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1. Geschichts-Tabellen zum Auswendiglernen - S. 1

1897 - Danzig : Scheinert
Zur ersten Auflage. Der Wunsch hiesiger und auswärtiger Lehranstalten, meine historischen Tabellen, welche schon seit 21 Jahren am Danziger Gymnasium im Gebrauche sind, bei sich einzuführen, hat mich veranlasst, sie der Öffentlichkeit zu übergeben. Ihre Bestimmung ist, dem Gedächtnisse der Schüler eine ausgewählte Zahl chronologischer Notizen zu überliefern, die ihrem historischen Wissen zu einer festen äusseren Stütze dienen sollen. Vieljährige Erfahrung hat mich überzeugt, dass bei einer vier bis sechs Jahre hindurch konsequent fortgesetzten methodischen Übung derselben auch mittelmässig begabte fleissige Schüler ohne übermässige Anstrengung, und ohne dass dem historischen Unterrichte die Zeit entzogen wird, für die allgemeinen Erziehungszwecke förderlich mitzuwirken, den vollständigen Inhalt dieses Buches als ein bleibendes Besitztum ihrem Gedächtnisse anzueignen im stände sind. Am Danziger Gymnasium liegen diese Tabellen dem Unterrichte in der Weise zu Grunde, dass in den mittleren Klassen (Quarta und Tertia) der Vortrag des Lehrers die in ihnen genannten Namen in anschauliche Bilder zu beleben, sich bemüht, während der Fleiss der Schüler ausschliesslich für das sichere Auswendiglernen der Tabellen selbst in Anspruch genommen wird, in den drei oberen Klassen aber, deren jeder die Beschäftigung mit einem der drei Hauptabschnitte der Weltgeschichte zur besonderen Aufgabe gestellt ist, unabhängig von derselben in einer besonderen wöchentlichen Repetitionsstunde jedesmal zwei bis drei Tabellen geübt und dabei nicht nur Zahlen und Namen, sondern auch die in den früheren Klassen über die einzelnen Thatsachen und ihren Zusammenhang gewonnenen Kenntnisse ins Gedächtnis zurückgerufen werden. Dem Lehrer, der in jedem Halbjahre in diesen Bepetitionsstunden vier bis sechs Mal das gesamte Gebiet der Weltgeschichte mit seinen Schülern durchzugehen Gelegenheit hat, liegt es ob, diese Übung je mehr und mehr zu einer geistigen zu erheben. Danzig, im April 1855. Der Verfasser. l*

2. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 189

1881 - Danzig : Boenig
189 buchsen, wie sie genannt wurden, lud man auch erst Steine, dann eiserne Kugeln von gewaltiger Schwere. Später goß man auch dünne Röhren, die ein einzelner Mann tragen und nach Willkür regieren konnte. So entstanden die Handbüchsen und Flinten, die immer mehr vervollkommnet wurden. Durch diese neu erfundenen Waffen mußte das ganze Kriegs- wesen umgewandelt werden. Denn was half jetzt den Rittern all ihre Kraft und Gewandtheit; wozu nützte ihnen der eherne Panzer und der mächtige Speer? Der geringste Fußsoldat konnte sie mit seiner Büchse aus der Ferne erlegen. Umsonst eiferten sie gegen die Feuergewehre, welche sie heimtückische, unehrliche Waffen nannten; sie mußten endlich vor der neuen Erfindung Schwert und Lanze niederlegen und erkennen, daß es mit dem Ritterwesen zuende und eine neue Zeit im Anzuge sei. 2. Wichtiger noch als die Erfindung des Schießpulvers ist die der Buchdruckerkunst. Früher wurden die Bücher durch Ab- schreiben vervielfältigt, womit sich besonders die Mönche beschäf- tigten. Doch waren sie selten und teuer, eine Bibel kostete wohl 900 Mark. Später wurde die Holzschneidekunst angewandt, Karten und Heiligenbilder zu drucken; man schnitt auch die dazu gehörenden Wörter und Sätze in Holz und druckte sie mit ab. Endlich 1440 erfand Johann Guttenberg in Mainz mit den be- weglichen Lettern die Buchdruckerkunst, welche den größten Einfluß auf die Förderung der Wissenschaften und die Verbreitung der allgemeinen Bildung hatte. In Straßburg versuchte er zuerst, die einzelnen Lautzeichen in buchene Stäbchen (daher die Namen „Buchstaben," „Buch") zu schneiden, diese zusammenzusetzen, ab- zudrucken, dann aus einander zu nehmen und zu andern Wörtern zu gebrauchen. In Mainz verband er sich mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schreiber Peter Schöffer und gründete die erste Buchdruckerei. Bald wandte man metallne Lettern und Druckerschwärze (Leinöl mit Ruß) an. Der neuen Kunst kam die Erfindung des Leinenpapiers (um 1300) sehr zu statten, welches das bis dahin gebräuchliche Pergament und das Baumwollenpapier ersetzte. Das erste große Druckwerk war eine lateinische Bibel. Die ersten Bücher erregten wegen ihrer Wohlfeilheit ungemeines Auf- sehen, zumal die Kunst noch geheim gehalten wurde. Aber bei der Eroberung von Mainz 1462 flohen die Druckergesellen, und nach 50 Jahren gab es fast in allen Ländern Europas Buchdruckereien. Während früher die Schriften Rollen bildeten, fing man um 1500 an, die Bücher zu binden. Durch die Buchdrucherkunst wurden die Bücher wohlseil und ins Unendliche vervielfältigt; dadurch wurden die Kenntnisse und die Bildung Gemeingut aller Klassen

3. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 232

1881 - Danzig : Boenig
232 C. Naturkundliches. 278. Die drei Reiche der Natur. Die Dinge, welche wir um uns sehen, sind teils durch die Natur, teils durch die Menschen entstanden. So sind der Baum, die Blume, die Frucht von der Natur hervorgebracht, das Haus, der Tisch, der Zaun aber von Menschenhand. Die Dinge, welche die Natur hervorbringt, heißen Naturerzeugnisse oder Naturpro- dukte; die Dinge, welche die Kunst der Menschen zustande bringt, werden Kunsterzeugnisse oder Kunstprodukte genannt. Der Mensch nimmt den Stoss oder das Material zu seinen Kunsterzeugnissen aus der Natur, z. B. das Holz, den Stein, die Metalle; er benutzt ihre Erzeugnisse und Kräfte zu seinen Zwecken. Er kann nichts Neues schaffen, sondern nur die Formen und Gestalten des von Gott Geschaffenen verändern. Die Naturerzeugnisse, z. B. ein Stein, ein Apfelbaum und ein Vogel, sind unter sich in wesentlichen Stücken verschieden. Der Stein nimmt keine Nahrung zu sich, in ihm regt und be- wegt sich nichts; er treibt aus seinem Innern keine Teile nach außen hervor, keine Blätter, keine Blüten, keine Früchte; er- wächst nicht, empfindet nicht; kurz, er ist leblos. Der Baum dagegen nimmt Nahrung zu sich, er wächst, er treibt aus seinem Innern Zweige, Blätter, Blüten und Früchte; aus seinen Fruchtkernen entstehen neue Bäume seiner Art: der Baum äst also ein lebendes Wesen. Er kann sich aber nicht selbst bewegen, nicht von einem Orte zum andern gelangen; er empfindet auch nicht. Der Vogel endlich nimmt ebenfalls Nah- rung zu sich, in seinem Innern ist Regung und Bewegung, er kann seinen ganzen Körper aus eigener Kraft bewegen und von einem Ort zum andern gelangen; aus den Eiern, die er legt, entstehen junge Vögelein; er empfindet; er kann andere Dinge um sich her unterscheiden; kurz, der Vogel lebt. Alle Natur- erzeugnisse sind mithin entweder leblos oder lebendig, und die letztern entweder mit oder ohne Empfindung, mit oder ohne will- kürliche Bewegung. Die Naturerzeugnisse, welche von innen nach außen wachsen und besondere Werkzeuge zur Nahrung und zum Wachstum haben, nennt man organische, d. h. mit Werkzeugen versehene. Die, welche keine solche Werkzeuge haben, sondern sich durch An- setzen gleichartiger Teile von außen vergrößern, heißen un-

4. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 310

1881 - Danzig : Boenig
310 Aus Zahlwörtern können Hauptwörter gebildet werden: der Vierte; Hunderte, Tausende bedeckten das Schlachtfeld; auf allen Vieren kriechen. Vii. Das Zeitwort, auch Thätigkeitswort, zeigt an, was ein Gegenstand thut oder leidet, und giebt zugleich die Zeit an, in welcher etwas geschieht. Man erkennt das Zeitwort leicht daran, daß man die persönlichen Fürwörter: ich, du, er, wir, ihr, sie, davor setzen kann. Es giebt: 1) zielende Zeitwörter. Sie erfordern einen Gegenstand, auf welchen sich die Thätigkeit bezieht. Dieser Gegen- stand heißt die Ergänzung. Beispiel: Der Lehrer lobt den Schüler. Man erkennt die zielenden Zeitwörter daran, daß sie die leidende Form annehmen können, z. B. ich lobe — ich werde gelobt. 2) ziellose Zeitwörter. Sie erfordern keine Ergänzung und können die leidende Form nicht annehmen, z. B. ich lause (aber nicht: ich werde gelaufen), ich schlafe. 3) rückzielende Zeitwörter sind solche, bei welchen die handelnde Person zugleich leidender Gegenstand ist, z. B. ich freue mich; er freut sich. 4) unpersönliche Zeitwörter sind solche, bei welchen der Gegenstand, von dem die Thätigkeit ausgeht, nur ganz allgemein und unbestimmt durch das Wörtchen „es" aus- gedrückt wird, z. B. es regnet, es schneit. — Unter Biegun g eines Zeitwortes versteht man die Abänderung desselben nach Personen, Zahlen, Zeiten, Aussageweisen und Aussage- formen. 1) Personenveränderung. Es giebt eine sprechende, angesprochene, besprochene Person (persönliche Fürwörter.) 2) Zahlveränderung. Einzahl — Mehrzahl. Ich arbeite, wir arbeiten; du arbeitest, ihr arbeitet; er arbeitet, sie arbeiten. 3) Zeiten. Die Zeitwörter treten in 3 Haupt- und 3 Nebenzeiten auf. Hauptzeiten: a) Gegenwart — ich schreibe. b) Vergangenheit — ich schrieb. c) Zukunft — ich werde schreiben. Nebenzeiten: a) Vollendete Gegenwart — ich habe geschrieben. b) „ Vergangenheit — ich hatte geschrieben. c) „ Zukunst — ich werde geschrieben haben. 4) Aussageweisen sind: a) die behauptende Weise — ick spreche, du schreibst, b) die wünschende und bedingende Weise — ich sänge (wenn ich könnte); o) die befehlende

5. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 311

1881 - Danzig : Boenig
311 Weise — sprich! lies! u. s. w.; d) die Nennform des Zeitwortes — sprechen, lesen, singen. Aus der Nennform des Zeitwortes lassen sich Wörter bilden, welche wie Eigenschaftswörter gebraucht werden können. Ein so gebildetes Wort heißt Mittelwort. Man unterscheidet a) das Mittelwort der Gegenwart — sprechend, lesend, der schreibende Knabe; b) das Mittelwort der Vergangenheit — gelesen, geduldet, das gelobte Land. 5) Aussageformen sind a) die thätige (That-) Form — ich lese; b) die leidende (Leide-) Form — ich werde gelesen. Hülfszeitwörter sind: haben, sein, werden. Biegung. Thatform. Leideform. Thatform. Leideform. 1. Gegenwart. Einzahl. Mehrzahl. 1. Person: ich lobe ich werde gelobt wir loben wir werden gelobt 2. „ du lobst du wirst gelobt ihr lobt ihr werdet gelobt 3. ,, er lobt. er wird gelobt. sie loben. sie werden gelobt. 2. Vergangenheit. Person: ich lobte ich wurde gelobt wir lobten wir wurden gelobt „ du lobtest du wurdest gelobt ihr lobtet ihr wurdet gelobt „ er lobte er wurde gelobt sie lobten sie wurden gelobt. 3. Znknnft. Einzahl. 1. Person: rch werde loben ich werde gelobt werden 2. „ du wirst loben du wirst gelobt werden 3. „ er wird loben er wird gelobt werden. Mehrzahl. 1. „ nur werden loben wir werden gelobt werden 2. ,, ihr werdet loben ihr werdet gelobt werden 3. „ sie werden loben sie werden gelobt werden. 4. Vollendete Gegenwart. Einzahl. 1. „ ich habe gelobt ich bin gelobe worden 2. „ du hast gelobt du bist gelobt worden 3. „ er hat gelobt er ist gelobt worden. Mehrzahl. 1. ,, wir haben gelobt wir sind gelobt worden 2. „ ihr habt gelobt ihr seid gelobt worden 3. „ sie haben gelobt sie sind gelobt worden.

6. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 312

1881 - Danzig : Boenig
312 5. Vollendete Vergangenheit. Einzahl. 1. Person: ich hatte gelobt ich war gelobt worden 2. „ du hattest gelobt du warst gelobt worden 3. „ er hatte gelobt er war gelobt worden. Mehrzahl. 1. „ wir hatten gelobt wir waren gelobt worden 2. „ ihr hattet gelobt ihr wäret gelobt worden 3. ,, sie hatten gelobt sie waren gelobt worden. Vollendete Zukunft. Einzahl. 1. „ ich werde gelobt haben ich werde gelobt worden sein 2. „ du wirst gelobt haben du wirst gelobt worden sein 3. „ er wird gelobt haben er wird gelobt worden sein. Mehrzahl. 1. „ wir werden gelobt haben wir werden gelobt worden sein 2. „ ihr werdet gelobt haben ihr werdet gelobt worden sein 3. „ sie werden gelobt haben sie werden gelobt worden sein. Man unterscheidet eine starke und eine schwache Biegung. Die starke verändert in der Vergangenheit den Selbstlaut der Stammsilbe — ich singe, ich sang ■—, und das Mittelwort der Vergangenheit endigt auf „en" — gesungen, gesprochen. Die schwache Biegung verändert den Selbstlaut des Stammes nicht, sondern hängt in der Vergangenheit ein „te" an den Stamm — ich strafe, ich strafte — und das Mittelwort der Vergangenheit endigt auf „t" — gestraft, gelobt. Die gemischte Biegung ist aus der starken und schwachen zusammengesetzt — ich nenne, ich nannte, genannt. Viii. Das Umstandswort bezeichnet die nähere Bestim- mung des Zeit- und Eigenschaftswortes. Es giebt: 1) Umstandswörter des Ortes auf die Frage: wo? — hier, da, dort, oben, unten, vorn, hinten, rechts, links, u. s. w. —, auf die Frage: wohin? und woher? — hin, her, fort, weg, hierhin, dorthin, hierher, daher, heim, zurück u. s. w. 2) Umstandswörter der Zeit auf die Frage: wann? — jetzt, nun, bald, heute, gestern, morgen, dann, neulich, jüngst, einst, zugleich, unterdessen, endlich u. s. w. —, auf die Frage: wie lange? — seither, noch, stets u. s. w. —, auf die Frage: wie oft? — einmal, häufig, täglich u. s. w. 3) Umstandswörter der Art und Weise auf die Frage: wie? — sehr, gar, fast, kaum, nur, höchst, überaus, vor- züglich, gern u. s. w.

7. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 317

1881 - Danzig : Boenig
317 d) des Grundes. Sie werden eingeleitet durch „weil", „da", „indem", „weshalb", „weswegen" u. s. w. — Da das Leben kurz ist, sollte man jeden Augenblick benutzen. Gott ist uns immer nahe, obgleich wir ihn nicht sehen. Wohlthätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht. Stehen Nebensätze vor dem Hauptsatze, so heißen sie Vorder- sätze; der Hauptsatz heißt Nachsatz. — Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. — Steht ein Nebensatz zwischen den Teilen des Hauptsatzes, so heißt er Zwischensatz. — Hunde, die viel bellen, beißen nicht. Nebensätze werden vom Hauptsatze durch ein Komma getrennt; Zwischensätze stehen zwischen zwei Komma. Wenn in einem Nebensätze der Satzgegenstand sowie auch das ihn mit dem übergeordneten Satze verknüpfende Bindewort fehlt, der Nebensatz also nicht die vollständige Form, wohl aber die Bedeutung eines solchen hat, so heißt er ein verkürzter Nebensatz. — Die Eltern gebieten den Kindern, böse Gesellschaften zu meiden (daß sie böse Gesellschaften meiden). Des Weges unkundig (weil ich des Weges unkundig war), verirrte ich mich. Der Mensch ißt, um zu leben (damit er lebe). 6. Worlöitdungslehre. Wortbildung nennt man den Vorgang in der Sprache, aus einem Worte andere, neue Wörter zu bilden. Es kommen hierbei vor allem die einzelnen Silben in Betracht, deren jedes Wort so viele hat, als in demselben Selbstlaute vorhanden sind. Diejenige Silbe, in welcher die Hauptbedeutung des Wortes liegt, heißt die Stamm- oder Haupt silbe. Die der Stammsilbe zugefügten Silben werden Nebensilben genannt. Die Nebensilben sind Vor- silben, wenn sie vor der Stammsilbe stehen, Nachsilben, wenn sie an die Stammsilben angehängt werden. a) Stammsilben: Jüng - ling, Schön-heit, sand-ig, lieb-lich. b) Vorsilben: Ge-liebter, be-fehlen, er-frischen, ver-reisen. o) Nachsilben: König-in, Kleid-ung, furcht-sam. dank-bar. Bei der Wortbildung unterscheidet man Wurzelwörter, abgeleitete Wörter und zusammengesetzte Wörter. I. Wurzelwörter heißen diejenigen Wörter, welche von keinem andern Worte abgeleitet sind, aber für andere von ihnen abgeleitete Wörter die gemeinschaftliche Stammsilbe bilden. — schließen, Schließ-er, schließ-bar, schließ -lich; fahren, Fahrt, Ge- fähr -te, Er-fahr-ung.

8. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 320

1881 - Danzig : Boenig
320 Wehr, Abwehr, sich wehren, währen (dauern), während, Wäh- rung; gewähren (gestatten), die Gewähr; bewähren (darthun, zu wahr gehörig). Mit ai schreibt man: Bai, Hai, Hain, Kaiser, Laich, Laie, Mai, Maid, Mais, maischen, Waid (Farbpflanze). Sonst schreibt man ei, z. B. Eiche, eichen, Eichamt, Eichmaß, Getreide, Heide (der und die), Leiche, Leichnam, Meier, Weide (Baum und Fütterungsplatz), Weizen; ebenso: abgefeimt, dreist, Ereignis, gescheit, Reiter. Man unterscheidet Laib (Brot) und Leib (Körper), Saite (eines Instrumentes) und Seite (z. B. rechte, linke Seite), Waise (elternlos) und Weise (Art, Melodie), Rain (Ackergrenze) und rein. B. Mitlaute. Die Schreibung des Auslautes richtet sich nach dem Inlaute. Man schreibt daher b, d, g in allen Wörtern, welche diese Laute im Inlaute hören lassen; z. B. graben, gräbt, Grabscheit; Kleider, Kleid, kleidsam; fangen, fängt, Gefängnis. Im einzelnen ist folgendes zu bemerken: 1. Man schreibt: Schmied, der Versand, der Tod (tödlich, todkrank, todmüde, Todsünd e); hingegen tot (Eigenschaftswort), der Tote (töten, Totschlag, Totengräber), Brot, Ernte, gescheit, Schwert. Man unterscheidet: Stadt und Statt (statt finden), seid (Zeitwort) und seit (Verhältniswort). — Ferner merke: unversehens, zusehends, eilends, durchgehends, vollends; eigentlich, geflissentlich, hoffentlich, gelegentlich u. a.; verwandt, gesandt, beredt; aber Beredsamkeit. 2. Mit b schreibt man: Abt, Erbse, Herbst, hübsch, Krebs, ab, ob; mit p Papst, Propst, Mops, Raps. 3. Bei Hauptwörtern ist die Endung ig von der Endung ich zu unterscheiden, ig steht in Essig, Honig, Käfig, König, Pfennig, Reisig (Reiser), Zeisig, ich steht in Bottich, Drillich, Estrich, Fittich, Kranich, Lat- tich, Pfirsich, Sittich, Teppich, Zwillich und in den Wörtern auf rich, z. B. Fähnrich, Hederich, Wüte- rich. — Eigenschafts- und Umstandswörter, deren Stamm- silbe auf l auslautet, werden alle mit ig geschrieben, z. B. eilig, heilig, wollig, adelig, billig, buckelig, eklig, untadelig, unzählig. (Merke: allmählich.) In der Endung icht schreibt man ch; z. B. Kehricht, thöricht. — Nur Predigt hat igt. — Merke ferner: Magd, Vogt, Talg; Teig (zum Backen), Teich (Weiher); Zwerg (kleiner Mensch), zwerch (quer), Zwerchfell; siegen (besiegen), versiegen (vertrocknen), siechen (absterben).

9. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 321

1881 - Danzig : Boenig
321 4. Vor einem s bewahren Stammsilben auf k und g ihren Auslaut; z. B. link, links; Flug, flugs; Klecks, klecksen. Sonst wird die Lautverbindung ks durch x oder chs bezeichnet. x wird gebraucht in Axt, Faxe, Hexe, Nixe und in vielen Fremdwörtern; chs in Achse, Achsel, Buchsbaum, Büchse, Dachs, Deichsel, Drechseln, Eidechse, Flachs, Flechse (Sehne), Fuchs, Lachs, Luchs, Ochse, sechs, Wachs, wachsen, wechseln, Wichse. 5. Man unterscheide s von v, z. B. fiel, viel. — v er- scheint als Anlaut in Vater, ver-, Vetter, Vieh, vier, Vließ (Fell), Vogel, Volk, voll, von, vor, vorder, zuvörderst, vorn und ihren Ableitungen. Man schreibt jedoch fordern, fördern, Fülle, füllen, für. — Inlautend steht v nur iw Frevler. Im Anlaut vieler Wörter wird Pf geschrieben, z. B. Pferd, Pfahl, Pflaster, pflücken.'— ph ist in deutschen Wörtern unberechtigt; also schreibe man auch: Adolf. Rudolf, Westfalen. — Üblich jedoch ist Ep Heu. C. Der weiche S-Laut wird durch s bezeichnet, z. B. sausen, Häuser, Liese, Gemse. Der harte S-Laut wird durch ß, ss, s oder s bezeichnet und zwar: a) im Inlaut 1. durch ß, wenn ein langer Selbstlaut vorhergeht, z. B. Grüße, reißen; 2. durch ss, wenn ein kurzer Selbstlaut vorhergeht, z. B. wissen, Kresse, Gleichnisse, Iltisse; 3. durch s, wenn ein Mitlaut vorhergeht, z. B. Eidechse, Erbse, Lotse, oder wenn ein zur Stammsilbe gehöri- ges t oder p folgt, z. B. fasten, Liste, Espe, Knospe, Wespe. b) im Auslaut 1. durch ß in allen Stammsilben, welche im Inlaut mit ß oder ss geschrieben werden, z. B. grüßen, grüßt, Gruß; hassen, haßt, Haß; Missethat, mißachten. Anm. Man schreibt: deshalb, deswegen, weshalb, wes- wegen, indes, unterdes, (trotz dessen und wessen). 2. durch s in allen andern Fällen. — Besonders wird s im Auslaut aller Endungen geschrieben, z. B. Kindes, Gleichnis. Zu merken sind folgende Wörter: dies, diesseits, das- selbe, Dienstag, Donnerstag, Ries (Papier), Mesner, Lesebuch für katholische Volksschulen. 21

10. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 322

1881 - Danzig : Boenig
322 Mus (Gemüse), erbosen (auch erboßen), boshaft; mausern, Schleuse, Schneise (Durchhau im Walde); Geiß (Geißen),' Grieß, Kloß (Klöße), bloß (entblößt u. nur) weiß (von der Farbe), weise, Weisheit, naseweis; weissagen; Geißel (Peitsche), geißeln, Geisel (Leibbürge); gleißen (glänzen), Gleis- ner, gleisnerisch; Nieswurz (niesen), Nießbrauch (genießen); Vließ (Vließes, auch Vlies, Vlieses, Fell), Fließ (Bach), die Fliese (Steinplatte); das (Geschlechts- und Fürwort), daß (Binde- wort). In lateinischer Schrift wird 8 für s und s, 88 für ff, ss für ß gebraucht. Iv. Über die Verdoppelung der Mitlaute. 1. In Stammsilben mit kurzem Selbstlaut (die nicht aus mehrere verschiedene Mitlaute ausgehen) wird der auslautende Mit- laut immer doppelt geschrieben, sowohl im Inlaut als auch im Auslaut, z. B. fallen, Fall, Fallthür (aber Falte); hemmen, hemmt, Hemmnis (aber Hemde); schaffen, schafft, Schaffner (aber Schaft); nimmst, nimmt, trittst. Mit einfachem Mitlaut werden geschrieben: Kunst, Geschwulst, Gewinst, Gespinst, schwülstig, Geschäft und ihre Ableitungen. Ferner Kunde, Spindel, Brand, samt, insgesamt, sämt- lich. Hingegen Kenntnis, kenntlich, Branntwein. Die Wörter Sammet, Zimmet, Taffet, Zwillich, Grum- met werden nach Ausstoßung des Selbstlautes in der Endsilbe geschrieben: Samt, Zimt, Taft, Zwilch, Grumt. Die Verdoppelung von k wird durch ck bezeichnet. Die Verdoppelung des Mitlautes unterbleibt in den Zusammen- setzungen Himbeere, Brombeere, Damwild, Walnuß, Her- berge, Herzog; ferner in den zusammengesetzten Wörtern den- noch und Mittag, gewöhnlich auch in Brennessel und Schif- fahrt; dagegen werden die drei gleichen Mitlaute in weniger ge- bräuchlichen Wörtern zugelassen, z. B. allliebend, Schallloch, Schnellläufer, Stillleben, Zolllinie, Schwimmmeister, Betttuch u. a. 2. Betonte Nachsilben erfahren die Verdoppelung nur im In- laute, z. B. Königinnen, Wagnisse, Ablässe, Globusse; dagegen Eidam, Bräutigam, Pilgrim, Pilgrime (mit unbe- tonten Nachsilben). Statt z schreibt man, wenn es unmittelbar auf kurzen Selbst- laut folgt, tz, z. B. Satz, Hitze; hingegen Salz, Reiz. V. Über die Dehnung der Selbstlaute. Die Länge des Selbstlautes bleibt in vielen Wörtern ganz nn- bezeichnet, z. B. kam, Gram, klar, schwer, beten, reden, Blut, krönen.
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