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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 11

1895 - Straßburg : Heitz
11 Niederschlägen, dem sogenannten Löß, abwechseln. Diese Vogeseulehme sind von hoher wirtschaftlicher Bedeutung, da sie in vielen Fällen der Grund für die Fruchtbarkeit mancher Gegenden des Elsaß sind. In der lothringischen Hochebene, die sich allmählich nach Westen abdacht, treten stufenweise ältere geo- logische Schichten, die Schichten des Jura und der Trias zu Tage, die in den eigentlichen Sandstein- vogesen noch völlig verdeckt liegen. Sie sind an vielen Orten mit einer Decke von Diluviallehm überzogen. s 5. Klimcr. Das Klima von Elsaß^Lothriugen ist gemäßigt und die Luft rein und gesund. Der Winter ist lang, der Frühling kurz. Im Sommer sind die Gewitter häufig und oft von Hagel begleitet. Das Spätjahr, vom September bis in die Mitte des Oktobers, ist die angenehmste Zeit, indem die Hitze gemäßigt und das Wetter meistens beständig ist. Die herrschenden Winde sind der Südwest- und der Nordostwind. Jener ist warm oder feucht und führt meist Regen und Stürme herbei, dieser ist kalt und trocken und erheitert den Himmel. Dazu kommt oft in Lothringen wechselweise der Nordwestwind, der von den Ardennen her gewöhnlich den Schnee bringt und zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche Stürme erzeugt. Ueberhaupt ist hier die Luft etwas rauher als im Elsaß.

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1. Weltkunde - S. 10

1886 - Hannover : Helwing
viel rascher von W. nach O. bewegen, als weiter nach den Polen hin, so geht auf der nördlichen Halbkugel der obere Passat allmählich in einen Südwestwind, der untere in einen Nordostwind über; auf der südlichen Halbkugel wird aus dem oberen Passat ein Nordwest-, aus dem unteren ein Südostwind. In einer Breite von 6 °, dem Laufe der Sonne bis etwa 12° nördl. Br. und 5° südl. Br. folgend, findet sich die Zone der Wind- stillen (Kalmen), die zuweilen durch furchtbare Stürme und Gewitter unter- brochen werden; dann folgen in einer Breite von etwa 20° die Gürtel der Passatwinde: Nordost Passat auf der nördlichen, Südost Passat auf der südlichen Halbkugel. In höheren Breiten, z. B. in unserer Gegend, herrschen veränderliche Winde, weil die beiden Strömungen nicht immer übereinander, sondern oft nebeneinander liegen und sich ablösen. — Das Land erwärmt und erkaltet rascher als das Wasser. Daher strömt an den Küsten des Tages die kältere Luft von dem Wasser auf das Land (See- wind), des Nachts die abgekühlte Landlnft nach dem Meere (Land- wind). — Über den großen Kontinenten wird die Luft im Sommer mächtig aufgelockert, wodurch regenbringende Luftströme vom Meere her angezogen werden; im Winter dagegen lagert sich über denselben eine schwere Schicht kalter Luft, die nach dem Meere hin abfließt. So entstehen die Monsune oder Jahreszeitenwinde (besonders bei S.o.-Asien). In den Zeiten des Monsunwechsels treten häufig heftige Orkane ein. 4. Die Feuchtigkeit der Luft hängt ab von der Verteilung der Wärme, von der Nähe des Meeres, von den Windrich- tungen 2c. Znt allgemeinen nimmt die Menge der Niederschläge nach den Polen hin ab. Man unterscheidet: eine Region des stets flüssigen Niederschlages (Tau, Nebel, Regen) in der heißen Zone, eine Region des veränderlichen Niederschlages (Tau, Reif, Nebel, Regen, Schnee, Hagel) in den gemäßigten und eine des stets festen (Schnee) in den kalten Zonen und den hoch liegenden Gegenden. — 5. Das Pflanzenreich ist abhängig vom Boden und Klima, das Tierreich vorn Boden, Klima und der Pflanzenwelt, daher sind beide in den einzelnen Zonen wesentlich verschieden. Die Pflanzen der heißen Zone sind mannigfaltig, üppig, farben- prächtig, säst- und gewürzreich, immergrün (Palmen, Bananen, Baumfarne, Brotbäume, Kaffee, Zucker, Urwälder); die gemäßigte Zone hat schöne Laubhölzer (in der Nähe der heißen Zone immergrün) und grasreiche Wiesen, Nadelhölzer, Obst, Wein, Getreide; die kalte Zone ist arm an Pflanzen (verkrüppelte Weiden und Birken, Moose und Flechten). Unter den zahlreichen Tieren der heißen Zone befinden sich die größten (Ele- fant, Kamel, Giraffe, Gorilla) und farbenprächtigsten (Papagei, Kolibri), aber auch die gefährlichsten (Löwe, Tiger, Schlangen) und Lästigsten (Mos- kitos). Die gemäßigte Zone hat die nützlichsten. Haustiere und besten Singvögel; die kalte Zone hat nur wenig Landtiere (Eisbär, Renntier, Hund), doch viele Seetiere (Wale, Robben). — Steigen wir vom Fuße bis zur Spitze eines Gebirges, das über die Schneegrenze hinausreicht, so treten uns in der Pflanzenwelt ähnliche Verhältnisse entgegen, wie bei einer Wanderung von Süden nach Norden. l. Welche Winde bringen uns feuchte und warme, welche trockne und kalte Luft? Gieb die Ursache hiervon an! — 2. Weshalb können die Isothermen nicht mit den Breitenkreisen parallel laufen? Wodurch wird es bewirkt, daß sie an der Westküste Europas weit nach Norden gebogen sind? — 3. Was versteht man unter Schneegrenze? — 4. Wie entstehen Passat- winde, wie die Monsune, wie die veränderlichen Winde?

2. Grundriss der physikalischen Geographie - S. 103

1877 - Halle : Schmidt
Stürme der Tropenzone. 103 letzteren ihre ursprüngliche Richtung von So. nach Nw. unverändert hei. Treten sie aber in die gemässigte Zone über, so biegen sie in einer stark gekrümmten Linie um und schreiten dann meist von Sw. nach No. fort. Die Wirbels türme der südlichen Erdhälfte, welche in der Tropenzone eine Richtung von No. nach Sw. haben, werden bei ihrem Uebergange in die gemässigte Zone ebenso abgelenkt, und gehen dann von Nw. nach So. Die Rotation des Wirbels geschieht bei Orkanen derselben Hemisphäre stets in demselben Sinne, und zwar auf der nördlichen in der Richtung S. 0. N. W., auf der südlichen im Sinne S. W. N. 0. Der Wirbel hat die Form eines schiefen Cylinders, der in der Richtung seiner progressiven Rewegung vorgeneigt ist, da er durch Reibung und andere Widerstände am Roden eine Hemmung erfährt. Durch die Rotation wird die Luft von der Axe entfernt, so dass im centralen Theil des Wirbels die geringste Rewegung stattfindet. Daraus erklären sich die Wechsel momentaner Ruhe und häufiger Windstösse während eines Sturmes. Schreitet nämlich der letztere mit seinem Centrum über einen Ort weg, so muss hier eine plötzliche Unterbrechung des Sturmes eintreten, und derselbe dann mil erneuter Heftigkeit plötzlich wieder beginnen, sobald der Ort wieder in den Rereich der um das ruhige, aber fortschreitende Centrum wirbelnden Luft kommt. Da die Luft, durch die Rotation des Wirbels vom Centrum entfernt wird, so hat dies nothwendig eine Verminderung des Druckes auf die Unterlage, also auch ein Fallen des Barometers zur Folge. Dies wird namentlich dann in bedeutendem Maasse geschehen, wenn der Wirbel aus dem unteren Passat in den oberen eingreift. Der obere Theil des Wirbels wird sich dann alsbald erweitern und eine andere Richtung annehmen, während der untere Theil zunächst noch seine bisherige Richtung beibehält. Indem nun der Wirbel sich oben trichterförmig erweitert, werden die oberen Schichten sich von der Axe des rotirenden Cylinders in grösserem Maasse entfernen, als die unteren. und diese eben deshalb ein Bestreben zum Steigen erhalten, um die in der Höhe herbeigeführte Luftverdünnung zu compen-siren. Auch an Orten, die gar nicht vom Sturme getroffen werden, kann das Barometer in Folge desselben einen unge*

3. Theil 2 - S. 238

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
238 der verschiedenen Lage der Orte und Länder. In unserem Vaterlande bringt der Nordwind in der Regel Kälte mit sich, weil er aus kälteren Gegenden kommt, der Südwind dagegen mildes Wetter. Der Ostwind, der über große Länderstrecken zu uns gelangt, pflegt trockenes, schönes Wetter, der Westwind dagegen, welcher über große Waffermassen zu uns kommt, meist Regen mit sich zu bringen. Bei uns wird man kaum bemerken, daß ein gewisser Wind zu gewissen Zeiten im Jahre bläst, wenn nicht etwa in den Frühlings- und Herbstes- Tag- und Nachtgletchen, wo es von Westen her oft heftig zu stürmen pflegt. Aber in anderen Ländern hat man gewisse Winde" zu bestimmten Zetten. So bläst zwischen den Wendekreisen ein beständiger Wind in östlicher Rich- tung, welcher Passat wind genannt wird; er hat seine Ursache darin, daß die kältere und schwerere Luft von den beiden Polen immer gegen den Aequa- tor hin strömt, wo die wärmere und leichtere Luft in die Hohe steigt. An den Meeresküsten bemerkt man gewisse Land- und Seewinde, und zwar bläst der Wind während des Tages vom Meere und während der Nacht vom Lande her. Es kommt dieses daher, weil Land und Wasser durch die Sonne am Tage ungleich erwärmt werden, in der Nacht aber sich ungleich abkühlen. Die Gewalt der Luft ist sehr groß, wenn sie sich schnell bewegt. Auf dem Meere treibt sie Wogen zu kleinen Bergen empor, und stürzt Schiffe um; auf dem Lande können durch das Wehen eines Orkans die größten Verheerungen angerichtet werden. In den gemäßigten Erdstrichen erlebt man wohl Stürme, welche Scheunen umwerfen, Dächer von den Wohnhäusern herabreißen und Eichen entwurzeln, allein der Hauptsitz der furchtbaren Or- kane ist Westindien, die Gegend zwischen der Insel Madagaskar und Neu- holland, und das chinesische Meer. Die Geschwindigkeit, mit welcher sich die Luft beim Wehen des Windes fortbewegt, sucht man durch eigene Instrumente, die sogenannten Anemo- meter oder Windmesser, zu bestimmen. Hiebei hat man gefunden, daß ein mäßiger Wind in 1 Secunde 6 Fuß, in 1 Stunde 1 Meile, eine ziemliche starke „Brise" „ „ „ 17 „ „ „ „ fast 3 Meilen ein schwerer Wind „ „ „ 46 „ „ „ „ 8 „ ein Sturm „ ,, ,, 70 ,, ,, ,, „ 1272 n ein Orkan ,, ,, ,, 110 ,, ,, ,, ,, 20 ,, der schwerste Orkan „ „ „ 140 „ „ „ „ 25 „ zurücklegt. Auch die Schwere, mit der die Winde auf die von ihnen ge- troffenen Gegenstände drücken, wird durch das Anemometer ermittelt. Sie beträgt beispielsweise auf einer 9% Quadratfuß großen Fläche bet einer Geschwindigkeit des Windes von 60 Fuß in der Secunde etwa so viel als einen Centner; bei Orkanen von 120 Fuß Geschwindigkeit gegen vier Centner. Daß ein solcher Wind im Stande ist, Häuser und Bäume umzu- werfen, ist also leicht begreiflich. Bisweilen dreht sich die Luft in einem Wirbel, was seinen Grund in dem Aufeinandertreffen von zwei entgegengesetzten Winden haben kann. Aber solche Wirbelwinde (Windhosen, Wasserhosen, Tromben) haben gewiß oft andere Ursachen, da man sie zu Zeiten beobachtet, wo die Luft rings umher ruhig ist. Auf Landstraßen kann man nicht selten sehen, wie von einer schwächeren Trombe Staub und Sand in einer langen, dünnen Säule in die Luft hinaufgezogen wird. In anderen Fällen steht man sie aber eine viel stärkere Kraft äußern. So hat man beobachtet, daß sie ziemlich schwere Kanonew von der Stelle gehoben und große Bäume mit der Wurzel ausge- rissen haben. Ja es ist vorgekommen, daß ein großer Baum 600 Fuß weit

4. Lehrbuch der Geographie - S. 50

1867 - Münster : Theissing
50 Zweiter Abschnitt. den Aequator, beginnt sie etwa erst mit 15,000 Fuß Höhe, während sie sich in der gemäßigten Zone etwa in der Höhe von 6—8000 Fuß und unter den Polarkreisen schon mit 2200 Fuß Höhe findet. Ist die Luft nicht rein, so wirkt das nachtheilig, es ist daher in den Wohnungen der Menschen stets für frische, reine Luft zu sorgen; ist aber die Lust mit giftigen Dünsten gefüllt, so wird sie leicht denen, die sie ein- athmen, lebensgefährlich. Klima heißt die Beschaffenheit der Luft in Beziehung auf Wärme und Kälte, — Trockenheit und Feuchtigkeit, — Gesundheit und Ungesundheit. Daher die Ausdrücke: Heißes, gemäßigtes, kaltes; feuch- tes, trockenes; gesundes, ungesundes Klima. Das Klima eines Landes hängt zunächst freilich von der Zone ab, in welcher es liegt; je näher dem Aequator, desto wärmer, je näher den Polen, desto kälter ist es. Dann hängt es aber ferner von seiner Höhe ab; je höher ein Land, desto kälter .... Außerdem aber wirken noch verschiedene andere Umstände, als seine Abdachung, der Unterschied des Bodens, dessen Anbau, seine Entfernung vom Meere, die geographische Länge desselben auf die Beschaffenheit des Klimas bedeutend ein. Sind z. B. Länder kalten Winden mehr ausgesetzt, so ist ihr Klima kälter; umgekehrt wärmer. Ein Ort, welcher vor dem Südabhange eines Berges liegt, ist viel wärmer, als ein solcher, welcher am Nordabhange desselben Berges gelegen ist. — Sümpfe und Moräste machen die Luft feucht, kalt und ungesund; sandiger Boden erhitzet die Luft. — In einen dicht bewachsenen, namentlich bewaldeten Bo- den kann der Sonnenstrahl nicht dringen, Anbau dagegen lockert den Boden und verbessert die Luft. — Die Nähe des Meeres mildert Hitze und Kälte, weil es eine mehr gleichmäßiqe Temperatur hat und diese dem benachbarten Lande mittheilt. — Endlich sind, wie die Erfahrung hinreichend bestätigt, die östlichen Länder kälter als die unter gleichem Grade lie- genden westlichen. Es sind hier noch zwei großartige Naturerscheinungen zu erwähnen, die Lavinen nämlich und die Gletscher. Die Lavinen sind Schneemassen, welche sich von den Bergabhängen loslösen und in die Tiefe hinabstürzen. Man nennt sie Staub-Lavinen, wenn sie in den höchsten Theilen des Gebirges, wo der Schnee wegen der Kälte nicht mehr zusammenballt, niedergehen. Dieselben wirken besonders durch den Druck der durch ihre Kraft zusammengepreßten Luft, welche ver- heerende Windstöße hervorzubringen im Stande ist. Grundlavinen heißen sie, wenn sie ins Thal niedergehen. Dieselben entstehen meist beim Beginne des Frühlings, wenn der Schnee am Tage in seiner Masse, besonders am Boden, aufweicht, bei Nacht aber in den obern Schichten wieder gefriert. Die ganze so zusammengebackene Masse löset sich nun oft bei der unbedeutendsten Veranlassung und stürzt je nach den Umständen mit größerer oder geringe- rer Schnelligkeit hinab und richtet oft große Verheerungen an. Das Hinab-

5. Theil 1 - S. 284

1867 - Altona : Schlüter
284 hing der Witterung, Regen und Rauhigkeit der Luft hervorbrin- gen. Gewöhnlich hat unser Sommer auch eine Regenperiode, die, wenn sie nicht im Juni eintritt, mit Sicherheit im Juli zu er- warten ist, so daß es in einzelnen Jahren beinahe jeden Tag dieses Monats unaufhörlich regnete. Daß unser Sommer jedoch in der Regel, besonders bei östlichen Winden, viele schöne, bald milde, gemäßigte, bald warme und angenehme Tage hat, versteht sich von selbst; nur haben wir sie bald im Anfange, bald in der Mitte, bald am Ende des Sommers; aber den ganzen Sommer hindurch Sommer zu haben, ist bei uns höchst selten. Eben so verschieden ist auch die Zeit, wann im Sommer die höchste Wärme eintritt; selten fallen bei uns die wärmsten Tage in die sogenannten Hundstage, vielmehr sind die Tage vor- und nachher meistens weit wärnier. Fast immer aber entsteht die größte Hitze bei Ost- und Südostwinden und ist dann auch ziemlich anhaltend; wenn sie bei Süd- und Westwinden eintritt, so erfolgen bald jene Gewitter, welche die Witterung gänzlich umändern. Auch ist die Wärme und Hitze in dem einen Sommer nicht, wie in dem andern; das Thermometer steigt und fällt den Sommer über zwischen 8 und 22 Grad. Bon der Sommerwitterung ist natür- lich auch unsere Heu- und Kornernte abhängig. Jene fällt, je nachdem die vorhergehende Witterung den Graswuchs beförderte und die Gegend der südlichen oder der nördlichen Grenze näher liegt, entweder in die letzte Hälfte des Juni- oder in die erste Hälfte des Julimonats. In diesem Monat wird auch gewöhnlich die Rappsaat geerntet und muß Eude desselben oder im Ansauge des folgenden für's nächste Jahr wieder gesäet werden. Dies ist denn auch die Zeit unserer Kornernte, woraus denn, im Allge- meinen 14 Tage vor oder nach Michaelis, die Saatzeit des Winterkorns folgt. Damit stellt sich denn auch der Herbst ein, der uns oft höchst angenehmes, oft aber auch sehr unangenehmes Wetter bringt. Nachdem wir gegen die Zeit der Tag- und Nachtgleiche in der Regel heftige Stürme gehabt haben, erhalten wir noch iin Oktober einen kleinen Nachsommer mit stiller, heiterer, milder Lust und recht schönen Tagen, die oft noch im November durchblicken; im Ganzen aber ist der November nebelig, naß, kalt, windig und unruhig. Wir gehen ja auch dem Winter entgegen; gewöhnlich aber stellt er sich erst im December ein, und hält der Frost dann manchmal den ganzen Monat an; indessen gibt's auch Jahre, wo wir im December höchstens einige Tage Frost, an den übrigen hingegen sehr gelinde Witterung haben. Manchmal friert's vor Neujahr nicht, und in manchen Wintern ist die Kälte überhaupt so geringe, daß der niedrigste Stand des Thermome- ters im Durchschnitt nur 6 Grad unterm Gefrierpunkt, und der Winter mehr Herbst als Winter ist. Dagegen hat's aber auch

6. Physikalische Geographie - S. 27

1883 - Straßburg : Trübner
Stürme, ist der häufige Wechsel in der Menge des Wasser- dampses, welcher in der Luft anwesend ist. Da dieser Dampf leichter ist als die Lust, so ist eine Mischung von Dampf und Luft leichter als dieselbe Menge reiner Luft; je mehr Wasserdampf also die Lust aufnimmt, um so wenigerdicht muß die Mischung werden. Wenn daher eine große Menge Dampf irgend einem Teil der Erdoberfläche entweicht, so steigt die damit sich verbindende Luft sofort in die Höhe, während^von allen Seiten Luft, welche weniger Dampf enthält, herbeiströmt. Wenn diese Bewegung sehr schnell vor sich geht, so entstehen Stürme. Iv. Der Dampf in der Luft. Verdunstung und Verdichtung. 70. — Einer der wichtigsten Teile der Luft, der Wasser- dampf, wurde schon in Absch. 41 erwähnt. Untersuchen wir zuerst, auf welchem Wege er in die Luft und aus ihr heraus kommt. Auch in diesem Falle werden wir finden, daß oft große wissenschaftliche Fragen ganz leicht durch die gewöhnlichsten Dinge beantwortet werden können. 71. — Man sollte annehmen, daß in einem warmen Zim- mer, wo den ganzen Tag ein Feuer brennt, und in dem sich mehrere Personen aufgehalten haben, dieluft ziemlich trocken wäre. Wenn wir aber ein Glas voll eiskalten Wassers in die Stube bringen und aufpassen, was geschieht, so sehen wir, daß sich die Außenseite des Glases sogleich mit einer feinen Nebelschicht bedeckt. Nach einiger Zeit bilden sich aus dieser Schicht winzige Wassertropfen, welche wachsen, bis sich viel- leicht zuletzt einige vereinigen und an der Seite des Glases herunterlaufen. 72. — Auch haben wir schon bemerkt, daß an sehr kalten Abenden an den Fenstern eines Wohnzimmers oder von

7. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 70

1829 - Darmstadt : Heyer
70 Physische Geographie. feucht, wenn deren viele damit verbunden sind. Zuweilen ist sie heiß, warm, gemäßigt, und dann wieder kühl, kalt, sehr kalt. Mit vielen Ausdünstungen fremder Bestandtheile gemischt, nennt man sie unrein, und daher oft ungesund; ohne die- selben heißt sie reine Luft. Durch die Wärme wird sie ausgedehnt und specifisch leichter, durch die Kälte zusammengezogen und specifisch schwerer. Die Höhe der Atmosphäre wird theils nach dem Drucke, den sie ausübt, theils nach der Dämmerung (indem anznnehmen ist, daß die Luft, soweit sie die Lichtstrahlen zurückzuwerfen vermag, zu unserm Planeten gehört) auf 8 bis 10 Meilen geschätzt. Sie ist aber nicht an allen Orten, noch in den verschiedenen Jahres- zeiten gleich. Unter dem Aequator ist' sie am höchsten, wegen des Umschwunges der Erde und wegen der größern Ausdehnung der Luft durch die Sonnenwärme. Man pflegt die Atmosphäre in drei Regionen oder Schichten einzutheilen. Die unterste und wärmste erstreckt sich bis dahin, wo die Luft nicht mehr von den, von der Erde zurückgeworfenen, Sonnenstrahlen erwärmt wird. Ihre Gränze wird durch die sogenannte Schneelinie bezeichnet, die, unter dem Aequator von der Erde am fernsten, sich allmählich senket, je näher sie den Polen rückt, und unter diesen sich auf die Meeresfläche selbst lagert und Alles in eine weite, traurige Wüste von Eis und Schnee begräbt. Die mittlere oder die Eisregion reicht bis zu der höchsten Berge Stirne oder den höchsten Wolken; beide erheben sich nicht viel über eine Meile über die Oberfläche der Erde. Hagel, Schnee und Regen bilden sich in dieser Region. Die oberste oder höchste erstrecket sich von den Gränzen der mittleren Region bis zu des Dunstkreises Ende. Ter höhere, stets reine und kalte Theil des Luft- krcises, der vielleicht über den Mond hinausreicht, wird Aether genannt.

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 342

1843 - Altona : Schlüter
342 mit einigen angenehmen Frühlingstagen und am Ende des Mo- nats meistens heftige Stürme. Die herrschende Witterung im April ist aber fast immer eine beständige Abwechselung von Kälte, Wärme, Regen, Hagel, Nebel, Sturm und Sonnenschein. Bei einem solchen März und April pflegt aber dann der Mai schon zu sein. Zn der Mitte und gegen Ende Aprils läßt die Nach- tigall sich gewöhnlich zum ersten Male hören und in den letzten Tagen dieses Monats pflegen die Buchen Blätter zu bekommen. Die Saatzeit dcö Sommerkorns ist bei uns im Allgemei- nen: Mitte Aprils Hafer, letzte Hälfte Aprils oder mehr noch Anfang Mai's Gerste, unv Ende Mai's Buchweizen. Unser Sommer hat gleichfalls mehrere, nichts weniger als angenehme Eigenheiten. Oftmals währt eine geringe Win- terkälte bis in den Sommer hinein; nicht nur hat der Juni oft kalte Nächte und Nachtfröste, sondern auch die Abende sind nicht selten nach großer Wärme am Mittage empfindlich kalt. Auch dauert die Sommerwärme in manchen Jahren nicht lange; schon gegen Ende August's pflegt sie abzunehmen und die Mor- gen und Abende werden kühl. Auch das ist keine geringe Un- annehmlichkeit unsers Sommers, daß die Wärme, sobald sie etwas zunimmt, sich gewöhnlich in eine schwüle und drückende Hitze verwandelt — eine Folge der fast beständigen Anhäufung unserer Atmosphäre mit wässerigen Dünsten—, und daß dann nach kurzer Zeit Gewitter entstehen, die eine gänzliche Um- wandlung der Witterung, Regen und Rauhigkeit der Luft her- vorbringen. Gewöhnlich hat unser Sommer auch eine Regen- periode, die, wenn sie nicht im Juni eintritt, mit Sicherheit im Juli zu erwarten ist, so daß es in emzelnen Jahren bei- nahe jeden Tag dieses Monats unaufhörlich regnete. Daß unser Sommer jedoch in der Regel, besonders bei östlichen Winden, viele schöne, bald milde, gemäßigte, bald >varme und angenehme Tage habe, versteht sich von selbst; nur haben wir sie bald im Anfange, bald in der Mitte, bald am Ende des Sommers; denn den ganzen Sommer hindurch Sommer zu haben, ist bei uns höchst selten. Eben so verschieden ist auch die Zeit, wann im Sommer die höchste Wärme eintritt; selten fallen bei uns die wärmsten Tage in die sogenannten Hunds- tage, vielmehr sind die Tage vor- und nachher weit wärmer. Fast immer' aber entsteht die größte Hitze bei Ost- und Südost- winden, und ist dann auch ziemlich anhaltend; wenn sie aber

9. Kleine Schulgeographie - S. 77

1886 - Leipzig : Hirt
— 77 — It. Die Atmosphäre. Die Erde wird von einer ca. 10 Meilen hohen Luftschicht umhüllt, die sich beständig mit der Erde dreht und ungefähr dem Dunstkreis gleicht, mit dem wir oft den Mond umgeben sehen. Wir nennen sie die Atmosphäre (d. h. Luft- oder Dunstkreis). Die Atmosphäre besteht hauptsächlich aus Sauerstoff und Stickstoff. Dazu gesellen sich noch ganz geringe Mengen Kohlensäure. Außerdem enthält die Atmosphäre beständig Wasserdampf, der ihr durch die Verdunstung der Gewässer, namentlich der Oceaue, zugeführt wird. Verdichtet sich derselbe, was durch die Abkühlung der Luft erfolgt, so bilden sich die sogenannten „atmosphä- rischen Niederschläge": Nebel, Tau und Regen, Reif, Schnee und H agel. Die Wärme empfängt die Atmosphäre von der Sonne; doch strahlen auch das Festland und die Wasserflächen uusers Erdballs beständig Wärme in die Luft, und daher kommt es, daß die unteren Luftschichten stets wärmer als die oberen find. Nach oben nimmt die Wärme unserer Atmosphäre darum ab, weil der Einfluß der Wärmeausstrahlung von den Erd- und Wasserflächen mit der Entfernung schwächer wird. Ungleiche Erwärmung der Luftschichten erzeugt Bewegung in der Atmosphäre, well stets die kalte, dichte, schwere Luft sich mit der warmen, dünnen, leichten auszugleichen sucht. Wir nennen die Bewegung der Luft je nach ihrer Schnelligkeit und Stärke — Wind, Sturm oder auch Orkan, nach ihrer Richtung aber — Ostwind (meist trocken — warum?), Südwind (meist warm — warum?), Westwind (meist feucht — warum?), oder Nordwind (meist kalt — warum?).— Auf dem Lande wehen die Winde unregelmäßig. An Meeresküsten aber tritt ganz regelmäßig bei Nacht der Landwind und bei Tag der Seewind auf. Wie geht das zu? Festland und Wasser empfangen gleiche Wärme von der Sonne. Das Land erwärmt sich aber schneller als das Wasser; es kühlt sich jedoch auch am Abend rascher ab. Die Folge hiervon ist, daß an den Küsten nachts stets die kältere Landluft nach dem Meere zieht (Landwind), tagsüber stets die kühlere See- lust nach dem Lande streicht (Seewind). Die Gesamtheit der in einem Lande vorherrschenden atmosphärischen Verhältnisse, — insbesondere die Lustwärme, den Fenchtigkeitsgehaltder Atmosphäre und die Niederschläge aus derselben — nennen wir das Klima jenes Landes. Abhängig ist dasselbe 1) von der geographischen Breite des betreffenden Gebietes (Wieso?): Polarklima mit eisigkalter Luft, gemäßigtes Klima mit durchschnittlich milder Temperatur, Tropenklima mit feucht- oder trockenheißer Atmosphäre; 2) von der Bodengestalt desselben (Wieso?).- Hochlandklima mit kühler, leichter Lust und Tieflandklima mit milder, schwerer Luft; 3. von seiner Lage zu dem Meere (Wieso?): kontinentales oder Landklima mit heißen Sommern, strengen Wintern, trockner Luft und verhältnismäßig wenig Niederschlägen, und oceanisches oder See-Klima mit kühlen Sommern, milden Wintern, feuchter Luft und vielen Niederschlägen.

10. Weltkunde - S. 10

1896 - Hannover : Helwing
10 sich am Äquator infolge der Achscndrehung der Erde viel rascher von W. nach O. bewegen, als weiter nach den Polen hin, so geht auf der nördlichen Halb- kugel der obere Passat allmählich in einen Südwestwind, der untere in einen Nordostwind über; aus der südlichen Halbkugel wird aus dem oberen Passat ein Nordwest, aus dem unteren ein Südostwind. In einer Breite von 6 °, dem Laufe der Sonne bis etwa 12° nörbl. Br. und 5° südl. Br. folgend, findet sich die Zone der Windstillen (Kalmen), die zuweilen durch furchtbare Stürme und Gewitter unterbrochen werden; dann folgen in einer Breite von etwa 20° die Gürtel der Passatwinde: Nord ost Passat auf der nördlichen, Südostpassat auf der südlichen Halbkugel. In höheren Breiten, z. B. in unjerer Gegend, Herrchen veränderliche Winde, weil die beiden Strömungen nicht immer übereinander, sondern ost nebeneinander liegen und sich ablösen. — Das Land erwärmt und erkaltet rascher, als das Wasser. Daher strömt an den Küsten des Tages die kältere Luft von dem Wasser auf das Land (Seewind),^ des Nachts die abgekühlte Landluft nach dem Meere (Land- wind). — Über den großen Kontinenten wird die Luft im Sommer mächtig aufgelockert, wodurch regenbringende Lustströme vom Meere her angezogen werden; im Winter dagegen lagert sich über denselben eine schwere Schicht kalter Luft, die nach dem Meere bin abfließt. So entstehen die Monsune oder Jahreszeitenwinde (besonders bei S.-O.-Asien). In den Zeiten des Mon- sunwechsels treten häufig heftige Orkane ein. 4. Die Feuchtigkeit der Luft hängt ab von ihrem Wärme- grade, von der Nähe des Meeres, von den Windrichtungen ic. Im allgemeinen nimmt die Menge der Niederschläge nach den Polen hin ab. Man unterscheidet: eine Region des stets flüssigen Niederschlages (Tau, Nebel, Regen)' in der heißen Zone (mit Ausnahme der höchsten Berggipfel), eine Region des veränderlichen Niederschlages (Tau, Reif, Nebel, Regen, Hagel) in den gemäßigten und eine des stets festen (Schnee) in den kalten Zonen und den hoch liegenden Gegenden. — 5. Das Pflanzenreich ist abhängig vom Boden und Klima, das Tierreich vom Boden, Klima und der Pflanzenwelt, daher sind beide in den einzelnen Zonen wesentlich verschieden. Die Pfl a nz en der heißen Zone sind mannigfaltig, üppig, farbenprächtig, säst- und gewürzreich, immergrün (Palmen, Bananen, Baumfarne, Brotbäume, Kaffee, Zucker; Urwälder); die gemäßigte Zone bot schöne Laubhölzer (in der Nähe der heißen Zone immergrün) und grasreiche Wiesen, Nadelhölzer, Obst, Wein, Getreide; die kalte Zone ist arm an Pflanzen (verkrüppelte Weiden und Birken, Moose und Flechten). Unter den zahlreichen Tieren der heißen Zone befinden sich die größten (Elefant, Kamel, Giraffe, Gorilla) und farben- prächtigsten (Papagei, Kolibri), aber auch die gefährlichsten (Löwe, Tiger, Schlangen) und lästigsten (Moskitos). Die gemäßigte Zone hat die nützlichsten Haustiere und besten Singvögel; die kalte Zone bat nur wenig Landtiere (Eisbär, Renntier, Hund), doch viele Seetiere (Wale, Robben). — Steigen wir vom Fuße bis zur Spitze eines Gebirges, das über die Schneegrenze hinausreicht, so treten uns in der Pflanzenwelt ähnliche Verhältnisse entgegen, wie bei einer Wanderung von Süden nach Norden. 1. Welche Winde bringen uns feuchte und warme, welche trockne und kalte Lust? Gieb die Ursache hiervon an! — 2. Weshalb können die Iso- thermen nicht mit den Breitengraden parallel lausen? Wodurch wird es be- wirkt, daß sie an der Westküste Europas weit nach Norden gebogen sind? — 3. Was versteht man unter Schneegrenze? — 4. Wie entstehen Passatwinde, wie die Monsume, wie die veränderlichen Winde?

11. Schul-Lesebuch - S. 347

1863 - Berlin : Stubenrauch
347 Weil immer an irgend einem Orte Wärme erzeugt wird, während andere Orte kalt bleiben, so ist auch immer einige Bewegung in der Luft. Die Hef- tigkeit dieser Bewegung wechselt aber beständig. Am auffallendsten ist dieser Wechsel bei uns. In manchen Gegenden der Erde sind jedoch die Winde von einer großen Regelmäßigkeit. Die Kenntniß solcher regelmäßigen Winde ist für den Schiffer von Wichtigkeit; sie kann ihm auf seinen Fahrten von großem Nutzen sein. — Regelmäßig wehende Winde zeigen sich an den Küsten der Meere. Bei Tage weht ein Wind vom Wasser nach dem Lande, weil dies durch die Sonnenstrahlen schneller erwärmt wird. Nach Sonnenuntergang bleibt das Wasser länger warm, und das Land erkaltet schneller. Deshalb weht in der Nacht ein Wind nach dem Meere. Auch wir im Binnenlande haben eine Art Regelmäßigkeit des Windes. Sie besteht darin, daß bei uns Südwestwiude vorherrschen, die aber auch oft mit Nordostwinden wechseln. Die meisten Regenwetter schlagen darum auch an die Westseite der Gebäude an, und man nennt dieselbe daher oft die Wetterseite. Ferner ist bemerkt worden, daß in Deutschland die Stämme solcher Bauinr. welche dem Winde ausgesetzt^ sind, eine schiefe, nordöstliche Richtung haben, so daß man an ihnen die Himmelsgegenden recht gut erkennen kann. Die Stärke des Windes hängt ab von seiner Geschwindigkeit, und diese ist sehr verschieden, je nach dem Grade des Unterschiedes zwischen kalter und warmer Luft. Je größer dieser Unterschied ist, mit desto größerer Gewalt wird die kalte Luft in die warme eindringen. Ein sehr heftiger Wind wird ein Sturm, ein heftiger Sturm Orkan genannt. Im Dezember und Januar sind die Winde in unserem 'Erdtheil sehr heftig, weil in diesen Monaten der Unter- schied zwischen der Wärme Europas und der Wärme in der heißen Zone sehr groß ist. Im August dagegen stellen sich außer Gewitterwinden nur gelinde Luftströmungen ein. Auch sonst hängt Richtung und Stärke des Windes mit dem Wechsel der Jahreszeiten zusammen. Während des Frühlings herrschen gewöhnlich Nordost- oder Ostwinde, während des Sommers und Herbstes West- oder Südwestwinde. Merkwürdig sind die Stürme, die sich in den meisten Jahren zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche erheben. Sie gehen über ganze Länder und Erdtheile hinweg. Im Frühjahr sind sie besonders wichtig, weil sie dem Schnee ein schnelles und gänzliches Ende bereiten, nachdem die Sonne sich vielleicht schon lange vergeb- lich mit ihm abgemüht hat. Betrachten wir noch den Einfluß des Windes auf die Witterung und auf das Pflanzenleben. Die Ostwinde haben bei uns in der Regel Trockenheit zur Folge, weil sie über die großen trocknen Festländer von Asien und Europa kom- men, also sehr geeignet sind, Feuchtigkeit aufzusaugen. Die Nordwinde sind kalt; denn sie wehen von den kalten Meeren her. Die Südwinde endlich brin- gen gewöhnlich Regen. Indem die Luft über die warmen Meere des Südens wegzog, wurde sie mit Wasserdünsten gefüllt und bringt dieselben zu uns. Nützlich ist der Wind noch besonders für Verbreitung dsc Pflanzen. Viele Samenkörner werden durch ihn in weite Ferne entführt und fallen oft in frucht- baren Boden nieder. So sind viele Pflanzen auf Dächern, Mauern und Thür-

12. Grundriss der allgemeinen Erdkunde - S. 283

1915 - Leipzig : Hirzel
Lokale Winde. — Stürme und Gewitter. 283 ebenfalls ein Lokal wind; er ist aber ein warmfeuchter Wind, dessen Wiege nicht in Nordafrika, sondern im südlichen Mittelmeere liegt. Er tritt auf der Südseite ausgedehnter Depressionen auf und wird auch in Nord- afrika beobachtet. Kalte oder wenigstens kühle Winde lokaler Natur stellen die Nortes am Golf von Mexiko, die Northers in Texas und die Burane der russischen und zentralasiatischen Steppen dar. Die letzteren sind aber nur im Winter kalt, im Sommer gleichen sie den heißen Winden der Subtropen. Stürme und Gewitter. Viele der lokalen Winde wehen mit großer Heftigkeit als Stürme. Die stärksten Stürme treten im allgemeinen als Wirbelwinde, als Zyjdonen, auf. Sie werden verursacht durch eine größere Luftauf- lockerung über einem beschränkten Gebiete infolge starker lokaler Er- wärmung oder irgendeiner anderen Gleichgewichtsstörung. Am heftig- sten treten sie in den Tropen auf, wo wegen der geringeren ablenkenden Kraft der Erdrotation schon bei kleinem Gradienten eine starke Luft- bewegung eintritt. Die Wirbel haben vielfach nur einen kleinen Bereich von 100—5q0 km Durchmesser und schreiten meist mit großer Ge- schwindigkeit vorwärts auf einer parabelförmig gekrümmten Bahn. Die bekanntesten und verheerendsten Stürme oder Orkane in den Tropen sind die Hurricans Westindiens, die Mauritiusorkane des Indischen Ozeans und die Taifune in den chinesischen Gewässern. In den gemäßigten Zonen sind im allgemeinen die Stürme weniger heftig. Die stärkere Kraft der Erdrotation bedingt für die gleiche Wind- stärke einen weit steileren Gradienten. Meist treten hier die Wtirbel- stürme als Teilbildungen größerer Zyklonen auf. Oft haben diese Teil- ininima nur eine sehr geringe Ausdehnung, sie bilden dann sogenannte Windhosen, Tromben usw.. Heftige Wirbelstürme, entstanden am Rande größerer Zyklonen, sind auch die Tornados Nordamerikas. Die Bewegung der Luft erfolgt nicht immer gleichmäßig, vielmehr wechselt die Geschwindigkeit in zeitlich sehr verschiedenen Intervallen ununterbrochen. Meist sind die einzelnen Luftstöße nur sehr schwach, zuweilen treten sie aber auch als heftige Windstöße, als sogenannte Böen auf. Die sturmartigen Böen sind zurückzuführen auf ein plötz- liches Herabsteigen von schneller bewegten Luftmassen aus der Höhe. Durch eine lokale Gleichgewichtsstörung, namentlich der unteren

13. Europa - S. 29

1860 - Hannover : Pockwitz
29 Staaten kaum gefunden.^- Verwaltet der Monarch die Regierung allein, wenn auch nach Gesetzen, denen er selbst mit unterworfen ist, so ist er ein unbeschränkter; hat das Land aber ein Grundgesetz (Constitution), nach welchem ausgemacht ist, daß der Monarch in manchen Regierungsmaßregeln durch Vertreter des Volkes (Stände) beschränkt ist, so bildet das Land eine constitutionelle Monar- chie. Die verschiedenen Namen der Monarchen, Kaiser, König, Großher- zog, Herzog, Fürst, welche ihre verschiedene Würde bezeichnen, sind für die Art der Verfassung gleichgültig. Die Form der Despotie herrscht in den asiatischen und afrikanischen Staaten vor, in Europa sind bei weitem die meisten Staaten Monarchen verschiedener Art, Amerika ist der Erdtheil der Republiken. Hüte dich bei dem allen vor der Verwechselung der Staaten mit Völkern und mit Naturländern. Diejenige Wissenschaft, welche sich ganz speziell auf die Kennt- niß der Staaten nach Umfang, Einwohnern, Einnahmen und Ausgaben, Verfas- sung u. s. w. einläßt, aber keine Naturländer berücksichtigt, heißt Staatenkunde oder Statistik. 24. Die Luft. Die Erdkugel ist überall von der Luft umhüllt; Dunstkreis, Luftkreis, Luftmeer, Atmosphäre. Die Atmosphäre ist nicht immer von derselben Beschaffenheit: bald ist sie warm, bald kalt, bald feucht, bald trocken, bald ruhig, bald bewegt. Alle fühl- baren Veränderungen, die im Dunstkreise vorgehen, bezeichnet man mit dem Aus- drucke Klima. Die Höhe oder Ausdehnung des Luftkreises kennt man zwar nicht genau, man schätzt sie indessen auf 8—10 Meilen. Im Luftmeere unterscheidet man eine große Menge von Schichten, deren jede etwa zu 1' Höhe angenommen wird. Da die Luft ein Körper ist, so üben die oberen Schichten auf die unteren einen Druck aus. Daher kommt es, daß die Luft in den unteren Schichten dichter ist, als in den oberen. Eben so wird auch die Lust nach oben hin immer kälter, und es ist auf der Spitze des Berges kälter, als am Abhange, hier wieder kälter, als am Fuße desselben (Schneegrenze, Schneelinie, Schneeregion). Würde die Erde von der Sonne überall gleichmäßig erwärmt, so wäre das Luftmeer stets ganz ruhig (Windstille). Durch die ungleichmäßige Erwärmung der Erdoberfläche wird Bewegung, Luftströ- mung in der Atmosphäre hervorgebracht. Jede Bewegung der atmosphärischen Luft heißt Wind. Die Winde werden nach den Himmelsgegenden benannt, aus welchen sie wehen. Es giebt also Nord-, Ost-, Süd-/Westwinde u. s. w. Nimmt man auf die Geschwindigkeit, mit der ein Luftstrom sich fortbewegt, Rücksicht, so unterscheidet man sanften, frischen, starken Wind, Sturm, Orkan. Ein Orkan verän- dert plötzlich seine Richtung, weht oft aus mehreren Richtungen zugleich; er legt, wenn er reißend ist, in 1 Secunde Iw zurück, wirft Häuser um und entwurzelt Bäume. In der heißen Zone sind Orkane am häufigsten. ~ Man unterscheidet ferner regelmäßige und unregelmäßige oder veränderliche Winde. Die regel- mäßigen Winde wehen in gewissen Erdgegenden beständig oder periodisch in ganz bestimmter Richtung. Zu ihnen gehören die Passat- oder Strich winde, die zwi- schen den Wendekreisen und nahe dabei auf der nördlichen Halbkugel aus Nordost, auf der südlichen Halbkugel aus Südost wehen. Ferner die Land- und Seewinde oder Brisen, welche an den Küsten am Tage von der See nach dem Lande, bei Nacht umgekehrt wehen. Diese regelmäßigen 'Winde gehören besonders den Tropen- gegenden an, während die unregelmäßigen, oder veränderlicheu Winde mehr in den höheren geographischen Breitengraden stattfinden. Stoßen entgegengesetzte Winde auf einander, so entstehen Wirbelwinde; die sogenannten schädlichen oder giftigen Winde gehören vorzugsweise dem heißen Erdgürtel an, erzeugen sich jedoch aber auch bei großer Hitze in gemäßigteren Gegenden. Diese Winde heißen in Spanien Solano, in Italien Sirocco, in der Schweiz Fön, im nördlichen Theile Afrika's Cham sin, im westlichen Theile Afrika's Harmattan, in Arabien und Persien Samun. In der Atmosphäre kommen viele herrliche Naturerscheinungen vor, die man Meteore nennt. Man theilt die Meteore ein in wässerige: Wolken, Nebel, Thau, Regen, Schnee, Hagel, Reif; feurige: der mit Gewitter verbundene Blitz, Wetter- leuchten Elmsfeuer, Polarlicht, Irrlichter; glänzende: Regenbogen, Morgen- und Abendrothe, Höfe um Sonne und Mond, die Luftspiegelung.

14. Schul-Lesebuch - S. 347

1856 - Berlin : Stubenrauch
347 Weil immer an irgend einem Orte Wärme erzeugt wird, während andere Orte kalt bleiben, so ist auch immer einige Bewegung in der Luft. Die Hef- tigkeit dieser Bewegung wechselt aber beständig. Am ausfallendsten ist dieser Wechsel bei uns. In manchen Gegenden der Erde sind jedoch die Winde von einer großen Regelmäßigkeit. Die Kenntniß solcher regelmäßigen Winde ist für den Schiffer von Wichtigkeit; sie kann ihm auf seinen Fahrten von großem Nutzen sein. — Regelmäßig wehende Winde zeigen sich an den Küsten der Meere. Bei Tage weht ein Wind vom Wasier nach dem Lande, weil dies durch die Sonnenstrahlen schneller erwärmt wird. Nach Sonnenuntergang bleibt das Wasser länger warm, und das Land erkaltet schneller. Deshalb weht in der Nacht ein Wind nach dem Meere. Auch wir im Binnenlande haben eine Art Regelmäßigkeit des Windes. Sie besteht darin, daß bei uns Südwestwinde vorherrschen, die aber auch oft mit Nordostwinden wechseln. Die meisten Regenwetter schlagen darum auch an die Westseite der Gebäude an, und man nennt dieselbe daher oft die Wetterseite. Ferner ist bemerkt worden, daß in Deutschland die Stämme solcher Bäume, welche dem Winde ausgesetzt sind, eine schiefe, nordöstliche Richtung haben, so daß man an ihnen die Himmelsgegenden recht gut erkennen kann. Die Stärke des Windes hängt ab von seiner Geschwindigkeit, und diese ist sehr verschieden, je nach dem Grade des Unterschiedes zwischen kalter und warmer Luft. Je größer dieser Unterschied ist, mit desto größerer Gewalt wird die kalte Luft in die warme eindringen. Ein sehr heftiger Wind wird rin Sturm, ein heftiger Sturm Orkan genannt. Im Dezember und Januar sind die Winde in unserem Erdtheil sehr heftig, weil in diesen Monaten der Unter- schied zwischen der Wärme Europas und der Wärme in der heißen Zone sehr groß ist. Im August dagegen stellen sich außer Gewitterwinden nur gelinde Luftströmungen ein. Auch sonst hängt Richtung und Stärke des Windes mit dem Wechsel der Jahreszeiten zusammen. Während des Frühlings herrschen gewöhnlich Nordost- oder Ostwinde, während deß Sommers und Herbstes West- oder Südwestwinde. Merkwürdig sind die Stürme, die sich in den meisten Jahren zur Zeit der Tag« und Nachtgleiche erheben. Sie gehen über ganze Länder und Erdtheile hinweg. Im Frühjahr sind sie besonders wichtig, weil sie dem Schnee ein schnelles und gänzliches Ende bereiten, nachdem die Sonne sich vielleicht schon lange vergeb- lich mit ihm abgemüht hat. Betrachten wir noch den Einfluß des Windes auf die Witterung und auf das Pflanzenleben. Die Ostwinde haben bei uns in der Regel Trockenheit zur Folge, weil sie über die großen trocknen Festländer von Asien und Europa kom- men, also sehe geeignet sind, Feuchtigkeit aufzusaugen. Die Nordwinde sind kalt; denn sie wehen von den kalten Meeren her. Die Südwinde endlich brin- gen gewöhnlich Regen. Indem die Luft über die warmen Meere des Südens wegzog. wurde sie mit Wasserdünsten gefüllt und bringt dieselben zu uns. Nützlich ist der Wind noch besonders für Verbreitung dsr Pflanzen. Viele Samenkörner werden durch ihn in weite Ferne entführt und fallen oft in frucht- baren Boden nieder. So sind virle Pflanzen auf Dächern, Mauern und Thür-

15. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 392

1873 - Essen : Bädeker
- 392 — 14. Der Wind. Die ruhige Luft geräth manchmal in einen gewaltigen Auftuhr; die in Aufruhr gerathene oder bewegte Lust nennen wir Wind. Sie ist nämlich nicht in allen Gegenden gleich warm; die warme Luft nun ist leichter als die kalte, erstere steigt daher stets in die Höhe, wäh- rend nach dem Ort, wo sie sich befand, källere Lust hinströmt. Darum ist es in den Zimmern oben immer wärmer als am Fußboden, und wenn man die Thüre öffnet, entsteht ein Luftzug, ein kleiner Wind, indem die warme Luft oben zur Thüre hinausfließt. In der Nähe stärker Feuersbrünste entsteht bei sonst stiller Luft doch ein Wind, da die Flammen die Luft erhitzen, sie leichter machen und in die Höhe führen, so daß nun die kalte Luft, um die entwichene wärmere zu er- setzen, aus der Nachbarschaft nach dem Feuer hinströmt und einen starken Luftzug hervorbringt. Was hier im Kleinen geschieht, geschieht in der Natur im Großen. Unter dem Äquator wird die Luft sehr heiß, sie steigt daher in die Höhe und fließt nach den Polen zu, .von wo die kalte Luft unter der oberen wärmeren Schichte nach dem Äquator zieht. Dadurch entstehen die Nordoft- oder Pafsatwinde, die wir besonders im Frühjahre häufig in unseren Gegenden haben. Der Wechsel zwischen dem wärmeren Tage und der käüeren Nacht, dann der Wechsel der Jahreszeiten allein müßte schon Luftströmungen oder Winde verursachen, wenn es nicht noch viele andere Ursachen gäbe. Man benennt den Wind nach den verschiedenen Himmelsgegenden, aus denen er kommt, und zählt daher 4 Hauptwinde, den Nord-, Ost-, Süd- und Westwind. Die zwischen den Weltgegenden herwehenden Winde nennt man: Nordost-, Süd oft-, Nordwest- und Südwest- winde. Die Seefahrer machen noch mehr Abtheilungen und zählen 32 Winde. Eine Vorrichtung, auf welcher die Richtung der Winde angedeutet ist, heißt eine Windrose. Sehr starke Winde nennt man Stürme oder Orkane. Durch zwei heftig einander entgegenwehende Winde entsteht ein Wirbelwind, eine sogenannte Windsbraut. Winde und Stürme find außerordentlich nützlich, ja für den großen Haushalt der Natur unentbehrlich; sie reinigen die Luft, sie trocknen den allzufeuchten Boden und befördern so das Wachsthum der Pflanzen und das Wohlsein der Menschen und Thiere, ganz abgesehen von den vielfachen Vortheilen, die sie dem Gewerbebetriebe, z. B. der Müllerei, Gerberei, dem Bleichen und besonders der Schiffahrt gewähren. Aber die Stürme sind auch schrecklich, wenn sie über die Länder der Erde heulend hinbrausen, Bäume mit der Wurzel aus dem Boden reißen und wie Spreu umherschleudern, ganze Wälder krachend niederstürzen, die Dächer menschlicher Wohnungen hoch in die Luft führen, die festesten Gebäude erschüttern, Ströme in ihrem Laufe hemmen und aufschwellen, Berge abttagen und Felsen zerreißen. Das donnernde Getöse in der Höhe und Tiefe wett umher vermehrt die Furchtbarkett dieser Erscheinung, die Wolken des Himmels eilen geflügelt über uns hin; die Vögel flüch-

16. Bd. 1, Abth. 1 - S. 50

1874 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
50 Zur physischen Geographie. Zone erhitzen, Heilen sie dieser Lust eine aussteigende Bewegung mit und ziehen die kalte Luft der Polarzonen an. So entstehen Strömungen und Gegenströmungen, welche, durch die Achsendrehung des Erdballs modificirt, die große atmosphärische Circulatiou bilden. Die beständigen und periodischen, allgemeinen oder besondern Winde haben dieselbe Ursache, wirken auf größere oder kleinere Strecken und auf mehr oder weniger lange Zeit. Dem Wechsel des Tages und der Nacht entspricht ein Wechsel der Erwär- mung und Erkaltung, der natürlich Winde von verschiedener Richtung hervor- ruft. Auf den: ganzen Küstengebiete der zwischen den Tropen gelegenen Länder bringt die ungleiche Erwärmung des Landes und des Meeres besondere Winde hervor, die Brisen heißen, und die bald von der hohen See nach dem Lande, bald vom Lande nach der hohen See zu wehen. Während des Sommers tritt diese Erscheinung auch in den gemäßigten Gegenden und selbst an den Küsten noch kälterer Länder ein. In der That macht sich in dieser Jahreszeit die Wirkung der Sonne schon vom Morgen ein fühlbar. Schon um zehn Uhr ist sie int Stande, die Oberfläche des Bodens in einer höhern Temperatur als die des Meeres zu erhalten. Von diesem Augenblicke an ist das Gleichgewicht gestört; die erhitzte Luft dehnt sich aus und steigt auf; sie wird durch benachbarte Schichten ersetzt, welche vmn Strande kommen und dichter und frischer sind. Bald überträgt sich die Be- wegung auf die Fluten; sie pflanzt sich fort und erstreckt sich endlich auf eine Entfernung von mehreren Meilen in die hohe See. Aber mit der Ursache hört auch sofort die von ihr hervorgerufene Wirkung auf. Wenn sich die Sonne zum Untergange neigt, so verliert die Meerbrise ihre Kraft. Sie wird allmählich schwächer und fällt gegen Abend, sobald die Erde vermöge der Ausstrahlung den Ueberschuß an Wärme hat entweichen lassen, die sie am Tage gleichsam in einem Focus gesammelt. Während der Nacht nimmt die Erkaltung des Bodens beständig zu. Das einen Augenblick wiederhergestellte Gleichgewicht wird dann von neuem aufgehoben; aber dies- mal erheben sich die warmen und leichten Schichten über den Fluten, dagegen kommen vou der Küste her die Säuleu frischer Luft, die bis zur Wieder- kehr der ersten Sonnenstrahlen die belebende Brise unterhalten, welche vmn Ufer weht. Besonders in den Aequatorzonen kann man das Phänomen der Land- brisen und der Brisen der hohen See in seiner ganzen Regelmäßigkeit beobachten. Meist hat die Erde schon von zehn Uhr an die Wirkungen der Sonne empfangen; die erwärmte Luft dehnt sich aus und steigt auf. Die Brise bildet sich anf den Fluten, sie wird stärker und strömt nach dem Lande. Etwa

17. Weltkunde - S. 9

1876 - Hannover : Helwing
9 nördlichen Halbkugel der obere Passat allmählich in einen Südwestwind, der untere in einen Nordostwind über; auf der südlichen Halbkugel wird aus dem obern Passat ein Nordwest-, aus dem untern ein Südostwind. In einer Breite von 6°, dem Laufe der Sonne bis etwa 15° n. Br. und 5° s. Br. folgend, findet sich die Zone der Windstillen (Calmen), die zuweilen durch furchtbare Stürme und Gewitter unterbrochen werden; dann folgen in einer Breite von etwa 20° die Gürtel der Passatwinde: Nordostpassat auf der nördlichen, Südostpassat aus der südlichen Halbkugel. In höheren Breiten, z. B. in unserer Gegend, herrschen veränderliche Winde, weil die beiden Strömungen nicht immer übereinander, sondern oft nebeneinander liegen und sich ablösen. — Das Land erwärmt und erkaltet rascher als das Wasser. Daher strömt an den Küsten des Tages die kältere Luft von dem Wasser aus das Land (Seewind), des Nachts die abgekühlte Landluft nach dem Meere (Landwind). — Die Monsune (Jahreszeitenwinde) im indischen Ocean wehen südlich vom Aequator (bei Australien) von October bis April aus N.-W., von April bis October aus S.-O.; nördlich vom Aequator (pers. Meer, Busen von Bengalen) von April bis October aus S.-W., von October bis April aus N.-O. In den Zeiten des Monsunwechsels heftige Orkane.* 4. Die Feuchtigkeit der Luft hängt ab vou der Vertheilung der Wärme, von der Nähe des Meeres, von den Windrichtun- gen rc.. Je feuchter die Lust, desto stärker sind die Niederschläge. Region des stets flüssigen Niederschlages (Thau, Nebel, Regen) in der heißen Zone, die des veränderlichen (Thau, Reif, Nebel, Regen, Schnee, Hagel) in den gemäßigten und die des stets festen (Schnee) in den kalten Zonen und den hochliegenden Gegenden. — 5. Das Pflanzenreich ist abhängig vom Boden und Klima, das Thierreich vom Boden, Klima und der Pflanzenwelt, daher find beide in den einzelnen Zonen wesentlich verschieden. a. Die heiße Zone hat nur zwei Jahreszeiten: eine Regenzeit von 2—3 Monaten, die mit dem höchsten Stande der Sonne beginnt, und eine trockene. Große Wüsten und Grassteppen. Pflanzen üppig (Urwälder) und gewürzreich, immergrün; Palmen, Brotbäume, Kaffee, Zucker, Eactus. Thiere: Löwe, Tiger, Elephant, Kameel, Giraffe, Affen; die Vögel haben meist prächtiges Gefieder (Strauß, Kolibri, Fasan, Papagei), aber viele nur eine schlechte Stimme; giftige Schlangen. — b. Die gemäßigten Zonen mit vier Jahreszeiten. In der Nähe der heißen Zone (subtropische Zone) noch immergrüne Laubhölzer, Reis, Baumwolle, Mais; in höhern Breiten nur sommergrüne Laubhölzer; Nadelhölzer, Getreide, Wein, Obst, vortreffliche Wiesen. Thiere: Raubthiere weniger, kleiner und nicht so wild (Bär, Wolf. Luchs); nützliche Hausthiere; viele Singvögel. — c. Die kalten Zonen haben strenge und lange Winter (10 bis 11 M.) und kurze Sommer. Pflanzen: Laubhölzer fehlen, Nadelhölzer zwergartig; jenseit des 72° gar kein Baumwuchs mehr, nur Moose und Flechten; Wiesen fehlen, dafür Moore. Thiere: Wale, Eisbär, Reunthier, Hund. — Steigen wir vom Fuße bis zur Spitze eines Gebirges, das über die Schneegrenze hinausreicht, so treten uns ähnliche Verhältnisse entgegen, wie bei einer Wanderung von Süden nach Norden. 1. Beobachte, welche Winde in deiner Heimat vorherrschend sind! — 2. Welche Winde bringen feuchte und warme, welche trockene und kalte Luft? Gieb die Ursache hiervon an! — 3. Wovon ist das Klima eines Landes ab- hängig? — 4. Wie unterscheiden sich Küsten- und Continentalklima? —

18. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 85

1910 - Nürnberg : Korn
85 aussieht, daß Mond und Sonne beim Auf- und Niedergänge eine ungewöhnliche Größe oder auch wohl einen Hof haben; daher können diese Erscheinungen im allgemeinen als Vorboten nassen Wetters angesehen werden. Bisweilen empsindet man die Lwnnenwärme stärker, als man nach dem Grade des Thermometers dieselbe empfinden sollte; es „sticht" die Sonne. Man schwitzt an solchen Tagen auch im Schatten, selbst wenn man sich nicht sehr anstrengt; der Körper ist schlaff, die Luft drückend. Diese Erscheinungen rühren jeden- falls von einer starken Elektrizität des Bodens und der Luft her und der Schluß, daß ein Gewitter bevorsteht, wird selten trügen. Kühlt sich die Luft nach dem Gewitter nur wenig ab, so entsteht bald ein zweites und drittes, und wenn eine starke Abkühlung der Luft durch das Gewitter bewirkt worden ist, so folgt auf dasselbe oft ein mehrere Tage anhaltendes Regenwetter. Weht gegen Johanni ein anhaltender Süd- und Südwest- wind, so regnet es oft längere Zeit; denn in dieser Zeit ist an der Grenze unserer gemäßigten Zone die Regenzeit der heißen Zone und der alsdann sehr warme und feuchte, von dorther zu uns kommende Wind setzt bei seinem Fortgange in kalten Gegenden viel Wasserdampf durch Nebel und Wolken ab. Da die Mücken immer die wärmste Luft suchen, so halten sie sich, wenn die Luft feucht ist, in der untersten Luftschicht am meisten auf, und weil die Schwalben da herumfliegen, wo sie die meisten Mücken finden, so schwingen sie sich bei feuchter, warmer Luft ganz nahe über der Erde hin. Aus demselben Grunde springen alsdann in Gewässern die Fische öfters empor um eine nahe über dem Wasser schwebende Mücke zu erschnappen. Auch aus diesen Erscheinungen kann man auf Regen schließen. Das Aufsteigen des Morgennebels deutet auf Übersättigung der Luft mit Wasserdampf, folglich auf trübes Wetter, dagegen das Niederfallen des Morgennebels auf einen heiteren Tag. Die sichersten Wetterregeln ergeben sich indes aus der Beobachtung des Windes und des Luftdruckes. Es würde nicht schwer sein die Beschaffenheit des Wetters vorauszusagen, wenn man immer genau wüßte, was für ein Wind in einer gewissen Zeit wehte. Diese Kenntnis zu erlangen, ist jetzt durch die meteorologischen Stationen möglich geworden, welche sich in ver- schiedenen Ländern befinden und durch den Telegraphen über die Windströmung, den Feuchtigkeitsgehalt, den Druck und die Wärme der Luft sich -gegenseitig Mitteilung machen. Unter den Instrumenten, mit deren Hilfe man einen Schluß auf das bevorstehende Wetter machen zu können glaubt, ist das Barometer am bekanntesten. Aber auch das beste Barometer

19. Cursus 2 - S. 69

1809 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
V Einleitung. 69 Ostwind auf die besagte Art fortwährend. Allein von diesem Grad nordwärts wechselt der Wind alle sechs Monate, bald nach dem Aequinoktlum, und ist in den Monaten, da die Sonne nördliche Breite hat, diesseits des Acquators östlich, und jenseits westlich. In den übrigen Monaten ist es gerade umgekehrt. Dies sind die in der Indischen Seefahrt so berühmten Mus- sons oder Passatwinde, deren Ursachen noch nicht erforscht sind. Auf den Gränzen der Mussons, und beim Umsetzen derselben fallen Windstillen und Stürme vor. Auf dem Lande, wie auch in den gemäßigten Zo- nen vom 28sten Grad der Breite an, bis in die kalten hinein, halten die Winde weder eine gewisse Zeit, noch eine gewisie Richtung, und sind in ihrer Stärke und Beschaffenheit sehr veränderlich; doch kommen in den gemäßigten Zonen von der bemerkten Breite an die meisten aus Westen, nur gegen die Pole hin treten die Ostwinde wieder ein. Zu den periodischen Winden ge- hören auch die See- und Landwinde, die man auf allen Küsten der warmen Länder bemerkt. Denn da das Land schneller von der Sonne erwärmt wird und erkaltet, als das Meer, folglich dieses eine stätere Temperatur behält: so wehet immer gegen Mittag, wenn das Land von den Sonnenstrahlen erhitzt ist, ein- kühles Lüftchen vom Meere dem Lande zu; des Nachts hingegen, wenn das Land kalter, als das Meer ge- worden ist, fängt dasselbe Lüftchen an, vom Lande ge« gen das Meer zu wehen. Die Dünste, welche von allen Theilen der Erd- oberfläche in ungeheurer Menge unaufhörlich in die Luft bis zu einer unbestimmbaren Höhe aufsteigen, sind von sehr mannichfaltiger Art, die meisten aber wäffe- richt, weil das Wasser den größten Theil der Erde be- deckt, und auch vom Lande sich viele wasserichte Dünste

20. Allgemeine Erdkunde - S. 171

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 171 — hat zwei Ursachen. Erstens wird die Abkühlung, welche die ur- sprünglich warme Lust beim Aussteigen an den Südgehängen er- fahren mußte, durch die bei der Kondensierung ihres Wasser- dampfes srei werdende Wärme vermindert; zweitens erhöht sich die Temperatur der Luft noch beim Hinabstürzen des Windes in die Täler durch die Zusämmenpressung der Luftmassen und durch ihre Reibung an benachbarten Schichten und am Boden. Durch seine stoßweise Heftigkeit wird der Föhn namentlich den Schiffern auf dem Urner See gefährlich, und durch seine Trockenheit und Wärme ruft er im Frühjahre plötzliches Schmelzen der Schnee- Massen und große Überschwemmungen hervor. Jedoch mildert er auch das Klima in manchen Tälern und bewirkt z. B. an den Südhängen des Rigi und der Hochsluh am Vierwaldstätter See einen sast italienischen Frühling. Übrigens hat man ähnliche Fallwinde auch an andern Gebirgen, selbst in Grönland beob- achtet. Sie entstehen, wenn Winde hohe Kämme überschreiten und schon vor ihrem Übertritt relativ große Feuchtigkeit und Wärme besitzen. — Endlich gehören zu den lokalen Winden noch die aus den Wüsten Nordasrskas und Arabiens kommenden heißen und trockenen Staub winde, die man in Ägypten als Chamfin*), in Arabien als Samum und aus Sizilien als Scirocco**) kennt. e. Wirbelstürme. Endlich seien noch die verheerenden Wirbelstürme erwähnt. Das sind cyklonale Lustbewegungen um eine räumlich nicht weit ausgedehnte, aber sehr tiefe Depression herum. Sie entstehen meistens in den Tropen bis zu 10° vom Äquator und wandern Hunderte von Kilometern weit erst von Südost nach Nordwest, um dann beim Eintritt in die gemäßigte Zone sast rechtwinklig umzubiegen und nach Nordosten zu ziehen. Dabei vergrößert sich allmählich der Umfang des Wirbels, und die Depression im Zentrum des Sturmes nimmt ab. Ein von ihnen berührter Ort wird beim Herannahen des Wirbels von sehr starken Stürmen heimgesucht; dann solgt beim Vorüber- schreiten des Zentrums insolge des aussteigenden Luftstromes völlige Stille, bis der Wind, aber jetzt aus entgegengesetzter Rich- tnng, wieder mit voller Wut einsetzt. Je größer der Lustdruck- unterschied zwischen dem Minimum und seiner Umgebung ist, desto steiler ist der Gradient und desto stärker der Sturm. Bei dem Wirbelsturm, der am 1. Oktober 1866 die Insel Nassau (Vahamainseln) heimsuchte, sank der Barometerstand im Zentrum auf 703 mm, während der Luftdruck in 460 km Entfernung 754 mm betrug. Das gibt einen Gradienten von 12—13, und schon hieraus kann man die Heftigkeit des Wirbels ersehen, wenn man *) D. h. 50 Tage, denn so lange weht, wenn auch mit Unterbrechungen, dieser Wind im Frühjahr von der Sahara nach Ägypten. **) Sprich schirokko. Mit diesem trockenen Glutwinde Siziliens sind übrigens nicht zu verwechseln die gleichfalls Scirocco genannten feucht- warmen Winde auf dem Adriatischen Meere und an der Nordseite der Pyrenäen.