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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 4

1861 - Eisleben : Reichardt
4 Möchte doch ein eifriges Studium der Geschichte unsers herrlichen Vaterlandes schon in die jungen Herzen deutscher Knaben den freudigen Entschluß pflanzen, der- einst auch mit fortzubauen an dem hohen Dome deutscher Ehre und denselben, wo es sein muß, mit Gut und Blut zu schirmen, wie es die Väter gethan! Eis leben den 26. Juni 1861. Per Versager.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 12

1861 - Eisleben : Reichardt
12 622—632 Muhamed gründet ein neues Reich in Ara- bien. J ?/, M. in Mecka geb., aus dem Stamme Koreisch. Han- delsreisen. Wittwe Kadidscha. Reue Religion: Islam, d. i. gläubige Ergebung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen iv- Gott, und Muhamed ist sein Prophet."^) Am 15 Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina ^ * /y 1 \ (Hedschra, mohamed. Zeitrechnung). 630 Erobe- rung von Mecka, 631 Angriff auf das byzanti- nische Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.a) Der Koran. Sekten der Schiiten (Aliten) und S u n i t e n. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren Abu Be kr (der Schwiegervater des Propheten) und Omar. Dieser eroberte Palästina, Syrien und Persien, während sein Feldherr Amru Ae- gypten unterwarf, d) Bald wurde auch Afrika's Rordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über, wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebel al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig R oder ich verliert die Schlacht bei Leres de la Frontera. Rur in den astu- rischen Gebirgen behauptet sich ein kleines west- goth. Reich. Von hier aus kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern; e) aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdi- nand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitiers. Karls Vater, Pipin von Heristal, war durch den Sieg bei Testri major domus über das ganze Reich geworden. Karl Martell (der Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft und führte glückliche Kriege gegen deutsche Völkerschaften. — Als die Ara- der unter Abderra hinan mit 400,000 Mann von z) Moses und Jesus betrachtete er als seine Vorläufer. a) Dieses und die Kaaba in Mecka Wallfahrtsorte der Muhamedaner. b) Verbrennung der berühmten Bibliothek zu Alexandria. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im Ilten Jahrh. Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 65

1861 - Eisleben : Reichardt
65 Schill, der Bürger Nettelbeck), Graudenz (Cour- biere „König in Graudenz"), Danzig und Sil- be r b e r g. Sachsen tritt dem Rheinbünde bei und wird Kö- nigreich. 1807 Schlachten bei Eilau und Friedland. Der Friede zu Tilsit. Friedr. Wllh. geht nach Preußen und vereinigt sich mit dem russischen Heere. Im Febr. die blutige, aber unentschiedene Schlacht bei Ei lau. Danzig vom tapferen Kalkreuth endlich übergeben. 12. Juni 1807 die Russen u. Preußen bei Fried- land völlig geschla n. Napoleon zieht in Tilsit ein. Im Frieden (9. Juli) vereinigte sich Nap. mit Alexander zur Beherrschung Europa's und Unter- drückung Englands, na) Preußen muß die ganze West- hälfte zwilchen Elbe und Rhein und fast alle früher polnischen Landestheile abtreten, eine ungeheure Kriegs- conrribution zahlen und darf fortan nur 42000 Sol- daten halten, n) Das Großherzogthum Warschau, welches Friedrich August von Sachsen, und das Königreich West- phalen, welches Napoleon's Bruder Hieronymus (Jerome) erhielt, von Napoleon gegründet. Auch Vas von ihm gestiftete Großherzogrh. Berg vergrö- ßert. !8v8 N a p o l e o n macht f eine u Bruder Joseph zum Könige von Spanien, seinen Schwager Murat zum K. v. Neapel. > Joseph spielte eine traurige Rolle. Fortwährende Aufstände der Spanier, siegreiche Züge der Engländer unter Lord Wellington, welcher Portugal er- oberte. Schlachten bei Ta avera (1809) und Sa- lamanca (1812). 1809 Schlachten bei Aspern und Wagram. Andreas Hofer. Der Wiener Friede. Franz I. erklärt den Krieg. Napoleon nimmt Wie n zum zweiten Male, wird aber von Erzh. Karl bei Aspern geschlagen. Bald jedoch siegt er in der biu- m) Die Continentalsperre angeordnet, welcher alle von Nap. abhän- gigen Länder beitreten mußten. n) Edle Haltung der Königin Luise Napoleon gegenüber. 5

4. Die alte Geschichte - S. 15

1861 - Eisleben : Reichardt
15 Die (semitischen) Phönicier waren das älteste Handelsvolk. Erfindungen: Buchstabenschrift, Glas, Purpurfärberei, e) — Religion: Verehrung des Sonnengottes Baal und der Ästarte. Feuergott Moloch mit Menschenopfern. In Tyrus wurde Melkart (Herkules), in Byblus der Blüthengott Ado- nis verehrt. Aelteste Stadt Sidon, von hier aus Tyrus ge- gründet. Kolonien um das ganze Mittelmeer, selbst jenseits der Säulen des Herkules, z. B. Gades in Spanien. Die Fahrten der Phönicier reichten bis zu den Zinninseln bei England (Scilly-Jnseln)k) und Ophir an den Jndusmündungen. 888 Carthago von der Tyr i er in Dido gegrün- det.^) 600 Umschiffung Asrika's im Aufträge des Necho. Sie dauerte zwei Jahre. Welche natürliche Erschei- nung kam im Süden des Aequators den Phöniciern wunderbar vor? 4. Das güdifche Volk.") 2000 Abraham, Stammvater des Volkes.^/ (1625) Moses führt die Kinder Israel aus Aegypten und giebt ihnen am Sinai das göttliche Ge- setz. Vierzigjähriges Herumziehen in der Wüste. (1585) Die Kinder Israel ziehen in Palästina ein. Josua. (1585—1096) Richter über Israel. Theocratie. Gideon, Jephta, Simson, Samuel. — Kämpfe. 1096—1056 Saul, erster König. ^ 1056—1016 David. Hauptstadt Jerusalem. Größte Ausdehnung des Reiches: Vom rothen Meer (Ezeon Geber) bis an den Euphrat. * *) e) Angeblich von einem Hirten entdeckt. Wie? f) Vielleicht sogar bis zur Ostsee; doch können sie den Bernstein (Elektron) auch auf dem Handelswege erworben haben. g) Der Name Byrsa (phönic. Burg, griech. = Fell) gab zu welcher Sage Veranlassung? — Wie starb Dido? *) Wir geben hier nur die nothwendigsten Data, da das Speciellere aus der biblischen Geschichte hinreichend bekannt ist.

5. Die alte Geschichte - S. 17

1861 - Eisleben : Reichardt
17 ober verdrängt. Die Hellenen zerfielen in 4 Stämme: Aeoler, Dorer, Achäer und Ionier. Größere Kultur soll durch Einwanderer in Grie- chenland verbreitet worden sein: (1500)Cecrops aus Sais gründet die Cecropia, die Burg von Athen, und führt Ackerbau ein. Der Phönicier Cadmus gründet die Cadmea, die Burg von Theben. (Buchstabenschrift, Münzen.) Er war ein Sohn des tyrischen Königs Agenor. Seine Schwester war Europa, die von Zeus in Gestalt eines Stiers entführt wurde. Cadmus wollte seine Schwester aufsuchen und kam in Folge eines Orakels i) nach Böotien. Danaus aus Chemmis in Oberägypten wan- dert in Argos ein. Er wich seinem Bruder Aegyptus, welcher 50 Söhne hatte. Diese aber folgten ihm unter dem Vorwände, sich mit seinen 50 Töchtern zu vermählen. Letztere morden ihre jungen Ehemänner, nur Hy- permnestra schonte den ihrigen, den Lynceus. Dieser stieß den Danaus später vom Throne. (1300) Pelops, Sohn des Tantalus,^) aus Lydien, wandert in Pi sa ein. Dadurch, daß erden Oenomaus im Wagenrennen besiegte, 1) gewann er dessen Tochter Hippodamia zur Gattin. Die Söhne des Pelops waren A tr eu s und Thyestes,ra) die des Atreuö Agamemnon und Men elaus (die Atriden), der Sohn des Thyest war Aegisthus, Mörder des Agamemnon. Der Sohn des Agamemnon und der Clytämnestra war Or e 0 e S.n) (1230) Der Argonautenzug. Phrixus und Helle siohen auf einem Widder mit i) Er sollte einer Kuh folgen. Erzähle die Sage von den gesäten Drachenzähnen. k) Erzähle die Frevel desselben und seine Strafe in der Unter- welt. — Seine Tochter war die vor Schmerz versteinerte Niobe. (Beleidigte die Latonas. l) Mit Hülfe des Wagenlenkers Myrtilus. Erzähle dessen Tod. m) Welche Greuelthat beging Atreus gegen die Söhne des Thyest? n) Wie ward Orest ein Muttermörder? 2

6. Die alte Geschichte - S. 26

1861 - Eisleben : Reichardt
26 (unter Tanthippus und Leotychides) die persische Flotte beim Vorgebirge Myeale (in Kleinasien, Samos ge- genüber) vernichtet. Der Kampf fand auf dem Lande statt. 478 Wiederaufbau des zerstörten Athen. Mauern. Auf des Themistocles Betrieb wird es, trotz der Ge- genvorstellungen der Spartaner, mit Mauern umgeben. Befestigung des Piräus. 477 Aristides gibt a l l e n a t f) e n i f d) e n Bürgern, ohne Unterschied der Klassen, gleichen Antheil a n der Verwaltung der Staatsämter. — Pausanias erobert Byzanz. * Der siegreiche Pausanias, Oberfeldherr der griech. Flotte, wurde übermüthig und herrisch, knüpfte sogar verrälherische Verbindungen mit Terxes an. So wur- den die Griechen Sparta abgeneigt und zu Athen hin- gezogen, dessen Flottenfuhrer Aristides und Cimon (des Miltiades Sohn) waren. Einige Jahre später wird Pausanias endlich seiner Verrätherei überführti) und verhungert zu Sparta im Tempel der Athene. 476 Die Hegemonie zur See geht von den Spar- tanern auf die Athener über. Den Spartanern bleibt die L a n d h e g e m o n i e. Die Athener Übernahmen die Verpflichtung, ihre Bun- desgenossen gegen die Perser zu schützen. Diese müs- sen (nach des Aristides Anordnung) jährlich 400 Ta- lentes) aufbringen. Schatzkammer in Delos, spater in Athen selbst. Das Verhältniß der Symmachie (Bun- desgenossenschast) wurde aber bald ein sehr drückendes, und die Steuer auf 600 Talente erhöht. 468 Tod des Aristides. Neben Cimon tritt Periclcs als Volksführer auf. Etwa um dieselbe Zeit starb T h e m i st oe l e s. Durch den Ostraeismus verbannt wird er beschuldigt, an des Pausanias Verrath'theil gehabt zu haben. Deshalb flieht er von Argos zum Ädmet, König der Molosser,!) auch dort nicht sicher zum Könige von Persien, der i) Wodurch erhielten die Ephoren den sichern Beweis seiner Schuld? k) Ein Talent betrug etwa 1500 Thlr. l) Wodurch erregte Themistocles das Mitgefühl des Admet?

7. Die alte Geschichte - S. 27

1861 - Eisleben : Reichardt
27 ihm 3 Städte gibt. Ec starb zu Magnesia, m) Wäh- rend Cimo n an der Spitze der Aristokraten (der uqigxoi) stand, sucht sich Perici es beim Volke (dem dij/xog) beliebt zu machen, z. B. durch Einführung des Theatergeldes und durch Bezahlung des Besuches der Volksversammlungen. Unter ihm Blüthe der Demo- kratie, welche jedoch bald zur Ochlokratie ausartete.— Die Tribute der Bundesgenossen verwendet er zur Verschönerung Athens: Das Parthenon (Tempel der Athene) auf der Acropolis,u) deren Eingang die Propyläen bildeten. (Phidias, berühmter Bild- hauer.) o) Das Obe um, für die musikalischen Auf- führungen an den Panatbenäen. Das These um, prächtiger Tempel des Theseus. 466 Cimon" 6 Doppel si eg über die Perser am Eury m e d o n.x) Nachdem Cimon an der Mündung des Flusses die Flotte besiegt hat, geht er an's Land und schlägt das Landheer der Perser. (Beute; lange Mauern.) 464—453 Dritter messenischer Krieg. Als Sparta durch ein Erdbeben verwüstet und in Schrecken gesetzt war, erheben sich die messenischen Heloten und besetzen Jthome, welches die Spartaner vergeblich belagern. Athen schickt Hilfe, g) welche je- doch auf beleidigende Weise bald wieder weggeschickt wird. 461 Die beleidigten Athener schließen mit Argos und M e g a r a e i n B ü n d n i ß gegen Sparta. Ci- mon verbannt. 458 Athen führt Krieg gegen Corinth, Epidaurus und Aeg ina. Zuerst kündigt Corinth, wegen Megara's Besetzung, Athen den Krieg an. Letzteres siegt in zwei See- m) Nach der gewöhnlichen, doch zweifelhaften Sage soll er sich selbst getobt et haben, um nicht die dem Perserkönig in Betreff Grie- chenlands gemachten Versprechungen erfüllen zu müssen. n) Hier befand sich auch die Kolossal-Statue der Schutzgöttin Athene aus Elfenbein und Gold. (Phidias angeklagt)/ °) Sein Hauptwerk war die 40 Fuß hohe sitzende Statue des Zeus zu Olympia. p) In der kleinasiatischen Landschaft Pamphylien. q) Hierzu hatte namentlich Cimon gerathen, der ,,Lakonenfreund."

8. Geschichte der neuesten Revolution - S. 29

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
29 rief: „Es lebe die Republik!" Eine Fliutensalve krachte zu den Worten, und die Marmorbüste Ludwig Philipp's flog in Stücke. Während also im Thronsaal der Tuilerien die Krone und das Königthum zerbrochen, auf dem Ba- stillenplahe der Thron verbrannt wurde, gingen in dem Sitzungssaal der Deputirtenkammer nicht minder ergreifende Dinge vor. 2. Die Herzogin von Arleans in der Deputirtenkammer. Zckucht und Wusgang Ludwig Uhikpp's. In dem Augenblick, wo das Volk in die Tuilerien zu einer Thür hereindrang, ging eine noch in Wiltwen- trauer gekleidete junge Frau zu einer andern Thür hinaus; sie hielt ein Kind an der Hand; ein anderes Kind trug ein Offizier auf dem Arme nach, der Herzog von Nemours ritt neben her. Diese Frau in Trauer war die Herzogin Helene von Orleans mit ihren beiden Prinzen. Sic schritt eilig, als wollte sie der Revolution den Vorsprung abgewinnen, dem Sitzungssaal der Deputirtenkammer zu. Die Kammer hatte unter Schreck und Verwirrung um l*/2 Uhr die Sitzung eröffnet und sich unter den außerordentlichen Um- ständen für permanent erklärt. Plötzlich verbreitete sich das Gerücht von der Abdankung des Königs zrr Gunsten des Grafen von Paris, unter der Regentschaft der Herzogin von Orleans. Ein Offizier stieg zum Stuhl des Präsi- denten Sa uz et hinauf und flüsterte demselben einige Worte ins Ohr. Sauzet läutete mit seiner Glocke und sagte aufstehend: „Meine Herren, ich melde Ihnen die Ankunft der Herzogin von Orleans." In diesem Augen- blick erschien die Herzogin Helene von Orleans in Beglei- tung des Herzogs von Nemours und ihrer beiden Prinzen, nahm Platz unmittelbar vor der Rednerbühne unterhalb des Präsidentenstuhls und begehrte zu sprechen. Ihr Antlitz war bleich, in ihren Augen glänzten Thränen; aber in ihrer Mutterpflicht, ihrem unschuldigen Sohne nicht ohne Widerstand eine Krone entreißen zu lassen, die ihm von Rechtswegen gebühre, fand sie die Kraft zu einer muthigen und charakterfesten Haltung. Große Angst und Spannung über das, was kommen sollte, war über Aller Gesichter verbreitet. Die Mehrzahl der Deputaten nahm die Erklärung von der Abdankung des Königs und der Regentschaft der Herzogin mit lautem Beifall auf, während die republikanisch gesinnten Abgeordneten der äußersten Linken und die Legi-

9. Geschichte der neuesten Revolution - S. 95

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
- 95 schämen, bei der sich der „Diktator" Werner, der Jude Rosenthal, der Pole Cowetzky und ein paar flüchtige Civil- kommjffäre befanden. In Lörrach wurde Dr. Kaiser an- geblich seiner Gesinnung wegen gefangen genommen und, als er entfloh, vor seinem Hause eine Kanone aufgefahren und seiner wehrlosen Frau von Blenker eine beträchtliche Summe Geldes abgepreßt. Ja, ganze Städte und Dörfer wurden von flüchtigen Banden wegen ihrer „reaktionären" Gesinnung um baares Geld gebrandschatzt. Anr 23. Juli wurde auch die Festung Rastadt, in wel- cher das revolutionäre Regiment a»r längsten gewüthet und alle Sündengreuel groß gezogen hatte, auf Gnade und Un- gnade übergeben, und damit hatte die badische Revolution ihr schmähliches, aber wohlverdientes Ende. Von den Re- bellen wurden 27 standgerichtlich erschossen, eine große An- zahl zu l Ojähriger Zuchthausstrafe verurtheilt, die Zahl der Flüchtlinge aber, die Vaterland und Familie verlassen und in der Fremde in Armuth und Schande herumirren tnußten, betrug über 10,000. Ueberdies war dem Staate und den Privatleuten in Baden durch die Revolution ein Schaden von mehr als 100 Millionen Gulden erwachsen, gesegnete Fluren verwüstet, reiche Dörfer verbrannt worden und es mußte lange dauern, che alle aufgelöste Bande der Ord- nung und des Vertrauens wieder hergestellt und die ins Stocken gerathenen Gewerbe und Geschäfte wieder in Gang gebracht wurden! Fast gleichzeitig mit der badischen Revolution war am 3. bis 9. Mai in Sachsens Hauptstadt Dresden eine Straßcnschlacht mit Barrikaden geliefert worden, gleichfalls angeblich zur Erzwingung der Reichsverfassung, vom auf- gewühlten und vom Erzgebirge aus unterstützten Volke. Auch eine aufständische provisorische Regierung hatte sich gebildet, bei welcher ein flüchtiger demokratischer Russe, Na- mens Bakunin, eine Hauptrolle spielte. Man wollte sogar das königliche Schloß unterminiren und in die Luft sprengen. Auch dort waren es wieder die Preußen, welche die Frevler und Meuterer Niederkämpfen und die Rebellen erdrücken halfen. 10. Niedergang der revolutionären Wewegung. Der Kaiser von Oesterreich selbst war nämlich damals in eigner großer Gefahr und konnte seinen deutschen Bun- desgenossen keine ausreichende Hülfe leisten, indem er in

10. Geschichte der neuesten Revolution - S. 51

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
51 - und proteftirte der Staatsrath gegen diese Gewaltthat. Umsonst erhob sich an demselben und an den folgenden Ta- gen ein bewaffneter Aufstand in der Vorstadt St. Antoine und auf den Boulevards und erschienen einzelne Haufen von Blousenmännern, die mit wildem Hurrah und dem wü- thenden Rufe: „Nieder mit dem Tyrannen! Es lebe die Republik!" durch die Straßen zogen. Der Aufstand wurde mit blutiger Strenge unterdrückt und die im Kampfe ge- fangenen Aufständischen ohne Weiteres auf dem Marsfelde erschossen. Das Volk im Allgemeinen, welches der republi- kanischen Freiheit herzlich müde war und Ruhe um jeden Preis wünschte, betheiligte sich wenig an dem Kampfe und die 80,000 Mann Truppen in Paris blieben dem Präsi- denten treu. Der Staatsstreich war gelungen. Das Land war im Ganzen für denselben. Die Volksabstimmung erfolgte un- ter dem Schrecken vor einer wiederkehrenden Anarchie, unter Anpreisung des Staatsstreichs als einer rettenden That und unter der alle Freiheit der Presse unterdrückenden Herrschaft des Kriegsgesetzes. Sie ergab 772 Millionen Stimmen für den vom Präsidenten vorgelegten Gesetzesentwurf, und nur 650,000 dagegen. Durch ein Dekret vom 10. Januar 1852 wurden alle militärischen und parlamentarischen Be- rühmtheiten, die der neuen Diktatur feindselig sein könnten, des Landes verwiesen, und eine Anzahl Republikaner zur Deportation bestimmt. Die Güter der Familie Orleans wurden, um dieser Dynastie gleichsam die Brücke zur Rück- kehr nach Frankreich abzuschneiden, konfiszirt. Am 14. Januar 1852 wurde die neue Verfassung ver- kündigt. Sie war ähnlich jener des ersten Konsulats vom Jahr 1799. Sie setzte neben dem mit fast diktatorischer Ge- walt ausgerüsteten Präsidenten einen Staatörath ein zur Aus- arbeitung der Gesetze, einen unabsetzbaren Senat von 150 Mitgliedern, aus allen berühmten Männern des Landes ge- wählt und von der Regierung besoldet, zur Erhaltung der Verfassung, und eine gesetzgebende Körperschaft von 262 Mitgliedern, welche auf je 6 Jahre ernannt ist und ohne Debatte die vom Staatsrath vorgeschlagenen Gesetze entwe- der anzunehmen oder zu verwerfeu hat. Mit der Annahme dieser Verfassung warf sich das auf seine Freiheit sonst so eifersüchtige Frankreich dem napoleo- nischen Despotismus wieder in die Arme. Von da bis zum erblichen Kaiserthum war nur noch ein Schritt. Durch 4*
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