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1. Grundriß der Weltgeschichte - S. 5

1885 - Nürnberg : Korn
I. Die Völker des Morgenlandes. Chinesen. 5 1). Orientalische Völker Oftafiens. § 3*. 1. Die Chinesen. 1. Früher als bei den übrigen Kulturvölkern, welche fast ausschließlich der kaukasischen Rasse angehören, finden sich geordnete Staatseinrichtungen und mannigfache Gesittung und Bildung bei einem Volke des mongolischen Menschenstammes, bei den Chinesen. Ihr gewaltiges Reich im Südosten Asiens umfaßt außer dem eigentlichen China auch die Nebenländer: Mandschurei, Mongolei, Tibet und Korea. Sie nennen ihr Land „das himmlische Reich der Mitte." 2. Die Chinesen führen ihre Geschichte und den Anfang der Kultur ihres Landes bis in eine fabelhafte Urzeit zurück. Den Gründer ihres Staates nennen sie Fohi, der gegen 3000 Jahre v. Chr. gelebt haben soll. Dann folgte eine lange Reihe von Herrscherhäusern oder Dynastien. Seit 1644 nach Chr. regiert das Haus der Mandschu aus einem mongolischen, nun ganz mit den Chinesen verschmolzenen Stamme. 3. Lange vor den Europäern kannten die Chinesen viele wichtige Erfindungen und Fertigkeiten, z. B. die Schreib-knnst mit einer eigentümlichen Wörter- ober Silbenschrift und mit etwa 80 000 verschiedenen Zeichen. Sie hatten auch schon frühzeitig eine Art von Bücherdruck, kannten den Kompaß und das Schießpulver, waren geübt in Weberei, in Bereitung von Papier jrnd Porzellan. Sie betrieben den Ackerbau, die Thee- und Seidenkultur. Aber es fehlt bei der chinesischen Bildung ein höheres geistiges Leben; ihr Blick bleibt nur auf das Sinnliche und auf den Nutzen gerichtet. Durch ihr zähes Festhalten an den überlieferten Einrichtungen und Gebräuchen haben die Chinesen ein Fortschreiten in Gesittung und Bildung gehindert. 4. Als den Wiederhersteller der uralten Einrichtungen, insbesondere der alten Staats- und Volksreligion verehren sie den großen Gelehrten und Weisen Confucius (Kong-fu-tse), 500 der um das Jahr 500 v. Chr. lebte. Jedoch ist auch die von v. Chr. Indien ausgegangene Religion des Buddha (§ 4), der hier Foconfucins. genannt wird, in China viel verbreitet. 5. Co nfncins ordnete die älteren heiligen Bücher, die Schuck in 9, welche die Religionssatzungen und (Sittenlehren, und die Schicking, welche alte Volksgesänge und Lieder enthalten. Er dringt auf die Verehrung des Himmels, der Ahnen und der Schutzgeister und sucht bei dem Volke Sinn für Recht und

2. Grundriß der Weltgeschichte - S. 6

1885 - Nürnberg : Korn
6 § 3-4. Alte Geschichte, x—476 n. Chr. Auguib zu erwecken. Aber er mißachtet die persönliche Freiheit der einzelnen Menschen und verlangt maßlose Unterwürfigkeit unter die Höhergestellten. Die ganze Staatseinrichtung beruht aus der Familienpietät. Der Kaiser wirb als Vater des Volkes verehrt, übt aber einen unumschränkten Despotismus. Ihm zur Seite stehen die Man barinen, ein bevorzugter Gelehrten- und Beamtenstanb. 6. China ist bnrch hohe Gebirge, im Norben auch durch die berühmte chinesische Mauer vom Völkerverkehr abgeschlossen. -^iese Mauer ist über 300 Meilen lang, 6 Meter hoch und fast eben so breit; sie würde im 3. Jahrhundert vor Chr. zum schütze gegen die Einfälle der Nomabenvölker gebaut. Die auch durch ihre Gesetze gebotene Abgeschlossenheit J)er Chmesen ist der Hanptgrnnb, weshalb das chinesische Volk ohne Einfluß aus die Weltgeschichte geblieben ist. — Erst in neuerer ■Seit ist durch Verträge mit England und Frankreich Europäern das chinesische Reich geöffnet worben und China selbst in den Weltverkehr eingetreten. § 4*. 2. Die In der. 1-, Das älteste Kulturvolk der kaukasischen Rasse sinb die hellfarbigen Bewohner von Vorderindien, der mittleren der brei stibafiatischen Halbinseln. Diese sog. arischen Inder ober Hindus gehören, wie wir Deutsche, dem inbogcnnanischen Sprach-startime an (§ 2, 9). Die fruchtbare, an ^robusten der Tier-unb Pflanzenwelt außerorbentlich reiche inbifche Halbinsel im ^übeii des Hiinalaha war ursprünglich vou einer schwarzen Urbevölkerung, wohl ans einer andern Völkerfamilie, bewohnt. Lchon vor dem Jahr 1400 vor Chr. wanberten die Arier, b. i. die Chrwürbigen, Reinen, ein Volk von hohen geistigen Anlagen, ans ihrer Heimat im Osten des Aralsees aus. Ein Teil von ihnen, die Inb er (Hinbus), überschritt das ihr bisheriges Heimatlaiib begreuzeube Hiubukuschgebirge (Paropamisus), ließ sich zuerst im Fünsstromlanbe ipanbschab) am Jnbns und seinen Nebenflüssen und in den Fruchtthäleru des Gauges und der Dschumma iiieber und verbreitete sich allmählich über die ganze Halbinsel. Vor biesen arischen Einroanberern wichen die Urbewohner zum Teil in die nörblichen und südlichen Gebirge zurück und sanken hier meist in tiefe Barbarei, währenb ein anberer Teil sich den Ariern untergab und arische Bilbnng annahm. 2. Von der frühzeitigen Kultur der arischen Jnber zeugen

3. Grundriß der Weltgeschichte - S. 8

1885 - Nürnberg : Korn
8 § 4-5. Alte Geschichte, x—476 n. Chr. üöungcn und Selbstreinigungen, jedoch auch durch einen mit wrloem srunestaumel verbunbenen Kultus. Jiw* 5- Dem Brahmaismus, welcher streng am Kastenwesen fest-halt trat jett dem sechsten Jahrhundert vor Chr. der Bnddhais- Buddha ülullnt9e9-en' ~er dieser Religionsform ist Gantama Buddha, ein norbinbischer Königssohn (um 600 v. Chr.). Er verwirft das Kastenwesen, verlangt, Weltentsagung und Vernichtung des Einzelbaseins- und lehrt Übung der Barmherzigkeit und ~tebe gegen alle Wesen. Die Anhänger des Bubbhaismus nehmen ihre Priester, Bonzen genannt, aus allen Klassen des Volkes. Der Bubbhaismus, welcher übrigens auch halb in leeres Formenwesen und Götzendienst ausartete, ist besonbers auf der Insel Setston, in Hinterindien, Japan, Sibirien und in der Mongolei verbreitet, ferner in China als Fo-Glaube und in Tibet als Religion des Dalai-Lama. Er zählt 300 bis 400 Millionen Anhänger, der Brahmaismus nur halb so viel. 6. In früherer Zeit bestauben in Jnbien viele Königreiche mit bespotischen Regenten (Radschas), die von Priestern umgeben und beeinflußt waren. Für den Verkehr mit anbeten Völkern war Jnbien fast ganz abgeschlossen. Erst durch den Eroberungszug Alexanbers des Großen in das Gebiet des oberen Indus und seine Zuflüsse 327 v. Chr. (§ 24) wurde den Europäern einiges über dieses Laub bekannt Die Mohammedaner, welche von Arabien aus Persien eroberten und um das Jahr 1000 it. Chr. in Indien eiitbraitgen, verbreiteten daselbst vielfach den Islam (die Religion Mohammebs; § 53) und grünbeten große mohammedanische Reiche in ganz Jnbien. Diese Reiche kamen später (nach 1526) alle unter die Herrschaft des Großmoguls zu Delhi. Im Jahre 1600 gründeten die Eng-sänder die ostinbifche Handelskompanie (§ 78, 3). Seitdem wurde Jnbien mehr in den Weltverkehr hereingezogen und auch dem Christentum daselbst einigermaßen Eingang verschafft. Jetzt steht ganz Vorderindien unter der Oberherrschaft der Königin von England, als der Kaiserin von Indien. c. Orientalische Völker Westasiens und Afrikas. § 5. 1. Die Ägypter. l. Das Land Ägypten liegt im No. Afrikas, wurde aber im Altertum noch zu Asien gerechnet. Es ist im N. vom Mittelmeer, im O. von dem arabischen Meerbusen, im S. von Äthiopien, im W. von der libyschen Wüste begrenzt. Seiner

4. Grundriß der Weltgeschichte - S. 18

1885 - Nürnberg : Korn
18 8 8—9. Alte Geschichte, x—476 n. Chr. Ionischen ftöitig Nabonedus ober Belsazar nnb machte Babylonien zu einer persischen Provinz (538). § 9. 5. Das Zenbvolk: Die Meber nnb die Perser. 1*. Außer den Jnbern gehört zu den Ariern (§ 4, 1) das nach seiner heiligen Sprache, dem Zenb, benannte Zendvolk. Auch bieses Volk war der Sage nach aus der (Segenb östlich des Aralsees südwärts gewandert und hatte sich bauu im Hochlaube Iran zwischen dem Kaspisee und dem inbischen Meer niebergelassen. Meber und Perser sinb die wichtigsten Zweige des Zeubvolkes. 2*. Religions- und Gesetzeslehrer der iranischen Arier ist Zoroaster (um 1300 v. Chr.). Seine Lehre ist in den heiligen Schriften enthalten, welche Zenb-Avesta, b. i. leben-biges Wort, genannt werben. Das Eigentümliche dieser Religionslehre ist der sogenannte Dualismus. Es werben nämlich zwei Grundwesen angenommen: Ormuzd, der Herrscher des Lichtreiches, und Ahriman, der Herrscher der Finsternis. Die guten Menschen, b. h. die Ormuzbbiener, müssen-burch Reinheit der Gesinnung und des Hanbelns sich bewähren und gegen Ahrimans Reich der Lüge kämpfen. Die Anhänger der Lehre Zo-roasters, zu welchen jetzt noch die Parsi in Vorberinbien nnb Persien gehören, verehren das Feuer als Sinnbild der Reinheit. A. Die Meder. 3*. Die Meder, die östlichen Nachbarn der Assyrer, standen lange Zeit unter assyrischer Herrschaft. Im Jahre 710 befreiten sie sich und gründeten das Met) er reich mit der Hauptstadt Ekbatana unter dem durch seine Gerechtigkeit und Klugheit berühmten König Dvjoces. Sein Nachfolger Phraortes unterwarf die Perser. König Kyaxares zerstörte gemeinschaftlich mit den Babyloniern die Stadt Ninive und fügte alles Land östlich des Tigris zu seinem Reiche (606; § 8, 3). Unter seinem Sohne Astzages ging die Herrschaft der Meber auf die Perser über (558). B. Die Perser. 4. Die Perser wohnten siiblich von den Assyrern bis zur Ostseite des persischen Golfs. Ihre ältere Hauptstabt war Pasargabä, die Begräbnisstabt ihrer Könige hieß Persepolis, beibe Städte in der südlichen Landschaft Perfis; die Residenz der späteren Könige war Susa in der Landschaft Susiana,

5. Grundriß der Weltgeschichte - S. 134

1885 - Nürnberg : Korn
134 § 67-68. Mittlere Geschichte, 476-1517 n. Chr. byzantinischen das lateinische Kaisertum (1204 — 1261). Diesem machte Michael Paläologns von Nieäa aus ein Ende, worauf die Paläologen (1261 —1453) in Konstantinopel zur Herrschaft gelangten. 10. Das abbasidische Kalifat von Bagdad (750—1258; s. § 53,5) litt nach kurzer Blüte schwer durch die Gründung nenerdy-nastien in Asien, besonders durch das 1058 gestiftete Reich der türkischen, früher am Aralsee als Nomaden wohnenden Seldschuckeu, deren Herrschaft aber bald wieder zerfiel. Durch die Mongolenherrschaft nahm das abbasidische Kalifat ein Ende (1258). 11. Die Mongolen oder Tataren, nomadische Stämme Centralasiens, gründeten unter ihrem Häuptling Temudschin Dfchingis-Chan (d. i. unerschütterlicher Chan, 1206—1227) ein gewaltiges Mongolenreich, welches von der Ostküste bis an die Westgrenze Asiens sich ausdehnte, auch China und das Gebiet des früheren Seldschuckeureichs umfaßte. Unter Batn, einem Enkel Dschingis-Chans, machten sie Rußland zinspflichtig (1240); dann drangen sie verheerend nach Ungarn und Polen vor. In Schlesien besiegten sie im Jahre 1241 bei Wahlstatt (unweit Liegnitz) den Herzog Heinrich den Frommen, wichen aber vor der Tapferkeit der Europäer (unter Herzog Friedrich dem Streitbaren von Österreich) nach Asien zurück, wo sie Bagdad einnahmen (1258). Im Anfange des vierzehnten Jahrhunderts zerfiel das große Mongolenreich in mehrere einzelne Chanate, darunter „die goldne Horde" oder das Chanat von Kaptschack (nördlich vom Kaspisee), welchem Rußland bis 1480 zinspflichtig blieb. Dritte Periode: Von Rudolf I. von Habsburg bis zum Beginn der neueren Zeit, 1213 — (1492)1517. I. Deutschland. A. Kaiser aus verschiedenen Häusern, 1273—1437. § 68. a. Das Haus Habsburg und das Hans Nassau. 1437 l. Rudolf I. von Habsburg (1273—1291), ein im Äat^.a^5 Aargau und Elsaß begüterter, durch Tapferkeit, Leutseligkeit und Häusern' echt ritterliches Wesen bekannter Graf, wurde nach dem Tode Richards von Kornwallis (1272) auf Betrieb des Mainzer Erz-

6. Das Mittelalter - S. 126

1889 - Gotha : Perthes
126 in den griechischen Gewssern machte und auer anderen festen Punkten *) die Insel Kreta zum Sttzpunkt seiner Macht erhob. 5. Kreuzzug (1228 1329). Innocenz Iii. wurde nicht mde, zur Kreuzesnahme zu ermuntern 2); auf der groen Lateransynode 1215 ward endlich ein allgemeiner Kreuzzug fr das I. 1217 festgesetzt; derselbe, gegen gypten gerichtet, scheiterte klglich; die letzte Hoffnung auf grere Erfolge setzte das Papsttum auf Kaiser Friedrich Ii., der 1215 gleichfalls das Kreuzzugsgelbde gethan hatte. Erst im I. 1228 lste derselbe sein Versprechen; auf dem Wege der Verhandlung (mit Sultan Al-Kamil von gypten) erreichte er das Ziel der letzten Kreuzzge, den Besitz Jerusalems (1229). Die Erwerbung ging indes bald infolge einer mchtigen Bewegung, die fast ganz Asien berhrte, wieder verloren. Ein mongolischer Huptling nmlich, Temudschin, begann, nachdem er die verschiedenen mongolischen Nomadenvlker in der Mongolei und Sibirien unter seiner Oberherrschaft vereinigt hatte, 1206 seinen Eroberungslauf, unterwarf zuerst das nrdliche China und dann das groe Reich der Charismier in Turn (sdl. u. stl. vom Aralsee), ein asiatisches Weltreich begrndend, wie es die Geschichte noch nicht kannte. Mongolische Scharen drangen auch in Europa ein, unterwarfen Rußland, berschwemmten Ungarn und rckten durch Polen bis Schlesien vor, wo ihnen auf der Wahlstatt bei Liegnitz der Herzog Heinrich (Ii.) von Niederschlesien entgegentrat und dabei fiel3) (1241). Die Streitkrfte des charismischen Reiches zogen seit dessen Vernichtung (um 1220) in Massen als Sldnerbanden umher. Ihrer 10 000, lauter Reiter, brachen 1244, vom Sultan (Ejjub) von gypten gerufen, unter schrecklichen Verwstungen in Syrien ein und eroberten Jerusalem (1244), das nun fr immer den Christen verloren ging. Die Völker waren der erfolglosen Kriegszge nach Syrien berdrssig; doch noch einmal trieb, ehe die Kreuzzugsbewegung erlosch, fromme Askese einen der mchtigsten Könige der Christenheit nach dem Orient, Ludwig Ix., den Heiligen, von Frankreich. . Kreuzzug (12481254). Mit einem mig starken Heere segelte Ludwig Ix. 1248 nach Cypern und von da 1249 nach gypten, um hier durch einen groen Schlag gegen den Sultan die Zukunft des heil. Landes auf einmal zu entscheiden; das Unternehmen, anfangs glcklich, scheiterte gnz-lich. Auf dem Zuge an dem stlichen Nilarme hinauf wurde das gesamte Heer von den Mameluken des Sultans aufgerieben (1250); der König selbst ward gefangen und mute fr seine Entlassung aus der Gefangenschaft das besetzte Damiette (a. stl. Nilarme) rumen und groe Geldsummen zahlen. Noch bis 1254 blieb er in Syrien, ohne die erwartete Untersttzung vom Abendlande zu erhalten. Die steigende Not der syrischen Christen und ihre Hilfegesuche veranlagten einen letzten Kreuzzug. 1) in Morea (Peloponnes), auf Euba, am Hellespont u. an der Propontis; in Konstantinopel selbst gewannen die Benetianer 8/ der Stadt. ...... 2) Die unnatrl. Gemtserregung der Zeit zeigt s. des. m d. Klnderkreuzzgen (1212). 3) 1258 vernichteten die Mongolen das Kalifat von Bagdad; als sie in d. nchsten Jahren auch in Syrien einfielen, wurden sie vom Sultan v. gypten besiegt u. nach O. zurckgetrieben.

7. Das Mittelalter - S. 41

1889 - Gotha : Perthes
41 Brgerkriege mit der Stadt Rom und in dauernden Hader mit den politischen Mchten hineingerissen. Nach dem Tode Pippins (768) lockerte sich das Verhltnis zwischen dem Frankenreich und dem Papsttum, da Pippins Shne in sreundschastliche Beziehungen zu den Langobarden traten und der eine, Karl, sogar eine Tochter des Knigs Desiderius heiratete. Doch 771 lste Karl die Ehe und erneuerte das Verhltnis seines Vaters zum rmischen Stuhle, das bald durch Thaten fester geknpft wurde. Karl ritz nmlich nach dem Tode seines Bruders Karlmann (771) die Lnder seiner Neffen an sich und lie sich zum alleinigen König der Franken ausrufen. Die Witwe floh mit ihren Shnen zu dem durch die Verstoung seiner Tochter tief beleidigten Desiderius, der nun den Papst (Hadrian I.) ausforderte, durch Salbung der Shne Karlmanns zu Knigen deren Rechte anzuerkennen; da der Papst sich standhaft weigerte, brach Desiderius nach R o m auf. um die Salbung zu erzwingen. Dem bedrngten Verbndeten eilte Karl 773 zu Hilfe und schlo den Desiderius in Pavia ein; während der Belagerung eilte er nach Rom, um hier die Ostern zu (774) feiern; dem Papste besttigte er die Schenkung seines Vaters. Desiderius, der sich, als Karl nach Pavia zurckgekehrt war, ergab (774), endete sein Leben im Kloster. Nach dem Abzge Karls ward das Papsttum in seiner weltlichen Herr-schast von neuem bedroht^), ja 799 floh Papst Leo Iii. der die Alpen, um die Hilfe Karls gegen das eigene Volk zu erbitten. Das Bedrfnis einer allgemeinen hchsten Gewalt, der auch die Rmer sich beugen muten, drngte ihn dazu, zur Wiederherstellung des (west-) rmischen Reiches selbst die Hand zu bieten. Am Weihnachtstage 800 setzte Leo Iii. Karl die Kaiserkrone auf (vgl. weiterhin die Geschichte der Franken). 3. Die Araber und der Islam. Die sdwestl. Halbinsel des asiatischen Erdteils, Arabien, war im Altertum der geschichtlichen Bewegung fern geblieben. Wsten trennten die Völker der Halbinsel von den stammverwandten Semiten in Syrien und Mesopotamien; nur Karawanen vermittelten den Verkehr durch Arabia Petraea zwischen dem roten Meere und Palstina (bzw. Phnicien) und durch die zwischen Damaskus (am stl. Fue des Antilibanon) und dem Euphrat sich hinziehenden Sandflchen. In zahlreiche, in ununterbrochenen Fehden lebende Einzelstmmc zerfiel die Bevlkerung; einen gemeinsamen, religisen Mittelpunkt besaen sie in Mekka (in d. Kstenlandschast des roten Meeres) und hatten daselbst in der Kaaba [ka-'ba] (einem Tempel voller Gtzen) und in dem an ihrer Auenseite befindlichen schwarzen Stein (wahrscheinl. einem Meteorstein) Sttten und Gegenstnde hchster Verehrung. Neben dem Heiden-tum fand sich indes auf der arabischen Halbinsel im 6. Jahrh. eine grere Anzahl jdischer und christlicher Gemeinden. Im Gegensatz ebensowohl zu diesen wie zu den heidnischen Stmmen entwickelte Mohammed eine neue Religion, welche, von den Arabern schlielich allgemein angenommen, auch das Mittel der politischen Einigung wurde und, da sie auf die Bahn der Erobe- 1) teils durch d. Herzog v. Beuevent, teils durch d. tnt. Adel.

8. Alte Geschichte - S. 7

1874 - Nürnberg : Korn
— 7 — theilfc; sie bestimmen die Planetenbahnen und weihen die Wochentage. Astrologie. Erfinder des Maas- und Gewichtsystems, der Geometrie, Arzneikunde, Keilschrift, Bauwerke aus Lehmsteinen, (Ziegel und Erdharz war das Baumaterial); Kanäle („Wasserbäche Babylons“) prachtvolle Webereien (Teppiche); Putzsachen, wohlriechende Wasser, Salben, Gemmen. Land- und Seehandel. § 6. Assyrien lag östlich vom Tigris. Ninus (2000 v. Chr.) gründet Ninive (jetzt Dorf Nimroud) am Tigris, unterwirft Babylonien, Medien und Persien. Seine heldenmüthige Gemahlin Semiramis dringt erobernd bis Indien vor, schmückt Ninive und Babylon mit Bauten und Anlagen und versieht das Land mit Strassen, Kanälen etc. Unter ihrem verweichlichten Sohne Ninyas beginnt der Verfall des Reichs. Phul (circa 770 v. Chr.) macht Israel zinspflichtig; Tiglat Pilessar erobert Damaskus; Salmanassar unterwirft (720) Israel und Egypten, belagert 5 Jahre lang Tyrus vergebens; Sanherib bedroht Juda mit gleichem Schicksal; Unruhen im eignen Reiche (Medien reisst sich los) verhindern es. Unter Sardanapal, schwelgerisch und üppig, doch todesmuthig, wird 606 v. Chr. Ninive durch Kyaxares von Medien und Nabopolassar von Babylon zerstört1). Als nach tapfrer Vertheidigung ein Theil der Stadtmauer durch das Anschwellen des Tigris einsank, verbrannte sich Sardanapal mit Weibern und Schätzen. Assyrien wurde von den Eroberern getheilt-Religion : die der Babylonier; Wissenschaft, Kunst und Handel hatten weniger Bedeutung. Ninus (2000) Semiramis Neuassyrien Ninyas Phul (770) Tiglat Pilessar Salmanassar (720) Sanherib Sardanapal (606) Bactrier, Metier, Perser. § 7. Zwischen Indus und Tigris lag Iran mit dem Zend-volke. Wichtig wurden Bactrier, Meder und Perser. Bactrien lag zwischen Hindu-Khu, Paropamisus und dem Fluss Oxus (Amu oder Gihon). Es scheint das Hauptland eines mächtigen Reiches gewesen zu sein, gegen das Ninus und Semiramis zogen. Es wurde assyrisch und scheint später zu Medien gehört zu haben. Hauptschauplatz der Thätigkeit des Zoroaster. Medien war der nordwestliche Theil Irans und zerfiel in i) Ihre Ruinenhügel haben einen Umfang von 3 Tagreisen.

9. Alte Geschichte - S. 3

1874 - Nürnberg : Korn
— 3 — I. Alte Welt. A. Asiatische Völker. Chinesen. § 3. China, „das himmlische Reich der Mitte“, (250,000 Quadratmeilen gross, mit circa 450 Millionen Einwohnern), war in sich abgeschlossen. Hohe Gebirge, der zähe Volks Charakter, die politischen Einrichtungen des Staats und die (200 v. Chr. erbaute) 300 Meilen lange, 20 Fuss hohe, zwischen 25 Fuss (unten) und 10 Fuss (oben) breite chinesische Mauer hielten fremden Einfluss ab. Das Volk gehört dem Mongolenstamme an und erreichte schon frühe einen gewissen Grad von Civilisation, auf dem es aber stehen blieb. China war ohne Einfluss auf die Culturentwickelung. Religion: Cultus vom Himmel (höchster Gott), Erde, Sonne, Mond. Der Himmel (tian) ist ihnen die Weltordnung; der regelmässige Gang des Gestirns ist Yorbild für den chinesischen Staat. Stellvertreter des Himmels ist der Kaiser. Er, der Sohn des Himmels, wird göttlich verehrt, hat in Tempeln Altäre. Der (mythische) Fohi war Religionsgründer und 1. Herrscher, um 2950 v. Chr. Ihr Moralsystem gründet sich auf masslose Unterwürfigkeit; die freie Entwickelung der Kräfte ist gehemmt. Confucius (Kong-fu-tse) (550 v. Chr.) hat die alten Lehren gesammelt -in Kings (heiligen Büchern) und reformirt. Im 2. Jahrhundert v. Chr. drang die Lehre des Buddha aus Indien ein; kein Religionszwäng. Regierungsform: Eine durch das Herkommen beschränkte Despotie. Die Mandarinen J) (Beamte), Bonzen2) oder Lamas a) (Priester) erhielten das Volk bei dem Herkömmlichen. Erfindungen: Schriftsprache (40000 Schriftzeichen, d. i. Zeichen und Bilder, nicht Buchstaben; Fohi angeblich der Erfinder), Compass, Schiesspulver, Bücherdruck (600 v. Chr.), Dezimalsystem, Papier (200 v. Chr.), Porzellan, Weben (Nanking), Tusche (me). Der Ackerbau stand unter der Obhut des Kaisers, die Seidenkultur unter derjenigen der Kaiserin; auch die Theekultur war und ist bedeutend. Die historische Zeit beginnt mit der Dynastie Hia (2207—1767 v. Chr.); hierauf folgte die Dynastie Schang oder In (bis 1122), dann Tschiu (bis 2580 v. Chr.). Tshao-siang wurde Stifter der T sin-Dynastie. Er vereinigte ganz China. Der heutige Name des Reichs „China“.oder „Tsina“ stammt von dieser Dynastie; gegenwärtig herrscht (seit 1644 n.chr.) die Dy- J) mantrin Rathgeber. 2) aus bus so, eigentlich ein Frommer. 3) lama, ein Oberer. 1*

10. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 3

1895 - Gotha : Perthes
3 Groartig wie ihre Grber, bauten sich die Könige die Palste und den Gttern die Tempel, die sie mit Sphinxen^) und Obelisken umgaben; zu den stattlichsten Tempeln gehrte der am Eingang zum (Mns-) See, Lope-ro-Hunt (das Labyrinth der Griechen), mit seinen 1500 Gemchern der und 1500 Gemchern unter der Erde. 4. Das gyptische Knigreich. Etwa 3 200 v. Chr. wurde Unter gypten (das Gebiet von Memphis und das Delta) und Obergypten (bis zum 1. Katarakt) zu einem ein-heitlichen Knigreiche vereinigt und Memphis auf etwa 500 Jahre zum Knigssitze erhoben; dann ward Theben in Obergypten die Hauptstadt des Reiches. Fremde Völker (Hyksos) bemchtigten sich des Deltas und brachten wohl auch Obergypten vorbergehend in Abhngigkeit; doch ist die Dauer der Hyksos-herrschaft nicht festgestellt; Kriege, in denen diese Fremdherrschaft gebrochen ward, weckten das Selbstgefhl der gypter, die der die Grenzen siegreich in Syrien und bis zum Euphrat vordrangen. Infolge innerer Wirren gingen schlielich die Eroberungen verloren, ja gypten kam zeitweilig unter assyrische Herr-schast. Könige, die im Delta herrschten, suchten zuletzt ihre Macht durch grie-chische Sldner zu sttzen; gegen die aufsteigende persische Macht (Kyros) verband sich Amasis mit dem Könige von Lydien (Kroisos) und dem Könige von Babylon (Naboned); dem Sohne des Kyros, Kambyses, erlag endlich gypten 525. Ii. Die Mbabylonier (die snmerisch-akkadische Kultur). Die 2. Heimat einer uralten, vllig selbstndig entwickelten Kultur ist Babylonien, wie gypten, das Geschenk eines Flusses, des Euphrat, der von der Stelle, wo er sich dem Tigris bis auf wenige Meilen nhert, ein vllig ebenes Tiefland durchzieht und alljhrlich berschwemmt. Da der Regen hier so selten ist wie in gypten, so trgt das Land westlich vom untern Euphrat, das von den berflutungen unberhrt bleibt. Wstencharakter (arabische Wste); stlich vom Tigris steigt das Land terrassenfrmig zum iranischen Hochland auf. Im Mndungsgebiet der beiden Strme saen die Sumerier und im nrdlichen Zweistromland die Akkadier^), welche die babylonische Kultur ge= schaffen haben, aber bereits um 3 000 v. Chr., wo unsere historische Kunde beginnt, in Sprache und Nationalitt in den eingewanderten Semiten auf-gegangen sind (vgl. S. 4). Sumerisch-akkadischen Ursprungs sind die religisen Anschauungen des sp-teren Babyloniens, insbesondere auch die Verehrung der Dmonen, die man zum Teil als wilde Tiere (Lwen) oder mischgestaltige Ungeheuer (Drachen, 1) Sphinxe, d. h. Lwenleiber mit Menschenhaupt oder Widderkopf (Widdersphinx); der Obelisk (griech., = Spiechen) ist eine Spitzsule mit quadratischer Unterflche, nach oben sich verjngend und mit pyramidaler Zuspitzung endend. 2) Ihre Nationalitt ist bisher nicht sicher festgestellt. 1*
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