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1. Die Weltgeschichte - S. 119

1835 - Mainz : Kupferberg
Hohenstaufen. Kreuzzüge. 119 n.c.g. 1) Konrad Iii. erklärt Heinrich den Stolzen in die 1137. Acht, übergibt das Herzogthum Sachsen an Albrecht den Bären und Baiern an Leopold von Oesterreich; Welf Vi., Heinrich's Bruder, bei Weinsberg geschlagen. Heinrich der Löwe entsagt Baiern, behauptet Sachsen. Zweiter Kreuzzug, nachdem Edessa von den Türken 1147. erobert worden. König Ludwig Vii. von Frankreich, sowie Konrad, von dem Abte Bernhard von Clairvaux beredet, entschließen sich dazu. Beide Heere durch trauriges Mißge- schick aufgerieben; Damask vergebens belagert. Die Könige erfolglos zurück. 2) Friedrich I. Barbarossa, sucht mit großer Kraft1l52. das kaiserliche Ansehen in Italien wieder herzustellen. Zn Unteritalien König Roger von Sicilien, in Oberitalien unab- hängige Staaten — Mailand, Pa via. Daher Friedrichs sechs Züge nach Italien. Reichstage auf den Roncalischen Feldern. Mailand, wiederholt sich auflehnend, belagert und 1162. zerstört. Darauf lombardischer Städtebuud. Niederlage Fried- richs bei Lignano 1176. Frieden zu Costnitz 1183. Friedrich rächt sich an Heinrich dem Löwen, und vermählt seinen Sohn Heinrich mit Constantia von Sicilien. Dritter Kreuzzug, nachdem Jerusalem durch Saladinii87. erobert worden*): König Philipp August von Frankreich, und Heinrich Ii. von England und nach dessen Tod sein Sohn Richard Löwen herz, sowie Friedrich I. über- Im Morgenlande war indessen der tapfere Balduin Hi-, der noch 1153 Askalvn bezwingt, 1162 gestorben; sein Bruder Amalrich führt Kriege gegen Aegypren, und dessen Sohn Balduin Iv., ein kranker Knabe, legt in seiner Schwäche den Grund zum Untergange des in sich selbst zerrütteten Reichs, starb 1183. Sein Neffe Balduin V. regiert als Kind unter dem Grafen Raimund von Tripolis, stirbt schon 1186, und nun wird das Ganze durch Parteien zerrissen. König Veit kämpft gegen den von Türken unterstützten Raimund, wird von Sultan Sa lad in bei Chittim unfern Tiberias geschlagen und gefangen 1187, und Jerusalem muß sich ergebe» (Saladin's großmüthige Behandlung desselben).

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 496

1855 - Mainz : Kirchheim
496 grau gewordener, bewährter Mann. — Veriren, necken, beunruhigen, quä- len, anfuhren. — Vicariren, eines Andern Stelle vertreten. — Vicariai, Stellvertretung. — Victualien, Lebensmittel, Eßwaarcn. — Vidimiren, beglaubigen, gerichtlich bestätigen, daß eine Abschrift mit der Urschrift (Original) gleichlautend fei. — Vignette, w. (Winjette) Verzierungsbild- chen, Druckverzierung, kleines Kupfer zwischen dem Drucke oder zu Anfang oder Ende desselben. — Violine, w. Geige. — Virtuos oder Virtuose, m. ausgezeichneter Künstler. — Visiren, beschauen, zielen, auf's Korn nehmen. — Visitiren, besichtigen, durchsuchen; daher Visitation, Visitator.— Visite, w. (Wisitte) Besuch, Aufwartung. — Vivat! er oder es lebe! — Vul- can, m. ein feuerspeiender Berg. W. Wattiren, walten, mit gesteifter Baumwolle u. s. w. unterlegen. — Wrack, s. Trümmer eines gescheiterten Schiffes. B. Isop, m. eine Gewürzpflanze. 3. Zcnith, m. Scheitelpunkt am Himmel (entgegengesetzt Nadir, Fuß- punkt.) — Zone, w. Gürtel, Erdgürtel, Erdstrich.

3. Geschichte des Altertums - S. 125

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der riechen. 125 und lie ihn nach Persepolis in die knigliche Gruft bringen. So- Darias wird balb Alexanber den Mrber in seine Hand bekam, lie er ihn geieln bei9<w' und enthaupten. Drei Jahre lang verweilte Alexanber in den Lnbern des persischen Reiches, welche stlich des persischen Meeres liegen. Dann wanbte er sich wieber nach den und gnnte seinen Kriegern im heutigen Sarnarkanb einige Ruhe. Seitbem Alexanber das Orakel des Jupiter Ammon besucht D-r Stolz hatte, benahm er sich hochmtiger und stolzer gegen seine Umgebung. ^Unzu-Dies zeigte sich recht ausfallenb, als er Herr des persischen Reichs friedenheit. geworben war. Er nahm persische Tracht und Sitten an, vermhlte sich mit einer Perserin und verlangte von Griechen und Maceboniern, ba sie vor ihm auf die Knie niebersallen sollten, wie vor dem persischen Könige. Ferner stellte er die besiegten Felbherrn der Perser feinen Generlen gleich und machte biefe und jene zu Statthaltern des Reiches. Obwohl er bies mehr aus dem Grunbe that, um die verschobenen Rationalitten des gewaltigen von ihm zusammeneroberten Reiches auszugleichen und die Einheit besselben vorzubereiten, verbro es boch Alexanbers Freunbe und Umgebung im Stillen gar sehr. Der Unmut machte sich bei einem Gastmahle Lust. Hier hatte Alexanber einmal Spottlieber auf besiegte macebonifche Fhrer fingen lassen; Clitus fanb bies unpaffenb. Allein Alexanber rebete feinen Freunb hhnisch an und meinte, er wolle die Feigheit fr knftige Flle in Schutz nehmen. Da warb Clitus zornig und rief aus: Und boch hat Dir, dem Gottesfohne, biefe Feigheit am Granikus das Leben gerettet; durch unser aller Blut und meine Wunben bist Du der Mann geworben, welcher seinen Vater ver-leugnen und sich dem Jupiter als Sohn aufbrngen kann. Es ist unerhrt, ba Macebonier mit Ruthen gehauen werben und gleich persischen Bebienten um die Erlaubnis nachsuchen mssen, wenn sie den König sprechen wollen." Der Wortwechsel wrbe immer hitziger und heftiger. Man entfernte den Clitus, allein er trat wieber ein und wiberfprach noch immer dem tobenben König. Dieser seines Clitus wird Zornes nicht mehr Meister, entri pltzlich der Wache die Lanze und 9etobtet burchbohrte seinen Lebensretter. Entsetzen ergriff Alle. Alexanber bereute augenblicklich feine fchauberhafte Uebereilung; in tiefer Trauer brachte er brei Tage einsam und allein zu und rief oft mit lauter Stimme den Namen seines Freunbes. Im Frhjahr 327 zog Alexanber der den Hinbukuh, das Gebirge, welches Persien von Jnbien scheibet, und schritt auch der

4. Geschichte des Mittelalters - S. 138

1878 - Mainz : Kunze
138 Dritte Periode des Mittelalters. ihm eine neue Welt. Auch Freundschaft und Liebe folgten und beglückten ihn im Kerker. Pietro Asinelli, ein fröhlicher, geistreicher Jüngling, ward sein treuer Herzensfreund, Lucia Viadagola, die schönste unter den Töchtern Bolognas, wurde durch die zartesten Bande der Liebe an ihn gefesselt. Nach Konradins Tod (1268) erwachte in Enzio die Sehnsucht nach Freiheit und Rache. Allein ein Versuch in einem ein veruil- Fasse den finstern Kerkermauern zu entrinnen mißglückte durch eine Fluchtversuch, verräterische Locke seines Haupthaares, welche aus dem Spundloch hervorhing. Enzio wurde seitdem in strengem Gewahrsam gehalten, bis er nach zweiundzwanzigjähriger Hast verschied (1271). Sein Grab befindet sich in der Dominikanerkirche zu Bologna und ist durch eine gekrönte Bildsäule von Marmor und eine Inschrift kenntlich. ^oos^Mar^ Kurz vorher war Enzios Stiefschwester in Kummer und Elend garetha's, verschieden. Margaretha war Albrecht dem Unartigen von Thüringen vermählt und lebte anfangs glücklich und hochgeehrt, denn sie war Mutter von drei Söhnen, Friedrich, Heinrich und Diezmann. Allein später bemerkte sie, wie die Liebe ihres Gemahls erkaltete, wie derselbe sie auf jede Weise kränkte und dem Hoffräulein Kunigunde von Eisenberg nachsetzte. Pflichtvergessen suchte sich Albrecht seiner treuen Gemahlin zu entledigen und bestach einen Diener, daß er als Teufel verkleidet in der Nacht Margaretha besuchen und erdrosseln solle. Der treulose Knecht, von heftigen Gewissensbissen gepeinigt, zögerte mit der der Gemahlin Ausführung des Versprechens. Endlich von Albrecht gedrängt, schlich ^unasjenfer sich zu der Fürstin, fiel ihr zu Füßen und bat um Verzeihung. Margaretha vernahm mit Staunen und Entrüstung den Mordplan und erkannte die kalte Notwendigkeit zu entsliehen. Noch einmal ging sie in ihrem unsäglichen Leid zu ihren Kindern ans Bett und küßte sie. Der Schmerz der Trennung überwältigte die unglückliche Mutter so sehr, daß sie ihrem Liebling Friedrich heftig in die Wange biß und demselben ein bleibendes Mal aufdrückte, wovon er den Beinamen Friedrich mit der gebissenen Wange führt. An Stricken ließ sich die Kaisertochter noch in der nämlichen Nacht die Wartburg herunter. Der verkleidete Diener folgte ihr. Hülslos durchirrte Margaretha das Land und erlag im Weißfrauenkloster zu Frankfurt ihrem Grame. Manfreds Nach Konrads Iv. Tod (1254) wollte der Papst das Königreich 'statten m beider Sicilien an sich ziehen, welches Manfred bisher so treulich gehütet hatte. Allein es gelang dem Papste vorerst nicht. Manfred hatte sich mit Rom auszusöhnen gesucht und sich nachgiebig bewiesen, allein der Papst strebte unverrückt nach dem Ziele, die Macht der Hohenstaufen in Unteritalien zu brechen. Manfred ward mit dem

5. Geschichte des Mittelalters - S. 138

1867 - Mainz : Kunze
138 Dritte Periode des Mirtelatters. Daß traurige Kurz vorher war Enzios Stiefschwester in Kummer und Elend qar^th-'°/ verschieden. Margaretha war Albrecht dem Unartigen von Thüringen vermählt und lebte anfangs glücklich und hochgeehrt, denn sie war Mutter von drei Söhnen, Friedrich, Heinrich und Diezmann. Allein später bemerkte sie, wie die Liebe ihres Gemahls erkaltete, wie derselbe sie auf jede Weise kränkte und dem Hoffräulein Kunigunde von Eisen- berg nachsetzte. Pflichtvergessen suchte sich Albrecht seiner treuen Ge- mahlin zu entledigen und bestach einen Dienw, daß er als Teufel verkleidet in der Nacht Margaretha besuchen und erdrosseln solle. Der treulose Knecht, von heftigen Gewissensbissen gepeinigt, zögerte mit der dergemahlm Ausführung des Versprechens. Endlich von Albrecht gedrängt, schlich ^unamg?n°br sich zu der Fürstin, siel ihr zu Füßen und bat um Verzeihung. Margaretha vernahm mit Staunen und Entrüstung den Mordplan und erkannte die kalte Nothwendigkeit zu entfliehen. Noch einmal ging sie in ihrem unsäglichen Leid zu ihren Kindern ans Bett und küßte sie. Der Schmerz der Trennung überwältigte die unglückliche Mutter so sehr, daß sie ihrem Liebling Friedrich heftig in die Wange biß und demselben ein bleibendes Mal ausdrückte, wovon er den Beinamen Friedrich mit der gebissenen Wange führt. An Stricken ließ sich die Kaiserstochter noch in der nämlichen Nacht die Wartburg herunter. Der verkleidete Diener folgte ihr. Hülflos durchirrte Margaretha das Land und erlag im Weißfrauenkloster zu Frankfurt ihrem Grame. Manfreds Nach Konrads Iv. Tod (1254) wollte der Papst das Königreich ^galtenbeider Sicilien an sich ziehen, welches Manfred bisher so treulich ge- hütet hatte. Allein es gelang dem Papste vorerst nicht. Manfred hatte sich mit Rom auszusöhnen gesucht und sich nachgiebig bewiesen, allein der Papst strebte unverrückt nach dem Ziele, die Macht der Hohenstaufen in Unteritalien zu brechen. Manfred ward mit dem Banne belegt, und der Papst schenkte darauf die Krone Carl von Anjou, dem Bruder Ludwigs Ix. Manfred rüstete sich; allein päpstliche Diener bestachen die Truppen und verleiteten sie zum Treubruche. Darum schmolz das Häufchen im entscheidenden Augenblick sehr zusammen, als Carl von Anjou erschien und die Hand nach fremdem Eigenthum aus- streckte. Manfred blieb im Kampfe. Carl versagte ihm ein ehren- volles Begräbniß. Da begruben den edlen Mann französische Söldner ohne Sang und Klang bei der Brücke von Benevent, wo er gefallen war, trugen Steine zu seinem Grabe und häuften ihm so ein bescheidenes Das traurige Denkmal. Die Stätte nannte man „Feld der Rosen". Manfreds Loos seiner Familie endete gar traurig. Seine Wittwe wollte mit ihren 4 Kindern ner^Kinder! zu ihrem Vater entfliehen, aber sie ward von ihrem treulosen Burgvogt

6. Geschichte des Mittelalters - S. 168

1867 - Mainz : Kunze
168 Dritte Periode des Mittelalters. geträumt, sie werde Mutter eines Kindes werden, welches ganz Sieilieu Constantia, verderben werde, und hatte die Tochter darum in das Klarakloster von Fttedrich"ii. ^^lermo gethan. Allein sie wurde nachher vom Papste ihres Kloster- gelübdes entbunden, heirathete den Kaiser, welchen sie auf seinen Feld- zügen begleitete. Sie nahm Antheil an den Regierungsgeschäften und ward Mutter des großen Hohenstaufen Friedrichs Ii. Noch vor ihrem Tode ernannte sie mit großer Klugheit den Papst Innoceuz !! I. zum Vormunde ihres Sohnes. Philipp von Schwaben war mit der griechi- schen Prinzessin Irene vermählt gewesen und hatte zwei Töchter, von denen die jüngste den Gegenkaiser ihres Vaters Otto kv. heirathete. Unter Kaiser Heinrich Vk. versuchte eine muthige Frau den Streit der Welfen und Gibellinen durch eine Heirath beizulegen; es war Irmgard von Henneberg, welche an Heinrichs Oheim, Konrad Irmgard von von Hohenstaufen, vermählt war. Ihre Tochter Agnes war noch von u>a>uiretoch-Friedrich Barbarossa dem Sohne Heinrichs des Löwen, der gewöhnlich ter Agnes. Heinrich der Schöne oder der Lange genannt wird, als Gemahlin ver- sprochen worden. Durch die Feindschaft zwischen dem Kaiser und dem Löwen war diese Verbindung nicht zu Stande gekommen. Als nun der französische König Philipp August sich um Agnes Hand bewarb, erklärte diese ihrer Mutter, sie wolle das Loos der schönen Ingeborg von Dänemark*) nicht theilen und werde ihre Hand nur dem Manne reichen, dessen Braut sie schon in früher Jugend genannt worden sei. Irmgard schickte Boten an Heinrich und ließ ihn auffordern, auf der Burg Stahleck bei Bacharach am Rhein sich einzusinden, da Philipp August um Agnes werbe und Mutter und Tochter in diese Verbindung nie willigen würden. Heinrich folgte dem Boten, und noch am näm- lichen Abend erfolgte die Trauung in Abwesenheit des Vaters (1194). Als nun Konrad, welcher den Kaiser in Speier besucht hatte, heim- kehrte, ging ihm seine Gemahlin entgegen und sprach zu ihm: „Herr! Gestern kam ein Falke über's Feld geflogen mit braunem Haupte und weißer Kehle. Gut gekrümmt sind ihm Klauen und Schnabel zu mächtigem Fange, und die Schwungfedern reichen so weit, daß man wohl sieht, sein Vater habe ihn auf einem hohen Aste erzogen. Diesen Falken habe ich gefangen und behalten." Konrad verstand die räthsel- hafte Rede nicht; da führte ihn Irmgard in das Zimmer, wo Heinrich und Agnes Schach spielten. „Hier", so fuhr Irmgard fort, „hier ist der Sohn des edlen jlöwen von Braunschweig, dem habe ich unsere Tochter gegeben; möge er Euch lieb und genehm sein!" Anfangs *) Philipp hatte sich scheiden lassen.

7. Theil 2 - S. 64

1864 - Mainz : Kirchheim
64 ein gar zu guter Hund. Wenn er es länger treibt, so höre ich endlich auf, den Pudeln gran zu sein. v. Tellheim (bei(Beite). So wie ich ihm! Nein, es gibt keine völligen Unmenschen!--------Just, wir bleiben beisammen. Just. Ganz gewiß! — Sie wollten sich ohne Bedienten behelfen? Sie vergessen ihrer Blessuren, und daß sie nur eines Armes mächtig sind. Sie können sich ja nicht allein ankleiden. Ich bin ihnen unentbehrlich, und bin-------ohne mich selbst zu rühmen, Herr Major — und bin ein Be- dienter, der — wenn das Schlimmste zum Schlimmen kommt — für seinen Herrn betteln und stehlen kann. L e s s i n g. 4t. Das Handelshaus Gruit. Wenn die Noth am größten, ist Gott am nächsten. Das Handelshaus Gruit von Steen war im Anfange des siebzehnten Jahrhunderts eines der angesehensten und reichsten in Hamburg. Aber der ver- heerende dreißigjährige Krieg machte seine traurigen Folgen zuletzt auch ihm fühlbar, itnd zwar um so mehr, je ausgebreiteter die Geschäfte des Hauses früher gewesen waren. Städte und Dörfer waren zu Hunderten verheert und ver- lassen, und bei der Unsicherheit der Straßen war es kein Wunder, daß der Handel stockte und vorzüglich der Absatz in das Innere von Deutschland gering war. Ein Kaufmann nach dem andern wurde unfähig zu zahlen und zog auch jenes Handelshaus in seine Verluste mit hinein. Dagegen wagte das große Seeschiff, sein Eigenthum, welches an der Mündung der Elbe lag, des Krieges wegen nicht auszulaufeu, und die gangbarsten Waaren mußten von den Hol- ländern zu außerordentlich hohen Preisen aus der zweiten Hand erkauft werden. Hermann Gruit, der Besitzer der Handlung, saß mit dem alten Jansen, einem erfahrenen Diener des Hauses, um's Jahr 1638 in der Schreibstube und verglich mit ihm die großen Bücher. „So thut es nicht länger gut!" sagte dieser endlich; „wir müssen es anders anfangen. Ueberlaßt mir auf ein Jahr das Schiff und so viel Geld und Nürnberger Waaren, als möglich, und laßt mich dann selbst nach der neuen Welt (Amerika) segeln; ihr wißt, ich bin in jüngeren Jahren schon zweimal dort gewesen und verstehe das Geschäft; mit Gott wird es mir gelingen." Die beiden Männer berathschlagten mit einander über diesen Einfall, und nachdem sie die mögliche Gefahr und den möglichen Vortheil auf das Beste erwogen hatten, kamen sie dahin überein, daß Jansen abreisen sollte. Vier Wochen später schritt Herr von Steen in seinem Rathsherrngewande, den alten Buchhalter neben sich, dem Hafen zu, wo eine große Menschenmenge der Ab- fahrt des stattlichen Schiffes harrte. Einige Handelsfreunde traten grüßend auf sie zu und äußerten bedenklich, sie wünschten, Herr Hermann möge bei die-

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 299

1874 - Mainz : Kunze
Die Erde als Weltkörper. 299 plattet, was von ihrem Umschwünge herrühren mag, der grade um die Mitte, wo er am stärksten ist, mehr Masse angehäuft hat; die Abplattung beträgt etwa 7300, genau (nach Encke) 2fl9>162818. Im Ganzen thut dies der Kugelgestalt keinen Abbruch. Noch minder thnn dies die Berge, denn die höchsten sind nur dem 1700 teu Theil des Durchmessers gleich, verschwinden also an der Dicke des Erdkörpers, wie Sandkörner an einer Bombe. — Der Umfang der Erde am Aequator beträgt 5400 Mln. (40, 070363 m.),. ihre Oberfläche 9,261238,3 geogr. □Mln. (509, 950714 ^Kilometer); ihr körperlicher Inhalt 2650,184445, t geogr. Knbikmeilen (1,082841,315400 Kubik-Kilometer». Die Erde dreht sich in 24 Stunden^) um ihre eigne Axe. Da sie nun 5400 Mln. im Umfang hat, so müßte sie, wenn sie wie gewöhnliche Kugeln rollte, durch jede Umdrehung nur 5400 Mln. sich von der Stelle bewegen; sie schwingt sich aber jede Seeunde 4,i Ml. vorwärts, also bei jeder Um- drehung mehr als 5400. — Vermöge dieser Flugkraft würde sie nun in gerader Linie, wenn kein Hindernis da wäre, fortfliegen; allein die An- ziehungskraft der weit größern Sonne nöthigt sie, stets aus der geraden Linie ansznbeugeu, und schleudert sie auf diese Weise um sich herum, doch wie schon oben gesagt, nicht im völligen Kreise, sondern in einer Ellipse. Sie befindet sich deshalb eine Zeit des Jahres, wo sie mehr ihre Wasser- reiche Südhälfte der Sonne zukehrt (in nnserm Winter) auch der Sonne näher, als im Sommer, wo sie am weitesten absteht. Ihre mittlere Em- fernnng von der Sonne ist über 20l/a Mill. Mlit.**), und die Länge der Bahn 130,938000 Mln., die sie in 365 Tagen 5 Stunden 48' und 47,6 " zurücklegt. §. 13. Verhältnis der Erdbbahn zur Ebene des Aequators und zur Ekliptik. Es war oben vom Himmelsäquator die Rede, der gleich weit von den Polen abstehend gedacht wird und die ganze Himmelskugel in zwei Hälften, *) Der Sterneutag = 23 St. 56' 4", Sonnentag == 24 St. 3' 56", also der mittlere 24 Stunden. **) Genan, nach Enckes sorgfältigen Rechnungen: 20,666800 Mln.; in der Sonnennähe ist sie nur 20,318499, in der Sonnenferne dagegen 21,015101 Mln. von der toonne entfernt. Uebrigeus ist keines der hier und oben angegebenen Elemente der Erdbahn ganz konstant, vielmehr ändern sich in gewissen Perioden Lage und Ge- stalt der Bahn zum Theil auf sehr merkliche Weise, und zwar infolge der Einflüsse, welche außer der Louue auch die übrigen Körper des Planetensystems, namentlich die benachbarten Planeten und der Moud vermöge ihrer Anziehungskraft auf unfern Erd- ball und seine Beweguugen ausüben.

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 368

1874 - Mainz : Kunze
368 Vom Erdmagnetismus. viel Sekunden so und so viel Schwingungen macht, um ihre Stellung wieder einzunehmen, wird anderwärts in gleicher Zeit mehr oder weniger Schwingungen machen. Daran ist ihre magnetische Stärke oder In- tensität zu erkennen, die nach hinreichenden Beobachtungen von den Äquatorialgegenden gegen die Polarkreise hin zunimmt und an der Hud- sonsbai, also nahe dem magnetischen Nordpol, doppelt so groß ist, als in der heißen Zone. Die Linien, die man auf der Karte über die Orte von gleicher Stärke zieht, nennt man isodynamische. Die Nadel ist aber, abgesehen von Inklination und Deklination, höchst selten oder nie vollkommen ruhig, sie oscillirt, d. h. erzittert oder schwankt rechts und links, indem gar Vieles auf sie einwirkt. So gering diese kleinen Abweichungen sind, höchstens V» Grad, so wichtig sind sie dem Forscher, der ihre Veranlassung zu ergründen sucht. Sie werden daher sorgfältig beobachtet, und zwar mit eignen Instrumenten, besonders mit dem von Gauß erfundenen Magnetomeler, um die leiseste Acnderung unterscheiden und messen zu können. Man weiß jetzt, daß nicht bloß Tag- und Jahreszeiten, Kälte und Wärme und die Stellung der Sonne in der Ekliptik darauf einwirken, sondern daß namentlich auch Nordlichter, Erdbeben und vulkanische Ausbrüche bedeutende plötzliche Störungen (Pertubationen) hervorzurufen pflegen. Zu der Ergründnng des Erdmagnetismus hat Alexander von Hnmboldt viel bei- getragen. Er wußte Könige und Kaiser zu bewegen, daß sie im Bereiche ihrer Staaten und Kolonien an vielen Orten ständige Beobachtungen anordneten. So sind magnetische Warten entstanden in allen Welttheilen, deren Berichte sicher Stoff zu neuen Aufschlüssen liefern werden. Z. 38. Natürliche Veränderungen an der Oberfläche.*) Das Klima der Erde und die davon abhängige Pflanzen- und Thier- Welt waren nicht zu allen Zeiten dieselben; es haben vielmehr im Laufe der Entwickeluug unferes Planeten zu seiner gegenwärtigen Oberflächenform in diesen Beziehungen große Veränderungen stattgefunden, und zwar fowohl hinsichtlich des Ganzen, als hinsichtlich einzelner Theile desselben. Auch die festen Theile der Erdoberfläche hatten nicht immer denselben Umfang und dasselbe Aussehen wie heutzutage. Die jetzigen Küstenstriche sind also nicht die ehemaligen; häufig lagen Landseen, wo jetzt bebaute Fluren, und um- gekehrt. Schwerlich ist ein Land, an dessen Stelle nicht einmal das Meer *) Streng genommen gehört dieses Kapitel aus der Geologie allerdings nicht in ein Lehrbuch der Geographie, die sich nur mit der bis zur Bewohn- barkeit für den Menschen fertigen Erde zu befassen hat; da dasselbe gleichwohl die Billigung kompetenter Benrtheiler erfahren hat, so wird es — mit einigen Abkürzungen und den notwendigen Aeuderuugen — ans der früheren Auflage des Buches >n dte gegenwärtige mit herübergenommen. Der Herausgeber.

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 370

1874 - Mainz : Kunze
370 Veränderungen an der Erdoberfläche. landsränder zunächst mürbe gemacht, dann zersetzt und zertrümmert. Denn in den Fjorden, tiefen und steilen Schluchten an Festlands- und Jnselküsten (z. B. in Schottland, Norwegen, Island, Neu-Seeland :c.), haben wir nichts anderes zu erblicken, als die leeren Gehäuse ehemaliger Eisströme, die Gefäße, durch die sich die Gletscher ergossen oder noch ergießen. In derselben Weise wirken alle Gletscher. — Das während des Sommers in den Spalten- des Gesteins abwärts sickernde und darin festgehaltene Wasser gefriert während des Winters und zersprengt wegen seines größeren Volumeus die Gesteinsmasse, die nun in Trümmern verschiedenster Größe der Tiefe zurollt. Wie bedeutend diese Absprenguugen sind, zeigen gleichfalls die Gletscher, die ans ihrem Rücken ganze Massen von Steinschntt abwärts tragen und au den Stellen, wo sie selbst abschmelzen, als Stirnmoränen aufhäufen. Das in die Risse und Spalten des Gletschers hinein- und hinabfallende Gestein wird durch den Druck der kolossalen Eismeuge bei deren Fortbewegung zerrieben und zermalmt, daher das milchartige Aussehen der Gletscherwasser, deren fein zertheiltem Schlamm die Niede- ruugen an den Flüssen ihre hohe Fruchtbarkeit verdanken (Ober^Rheiuthal). — Was durch Verwitterung von den Gesteinen abgenagt wird, was der Regen abschwemmt, wird gleichfalls durch zahllose Wasseradern gesammelt und den Tiefflächen der Erde , namentlich dem Meere zugeführt. Die Menge der Mineralstoffe, die unsere Gewässer iu Lösung und mechanisch mit sich führen, ist eine erstaunlich große. Das bei Basel jährlich vorbeifließeude Rheinwasser enthält au 7000 Mill. Pfund Festes, und was er auf seinem weiteren Wege etwa davon absetzt, wird mehr als ersetzt ans den deutschen Nebenflüssen, so daß er in 5000 Jahren der Nordsee eine Kubikmeile Land zuführt; in 150900 Jahren müßte dadurch das ganze rheinische Stromgebiet 10 m. niedriger werden, wenn nicht der Verlust hauptsächlich die höheren Gegenden treffen würde. Der Mississippi führt jährlich 126,937209 Kubikmeter feste Stoffe dem Meere zu, und der gelbe Strom iu Thina stündlich 68562 Kubikmeter, so daß er das gelbe Meer bei einer Durchschniltstiefe von -10 m. in 24,000 Jahren vollständig ausfüllen muß. Der kohlen- ^anre Kalk, welchen die Pader (Nebeuflüßchen der Lippe) führt, repräsentirt pro Jahr einen Würfel von fast 10 Quadratmeter Seitenfläche; die Weichsel enthält zur Zeit des Eisganges in 109000 Theilen Wasser 5,82 Theile schwebende und 13,»2 Theile gelöste Stoffe; die Isar kann bei München jährlich V6 m. Schlamm absetzen. Es ist deshalb begreiflich, daß sich vor den Mündungen großer Flüsse, wenn Ebbe und Flut nicht zu stark dagegen wirken, Land anhäuft; daher die Deltas des Ganges, Po u. s.w. Schon dem Herodot erklärten ägyptische Priester, ihr blühendes Delta (jetzt 400 Q.-M. groß) sei ein Geschenk des Nils, aus dessen Schlamm es erwachsen. Das Delta des Mississippi hat eine Fläche von 750, das des Ganges von mehr als 800 Q.-M. Man mag hieraus ermessen, wie sehr dadurch der Boden des Meeres in der Nähe der Fest- länder aufwärts wachsen muß und wie treffend Otto Volger sagt: „In deu Wellen der Ströme fließen Berge unsichtbar an uus vorüber." — Auch noch in anderer Weise ändern die Flüsse das Aussehen der Erdoberfläche; nach dem Baerschen Gesetz der Nferbildung üben infolge des Umschwungs der Erde von West nach Ost und der ungleichen Notationsschnelle der verschiedenen Parallelen alle in der Meridianrichtung strömenden Flüsse unserer Erdhälfte einen Druck auf ihr rechtes
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