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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 118

1909 - Leipzig : Hirt
118 Vi. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms Ii. stehend, umgeben von den Fürsten und Großen des Reiches, verlas der Kaiser die Eröffnungsrede, in der er erklärte, daß er die Reichsverfassung wahren, für die arbeitende Bevölkerung sorgen, an dem Bündnisse mit Österreich-Ungarn und Italien in deutscher Treue festhalten und die seit hundert Jahren bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zu Rußland weiter pflegen, daß er, soviel an ihm liege, Frieden mit allen auswärtigen Staaten halten wolle. Eröffnung des preußischen Landtages. Am 27. Juni 1888 eröffnete König Wilhelm gleichfalls in feierlicher Weise den Landtag der Preußischen Monarchie und leistete dabei den Eid auf die Verfassung des Königreiches. In der Eröffnungsrede heißt es: „Ich gelobe, daß Ich die Verfassung des Königreiches fest und unverbrüchlich halten und in Übereinstimmung mit derselben und den Gesetzen regieren will, so wahr Mir Gott helfe!" Im weitern Verlaufe seiner Rede erklärte der König, daß er die Rechte des Volkes ebenso wie die des Königs achten und wahren wolle. Dann fuhr er fort: „Dem Vorbilde Meiner erhabenen Ahnherren folgend, werde Ich es jederzeit als eine Pflicht erachten, allen religiösen Bekenntnissen in Meinem Lande bei der freien Ausübung ihres Glaubens Meinen königlichen Schutz angedeihen zu lassen. „In bewegter Zeit habe Ich die Pflichten Meines königlichen Amtes übernommen, aber Ich trete an die Mir nach Gottes Fügung gestellte Aufgabe mit der Zuversicht des Pflichtgefühls heran und halte Mir dabei das Wort des großen Friedrich gegenwärtig, daß in Preußen der König des Staates erster Diener ist." Die ersten Reisen des Kaisers. Kaiser Wilhelm ist vor allem bestrebt, die Leiden des Krieges von seinem Volke fernzuhalten. Um die Fürsten von seinen friedlichen Absichten persönlich zu überzeugen, hat er gleich nach seiner Thronbesteigung ihnen seinen Antrittsbesuch gemacht. Zuerst fuhr er zur See nach St. Petersburg zum Kaiser von Ruß-laud. In Rußland bestand eine Partei, die Deutschland feindlich gesinnt war und durch ihre Zeitungen die Meinung verbreitete, der junge deutsche Kaiser wolle den Krieg mit Rußland. Der persönliche Besuch des Kaisers am russischen Hofe sollte dem russischen Volke zeigen, daß diese Zeitungsnachrichten Verleumdungen waren. Dann begab er sich nach Stockholm zum Könige Oskar von Schweden. Dieser ist ein langjähriger Freund der Kaiserlichen Familie und hatte den Kaiser Friedrich noch zwei Tage vor seinem Tode in Potsdam besucht. Von Stockholm fuhr der Kaiser nach Kopenhagen zum Könige von Dänemark. Wegen des Verlustes von Schleswig-Holstein waren die

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 125

1909 - Leipzig : Hirt
5. Die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Gegenwart. 125 der Welt; heute sind die Bankverbindungen mit Berlin ebenso vorteilhaft wie die mit London. Das englische Volk wird ausgereizt durch die Zeitungen; aber es sehlt auch nicht an Stimmen, die zur Besonnenheit mahnen. Die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen unserm Kaiser und dem Könige von England, die gegenseitigen Besuche deutscher Bürgermeister und deutscher Geistlichen in London und umgekehrt, vor allem aber die strenge Rechtschaffenheit der deutschen Staatsleitung werden, so hoffen wir, uns vor kriegerischen Verwicklungen bewahren. Bezüglich der kleinern Staaten ist zu erwähnen, daß die Personalunion zwischen Norwegen und Schweden seit 1905 durch Beschluß des norwegischen Storthing (Abgeordnetenhaus) aufgelöst ist. Die Norweger wählten einen dänischen Prinzen zum König, der den Namen Haakon Vii. annahm. Auch die Personalunion zwischen Holland und Luxemburg ist seit dem Regierungsantritt der jetzigen Königin Wilhelmina von Holland (1890) aufgelöst, da in Luxemburg weibliche Thronfolge nicht zulässig ist. Das Großherzogtum Luxemburg ging über an Herzog Adolf von Nassau, der 1866 sein Herzogtum an Preußen verlor. Er war der nächste männliche Anverwandte der jetzigen Königin von Holland. 5. Die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse und das Geistesleben der Gegenwart. Die Worte, die der Kaiser bei seinem Regierungsantritt an das Volk und dessen Vertreter gerichtet hat, hat er in vollem Umfange wahr gemacht. Den Frieden mit dem Auslande hat er aufrecht gehalten, aber eingedenk der bewährten Worte altrömischer Staatsweisheit:. „Wenn du Frieden haben willst, sei bereit zum Kriege" — arbeitet er unausgesetzt an der Vervollkommnung des Heerwesens und der Flotte. Die Friedensstärke des Heeres beträgt */2 Million, die Kriegsstärke 5 Million Truppen, die Bemannung der Kriegsflotte 45000 Mann. (Fig. 30 u. 31.) Nur einmal war er gezwungen, zum Schwerte zu greifen und zu kriegerischen Zwecken von der Flotte Gebrauch zu machen, als die fremdenfeindliche Partei der Boxer in China im Sommer 1900 einen Aufstand gegen die Fremden erregte. (Vgl. S. 123.) Den Handel hat er gefördert durch den Abschluß von Handelsverträgen mit andern Staaten und die Einrichtung von Dampferverbindungen nach außereuropäischen Ländern, besonders nach Ostasien, das für den Absatz unsrer Erzeugnisse eine steigende Bedeutung erlangt hat. Unsre Handelsflotte steht an zweiter Stelle, doch ist die englische noch dreimal stärker, die 47 Prozent, beinahe die Hälfte der Welthandelsflotte, ausmacht; an dritter Stelle stehen die Vereinigten Staaten. Die Vervollkommnung des Schiffbaues ist in den Fig. 27—31 dargestellt. In Afrika sind seine Bevollmächtigten bewaffnet gegen den Sklavenhandel

3. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 128

1909 - Leipzig : Hirt
128 Vi. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms Ii. traft, zur Erfindung zahlreicher Maschinen, zu einer großartigen Entwicklung der Fabriktätigkeit und der gesamten Industrie. Deren Folgen sind wiederum die Ausbreitung des Handels und der zunehmende Wohlstand der Bevölkerung. Die Erfindung vieler Maschinen hat die menschliche Arbeit vereinfacht; mancher Gebrauchsgegenstand, der früher mit der Hand angefertigt wurde, wird jetzt durch die Maschine rascher und billiger hergestellt; die hier überflüssig gewordenen Arbeitskräfte stellen Industrie und Handel in ihren Dienst. (Fig. 10—16.) Das gewaltige Eisenbahnnetz, der ausgedehnte Post-, Telegraphen- und Fernfprechdienst beschäftigen ein großes Arbeiter- und Beamtenheer. So hat sich das Gebiet der menschlichen Tätigkeit bedeutend erweitert und das Arbeitsfeld verschoben. Natürlich können bei so widerstreitenden Interessen nicht alle Wünsche befriedigt werden, und es bedarf einer geraumen Zeit, um die Ansichten zu klären und gute, lebensfähige Einrichtungen zu schaffen. Nordsee und Ostsee sind durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal verbunden worden. Der Reichstag hat ein neues, seiner würdiges Gebäude bezogen und darin ein gemeinsames Bürgerliches Gesetzbuch für alle Staaten des Deutschen Reiches zum Abschluß gebracht. „Damit ist durch vereinte Tätigkeit der verbündeten Regierungen und des Reichstages dem deutschen Volk ein kostbarer Besitz gewonnen, der ihm im Lauf einer tausendjährigen Geschichte noch niemals vergönnt war. Das neue gemeinsame Recht wird ein neues, starkes Band um die deutschen Stämme schlingen."^ So schreiten auf allen Gebieten die Werke des Friedens rüstig weiter. „Man wird kaum einen Verwaltungszweig bezeichnen können, weder auf dem Gebiete der geistigen noch auf dem der materiellen Kultur, der im neuen Deutschen Reiche feit feiner Begründung nicht eine erfreuliche Entwicklung erfahren hätte."2) Deshalb blicken wir mit Stolz und Vertrauen auf zu dem hohen Herrn, der mit kräftiger Hand des Reiches Zepter hält, der den Frieden Europas schirmt und sichert; mit Liebe und Dankbarkeit blicken wir auf zu dem edeln Fürsten, der seine reichen Fähigkeiten, seine rastlose Arbeitsfreudigkeit in den Dienst des Volkes gestellt hat, um es zu beglücken. Aus vollem Herzen stimmen wir in die Worte der Nationalhymne ein: Sei, Kaiser Wilhelm, hier Lang Deines Volkes Zier, Der Menschheit Stolz I Fühl in des Thrones Glanz Die hohe Wonne ganz, Liebling des Volks zu seinl Heil, Kaiser, Dir! ') Kaiserliche Thronrede vom 6. Mai 1898. — 2) Dietrich Schäfer ©.820.

4. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 116

1907 - Leipzig : Voigtländer
116 5456. Die Befreiungskriege 18131815. hocherfreut, und seine ermatteten Krieger atmeten wieder aus. Unter Trommelwirbel und Trompetengeschmetter strmten nun die Englnder und Preußen von drei Seiten auf den Feind ein. Die franzsischen Garden kmpften mit dem Mute der Verzweiflung. Hb er vergeblich war ihr tapferer Widerstand. Bald ertnte aus den Reihen der Franzosen der Ruf: Rette sich, wer kann!" und sie begannen zu fliehen. Mit lautem Hurra setzten die Preußen unter General Gneisen au dem Feinde nach. Kaum entrann Napoleon selbst ihren Hndenseinen Reisewagen, aus dem er entsprungen, samt Hut, Mantel und Degen, Grden und Kleinodien nutzte er ihnen zurcklassen. Ris Flchtling kam er nach Paris- sein Heer war vernichtet. -> 5. Napoleons Verbannung. Blcher schrieb vom Schlachtfelde aus: Die schnste Schlacht ist geschlagen, der herrlichste Sieg ist erfochten. Ich denke, die Bonapartesche Geschichte ist nun vorbei." So war es. Die siegreichen Heere der Verbndeten zogen zum zweiten Male in Paris ein. Napoleon schickten die Verbndeten in die Verbannung nach der einsamen Felseninsel St. Helena mitten im Atlantischen Gzean. Dort blieb er, umgeben von wenigen (Betreuen, bis zu seinem Tode (5. Mai 1821). Seine (Bebeine wurden spter nach Paris gebracht und in der Invalidenkirche bestattet. 6. Der Deutsche Bund. Ruch die verwandten Napoleons muten ihre Throne verlassen. Die frhern Herrscher erhielten ihre Lnder zurck. Frankreich kam wieder an Ludwig Xviii. Rue (Eroberungen, die es seit dem Rusbruche der groen Revolution gemacht hatte, mute es herausgeben. Preußen erhielt an neuen Lndern die Hlfte des Knigreichs Sachsen und die schne Rheinprovinz, wogegen es einen Teil seiner ehemaligen polnischen Besitzungen aufgab. Das deutsche Kaisertum wurde nicht wieder aufgerichtet. Rn Stelle des alten Reiches trat der Deutsche Bund, zu dem sich alle deutschen Staaten vereinigten, 39 an der Zahl. Die Fürsten Europas aber, voran die Kaiser von Rußland und sterreich und der König von Preußen, eingedenk der gewaltigen Begebenheiten, die sich in den letzten Jahren ereignet hatten, schlssen eine feierliche Verbrderung, die heilige Rllianz". Sie gelobten, gem der heiligen Schrift als Brder einander zu lieben, sich als Glieder derselben christlichen Familie anzusehen, die Religion zu schtzen, Frieden und Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten und Vter ihrer Völker zu sein.

5. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 141

1907 - Leipzig : Hirt
Kaiser Wilhelm Ii. 141 hundert Jahren bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zu Rußland weiter pflegen, da er, soviel an ihm liege, Frieden mit allen auswrtigen Staaten halten wolle. Die Erffnung des preuischen Landtages. Am 27. Juni 1888 erffnete König Wilhelm gleichfalls in feierlicher Weise den Landtag der Preuischen Monarchie und leistete dabei den Eid auf die Verfassung des Knigreiches. In der Erffnungsrede heit es: Ich gelobe, da Ich die Verfassung des Knigreiches fest und nn-verbrchlich halten und in bereinstimmung mit derselben und den Gesetzen regieren will, so wahr Mir Gott helfe!" Im weitern Verlaufe feiner Rede erklrte der König, da er die Rechte des Volkes ebenso wie die des Knigs achten und wahren wolle. Dann fuhr er fort: Dem Vorbilde Meiner erhabenen Ahnherren folgend, werde Ich es jederzeit als eine Pflicht erachten, allen religisen Bekenntnissen in Meinem Lande bei der freien Ausbung ihres Glaubens Meinen kniglichen Schutz angedeihen zu lctffen. In bewegter Zeit habe Ich die Pflichten Meines kniglichen Amtes bernommen, aber Ich trete an die Mir nach Gottes Fgung gestellte Aufgabe mit der Zuversicht des Pflichtgefhls heran und halte Mir dabei das Wort des groen Friedrich gegenwrtig, da in Preußen der König des Staates erster Diener ist." Die ersten Reisen des Kaisers. Kaiser Wilhelm ist vor allem bestrebt, die Leiden des Krieges von seinem Volke fernzuhalten. Um die aus-wrtigen Fürsten von feinen friedlichen Absichten persnlich zu ber-zeugen, hat er gleich nach seinem Regierungsantritte beschwerliche Reisen zu ihnen unternommen. Zuerst fuhr er zur See nach Petersburg zum Kaiser von Rußland. In Rußland bestand eine Partei, die Deutschland feindlich gesinnt war und durch ihre Zeitungen die Meinung verbreitete, der junge deutsche Kaiser wolle den Krieg mit Rußland. Der persnliche Besuch des Kaisers am russischen Hose hat dem russischen Volke gezeigt, da diese Zeitnngs-Nachrichten Verleumdungen waren. Dann begab er sich nach Stockholm zum Könige Oskar von Schweden. Dieser ist ein langjhriger Freund der kaiserlichen Familie und hatte den Kaiser Friedrich noch zwei Tage vor seinem Tode in Potsdam besucht. Von Stockholm fuhr der Kaiser nach Kopenhagen zum Könige von Dnemark. Wegen des Verlustes von Schleswig-Holstein waren die Dnen den Preußen noch immer nicht freundlich gesinnt. Der Besuch des mchtigen Kaisers bei dem Könige des kleinen Jnselreiches hob die

6. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 67

1907 - Leipzig : Hirt
1. Preußen und sterreich. 67 Sie wurde gesalbt und mit dem Mantel des h. Stephan bekleidet, seine Krone wurde ihr aufs Haupt gesetzt. Auf dem Throne sitzend nahm sie die Hui-diguug der ungarischen Magnaten entgegen. Dann ritt sie auf schwarzem Rosse den Knigshgel bei Preburg hinan, schwenkte das Schwert nach allen vier Himmelsgegenden, zum Zeichen, da sie gewillt sei, Ungarn gegen jeden Feind zu verteidigen. Der Jubelruf der Menge begleitete die schne Knigin bei dieser Feierlichkeit. In der ungarischen Reichsversammlung erschien sie in kniglichem Schmucke, klagte in bewegten Worten der das Unglck, das ihre Feinde ihren Lndern bereiteten, und wies wirksam auf die groen Verdienste hin, die das Haus Habsburg um Ungarn sich erworben. Der Anblick der schnen, unglcklichen Herrscherin wirkte gewaltig. Im Auflodern ihres ritterlichen Sinnes und Heldenzornes zogen die Ungarn die Sbel und riefen: Leben und Blut fr Ew. Majestt! Wir wollen sterben fr unsere Knigin Maria Theresia!" Das ungarische Heer stand nun zu ihren Diensten und sicherte ihr Erfolg gegen ihre Feinde. Aus England kam Geld. Der alte Herzog von Marlborough, der mit dem Prinzen Eugen so rhm-voll im Spanischen Erbfolgekriege fr sterreich gekmpft hatte, ging von Haus zu Haus und sammelte 100000 Pfund Sterling bei den Damen des englischen Adels fr Maria Theresia. Das war ein Glck fr sie; denn sterreichs Kriegskasfe war durch die vielen Kriege erschpft. Die Hilfe der Ungarn und Englnder hat ihr den gnstigen Frieden von Aachen erwirkt. Der dritte Schlesische Krieg von 1756 bis 1763. Sieben Jahre des Friedens waren ins Land gegangen. sterreich blhte neu auf. Friedrich Ii. wurde deshalb besorgt um Schlesien. Maria Theresia konnte den Ver-lust dieses Landes nicht verschmerzen. So oft sie einen Schlesier sah, traten ihr Trnen in die Augen. Die Siege Preuens in den beiden ersten Schleichen Kriegen hatten den Neid der europischen Fürsten geweckt. Deshalb waren sie leicht fr ein Bndnis mit Maria Theresia gegen Friedrich zu gewinnen. Auf die Seite sterreichs traten Rußland, Frankreich, Schweden und das deutsche Reichsheer; auf Preuens Seite standen England, Hannover, Braunschweig, Coburg-Gotha und Hessen-Kasfel. Abgesehen von England waren Preuens Verbndete schwach im Vergleich zu den Verbndeten sterreichs. Aber ehe die Feinde gerstet waren, begann Friedrich im Jahre 1756 den dritten Schlesischen oder Siebenjhrigen Krieg. Er fiel in Sachsen ein und besetzte Dresden, schlo das schsische Heer bei Pirna ein, zog dann nach Bhmen und siegte bei Lowositz an der Elbe der die sterreicher. In Sachsen bezog er Winterquartiere, nach-dem er das schsische Heer bei Pirna zur bergabe gezwungen hatte. Das wichtigste Jahr des Krieges war das Jahr 1757. Friedrich rckte in Bhmen ein und siegte bei Prag; darauf wurde er bei Kolin an der Elbe von dem sterreichischen Feldmarschall Daun geschlagen. Durch einen glorreichen Sieg bei Robach in der Provinz Sachsen der die Franzosen und das Reichsheer stellte er die preuische Waffen-ehre wieder her und zog dann nach Schlesien, wo er Daun bei Leuthen 5*

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 12

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 12 — geschrei auf die entsetzten Römer los. Den ganzen Tag hindurch ward gestritten. Hm Abend gelang es den Römern, einen freien Platz zu gewinnen und ein festes Lager aufzuschlagen. Ohne Nahrungsmittel, von den Feinden umringt, verbrannten sie in der Frühe des Morgens alles entbehrliche Gepäck und zogen durch den unwegsamen Wald weiter. Aber das Unwetter dauerte fort, und die Deutschen kämpften mit um so größerem Ungestüm. Noch einmal unterbrach die Nacht den Kampf, noch einmal ward es Morgen. Kein Ausweg, keine Rettung mehr! Huch den Tapfersten entsank der Mut, und Darus tötete sich selbst. Nur wenige seiner Krieger konnten noch entfliehen; alle andern wurden erschlagen oder gefangen. Das ganze große tapfere Römerheer war vernichtet. 4. folgen der Schlacht. Während diedeutfchenthren Göttern Danfcopfer darbrachten für den entscheidenden Sieg, verbreitete die Botschaft von der furchtbaren Schlacht in Rom Trauer und Schrecken. Der Kaiser flugustus legte Trauerkleider an und ließ sich monatelang Haar und Bart wachsen, von Schmerz überwältigt, rief er: „Darus, Darus, gib mir meine Legionen wieder!" Hllgemein herrschte die Furcht, die Deutschen würden wieder in Italien einbrechen, wie zur Zeit der Timbern und Teutonen. (Eilig wurden die größten Rüstungen gemacht, um die Grenzen gegen ihren Hndrang zu verteidigen. Hlleiit diese Besorgnis war unbegründet: Rrmtn dachte nicht daran, auf Eroberungen auszuziehen; er war zufrieden, den vaterländischen Boden von den Feinden befreit zu haben. 5. Hrntins Ende, vergeblich machten die Römer neue versuche, in Deutschland festen Fuß zu fassen. Drusus’ Sohn, Germaniens, drang weit in Deutschland ein und nahm Hrmins Gemahlin Thusnelda gefangen. Hrmin schirmte sein Volk als oberster Führer noch zwölf Jahre nach der Varusschlacht. Hber daß er es unablässig zur (Einigkeit ermahnte, ward ihm zum Verhängnis. „Hrmin strebtnach der Alleinherrschaft", raunten sich seine Gegner zu, und endlich fiel der Held durch Meuchelmord. Das deutsche Volk aber sang seinen Ruhm Jahrhunderte hindurch und feiert ihn noch heute mit Recht alsdeutschlands Be» freier. 3m Teutoburger Walde bei Detmold ist ihm ein großes Denkmal errichtet. 6. Römische Kultur tn Deutschland. Während ihrer Herrschaft in den westlichen deutschen (Bauen haben die Römer an allen wichtigen Verkehrsstraßen Burgen oder befestigte Lager errichtet. So entstanden z. B. die (Drte Köln, Bonn, Koblenz, Trier. Hm Rhein und

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 151

1918 - Leipzig : Voigtländer
Elgern eine Rufstand unterblieb; auch der König mußte das eigenmächtige Unternehmen verurteilen. In Stralsund wurde die Freischar ^on den Feinden eingeschlossen und gefangen genommen, nachdem Achill im Straßenkampfe gefallen war. Die beteiligten Dffiziere ließ Napoleon nach der Festung Wesel bringen und dort erschießen. „Zwei zwei aneinander gefesselt, erwarteten sie stehend und mit unverbundenen Rügen die feindlichen Kugeln; sie brachten ihrem Könige Jj°ch ein hoch und kommandierten dann Feuer! 3m nächsten Augen» Hcke lagen zehn tot am Boden; der elfte war nur am Rrm verendet. (Er riß die Weste auf und rief, auf sein herz deutend: hierher, Grenadiere! Einen Augenblick später hatte auch er ausgelebt." 5. Napoleons Weltherrschaft. Durch die zahllosen (Er* Gerungen hatte Napoleons Reich einen ungeheuern Umfang gewonnen ; fast alle Länder Europas waren in feiner Gewalt. Um Throne den höchsten Glanz zu verleihen, schied er sich von Girier bisherigen Gemahlin, die kinderlos geblieben war, und vermählte sich mit einer Prinzessin aus dem ältesten und vornehmsten 5erricherhaufe, Maria Luise, der Tochter des Kaisers Franz von Erreich. So schien seine Herrschaft unerschütterlich befestigt zu sein. lur das seemächtige England stand ihm noch feindlich entgegen; mit 1 seiner Heeresmacht vermochte er dem stolzen Inselvolke nicht heimkommen. Da suchte Napoleon den hartnäckigen Feind auf andere ^ise zu bezwingen. (Er schloß den englischen Schiffen alle Seehäfen *st Festlandes, um den Handel zu vernichten, auf dem (Englands Achtum und Stärke beruhten. - Was kümmerte ihn der unermeß-ji?e Schaden, den die Stockung des Handels auch den übrigen ändern (Europas bereitete? Sie mußten sich von dem Zwingherrn ^ gefallen lassen. 67. Napoleons 3ug nach Rußland. . Oie große Armee. Selbst das große Rußland fügte sich e!ne Zeitlang Napoleons willen und stellte den Verkehr mit (England K- Rber als der Kaiser Rlexander inne ward, welcher Schaden seinem olke aus dieser Handelssperre erwuchs, sagte er sich von ihr los. Da elchioß Napoleon den Krieg gegen Rußland. (Er stellte das ge» ^ ö^igste Heer auf, das die Idelt je gesehen hatte. Mehr als eine /Qlbe Million Soldaten: Franzosen, Italiener, Deutsche, Holländer, n# Spanier, Portugiesen, zogen unter der Führung des gewal-lqen Kriegsfürsten im Sommer 1812 gen Norden. „Rußlands ver-

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 12

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 12 — schien Armin die Zeit zum Kampfe gekommen. Unter seiner Führung stürzten die Deutschen aus ihren Wäldern mit furchtbarem Schlacht» geschrei auf die entsetzten Römer los. Den ganzen Tag hindurch wird gestritten. Am Abend gelingt es den Römern, einen freien Platz zu gewinnen und ein festes Lager aufzuschlagen. Doch ohne Nahrungsmittel und von den Feinden umringt, verbrennen sie in der Frühe des nächsten Morgens alles entbehrliche Gepäck und ziehen durch den unwegsamen Wald weiter. Aber das Unwetter dauert fort, und die Deutschen fallen mit um so größerem Ungestüm über sie her. Noch einmal unterbricht die Nacht den Kampf, noch einmal wird es Morgen. Kein Ausweg, keine Rettung mehr! Auch den Tapfersten entsinkt der Mut, und Varus tötet sich selbst. Nur wenige seiner Krieger können noch entfliehen; alle andern werden erschlagen oder gefangen. Das ganze große, tapfere Nömerheer ist vernichtet. 4. Folgen der Schlacht. Während die Deutschen ihren Göttern Dankopfer darbrachten für den errungenen herrlichen Sieg, verbreitete die Botschaft von der furchtbaren Schlacht in Rom Trauer und Schrecken. Der Kaiser Augustus legte Trauerkleider an und ließ sich monatelang Haar und Bart wachsen. Von Schmerz überwältigt, rief er: „Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" Allgemein herrschte die Furcht, die Deutschen würden wieder in Italien einbrechen, wie zur Zeit der Cimbern und Teutonen. Eilig wurden die größten Rüstungen gemacht, um die Grenzen gegen ihren Andrang zu verteidigen. Allein diese Besorgnis war unbegründet: Armin dachte nicht daran, auf Eroberungen auszuziehen; er war zufrieden, den vaterländischen Boden von den Feinden befreit zu haben. 5. Armins Ende. Diese Freiheit seinem Volke zu bewahren, das war sein Bemühen, solange er lebte. Vergeblich machten die Römer neue Versuche, in Deutschland festen Fuß zu fassen. Drusus Germanicus drang zwar weit in Deutschland ein und nahm Armins Gemahlin, die heldenmütige Thusnelda, gefangen, aber Armin schirmte sein Vaterland mit starkem Arm. Zwölf Jahre lang war er noch des Volkes oberster Führer und Feldhauptmann. • Da fiel der edle Held durch schmachvollen Meuchelmord. Das deutsche Volk aber sang seinen Ruhm Jahrhunderte hindurch, und die dankbare Nachwelt feiert ihn mit Recht als D e u t s ch l a n d s B e f r e i e r. Im Teutoburger Walde bei Detmold ist ihm jetzt ein großes Denkmal errichtet worden./ . 6. Römische Kultur in Deutschland. Während ihrer Herrschaft in den deutschen Gauen hatten die Römer an allen wichtigen Verkehrs-

10. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 21

1905 - Leipzig : Hirt
2. Das Zeitalter der schsischen Kaiser. 21 Zeittafel der letzten "Karolinger. Ludwig der Deutsche....................848876 Karl der Dicke........................876887 Arnulf von Krnten....................887899 Ludwig das Kind......................899911 Konrab I., der Franke.........911918 Gesamtregierung der Karolinger .... 751911918 2. Das Zeitalter der schsischen Kaiser. Heinrich I. König und Herzge. Konrab I. hatte fein Ziel, die knigliche Gewalt in vollem Umfange, wie Karl der Groe sie besessen, wieberherzu-stellen, nicht erreicht. König Heinrich migte im Hinblick auf den Mierfolg seines Vorgngers seine Ansprche. Seine Ansichten der die Verwaltung des Reiches und der das Verhltnis zwischen dem Könige und den Herzgen waren etwa folgenbe: Jeber Volksstamm orbnet seine Angelegenheiten selbstnbig nach altem Recht und Herkommen. An der Spitze des Stammes steht im Frieden der Herzog, dem die Grafen und Ritter zum Gehorsam verpflichtet finb. Der Herzog schlichtet auf feinen Lanbtagen die Streitigkeiten der Groen und schtzt die Grenzen gegen den einbrechenben Feind. Wie aber die Herzge der die einzelnen Stmme gebieten, so waltet der allen Lanben des Reiches der König, der hchste Richter und Heerfhrer des ganzen Volkes. Das Reich sollte ein Buub der beutfchen Stmme unter der Oberherrschaft des von ihnen erwhlten Knigs sein. Kmpfe. Durch solche Migung erlangte Heinrich die Anerkennung der brigen beutfchen Stmme; benit nur von Franken und Sachsen war er gewhlt worben. Nun konnte er seine Streitmacht gegen die uern Feinde des Reiches wenben. Im Norben gewann er Schleswig von den Dnen zurck, im Westen gelang ihm die Wiebereroberung Loth-ringens, im Osten machte er die Slawen zwischen Elbe und Ober tributpflichtig.x) Seinen glorreichsten Sieg erfocht er gegen die Ungarn. Dieses Volk hatte sich barctn gewhnt, jebes Jahr einen Raubeinfall in das beutsche Laub zu machen. Die Saatfelber wrben verwstet, das Vieh fortgetrieben, die Huser eingeschert und jebe wertvolle Habe mitgenommen. Kein Erbarmen zeigten biefe Feinde gegen die unschulbigen Kinder, kein Erbarmen gegen wehrlose Greise. Frauen und Mbchen wrben gefangen und unter Mihandlungen nach Ungarn gefhrt. Mit den beutfchen Futruppen war gegen die Ungarn nichts auszurichten; benn 3) Diese Kmpfe sind im Jh. Teile im Zusammenhange der Brandenburgisch-preuischen Geschichte dargestellt.
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