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1. Probleme und Prinzipien des Geschichts-Unterrichts - S. 124

1912 - Straßburg i. E. : Bull
— 124 — Also — offenbar war Sachsen dem König von Preußen feindlich gesinnt. Dem Bunde beigetreten war man noch nicht. „Die Sachsen müssen nicht die ersten auf dem Turnierplatz sein. Sie sollen so lange warten, bis der Gegner im Sattel wankt.® Was mußte Friedrich nach diesem Schreiben, das in seine Hand fiel, von Sachsen erwarten? Daß es, sobald die anderen Staaten Preußen mit ihrer Heeresmacht niedergeworfen haben werden, also nach der ersten verlorenen Schlacht des Königs den Feinden sich beigesellen werde1). Darauf läßt auch schließen ein amtlicher Brief des sächsischen Premierministers von Brühl an den sächsischen Gesandten in Wien: „Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, daß wir von den günstigen Vorfällen, welche sich mit der Zeit darbieten möchten, werden profitieren können, zu welchem Zwecke wir uns die Freundschaft von Rußland zu erhalten bestens angelegen sein lassen.“ Wie eine Zusammenfassung aller geheimen Anschläge erscheint das Schreiben Österreichs, das wir als letztes mitteilen wollen: Man wolle dem König von Preußen anjetzt einen Schlag versetzen, den er hundert Jahre fühlen solle. Zusammenfassung. Es war in der Tat ein furchtbarer Schlag, der gegen Preußen geführt werden sollte. Der Staat, an dessen Spitze König Friedrich stand, den er zu schützen und zu erhalten als seine von Gott ihm zugewiesene Aufgabe ansehen mußte, der preußische Staat war in seiner Existenz bedroht. i). „Über seine allgemeine Absicht drückte sich der Staatskanzler in einer Weise aus, daß darüber kein Zweifel blieb.“ „Darüber konnte sich Niemand täuschen, daß sich Sachsen, wenn es zum Bruche kam, auf die Seite von Rußland und Österreich schlagen werde“ (Ranke).

2. Probleme und Prinzipien des Geschichts-Unterrichts - S. 117

1912 - Straßburg i. E. : Bull
— 117 — Zusammenfassung. Von den Plänen seiner Feinde erfuhr Friedrich durch den erbärmlichen Verrat eines Dresdener Kanzlisten und des Geheimschreibers eines österreichischen Gesandten. Diese Elenden waren durch Bestechung (ein verwerfliches Mittel einer falschen Staatskunst) gewonnen. Außerdem erhielt Friedrich Briefe aus Petersburg und regelmäßige Nachrichten von seinen Gesandten an anderen Höfen. Wollt ihr noch mehr erfahren von den Geheimpapieren? Freilich. Wir wissen ja noch gar nicht, was darin stand. Mit Spannung wird Friedrich diese Schriften durchgelesen haben. Sie waren für ihn von der höchsten Wichtigkeit. Das Schicksal des ganzen Preußenlandes hing von ihrem Inhalte ab. Wollte Österreich wirklich den Krieg? Hatte es Bundesgenossen geworben? War die Gefahr groß und nahe ? Auch wir fragen begierig: Was erfuhr der König von Preußen? 1. Welches war Österreichs Absicht? In den übersandten Papieren hieß es: Das Ziel der österreichischen Staatskunst (Politik) bildet die Wiedereroberung Schlesiens. „Jetzt ist der glückliche Zeitpunkt gekommen, um Rache zu nehmen für den Verlust unsers teuren Schlesiens. “ Das hatte ein Graf (Neip-perg) am österreichischen Hofe ausgesprochen. Worin sollte diese Rache bestehen ? Der preußische Staat müsse aufgelöst und zerstückelt werden, die meisten preußischen Landgebiete (Provinzen) unter seine Nachbarn verteilt.1) ‘) Die Teilungspläne der Feinde kamen nicht in Friedrichs Hände. Ihren Inhalt faßt Ranke so zusammen: Auf der einen Seite Schlesiens, Pommerns, Preußens, auf der ändern der

3. Probleme und Prinzipien des Geschichts-Unterrichts - S. 125

1912 - Straßburg i. E. : Bull
— 125 — Ringsum Feinde — im Süden Österreicher und Sachsen, von Westen Frankreich, von Norden Schweden, von Osten Rußland. Diese Feinde den Staat aufs schlimmste bedrohend. Die russischen Truppen schon im Anmarsche, die Österreicher zum Kampfe sich rüstend, Frankreich und Schweden gewillt, beim Beginne des Kampfes über ihn herzufallen, Sachsen allem Anscheine nach gesonnen, ihm den letzten Stoß zu versetzen. Diese Feinde entschlossen, den Staat zu vernichten, Friedrich unvermutet zu überfallen, ihn zu überwältigen, ihm Schlesien, ja alle Gebiete seines Landes zu entreißen und ihm nur Brandenburg zu lassen, als dessen ohnmächtiger Markgraf ihm alle Möglichkeit genommen wtäre. Rache zu nehmen und sein Land wieder groß und sein Volk bedeutend zu machen. Diese Feinde in furchtbarer Überzahl — Rußland mit 130 000, Österreich mit 100 000, Frankreich mit über 100 000 Mann und dazu noch Sachsen und Schweden. Es war ein wenigstens dreimal überlegener Feind. Und dazu noch die große Einwohnerzahl der feindlichen Länder, aus denen im Laufe des Krieges noch unabsehbare Heeresmassen ausgehoben werden konnten. Was konnte sein Staat mit seinen 5 Millionen Einwohnern bedeuten gegen die Landmasse der Feinde mit 100 Millionen! Was konnte er mit seinen 130 000 kriegstüchtigen Soldaten ausrichten gegen das feindliche Aufgebot von vielleicht 600 000 Mann? In der Tat — bei der Lage der Dinge mußte es Friedrich als ein Glück betrachten, daß er Einblick gewonnen hatte in die gefährlichen Absichten und das geheime Treiben seiner Gegner. Aber was in aller Avelt sollte er dagegen tun? Mit Schrecken sah er jeden

4. Probleme und Prinzipien des Geschichts-Unterrichts - S. 135

1912 - Straßburg i. E. : Bull
- 135 — setzen, so daß man binnen 14 Tagen marschfertig ist. An den Kriegszahlmeister ergeht die Weisung, die erhöhte Löhnung auszuzahlen. Der erprobte Feldherr Schwerin erhält den Oberbefehl in Schlesien und wird mit dem Feldzugsplan bekannt gemacht, soweit er ihn ausführen sollte. Die schlesischen Regimenter erhalten Befehl, nach Liegnitz aufzubrechen und zum Schutze Niederschlesiens im böhmischen Gebirge eine Truppenlinie (Kordon) hinzuziehen. Gegen Frankreich bleiben die Truppen am Rheine stehen, gegen Rußland die Ostpreußen und ein Reservekorps (Ergänzungstruppe) in Hinterpommern. Die fernliegenden Truppen (Stettiner Garnison) waren schon vorher mobil gemacht worden, die westphälischen Regimenter mußten nach Halberstadt marschieren, damit sie dem Kriegsschauplatz näher wären. Mit Arbeiten und Geschäften aller Art überhäuft, bringt der König die letzten Wochen auf seinem Schlosse Sanssouci zu. Da gibt es im ganzen Lande die Münz-und Steuerverhältnisse während des Krieges zu ordnen, da müssen die Minister der auswärtigen Angelegenheiten, da muß der Kommandant von Berlin mit ausreichenden Anweisungen über die Amtstätigkeit versehen werden. Der König entwirft mit Winterfeldt den Kriegsplan; für das Proviant- und Fuhrwesen zieht er noch einen besonderen Ratgeber zu Hilfe. Wenn die Antwort der Kaiserin ungenügend ausfällt, ist er zum Angriff entschlossen. „Ich kann mich nicht darum sorgen, wenn ich die ersten Feindseligkeiten beginne; denn überzeugende Beweise liegen mir vor, daß es meine Gegner sind, welche den Krieg herbeiwünschen, daß demzufolge auch sie es sind, welche die Angreifer bilden.
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