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1. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 102

1905 - Leipzig : Hirt
102 Das Deutsche Reich vom Beginn der neuern Zeit bis zum Westflischen Frieden. Augsburger Handelsherrn. Die Kaufmannstochter war geistreich und schn; aber da sie brgerlicher Abkunft war, wollte weder der Vater, noch Kaiser Karl V., der damals noch lebte, etwas von der Verbindung wissen. Schlie-lich gab Karl V. als Haupt der Familie seine Zustimmung unter der Be-dingung, da die Ehe geheim bleiben sollte. Auf dem Schlosse Ambras in Tirol lebte der Erzherzog mit seiner Gemahlin, allmhlich bahnte sich eine Ausshnung zwischen Vater und Sohn an, und der Schleier des Geheimnisses wurde gelftet. Maximilian Il Maximilian Ii. war der lteste Sohn Ferdinands. Er war einer der begabtesten Fürsten. Gte, Wohlwollen und Sanftmut waren die Grundzge seines Wesens. Er liebte Kunst und Wissenschaft. Uner-mdlich war er in der Arbeit. Niklas Zriny. In seine Regierung fllt der dreizehnte und letzte Angriff des trkischen Sultans So lim an aus Ungarn. Soliman selbst stellte sich an die Spitze des Heereszuges. Der ungarische Graf Niklas Zriny berfiel eine trkische Abteilung, plnderte ihr Lager und gewann groe Beute. Darum beschlo Soliman, die Festung Sigeth, deren Kommandant Zriny war, anzugreifen. Aber Soliman frchtete den tapfern Helden. Deshalb lie er ihm das Knigreich Kroatien anbieten, wenn er die Festung Sigeth bergeben wrde. Zriny wies den Antrag mit stolzer Wrde ab. Einen Monat lang verteidigte er die Festung mit 600 Mann gegen die Angriffe der Trken, deren Heer 200 000 zhlte. Als er die Feste nicht mehr halten konnte, lie er sie selbst in die Luft sprengen, damit sie nicht ein Waffenplatz fr den Feind und ein Sttz-Punkt fr dessen weitere Unternehmungen wrde. Das trkische Heer kehrte um; 20 000 Mann waren vor Sigeth gefallen; Soliman selbst war im Lager gestorben. Theodor Krner hat diese Begebenheit in seinem Drama Zriny verewigt. Die Schlacht bei Lepanto. Gleichfalls in Maximilians Regierung fllt der groe Seesieg bei Lepanto an der Einfahrt in den korinthischen Meerbusen, den ein Sohn Karls V., Don Juan d'austrta, als Feldherr der verbndeten Mchte Spanien, Venedig und des Papstes Pius V. 1571 der die Trken erfocht. Mit der Schlacht bei Le-panto begann der Verfall der trkischen Seemacht. Durch die Uneinigkeit der Verbndeten nach dem Tode Pius' V. wurde Don Juan d'austria gehindert, seinen Sieg auszunutzen und seinen Plan, Nordafrika und Palstina zu erobern, durchzufhren. Rudolf Ii. und Matthias. Rudolf Ii., der Nachfolger Maximilians, war ein hochbegabter und fehr gelehrter Mann. Fr Sternkunde und chemische Untersuchungen

2. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 105

1888 - Leipzig : Teubner
105 mit der Hansa; dabei bestand ein glnzendes adliges Rittertum, wie es im brigen Deutschland lngst verschwunden war. Um 1350 die hchste Blte. Ein mchtiger Gegner erwuchs dem Orden durch die Ver-biudung von Polen und Litthauen, das christlich wurde; 1410 erlag er in der Schlacht bei Tannenberg; 1466 trat der Hochmeister im Thorner Frieden ungefhr das heutige Westpreuen an Poley ab und nahm Ostpreuen von Polen zu Lehen. Wer hat diesen uersten Grenzwall germanischer Kultur gegen den slavischen Osten gerettet? Wo finden sich noch heute in nichtdeutschen Lndern die Spuren der Thtigkeit der beiden Ritterorden? 3. Die kirchlichen Reformversuche. Hu. Unter der Regierung des trgen und rohen Wenzel (er ist . 128. Karls Iv. Sohn) beginnen die kirchlichen Wirren. Um das Papsttum dem Einflu des franzsischen Knigs zu entreien, whlen die rmischen Kardinle einen Papst fr Rom, die franzsischen einen fr ? So entsteht die Kirchenspaltung; am Ende gab es drei Ppste. Sigismund, der letzte Luxemburger (Karls Iv. Sohn; durch seine Heirat mit der Tochter des Ungarnknigs Erbe von Ungarn), erwirkte die Berufung eines Konzils nach Konstanz (14141418). Dasselbe stellte die Einheit der Kirche wieder her. Zugleich sollte eine Reformation der Kirche ins Werk gesetzt werden; schreiende Mistnde: der Abla, das ausschweifende Leben des rmischen Hofes und der hheren Geistlichen, ihre Habgier (Verkauf von Pfrnden). Indes der khnste und treueste Vorkmpfer der Reformation wurde auf dem Konzil verurteilt. Johann Hu, Prediger und Professor au der Prager Universitt, durch die Lehren des Eng-lnders Wielef angeregt, eifert gegen die Sittenlosigkeit der Geistlichen, gegen den Abla und gegen die Stellung des Papstes als des Oberhauptes der wahren Kirche. Hu wird vom Hof und Volk gesttzt, ist zugleich Vertreter der nationalen Partei in Bhmen, der Czechen gegen die Deutschen. Er geht gegen Zusicherung freien Geleits zur Verantwortung nach Konstanz, wird als Ketzer ver-urteilt und, da er sich weigert zu widerrufen, 1415 verbrannt; 1416 auch sein Freund Hieronymus.

3. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 161

1879 - Leipzig : Teubner
Kaiser Karl Vi. 1711—1740. 161 glänzende Waffenthaten verrichtete. Er schlug die Türken bei Peterwardein (1716), eroberte in Folge davon die für uneinnehmbar gehaltene Festung Temeswar und im folgenden Jahre die Festung Belgrad. Im Frieden zu Passarowitz (1718), dem Vortheilhaftesten, den Oestreich je mit der Türkei geschlossen, erhielt es den ganzen Banat und einen Theil von Serbien und der Walachei. Dagegen führten die Oestreich er, deren großer Feldherr Eugen im I. 1736 gestorben war, einen Krieg in den Jahren 1736 —1739 gegen die Türken so unglücklich, daß sie im Belgrader Frieden (1739) einen großen Theil der früheren Erwerbungen wieder zurückgeben mußten und die Donau und Sau als Grenze zwischen Oestreich und der Türkei festgesetzt ward. Xvi. Kaiser Kark Vi. 1711—1740. Karl Vi., Leopolds I. zweiter Sohn, der in seinen jüngeren Jahren für den spanischen Thron bestimmt gewesen war, folgte im 1.1711 seinem Bruder Joseph I. als deutscher Kaiser und als Herr aller östreichischen Länder. Er war voraussichtlich der letzte Habsburger; denn er hatte keine männlichen Nachkommen. Um seiner ältesten Tochter Maria Theresia, die später mit dem jungen Herzog Franz von Lothringen, einem Sohne des berühmten Türkensiegers, vermählt ward, die Habsburgischen Länder zu erhalten und diese vor dem Schicksal der spanischen Monarchie, vor Trennung und Zerreißung zu bewahren, erließ er im I. 1713 unter dem Namen pragmatische Sanction eine Erbfolgeordnung, welche folgende drei Punkte enthielt: 1) Die sämmtlichen zur östreichischen Monarchie gehörigen Länder sollen nie getheilt werden. 2) Diese fallen in Ermangelung männlicher Nachkommen an Karls Töchter und deren Nachkommen nach dem Rechte der Erstgeburt. 3) Stirbt diese Linie aus, so erben die Töchter Josephs I. und deren Nachkommen. St oll, Erzählungen. 17. 11

4. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 84

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
84 Das Zeitalter Friedrichs des Großen und die Aufklärung in Bezirke neu eingeteilt. Die Städte erhielten ihre besondere Ordnung. Durch Einschränkung der Leibeigenschaft suchte die Kaiserin den verkommenen Bauernstand zu heben. Um eine ruhige wirtschaftliche Entwicklung Rußlands auch während des Krieges in Amerika Bewaffnete zu ermöglichen, schloß Katharina 1780 mit den meisten europäi-Si!täteis' sehen Mächten die bewaffnete Seeneutralität, die sich gegen England richtete und die Unverletzlichkeit der Handelsflagge garantierte. Wesentlicher aber als diese wirtschaftlichen Fragen war für die Kaiserin die Erweiterung des russischen Staatsgebietes. Infolge der beiderseitigen Ländergier kam es zwischen ihr und Josef Ii. zu einer Verständigung, die auf Kosten Preußens erfolgte. Beide Kaiserreiche begannen einen gemeinsamen Türkenkrieg, in dem Potemkin und Suworow die Donauländer, Laudon Belgrad eroberten. Als nach Josefs Ii. Tod sein Bruder Leopold die österreichischen Eroberungspläne an der Donau auf gab und einen Sonderfrieden schloß, führte Rußland den Krieg noch einige Zeit Friede zu weiter. Im Frieden zu Jassy verzichtete die Türkei auf die Jasy 1702 Lüsten des Schwarzen Meeres bis zum Dnjestr (Gründung Odessas). Gleichzeitig mußte die Zarin im Norden gegen Schweden kämpfen, schwed.- das sich trotz ruhmreicher Erfolge Gustavs Iii. vergebens bemühte, ru88. Krieg die Ostseeländer wiederzuerobern. Ebenso glücklich war die Politik Katharinas in der polnischen Frage. Zwar gelang es ihr nicht, Pom. ganz Polen zu bekommen, aber doch unter geschickter Ausnutzung Teilungen der eur0päischen Lage die Aufteilung Polens zugunsten von Rußland zu gestalten (§ 106). Schweden § 78. Die alten Ostseemächte. Schweden war seit dem Zusammenbruch seiner Großmacht im Nordischen Kriege nur noch ein Staat zweiten Ranges. Die Versuche, die alte Stellung im Kampfe gegen Rußland wieder zu erlangen, blieben erfolglos (§§ 76, 77)- Die Abhängigkeit des Königtums von dem Adel, der von fremden Mächten, namentlich von Rußland und Frankreich, erkauft war, ließen das Land nie die inneren Wirren überwinden. Noch während der ohnmächtigen Herrschaft des Landgrafen Friedrich von Hessen-Kassel, den als Gemahl der jüngeren Schwester Karls Xii. der schwedische Reichsrat auf den Holstein- Thron berufen hatte, schrieb Rußland die Nachfolge Adolf G1—°8?8 Friedrichs von Holstein-Gottorp vor, der mit dem russischen Kaiserhause verwandt war. Bestimmt von Rußland, beteiligte sich unter ihm Schweden am Siebenjährigen Kriege, aber ohne irgend-Gustav m. welchen Ruhm zu ernten. Erst Gustav Iii. versuchte wieder sein Land vom Ausland unabhängig zu machen. Durch einen Staatsstreich brach er 1772 die Herrschaft des Adels. Die aus Vertretern von Adel, Geistlichkeit, Bürgern und Bauern bestehenden Stände durften seitdem nur königliche Vorlagen beraten und nur gegen

5. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 94

1900 - Leipzig : Hirt
94 Von der Entdeckung Amerikas bis zum Westflischen Frieden. Er war ein feingebildeter Mann, begnstigte Kunst und Wissenschaft und grndete die Hochschule zu Innsbruck. pfyilippinc Weiser. Sein jngerer Sohn Ferdinand vermhlte sich gegen seinen Willen mit Philippine Welser, der Tochter eines reichen Augs-burger Handelsherrn. Die Kaufmannstochter war geistreich und schn, aber da sie brgerlicher Abkunft war, wollte weder der Vater noch Kaiser Karl V., der damals noch lebte, etwas von der Verbindung wissen. Schlielich gab Karl V. als Haupt der Familie seine Zustimmung unter der Bedingung, da die Ehe geheim bleiben sollte. Aus dem Schlosse Ambras in Tirol lebte der Erzherzog mit seiner Gemahlin, allmhlich bahnte sich eine Ausshnung zwischen Bater und Sohn an, und der Schleier des Geheimnisses wurde gelftet. Maximilian Ii. Maximilian Ii. war der lteste Sohn Ferdinands. Er war. einer der begabtesten Fürsten. Gte, Wohlwollen und Sanftmut waren die Grundzge seines Wesens. Er liebte Kunst und Wissenschaft. Un-ermdlich war er in der Arbeit. Niklas Zriny. In seine Regierung fllt der dreizehnte und letzte Angriff des trkischen Sultans Soliman auf Ungarn. Soliman selbst stellte sich an die Spitze des Heereszuges. Der ungarische Graf Niklas Zriny berfiel eine trkische Abteilung, plnderte ihr Lager und gewann groe Beute. Darum beschlo Soliman, die Festung Sigeth, deren Kommandant Zriny war, anzugreifen. Aber Soliman frchtete den tapfern Helden. Deshalb lie er ihm das Knigreich Kroatien anbieten, wenn er die Festung Sigeth bergeben wrde. Zriny wies den Antrag mit stolzer Wrde ab. Einen Monat lang verteidigte er die Festung mit 600 Mann gegen die Angriffe der Trken, deren Heer 200000 zhlte. Als er die Feste nicht mehr halten konnte, lie er sie selbst in die Lust sprengen, damit sie nicht ein Waffenplatz fr den Feind und ein Sttzpunkt fr dessen weitere Unternehmungen wrde. Das trkische Heer kehrte um; 20000 Mann waren vor Sigeth gefallen; Soliman selbst war im Lager gestorben. Theodor Krner hat diese Begebenheit in seinem Drama Zriny verewigt. Die Schlacht bei Cepartto. Gleichfalls in Maximilians Regierung fllt der groe Seesieg bei Lepanto an der Einfahrt in den korinthischen Meerbusen, den ein Sohn Karls V., Don Juan d'austrm, als Feldherr der verbndeten Mchte Spanien, Venedig und des Papstes Pius V. 1571 der die Trken erfocht. Mit der^Schlacht bei Lepanto begann der Verfall der trkischen Seemacht. Durch die Uneinigkeit der Verbndeten nach dem Tode Pius V. wurde Don Juan d'austria gehindert, seinen Sieg auszunutzen und seinen Plan, Nordafrika und Palstina zu er-obern, durchzufhren.

6. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 94

1900 - Leipzig : Hirt
94 Von der Entdeckung Amerikas bis zum Westflischen Frieden. Er war ein feingebildeter Mann, begnstigte Kunst und Wissenschaft und grndete die Hochschule zu Innsbruck. Pfyilippine Weiser. Sein jngerer Sohn Ferdinand vermhlte sich gegen seinen Willen mit Philippine Welser, der Tochter eines reichen Augs-burger Handelsherrn. Die Kaufmannstochter war geistreich und schn, aber da sie brgerlicher Abkunft war, wollte weder der Vater noch Kaiser Karl V., der damals noch lebte, etwas von der Verbindung wissen. Schlielich gab Karl V. als Haupt der Familie seine Zustimmung unter der Bedingung, da die Ehe geheim bleiben sollte. Auf dem Schlosse Ambras in Tirol lebte der Erzherzog mit seiner Gemahlin, allmhlich bahnte sich eine Ausshnung zwischen Vater und Sohn an, und der Schleier des Geheimnisses wurde gelftet. Maximilian Ii. Maximilian Ii. war der lteste Sohn Ferdinands. Er war einer der begabtesten Fürsten. Gte, Wohlwollen und Sanftmut waren die Grundzge seines Wesens. Er liebte Kunst und Wissenschaft. Un-ermdlich war er in der Arbeit. Niklas Zriny. In seine Regierung fllt der dreizehnte und letzte Angriff des trkischen Sultans Soliman ans Ungarn. Soliman selbst stellte sich an die Spitze des Heereszuges. Der ungarische Graf Niklas Zriny berfiel eine trkische Abteilung, plnderte ihr Lager und gewann groe Beute. Darum beschlo Soliman, die Festung Sigeth, deren Kommandant Zriny war, anzugreifen. Aber Soliman frchtete den tapfern Helden. Deshalb lie er ihm das Knigreich Kroatien anbieten, wenn er die Festung Sigeth bergeben wrde. Zriny wies den Antrag mit stolzer Wrde ab. Einen Monat lang verteidigte er die Festung mit 600 Mann gegen die Angriffe der Trken, deren Heer 200000 zhlte. Als er die Feste nicht mehr halten konnte, lie er sie selbst in die Lust sprengen, damit sie nicht ein Waffenplatz fr den Feind und ein Sttzpunkt fr dessen weitere Unternehmungen wrde. Das trkische Heer kehrte um; 20000 Mann waren vor Sigeth gefallen; Soliman selbst war im Lager gestorben. Theodor Krner hat diese Begebenheit in seinem Drama Zriny verewigt. Die Schlacht bei Cepanto. Gleichfalls in Maximilians Regierung fllt der groe Seesieg bei Lepanto an der Einfahrt in den korinthischen Meerbusen, den ein Sohn Karls V., Don Juan d'anstria, als Feldherr der verbndeten Mchte Spanien, Venedig und des Papstes Pius V. 1571 der die Trken erfocht. Mit der Schlacht bei Lepanto begann der Verfall der trkischen Seemacht. Durch die Uneinigkeit der Ver-bimbeten nach dem Tode Pius V. wurde Don Juan d'austria gehindert, seinen Sieg auszunutzen und seinen Plan, Nordafrika und Palstina zu er-obern, durchzufhren.

7. Theil 3 - S. 31

1861 - Leipzig : Teubner
31 — glück gegen Rußland wieder her, versuchte nun aber eine ka- tholisch e Reaction, 1575 durch Aufstellung einer neuen Litur- gie und 157« durch offnen Uehertritt, ohne jedoch bedeutenden Erfolg zu erreichen. Für seinen 1587 König in Polen gewordnen Sohn Sigis- mund (1592—1604) regierte der Oheim Karl von Süderman- land, stellte 1593 die lutherische Kirchenordnung wieder her und schloß 1597 die Katholiken von jeder Anstellung aus. Als der König mit einem Heer erschien, ward er 1598 geschlagen und end- lich 1604 abgesetzt. Karls Ix (1604—ll) kurzer, aber durch äußere Kriege be- unruhigter Regierung folgte die des großen Gustav Adolf (1611—32), der sämtliche Küstenländer an der Ostsee in seine Gewalt zu bringen suchte (1617 Friede zu Stolbowa mit Rußland. Abtretung von Kexholm, Karelien und Ingermänland), um -Schweden zum Horte des Protestantismus und der Civilisation im Norden und Osten zu machen. Im Krieg gegen Sigismund von Polen, der noch immer auf Schweden nicht ver- zichtete, bildete er sich ein schlagfertiges Heer. Polen (s. Ii §147). § 33. Das von der Ostsee bis zu den Karpathen und dem schwarzen Meer und von Schlesiens Grenzen bis fast an den Don sich erstreckende Reich ward durch innere Zerrüttung immer schwächer. Sigismund I (1506—48) erfocht mehrere Siege ge- gen die Rußen und Wallachen, allein der Mangel eines stehen- den Heers verhinderte jedesmal deren fruchtbare Benützung (Wegen Preußens s. § ll). Sigismund Ii August (1548—72) hatte in Folge davon daß sich 1569 der Schwertorden in Livland (Gotthard Kettler) freiwillig unterwarf, nur schwerere Kriege ge- gen Rußland und Schweden zu bestehn. Die Reformation fand Ein- und Fortgang. 1570 vereinten sich Lutheraner, Reformierte und böhmische Brüder zu Sendomir und schloßen 1573 mit den Katholiken einen ewigen Frieden. Da der Mannstamm der Jagellonen mit Sigismund Ii August erlosch, ward Polen förm- lich Wahlreich. Der zum König erkorne französische Prinz Heinri ch von Valois verließ heimlich Polen wieder, um Frank- reichs Krone sich aufs Haupt zu setzen, (§ 26). Der Thron ward für erledigt erklärt und der nun gewählte Großfürst von Sieben- bürgen S te ph an Bathory (1575—86) sicherte, indem er Frieden mit Rußland 1582 schloß, die Ruhe. Nach seinem Tod spalteten sich die Wähler zwischen Maximilian von Oesterreich und dem Sohn einer Jagellonin, dem schwedischen Kronprinzen Johann Sigismund. Der letztere (1587— 1632) erlangte den Sieg, ver- mochte aber weder des Königtums Macht im Innern zu heben, noch gegen Rußen, Schweden und Türken das Reich zu schirmen. Die katholischen Reactionsversuche begünstigte er und die evan- gelischen Kirchen wurden um so schwächer, als die Sekte der

8. Theil 3 - S. 61

1861 - Leipzig : Teubner
61 Dänemark (§ 31. 43. 48. 72). § 73. Die Wahl Friedrichs Iii (1648—70) machte den Um- trieben des Reichshofmeisters Ulefeld ein Ende. Der unglück- liche Krieg gegen Karl X Gustav hatte 1660 die Erblichkeits- erklärung der Krone und 1665 das Königsgesetz (crons- low), welches den König ganz unabhängig stellte und die Macht des Adels brach, zur Folge. Christian Viii (1670—99) erbte Oldenburg und Delmenhorst, muste aber im Vertrag zu Altona 1689 die Unabhängigkeit Holsteins unter dem Herzog Christian Albrecht anerkennen. Polen (§ 33). § 74- W1 a dis law Iv (1632—48) schien eine beßere Zu- kunft in Polen herbeizuführen, allein der durch den Anschluß der abgefallnen kleinrußischen Kosaken mit Rußland ausge- brochne Krieg ward erst unter Johann Casimir (1648—68) nach dem Angriff Schwedens (s. § 72) und zeitweiliger Waffenruhe 1668 durch den Frieden zu Andrussow, der Smolensk und einen Teil der Ukraine Rußland überließ, geendet. In demsel- den Jahre entsagte Johann Casimir der Krone und nach den hef- tigsten Stürmen ward gewählt Michaël (ein Nachkomme der Piasten 1669—73). Johann Sobiesky erhielt diesem die Krone und zwang ihn den im geheimen beendeten Krieg gegen die Tür- ken zu erneuern. An demselben Tage, wo er bei Choczim siegte, starb Michaël und er selbst ward König (Johann Iii 1674—96), und nahm den Türken bis zum Frieden 1676 den größ- ten Theil von Podolien und Kaminiec weg. S. § 66. Nach des großen Königs Tode ward Polen durch seine innere Wirtschaft ein Spielball der Fremden. Oesterreichs Einfluß und seinen eignen großen Versprechungen verdankte seine Wahl Kurfürst Friedrichaugust I von Sachsen (§ 67), der im Frieden zu Karlowicz Podolien und Kaminiec gewann, aber die Kräfte seines schönen Heimatlandes vergeblich für Polen verschleuderte. Rußland (§ 34). § 75- Alexiej, 1645 — 76, über dessen Krieg s. § 72 u. 74, förderte, wie sein Vater, Handel und Gewerbe, verbeßerte die Gesetze, gab aber durch die vom Patriarchen Nikon 1654 ver- beßerte Liturgie den Anlaß zur Gründung der Sekte der Ras- kol niken. Feodorhi (1676—82) gewann im Kriege mit den Türken 1680 den Anschluß der Zaporoger Kosaken. Statt seines blödsinnigen Br. Iwan wählten die Großen den jüngern Br. Peter, allein die herschsüchtige Schwester Sophia setzte durch einen Aufstand der Strelitzen Iwans Erhebung durch. Zwar ward Peter von Iwan zum Mitregenten erklärt, zog sich jedoch, sein Leben durch die Strelitzen von neuem bedroht

9. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 145

1899 - Leipzig : Teubner
33. Zeitalter d. groen Kirchenversamml. Kaiser Sigismund. Hussitenkriege. 145 ab und erhoben Ruprecht von der Pfalz zum Könige, der aber nur Ruprecht von der im Westen und Sden Anerkennung fand. Sein Zug wider Johann 140?-ilo. Galeazzo Viskouti von Mailand, den Wenzel gegen Zahlung groer Summen zum Herzog gemacht hatte, endete ruhmlos. Ohne Wenzel besiegt zu haben, starb er im Jahre 1410. 4. Der Deutschorden. Das ausgehende 14. Jahrhundert brachte der den Norden und Nordosten Deutschlands neue Gefahren. Das mchtige Reich Ludwigs des Groen, der von 1370 an Ungarn und Polen unter seiner Herrschaft vereinigt hatte, zerfiel zwar nach seinem Tode, und Sigismund, der Verlobte seiner Tochter Maria, erlangte Sigismund mit deren Hand schlielich auch die Krnung zu Stuhlweienburg (1387); Ungarn Im. aber die andere Tochter Ludwigs, Hedwig, mute auf Verlangen des polnischen Adels den Grofrsten Jagiello von Litauen zum Gemahl Polen nehmen, wodurch die Vereinigung von Polen und Litauen vorbereitet Ultb Sltauen' wurde. Auerdem bildeten seit dem Jahre 1397 Dnemark, Norwegen und Schweden unter der Bundesknigin Margaretha von Dnemark eine gewisse einheitliche Macht. Litauen, bisher ein eifrig Die kalmarische bekmpfter heidnischer Nachbar des Deutschordens, wurde von Wladis- "Umon law, wie sich Jagiello nach der Annahme des Christentums nannte, dem Evangelium zugefhrt. Damit hrte auch der kreuzzugartige Zuzug aus dem Reiche auf, der dem Orden hufig gute Dienste geleistet hatte. Derselbe begann sich, an bedeutender kriegerischer Thtigkeit verhindert, dem Lebensgenu zuzuwenden. Erbittert der manche Gewaltthat, grollten die Unterthanen. Der Landadel hielt es heimlich mit den Polen, die Rckgang des Städte sahen verdrielich auf den Wettbewerb, den der Orden ihnen auf Deutschordens. dem Gebiete des Handels machte. Als dieser die Neumark erwarb, kam es zum Kriege mit Wladislaw. Bei Tannenberg (zwischen wt tm Grandenz und Spirdingsee) wurde der Hochmeister Ulrich von Inn- Dannenberg gingen besiegt und gettet (1410). Im (ersten) Frieden zu Thorn Erster Thorner (1411) verlor der Orden zwar nur ein Grenzgebiet, aber seine Macht Sneben 141l war gebrochen, und Polen erlangte im folgenden Jahre sogar den Besitz Die Neumark der Neumark. ow 1412' 33. Das Zeitalter der groen Kirchenoersammlungen. Kaiser Sigismund (14101437)* Die Hussitenkriege. 1. Sigismund deutscher König. Nach Ruprechts Hingang whlte Drei Könige, ein Teil der Kurfrsten Sigismund, den ltzelburgischeu llngctrnfmg, bm^tel4,L der grere Teil seinen Vetter Jobst zum Könige. Da nun Wenzel seine Wrde nicht niedergelegt hatte, sah die Christenheit in einem Jahre zu gleicher Zeit drei deutsche Könige; ebenso hatten drei Ppste den apostolischen Stuhl iune (1411). Jobsts frher Tod, Wenzels Verzicht auf das Reich und die Bemhungen des Burggrafen Friedrich Vi. Schenk, Lehrbuch, vm. Mittelalter. A. 10

10. Lehrstufe 3 - S. 215

1867 - Leipzig : Teubner
215 1) Germanen: 8 Mill. Deutsche, fast unvermischt in Salzburg und Erzherzogth. Österreich, überwiegend in Steiermark, Kärnthen und Tirol; in Schlesien V2, in Böhmen V3, in Siebenbürgen V9, in Dalmatien gar keine; sie alle sind Oberdeutsche („Schwaben"), nur die in Siebenbürgen sind Niedersachsen und Flandrer („Sachsen"), die im 11. und 12. Jahrh. eingewandert sind; 2) Slawen über 15 Mill., nämlich A. Ostslawen und zwar a) Ru- th en en in Ostgalizien, Bukowina, Ungarn und Serbien; b) Bulgaren im Banate; e) Jllyrische Sl.: Serben in Serbien, Dalmatien, der Militär- grenze, Istrien und Ungarn, meist aus d. Türkei übergesiedelt, Kroaten in Kroatien, Istrien und Ungarn, der Militärgrenze, Slowenen im südl. Steier- mark und Kärnthen, Krain, Görz, Istrien, Triest und Ungarn; — B. West- slawen : Polen in Schlesien und Westgalizien, Go rale n auf der Babia Gora, Czechen in Böhmen (am dichtesten um Prag und Tabor) und Schle- sien, Moraw ier und Hannaken in Mähren, Slowaken in Mähren und Ungarn (Tatra); 3) Romanen 3^ Mill. a) Italiener in Dalmatien, Istrien und Südtirol; 5) Friauler in Görz und Gradiska; c) Ladiner in einigen Thälern Tirols; ä) Walachen (Rumänen) im 0; 4) wenige Griechen und Albanesen; 5) Zigeuner 90000, seit 1417 in Siebenbürgen, Ungarn, Serbien und im Banat als Schmiede und Musikanten; 6) Armenier 16000, seit 1660 in Ungarn, Galizien und d. Buko- wina; Ii. Von den Semiten: 1.050.000 Juden, am zahlreichsten in Ga- lizien; Iii. Von der Nralischen Gruppe: 4.950.000 Magyaren, seit K. Arnulf in Ungarn, unvermischt zu beiden Seiten der Mittlern Theiß, fer- ner in Serbien, im Banale und die Szekler in Siebenbürgen. 346. Gestaltung des österreichischen Staates. Die Ostmark, Marcbia Austria, v. Karl d. Gr. zw. Enns und Raab gegen die Awaren angelegt, besaßen seit 983 die Babenberger und seit 1156 mit erweiterten Grenzen als erbliches Herzogthum. Rach ihrem Aussterben 1246 versuchte K. Ottokar v. Böhmen hier ein großes Reich zu gründen, allein sein Fall 1287 gab dem K. Rudolf v. Habsburg, dessen Erbgüter in der Schweiz und im Elsaß lagen, Gelegenheit, Österreich, Steiermark und Kärnthen an sein Haus zu bringen und dadurch den Grund zur Habsburgischen Monarchie zu legen, die sich namentlich durch glückliche Erbschaften und Hei- raten erweiterte. K. Albrecht I. brachte die „Vorderösterreich." Länder in Schwaben an sich, 1353 erbten die Habsburger Tirol, seit Rudolf Iv. nann- ten sie sich Erzherzöge, theilten aber ihr Haus und ihre Länder in mehre Linien. Mit K. Albrecht Ii. erwarb das Haus Habsburg 1438 die Kaiser- krone, die es, nur mit der Unterbrechung v. 1740 — 45 , bis zum Unter- gänge des deutschen Reichs besessen hat, auch erbte Albrecht als Eidam K. Sigismunds die Kronen von Böhmen und von Mähren, doch ging jene an
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