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1. Geographie von Mitteleuropa - S. II

1912 - Regensburg : Manz
Georg-Eckert-Instftut für international© Schulbuchforschung Braunschweig -Schulbuchbibliothek - Vovtvovt. orliegendes Büchlein enthält in umgeänderter Form den- jenigen Teil des bisherigen Geographischen Leitfadens, welcher den Lehrstoff der 2. (event. 5.) Klasse des Gym- nasiums bildet, nämlich Deutschland, Österreich-Ungarn und die Schweiz. Die Behandlung des geographischen Lehrstoffs in Sonderausgaben für die einzelnen Klaffen empfiehlt sich deshalb, weil die Erfahrung lehrt, daß die Schüler der mittleren Klaffen oft ganz veraltete Anf- lagen des Lehrbuches in fänden haben, ein Umstand, der nament- lich beim Unterricht in der Geographie, welche steten Veränderungen unterworfen ist, sehr mißlich wirkt. ■ Aus der Allgemeinen Erdkunde am Schlüsse des Leitfadens wurden gewisse Partien, wenn auch in veränderter Gestalt, schon in das vorliegende Buch verwoben. Das stellte sich als notwendig her- aus, wenn die natürlichen Verhältnisse der einzelnen Länder und der ursächliche Zusammenhang zwischen den einzelnen geographi- schen Erscheinungen schärfer als bisher hervorgehoben werden sollte. Der Schüler wird jetzt schon in den unteren Klaffen erfahren, warum ein Gebiet besonders fruchtbar oder wenig ergiebig ist, wie sich die Gebirge ausgebaut haben und die Seen entstanden sind, wie sich Eisen-, Kohlen-, Salzlager, Moore und Marschen gebildet haben, er soll hingewiesen werden auf den Zusammenhang zwischen den vulkanischen Erscheinungen und den Mineralquellen u. dgl., weil init diesen Dingen auch die menschliche Kulturtätigkeit in innigem Zusammenhang steht. Zur Erklärung dieser Erscheinungen mußte das geologische Moment viel stärker herangezogen werden. Man braucht dabei nicht bis aus die Urbildungen unserer Erdrinde zurückzugehen, das würde der Schüler auf dieser Stufe nicht verstehen, dagegen muß Gc6i "Jl

2. Geographie von Mitteleuropa - S. 64

1912 - Regensburg : Manz
64 Das Deutsche Reich. Deutschlands. Strahlenförmig ziehen von der Höhe nach allen Seiten Flußtäler hinab. Das Klima ist rauh und der Winter bringt viel Schnee, aber der verwitterte Basalt gibt guten Boden, so daß in den Tälern ein ergiebiger Ackerbau getrieben werden kann Die Er- giebigkeit der Wetterau beruht hauptsächlich auf dem vom Vogels- berg abgeschwemmten Vulkanboden. Die Höhen sind mit stattlichen Wäldern bewachsen. In zahlreichen Steinbrüchen werden Basaltsteine gegraben. Die meisten deutschen Vulkane gehören der Tertiärzeit an und es muß damals namentlich Mitteldeutschland lange Zeit von furchtbaren Katastrophen betroffen worden sein- Ihre Hauptgebiete sind die Eifel, der Westerwald, der Vogelsberg, die Rhön, das nördliche Böhmen- In der Erdrinde entstehen nämlich infolge der Abkühlung Spalten, durch welche die feurigen Massen des Innern hervordringen, um an der Oberfläche zu erkalten. Diese aus der Tiefe gestiegenen eigenartigen Gesteine nennt man Ernptiv-(Ausbruchs-)Ge- steine. Das bekannteste Eruptivgestein ist der schwarze Basalt. Dazukommen noch Trachyte, Phonolithe (Klingsteine) u. a. Einer früheren Zeit gehören die Porphyre an. Die Vulkane sind meist kegelförmig, oben ist eine trichterförmige Öffnung, der Krater. 4. Der das Bergland entwässernde Strom ist die Weser. Sie entsteht unter dem Namen Werra aus dem Thüringer Wald. Nach ihrer Vereinigung mit der aus der Rhön kommenden Fulda fließt sie unter dem Namen Weser1 in anmutigen Ufern zwischen dem Weserbergland dahin und tritt bei der sogenannten Westfälischen Pforte in die Ebene, in der sie von rechts die Aller mit der Leine, von links die Hunte empfängt. Sie mündet, golfartig erweitert, in die Nordsee. 1 Aus oberdeutsch wirar-aha (Wirra- oder Werra-Fluß) wurde von der Mündung der Fulda an, wo niederdeutsch gesprochen wird, wisar-aha (Wisar- oder Weser-Fluß). Basalt Tertiär hwl Buntsandstein a Wetterau b Fuldaer Mulde Der Kögelsberg.

3. Geographie von Mitteleuropa - S. 5

1912 - Regensburg : Manz
Einteilung in Naturgebiete. Geologische Verhältnisse. A. In Süddeutschland: 1) Die Alpen, 2) das Alpenvorland, 3) das Stufenland der Naab, 4) das Maintal (Franken) und seine Randgebirge, 5) das Neckarland, 6) die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge, 7) das lothringische Stufenland. Mitteldeutschland: Das Niederrheinifche Schiefergebirge, das Weserbergland, ) Thüringen und Harz, ) das Sächsische Bergland (Erzgebirge), die Sudeten. B. In 1 2 3 4 C. Das Norddeutsche Tiefland. 6. Geologische Verhältnisse. Die mannigfache Bodengestaltung Deutschlands sinkt ihre Erklärung in den starken Bewegungen, welche die Erdrinde bei ihrer Entstehung hier erfuhr. Hauptsächlich durch Vorgänge in der Tertiär-(Brauukohlen-)Zeit zerbarst die Erdrinde Deutschlands infolge der fortschreitenden Abkühlung der Erde in viele Schollen, welche zum Teil hinabglitten, zum Teil ihre frühere Höhe mehr oder weniger behielten. Die hoch gelegenen Schollen bilden die heutigen deutschen Gebirge, die abgesunkenen diezwischen den Gebirgen liegenden Ebenen und Becken. Diese Bodenbewegungen wurden begleitet von gewaltigen Vul- kanansbrüchen, indem durch zahlreiche Spalten die Glutmaffeu des Inneren heraufgetrieben wurden. Der größte Teil Deutschlands, Norddeutschland und die Süddeutsche Hochebene, erfuhr seine letzte Gestaltung erst später, in der Periode des Diluviums (älteres Schwemmland). Auf die sehr warme Tertiärzeit folgte nämlich eine Eiszeit, in welcher die Gletscher der Alpen gegen Norden bis nahe an die Donau und das Polareis gegen Süden bis Mitteldeutschland vor- rückten und über diese Gebiete ungeheure Erdmassen schoben. Man unterscheidet in der Bildung der Erdrinde verschiedene

4. Geographie von Mitteleuropa - S. 6

1912 - Regensburg : Manz
6 Das Deutsche Reich. Zeiträume. Gleichartige Bildungen, die aus derselben Periode der Erdgeschichte herrühren, faßt man als Formationen zusammen und unterscheidet von unten nach oben: A. Das Urgebirge. Es ist in der Hauptsache die erste Erstarrungsrinde: Gneis, Urschiefer (kristallinisches Urgestein, ein Gemisch kleiner Kristalle). Granit, das älteste Eruptivgestein, durchbricht sie häufig. B. Die dem Urgebirge auflagernden Schichten. I. Primäres Zeitalter (altzeitliche Schichten). 1) Borkohlenzeit. Tonschieferformation, z. B. das Rhei- nische Schiefergebirge. Ihre Schichten enthalten Eisen- erze und die älteste Kohle, die Anthrazitkohle. 2) Steinkohlenzeit. 3) Nachkohlenzeit (Zechstein, Rotliegendes). Der Zech- stein enthält wichtige Erze (Kupfer, Silber) und große Steinsalzlager. Ii. Sekundäres Zeitalter (mittelzeitliche Schichten). 1) Trias (Buntsaudstein, Muschelkalk, Keuper). Ihr ge- hören große Gebiete von Deutschland an. 2) Jura (das Juragebirge). 3) Kreide (z. B. auf Rügen). Iii. Tertiäres Zeitalter (Braunkohlenformation). Durch die mächtigen Vulkanausbrüche dieser Zeit entstanden die Basalt- und Phonolith-(Klingsteiw)Berge der Eisel, der Rhön je. Iv. Quartäres Zeitalter. 1) Diluvium, die Ablagerungen während und unmittelbar nach der Eiszeit (Kies, Sand, Lehm). 2) Alluvium, die Auschwemmungs- und Verwitterungs- gebilde der Gegenwart (die Marschen, die Dünen, die Moore).

5. Geographie von Mitteleuropa - S. 8

1912 - Regensburg : Manz
8 Das Deutsche Reich. durchlässigen Granit- und Gneisboden klare Quellen hervor, wogegen Quellarmut und Flußschwinden den Kalkalpen eigentümlich sind. Die Berggipfel erheben sich über den Kamm des Gebirges und erscheinen bald wie Spitzen oder Hörner, bald wie Kuppen (Köpfe). Sie werden auch Kegel, Nadel, Pik usw. genannt. Kujijze Stock. 3) Die Niederschlagsmengen in den Alpen (Regen oder Schnee) sind bedeutend, weil die hohen Gebirgszüge die Bewegung der Luft hemmen und die Wasserdünste zum Niederschlag zwingen. Die höchsten Teile der Alpen sind mit ewigem Schnee bedeckt (im Süden bei ca. 2900 m, im Norden schon bei etwa 2600 m). In den großen Hochgebirgsmnlden, in denen der Schnee teilweise in einer Mächtigkeit von 400—500 m lagert, verwandelt er sich durch Druck, durch Abschmelzen und Wiedergefrieren in scharfkörnigen, fest- gelagerten Firn (— ferner, alter, vorjähriger Schnee). Dieser nimmt allmählich durch den gewaltigen Druck, den die unteren Teile erlei- den, den Charakter von Eis an und heißt dann Gletscher. Nach dem Gesetz der Schwere dringen die Gletscher talabwärts. Ihre durch- schnittliche Geschwindigkeit beträgt etwa 75 m im Jahr. Sie reichen mit ihren Zungen weit unter die Schneegrenze herab. In die Spalten des Gletschers ergießt sich das Schmelzwasser, das an warmen Som- mertagen den Gletscher überspült und sich in Rinnen vereinigt. Das unter den Gletscher geratene Wasser fließt zwischen Felsgrund und Gletscher weiter und tritt am unteren Ende des Gletschers als Glet-

6. Geographie von Mitteleuropa - S. 9

1912 - Regensburg : Manz
Die Alpen im allgemeinen. 9 scherbach hervor. Die Gletscher, in Tirol Ferner genannt, finden sich meist auf der Nordseite der Alpen, weil diese eine sanftere Abdachung hat und weniger den Sonnenstrahlen ausgesetzt ist. Man zählt ihrer etwa 3000. Moränen sind Anhäufungen von Felstrümmern an den Rändern der Gletscher (Seitenmoränen), in der Mitte (Mittel- morünen, beim Zusammenstoßen zweier Gletscher) und an ihrem untern Ende (Stirn- oder Endmoränen). Gefährlich siud die Lawinen (Schneestürze); durch allerlei Bauten, namentlich aber durch Bann- Wälder, d. h. für unantastbar erklärte Wälder, sucht man sich vor ihnen zu schützen. Einen schönen Anblick gewährt das Alpenglühen. 4) Die Täler der Alpen zerfallen in Längs- und Quertäler. Die Längstäler ziehen in der Richtung der Gebirgszüge, sind meist breit, von bedeutenden Flüssen durchzogen, wie vom Inn, von der Salzach, der Drau usw., und dichter bevölkert. Sie ziehen in der Regel zwischen der Zentralkette und den Kalkalpen und enthalten Dörfer und zum Teil größere Städte. Die Quer- oder Seitentäler durchschnei- den die Gebirgszüge, sind kürzer, fallen steiler ab und enthalten meist wilde Bergwaffer, z. B. das Eisack- mit Etschtal in Tirol, das Rhein- tal in der Schweiz. Die Quertäler sind wichtig für den Durchgangs- verkehr. Die Alpenpässe sind Einsenkuugen im Kamm des Gebir- ges, welche teils zu Saumwegen* teils zur Anlegung von Alpen- straßen benutzt werden. Über die Hauptpässe sühren Kunststraßen und über mehrere Eisenbahnen, wie über den Brenner, den Sem- mering. Mehrere Eisenbahnen durchbohren die Berge in Tunnels, wie im Gotthardtunnel (15 km lang), im Simplontunnel (20 km laug). Seit alten Zeiten sind diese Paßwege durch Handels- und Kriegszüge aufgesucht worden. 5) Einen Schmuck des Gebirges bilden die zahlreichen Alpen- seen, wie die Schweizer, die oberitalienischen, die bayerischen, die Österreicher Seen. Sie enthalten frisches, klares Wasser und sind die Läuterungsbecken der Flüsse. Sie liegen teils im Gebirge teils an seinem Fuße, im Südeu in Quertälern. Ihr Wasser glänzt in den herrlichsten Farben (blau bis grün). Wegen ihres oft milden Klimas 1 Das sind steile Alpenwege, auf welchen die Lasten nur durch Saum- d. h. Lasttiere (Pferde, Maultiere) fortgeschafft werden können.

7. Geographie von Mitteleuropa - S. 75

1912 - Regensburg : Manz
Das Sächsische Bergland und die Leipziger Bucht. 75 Im industriereichen Vogtlande liegt Plauen, 121000 E., auf einem Bergrücken an der Weißen Elster; es ist ein Hauptort für Weißwaren (Baumwolle) und Stickerei. 3. Das Erzgebirge zieht in nordöstlicher Richtung bis gegen die Elbe hin und fällt steil gegen Süden (zum Egertal), gegen Norden dagegen sehr sanft ab. Auf seinem 150 km langen Rücken läuft die Grenze zwischen Sachsen und Böhmen. Am höchsten erhebt es sich im westlichen Teil. Die höchste Spitze, der Keilberg, 1240 m, liegt auf böhmischer Seite. Das Erzgebirge besteht aus einer bis auf die kristallinischen Schiefergefteine (namentlich Gneis) abgetragenen Masse, welche von mächtigen Granitblöcken durchsetzt ist. An vielen Stellen haben auch Eruptivgesteine die Masse durchbrochen. Durch die ge- waltsame Zerreißung der Schichten wurde den unterirdischen Wassern der Austritt ermöglicht. So entstanden am Südfuß des Gebirges (in Böhmen) zahlreiche mineralische Quellen. Das Gebirge ist sehr reich an Erzen. Die Erzgänge durch- ziehen die Gneismassen in großer Zahl und enthalten Silber, Blei, Eisen, Zinn u. a. Am wichtigsten sind die Erzlagerstätten bei Frei- berg, 36000 E., wo Silbererze und Bleiglanz mit Zinkblende in den Gängen gefunden werden. Die Einrichtungen der Freiberger Bergwerke gelten als Vorbild für andere Bergwerke. Freiberg hat auch eine berühmte Bergakademie und wie vom Harz sind auch vom Erzgebirge Bergleute in alle Welt als Lehrer für den Bergbau ge- rufen worden. Seit kurzem werden (infolge des niedrigen Silber- Preises) hauptsächlich ausländische Silbererze verhüttet. Ein zweites Silbergebiet, welches aber nur noch geringe Ausbeute liefert, ist bei Annaberg und bei Joachimstal (letzteres in Böhmen). Die Mulde zwischen dem Erzgebirge und dem Sächsischen Mittel- gebirge ist von großer Wichtigkeit, weil sich darunter das große jäch- fische Steinkohlenlager birgt. Die Kohle, die unter einer starken Decke jüngeren Gesteins liegt, wird besonders bei Zwickau, 74000 E., und östlich davon abgebaut. Dieses Kohlenlager hat eine gewaltige Industrie ius Leben gerufen und eine Reihe von Städten sind in diesem Gebiete entstanden. Hier wohnen über 400 Menschen auf 1 qkm. Unter den Städten ist Chemnitz, 287000 E., ein Hauptsitz des deutschen Maschinenbaues und der Baumwollfabrikation geworden.

8. Geographie von Mitteleuropa - S. 77

1912 - Regensburg : Manz
Das Sächsische Bergland und die Leipziger Bucht. 77 Der Bergbau des Erzgebirges war wie im Harz früher be- deutender als jetzt. Der Rückgang wirkte aber im Erzgebirge um so schlimmer, je mehr sich hier, durch den anfänglichen Silberreichtum angelockt, eine zahlreiche Bevölkerung niedergelassen hatte. Man mußte sich also, da der Ackerbau nur bis zu einer gewissen Höhe lohnt, nach andern Erwerbsquellen umsehen. Hierauf beruht die Spitzen- klöppelet und die Bortenwirkerei (Posamentierarbeiten), die in Annaberg ihren Hauptsitz haben. Von Bedeutung ist auch die Verfertigung von Spielwaren im mittleren Erzgebirge (ähnlich wie im Thüringerwald) und von Musikinstrumenten südöstlich von Plauen (ähnlich wie im Schwarz- Wald und im bayerischen Mittenwald). Endlich hat sich im Erzge- birge auch die Steinindustrie bedeutend entwickelt, da vorzügliches Material vorhanden ist (Granit, Syenit, Porphyr). Bei allem Fleiß aber führen die Gebirgler meist nur ein kümmerliches Dasein. 4. Das Elbsandsteingebirge schiebt sich wie ein Keil in die Einsenkung zwischen dem Erzgebirge und dem Lausitzer Gebirge zu beiden Seiten der Elbe bis Pirna. Hier haben die Gewässer der Kreidezeit (wie in dem sich anschließenden nordböhmischen Bruchbecken) mächtige Sandsteinmassen zur Ablagerung gebracht, die infolge toniger, eisen- oder kalkhaltiger Beimischungen zu festem, quaderförmi- gen Sandstein erhärteten. Von großem Einfluß auf die weitere Ge- staltung ist dann die Eiszeit gewesen. Die Wassermengen der ab- schmelzenden Gletschermassen haben den Sandstein gewaltig mitge- nommen. In die unteren Schichten haben sich dann die fließenden Gewässer, die Elbe und ihre Nebenflüsse, immer tiefer eingenagt und die Verwitterung trug noch weiter dazu bei, den stehengebliebenen Felsmassen ihre mannigfachen, zum Teil bizarren Formen zu geben. Es zeigen sich da Nischen, Höhlen, Tore, isolierte Felspfeiler und Felsblöcke und alle diese auffälligen Formen scheinen Riesenbauten von Menschenhand zu sein. Am bekanntesten sind die Tafelberge des Königstein und des Lilienstein (418 m), die kühnen Türme und Spitzen der Bastei (200 m über dem Elbespiegel), das Prebischtor und das Felsentor des Kuhstalles. Wegen seiner eigenartigen Schön- heiten hat das Elbsandsteingebirge den Namen Sächsische Schweiz erhalten und ist das Ziel zahlloser Wanderer geworden. Wirtschast-

9. Geographie von Mitteleuropa - S. 16

1912 - Regensburg : Manz
16 Das Deutsche Reich. Alpenseen und zieht viele Besucher an seine Ufer. Hochragende Berge umschließen ihn und spiegeln sich in seinen kristallhellen, grünen Wassern. Nahe dabei liegt in herrlicher Alpengegend Berchtesgaden. Östlich von diesem Marktflecken ist ein großes Steinsalzbergwerk. Die hier gewonnene Salzsole wird nach Berchtesgaden, Reichen hall, einem stark besuchten Kurort, und nach Rosenheim geleitet und dort versotten. 2. Das Alpenvorland. 1. Das Bayerische Alpenvorland oder die Schwäbisch-Baye- rische Hochebene, ein ausgedehntes, von diluvialen und alluvialen Ablagerungen überdecktes Gebiet, senkt sich vom Fuße der Alpen all- mählich zur Donau, vou 700 m bis unter 400 m, herab und ist die höchste Ebene Deutschlands. Nur stellenweise wird der Blick von Hügelzügen oder größeren Erhebungen (Auerberg, Peißenberg) einge- engt, meist schweift er ungehindert bis zur hohen Alpenkette. Die Gegend um München und das Lechfeld sind so eben wie eine Tafel. Im mittleren Teil der Ebene finden sich an Stelle einstiger seichter Wasser- flächen ausgedehnte Moosstrecken, wie das Dachauer Moos, das Er- dinger-, das Donaumoos, das Donauried. Diesem Moosgürtel in der Mitte und im Norden entspricht im Süden eine Zone mittelgroßer Seen, wie Ammersee, Starnberger See, Chiemsee, welche meist von waldbedecktem Hügelland umsäumt sind und einen Blick auf die freundlich herüber grüßenden Alpen gewähren. Die größeren, meist auch länglichen Seen verdanken ihren Ursprung der aushöhlen- den Kraft der Gletscher und ihrer Schmelzwasser (bei ihrem Rückzug). Dahin weisen auch die zahlreich zerstreut umherliegenden größeren und kleineren Felsblöcke, sogenannte erratische (erro) Blöcke oder Findlinge, die um so häufiger werden, je weiter man nach Süden kommt. Am besuchtesten von diesen Seen ist der in der Nähe der Haupt- stadt liegende Starnberger See, welcher von Schlössern und zahl- reichen Villen umgeben ist; einen Anziehungspunkt des Chiemsees bildet das auf eiuer Insel des Sees von König Ludwig Ii. erbaute prunkvolle Schloß Herrenchiemsee.

10. Geographie von Mitteleuropa - S. 17

1912 - Regensburg : Manz
Das Alpenvorland. 17 2. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist nur mäßig. Den Geröllboden bedeckt meist nur eine dünne Ackerkrume. Einzelne Teile jedoch, besonders die Gegend um Straubing, enthalten sehr fruchtbaren Boden. Diese wird wegen ihrer reich gesegneten Äcker die Korn- kammer Bayerns genannt. Das Klima ist ziemlich rauh, die Niederschläge sind häufig. Letzterer Umstand bedingt eine große Anzahl von Wiesen, weshalb die Viehzucht eifrig betrieben wird. Die Be- völkerung, links vom Lech Schwaben, rechts Bayern, ist dünn, eine Folge der mäßigen Bodenfruchtbarkeit und des Mangels an Boden- schätzen. Nur am Fuß der Alpen befinden sich einige Braun- kohlenlager. Politisch gehört die Ebene westlich der Jller zu Württemberg, östlich davon zu den bayerischen Kreisen Schwaben, Oberbayern und Niederbayern. 3. Die Hochebene wird durchflössen von der Jller, dem Lech, der Isar und dem Inn und deren Nebenflüssen. Sie eilen in teils nördlicher teils nordöstlicher Richtung der Donau zu, welche die nördliche Grenze der Hochebene bildet. Doch ist mit Ausnahme des Inns keiner dieser Flüsse schiffbar. Denn sie haben ein starkes Gefäll und breite, ungeregelte Betten. In der Eiszeit sind diese von den Gletschern und Gletscherwassern geschaffen und ausgefüllt worden. Heutzutage nimmt ihr Bett zwar nur einen kleinen Teil ihrer weiten Talgründe ein, doch beherrschen sie bei ihrem Ungestüm und zur Zeit des Hochwassers dieses fast ganz. Deshalb halten sich die menschlichen Ansiedelungen fern von den Flüssen. Die Jller entsteht in den Algäuer Alpen aus drei Quellbächen, welche sich im Kessel von Oberstdorf vereinigen, und mündet nach einem gegen Norden gerichteten Laufe bei Ulm. Nahe der Jller liegt Memmingen in fruchtbarer Ebene. Der Lech entspringt in Vorarlberg und bildet seit alters die Grenze zwischen den Schwaben und Bayern. Oberhalb Füssen durch- bricht der reißende Fluß die Kalkalpen und betritt dann die Hoch- ebene. Sein linker Nebenfluß ist die Wertach. Am Lech liegt die Hauptstadt des bayerischen Kreises Schwaben: Augsburg, 102000 Einwohner, eine altberühmte Stadt, einst als Hauptstadt Binde- liziens Augusta Vindelicorum genannt. Die Stadt, welche schon Biedermann, Mitteleuropa. 16. Aufl. o
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