langer Regiernng einsam und verlassen. 103, Die Königin Elisabeth von England. 1. König Heinrich Viii. von England. — Zur Zeit Luthers und Kaiser Karls V. regierte in England der König Heinrich Viii. Der schrieb ein Buch gegen Luther, und der Papst verlieh ihm dafür den Ehrentitel: „Verteidiger des Glaubens". Bald darauf aber zerfiel er mit dem Papste, weil dieser des Königs gottloses Verlangen, ihn von feiner Frau zu scheiden, mit Recht zurückwies. Da trennte sich Heinrich aus eigener Macht von feiner Gemahlin und heiratete eine andere Frau. Zugleich erklärte er: „Der Papst hat in meinem Lande nichts mehr zu befehlen; ich selber bin das Oberhaupt der englischen Kirche." Und nun hob er eigenmächtig die Klöster auf und schrieb Glaubensartikel, welche alle feine Unterthanen annehmen mußten. Wer sich nicht fügte, den traf grausame Verfolgung: taufende von Menschen starben auf dem Blutgerüste ober am Galgen. Auch zwei feiner Gattinnen — denn Heinrich hatte nach einander sechs Frauen — ließ er enthaupten. 2. Einführung der Reformation in England. — Heinrichs willkürliche und gewaltthätige Änderungen im Kirchen-wesen waren nun freilich durchaus keine wahre Reformation; darum entstanden nach feinem Tode noch lange heftige Kämpfe um die Religion, bis endlich die evangelische Lehre zum Siege durchdrang. Dies geschah unter feiner Tochter, der Königin Elisabeth. Dieselbe schasste den katholischen Gottesdienst ab und gründete die englische Kirche, welche auch die bischöfliche genannt wird, weil Bischöfe an ihrer Spitze stehen. In der Hauptsache mit der übrigen evangelischen Kirche übereinstimmend, weicht sie in einzelnen Punkten von derselben ab. 3. Englands Auffchwung. — Unter Elisabeths Regierung hatte England eine ruhmvolle Zeit. Denn Elisabeth war eine kräftige, kluge und thätige Herrscherin, die mit allem Eifer für

10. Vorschule der Geschichte Europas - S. 348

1834 - Berlin : Enslin
318 Ruhm erfüllte, war die Tochter des schon genannten Heinrichs Viii., welcher die englische Kirche von dem pabstlichen Stuhl losgerissen hatte. Sie bestieg im I. 1558, also gerade im Todesjahr Karls V., den englischen Thron, nachdem ihn schon ihr Bruder, Eduard Iv., und ihre Schwester, Maria, auf kurze Zeit besessen hatten. Diese Königin Maria war ganz das Gegentheil von Eli- sabeth gewesen, sie liebte den katholischen Glauben, und hatte denselben und mit ihm das pabstlichc Ansehen in England wieder Herstellen wollen; sie vermahlte sich so- gar mit Philipp Ii., der auch vor dem Antritt seiner Regierung einige Zeit in England bei ihr lebte, und sie verfolgten dorr mit einander die Ketzer, welche auch in England den neuen Glauben angenommen hatten, und ließen viele auf dem Blutgerüste sterben. Jedoch ging diese Herrschaft der katholischen Maria, die für England eine Schreckenszeit war, bald vorüber, da diese Königin schon nach fünf Jahren starb, worauf nun eben Elisa- beth folgte, die sogleich den entgegengesetzten Sinn zeigte, und nun den katholischen Glauben in England ganz ab- schaffte, wogegen sie dort die lutherische Religion ein- führte, jedoch so, daß sie von der katholischen Kirchen- einrichtung vieles beibehielt, wie die Würde der Bischöfe und anderes, was zu größerer Feierlichkeit dienen sollte. Dadurch entstand die besondere Einrichtung der christlichen Kirche in England, welche man die bischöfliche oder hohe Kirche nennt. Und mit dieser neuen Gestalt, welche Eli- sabeth der englischen Kirche gab, gab sie auch nachmals ihrem ganzen Königreiche durch eine klug geführte lange Herrschaft einen neuen und besseren Zustand. Bei einem so klaren und offenen Sinn, wie ihn Elisabeth besaß, mußte es ihr sehr zuwider sein, als ihr Philipp Ii., bald nach dem Tode ihrer Schwester Maria, auch wieder seine Hand antrug, weil er dadurch auch zu dem Besitz Englands kommen wollte, die sie aber sogleich ausschlug. Und hatte sie nun dadurch schon den finsteren und stol- zen Mann heftig beleidigt, daß er Haß gegen sie hegen mußte, so mußte dieser Haß ihre ganze beiderseitige Regierungszeit hindurch von beiden Seiten immer mehr wachsen, da sie sich in ihren Absichten einander entgegen arbeiteten; vorzüglich aber reizte Elisabeth ihren Feind

11. Nationale Erdkunde - S. 53

1911 - Straßburg i.E. : Bull
1. Großbritannien und Irland. 53 Einen Vergleich der Ernten in beiden Ländern ermöglichen folgende Zahlen: In Millionen t: Weizen Roggen ! Gerste ! Käser ^Kartoffeln England 1908....... 1/4 — 1/3 2,2 4/0 Deutsches Reich 1908 . . 3,8 10,8 3/1 7/7 46,4 Die Zahlen fallen erst ins Gewicht, wenn man die Einwohner- zahlen der beiden Reiche zusammenhält: Deutsches Reich (1905) 60,6 Millionen (jetzt wahrscheinlich 65), England (1901) 41,5 Millionen. Demgemäß erreicht der Bezug von Getreide aus dem Auslande in England ganz andere Summen als bei uns. In Millionen Mark 1908: Weizen Roggen Gerste Mehl Einfuhr Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr Einfuhr | Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr England...... 757,8 2,1 — _ 133,0 1/6 144,5 14,7 Deutsches Reich. . 384,7 14,7 89,2 33,6 281,8*) 0,3 5,7 30,7 Das ist nicht nur ein Nachteil für die Brotversorgung der englischen Bevölkerung, es erweist sich auch als ein Schaden für die Industrie. Diese kann bei der Unsicherheit der fremden Märkte nur dann auf ständige Abnehmer zählen, wenn im eigenen Lande genügend Verbraucher wohnen, die nicht wieder von der Industrie unmittelbar abhängen. Diese Abnehmer stellt naturgemäß die Landwirtschast. Ein starker Stamm landwirtschaftlicher Bevölkerung fichertalso derindustrie einenabsatz auchin schlechten Ausfuhrjahren, so daß sie von einem Rückgang der Ausfuhr in schlechten Iahren zwar immerhin tief berührt, aber nicht tödlich ge- troffen wird. Eine derart starke Landwirtschast hat unser Vaterland, das etwa 18 Millionen rein bäuerlicher Bewohner zählt, nicht aber England, das kaum 5 Millionen ausweist. Wir sehen also, wie wichtig es auch für unsere Industrie ist, daß es dem deutschen Bauern gut geht. Sehen wir uns die englische Bodenbenutzung noch einmal an, so ergibt sich, daß dem Pferdefutter (Äafer) und der Ge° winnung eines berauschenden Getränks (Gerste, Bier) mehr von Englands bestem Boden gewidmet wird als *) Anserer Bierbrauerei wegen; doch wird auch Futtergerste eingeführt.

12. Aus der Zeit der Erniedrigung - S. 20

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
20 Verkündigung der Festlandssperre 2. daß cs jedes einem friedlichen Staate angehörige Individuum als Feind behandelt und diesem zufolge nicht nur die Mannschaft der zum Kriege gerüsteten, sondern auch der Handels- und Kauffahrteischiffe und selbst Handelsagenten und Kaufleute, die in Handelsangelegenheiten reifen, zu Kriegsgefangenen macht; 3. daß es über handelsfahrzeugc und -waren sowie über das Eigentum von Privatleuten das (Eroberungsrecht ausdehnt, das doch nur auf das. jenige, so dem feindlichen Staate gehört, angewendet werden sann; 4. daß es auf nicht befestigte Städte und Handelshäfen sowie auf (Einlässe und Mündungen von Flüssen, ja auf ganze Küsten das Recht der Blockade erstreckt, welches nach Vernunft und von allen Völkern angenommenem Gebrauch nur aus befestigte Plätze anwendbar ist; 5. daß dieser ungeheure Mißbrauch des Blockaderechts keinen andern Zweck hat, als ... den Handel, sowie die Industrie (Englands auf den Ruin der Betriebsamkeit und des Handel des festen Landes zu gründen; 6. daß, da dieses die augenscheinliche Absicht (Englands ist, jeder, der auf dem festen fände Handel mit englischen waren treibt, dessen Absichten begünstigt und fein Mitschuldiger wird; 7. daß dieses in allem der frühesten Seiten der Barbarei würdige Benehmen (Englands dieser Macht auf Unkosten aller andern vorteilhaft gewesen ist; 8. daß aus dem Rechte der Natur die Befugnis folgt, dem Feinde eben die Waffen, deren er sich bedient, entgegenzusetzen und ihn auf die nämliche Art Zu bekämpfen, wie er verfährt, sobald er alle Begriffe von Gerechtigkeit und alle liberalen (Besinnungen verkennt, die der Zivilisation ihr verdanken, haben beschlossen, auf (England alle jene Maßregeln anzuwenden, die es in feiner Seegesetzgebung angenommen hat. Die Verfügungen des gegenwärtigen Dekrets sollen unabänderlich als ein Grundgesetz des Reichs angesehen werden, bis (England anerkannt haben wird, daß das Kriegsrecht auf dem Lande und zur See eins und dasselbe ist; daß es weder auf Privateigentum, noch welcher Gattung es fei, noch auf diejenigen Personen, die mit den Waffen nichts zu tun haben, ausgedehnt werden dürfe, und daß das Blockaderecht sich nur auf solche befestigte (Drte beschränken müsse, die von einer hinlänglichen Macht wirklich eingeschlossen sind. Diesem zufolge haben wir verordnet und verordnen: Art. 1. Die Britischen Inseln sind in Blockadezustand erklärt. Art. 2. Aller Handel und aller Verkehr mit den Britischen Inseln ist untersagt. Demzufolge sollen die nach England oder an einen Engländer gerichteten oder in englischer Sprache geschriebenen Briefe oder Pakete mit der Post nicht versendet, sondern angehalten werden. Art. 3. Ieder englische Untertan, wes Standes und Gewerbes er sei, der sich in den von unfern oder unsrer Verbündeten Truppen besetzten Ländern betreffen läßt, soll kriegsgefangen fein.

13. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. 77

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 77 — Darum erscheint die Freihaltung der Seeschiffahrt und die Beherrschung des Meeres den Engländern geradezu als eine Lebensfrage für den Staat. Von der Handels- und Kriegsflotte hängt sein ganzes Dasein, seine Entwicklungsfähigkeit, feine Zukunft ab. Seine Zukunft, sein Ein und sein Alles liegt auf der See. Die Schiffahrt war seit Elisabeths Zeiten Englands Stärke. Zwar vermehrten die europäischen Staaten, die Union und viele andre ihre Handelsflotte im 19. Jahrhundert unablässig, dennoch behauptet England seinen Vorrang als seefahrende Nation. Selbst die Aufhebung des Schiffahrtsgesetzes (1849) hat diese Vorzugsstellung nicht erschüttern können. 100 große Häfen und 500 Reeden fördern die Schiffahrt allerdings ungemein; 36 Dampfschiffahrts-Gesellschaften widmen sich dem Seeverkehre. Davon haben die größten 445000 Registertonnen (British India Steam Navigation Co.), 378000 Registertonnen White Star Line) usw. Mehr als zwei Drittel aller Schiffe, die die Meere durchschneiden oder in den Häsen ankern, führen die britische Flagge, und es gibt kein Meer und kein Verkehrsgebiet, worin die britische Flagge nicht vertreten wäre. Die Leistungsfähigkeit der englischen Handelsmarine ist etwa fünfmal so groß als die der deutschen. Da die Transportleistungsfähigkeit der Welthandelsflotte rund 80 Millionen Tonnen beträgt, so kann man ermessen, welche Arbeit England zur See bewältigt. Die gesamte britische Handelsmarine zählt über 11000 Fahrzeuge mit zusammen 16,5 Millionen Registertonnen Raumgehalt. Davon entfallen ans die Dampfer 8800 Fahrzeuge mit beinahe 15 Millionen Tonnen. Demgegenüber hat Deutschland etwa 1500 Dampfer mit 2,9 Millionen Tonnen und 450 Segler mit 480000 Tonnen. Die englischen Kolonien zählen 16000 Fahrzeuge mit 1,6 Millionen Tonnen. Dies steigert Englands Übergewicht zur See noch. Die Kriegsmarine überwiegt gleichfalls stark; denn früher hielt es darauf, daß sich die französische Kriegsflotte zur englischen verhielt wie 3 zu ö, seit den achtziger Jahren vertrat es den Grundsatz, daß seine Flotte stärker sein müsse als die der beiden oder drei nächststarken Flotten. An diesem Zwei- oder Dreimächtefuß hat es bisher streng festgehalten. Doch entscheidet bei der Kriegsflotte weniger der Gesamttonnengehalt als vielmehr die Größe und Gefechtskraft der einzelnen Schlachtschiffe. Hierin aber ist England allen Rationen und namentlich auch uns weit überlegen, da es bereits in nächster Zeit über ein einfaches Geschwader von Kriegsschiffen mit üver 18000 Tonnen verfügt, die mit den allergrößten Geschützen bestückt sind. So tut es alles, um seine Oberherrschaft znr See zu sichern und damit seine ungestörte Ein- und Ausfuhr zu verbürgen, wie auch die Ausrechterhaltung seiner gesamten Volkswirtschaft. England konnte in den fünfziger und sechziger Jahren allmählich zum Freihandel, zum Manschestertum übergehen, denn infolge der jahrhundertlang folgerichtig und rücksichtlos durchgeführten Schutzzoll-

14. Deutsche Lebensfragen - S. 98

1915 - Berlin Leipzig : Teubner
98 Iii. Deutschlands wirtschaftliche Rüstung zwei Monate später als wir, entschloß sich England zur Ausgabe einer Anleihe, und zwar gleich in dem formidablen Betrage von 350 Mil- lionen Pfund,- das sind 7 Milliarden Mark. Die englische Regierung hat alles getan, um dieser Anleihe einen Erfolg zu sichern. Zunächst hat sie die Einzahlungen über einen wesentlich längeren Zeitraum ver- teilt als wir. während bei uns die letzte Einzahlung bereits im De- zember zu leisten war, lausen die Einzahlungen auf die englische Rriegs- anleihe noch weiter. Die letzte Einzahlung hat erst stattzufinden am 26. April. Ferner wurde die Bank von England veranlaßt, die Zeich- nungen auf die Anleihe in einer in der Geschichte der Notenbanken bei- spiellosen Art zu erleichtern. Das ist um so interessanter und bedeut- samer, als die englische presse sich nicht genug tun konnte, den Erfolg unserer Rriegsanleihen durch spöttische Bemerkungen über die Mit- wirkung unserer Darlehnskassen zu verkleinern. Die Mitwirkung un- serer Darlehnskassen bei unserer ersten Rriegsanleihe — und sie wird auch bei der zweiten Rriegsanleihe stattfinden, wir lassen uns durch kein Geschrei jenseits des Ranals irre machen —, diese Mitwirkung ist ein Rinderspiel gegenüber den Rreditfazilitäten, welche die Bank von England nach Lloyd Georges Zeugnis „in patriotischer weise den Zeich- nern aus die Rriegsanleihe zu gewähren sich bereit erklärt hat". Diese Rreditfazilitäten bestanden darin, daß die Bank von England gegen Hinterlegung von Rriegsanleihe ohne weitere Sicherheitsleistung Vor- schüsse bis zur vollen höhe des Emissionskurses zu I Prozent unter dem Banksatz und auf volle drei Jahre gewährt. Das ist das patriotische Zu- geständnis, das die Bank von England den Zeichnern auf die Rriegs- anleihe gemacht hat. Demgegenüber bevorschussen unsere Darlehns- kassen die Rriegsanleihe nicht voll, sondern, wie Sie wissen, zu 75 Pro- zent- sie bevorschussen sie auch nicht zu I proz. unter Banksatz, sondern zu V4 Prozent über Banksatz, und dann nicht aus drei Jahre fest, son- dern auf sechs Monate, wobei allerdings die Prolongation vorbehalten bleibt, wenn also die Herren Engländer behaupten, der Erfolg unserer Rriegsanleihe sei nur künstlich, die Darlehnskassen hätten unsere Rriegs- anleihe in Wirklichkeit finanziert, so können wir hier mit gutem Ge- wissen und mit größerem Recht behaupten: die Bank von England hat der englischen Rriegsanleihe zu einem Scheinerfolg verholfen. Die Tat- sachen, wie sie sich nach der Emission entwickelt haben, bestätigen das. Die Vorschüsse der Darlehnskasse aus die 4vs Milliarden Rriegs- anleihe betragen nur wenig mehr als 300 Millionen Mark, also etwa 8v2 Prozent- dagegen hat die Bank von England bisher nicht ver- lauten lassen, wie groß ihre Vorschüsse auf die englische Rriegsanleihe find. weiter hat sich der Rurs unserer Rriegsanleihe bald über den Aus- gabekurs von 97v2 Prozent hinaus gehoben, zeitweise über pari - und wir sind daher in der Lage, unsere zweite Rriegsanleihe zu einem um

15. Die Geschichte der Völker - S. 127

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
England. 127 Hunderte auf Veranstaltung der Päpste durch den Bi- schof Augustinus daselbst wieder verbreitet. Seit dem Jahre 827 ist England, von welchem nun ganz allein gesprochen werden soll, eine Monarchie, und Egbert, der Nachkomme eines der angelsächsischen Herzoge, ist dessen erster König. Man hatte um diese Zeit viele Kämpfe mit den Bewohnern der dänischen Inseln, welche sich Englands bemächtigen wollten, und sich dessen späterhin auch wirklich eine Zeit lang, nem- lich vom Jahre 1017 bis 1066, bemächtigten. Dessen ungeachtet hatte das Land damals einen seiner größten Könige. Es war Alfred der Große, beinahe ein Zeitverwandter Karls des Großen, denn er regierte von 872 bis 901. Dieser Mann erwarb sich theils vor seiner Thronbesteigung, theils nach derselben, die größten Verdienste um England. Er zwang die in dem Lande bereits wohnenden Dänen, sich ihm zu unter- werfen und Christen zu werden; er versah England mit festen Plätzen und baute auch Flotten, um ferneres Andringen verhindern zu können. Die Normannen, welche von Frankreich aus die Südküste anfielen und plünderten, schlug er siegreich zurück. Auch gab er dem Lande zuerst regelmäßige bürgerliche Einrichtungen. Er theilte ganz England in Grafschaften ein und ließ jede Grafschaft in seinem Namen durch Grafen oder Oberrichter verwalten. Jede Grafschaft wurde in hun- dert Distrikte, Hunderte, und jede Hundert in zehn Gemeinden, Zehnte genannt, vertheilt. Jede Zehnte hatte einen Gemeinde-Vorsteher, der kleinere Sachen entschied. Größere wurden vor die Versammlung einer Hunderte gebracht, die alle Manate eine Sitzung hielt, und deren Vorsteher zwölf Hausväter aus der Hunderte ernannten, welche die Streitigkeiten entschieden, nachdem sie einen Schwur abgelegt hatten, daß sie nach ihren beßten Einsichten unpartheiisch entscheiden wollten. Durch diese Einrichtung wurden die sogenannten Geschwornen-

16. Theil 1 - S. 336

1864 - Langensalza : Greßler
das gesellige Leben erstreckt, sondern sie bezieht sich allein ans die Verwaltung des Landes. ■— Englands Volk hält sich für die erste Nation der Welt. Un- ermeßlich ist sein Streben; es umspannt nicht nur das Erdrund, es ist tu jedem Winkel der Meere wach, lebendig und thatenvoll. Es giebt keinen Hafen, keine Bucht der Meere, wo die britische Flagge nicht wehte; kein Land, wo nicht Englands Boten und Geschäfts- träger eine Rolle spielten, welche ihm nicht zu einem Mittel diente für Tausch und zur Vermehrung seines Reichthums. Seinen Unter- nehmungsgeist scheucht kein Aufwand von Kapital, keine Entfernung des Orts, keine Gefahr und Mühe zurück. Englands Handel, an dessen Hand Bildung und Freiheit über die Erde schreiten, ist so- wohl seinem Bestände, als seinem Wirken nach, das erstaunens- würdigste Wunder der menschlichen Kultur und zugleich ihre festeste Stütze. Seine Niederlassungen, Werkstätten zu Land und zu Wasser, seine Verträge mit allen Völkern, die Anzahl der Arme, die es be- schäftigt, die Größe und Menge der Kapitalien, die es in Um- lauf bringt, die Entdeckungen, die es in allen Zweigen menschlichen Wissens hervorruft, seine Resultate endlich, unter was immer für einen Gesichtspunkt man sie bringen mag, überbieten bei Weitem Alles, was zu irgend einer frühern Zeit, oder unter irgend einem andern Volke je in dieser Art bestanden. Wenn auch einmal dieses Menschenwerk voin Loose alles Irdischen betroffen wird, wenn es verfallen sein wird und verschwunden von der Erde, wie Karthago's Handel, bis auf das letzte sichtbare Zeichen: so wird dennoch sein Bild in dem Gedächtniß der Völker ewig haften; und der Geschichts- schreiber wird seine Bemühungen und seine Erfolge jederzeit unter die mächtigsten Hebel zählen, durch welche die größten Umwälzungen in der Ideenwelt entstanden und die Lage. der menschlichen Gesell- schaft sich von Grund aus veränderte. - Und, daß der Verfall Englands bereits begonnen, während Deutschland noch aufwärts strebt, davon 'zeugen viele Spuren. Englands Industrie entspricht dem Umfange seines Handels. Beide sind innig verschwistert, Einigkeit ist ihr Panier. Nie- derlagen in allen Meeren; Kolonien, die volkreichere Staaten sind, als das Mutterland selbst; Absatzorte und offene Märkte überall; die reichste Auswahl der Rohstoffe, die der Handel aus allen Erd- winkeln zu den wohlfeilsten Preisen herbeiführt, oder die britische Erde in überschwänglicher Menge verbirgt; Unternehmungsgeist ohne Maß, geleitet von der reichsten Erfahrung und jenem dem Briten eigenen praktischen Sinn, welcher sich leicht in alle Verhältnisse fügt, oder ordnend in sie eingreift; dabei Schutz durch den Besitz der größten Macht, die jemals auf Erden bestanden. — _ Eben so bewundernswert!) als ihre Größe ist die Schnelligkeit ihrer Entwickelung. 1750 war England noch der größte Markt

17. Theil 1 - S. 417

1876 - Langensalza : Greßler
417 Kirche, die mit den Grundsätzen der lutherischen am meisten über- einkommt. Doch werden in England alle Religionen geduldet. Dem Stande nach gehören alle Engländer entweder zum Adel oder zu den Gemeinen. Zum Adel gehören ungefähr 600 Fa- mitten; man versteht darunter nur den hohen Adel und die hoh e Geistlichkeit. Der niedere Adel dagegen gehört zu den Gemeinen; doch ist schon gesagt, daß diese Standesverschiedenheit sich nicht auf das gesellige Leben erstreckt, sondern sie bezieht sich allein auf die Verwaltung des Landes. — Englands Volk hält sich für die erste Nation der Welt. Un- ermeßlich ist sein Streben; es umspannt nicht nur das Erdrund, es ist in jedem Winkel der Meere wach, lebendig und thatenvoll. Es giebt keinen Hafen, keine Bucht der Meere, wo die britische Flagge nicht wehte; kein Land, wo nicht Englands Boten und Geschäftsträger eine Rolle spielten, welche ihm nicht zu einem Mittel diente für Tausch und zur Vermehrung seines Reichthums. Seinen Unternehmungsgeist scheucht kein Aufwand von Kapital, keine Ent- fernung des Orts, keine Gefahr und Mühe zurück. Englands Han- del, an dessen Hand Bildung und Freiheit über die Erde schreiten, ist sowohl seinem Bestände, als seinem Wirken nach, das erstaunens- würdigste Wunder der menschlichen Kultur und zugleich ihre festeste Stütze. Seine Niederlassungen, Werkstätten zu Land und zu Was- ser, seine Verträge mit allen Völkern, die Anzahl der Arme, die es beschäftigt, die Größe und Menge der Kapitalien, die es in Um- lauf bringt, die Entdeckungen, die es in allen Zweigen menschlichen Wissens hervorruft, seine Resultate endlich, unter was immer für einen Gesichtspunkt man sie bringen mag, überbieten bei Weitem Alles, was zu irgend einer- früheren Zeit, oder unter irgend einem andern Volke je in dieser Art bestanden. Wenn auch einmal die- ses Menschenwerk vom Loose alles Irdischen betroffen wird, wenn es verfallen sein wird und verschwunden von der Erde, wie Kar- thago's Handel, bis auf das letzte sichtbare Zeichen: so wird den- noch sein Bild in dem Gedächtniß der Völker ewig haften; und der Geschichtsschreiber wird seine Bemühungen und seine Erfolge jederzeit unter die mächtigsten Hebel zählen, durch welche die größ- ten Umwälzungen in der Ideenwelt entstanden und die Lage der menschlichen Gesellschaft sich von Grund aus veränderte. — Und, daß der Verfall Englands bereits begonnen, während Deutschland noch aufwärts strebt, davon zeugen viele Spuren. Englands Industrie entspricht dem Umfange seines Handels. Beide sind innig verschwistert, Einigkeit ist ihr Panier. Nie- derlagen in allen Meeren; Kolonien, die volkreichere Staaten sind, als das Mutterland selbst; Absatzorte und offene Märkte überall; die reichste Auswahl der Rohstoffe, die der Handel aus allen Erd- Winkeln zu den wohlfeilsten Preisen herbeiführt, oder die britische Geogr. Bilder I. 9te Aufl. 27

18. Erdbeschreibung von Europa - S. 80

1805 - Reutlingen : Mäcken
So England. In den Künsten, vorzüglich der Kupftrstecher- kunst haben sich die Engländer sehr hervorgelhan, und die englischen Kupferstiche sind in der ganzen kultivirten Welt beliebt. In der Baukunst hinge, gen, sind sie gegen die Italiener und Franzosen, selbst gegen die Tcutschen zurük. Aus das Aeus- serliche der gewöhnlichen Häuser, die doch in dem armen Italien Geschmak zeigen, wird in England nichts verwendet, sie haben weder Zierlichkeit noch Kunst. Ihre Landhäuser sind meist Kopien fran, zösischer oder italienischer Gebäude, selbst die alt- deutsche oder gothische Bauart wird jezt bei Kir- chen, Thürmen, Gebäuden und Landhäusern wie, der hervorgesucht. Diese Landhäuser enthalten alles, was zur Pracht und Geschmak gehört, wovon aber das Vorzüglichste nicht den Engländern, sondernden Italienern gehört, denn von da wird alles, was schönes, geschmakvolles zu kaufen ist, nach England gebracht, und auf die Landhäuser gesezt. . England gie.bt sich alle Mühe, die Künstler zu unterstüzen, und kein anderes Volk der Welt wen» det so vieles auf Künste und Künstler und deren Unterstüzung. Und dazu dient vorzüglich die So- zietät der Künste, die 1784 aus 6700 Mitglie, dern bestand, und jährlich viele Prämien für Er, findungen ausfezt. In Rüksicht der Manufakturen und Fa- briken , Betriebsamkeit, Indüstrie, Erfindungs, geist und Anwendung der Talente auf Erfindungen ,st England das erste Volk der Welt; daher kann gegenwärtig — ungeachtet der theuren Lebensmit, id in England, — keine andere Nation mit der

19. Erdbeschreibung von Europa - S. 83

1805 - Reutlingen : Mäcken
England. 8; Die Einfuhr an Lebensmitteln, Wein, rohen Materialien, Schiffbauholz, Eisen, Stahl und mehr, ist auch beträchtlich. Portugal! liefert Weine, Zitronen, Pomeranzen und mehr. Unter den Handlungsgcfellfchaften ist die oft- indische Kompagnie die beträchtlichste, und zugleich die erste Anstalt dieser Art in der Welt. Die Bank zu London ist eine für das ganze Reich und den ganzen Handlungsstand äusserst wich- tige Anstalt, deren Kredit, auch den Kredit des Landes erhält. Man kann also behaupten, daß England feine Macht, seinen Reichthum, fein An- sehen blos allein dem Handel zu verdanken habe. Für gelehrte Anstalten hat England 2 Uni- versttären Oxford und Cambridge, mehrere Aka. demien und gelehrte Gesellschaften, viele Biblio- theken, ansehnlichen Buchhandel und Drukcrcien, welche durch die Preßfreiheit begünstigt werden. Wohlthätige Anstalten findet man nirgends so vortrefflich als in England, besonders werden die Invaliden nirgends —- selbst in Frankreich nicht ■— so besorgt, wie hier. Dre Spitäler in England übertreffen an Reinlichkeit und guter Einrichtung selbst die italienischen. Die Gefängnisse sogar ha- den eine solche Einrichtung, daß sie der Nation und der Menschlichkeit Ehre machen, und um diesen Punkt hat sich vorzüglich der Menschenfreund Ho. ward verdient gemacht. Assekuranzen findet man durchgehends, denn nicht nur Häuser, sondern Schiffe, Maaren, Möbel und mehr, kann jeder in dem geld. und erfindungs- reichen England assekuriren lassen.

20. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 120

1901 - Münster i. W. : Theissing
120 Das Mittelalter. Weib und Kind an den Hof Richards Ii., des Herzogs von der Normandie, dessen Tochter Emma seine Gemahlin war. Der Dänenkönig Kannt der Große vollendete darauf im Jahre 1016 die Eroberung Englands, nachdem er in drei Kriegsjahren die ganze Ostküste in eine Wüste verwandelt hatte. Als seine Macht befestigt war, herrschte er nicht als Tyrann über die Engländer, sondern wie ein einheimischer Fürst; er ließ ihnen ihre Gesetze und Freiheiten und zog die Dänen durchaus nicht vor. Auf Kanut den Großen folgten zwei seiner Söhne, beide sehr gewaltthätige Menschen, die durch ihre Grausamkeit den bittersten Haß erzeugten. Nach ihnen regierte Eduard Iii., Ethelreds jüngster Sohn, der im Jahre 1066 kinderlos starb. Kaum hatte er die Augen geschlossen, da trat sein Schwager, der Graf Harald von Essex, als König von England auf. Mit dieser Anmaßung aber war Wilhelm von der Normandie, der nächste Verwandte Eduards Iii., nicht zufrieden. Er schiffte sich mit 60000 Kriegern nach England ein, besiegte Harald in der Schlacht bei Hastings im Jahre 1066 und ließ sich auf dem Schlachtfelde zum Könige von England ausrufen. Wilhelm der Eroberer (1066—1087) war im Anfange ein milder Herrscher, vertrieb aber später viele Engländer von Haus und Hof, um seinen Kriegern Ländereien zu geben, und brachte allmählich auch alle Staats- und Kirchenämter in die Hände seiner Normannen. Sein Sohn und Nachfolger Wilhelm Ii. (1087—1100) regierte ebenso gewaltthätig wie sein Vater, bedrückte die Angelsachsen und die Kirche, hinderte z. B. die freien Wahlen der Bischöfe und verkaufte Bistümer für Geld. Als der hl. Anselm, der Erzbischof von Canterbury, sich diesem Eingreifen in die Rechte der Kirche widersetzte, wurde er seiner Güter beraubt und aus dem Lande gewiesen. Erst im Jahre 1107 endigte der Jnvestiturstreit in England auf ähnliche Weise, wie einige Jahre später in Deutschland; der Papst Paschalis Ii. gestattete dem Könige, den Geistlichen den Lehnseid abzunehmen, wogegen die Investitur mit Ring und Stab ausschließlich der Kirche verblieb. Unter Wilhelms Ii. Nachfolger Heinrich I. (1100—1135) kam die Normandie an England. Da dieser keine Söhne hinter-