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1. Elsässische Geschichtsbilder - S. 51

1884 - Straßburg : Bull
— 51 — So war das Elsaß auch von dieser Not befreit, um bald wieder neuen Verwüstungen preisgegeben zu werden. Heinrich Ii. von Frankreich, der „Schützer der deutschen Freiheit". (1552.) Im I. 1546 beschloß Kaiser Karl V., gegen die Protestanten, welche das Bündnis zu Schmalkalden geschlossen hatten, mit Waffengewalt vorzugehen. Der Papst versprach ihm Unterstützung, und selbst der protestantische Herzog Moritz von Sachsen trat auf seine Seite. Straßburg hielt zu den verbündeten Fürsten und stellte 2000 Mann und 12 Kanonen ins Feld. Aber die Bnndes-hänpter ließen die günstige Gelegenheit zum Angriff vorübergehen, und als Herzog Moritz in Sachsen einfiel, waren die oberländischen Städte ihrem eigenen Schicksal überlassen. Schon hatten sich Augsburg, Ulm und Frankfurt unterworfen. In dieser Not faßte Straßburgs Rat und Bürgerschaft den verzweifelten Entschluß, sich an den König Heinrich von Frankreich zu wenden^ Sie baten ihn um ein Darlehen von 80000 Goldthalern, da infolge des Krieges gewaltiger Geldmangel eingetreten war. Heinrich schickte sofort einen Gesandten nach Straßburg, der mit endloser Geschwätzigkeit die Bürger jeder Gunst von seiten seines Herrn versicherte, ihnen vorredete, wie sehr Heinrich für die Freiheit der Stadt besorgt sei, und wie er alles aufbieten würde, um ihr im Falle der Not beiznftehen. Da jedoch die übrigen Glieder des schmalkaldischen Bundes bei Mühlberg geschlagen worden waren, so sah sich auch Straßburg genötigt, sich dem Kaiser zu unterwerfen. Die Stadt mußte 30 000 Gulden bezahlen und 12 Kanonen ausliefern. Das Münster und noch mehrere andere Kirchen mußten den Katholiken zurückgegeben werden. — Nicht lange daraus jedoch trat ein großer Umschwung ein. Der Kurfürst Mo-ritz von Sachsen trennte sich vom Kaiser und schloß mit König Heinrich von Frankreich einen Vertrag auf Unterstützung, wofür diesem die Schutzherrlichkeit über Metz, Tonl und Verbun zugesagt würde. Pomphaft fünbete der König an, er komme ans göttlicher Eingebung als Schützer der beutschert Freiheit und erwarte keinen andern Nutzen, als ewige Dankbarkeit der Fürsten und Stabte und die Un^-

2. Elsässische Geschichtsbilder - S. 8

1884 - Straßburg : Bull
Haaren. Sie wohnten nicht in größeren Ortschaften, sondern in zerstreut liegenden Gehöften. Die Felder des von ihnen in Besitz genommenen Bezirkes, der Mark, wurden unter die einzelnen Genossen geteilt. Wald und Weide wurden von allen gemeinsam benutzt. Ihre Kleidung bildeten lederne Hosen und ein weiter Mantel, der bei den Vornehmen mit Silber verziert war. Die Arme blieben nackt; der Kops war unbedeckt, nur wenige trugen im Kampse einen Helm. Ihre Nahrung war einfach und bestand in Kräutern und Wurzeln, Fischen und Fleisch. Ihr liebstes Getränk war Bier, welches sie aus Gerste zubereiteten. Das ganze Volk zerfiel in Freie und Leibeigene. Die Leibeigenen hatten keine Rechte; wurden sie verletzt, so mußten ihre Herren für sie eintreten. Während ein Teil von ihnen als Knechte arbeitete, erhielten andere ein Stück Land von ihren Herren, welches sie auf eigene Rechnung gegen Abgaben und Dienste bewirtschafteten. Den Kern des Volkes bildeten die Freien. Der Hausvater war der Herr und Richter in der Familie; ihm mußte unbedingt gehorcht werden. Die Frau, welche eine geachtete Stellung einnahm, war die getreue Gefährtin des Mannes in Krieg und Frieden; sie leitete das Hauswesen und die Erziehung der Kinder. Die Lieblingsbeschäftigung des Mannes war Jagd und Krieg. Schon früh zog der Jüngling aus die Jagd, um sich hierbei für den Kriegsdienst zu stählen. Ackerbau und Viehzucht wurden den Leibeigenen überlassen. Das ganze Volk zerfiel in Völkerschaften, deren Gebiet, der Gau, durch natürliche Grenzen bestimmt wurde. Jede Völkerschaft teilte sich in mehrere Hundertschaften, zu denen ursprünglich immer hundert Grundbesitzer gehörten. Eine Hundertschaft zerfiel in mehrere kleine Gemeinden. An der Spitze der Völkerschaft stand der vom Volke gewählte Gau fürst, der Graf. Nur in der Volksversammlung, wo über die wichtigsten Angelegenheiten des Landes, über Krieg und Frieden beschlossen wurde, und im Kriege trat an die Spitze aller Völkerschaften ein Heerführer, H erzog. Waffen waren: das Schwert um die Leuden, der Schild in der Linken, in der Rechten die zweischneidige Streitaxt oder der Speer, der im Kampse weithin geschlendert wurde. Zur Pflege des Rechts versammelten sich die freien Männer. Unter freiem Himmel wurde Gericht gehalten, das Verfahren war öffentlich und mündlich; die Volksversammlung sprach das

3. Elsässische Geschichtsbilder - S. 12

1884 - Straßburg : Bull
— 12 — es in Jcorbgau und Sundgau (Subgau) b. i. Nieber- und Oberelsaß eingeteilt. Dem entsprechenb gehörte der nörbliche Teil zu dem Bistum Straßburg, der südliche bagegen staub unter Basel. Es kamen viele fränkische Ansiebler nach dem Elsasse und namentlich hat das Fränkische festen Fuß gefaßt im nördlichen Teil bis zum Hagenaner Forst. — Elsaß war ein Lieblingsland der fränkischen Könige. Sie besaßen hier so viele Burgen und Schlösser, wie in keiner andern Provinz, so Marlenheim, Schlett-stabt, Colmar, Isenburg bei Rufach, Erstein. Der bekannteste der Könige ist Dagobert, von welchem Namen es brei gab; das Volk aber weiß nur von einem. Er hielt sich sehr viel auf der Isenburg auf und soll das Kloster Weißenburg gestiftet haben, dem er eine Krone aus üergolbetem Silber im Durchmeffer von 7 V, m schenkte. Davon hat die Stadt zum Unterschiebe von anberen gleichen Namens die Benennung „Kron-Weißenburg" erhalten. Im 7. Jahrhundert würde über ganz Elsaß ein selbstänbiger Herzog gesetzt; aber trotzbem blieb das Laub in innigem Zusammenhange mitber großen Monarchie. Durch ein ganzes Jahrhnnbert regierten Herzog Eticho und seine Söhne, Abelbert und Luitfrid. Eticho hatte seine Residenz tu Oberehnheim und ist der Ahnherr vieler berühmter Geschlechter. Er baute auch das feste Schloß Hohenburg, das spätere Kloster der hl. Ottilie. Diese war eine Tochter Etichos. Die Legenbe erzählt, daß sie blinb geboren und beshalb von dem grausamen Vater verstoßen würde. Aber die Mutter, die fromme Berswinba, fanbte das Mägdelein mit seiner Amme in das burgunbische Kloster Palma, besten Äbtissin ihre Freunbin war. Durch die Taufe würde die Hl. Ottilie fehenb; sie wuchs zu einer sehr schönen Jungfrau heran und bestimmte sich dem klösterlichen Leben. Doch wünschte sie sich mit dem auszusöhnen, dem sie ihr Leben verbankte. Sie schickte an ihren ©ruber durch einen Pilger in einem Seidenknäuel einen Brief und bat ihn, ihr ©nabe bei dem Vater zu erwirken. Doch der rauhe Sinn des Herzogs war nicht zu beugen; iubes hoffte der junge Prinz, der Anblick der Tochter werde den Vater milder stimmen. Er sandte deshalb der Schwester einen prächtigen Wagen, um sie ins elterliche Haus abzuholen. Schon fuhr sie den Schloßberg hinauf, als der Herzog fragte, wer da komme. „Es ist eure Tochter," sagte der junge Fürst, „ich habe sie herbeiholen lasten." Von Wut

4. Elsässische Geschichtsbilder - S. 16

1884 - Straßburg : Bull
— 16 — fanraten, als ein Löwe, der ans dem Käfig gebrochen war, auf sie losstürzte. Heinrich war groß von Gestalt und traute dem kleinen Kuno nicht viel zu; er wollte deshalb dessen Schwert ergreifen, um der Bestie zu begegnen. Doch Kurzebold sprang ihm zuvor und erschlug den Leu mit wuchtigem Hiebe. Unser Held hatte aber eine Eigentümlichkeit: Äpfel und Weiber konnte er nicht ausstehen und kehrte in keinem Wirtshause ein, wo er eines von beiden sah. Dagegen war es ihm am wohlsten im Kampfe mit starken und mutigen Rittern.

5. Elsässische Geschichtsbilder - S. 18

1884 - Straßburg : Bull
— 18 — Fenster aus die hellen Haufen sah, glaubte er sich schon verraten. Da trat Ratbod zu ihm hin und sprach: „Sage, lieber Bruder, hätte mich wohl die stärkste Feste gegen diese Menge schützen können ? Nimmermehr, deshalb habe ich mir nur eine kleine Burg gebaut und mir mit dem übrigen Gelde viele edle und tapfere Bundesgenossen gewonnen. Sie bilden einen sicherern Schutz mit ihrer Freundschaft, als dicke Mauern." Werner mußte dem Bruder recht geben. Mit lautem Jubel wurde er von den Gästen begrüßt und verweilte mehrere Tage, bis das fröhliche Einweihungsfest zu Ende war. — Werner und Ratbod waren ein kühnes, streitbares Paar. Das bischöfliche Kleid hinderte Werner nicht, das Schlachtroß zu besteigen und mit seinem Bruder zusammen unter dem Banner des Kaisers zu streiten. Bis an den Genfersee trug er seine siegreiche Fahne. Aber auch in den innern Angelegenheiten des Elsasses war er thätig. Er sprach Recht, schlichtete ausgebrochene Streitigkeiten und sorgte für gute Verwaltung der Güter des Bistums. Er war es auch, welcher i. I. 1015 den Grund zum heutigen Straßburger Münster legte; daher erhielt er den Beinamen „der Erbauer". Er wurde vom Kaiser mit einer Gesandtschaft nach Eonstantinopel betraut; doch als er zurückkehrte, fiel er in Ungnade und starb 1029. Papst Leo Ix. (1002—1054.) Heinrich Ii., der Heilige, war der letzte der sächsischen Kaiser; ihm folgte Konrad Ii. von Franken. Er hatte oft gegen aufständische Fürsten zu kämpfen, ebenso sein Nachfolger Heinrich Iii. Währen d dieser regierte, bestieg ein Elsässer unter dem Namen Leo Ix. den päpstlichen Thron. Bruno, Graf von Egisheim und Dagsbu rg, wurde i. I. 1002 geboren. Seiuer Mutter war durch ein Traumgesicht oder> wie eine andere Überlieferung berichtet, durch eine fromme Frau seiue künftige Bedeutung vorherverkündet worden. Dem Vater aber, dem Grasen Hugo, hatte eine alte Frau geweiffagt, daß er einst seinem Sohne den Stanb von den Füßen küssen werde. Um dies unmöglich zu machen, übergab er das neugeborene Kind einem Jäger, damit er es töte. Dieser schonte jedoch das Knäbleiu und täuschte deu Grafen dadurch, daß er ihm das durchschossene Herz eines Rehbocks brachte. Bruno wnchs

6. Elsässische Geschichtsbilder - S. 31

1884 - Straßburg : Bull
— 31 — Streit kam, dann weiter, um ihre Genossen herbeizurufen. Wichtige Folgen hatte eine Schlägerei im Jahr 1332. Es war am Mittwoch der vierten Woche nach Ostern, an welchem alljährlich große Festlichkeiten stattfanden. Der ganze Adel war versammelt zum festlichen Mahle; abends wurde getanzt. Als sich die Franen nach Hause begeben hatten und ein Teil der Edelleute auf ihre Trinkstube gegangen war, entspann sich unter den Zurückgebliebenen, welche dem Weine am meisten zugesprochen hatten, ein heftiger Wortwechsel. Die Zorn, wie wenn sie schon darauf vorbereitet gewesen wären, waren in dicken Wämsern, teils mit, teils ohne Waffen erschienen. Bald gingen sie zu Thätlichkeiten über, so daß es zum Handgemenge kam. Da trat Meister Johannes Sicke mit mehreren Bewaffneten herein und gebot Frieden bei harter Strafe der zehnjährigen Verbannung ans der Stadt. Vergebens! Die Anwesenden waren zu erhitzt, um auf ihn zu hören. Auf beiben Seiten blitzten die blanken Schwerter; bewaffnete Knechte brachten ihren Herren Schilb und Dolch. Der Meister selbst wurde am Kragen gefaßt. Hinüber und herüber flogen Beleidigungen und Schimpfwörter. Der Saal war nicht allein mehr Kampfplatz, auch der anstoßende Markt und die Straßen wurden von dem Getümmel erfüllt. Hier wurde mit Faust und Knittel darein geschlagen, hier mit Lanze und Spieß zugestoßen, hier mit scharfen Schwertern gefochten. Dazwischen hörte man schwere Flüche und das Ächzen der Verwundeten. In den Kamps der Herren mischten sich auch die Knechte. Endlich legte sich die Hitze und die Edelleute kehrten mit geröteten Schwerten in ihre Trinkstube zurück. Auf den Straßen aber lag eine große Menge Toter und Verwundeter; von den Edelleuten waren neun erschlagen, und zwar zwei von den Mülnheün, sieben von den Zorn. Jede der beiden Parteien benutzte die Waffenruhe, um befreundete Ritter von den benachbarten Burgen zu Hülfe zu rufen. Da erhob sich Burfard Zwinger, ein Bäcker, aber ein entschlossener und kluger Mann, und rief feine Mitbürger zur Abwehr solcher Pläne auf. Die Zünfte nahmen Schlüssel, Siegel und Banner der Stadt an sich und setzten einen neuen Stadtrat ein. Zu den Mitgliedern ans dem Adel und den alten Bürgergeschlechtern trat aus jeder der 25 Zünfte ein Mitglied. Den bisherigen vier Stettmeistern trat ein Ammeister zur Seite, der die Zünfte vertrat. Der neue Rat verbannte die Adeligen, welche an den blutigen Händeln beteiligt waren. Die Trinkstuben

7. Elsässische Geschichtsbilder - S. 54

1884 - Straßburg : Bull
— 54 — bürg selbst war man besorgt, die Lothringer möchten sich der Stadt bemächtigen. Da trat Waffenstillstand ein. Während desselben wurden die Güter des Bistums unter die beiden für den Bi-schossstuhl Bestimmten geteilt. Ein fester Friede wurde erst 1604 in Hagenau geschlossen, wodurch Karl von Lothringen das Bistum Straßburg erhielt. Er mußte aber dem Prinzen von Brandenburg 130000 Goldgulden und als jährliche Reute 9000 Gulden zahlen. Um neuen Zwistigkeiten vorzubeugen, wurde in demselben Vertrage als Nachfolger Karls der Erzherzog Leopold von Österreich bestimmt. Im I. 1608 wurde er Bischof von Straßburg. Er spielte eine bedeutende Rolle in dem sogen. Jülichschen Erbsolgekriege. Die Herzoge von Jülich waren ansge-storben und mehrere Herrscher machten nunmehr Ansprüche auf das Land. Der Kaiser gab es bis zum Austrag der Streitigkeiten dem Bischof von Straßburg zur Verwaltung. Die Fürsten der evangelischen Union, die sich 1608 gebildet hatte, damit unzufrieden, fielen in das Elsaß ein und verdrängten den bischöflichen Feld-hauptmann. Molsheim wurde von ihnen eingenommen. Das Land hatte schwer zu leiden durch die Verwüstung der Truppen, sowohl der feindlichen, als der freundlichen. Endlich kam es zum Frieden. Aber nicht lange dauerte er; nach wenigen Jahren brach der große Religionskrieg zwischen den Protestanten und Katholiken aus. Der dreißigjährige Krieg. (1618—1648.) Die Ursache dieses langwierigen Krieges, welcher so furchtbare Greuel und Verwüstungen über die gesegneten Fluren Deutschlands brachte, lag vorzugsweise in der gegenseitigen Feindschaft und Erbitterung zwischen Protestanten und Katholiken. Eine Partei that der andern aus vermeintlichem Religionseifer Gewalt an und am traurigsten sah es dort aus, wo Fürst und Volk entgegengesetzten Bekenntnisses waren. Zwanzig Jahre nach dem Bauernkriege war der Schmalkaldische Krieg ausgebro-chen und 1555 zu Gunsten der Protestanten wieder beendet worden. Dennoch währte der gegenseitige Groll fort und gestaltete sich immer drohender. Wie bereits erwähnt, schlossen die Protestanten, um den Katholiken Trotz zu bieten, im Jahre 1608 einen bewasi-

8. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 9

1895 - Straßburg : Heitz
9 reichen Flüssen und Bächen, die in den Vogesen ihre Quellen haben, bewässert. Die hügelige Region befindet sich zum Teil am Fuße der Vogesen, zum Teil über Lothriugen aus- gebreitet, wo sie mit einer Reihe von Hügeln und Thälchen eine fruchtbare Hochebene bildet. Auf der Mittagseite sind die Vorhügel der Vogesen überall, wo es der Boden gestattet, mit Reben geschmückt. Die bergige Region endlich, bestehend aus dem elsässischen Jura, einem Teile des Schweizer Jura und den Vogesen, nimmt den südlichen und den West- lichen Teil des Landes ein. Die höchsten Gipfel der Vogesen sind nicht mit Wald, sondern mit grünen Matten bekleidet, deren würzige Kräuter dem Vieh zahlreicher Melkereieu zur Nahrung dienen. Hier besonders, auf deu nach Norden gerichteten Abhängen, bleibt der Wmterschnee oft bis tief in den Sommer liegen. Die Gipfel und Abhänge der übrigen Berge sind mit schönen, üppigen Waldungen bedeckt. Ihrer geologischen Beschaffenheit nach zerfallen die Vogesen in die kristallinischen Südvogesen, zum größten Teil aus Granit oder Gneis bestehend, und die nördlichen Sandsteinvoges en. Während bei letzteren der kristallinische Kern voll- ständig von mächtigen Sandsteinschichten bedeckt ist, finden wir im Süden in mächtigen Massen das kristallinische Gebirge zu Tage treten. Nur an ein- zelnen Stellen finden wir. auch hier noch Schicht- gesteine (Sedimentgesteine), in größerer Ausdehnuug

9. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 10

1895 - Straßburg : Heitz
10 ein älteres Gestein, die Grauwacke, in geringer Menge denselben Sandstein, der auch die Nordvogesen bedeckt. Dieses Auftreten. ist ein Beweis dafür, daß die Schichtendecke der Nordvogesen in früheren Zeiten auch den kristallinischen Kern des Südens bedeckte, jedoch hier allmählich durch die zerstörende Kraft der Niederschläge bis ans einzelne Fetzen hinweggewaschen wurde. Das Tiefland ist jetzt hoch mit den Schichten des Rheindiluvium und Alluvium bedeckt. Könnte man diese gewaltige Decke von angeschwemmten Massen durchbrechen, so würde mau auf dieselben Gesteine stoßen, welche heute die Vogeseu und den Schwarz- wali) bilden. Diese tief liegende Scholle der Erdrinde befand sich früher in einer höheren Lage, so daß sie ein direktes Verbindungsstück zwischen Schwarzwald und Vogesen bildete. Sie ist in einer bestimmten geologischen Epoche in die Tiese gesunken, und gerade durch dieses Absinken hat sich die heutige Rheinebeue gebildet. Am Rande der Vogesen in ihrer ganzen Länge von Süden bis heraus uach Norden finden wir deshalb mannigfaltige Verwerfungsspalten, in welchen der Abbruch der Rheinthalscholle erfolgte. An diesen Spalten treten deshalb auch die ver- schiedenen geologischen Schichten zu Tage, die ent- weder, wie im Süden, anf dem eigentlichen Gebirge schon weggewaschen sind, oder, wie im Norden, von den jüngeren Sandsteinschichten verhüllt werden. Das eigentliche Rheindilnvinm wird aus Saud- und Kiesschichten gebildet, die mit lehmartigeu

10. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 11

1895 - Straßburg : Heitz
11 Niederschlägen, dem sogenannten Löß, abwechseln. Diese Vogeseulehme sind von hoher wirtschaftlicher Bedeutung, da sie in vielen Fällen der Grund für die Fruchtbarkeit mancher Gegenden des Elsaß sind. In der lothringischen Hochebene, die sich allmählich nach Westen abdacht, treten stufenweise ältere geo- logische Schichten, die Schichten des Jura und der Trias zu Tage, die in den eigentlichen Sandstein- vogesen noch völlig verdeckt liegen. Sie sind an vielen Orten mit einer Decke von Diluviallehm überzogen. s 5. Klimcr. Das Klima von Elsaß^Lothriugen ist gemäßigt und die Luft rein und gesund. Der Winter ist lang, der Frühling kurz. Im Sommer sind die Gewitter häufig und oft von Hagel begleitet. Das Spätjahr, vom September bis in die Mitte des Oktobers, ist die angenehmste Zeit, indem die Hitze gemäßigt und das Wetter meistens beständig ist. Die herrschenden Winde sind der Südwest- und der Nordostwind. Jener ist warm oder feucht und führt meist Regen und Stürme herbei, dieser ist kalt und trocken und erheitert den Himmel. Dazu kommt oft in Lothringen wechselweise der Nordwestwind, der von den Ardennen her gewöhnlich den Schnee bringt und zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche Stürme erzeugt. Ueberhaupt ist hier die Luft etwas rauher als im Elsaß.
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