Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Alte Geschichte - S. 95

1870 - Mainz : Kunze
95 Mitteln: Masse Geldes in wenigen Händen, kolossale Ausdeh- nung der Sklavenarbeit. Neben einzelnem Schönem die Rich- tung auf das Prächtige, wie schon der noch von Alexander errichtete Scheiterhaufen Hephästions zu Babylon. Prachtzelte, Riesenschiffe; das Kolossale oder Seltsame vorherrschend: der Koloß von Rhodus 70 Ellen hoch, daneben Künsteleien, wie das Viergespann von Eisen, welches eine Fliege zudecken kann. Da- gegen bedeutende Leistungen in der Mechanik und verwandten Thätigkeiten, große Industrie- und Handelsthätigkeit in den vielen neugegründeten Städten; Mischung der Völker, deren Einfluß auch auf die Religion. Hierin ein zukunftvolles, auf eine höhere weltgeschichtliche Stufe vorbereitendes Moment dieser alexandrinischen Epoche. Dieß der Zustand der östlichen Welt, als die inzwischen auf anderen Grundlagen auferbaute, nunmehr erstarkte westliche Großmacht Rom mit ihr in vielseitigere Berührung und Zu- sammenstoß tritt.

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 85

1874 - Mainz : Kunze
— 85 — b. Rom (vgl. Liv.' 5, 54), an einem vor Seeräubern ge- sicherten Punkte der einst zur Schifffahrt günstigern Tiber, drei Meilen vom Meere. Die Umgebung eine weite wellige zu Acker- bau und Viehzucht geeignete, von waldigen wasserreichen Bergen umkränzte Ebene, die fern von der Ueppigkeit Campaniens die verständige Arbeit der Bevölkerung lohnte, aber ohne dieselbe sich in Wüste und ungesundes Sumpfland wandelt. Rom, die Mitte Italiens, gleichweit von Genua, Venedig, Palermo und Tarent entfernt. Hauptstadt der römisch- heidnischen und der römisch-christlichen Welt, das Symbol der Einheit Italiens, und, seitdem es durch die letzten deutschen Siege Hauptstadt des neuen Königreichs Italien geworden, Residenz eines weltlichen Oberhauptes, das vom Quirinal aus über mehr als 26000000 Italiener, und eines geistlichen Oberhauptes, das vom Vatieau aus (Leoninische Stadt) über das Zehnfache an Seelen in der ganzen Welt gebietet. — Die alte Sieben- hügelstadt *) weniger durch Erstürmungen der Barbaren als durch Barbarei der eignen Bürgerschaft zerstört; neben ihr zum Theil auf und aus den Trümmern der alten Pracht die neue Stadt; ihr Glanz zur Metnceerzeit**). Seitdem das größte Museum der schönen Künste und Wissenschaften. In Rom, Venedig und Florenz, den drei italischen Centren der schönen Künste, ist, wie im übrigen Italien, seit Jahrhunderten die pro- dnetive Kraft gelähmt. Deutschland hat seine Lehrmeisterin weit überholt. Doch bleibt Rom die hohe Schule der Kunst für alle gebildeten Völker (Italiens Meisterwerke erhalten nur unter italischem Himmel ihre rechte Beleuchtung). An ihren Denk- mälern bildet sich die Welt; von dieser zuströmenden Welt nährt sich das heutige Rom. Die „ewige Stadt", im Mittelpunkte einer Welt von Trümmern. — Aus der öden Campagna di Roma, deren Fieberlust diesseits der Poutiuischen Sümpfe den ganzen niedrigen Küstenstrich beherrscht, erheben sich zwei Meilen von Rom die Albaner Berge, ausgebrannte, schön bewaldete Vulkane mit Kraterseen; nördlich davon, jenseits des Längsthals desteverone (Anio)***), der langgestreckte Kamm der S ab i n e r- *) Auf und aus Tuff (die Katakomben!) erbaut. Seit Augustus auch Travertin von Tibur (Tivoli) und carrarischer Marmor die Bausteine. **) Roms alte Pracht erstand durch die Gunst der Imperatoren, die neue durch die Gunst der Päpste, beide mit Hülfe des Geldes aus dem ganzen Erdkreise; jenes durch fremde, dieses durch italische Meister. ***) Cascaden von Tivoli.

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 496

1855 - Mainz : Kirchheim
496 grau gewordener, bewährter Mann. — Veriren, necken, beunruhigen, quä- len, anfuhren. — Vicariren, eines Andern Stelle vertreten. — Vicariai, Stellvertretung. — Victualien, Lebensmittel, Eßwaarcn. — Vidimiren, beglaubigen, gerichtlich bestätigen, daß eine Abschrift mit der Urschrift (Original) gleichlautend fei. — Vignette, w. (Winjette) Verzierungsbild- chen, Druckverzierung, kleines Kupfer zwischen dem Drucke oder zu Anfang oder Ende desselben. — Violine, w. Geige. — Virtuos oder Virtuose, m. ausgezeichneter Künstler. — Visiren, beschauen, zielen, auf's Korn nehmen. — Visitiren, besichtigen, durchsuchen; daher Visitation, Visitator.— Visite, w. (Wisitte) Besuch, Aufwartung. — Vivat! er oder es lebe! — Vul- can, m. ein feuerspeiender Berg. W. Wattiren, walten, mit gesteifter Baumwolle u. s. w. unterlegen. — Wrack, s. Trümmer eines gescheiterten Schiffes. B. Isop, m. eine Gewürzpflanze. 3. Zcnith, m. Scheitelpunkt am Himmel (entgegengesetzt Nadir, Fuß- punkt.) — Zone, w. Gürtel, Erdgürtel, Erdstrich.

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 170

1855 - Mainz : Kirchheim
170 Rauch und Asche verhinderten den Anblick des Vesuvs, dessen kegel- förmiger Gipfel am folgenden Tage nach einem heftigen Krachen ein- stürzte und in den Krater siel. Aus diesem Grunde wurde der Hauptberg viel niedriger und der neben ihm stehende viel kleinere Berg wurde höher. Bei diesem Ausbruche sahen sich 18,000 Ein- wohner der Stadt Neapel genöthigt, ihre Wohnungen zu verlassen, 33 Menschen büßten ihr Leben dabei ein, die Zahl der umgekom- menen Thiere belief sich auf 4168. Noch an zwei verschiedenen Orten öffnete sich der Berg und zwei neue Lavaströme strömten hervor. An vielen Orten lag die Asche vier Ellen hoch. Auf der Seite von Giovanni fiel ein heftiger Aschenregen mit siedendem Wasser, kleinen Steinen und Bimssteinen, wodurch großer Schaden ver- ursacht wurde. Auf ein Landhaus stürzte eine feurige Masse in Gestalt einer Kugel, die alles Brennbare im Hause verzehrte. Die Höhlung des Kraters war sechsmal so groß als sonst und aus dieser wälzte sich noch am 19. die Asche mit erschrecklicher Kraft in die Luft, höher als der höchste Thurm, und bildete Figuren wie Blumenkohl, jedoch in großartigerer Gestalt. Unter Donnern und Blitzen endete das Schauspiel. Das Wasser im Meere war von der eingetretenen Lava zwei Tage lang siedend heiß. Den 20. war Alles ruhig; nur dann und wann rollte der Donner noch ein wenig. 19. Konstantinopel. Mitten vor uns lag die Spitze des Serails, neben welcher sich das prachtvolle Konstantinopel erhebt. Tausende von Häusern sind auf den sieben Hügeln verstreut, auf denen die Stadt gebaut ist, und zwischen denen sich das berühmte goldene Horn, Konstantinopels schöner Hafen, erstreckt. Mitten unter den Häusern erheben sich die schönsten Baum- gruppen ; eine Menge prächtiger Moscheen, schlanker Minarets bieten sich zu gleicher Zeit den Blicken dar, im klarsten Glanze des südlichen Him- mels prangend. Der Anblick war bezaubernd, ich wagte kaum zu athmen; ich meinte in einem lieblichen Traume befangen zu sein und fürchtete, da- von zu erwachen. Doch rastlos ruderten wir vorwärts unv bald erreichten wir den Hafen. Wir suchten unsern Weg mitten durch einige hundert Kauffahrteischiffe, die er aus allen Welttheilen zusammenkommen. Wir landeten an einem bedeckten hölzernen Vorbau, wo die Kalken (scchsruderige Schiffe) gewöhnlich anlegen. Wir traten in die Stadt. Nun änderte sich die Scene. Die Gassen sind widrig, die Häuser haben einen leichten und unsichern Bau. Das Pflaster ist ebenfalls abscheulich und die Gassen sind so eng, daß manchmal nur mit Mühe drei Personen darin neben einander gehen können; und dabei sind sie noch bevölkerter, als die Straßen jeder anderen europäischen Hauptstadt. Die lebhafteste Einbildungskraft eines Europäers, der noch keine asiatische Stadt gesehen hat vermag nicht, sich eine Vorstellung davon zu machen. Was mir zuerst auffiel, war die Mannichfaliigkcit und Weite der Trachten. Man lehrte mich den Rang und die Nationalität der Leute, die mir begegneten, nach ihrem Kopfputz und ihrer Fußbekleidung zu er- kennen. Die Muhamedancr tragen gelbe, die Rajas (christliche Unterthanen der Pforte) rothe und die Juden blaue Stiefeln. Ein ähnlicher Unterschied

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 244

1855 - Mainz : Kirchheim
244 der Gewächse, dort den Menschen oder das durstende Thier tränkt, bald ausgelassen über den Abhang setzt, und bald wieder in der Ebene Verweilt, gleichsam um auszuruhen und der Welt ruhig in's Auge zu schauen. Große Lager von Salz, felsenfest, befinden sich an verschiedenen Orten des Innern der Erde und bilden das Steinsalz, welches in großen, fast durchsichtigen Würfeln, bald farblos, bald herrlich blau oder rosa gefärbt vorkommt. Von allen Salzbergwerken der Erde ist keinö so groß, als senes unter Wieliczka, dem kleinen inmitten eines Ge- birgskessels liegenden Bergstädtchen der Karpathen. Die älteren Gruben befinden sich theilweise unmittelbar unter der Stadt. Der reiche Steinsalzschatz, schon über sechs Jahrhunderte entdeckt, ist jedoch keineswegs auf diesen Ort allein beschränkt; denn man hat nach ver- schiedenen Richtungen hin Lagerungen aufgefunden und so eine Aus- dehnung von 100 Meilen lang, 20 Meilen breit und 1200 Fuß Dicke berechnet, so daß es scheint, als zöge eine ungeheuere Salzmasse unter dem Fuße der Karpathen her. Der Bau zu Wieliczka hat mehr als die zweifache Höhe des Stephansthurmeö in Wien; alle Gänge, Stollen und Gruben zusammen find an 86 Meilen lang und in der Tiefe, welche 300 Fuß unter dem Meeresspiegel liegt, beschäftigen sich 800—900 Menschen, die jährlich 1 Million Zentner Salz an das Tageslicht fördern. Ueber das unterirdische, emsige Leben, die Ordnung und Einrichtung im Bergwerke, den Gottesdienst in der aus Salz gehaue- nen Kapelle mit Bänken, Kanzel, Ampel, Leuchtern, Altar und was zur Kirche gehört — diese Geräthe sind ebenfalls aus Salz gefertigt — ließe sich sehr viel Interessantes erzählen. Merkwürdig ist, daß in den Gruben eine auffallende Trockenheit herrscht. Holz, welches man zum Auszimmern, zur Sicherung gegen Einstürze gebraucht, erhält sich unverdorben, während solches in andern Bergwerken oft nach Ver- lauf von 20 Jahren schon vollkommen zerstört ist. Siehe I. Abthl. S. 101. Groß ist der Salzreichthum des deutschen Vaterlandes, besonders in Oesterreich. Die berühmten Bergwerke zu Hall in Tyrol, Salzburg, Hallein, Hallstadt und Ischl liefern jährlich über 600,000 Zentner Salz. (Durch „Hall" bezeichneten unsere ältesten Vorfahren Orte, wo Kochsalz gesotten wird, daher der Name so vieler deutschen Städte.) Da das hier gefundene Salz mit verschiedenen erdigen Theilen ge- mischt ist, so wird es im Wasser aufgelöst und dann die Soole, wenn sie 16 Grade hält, d. h. 263/4 'S im Zentner vorkommen, versotten. Oft wird dieselbe, wie bei Berchtesgaden, in Röhren viele Stunden weit geleitet, bis sie an den Ort kommt, wo das Brennmaterial nicht so rar ist und die Kosten des Siedens sich sonach nicht so hoch belau- fen. Wo Salzquellen entspringen, da liegt Steinsalz in der Boden- tiefe, über welches das Wasser läuft und seines Inhaltes durch Auf- lösung des Minerals theilhaft wird. Demzufolge besitzen Nord- wie Süddeutschland einen unterirdischen Vorrath, wie haurn andere Länder.

6. Geschichte des Altertums - S. 16

1879 - Mainz : Kunze
16 Erster Abschnitt. denke sich eine steinerne Allee aus kolossalen 15 Fu langen Sphinxen*), auf hohem Piedestal, und diese Allee ungefhr 6000 Fu lang, so da an jeder Seite etwa 300 Sphinxen aufgestellt waren. Bei den rmlichen Drfern Luksor und Karnak knnen wir noch solche Sphinxen-alleen, Tempel mit riesenhaften Pylonen (massiven Vorbauten), Obe-lisken, Sulengnge in den Ruinen bewundern**). Die Mumien Die Aegypter ehrten vor allen Vlkern ihre Todten und suchten ""ftbt?6"* dieselben so lange zu erhalten als mglich. Sie pflegten sich oft des Todes zu erinnern, und sogar bei Hochzeiten und Gelagen ward das Bild eines Tobten aus Holz herumgetragen und jedem Gaste zugeflstert: Diesem wirst bu hnlich sein, wenn bu stirbst; bebenke dies wohl, o Freund!" Wenn man sie um den Grund befragte, warum sie so ausgezeichnete Sorgfalt auf die Bestattung der Todten verwendeten, pflegten sie zu erwiedern: Huser bauen wir fr ein eine andere Gallerie zur Kammer des Knigs. Dieser Gang ist 125 Fu lang, 25 Fu hoch. Auf jeder Seite sind Bnke von 21 Zoll Hhe und 19 Zoll Breite. Acht vorstehende Steinschichten bilden die Mauern dieser Gallerie und geben ihrer Decke das Ansehen eines Ge-wlbes. Am Ende derselben befindet sich ein Ruheplatz, und dann kommt man auf einen Vorplatz, welcher zu einer 3 Fu 3 Zoll breiten und 7 Fu 10 Zoll langen Oeffnuug fhrt. Dies ist der Eingang zu der oberen Kammer, welche die knigliche heit, ursprnglich aber durch Steinblcke verschlossen war. Sie ist von schnen polierten Steinblcken erbaut und birgt einen Sarkophag, der von Norden nach Sden gestellt ist. Der Deckel desselben ist nicht mehr vorhanden. Kehrt man zu der horizontalen Gallerie zurck, so gewahrt man einen schachtartigen Gang, welcher senkrecht hinunter zu einem Brunnen fhrt. Das Hinab-steigen zu demselben ist durch unregelmige, in den Wnden ange-brachte Einschnitte erleichtert. Der Brunnen soll noch unter dem Niveau des Nils liegen und sehr tief sein; bis auf 200 Fu ist man hinab gestiegen. Wasser aus demselben herauf zu holen wre mit den grten Schwierigkeiten verbunden, ja unmglich, wenn er auch wirklich Wasser enthielte. *) Es sind Lwenleiber mit dem Kopse und der Brust eines Weibes, zu-weilen auch mit einem Widderkopfe. Die letztere Verbindung findet sich in den Sphinxenalleen von Luksor. **) Aus dieser Sttte befanden sich auch aus der linken Seite des Nil die beiden Memuonssuleu, d. i. 61 Fu hohe, je aus einem Granitblocke gehauene Bildsulen des Knigs Memnon. Der eine fiel durch ein Erdbeben in Stcke und lie seitdem, bis zu seiner Wiederherstellung, bei Sonnenaufgang einen harmonischen Ton vernehmen, was vielleicht von der durch die Sonnenstrahlen erregten Ausdehnung der Luft herrhrte, durch welche kleine lose Theilchen im Innern des Gesteins in Bewegung gesetzt wurden.

7. Theil 2 - S. 158

1864 - Mainz : Kirchheim
158 Altar, die Kanzel, die Wände, das Gewölbe sind in und aus Salzstein ge- hauen. Mitten durch die große Ebene des Salzwerkes geht die Heerstraße, auf welcher die mit Salz beladenen Wagen einherfahren, um das Salz aus den entserntern Gegenden bis an den Ort zu bringen, wo es in die Höhe gewun- den wird. Die Straße wird nie leer, und selbst die Ladung der Fuhrleute, die immer guter Dinge sind und, bei ihren Wagen einhergehend, jauchzen und singen, gewährt einen prächtigen Anblick; denn sie blitzt, wie Kristall und Edelgestein. Die Zahl der Pferde, die hier gehalten wird, beläuft sich auf mehrere Hundert, die nur alle 8 — 14 Tage das Tageslicht wieder sehen. Gewöhnlich werden diese Thiere von dem Strahlenschimmer der-überall blin- kenden Lichter in kurzer Zeit so geblendet, daß sie das Gesicht verlieren. Man kann sie aber dessenungeachtet eben so gut brauchen, als wenn sie noch den Gebrauch ihrer Augen hätten. Was man von einem Bache mit süßem Wasser erzählt, ist Fabel. Das wenige Wasser im Bergwerke ist salzig. Es sammelt sich in einem Becken, über welches ein Seil gespannt ist und eine Fähre geht. Neben diesem Bassin (Becken) ist ein aus Holz errichteter Saal, in welchem beim Bergfeste getanzt wird. Die Werkzeuge der Bergleute bestehen aus Hacken, Hämmern und Mei- ßeln. Durch Hülfe derselben werden die Salzmassen in der Form ungeheurer Cylinder ausgegraben und losgerissen. Noch größere Stücke sprengt man auch mit Schießpulver los, welches ein furchtbares Getöse, gleich dem Rollen des Donners, erregt. Beim Losschlagen eines so großen Stückes lassen sich Pauken und Trompeten hören. Die größern Massen werden in kleinere Stücke ge- schlagen, und des bequemen Fortschaffens wegen gibt man ihnen mit dem Meißel die Form einer Tonne. Sind diese Tonnen oben angelangt, so zer- schlägt man sie in noch kleinere Stücke und mahlt diese in eigens dazu einge- richteten Mühlen zu Pulver. Aus den härtesten und schönsten Stücken macht man sogar allerlei künstliche Geräthschaften und Spielwerke, die als Selten- heiten weit und breit verkauft werden. 38. Das Mineralreich. Schon Jahrtausende sprossen, aus den Erd arten die Pflanzen zur Nahrung für Menschen und Thiere; schon Jahrtausende holt der Mensch aus dem Schoße der Erde die Steine und Metalle, die Waffen und Rüstungen zum Kriege, wie die Marmorblöcke und Sandsteine zu Denkmälern des Friedens — das Salz zum Würzen der Speisen — und die brennbaren Mineralien zum Schmelzen der Erze. Schon Jahr- tausende steigt der Mensch in die Fluthen des Meeres und gräbt sich in die Felsen der Erde, um die verborgenen Schätze an das Licht des Tages zu fördern. Dampfmaschinen und Wasserräder, Wind und Feuer hat er zu Ge- hülfen mit hinabgenommen in die Tiefe; aber so viele Jahre die unter- irdischen Schatzkammern auch schon ausgebeutet werden, ihr Reichthum

8. Theil 2 - S. 246

1864 - Mainz : Kirchheim
246 größe aller umgebenden Gegenstände verkleinern sie mit jedem Augenblicke mehr, indem diese mit dem Entbrennen der Lampen wachsend hervortreten. Sobald solche sich entzündet haben, verschwinden die Befestigungen, an denen das Kreuz hangt, vor dem Glanze, und dasselbe scheint nun frei in dem hoch- gewölbten Raume zu schweben. Dieser Moment ist einzig in seiner Art; der Zauber des Lichtes, das allmählig in alle Theile des Kreuzes der Kirche strömt und alle Hallen, alle Seitengänge des ungeheuren Gebäudes erhellt, ist unvergleichbar. Obwohl nun ganze Scharen von Betenden und von Neu- gierigen sich durch die Kirche bewegen und natürlich den in der Mitte unter der Kuppel stehenden Hochaltar umlagern, so entsteht doch kein eigentliches Gedränge; ein solches wird in diesem ungeheheuren Raume nicht möglich. 21. Der Ausbruch des Vesuv im Jahre 79 n. Chr. Der große und gewalrige Ausbruch des Vesuv am 24. Augüst i. I. 79 n. Chr. G. ist ein so merkwüroiges Ereigniß, daß ich es euch etwas aus- führlicher darstellen will. An dem ebenerwähnten Tage erhob sich plötzlich, nachdem der Vesuv seit Menschengedenken nicht mehr Lava ausgeworfen hatte, eine ungeheure Rauchwolke aus dem Berge; bald schossen Feuerstrablen daraus hervor, glühende Steine flogen umher, und glühende Asche fiel dicht und immer dichter mehrere Stunden weit nieder. Die Sonne verlor ihren Schein, bis endlich dunkle Finsterniß über der ganzen Gegend lag. Die Erde erbebte, und unter den Tritten der Fliehenden schwankte der Boden, so daß sie niederstürzten; unterirdischer Donner rollte dumpf, und in jedem Augenblicke fürchteten die Bewohner den Einsturz ihrer Städte. Alles floh. Um sich gegen die unerträgliche Hitze der glühenden Asche zu sichern, band man Kissen auf den Kopf. Nichts war zu erkennen. Das Rusen, das Geschrei und Gejammer der Armen, die, auf dem Felde herumtappend, sich nirgends zurecht zu finden wußten und die Ihrigen vergebens suchten, war herzzerreißend. Endlich, als der lange und schwer? Aschenregen nachließ und an, andern Tage die Sonne, wiewohl mit bleichem Scheine, wieder hervortrat, bot die ganze Gegend den traurigsten Anblick dar. Alles war mit Asche bedeckt. Von den zwei Städten aber, H e rcu l a n u m und Pompeji, fand sich keine Spur mehr. Niemand wußte, wo sie geblieben; man glaubte, die Erde habe sie verschlungen. Ein schauerliches Schweigen ruhte über ihrem Grabe. Da geschah es, daß vor etwa anderthalbhundert Jahren (1720) ein Bauer in jener Gegend einen Brunnen graben wollte, und siehe, er grub drei schöne weibliche Statuen (Bildsäulen) heraus. Später forschte man weiter, und wer malt das Erstau- nen! — man grub ein Theater, eine Straße mit ihren Häusern heraus; kurz, man überzeugte sich, daß man in dem einst durch Asche und glühende Lava verschütteten Here ul an um sich befinde. Später grub man auch nachdem alten Pompeji, und auch dies wurde gefunden, und wohl der vierte Theil Lesselben ist schon an's Licht gebracht. Das ist nun höchst merkwürdig: in

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 299

1874 - Mainz : Kunze
Die Erde als Weltkörper. 299 plattet, was von ihrem Umschwünge herrühren mag, der grade um die Mitte, wo er am stärksten ist, mehr Masse angehäuft hat; die Abplattung beträgt etwa 7300, genau (nach Encke) 2fl9>162818. Im Ganzen thut dies der Kugelgestalt keinen Abbruch. Noch minder thnn dies die Berge, denn die höchsten sind nur dem 1700 teu Theil des Durchmessers gleich, verschwinden also an der Dicke des Erdkörpers, wie Sandkörner an einer Bombe. — Der Umfang der Erde am Aequator beträgt 5400 Mln. (40, 070363 m.),. ihre Oberfläche 9,261238,3 geogr. □Mln. (509, 950714 ^Kilometer); ihr körperlicher Inhalt 2650,184445, t geogr. Knbikmeilen (1,082841,315400 Kubik-Kilometer». Die Erde dreht sich in 24 Stunden^) um ihre eigne Axe. Da sie nun 5400 Mln. im Umfang hat, so müßte sie, wenn sie wie gewöhnliche Kugeln rollte, durch jede Umdrehung nur 5400 Mln. sich von der Stelle bewegen; sie schwingt sich aber jede Seeunde 4,i Ml. vorwärts, also bei jeder Um- drehung mehr als 5400. — Vermöge dieser Flugkraft würde sie nun in gerader Linie, wenn kein Hindernis da wäre, fortfliegen; allein die An- ziehungskraft der weit größern Sonne nöthigt sie, stets aus der geraden Linie ansznbeugeu, und schleudert sie auf diese Weise um sich herum, doch wie schon oben gesagt, nicht im völligen Kreise, sondern in einer Ellipse. Sie befindet sich deshalb eine Zeit des Jahres, wo sie mehr ihre Wasser- reiche Südhälfte der Sonne zukehrt (in nnserm Winter) auch der Sonne näher, als im Sommer, wo sie am weitesten absteht. Ihre mittlere Em- fernnng von der Sonne ist über 20l/a Mill. Mlit.**), und die Länge der Bahn 130,938000 Mln., die sie in 365 Tagen 5 Stunden 48' und 47,6 " zurücklegt. §. 13. Verhältnis der Erdbbahn zur Ebene des Aequators und zur Ekliptik. Es war oben vom Himmelsäquator die Rede, der gleich weit von den Polen abstehend gedacht wird und die ganze Himmelskugel in zwei Hälften, *) Der Sterneutag = 23 St. 56' 4", Sonnentag == 24 St. 3' 56", also der mittlere 24 Stunden. **) Genan, nach Enckes sorgfältigen Rechnungen: 20,666800 Mln.; in der Sonnennähe ist sie nur 20,318499, in der Sonnenferne dagegen 21,015101 Mln. von der toonne entfernt. Uebrigeus ist keines der hier und oben angegebenen Elemente der Erdbahn ganz konstant, vielmehr ändern sich in gewissen Perioden Lage und Ge- stalt der Bahn zum Theil auf sehr merkliche Weise, und zwar infolge der Einflüsse, welche außer der Louue auch die übrigen Körper des Planetensystems, namentlich die benachbarten Planeten und der Moud vermöge ihrer Anziehungskraft auf unfern Erd- ball und seine Beweguugen ausüben.

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 368

1874 - Mainz : Kunze
368 Vom Erdmagnetismus. viel Sekunden so und so viel Schwingungen macht, um ihre Stellung wieder einzunehmen, wird anderwärts in gleicher Zeit mehr oder weniger Schwingungen machen. Daran ist ihre magnetische Stärke oder In- tensität zu erkennen, die nach hinreichenden Beobachtungen von den Äquatorialgegenden gegen die Polarkreise hin zunimmt und an der Hud- sonsbai, also nahe dem magnetischen Nordpol, doppelt so groß ist, als in der heißen Zone. Die Linien, die man auf der Karte über die Orte von gleicher Stärke zieht, nennt man isodynamische. Die Nadel ist aber, abgesehen von Inklination und Deklination, höchst selten oder nie vollkommen ruhig, sie oscillirt, d. h. erzittert oder schwankt rechts und links, indem gar Vieles auf sie einwirkt. So gering diese kleinen Abweichungen sind, höchstens V» Grad, so wichtig sind sie dem Forscher, der ihre Veranlassung zu ergründen sucht. Sie werden daher sorgfältig beobachtet, und zwar mit eignen Instrumenten, besonders mit dem von Gauß erfundenen Magnetomeler, um die leiseste Acnderung unterscheiden und messen zu können. Man weiß jetzt, daß nicht bloß Tag- und Jahreszeiten, Kälte und Wärme und die Stellung der Sonne in der Ekliptik darauf einwirken, sondern daß namentlich auch Nordlichter, Erdbeben und vulkanische Ausbrüche bedeutende plötzliche Störungen (Pertubationen) hervorzurufen pflegen. Zu der Ergründnng des Erdmagnetismus hat Alexander von Hnmboldt viel bei- getragen. Er wußte Könige und Kaiser zu bewegen, daß sie im Bereiche ihrer Staaten und Kolonien an vielen Orten ständige Beobachtungen anordneten. So sind magnetische Warten entstanden in allen Welttheilen, deren Berichte sicher Stoff zu neuen Aufschlüssen liefern werden. Z. 38. Natürliche Veränderungen an der Oberfläche.*) Das Klima der Erde und die davon abhängige Pflanzen- und Thier- Welt waren nicht zu allen Zeiten dieselben; es haben vielmehr im Laufe der Entwickeluug unferes Planeten zu seiner gegenwärtigen Oberflächenform in diesen Beziehungen große Veränderungen stattgefunden, und zwar fowohl hinsichtlich des Ganzen, als hinsichtlich einzelner Theile desselben. Auch die festen Theile der Erdoberfläche hatten nicht immer denselben Umfang und dasselbe Aussehen wie heutzutage. Die jetzigen Küstenstriche sind also nicht die ehemaligen; häufig lagen Landseen, wo jetzt bebaute Fluren, und um- gekehrt. Schwerlich ist ein Land, an dessen Stelle nicht einmal das Meer *) Streng genommen gehört dieses Kapitel aus der Geologie allerdings nicht in ein Lehrbuch der Geographie, die sich nur mit der bis zur Bewohn- barkeit für den Menschen fertigen Erde zu befassen hat; da dasselbe gleichwohl die Billigung kompetenter Benrtheiler erfahren hat, so wird es — mit einigen Abkürzungen und den notwendigen Aeuderuugen — ans der früheren Auflage des Buches >n dte gegenwärtige mit herübergenommen. Der Herausgeber.
   bis 10 von 43 weiter»  »»
43 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 43 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 6
4 2
5 3
6 1
7 14
8 1
9 10
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 2
16 0
17 1
18 1
19 5
20 0
21 14
22 0
23 1
24 2
25 0
26 1
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 1
38 2
39 1
40 1
41 1
42 4
43 0
44 5
45 6
46 1
47 0
48 1
49 14

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 15
1 7
2 1
3 30
4 7
5 3
6 10
7 3
8 4
9 6
10 5
11 3
12 26
13 77
14 7
15 1
16 34
17 30
18 12
19 9
20 5
21 34
22 2
23 1
24 5
25 7
26 7
27 129
28 16
29 0
30 1
31 1
32 5
33 21
34 1
35 5
36 4
37 0
38 3
39 4
40 8
41 4
42 3
43 12
44 0
45 25
46 16
47 9
48 12
49 16
50 57
51 2
52 2
53 7
54 4
55 4
56 6
57 3
58 4
59 1
60 1
61 7
62 15
63 4
64 11
65 1
66 1
67 2
68 1
69 5
70 8
71 7
72 2
73 15
74 0
75 4
76 112
77 23
78 7
79 4
80 8
81 96
82 6
83 4
84 0
85 6
86 2
87 13
88 1
89 4
90 2
91 36
92 66
93 12
94 3
95 8
96 5
97 10
98 7
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 22
1 25
2 8
3 16
4 24
5 15
6 43
7 22
8 3
9 9
10 9
11 20
12 39
13 15
14 10
15 4
16 49
17 1
18 18
19 30
20 10
21 1
22 7
23 0
24 89
25 17
26 52
27 1
28 21
29 4
30 1
31 13
32 20
33 49
34 39
35 1
36 2
37 0
38 2
39 29
40 9
41 1
42 6
43 9
44 9
45 5
46 13
47 62
48 14
49 10
50 14
51 10
52 20
53 9
54 33
55 6
56 0
57 5
58 27
59 74
60 7
61 2
62 11
63 2
64 44
65 5
66 2
67 8
68 8
69 1
70 2
71 3
72 27
73 16
74 9
75 20
76 19
77 131
78 32
79 9
80 58
81 76
82 3
83 43
84 9
85 7
86 13
87 9
88 12
89 18
90 14
91 19
92 10
93 6
94 2
95 32
96 1
97 50
98 10
99 4
100 35
101 24
102 15
103 13
104 22
105 6
106 0
107 20
108 4
109 19
110 8
111 1
112 3
113 52
114 22
115 8
116 10
117 3
118 3
119 22
120 3
121 8
122 20
123 1
124 52
125 5
126 24
127 46
128 11
129 23
130 6
131 51
132 47
133 21
134 18
135 4
136 48
137 13
138 6
139 6
140 4
141 2
142 21
143 13
144 4
145 24
146 6
147 7
148 32
149 6
150 7
151 10
152 24
153 6
154 5
155 7
156 7
157 19
158 125
159 26
160 10
161 2
162 5
163 2
164 17
165 40
166 19
167 9
168 2
169 10
170 1
171 103
172 9
173 25
174 5
175 70
176 6
177 69
178 34
179 16
180 21
181 2
182 47
183 62
184 34
185 5
186 12
187 7
188 76
189 10
190 0
191 25
192 5
193 21
194 14
195 11
196 12
197 58
198 3
199 6