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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 45

1861 - Eisleben : Reichardt
45 1(530 Wallenstein's Absetzung.r) Gustav Adolph, Kö- nig von Schweden, landet auf Usedom mit 15000 Mann. Er erschien theils zum Schutz des bedrohten Prote- stantismus, theils um seine Macht zu vergrößern. Pommern u. Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm,s) muß er zwingen, sich ihm anzuschließen.t) Während er noch mit Jo- hann Georg von Sachsen verhandelt, 1631 Eroberung Magdeburg'» durch Tilly. Erstürmung am 10. Mai. Pappen heim's Reiter. Schreckliches Morden, Brand, Plünderung. Zer- störung Magdeburgs bis aus den Dom und etwa 150 Hauser. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 übrig, u) Gustav Adolph gelobt, das Schicksal Magdeburgs an Tilly zu rächen. Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von Gustav Adolph g e sch l a g e n. Zwar wichen die Sachsen den Kaiserlichen, desto tapf- rer die Schweden. Tilly verwundet nach Halle ge- bracht. Jetzt die Sachsen nach Böhmen, G. A. bis an den Rhein. 1632 Tilly fällt am Lech gegen Gustav Adolph, welcher München erobert. Run wendet sich der Kaiser in der Roth wieder an Wallenstein, der nach langem Bitten den Ober- befehl (noch unumschränkter, als früher) übernahm. Schnell wirbt er 40000 Mann. Im befestigten Lager bei Nürnberg vergebens v. G. A. bestürmt. Da plötzlich Wallenstein nach Sachsen. Der Schweden- könig folgt. 16. November Schlacht bei Lützen. Gust. Adolph fällt. Wegen dichten Nebels beginnt die Schlacht erst gegen Mittag. Der kurzsichtige König zu nah an die kaiserl. Reiter. Zwei Schüsse strecken ihn nieder, die Reiter r) Prächtige Hofhaltung auf seinen böhmischen Gütern. s) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzen- bergs. Ungeheures Kriegselend bis zu des Kurfürsten Lode. t) Kanonen vor Berlin aufgefahren. u) Pappenheims Meldung an den Kaiser, seit Lroja's und Jerusa- lems Eroberung sei keine größere Victoria erfahren und erhöret worden.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 4

1861 - Eisleben : Reichardt
4 Möchte doch ein eifriges Studium der Geschichte unsers herrlichen Vaterlandes schon in die jungen Herzen deutscher Knaben den freudigen Entschluß pflanzen, der- einst auch mit fortzubauen an dem hohen Dome deutscher Ehre und denselben, wo es sein muß, mit Gut und Blut zu schirmen, wie es die Väter gethan! Eis leben den 26. Juni 1861. Per Versager.

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 65

1861 - Eisleben : Reichardt
65 Schill, der Bürger Nettelbeck), Graudenz (Cour- biere „König in Graudenz"), Danzig und Sil- be r b e r g. Sachsen tritt dem Rheinbünde bei und wird Kö- nigreich. 1807 Schlachten bei Eilau und Friedland. Der Friede zu Tilsit. Friedr. Wllh. geht nach Preußen und vereinigt sich mit dem russischen Heere. Im Febr. die blutige, aber unentschiedene Schlacht bei Ei lau. Danzig vom tapferen Kalkreuth endlich übergeben. 12. Juni 1807 die Russen u. Preußen bei Fried- land völlig geschla n. Napoleon zieht in Tilsit ein. Im Frieden (9. Juli) vereinigte sich Nap. mit Alexander zur Beherrschung Europa's und Unter- drückung Englands, na) Preußen muß die ganze West- hälfte zwilchen Elbe und Rhein und fast alle früher polnischen Landestheile abtreten, eine ungeheure Kriegs- conrribution zahlen und darf fortan nur 42000 Sol- daten halten, n) Das Großherzogthum Warschau, welches Friedrich August von Sachsen, und das Königreich West- phalen, welches Napoleon's Bruder Hieronymus (Jerome) erhielt, von Napoleon gegründet. Auch Vas von ihm gestiftete Großherzogrh. Berg vergrö- ßert. !8v8 N a p o l e o n macht f eine u Bruder Joseph zum Könige von Spanien, seinen Schwager Murat zum K. v. Neapel. > Joseph spielte eine traurige Rolle. Fortwährende Aufstände der Spanier, siegreiche Züge der Engländer unter Lord Wellington, welcher Portugal er- oberte. Schlachten bei Ta avera (1809) und Sa- lamanca (1812). 1809 Schlachten bei Aspern und Wagram. Andreas Hofer. Der Wiener Friede. Franz I. erklärt den Krieg. Napoleon nimmt Wie n zum zweiten Male, wird aber von Erzh. Karl bei Aspern geschlagen. Bald jedoch siegt er in der biu- m) Die Continentalsperre angeordnet, welcher alle von Nap. abhän- gigen Länder beitreten mußten. n) Edle Haltung der Königin Luise Napoleon gegenüber. 5

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 44

1861 - Eisleben : Reichardt
44 Friedrich V. v o n der Pfalz zum König von Böhmen erwählt. Die Hauptvorkämpfer Friedrichs waren der Mark- graf Friedrich von Baden, der Herzog Chri- stian von Br a unschweig und der als Feldherr be- deutende Graf Ernst von Mansfeld. — Die ka- thol. Liga für Ferdinand. 1620 Friedrich wird auf dem weißen Berge bei Prag g e sck I a g e n und flieht nach H o l I a » d. m) Er und seine Anhänger in die Acht erklärt, welche durch Tilly vollzogen wird. Herzog Maximilian v. Baiern erhält (1623) die pfälzische Kurwürde. (1625) Der durch Tilly bedrohte n i e d e r sä ch si sch e Kreis wählt den König Christian Iv. von Dä- nemark zum Anführer. Albrecht von Wallen stein, Herzog von Fried- Ia n d,n) wirbt auf seine Kosten für den Kaiser ein Heer von 50000 Mann, jedoch unter der Bedingung eines u n b e s ch r ä n k t e n O b e r b e f e h I e s. 1626 W a l l enst e in sch l ä g t d en Grafen v o n M a n s f ei d an der dessauer Brücke, Tilly denkönigchri- stian bei Lutter am Barenberge. Mansfeld wendet sich nach Schlesien und Un- garn, entläßt hier lein Heer, will nach Venedig, stirbt aber im Dorfe Urakowitz bei Z a ra in Dal- matien. o) In demf. Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Verwüstung von Schleswig, Holstein u. Jütland. 1629 Wall enstein, nunmehr auch Herzog von Meck- lenburg,p) belagert Stralsund v ergeb lich.g). Das kaiferl. Restitutionsedikt verlangt die Herausgabe sämmtlicher seit dem passauer Vertrage eingezogenen Kirchengüter. Mit Dänemark war zu Lübeck Friede geschlossen. Wallen sie in bleibt eigenmächtig in Norddeutschland, welches er schrecklich verheert. Da auf Betrieb der Reichsfürsten in) Sein Schwiegervater Jakob I. v. England, Sohn der von Elisa- beth 1587 hingerichteten Maria Stuart, n) Für seine Dienste in den Kriegen des Kaisers damit belohnt, v) Stehend, in kriegerischer Rüstung. p) Die mecklb. Herzöge waren mit Dänemark verbündet gewesen. q) Wallenstein's vermessene Worte?

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 46

1861 - Eisleben : Reichardt
46 über ihn hinweg. Die Schweden unter Bernhard v. Weimar siegen. Pappenheim fällt. Wal- lenstein nach Böhmen, nimmt gegen den Kaiser eine verdächtige Haltung an. An die Spitze der Kriegsführung trat der schwe- dische Kanzler Axel Oxenstiernav) und Bern- hard von Weimar, die sich leider 1636 mit den Franzosen (Kardinal Richelieu, der allmächtige Minister Ludwigs Xiii.) in ein Bündniß einließen. Deutschland schrecklich verheert, besonders durch die Schweden (Horn, Banner, Torstenson). 1634 Wallenftein auf kaiserlichen Befehl in Eger ermordet. Die Schweden bei Rördlingen ge- schlagen. Hier siegte des Kaisers Sohn Ferdinand, vorzüg- lich wegen Uneinigkeit Bernhards v. Weimar und Horns. 1635 Friede zu Prag zwischen dem Kaiser und Sachsen, welchem auch Georg Wilhelm von Brandenburg b e i t r i t t. Jetzt die furchtbarste Verheerung Norddeutschlands durch die Schweden, welche Pommern eingenommen hatten. Dazu noch die Pest. 1637—1657 Kaiser Ferdinand Iii. (1640-1645) D I e Franzosen in S ü d de u t sch l a n d. El- saß erobert. Ihre bedeutendsten Feldherrn Cond« u. Turenne. 1648 Friede zu Osnabrück und Münster.^) Frankreich erhält in diesem westfälischen Frieden Elsaß (mit Ausnahme der freien Reichsstädte, z. B. Straßburgs). Schweden bekommt Vorpom- mern mit Rügen, Wismar, Bremen und Verden. Brandenburg erh. Hinterpom- mern mit Kamin, Magdeburg und Halber- stadt. Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst^ von der Pfalz, muß jedoch die Oberpfalz an Baiern überlassen. v) Verwaltet die Regierung für Gustav Adolphs Tochter Christi ne, welche später dem Thron entsagte und katholisch wurde, v) In Münster wurde nur der Friede zwischen Frankreich und dem deutschen Reiche geschlossen.

6. Die alte Geschichte - S. 17

1861 - Eisleben : Reichardt
17 ober verdrängt. Die Hellenen zerfielen in 4 Stämme: Aeoler, Dorer, Achäer und Ionier. Größere Kultur soll durch Einwanderer in Grie- chenland verbreitet worden sein: (1500)Cecrops aus Sais gründet die Cecropia, die Burg von Athen, und führt Ackerbau ein. Der Phönicier Cadmus gründet die Cadmea, die Burg von Theben. (Buchstabenschrift, Münzen.) Er war ein Sohn des tyrischen Königs Agenor. Seine Schwester war Europa, die von Zeus in Gestalt eines Stiers entführt wurde. Cadmus wollte seine Schwester aufsuchen und kam in Folge eines Orakels i) nach Böotien. Danaus aus Chemmis in Oberägypten wan- dert in Argos ein. Er wich seinem Bruder Aegyptus, welcher 50 Söhne hatte. Diese aber folgten ihm unter dem Vorwände, sich mit seinen 50 Töchtern zu vermählen. Letztere morden ihre jungen Ehemänner, nur Hy- permnestra schonte den ihrigen, den Lynceus. Dieser stieß den Danaus später vom Throne. (1300) Pelops, Sohn des Tantalus,^) aus Lydien, wandert in Pi sa ein. Dadurch, daß erden Oenomaus im Wagenrennen besiegte, 1) gewann er dessen Tochter Hippodamia zur Gattin. Die Söhne des Pelops waren A tr eu s und Thyestes,ra) die des Atreuö Agamemnon und Men elaus (die Atriden), der Sohn des Thyest war Aegisthus, Mörder des Agamemnon. Der Sohn des Agamemnon und der Clytämnestra war Or e 0 e S.n) (1230) Der Argonautenzug. Phrixus und Helle siohen auf einem Widder mit i) Er sollte einer Kuh folgen. Erzähle die Sage von den gesäten Drachenzähnen. k) Erzähle die Frevel desselben und seine Strafe in der Unter- welt. — Seine Tochter war die vor Schmerz versteinerte Niobe. (Beleidigte die Latonas. l) Mit Hülfe des Wagenlenkers Myrtilus. Erzähle dessen Tod. m) Welche Greuelthat beging Atreus gegen die Söhne des Thyest? n) Wie ward Orest ein Muttermörder? 2

7. Die alte Geschichte - S. 26

1861 - Eisleben : Reichardt
26 (unter Tanthippus und Leotychides) die persische Flotte beim Vorgebirge Myeale (in Kleinasien, Samos ge- genüber) vernichtet. Der Kampf fand auf dem Lande statt. 478 Wiederaufbau des zerstörten Athen. Mauern. Auf des Themistocles Betrieb wird es, trotz der Ge- genvorstellungen der Spartaner, mit Mauern umgeben. Befestigung des Piräus. 477 Aristides gibt a l l e n a t f) e n i f d) e n Bürgern, ohne Unterschied der Klassen, gleichen Antheil a n der Verwaltung der Staatsämter. — Pausanias erobert Byzanz. * Der siegreiche Pausanias, Oberfeldherr der griech. Flotte, wurde übermüthig und herrisch, knüpfte sogar verrälherische Verbindungen mit Terxes an. So wur- den die Griechen Sparta abgeneigt und zu Athen hin- gezogen, dessen Flottenfuhrer Aristides und Cimon (des Miltiades Sohn) waren. Einige Jahre später wird Pausanias endlich seiner Verrätherei überführti) und verhungert zu Sparta im Tempel der Athene. 476 Die Hegemonie zur See geht von den Spar- tanern auf die Athener über. Den Spartanern bleibt die L a n d h e g e m o n i e. Die Athener Übernahmen die Verpflichtung, ihre Bun- desgenossen gegen die Perser zu schützen. Diese müs- sen (nach des Aristides Anordnung) jährlich 400 Ta- lentes) aufbringen. Schatzkammer in Delos, spater in Athen selbst. Das Verhältniß der Symmachie (Bun- desgenossenschast) wurde aber bald ein sehr drückendes, und die Steuer auf 600 Talente erhöht. 468 Tod des Aristides. Neben Cimon tritt Periclcs als Volksführer auf. Etwa um dieselbe Zeit starb T h e m i st oe l e s. Durch den Ostraeismus verbannt wird er beschuldigt, an des Pausanias Verrath'theil gehabt zu haben. Deshalb flieht er von Argos zum Ädmet, König der Molosser,!) auch dort nicht sicher zum Könige von Persien, der i) Wodurch erhielten die Ephoren den sichern Beweis seiner Schuld? k) Ein Talent betrug etwa 1500 Thlr. l) Wodurch erregte Themistocles das Mitgefühl des Admet?

8. Die alte Geschichte - S. 27

1861 - Eisleben : Reichardt
27 ihm 3 Städte gibt. Ec starb zu Magnesia, m) Wäh- rend Cimo n an der Spitze der Aristokraten (der uqigxoi) stand, sucht sich Perici es beim Volke (dem dij/xog) beliebt zu machen, z. B. durch Einführung des Theatergeldes und durch Bezahlung des Besuches der Volksversammlungen. Unter ihm Blüthe der Demo- kratie, welche jedoch bald zur Ochlokratie ausartete.— Die Tribute der Bundesgenossen verwendet er zur Verschönerung Athens: Das Parthenon (Tempel der Athene) auf der Acropolis,u) deren Eingang die Propyläen bildeten. (Phidias, berühmter Bild- hauer.) o) Das Obe um, für die musikalischen Auf- führungen an den Panatbenäen. Das These um, prächtiger Tempel des Theseus. 466 Cimon" 6 Doppel si eg über die Perser am Eury m e d o n.x) Nachdem Cimon an der Mündung des Flusses die Flotte besiegt hat, geht er an's Land und schlägt das Landheer der Perser. (Beute; lange Mauern.) 464—453 Dritter messenischer Krieg. Als Sparta durch ein Erdbeben verwüstet und in Schrecken gesetzt war, erheben sich die messenischen Heloten und besetzen Jthome, welches die Spartaner vergeblich belagern. Athen schickt Hilfe, g) welche je- doch auf beleidigende Weise bald wieder weggeschickt wird. 461 Die beleidigten Athener schließen mit Argos und M e g a r a e i n B ü n d n i ß gegen Sparta. Ci- mon verbannt. 458 Athen führt Krieg gegen Corinth, Epidaurus und Aeg ina. Zuerst kündigt Corinth, wegen Megara's Besetzung, Athen den Krieg an. Letzteres siegt in zwei See- m) Nach der gewöhnlichen, doch zweifelhaften Sage soll er sich selbst getobt et haben, um nicht die dem Perserkönig in Betreff Grie- chenlands gemachten Versprechungen erfüllen zu müssen. n) Hier befand sich auch die Kolossal-Statue der Schutzgöttin Athene aus Elfenbein und Gold. (Phidias angeklagt)/ °) Sein Hauptwerk war die 40 Fuß hohe sitzende Statue des Zeus zu Olympia. p) In der kleinasiatischen Landschaft Pamphylien. q) Hierzu hatte namentlich Cimon gerathen, der ,,Lakonenfreund."

9. Geschichte der neuesten Revolution - S. 29

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
29 rief: „Es lebe die Republik!" Eine Fliutensalve krachte zu den Worten, und die Marmorbüste Ludwig Philipp's flog in Stücke. Während also im Thronsaal der Tuilerien die Krone und das Königthum zerbrochen, auf dem Ba- stillenplahe der Thron verbrannt wurde, gingen in dem Sitzungssaal der Deputirtenkammer nicht minder ergreifende Dinge vor. 2. Die Herzogin von Arleans in der Deputirtenkammer. Zckucht und Wusgang Ludwig Uhikpp's. In dem Augenblick, wo das Volk in die Tuilerien zu einer Thür hereindrang, ging eine noch in Wiltwen- trauer gekleidete junge Frau zu einer andern Thür hinaus; sie hielt ein Kind an der Hand; ein anderes Kind trug ein Offizier auf dem Arme nach, der Herzog von Nemours ritt neben her. Diese Frau in Trauer war die Herzogin Helene von Orleans mit ihren beiden Prinzen. Sic schritt eilig, als wollte sie der Revolution den Vorsprung abgewinnen, dem Sitzungssaal der Deputirtenkammer zu. Die Kammer hatte unter Schreck und Verwirrung um l*/2 Uhr die Sitzung eröffnet und sich unter den außerordentlichen Um- ständen für permanent erklärt. Plötzlich verbreitete sich das Gerücht von der Abdankung des Königs zrr Gunsten des Grafen von Paris, unter der Regentschaft der Herzogin von Orleans. Ein Offizier stieg zum Stuhl des Präsi- denten Sa uz et hinauf und flüsterte demselben einige Worte ins Ohr. Sauzet läutete mit seiner Glocke und sagte aufstehend: „Meine Herren, ich melde Ihnen die Ankunft der Herzogin von Orleans." In diesem Augen- blick erschien die Herzogin Helene von Orleans in Beglei- tung des Herzogs von Nemours und ihrer beiden Prinzen, nahm Platz unmittelbar vor der Rednerbühne unterhalb des Präsidentenstuhls und begehrte zu sprechen. Ihr Antlitz war bleich, in ihren Augen glänzten Thränen; aber in ihrer Mutterpflicht, ihrem unschuldigen Sohne nicht ohne Widerstand eine Krone entreißen zu lassen, die ihm von Rechtswegen gebühre, fand sie die Kraft zu einer muthigen und charakterfesten Haltung. Große Angst und Spannung über das, was kommen sollte, war über Aller Gesichter verbreitet. Die Mehrzahl der Deputaten nahm die Erklärung von der Abdankung des Königs und der Regentschaft der Herzogin mit lautem Beifall auf, während die republikanisch gesinnten Abgeordneten der äußersten Linken und die Legi-

10. Geschichte der neuesten Revolution - S. 95

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
- 95 schämen, bei der sich der „Diktator" Werner, der Jude Rosenthal, der Pole Cowetzky und ein paar flüchtige Civil- kommjffäre befanden. In Lörrach wurde Dr. Kaiser an- geblich seiner Gesinnung wegen gefangen genommen und, als er entfloh, vor seinem Hause eine Kanone aufgefahren und seiner wehrlosen Frau von Blenker eine beträchtliche Summe Geldes abgepreßt. Ja, ganze Städte und Dörfer wurden von flüchtigen Banden wegen ihrer „reaktionären" Gesinnung um baares Geld gebrandschatzt. Anr 23. Juli wurde auch die Festung Rastadt, in wel- cher das revolutionäre Regiment a»r längsten gewüthet und alle Sündengreuel groß gezogen hatte, auf Gnade und Un- gnade übergeben, und damit hatte die badische Revolution ihr schmähliches, aber wohlverdientes Ende. Von den Re- bellen wurden 27 standgerichtlich erschossen, eine große An- zahl zu l Ojähriger Zuchthausstrafe verurtheilt, die Zahl der Flüchtlinge aber, die Vaterland und Familie verlassen und in der Fremde in Armuth und Schande herumirren tnußten, betrug über 10,000. Ueberdies war dem Staate und den Privatleuten in Baden durch die Revolution ein Schaden von mehr als 100 Millionen Gulden erwachsen, gesegnete Fluren verwüstet, reiche Dörfer verbrannt worden und es mußte lange dauern, che alle aufgelöste Bande der Ord- nung und des Vertrauens wieder hergestellt und die ins Stocken gerathenen Gewerbe und Geschäfte wieder in Gang gebracht wurden! Fast gleichzeitig mit der badischen Revolution war am 3. bis 9. Mai in Sachsens Hauptstadt Dresden eine Straßcnschlacht mit Barrikaden geliefert worden, gleichfalls angeblich zur Erzwingung der Reichsverfassung, vom auf- gewühlten und vom Erzgebirge aus unterstützten Volke. Auch eine aufständische provisorische Regierung hatte sich gebildet, bei welcher ein flüchtiger demokratischer Russe, Na- mens Bakunin, eine Hauptrolle spielte. Man wollte sogar das königliche Schloß unterminiren und in die Luft sprengen. Auch dort waren es wieder die Preußen, welche die Frevler und Meuterer Niederkämpfen und die Rebellen erdrücken halfen. 10. Niedergang der revolutionären Wewegung. Der Kaiser von Oesterreich selbst war nämlich damals in eigner großer Gefahr und konnte seinen deutschen Bun- desgenossen keine ausreichende Hülfe leisten, indem er in
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