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1. Vaterländische Geschichte - S. 88

1909 - Nürnberg : Korn
— 88 — aus Ajaccio auf bor Insel Korsika. Int Frieden zu Campo Formio wurde das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten und Österreich ließ sich dafür unter anderin in einem geheimen Vertrag einen Teil Bayerns versprechen. Wenige Jahre nachher starb Marl Theodor, der letzte Sprosse aus der Neuburger (Sulzbacher) Linie, an einem Schlagfluß in München. Sein Nachfolger wurde der Bruder des inzwischen verstorbenen oben genannten Karl August Maximilian Zoseph Iv. (1799—1825) aus der Linie Zweibrücken. Im Frühlingsmonat (1799) zog der neue Kurfürst, umgeben von seiner Familie, einer anmutsvollen Gattin und blühenden Kindern, in München ein. Mit größerem Jubel wurde nie ein Fürst iu seinem Lande empfangen. Aus deu Reihen der Münchener Bürger trat ein Brauer vor, drückte mit seiner schwieligen Rechten des Fürsten Hand und sagte treuherzig: „Na, Maxl, weil nur du da bist!" Er hatte den Gefühlen des ganzen Volkes Ausdruck gegeben. „Nun haben wir wieder einen Max, nun wird alles gut!" hieß es allgemein. Des Volkes Ver-tranen auf den Herrscher mit dem gütevollen, freundlichen Antlitz bewährte sich auch aufs beste, trotzdem die damalige Zeit eine sehr schlimme war. Noch im Jahre seines Einzuges begann nämlich der zweite Krieg gegen Frankreich; auf der Seite Österreichs, Englands und Rußlands stand auch Bayern. Der Anfang verlief günstig. Als aber Napoleon von Ägypten, das er erobert hatte, zurückgekehrt und zum ersten Konsul ernannt worden war, wendete sich die Sachlage. Er zog gegen die Österreicher, besiegte sie und gewann ganz Oberitalien. Gleichzeitig war der französische General Moreau (sprich Morö) nach Bayern vorgedrungen und hatte München und Landshut eingenommen. Nun kam es zum Frieden. Da Bayern schon so oft von Österreich im Stich gelassen worden war, wendete sich nunmehr der Kurfürst von Österreich ab und schloß sich Frankreich an. Diesem Umstande hatte es das Land zu verdanken, das; es für die verlorene Rheinpfalz so reich entschädigt wurde. Rußland und Frankreich ließen nämlich im Einverständnisse mit Österreich einen Plan ausarbeiten, wie die deutschen Fürsten für erlittene Gebietsverluste entschädigt werden sollten. Dieser Plan wurde vom Reichstag zu Regensburg 1803 (25. Febr.) angenommen. Dadurch kamen unter andern: an Bayern die Bistümer Bamberg, Würzburg, Freising und Augsburg, Teile der Bistümer Eichstätt und Possau, 13 Abteien und 16 Städte, darunter Dinkelsbühl, Rothenburg o. T., Weißenburg, Windsheim, Schweinfurt, Kaufbeuren, Kempten, Memmingen, Nördlingen. Auch die sämtlichen Klöster mit ihren Gebieten fielen dem Staate zu. Das nannte man „Säkularisation". Der Kurfürst Bayerns wendete nach dem Friedensschlüsse der innern Wohlfahrt seines Landes alle Aufmerksamkeit zu. Auch die Volksschulen wurden verbessert. Zum Schutze vor den Blattern wurde die Impfung eingeführt. Die Militärpflicht wurde auf alle männlichen Untertanen

2. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

3. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 84

1877 - Nürnberg : Korn
— 84 — 6. Im Jahre 1810 fügte Napoleon Holland und bett nordwestlichen Theil Deutschlands bis Lübeck zu Frankreich, wobei der Herzog von Olbenburg, ein Verwanbter des russischen Kaisers, sein Land verlor. Dies führte in Rnß-lanb eine große Verstimmung und ein Hinneigen zu Eng-lanb herbei, und Napoleon beschloß baraus, Ruß lanb zu bekriegen. Eine halbe Million Krieger aus den verschiebensten Länbern Europas, auch Obstreicher und Preußen, überschritten im Juni 1812 die russische Grenze und brangen bis Moskau vor. Als aber diese Stadt, von den Russen angezünbet, verlassen werben mußte, begann das Unglück der „großen Armee". Dieselbe mußte im Winter den Rückzug antreten und ging größtenteils zu Grunbe. Napoleon hatte zuletzt nur noch 8000 Mann! Da eilte er nach Paris, um ein neues Heer zu bilben. Jnbessen brach aber ein Sturm los, der ihn zu Boben schmetterte. 7. Der preußische General Iork hatte beim Rückzug der großen Armee aus Rufelanb den kühnen Schritt gewagt, auf eigene Verantwortung hin sein Heer von 14000 Mann für neutral zu erklären. Obgleich bies Friedrich Wilhelm, der in Berlin von Feinben umgeben war, nicht billigen bürste, so ries boch der Helbenmuth Aork's den größten Beifall hervor, und ganz Deutschland) erhob sich zur Befreiung von Napoleon. Der preußische König ging im Januar 1813 nach Breslau, wo er (3. Febr.) den Ausruf zur freiwilligen Bewaffnung erließ, beren Zweck nicht bestimmt gesagt, aber von jebem Patrioten (Vaterlanbsfreunb) verstauben würde. Da ertönten die Freiheitslieber von Arnbt, Körner, Rudert u. A., und „der heilige Krieg" begann. Am 28. Februar 1813 schloß Friedrich Wilhelm ein Bünbniß mit Alexanber von Rufelanb, und ihre vereinigten Heere kämpften aufs tapferste. Nun schlossen sich ihnen auch die Fürsten von England und Schweden an, so daß

4. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 49

1877 - Nürnberg : Korn
— 49 — brannt — 1415. Ein gleiches Schicksal traf Hussens Freund Hieronymus von Prag. Die Hussiten begannen jetzt einen erbitterten Kampf. Unter ihrem Anführer Ziska (Schischka) schlugen sie alle feindlichen Heere zurück und verheerten die Nachbarländer Böhmens, namentlich Sachsen. Als sie aber selbst uneinig wurden, brachte man sie durch einige Zugeständnisse zur Ruhe (1434). Aehnlich wie Hnß in Böhmen, predigte der Mönch Savonarola in Italien, und auch er starb auf dem Scheiterhaufen (1498). 23. Blick auf das Ausland. 1. Zwischen Frankreich und England entspann sich im 14. Jahrhundert ein Krieg, der mit Unterbrechungen bei 100 Jahre dauerte. Die englischen Könige, die zugleich Herzoge von der Normandie waren, erhoben mehrmals Ansprüche aus den französischen Thron und machten auch Eroberungen in Frankreich. Besonders hart bedrängt war Karl Vii., der von den Engländern und Burgundern vereint bekämpft wurde. Schon hatten diese den größten Theil Frankreichs erobert, da trat 1429 eine begeisterte Jungfrau, Johanna d'arc, von Domremi in Lothringen, auf und führte die Franzosen zu großen Siegen. Sie erwirkte die Befreiung der Stadt Orleans (Orleang), nach welcher sie gewöhnlich genannt wird, und führte den König zur Krönung nach Reims (Rangs). Als sie aber in Gefangenschaft gerieth, ward sie als Zauberin verbrannt. Im Jahre 1435 trennten sich die Burgunder von den Engländern, und diese mußten bald auf ihre Eroberungen in Frankreich verzichten. 2. Auch im Osten Europas waren damals sehr wichtige Kämpfe entstanden. Es erschienen hier von Kleinasien aus die Türken oder Osmanen, eroberten (1361) Adrianopel und setzten sich im Süden des oströmischen Reiches fest. Sie würden dies auch sehr bald gänzlich vernichtet haben, wenn sie nicht mit dem Mongolensürsten Timur Solger, Erg. des Geschichtsunterrichts. 4

5. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 233

1914 - Nürnberg : Korn
233 Nachdem aber der Kaiser mit den italienischen Städten zu Kon- stanz Frieden geschlossen hatte, lud er den widerspenstigen Hein- rich vor sein Gericht, und da er nicht erschien, wurde er geächtet und sollte aller seiner Lehen verlustig gehen. Nach langem Wi- derstand mußte er sich unterwerfen. Zu Erfurt warf er sich vor dem Kaiser demütig nieder, umfaßte seine Kniee und erflehte seine Gnade. Diese wurde ihm auch zuteil; doch verlor er seine beiden Herzogtümer Bayern und Sachsen und wurde auf drei Jahre verbannt. So war endlich Friede im Reich. Dasselbe umfaßte außer dem ganzen jetzigen Deutschland mit Ausschluß eines Teils von Schlesien, Pommern und Preußen noch folgende Länder: Deutsch- Österreich, ganz Holland und Belgien, das französische Lothringen, die ganze Schweiz, das burgundische Königreich mit Savoyen, Piemont und der Provence (Prowanß), ganz Italien bis an die Grenzen von Neapel. Auch auf die benachbarten Völker erstreckte sich Friedrichs Einfluß und jeder Deutsche freute sich über die Höhe, zu welcher sein Vaterland sich erhoben hatte. Da erscholl plötzlich die Nachricht, Sultan Saladin habe Jerusalem erobert. In der ganzen Christenheit verbreitete sich ein unermeßlicher Jammer. Alles geriet in Bewegung um das Grab des Erlösers den Ungläubigen wieder zu entreißen. Die Könige von England und Frankreich nahmen mit vielen ihrer Großen das Kreuz. Auch Friedrich, obwohl im 68. Jahre stehend, machte sich aus mit einem gewaltigen Heere. Nach unsäglichen Müh- seligkeiten kamen sie endlich zur Stadt Jkonium in Kleinasien. Von allen Seiten drangen hier die Türken auf das deutsche Heer ein und schon fing dasselbe an zu weichen. Da rief der greise Kaiser mit lauter Stimme und durch seinen Heldenmut wunder- bar verjüngt: „Warum zögert ihr? Weshalb seid ihr nieder- geschlagen? Gottlob, daß die Feinde endlich eine Schlacht wagen. Um den Himmel mit eurem Blute zu gewinnen verließet ihr euer Vaterland; jetzt ist die rechte Zeit. Folget mir! Christus herrscht, Christus siegt!" Mit diesen Worten sprengte er in die Feinde, ermutigt folgten ihm die Seinen und schlugen die Türken in die Flucht. In diesem Augenblick gewahrte man die christ- lichen Fahnen auf den Türmen von Jkonium. Herzog Friedrich, des Kaisers Sohn, hatte die Stadt erobert. Mit großer Freude empfing der siegreiche Kaiser seinen siegreichen Sohn. Die Tür- ken baten um Frieden und störten das Heer nicht weiter, das nun glücklich Seleucia in Cilicien erreichte. Als man aber beim Aufbruch von dieser Stadt über den Seleph setzte und der Kaiser

6. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

7. Präparationen für den Geschichts-Unterricht in der Volksschule - S. 211

1912 - Nürnberg : Korn
— 211 — C. Begründung des Grundgedankens. „Einer für alle, alle für einen." V. Stufe. a) Der treue Untertan. Erzählung von E. M. Arndt. b) Andreas Hofer. Von I. Mosen. Dkl Billild mit Moskau. (181t) Veranschaulichungsmittel: Napoleon auf der Flucht nach Rußland. — Mit Mann und Roß und Wagen. Gem. v. Arthur Kampf. I. Stufe. 1. Welches war schon zur Zeit Napoleon I. das größte Reich in Europa? 2. Welches war dagegen damals das mächtigste? 3. Ob wohl der französische und russische Kaiser immer gut sich ver- tragen haben? Ii. Stufe. 1. A. Erzählung. Napoleon haßte die Engländer; darum verbot er den Handel mit englischen Waren. Ganz Europa gehorchte ihm, nur nicht der Kaiser Alexander von Rußland. In den russischen Häfen fuhren die Schiffe mit englischen Waren ungestört aus und ein wie zuvor. Da ließ Napoleon heimlich Lebensmittel und Pferde in ungeheurer Menge an die russische Grenze bringen und ein großes Heer von 600000 Mann dort aufstellen. An einem Junimorgen des Jahres 1812 ritt er am Njemen auf und ab; bis zum Abend waren drei Brücken gebaut, und nachts zog er mit seinen Soldaten hinüber nach Rußland. Der Zug ging durch eine endlose Ebene. Tagelang sah man nichts als verwüstete Getreidefelder; wochenlang ging der Weg durch ungeheure Wälder. Nur selten erblickte man ein ärmliches Dörslein oder ein einsames Schloß. Zudem regnete es ohne Aufhören und die Kanonen versanken auf den schlechten Wegen. Auch der Hunger stellte sich ein. Endlich erblickte der Kaiser die erste größere Stadt. Aber auf den Straßen und in den Häusern war es totenstill wie in einem Kirchhof; alle Leute waren entflohen. Jetzt kam der Herbst; das Wetter wurde kälter und regnerischer. Die Generale rieten daher dem Kaiser, in der Stadt zu überwintern und Lebensmittel und andere Vorräte aufzuspeichern. Neugestärkt könne man dann im nächsten Frühjahr den Krieg beenden. Doch der Kaiser hörte in seinem 14*

8. Präparationen für den Geschichts-Unterricht in der Volksschule - S. 250

1912 - Nürnberg : Korn
— 250 — gaben sich die Franzosen selbst in ihrem Stolze? 2. Welches Volk zeichnete sich aber im Jahre 1866 besonders aus? Wodurch? Inwiefern wurde Preußen obendrein auch noch bedeutend vergrößert? Was empfanden darum die Franzosen gegen Preußen? Wozu hatten sie in ihrem Neide wohl sogar Lust? Auf wessen Hilfe rechneten sie dabei? Warum a) auf Österreich? b) auf die süddeutschen Fürsten? 3. Aber Preußen wollte auch ein deutsches Reich gründen. Wer hätte dann im Kriege den Preußen auf jeden Fall helfen müssen? Das wollten aber die Franzosen verhindern. Wann mußten sie also den Krieg mit Preußen noch anfangen? Nun wollen wir sehen, wie sehr sich die Franzosen davon übereilt haben. Ii. Stufe. 1. A. Erzählung. Im Jahre 1870 wählten die Spanier den Prinzen Leopold von Hohenzollern zu ihrem Könige. Allein der französische Kaiser Napoleon Iii. wollte nicht zugeben, daß ein Verwandter des Königs Wilhelm von Preußen sein Nachbar werde. Da gab Leopold nach und verzichtete auf die Königskrone. Aber Napoleon war damit noch nicht zufrieden. Als König Wilhelm eines Morgens in Bad Ems spazieren ging, begegnete ihm im Garten der französische Botschafter Benedetti. Der König reichte ihm freundlich die Hand, und beide gingen eine Weile mitsammen und redeten über Spanien. „Der Prinz hat verzichtet," sagte Wilhelm; „nun können Sie ohne Sorge sein." Benedetti antwortete: „Würden Sie dem Kaiser Napoleon nicht auch versprechen, niemals mehr eine solche Thronbewerbung zu erlauben?" Da antwortete der König: „Es ist unmöglich soweit zu gehen. Ein solches Verlangen weise ich ein für allemal zurück!" Unwillig wandte er dem zudringlichen Franzosen den Rücken und ging davon. Als dies in Paris bekannt wurde, zogen Scharen von Menschen durch die Straßen und schrien: „Krieg mit den Preußen! Nach Berlin!" Auch die Kaiserin Eugenie redete Napoleon zu und sprach: „Dein Thron fällt in den Staub!" Da willigte der Kaiser ein und erklärte dem Könige Wilhelm am 17. Juli 1870 den Krieg. B. Betrachtung der Bilder. 2. A. Erklärung, a) Der erste Scheingrund zum Kriege.

9. Die Neuzeit - S. 194

1907 - Nürnberg : Korn
— 194 — durchtönte. Jetzt ritt Napoleon an die Regimenter, durchblickte die Reihen, sprach mit den Soldaten und den Offizieren und sprengte wieder vor die Mitte jedes Regimentes. Dahin folgten ihm die, welche er selbst auserlesen hatte. Dann rief ein Adjutaut mit lauter Stimme den Namen und das Avancement eines jeden ans und schwang den Degen. Und der Wirbel der Trommeln, die schmetternde Feldmusik, der abermalige Jubel der Soldaten fielen ein. Diese wiederholte, wahrhaft große Szene machte einen unbeschreiblichen Eindruck auf jeden, der sie sah und hörte. In der Stadt Tilsit mitten im Njemen hatte Napoleon ein breites Floß zimmern und verankern lassen. Daranf war ein Pavillon gebaut; seine zwei Eingänge führten nach den beiden Ufern. Der französische und der russische Adler prangten über den Türen und auf den Fahnen, die oben flatterten. Der Tag war trüb und düster; graue Regenwolken zogen langsam über den Himmel. Von den entgegengesetzten Ufern fuhren Napoleon und der russische Kaiser Alexander zu gleicher Zeit mit ihren Schiffen ab. Aber die Matrosen Napoleons ruderten schneller. Er stieg zuerst aus und trat in das Zelt; rasch öffnete er die Türe für Alexander und bot ihm die Hand zum Gruß. „Ich hasse die Engländer eben so sehr wie Sie," sagte der russische Kaiser „und ich werde Ihnen bei allem helfen, was Sie gegen England tun." — „Wenn das so ist," antwortete Napoleon, „so ist der Friede geschlossen." Nun schmeichelte er der Eitelkeit des Zaren. „Mit solchen Soldaten," sagte er, „könnte man die Welt erobern. Einigen wir uns, wir beide allein! In einer Stunde können wir die Dinge weiter bringen als unsere Minister in vielen Tagen. Einigen wir uns, und wir können das Größte tun, was unsere Zeit kennt. Im Kriege gegen Frankreich verschwendet Rußland seine Kräfte umsonst." Ihre Heere waren an beiden Ufern aufgestellt. Dort stand im strömenden Regen mitten unter russischen Offizieren auch König Friedrich Wilhelm von Preußen, in feinen russischen Mantel gehüllt. Das Gespräch dauerte ganze zwei Stunden, eine peinvolle Zeit für ihn. Aber er blieb da, um den Ausgang zu erwarten und vielleicht etwas über fein Schicksal zu erfahren. Als Alexander zurückkam, stieg er bei ihm ans Land und erzählte ihm von der Unterredung. Er konnte nicht genug rühmen, welch außerordentlichen Eindruck Napoleon aus ihn gemacht habe; zugeknöpft und kalt sei er, aber höflich. Am nächsten Tage war die zweite Zusammenkunft: Der Friede ;u Tm. (1807.)

10. Die Neuzeit - S. 184

1907 - Nürnberg : Korn
184 — „Es lebe der Kaiser!" riefen die Soldaten und marschierten vorwärts. Unten im Tal wurden die Russen an einen See hingedrängt, Sie wollten über das Eis gehen, das erst seit einigen Tagen gefroren war. Da ließ der Kaiser 20 Kanonen dahin fahren. „Soll man sie zusammenschießen?" fragte ein Marschall. „Man muß sie vernichten," antwortete der Kaiser. Die Kanonen wurden auf die Teiche gerichtet. Das Eis zerbrach. Ganze Kompagnien schwammen im kalten Wasser oder versanken. Noch am andern Tage hörte man ihr Schreien und Jammern auf den Eisschollen. In der Nacht hatte Napoleon sein Hauptquartier im Dorfe Austerlitz. Einige Tage hernach ritt er ins Biwak zu feinen Vorposten. Dort bei einer Mühle kam Franz Ii., der Kaiser von Österreich, zu ihm und bat um den Frieden. „Ich empfange Sie in dem einzigen Palaste, den ich feit 2 Monaten bewohne," sagte Napoleon; er zeigte auf die mit Stroh gedeckte Hütte und führte ihn zum Wachtfeuer. „Sie wissen so guten Vorteil aus dieser Wohnung zu ziehen," antworte Franz „daß sie Ihnen gefallen muß." Napoleon fing sogleich an von den Engländern zu reden, die ihm vor ein paar Tagen alle feine Kriegsschiffe zusammengeschossen hatten. „Frankreich," sagte er, „ist bei seinem Streit mit England in vollem Rechte. Die Engländer sind Kaufleute; sie setzen das Festland in Flammen, um sich den Welthandel zu sichern." Und nun hielt er vor allen seinen Offizieren dem Kaiser eine lange Strafpredigt, weil er ihn mit den Russen und Engländern angegriffen habe. Als Kaiser Franz von der langen Unterredung zurückkam, sprach er nach langem Schweigen in heftigem Zorn: „Jetzt, da ich ihn gesehen habe, jetzt kann ich ihn gar nimmer leiden." Mitten in der Nacht um 1 Uhr traf Napoleon in München ein. Am Neujahrstage 1806 morgens um 10 Uhr ritt der Landesherold mit der Bürgerwehr durch die Straßen. Die Trompeten schmetterten, die Pauken dröhnten dazwischen und die Leute drängten sich heran und horchten auf die laute Stimme, die über ihre Köpfe wegrief, daß Herr Maximilian Joseph nun König fei. Am Abend wurde die ganze Stadt beleuchtet. Bei Hof war großes Konzert, dem auch Napoleon mit der Kaiserin beiwohnte. König Max und viele andere deutsche Fürsten schlossen mit Napoleon den Rheinbund; als nun so viele Länder sich vom deutschen Reiche trennten, legte Franz die deutsche Kaiserkrone nieder. Napoleon war wieder in Paris. Ein Beamter überreichte ihm mehrere Medaillen, die der Kaiser zum Andenken an die Schlacht von Austerlitz hatte prägen lassen. Auf der Rückseite sah man den französischen Adler, wie er den englischen Leoparden würgt. „Was soll das bedeuten ?“
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