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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 4

1861 - Eisleben : Reichardt
4 Möchte doch ein eifriges Studium der Geschichte unsers herrlichen Vaterlandes schon in die jungen Herzen deutscher Knaben den freudigen Entschluß pflanzen, der- einst auch mit fortzubauen an dem hohen Dome deutscher Ehre und denselben, wo es sein muß, mit Gut und Blut zu schirmen, wie es die Väter gethan! Eis leben den 26. Juni 1861. Per Versager.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 65

1861 - Eisleben : Reichardt
65 Schill, der Bürger Nettelbeck), Graudenz (Cour- biere „König in Graudenz"), Danzig und Sil- be r b e r g. Sachsen tritt dem Rheinbünde bei und wird Kö- nigreich. 1807 Schlachten bei Eilau und Friedland. Der Friede zu Tilsit. Friedr. Wllh. geht nach Preußen und vereinigt sich mit dem russischen Heere. Im Febr. die blutige, aber unentschiedene Schlacht bei Ei lau. Danzig vom tapferen Kalkreuth endlich übergeben. 12. Juni 1807 die Russen u. Preußen bei Fried- land völlig geschla n. Napoleon zieht in Tilsit ein. Im Frieden (9. Juli) vereinigte sich Nap. mit Alexander zur Beherrschung Europa's und Unter- drückung Englands, na) Preußen muß die ganze West- hälfte zwilchen Elbe und Rhein und fast alle früher polnischen Landestheile abtreten, eine ungeheure Kriegs- conrribution zahlen und darf fortan nur 42000 Sol- daten halten, n) Das Großherzogthum Warschau, welches Friedrich August von Sachsen, und das Königreich West- phalen, welches Napoleon's Bruder Hieronymus (Jerome) erhielt, von Napoleon gegründet. Auch Vas von ihm gestiftete Großherzogrh. Berg vergrö- ßert. !8v8 N a p o l e o n macht f eine u Bruder Joseph zum Könige von Spanien, seinen Schwager Murat zum K. v. Neapel. > Joseph spielte eine traurige Rolle. Fortwährende Aufstände der Spanier, siegreiche Züge der Engländer unter Lord Wellington, welcher Portugal er- oberte. Schlachten bei Ta avera (1809) und Sa- lamanca (1812). 1809 Schlachten bei Aspern und Wagram. Andreas Hofer. Der Wiener Friede. Franz I. erklärt den Krieg. Napoleon nimmt Wie n zum zweiten Male, wird aber von Erzh. Karl bei Aspern geschlagen. Bald jedoch siegt er in der biu- m) Die Continentalsperre angeordnet, welcher alle von Nap. abhän- gigen Länder beitreten mußten. n) Edle Haltung der Königin Luise Napoleon gegenüber. 5

3. Die alte Geschichte - S. 17

1861 - Eisleben : Reichardt
17 ober verdrängt. Die Hellenen zerfielen in 4 Stämme: Aeoler, Dorer, Achäer und Ionier. Größere Kultur soll durch Einwanderer in Grie- chenland verbreitet worden sein: (1500)Cecrops aus Sais gründet die Cecropia, die Burg von Athen, und führt Ackerbau ein. Der Phönicier Cadmus gründet die Cadmea, die Burg von Theben. (Buchstabenschrift, Münzen.) Er war ein Sohn des tyrischen Königs Agenor. Seine Schwester war Europa, die von Zeus in Gestalt eines Stiers entführt wurde. Cadmus wollte seine Schwester aufsuchen und kam in Folge eines Orakels i) nach Böotien. Danaus aus Chemmis in Oberägypten wan- dert in Argos ein. Er wich seinem Bruder Aegyptus, welcher 50 Söhne hatte. Diese aber folgten ihm unter dem Vorwände, sich mit seinen 50 Töchtern zu vermählen. Letztere morden ihre jungen Ehemänner, nur Hy- permnestra schonte den ihrigen, den Lynceus. Dieser stieß den Danaus später vom Throne. (1300) Pelops, Sohn des Tantalus,^) aus Lydien, wandert in Pi sa ein. Dadurch, daß erden Oenomaus im Wagenrennen besiegte, 1) gewann er dessen Tochter Hippodamia zur Gattin. Die Söhne des Pelops waren A tr eu s und Thyestes,ra) die des Atreuö Agamemnon und Men elaus (die Atriden), der Sohn des Thyest war Aegisthus, Mörder des Agamemnon. Der Sohn des Agamemnon und der Clytämnestra war Or e 0 e S.n) (1230) Der Argonautenzug. Phrixus und Helle siohen auf einem Widder mit i) Er sollte einer Kuh folgen. Erzähle die Sage von den gesäten Drachenzähnen. k) Erzähle die Frevel desselben und seine Strafe in der Unter- welt. — Seine Tochter war die vor Schmerz versteinerte Niobe. (Beleidigte die Latonas. l) Mit Hülfe des Wagenlenkers Myrtilus. Erzähle dessen Tod. m) Welche Greuelthat beging Atreus gegen die Söhne des Thyest? n) Wie ward Orest ein Muttermörder? 2

4. Die alte Geschichte - S. 26

1861 - Eisleben : Reichardt
26 (unter Tanthippus und Leotychides) die persische Flotte beim Vorgebirge Myeale (in Kleinasien, Samos ge- genüber) vernichtet. Der Kampf fand auf dem Lande statt. 478 Wiederaufbau des zerstörten Athen. Mauern. Auf des Themistocles Betrieb wird es, trotz der Ge- genvorstellungen der Spartaner, mit Mauern umgeben. Befestigung des Piräus. 477 Aristides gibt a l l e n a t f) e n i f d) e n Bürgern, ohne Unterschied der Klassen, gleichen Antheil a n der Verwaltung der Staatsämter. — Pausanias erobert Byzanz. * Der siegreiche Pausanias, Oberfeldherr der griech. Flotte, wurde übermüthig und herrisch, knüpfte sogar verrälherische Verbindungen mit Terxes an. So wur- den die Griechen Sparta abgeneigt und zu Athen hin- gezogen, dessen Flottenfuhrer Aristides und Cimon (des Miltiades Sohn) waren. Einige Jahre später wird Pausanias endlich seiner Verrätherei überführti) und verhungert zu Sparta im Tempel der Athene. 476 Die Hegemonie zur See geht von den Spar- tanern auf die Athener über. Den Spartanern bleibt die L a n d h e g e m o n i e. Die Athener Übernahmen die Verpflichtung, ihre Bun- desgenossen gegen die Perser zu schützen. Diese müs- sen (nach des Aristides Anordnung) jährlich 400 Ta- lentes) aufbringen. Schatzkammer in Delos, spater in Athen selbst. Das Verhältniß der Symmachie (Bun- desgenossenschast) wurde aber bald ein sehr drückendes, und die Steuer auf 600 Talente erhöht. 468 Tod des Aristides. Neben Cimon tritt Periclcs als Volksführer auf. Etwa um dieselbe Zeit starb T h e m i st oe l e s. Durch den Ostraeismus verbannt wird er beschuldigt, an des Pausanias Verrath'theil gehabt zu haben. Deshalb flieht er von Argos zum Ädmet, König der Molosser,!) auch dort nicht sicher zum Könige von Persien, der i) Wodurch erhielten die Ephoren den sichern Beweis seiner Schuld? k) Ein Talent betrug etwa 1500 Thlr. l) Wodurch erregte Themistocles das Mitgefühl des Admet?

5. Die alte Geschichte - S. 27

1861 - Eisleben : Reichardt
27 ihm 3 Städte gibt. Ec starb zu Magnesia, m) Wäh- rend Cimo n an der Spitze der Aristokraten (der uqigxoi) stand, sucht sich Perici es beim Volke (dem dij/xog) beliebt zu machen, z. B. durch Einführung des Theatergeldes und durch Bezahlung des Besuches der Volksversammlungen. Unter ihm Blüthe der Demo- kratie, welche jedoch bald zur Ochlokratie ausartete.— Die Tribute der Bundesgenossen verwendet er zur Verschönerung Athens: Das Parthenon (Tempel der Athene) auf der Acropolis,u) deren Eingang die Propyläen bildeten. (Phidias, berühmter Bild- hauer.) o) Das Obe um, für die musikalischen Auf- führungen an den Panatbenäen. Das These um, prächtiger Tempel des Theseus. 466 Cimon" 6 Doppel si eg über die Perser am Eury m e d o n.x) Nachdem Cimon an der Mündung des Flusses die Flotte besiegt hat, geht er an's Land und schlägt das Landheer der Perser. (Beute; lange Mauern.) 464—453 Dritter messenischer Krieg. Als Sparta durch ein Erdbeben verwüstet und in Schrecken gesetzt war, erheben sich die messenischen Heloten und besetzen Jthome, welches die Spartaner vergeblich belagern. Athen schickt Hilfe, g) welche je- doch auf beleidigende Weise bald wieder weggeschickt wird. 461 Die beleidigten Athener schließen mit Argos und M e g a r a e i n B ü n d n i ß gegen Sparta. Ci- mon verbannt. 458 Athen führt Krieg gegen Corinth, Epidaurus und Aeg ina. Zuerst kündigt Corinth, wegen Megara's Besetzung, Athen den Krieg an. Letzteres siegt in zwei See- m) Nach der gewöhnlichen, doch zweifelhaften Sage soll er sich selbst getobt et haben, um nicht die dem Perserkönig in Betreff Grie- chenlands gemachten Versprechungen erfüllen zu müssen. n) Hier befand sich auch die Kolossal-Statue der Schutzgöttin Athene aus Elfenbein und Gold. (Phidias angeklagt)/ °) Sein Hauptwerk war die 40 Fuß hohe sitzende Statue des Zeus zu Olympia. p) In der kleinasiatischen Landschaft Pamphylien. q) Hierzu hatte namentlich Cimon gerathen, der ,,Lakonenfreund."

6. Geschichte der neuesten Revolution - S. 29

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
29 rief: „Es lebe die Republik!" Eine Fliutensalve krachte zu den Worten, und die Marmorbüste Ludwig Philipp's flog in Stücke. Während also im Thronsaal der Tuilerien die Krone und das Königthum zerbrochen, auf dem Ba- stillenplahe der Thron verbrannt wurde, gingen in dem Sitzungssaal der Deputirtenkammer nicht minder ergreifende Dinge vor. 2. Die Herzogin von Arleans in der Deputirtenkammer. Zckucht und Wusgang Ludwig Uhikpp's. In dem Augenblick, wo das Volk in die Tuilerien zu einer Thür hereindrang, ging eine noch in Wiltwen- trauer gekleidete junge Frau zu einer andern Thür hinaus; sie hielt ein Kind an der Hand; ein anderes Kind trug ein Offizier auf dem Arme nach, der Herzog von Nemours ritt neben her. Diese Frau in Trauer war die Herzogin Helene von Orleans mit ihren beiden Prinzen. Sic schritt eilig, als wollte sie der Revolution den Vorsprung abgewinnen, dem Sitzungssaal der Deputirtenkammer zu. Die Kammer hatte unter Schreck und Verwirrung um l*/2 Uhr die Sitzung eröffnet und sich unter den außerordentlichen Um- ständen für permanent erklärt. Plötzlich verbreitete sich das Gerücht von der Abdankung des Königs zrr Gunsten des Grafen von Paris, unter der Regentschaft der Herzogin von Orleans. Ein Offizier stieg zum Stuhl des Präsi- denten Sa uz et hinauf und flüsterte demselben einige Worte ins Ohr. Sauzet läutete mit seiner Glocke und sagte aufstehend: „Meine Herren, ich melde Ihnen die Ankunft der Herzogin von Orleans." In diesem Augen- blick erschien die Herzogin Helene von Orleans in Beglei- tung des Herzogs von Nemours und ihrer beiden Prinzen, nahm Platz unmittelbar vor der Rednerbühne unterhalb des Präsidentenstuhls und begehrte zu sprechen. Ihr Antlitz war bleich, in ihren Augen glänzten Thränen; aber in ihrer Mutterpflicht, ihrem unschuldigen Sohne nicht ohne Widerstand eine Krone entreißen zu lassen, die ihm von Rechtswegen gebühre, fand sie die Kraft zu einer muthigen und charakterfesten Haltung. Große Angst und Spannung über das, was kommen sollte, war über Aller Gesichter verbreitet. Die Mehrzahl der Deputaten nahm die Erklärung von der Abdankung des Königs und der Regentschaft der Herzogin mit lautem Beifall auf, während die republikanisch gesinnten Abgeordneten der äußersten Linken und die Legi-

7. Geschichte der neuesten Revolution - S. 95

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
- 95 schämen, bei der sich der „Diktator" Werner, der Jude Rosenthal, der Pole Cowetzky und ein paar flüchtige Civil- kommjffäre befanden. In Lörrach wurde Dr. Kaiser an- geblich seiner Gesinnung wegen gefangen genommen und, als er entfloh, vor seinem Hause eine Kanone aufgefahren und seiner wehrlosen Frau von Blenker eine beträchtliche Summe Geldes abgepreßt. Ja, ganze Städte und Dörfer wurden von flüchtigen Banden wegen ihrer „reaktionären" Gesinnung um baares Geld gebrandschatzt. Anr 23. Juli wurde auch die Festung Rastadt, in wel- cher das revolutionäre Regiment a»r längsten gewüthet und alle Sündengreuel groß gezogen hatte, auf Gnade und Un- gnade übergeben, und damit hatte die badische Revolution ihr schmähliches, aber wohlverdientes Ende. Von den Re- bellen wurden 27 standgerichtlich erschossen, eine große An- zahl zu l Ojähriger Zuchthausstrafe verurtheilt, die Zahl der Flüchtlinge aber, die Vaterland und Familie verlassen und in der Fremde in Armuth und Schande herumirren tnußten, betrug über 10,000. Ueberdies war dem Staate und den Privatleuten in Baden durch die Revolution ein Schaden von mehr als 100 Millionen Gulden erwachsen, gesegnete Fluren verwüstet, reiche Dörfer verbrannt worden und es mußte lange dauern, che alle aufgelöste Bande der Ord- nung und des Vertrauens wieder hergestellt und die ins Stocken gerathenen Gewerbe und Geschäfte wieder in Gang gebracht wurden! Fast gleichzeitig mit der badischen Revolution war am 3. bis 9. Mai in Sachsens Hauptstadt Dresden eine Straßcnschlacht mit Barrikaden geliefert worden, gleichfalls angeblich zur Erzwingung der Reichsverfassung, vom auf- gewühlten und vom Erzgebirge aus unterstützten Volke. Auch eine aufständische provisorische Regierung hatte sich gebildet, bei welcher ein flüchtiger demokratischer Russe, Na- mens Bakunin, eine Hauptrolle spielte. Man wollte sogar das königliche Schloß unterminiren und in die Luft sprengen. Auch dort waren es wieder die Preußen, welche die Frevler und Meuterer Niederkämpfen und die Rebellen erdrücken halfen. 10. Niedergang der revolutionären Wewegung. Der Kaiser von Oesterreich selbst war nämlich damals in eigner großer Gefahr und konnte seinen deutschen Bun- desgenossen keine ausreichende Hülfe leisten, indem er in

8. Geschichte der neuesten Revolution - S. 51

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
51 - und proteftirte der Staatsrath gegen diese Gewaltthat. Umsonst erhob sich an demselben und an den folgenden Ta- gen ein bewaffneter Aufstand in der Vorstadt St. Antoine und auf den Boulevards und erschienen einzelne Haufen von Blousenmännern, die mit wildem Hurrah und dem wü- thenden Rufe: „Nieder mit dem Tyrannen! Es lebe die Republik!" durch die Straßen zogen. Der Aufstand wurde mit blutiger Strenge unterdrückt und die im Kampfe ge- fangenen Aufständischen ohne Weiteres auf dem Marsfelde erschossen. Das Volk im Allgemeinen, welches der republi- kanischen Freiheit herzlich müde war und Ruhe um jeden Preis wünschte, betheiligte sich wenig an dem Kampfe und die 80,000 Mann Truppen in Paris blieben dem Präsi- denten treu. Der Staatsstreich war gelungen. Das Land war im Ganzen für denselben. Die Volksabstimmung erfolgte un- ter dem Schrecken vor einer wiederkehrenden Anarchie, unter Anpreisung des Staatsstreichs als einer rettenden That und unter der alle Freiheit der Presse unterdrückenden Herrschaft des Kriegsgesetzes. Sie ergab 772 Millionen Stimmen für den vom Präsidenten vorgelegten Gesetzesentwurf, und nur 650,000 dagegen. Durch ein Dekret vom 10. Januar 1852 wurden alle militärischen und parlamentarischen Be- rühmtheiten, die der neuen Diktatur feindselig sein könnten, des Landes verwiesen, und eine Anzahl Republikaner zur Deportation bestimmt. Die Güter der Familie Orleans wurden, um dieser Dynastie gleichsam die Brücke zur Rück- kehr nach Frankreich abzuschneiden, konfiszirt. Am 14. Januar 1852 wurde die neue Verfassung ver- kündigt. Sie war ähnlich jener des ersten Konsulats vom Jahr 1799. Sie setzte neben dem mit fast diktatorischer Ge- walt ausgerüsteten Präsidenten einen Staatörath ein zur Aus- arbeitung der Gesetze, einen unabsetzbaren Senat von 150 Mitgliedern, aus allen berühmten Männern des Landes ge- wählt und von der Regierung besoldet, zur Erhaltung der Verfassung, und eine gesetzgebende Körperschaft von 262 Mitgliedern, welche auf je 6 Jahre ernannt ist und ohne Debatte die vom Staatsrath vorgeschlagenen Gesetze entwe- der anzunehmen oder zu verwerfeu hat. Mit der Annahme dieser Verfassung warf sich das auf seine Freiheit sonst so eifersüchtige Frankreich dem napoleo- nischen Despotismus wieder in die Arme. Von da bis zum erblichen Kaiserthum war nur noch ein Schritt. Durch 4*

9. Geschichte der neuesten Revolution - S. 36

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
36 Fabrikbesitzer und eine völlige Arbciterrepublik. Die noch am wenigsten forderten, verlangten: mehr Lohn, und we- niger Arbeit. Die schwache provisorische Regierung kam in die äußerste Verlegenheit und konnte diesen Sturm nur da- durch beschwichtigen, daß sie dem aufgewühlten Haufen den Popanz der „Organisation der Arbeit" d. h. Einrichtung, Vertheilung und Bezahlung der Arbeit durch den Staat vor- hielt und die Errichtung von Nationalwerkstätten für alle unbe- schäftigte Arbeiter zusagte. Inder That besoldete die provisori- sche Regierung 75,006 Arbeiter mit täglich 1v- Franken, spä- ter 120,000 Arbeiter mit 2 Franken täglich. Dafür arbei- teten sie Nichts oder Unnützes, z. B. Straßcnkoth von ei- nem Ort an den andern tragen, oder Erdarbeiten, die im Akkord 3000 Fr. gekostet hätten, vom Staat aber mit 30,000 Fr. bezahlt werden mußten. Es war schmählich und ärgerlich zu sehen, wie diese Menschen unter den leicht- sinnigsten Ausschweifungen, Spiel und Tanz das Gut der steuerzahlenden Bürger verzehrten und wie sie noch in Wuth geriethen und die greulichsten Drohungen ausstießen, als man sie, um die Ungeheuern Kosten zu sparen, späterhin in das Heer einreihen oder zu Kanal - und Eisenbahnbauten verwenden wollte. So brachte die Revolution und die Republik Frank- reich nicht das ersehnte Glück, sondern vielmehr Unglück und Verwirrung. Die Parteien der Kommunisten und Sozialisten erhoben immer drohender ihr Haupt und ließen alle Tage einen neuen Umschwung der Dinge befürchten. Die maßlose Sprache der schlechten Presse regte alle gemei- nen Leidenschaften auf, versetzte die Menschen in eine fieber- hafte Aufregung, säete Zwietracht unter die verschiedenen Schichten der menschlichen Gesellschaft, untergrub Alles, was sonst dem Menschen theuer und heilig ist, und bahnte eine große sittliche Verwilderung des Volks und besonders der Jugend an. Der französische Staat glich lange Zeit einem Schiff, das ohne Steuer und Kompaß auf einem stürmischen Meer dahinfährt! 4. Die pariser Iuniaufstände (23.-26. Zuni 1848). Heneral Gavaignac Diktator. Doch mußten erst noch andere erschütternde Ereignisse eintreten, um den Franzosen die Augen zu öffnen, welchem Abgrunde sie cntgegengingen. Alles in Frankreich hoffte nämlich auf die konstituirende aller verfassunggebende Na-

10. Geschichte der neuesten Revolution - S. 79

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
— 79 - kaufen verstärkt, opfern den greisen Kriegsminister, Grafen Latour, ihrer Wuth, erstürmen das tapfer vertheidigte kaiserliche Zeughaus und bewaffnen 80,000 Proletarier und aus Ungarn, Polen, Italien und Deutschland hergelaufene Revolutionäre. Unter ihnen waren auch 2 Mitglieder des Frankfurter Parlaments, die aber nicht etwa das Parlament, sondern höchstens ihre Parteigenossen dahin entsendet hatten: der Deutsch-Katholik Robert Blum und der Gottes- leugner Julius Fröbel. Der Kaiser, vertrauend auf Gott und sein gutes Recht, verlaßt heimlich am 7. Oktober Schönbrunn und begiebt sich nach Ollmütz, um die Mittel zu finden, dem unterjochten Volke Hülfe zu bringen. Wer Oesterreich und die Freiheit liebe, solle sich um seinen Kaiser schaaren! Der Gras Auersperg zieht sich mit dem treugebliebencn Militär aus der empörten Stadt ans Bel- vedere zurück, der eingeschüchterte Reichstag erklärt sich für permanent, die Kaiserstadt seufzt unter der Schreckensherr- schaft der Umsturzmänner und der Proletarier. Endlich ernennt der Kaiser von Ollmütz aus den Fürsten Windisch- grätz zum Oberbefehlshaber aller seiner Truppen in Deutsch- land. Dieser zieht nun vor Wien, vereinigt sich mit Auers- perg und setzt sich mit Jellachich in Verbindung. Die Stadt, in welcher der Aufruhr fürchterlich tobt, wird in Belage- rungszustand erklärt und immer ertger eingeschlossen. Um- sonst hoffen die geängsteten Aufrührer auf Entsatz von den Ungarn, deren Wachtfeuer vom Stephansthurme aus wie Rettungssterne beobachtet werden. Die an die Mauern Wiens heranstreifenden Ungarn werden von Jellachich in Schach gehalten. Umsonst rathen die wieder zur Vernunft zurückgekehrten Bürger, sich dem Fürsten Windischgrätz un- bedingt zu übergeben und die Rädelsführer auszuliefern. Die wilde, verbrecherische Faktion gewinnt immer wieder die Oberhand und verknechtet die gutgesinnten Bürger. Am 22. Oktober verlegt der Kaiser den Reichstag von Wien hinweg nach Krem si er in Mähren. Nachdem endlich am 28. Oktober sämmtliche Linien und Vorstädte eingenommen sind, beginnt die Belagerung der inner» Stadt, und ein neues furchtbares Bombardement bringt auch sie zum Falle <31. Oktober). Schon haben die Rebellen die Kaiserburg angesteckt, als die anstürmenden Truppen sie retten. Noch am Abend desselben Tags zog der Fürst ein und stellte mit Strenge die Ordnung wieder her. Die meisten der Meuterer und Wühler mit ihren gewaltigen Bärten, klirrenden Schlepp-
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