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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 84

1911 - Magdeburg : Creutz
84 -r). Das Land zwischen Harz, Kyffhäuser, Unstrut und Saale^ Höhnstedt, Langenbogen), Gips (Gerbslädt, Niedersachswerfen). Höhn- stedter Sandstein diente zum Vau des Neuen Palais in Potsdam, und mit dem von Salzmünde und Räther baule man Schloß Sanssouci. Aus Mansselder Kupfer wurde das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. auf dem Kyfshäuserdenkmal hergestellt. I). Ubersicht über die Beschäftigung der Bewohner. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist hier Bergbau, erst in zweiter Linie solgt der Ackerbau. Die Lehm- und Lößschicht liefert reichlich Halm- und Hackfrüchte, weshalb man hier Zuckerfabriken, Bren- nereien, Brauereien allenthalben findet. Besondere Pflege wenden die Be- wohner dem Anbau des Weines und des Obstes zu. An den sonnigen Berg- abhängen der zahlreichen Täler haben Riesensleiß und Geduld ein wahres Paradies geschaffen. Indem man den tonschiesrigen Boden des Abhanges tief rigolte und oon großen Steinen befreite, gewann man Fruchtland, aus dem schmackhaftes Obst und guter Wein in großer Üppigkeit gedeihen. Frühe Kirschen, Pfirsiche, Aprikosen, alle Sorten Wein und Beerenobst bringt man von hier in großer Brenge nach Halle, Leipzig, ja nach Berlin und Hamburg in den Handel. Eine der ergiebigsten Talmulden dieser Art zieht von Eisleben am Süßen See entlang. Die großen Dörser See- bürg, Höhnstedt und Langenbogen sind hier die wichtigsten Ausfuhrorte. Welche Eisenbahnlinien durch?chneiden bao Gebiet? E. Sprache, Sitten und Gebräuche der Bewohner. Die ältesten Bewohner waren die Thüringer. Um das Jahr 500 drangen jedoch die Sachsen und Franken in das Land und verjagten die Thüringer. Diese gewannen ihr Land aber bald wieder zurück. An jene Zeit erinnert noch heute der Sachsengraben (Sangerhansen—wallhausen). Er bildete die Grenze zwischen den Thüringern und Sachsen. Die aus „lebeu" und „stedt" oder „städt" endigenden Ortschaften sind wohl meist Gründungen der Thüringer. Auch heidnische Sorben drangen ein und wurden seßhaft. Die von ihnen benannten Ortschaften endigen heute meist auf „witz, bitz, litz, in". Eigentümlich sind dieser Gegend oiele Orte mit der Endnng „rode". Dnrch sie wird angedeutet, daß die Vorfahren den Wald mit der Axt fällten und rodeten, um Platz für Wohnstätte und Acker zu gewiunen. Wo der Wald durch Feuer beseitigt wurde, hieß man den Ort „schwende". — Das Christentum fand früh Eingang. Die christliche Gemahlin des Thüringerkönigs Hermanfried und ihre Priester werden die ersten Verkünder des göttlichen Wortes gewesen sein. Der eigentliche Apostel der Thüringer heißt jedoch Wigbert, der Freund und Schüler des Bonifazins. Zu Luthers Zeit nahmen die Bewohner den evangelischen Glauben an und hielten au ihm trotz des schlimmen 30jährigen Krieges fest. Die herrschende Sprache ist die niederdeutsche, die am Harze als südharzische, weiter nach O. als mansfeldifche und an der Helme und

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 98

1911 - Magdeburg : Creutz
98 5. Das Land zwischen Harz, Kyffhäuser, Unstrut und Saale. Höhnstedt, Langenbogen), Gips (Gerbstädt, Niedersachswerfen). Höhn- stedter Sandstein diente zum Bau des Neuen Palais in Potsdam! und mit dem von Salzmünde und Räther baute man Schloß Sanssouci. Aus Mansfelder Kupfer wurde das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. auf dem Kyffhäuserdenkmal hergestellt. I). Übersicht über die Beschäftigung der Kemohner. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist hier Bergbau, erst in zweiter Linie folgt der Ackerbau. Die Lehm- und Lößschicht liefert reichlich Halm- und Hackfrüchte, weshalb man hier Zuckerfabriken, Bren- nereien, Brauereien allenthalben findet. Besondere Pflege wenden die Be- wohner dem Anbau des Weines und des Obstes zu. An den sonnigen Berg- abhängen der zahlreichen Täler haben Riesenfleiß und Geduld ein wahres Paradies geschaffen. Indem man den tonfchiefrigen Boden des Abhanges tief rigolte und von großen Steinen befreite, gewann man Frnchtland, auf dem schmackhaftes Obst und guter Wein in großer Üppigkeit gedeihen. Frühe Kirschen, Pfirsiche, Aprikosen, alle Sorten Wein und Beerenobst bringt man von hier in großer Menge nach Halle, Leipzig, ja nach Berlin und Hamburg in den Handel. Eine der ergiebigsten Talmulden dieser Art zieht von Eisleben am Süßen See entlang. Die großen Dörfer See- bürg, Höhnstedt und Langenbogen sind hier die wichtigsten Ausfuhrorte. Welche Eisenbahnlinien durchschneiden das Gebiet? E. Sprache, Sitten und Gebräuche der Kewohner. Die ältesten Bewohner waren die Thüringer. Um das Jahr 500 drangen jedoch die Sachsen und Franken in das Land und verjagten die Thüringer. Diese gewannen ihr Land aber bald wieder zurück. An jene Zeit erinnert noch heute der Sachsengraben (Sangerhausen—wallhausen). Er bildete die Grenze zwischen den Thüringern und Sachsen. Die auf „leben" und „stedt" oder „städt" endigenden Ortschaften sind wohl meist Gründungen der Thüringer. Auch heidnische Sorben drangen ein und wurden seßhaft. Die von ihnen benannten Ortschaften endigen heute meist auf „wch, bitz, litz, in". Eigentümlich sind dieser Gegend viele Orte mit der Endung „rode". Durch sie wird angedeutet, daß die Vorsahren den Wald mit der Axt fällten und rodeten, um Platz für Wohnstätte und Acker zu gewinnen. Wo der Wald durch Feuer beseitigt wurde, hieß man den Ort „schwende". — Das Christentum fand früh Eingang. Die christliche Gemahlin des Thüringerkönigs Hermanfried und ihre Priester werden die ersten Verkünder des göttlichen Wortes gewesen sein. Der eigentliche Apostel der Thüringer heißt jedoch Wigbert, der Freund und Schüler des Bonifazius. Zu Luthers Zeit nahmen die Bewohner den evangelischen Glauben an und hielten an ihm trotz des schlimmen 30jährigen Krieges fest. Die herrschende Sprache ist die niederdeutsche, die am Harze als südharzische, weiter nach O. als mansseldische und an der Helme und

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 28

1911 - Breslau : Hirt
28 Die Zeit vom Tode Mark Aurels bis auf Diokletian. 11. 12. Flaviern seine Schrift der die Redekunst. In Griechenland schrieb Plutarch zur Zeit Trajans und Hadrians vergleichende Biographien bedeutender Griechen und Rmer, in Syrien (um 180) Lncian seine Dialoge. 11. Die Christen. Der bei weitem bedeutsamste Vorgang in der inneren Geschichte der Kaiserzeit war die Ausbreitung und innere Ent-Wicklung des Christentums. Anfnge des Von Jerusalem hatte sich die Gemeinde der Jnger an die nahe ^wlten- Mittelmeeres geflchtet. In Antiochien kam der Name Christen" fr sie auf. Paulus gab dem Christentum den Charakter einer Weltreligion. Sehr frh entstand eine Gemeinde in Rom. Hier verfolgte sie Nero (64), nicht wegen ihres Glaubens, sondern weil man ihnen den Brand der Stadt schuld gab. Schon in der Zeit der Flavier hatten sie zahlreiche Anhnger und waren bereits um das Jahr 100 im ganzen Morgenlande verbreitet. Seit Trajan nahm der rmische Staat Stellung zum Christentum. Man hatte das Gefhl, da mau sich mit der neuen Religion irgendwie auseinandersetzen msse. So zeigt Celsns das ernsthafte Bestreben, ihren Aberglauben" zu widerlegen, wogegen Lncian sie mit frivolem Spotte verfolgt. B. Rmer und Germanen im 3. und 4. Jahrhundert. Verfolgung und Anerkennung der Christen. 1. Die Zeit vom Tode Mark Aurels (180) bis auf Diokletian (284). Innere 12. Die wichtigsten Kaiser. Im 3. Jahrhundert hatte das R-Kampfe, nasche Reich eine schwere innere Krisis zu berwinden. Seit Mark Aurels Tode hrte das gute Verhltnis zwischen den Kaisern und dem Senate auf. Die Kaiser sttzten sich ausschlielich auf die Soldaten, sahen sich aber gentigt, die Legionen durch Erhhungen des Soldes, Geschenke und Vergnstigungen auf Kosten aller brigen Teile der Be-vlkernng auszuzeichnen. Whrend sich im ersten Drittel des Jahrhnn-derts (193235) noch das Hans des tatkrftigen Septimins Severus behauptete, dem Caracalla, Elagabal und der sehr tchtige Alexander Severus angehrten, so gelang nach der Ermordung Alexanders die Grn-dnng einer Dynastie nicht mehr. Angriffe der Es gab fast keine Provinz, die nicht von Feinden heimgesucht worden Feinde. tore; Julien selbst wurde von Germanen verheert; Rom mute durch eine neue Besestigung, die noch vorhandene Mauer Aurelians, gesichert werden. Hungersnot und eine fast fnfzehn Jahre whrende Pest ver-mehrten das allgemeine Elend. Die illyrisch en Ans der Not, die durch uere Feinde herbeigefhrt wurde, haben Kaiser, tapferen illyrischen Kaiser von 268 an, meist Soldaten, die von

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 9

1911 - Breslau : Hirt
Die Hauptereignisse der rmischen Kaiserzeit Whrend bei Beginn der christlichen Zeitrechnung rmisches Imperium und rmisch-griechische Bildung fast an allen Ksten des Mittellndischen Meeres herrschten, traten gleich in den ersten vier Jahrhunderten nach Christi Geburt, der Zeit des sinkenden Altertums, tiefgreifende nderungen ein. Die Gebirgsschranke, die Sd- und Mitteleuropa voneinander trennt, wurde durch den Verkehr berwunden und der rmisch-griechischen Kultur der Zu-tritt erffnet. Dadurch traten auch die Germanen in diese Kulturwelt ein. Zugleich aber erfuhr die antike Kultur eine Umwandlung durch das Christentum, das trotz aller Verfolgungen und trotz der rechtlosen Stellung, die seine Gemeinden im Staate einnahmen, sich allmhlich der das ganze Reichsgebiet ausbreitete und schlielich auch die Barbaren gewann. A. Rmer und Germanen in den beiden ersten Jahr-Hunderten nach Christi Geburt. Anfnge des Christentums. 1. Das Rmische Kaiserreich. 1. Das Julisch-Claudische Herrscherhaus (30 v. Chr. bis 68 n. Chr.). Als C. Julius Csar Octavianus sich im Jahre 27 v. Chr. den Anschein gab, auf sein auerordentliches Imperium verzichten und dem Gemein- 30 v. bis wesen seine Freiheit zurckgeben zu wollen, bertrugen ihm Volk und ^ n.chr. Senat einen Teil seiner Gewalt von neuem. Er erhielt den Oberbefehl der das Heer und die Flotte und die Verwaltung aller Provinzen, in denen ein Heer stand, ausgenommen Afrika*), sowie den Titel Augustus", der Erhabene", der Erlauchte". Mehrere Jahre hintereinander wurde er zum Konsul erwhlt, alljhrlich zum Tribunen, womit ihm die tribu-nizische Sacrosanctitas und das Vetorecht erneuert wurden; dazu war er Mitglied der obersten Priesterkollegien. Dem Senate blieb die Verfgung der die Staatskasse (das ra-Senat, rium) und die Verwaltung der ihm zuerteilten Provinzen; er hatte an der Beratung der Staatsangelegenheiten und der Gesetzgebung noch immer einen wesentlichen Anteil. Das Volk bte das Recht aus, die Beamten Vo. zu whlen, doch war es an den Vorschlag der Kaiser gebunden, bis Tiberius auch diesen letzten Rest seiner politischen Aufgaben an den Senat bertrug. Die Reihenfolge der mter blieb erhalten, nur waren alle Beamten dem Kaifer untergeordnet, der auch die Zensur bernahm. *) gypten wurde als kaiserliches Privateigentum behandelt.

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 32

1911 - Breslau : Hirt
32 Die Zeit vom Tode Mark Aurels bis auf Diokletian. 14. Fortschreiten- H 14. Aus der inneren Geschichte Roms. Unter den anhaltenden de"rm?chen ueren und inneren Kmpfen, Aufstnden, Plnderungen durch Barba-Wesens, reu, Pestepidemien und Hungersnten ging die Bevlkerungszahl wie der Wohlstand im Rmischen Reiche zurck. Zugleich vernichtete die Lati-snndienwirtschaft den Bauernstand und damit die Kriegstchtigkeit des rmischen Volkes. Andrerseits muten die Steuern erhht, die Mnze verschlechtert werden. Das alte Rmertnm war lngst geschwunden, als Caraealla (212, durch die constitutio Antoniniana) allen Freigeborenen innerhalb der Grenzen des Reiches das rmische Brgerrecht verlieh und damit den Unterschied aufhob, der noch zwischen Jtalikern und Pro-vinzialen bestanden hatte. Philosophie Die stoische Philosophie hatte ihre Bedeutung verloren: die undreiigwn. Machen verzichteten auf die Hoffnung, aus eigener Kraft ein tchtiges Leben zu führen. Die Religiositt nahm zu, aber fremde Kulte hatten fchon lngst den altrmischen Gottesdienst verdrngt. Unter ihnen zhlten die aus dem Orient eingefhrten monotheistischen Religionen, die dem Menschen Erlsung aus den diesseitigen Leiden und ein jenseitiges Leben zu verbrgen schienen, die meisten Anhnger, so vor allen der Dienst des iranischen Lichtgottes Mithras. Rechtswissen- Fast auf allen Gebieten des geistigen Lebens zeigte die antike schaft. Welt eine Abnahme ihrer Lebenskraft. Nur die bewunderungswrdigste Schpfung des rmischen Geistes, durch die er noch auf das Leben knftiger Jahrhunderte unmittelbar gewirkt hat, das rmische Recht, wurde durch groe Juristen (Papinianns, Ulpianns und Paulus) weiter-gefhrt. Beginn der Die Grenzen konnten nicht mehr mit den Krften des Reiches ver-^erumf t^digt werden. Seit Ende des 2. Jahrhunderts begannen die Kaiser Germanen in das Reich aufzunehmen. In das Heer waren Germanen zwar schon seit Augustus eingetreten, aber erst seit Mark Aurel und Cara-calla wurden sie in greren Mengen eingestellt und von den illyrischen Kaisern wegen ihrer Tchtigkeit bevorzugt. Anfangs sorgte man dafr, sie auf einzelne Legionen zu verteilen; spter konnte man diese Vorsichts-maregel nicht mehr beobachten, und zuletzt bestanden die Grenztruppen, ja die Leibwache der Kaiser sst nur aus ihnen. Daneben siedelte zu-erst Mark Aurel nach dem Markomannenkriege Germanen in den Grenz-Provinzen als Kolonen auf dem Lande an, ein Mittel, um der Ent-vlkeruug des flachen Landes zu begegnen. Endlich berschritten die Germanen iu geschlossenen Massen die Grenzen und wurden als foederati in das Reich ausgenommen. Sie behielten dann ihre volle Selbstndig-feit und waren nur zum Schutz der Grenzen und zur Stellung von Hilfs-trappen verpflichtet. Die Provinzialen, in deren Mitte ihnen Sitze angewiesen wurden, muten ihnen den dritten Teil des Grand und Bodens abtreten. Seit der Mitte des 3. Jahrhunderts kann man somit von einer beginnenden Germanisierung des Reiches reden.

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 34

1911 - Breslau : Hirt
34 Diokletian und Konstantin. 17. gefhl der Christen zum erstenmal Ausdruck. Alle anderen Religionen Origenes. wrden vergehen, nur das Christentum werde herrschen, sagte Origenes (um 220), der das Evangelium und die hellenische Weltanschauung zu einer neuen, christlich-philosophischen Weltanschauung verwob. Wie Origines setzten auch andere bedeutende Vertreter des Christentums (z. B. Tertullian) die christlichen Lehren mit der hellenischen Philo-sophie auseinander und gewannen allmhlich die Gebildeten unter den Heiden. Eine wohlorganisierte Liebesttigkeit zog die rmeren Klassen heran, eine feste Verfassung gab den Gemeinden inneren Halt, die zerstreuten Ge-meinden wuchsen zur Einheit der Kirche zusammen. Ver- Bisher war trotz vereinzelter blutiger Verfolgungen, wie sie nach folgungen. ,em Brande Roms unter Nero, spter unter Domitian, Trajan, Antoni-nns Pins, Mark Aurel und Septirnins Severus ergingen, die Zahl der Blutzeugen verhltnismig gering gewesen. Alexander Severus hatte Duldung gebt und angeblich sogar das Bild Christi unter seinen Haus-gtteru aufstellen lassen. Aber in der schweren Krisis des Reiches im 3. Jahrhundert glaubte man die Ursache der Unruhen in der wachsenden Menge der Christen zu erkennen. Von dem Wunsche erfllt, die alte Herrlichkeit des Rmertums und die alte Religion wiederherzustellen, ordnete deshalb De eins (um 250) ihre Unterdrckung an. So erfolgte aus national-religifen Grnden die erste planmige Christenver-folgung. Erst nach zehn Jahren hrten die Verfolgungen auf, und es trat eilte etwa vierzigjhrige Zeit der Ruhe ein. Da entschlo sich Diokletian, der anfangs dem Christentum nicht feindlich gesinnt war, zu einer neuen groen Verfolgung. Zunchst wurde das Heer von Christen gereinigt, darauf (303) die Schlieung ihrer Kirchen und die Vernichtung der christlichen Schriften, ferner die Verhaftung der Priester befohlen; endlich follten alle Christen zum Opfer gezwungen werden. Die Diokletianische Verfolgung war die schwerste von allen; ihr folgte jedoch bald der endgltige Sieg des Christentums. Konstantin der Groe (306337). tz 17. Die Wiederherstellung der Reichseinheit. Im Jahre 305 legte Diokletian zugleich mit dem Augustus des Westens seine Wrde nieder. Damit traten zwei Fragen in den Vordergrund: Sollte die Reichseinheit erhalten bleiben oder der Trennung der Verwaltung unter vier Oberhupter eine Teilung des Reiches folgen? Sollte ferner die Christen-Konstantin Verfolgung fortgesetzt werden oder nicht? In beiden Fragen hat Kon-f. r. stontin der Groe die Entscheidung gebracht. Er hat die Reichsein-(3vk-3s7).heit ^gestellt und das Christentum zur staatlich anerkannten Reli-gion erhoben. Zunchst verlies zwar der Regierungswechsel ohne Strung des inneren Friedens. Die beiden Csaren Galerins und Constantius Chlorus rckten, jener im Osten, dieser im Westen, zur Wrde der Augusti

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 35

1911 - Breslau : Hirt
17. 18. Die Wiederherstellung der Reichseinheit. Konstantins Regierung. 35 auf; es murbeu zwei neue (Sfaren erhoben und von ihnen aboptiert, unter benen sich Konstantin nicht befanb. Als jeboch im Jahre 306 Konstantins in Eboraknm (Jork) in Britannien starb, erhob fein Heer eigenmchtig feinen Sohn Konstantin zum Cafar, wenige Monate spter die italischen Legionen auch den Maxentius, den Sohn Maximians. Die inneren Kriege, die hiermit begannen, enbeten erst 323 mit der Allein-herrfchaft Konstantins. Konstantin, der Sohn des Conftantius Chlorus und einer Christin, der Helena, war in dem fast ganz christlichen Orient aufgewachsen, wo ihn Diokletian, der ihn vielleicht als Unterpfand fr die Treue seines Vaters betrachtete, zurckbehalten hatte. Er begnstigte zwar die Christen, beschtzte aber daneben die heidnischen berlieferungen; erst auf seinem Totenbette empfing er die Taufe. Im Widerspruch mit der von Diokletian geschaffenen Drbnung waren die Augusti und die Csaren tatschlich selbstndig geworben; die Einheit des Reiches hatte nur noch auf ihrer freiwilligen Verstnbigung beruht. Die Neubegrnbung einer politischen und womglich auch religisen Einheit war das Ziel Konstantins. Bei seinem Streben sttzte er sich auf seine vorwiegenb germanischen Legionen, die Sympathien der Christen und eine skrupellose Staatskunst. Im Jahre 312 errang er burd) seinen Sieg der Maxentius an der Milvifchen Brcke (unweit von Rom) die Alleinherrfchaft im Westen. Schon im solgenben Jahre wrbe den Christen burd) das Mailnder Edikt Duldung und Gleichberechtigung Mailnder mit den Anhngern der alten Religionen gewhrt. Damit hatten siegbiit (313)-kaum ein Jahrzehnt nach dem Ausbruche der Diokletianifcheu Verfolgung den Sieg errungen; der Versuch, sie gewaltsam auszurotten, war enb-giiltig gescheitert. Im Jahre 323 machte sich Konstantin durch seine Siege bei Abria-Konstantin nopel und Chaleebon der feinen letzten Gegner Licinins zum Allein-herrsch er des ganzen Rmischen Reiches. 18. Konstantins Regierung. In der Verwaltung knpfte Kon- Einteilung ftantin an Diokletian an. Er teilte das Reich in vier Prfektnrenbes *ei$es-(Orient, Jllyrikum, Italien, Gallien), die in 14 Dizesen und 117 Provinzen zerfielen. Ferner trennte er endgltig Zivil- und Militrverwaltung, fhrte die Befolbung der Beamten durch und glieberte sie nach Rangstufen in mehrere streng gesthiebene Klassen (illustres, spectabiles, clarissimi, perfectissimi, egregii). Den hchsten Rang hatten die sieben Hofbeamten; ein Staatsrat (consistorium prineipis) staub ihm zur Seite. Die Selbstverwaltung der Gemeinben hrte auf. Im Heere lste er die Pratorianer auf und bevorzugte die Germanen, die unter ihm zuerst zu den hchsten Kommanbostellen emporstiegen. Von besonderer Wichtigkeit war die Erhebung von Byzanz zurbyzanz <on-Hauptstadt. War schon unter Diokletian Rom zurckgetreten, so erkannte Aup!s!ad? Konstantin mit sicherem Blicke die uerst gnstige Lage von Byzanz mit 3*

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 20

1902 - Magdeburg : Creutz
20 Das Land östlich oder rechts von der Elbe. Nich ivoahr, doa merkt all jedet Kind, Det doch der Bodden nich schlecht kann sind. Un hier is der Grund, wo grot und stark 'Re Eik' is 'wassen met festet Mark Joa, wiest mi eene, de doa is better, Un nömt mi eene, de doa is grötter, De so berühmt in de ganze Welt As Bismarck-Schönhllsen, der Staatsmann un Held! 21. Friese. F. Geschichtliches. Die Vorfahren der jetzigen Bewohner waren meist flavifche Völker, die Wenden (die Sorben). ^>ie waren Heiden und verehrten ihre Götzen in Wäldern, wo ihnen Menschen und Tiere, besonders Pferde, geopfert wurden. Die Wende» verbrannten ihre Toten und setzten die mit der Asche der Verstorbenen gefüllte» Urnen in steinernen Grabkannnern bei. Solche Begräb»isplätze smden sich noch a» viele» Orte», z. B. bei Burg, Geuthin, Ziesar. Die Wende» wohnten i» Dörfer», die in H»feifenfon» angelegt waren. Die Name» ihrer Woh»orte hatte» meist die E»d»»g ow, itz, z. B. Jerichow, Rathenow, Buckow, Steinitz u. s. w. Die Endung ow hat sich heute vielfach in au verwandelt, z. B. Cracau, Buckau . . . Die Weude» wurden im S. durch Markgraf Gero, im N. durch Albrechl den Bären und die Mönchsorden (Klöster, z. B. Leitzka») »ach und nach z»>» Christentum bekehrt. Zur Zeit der Reformation nahmen die Bewohner de» evangelische» Glauben an. Auch breiteten sich unter ihnen deutsche u»d fremde Eiuwauderer, besonders Flamländer, aus und vermischten sich mit den Wende»; so entstand nn Lause der Zeit der fetzige Me»sche»schlag. Im Schweiße des Angesichts suchte» unsere Voreltern dem wenig fruchtbare» Bode» durch Ackerbau, Viehzucht u»d Waldwirtschaft das tägliche Brot abzuringen, aber auch der Fischfang und der Handel mußten dazu beitragen. Da kam der 30jährige Krieg, in dem sich die Katholische» und die Evangelischen der Religion wegen bekämpften. Er verwandelte das Land i» ei»e Wüste. Die Dörfer »ud Städte waren zerstört, die Äcker lagen wüst da, die meisten Bewohner waren getötet. Unter der segensreichen Regierung der Hohenzollern erholte sich das Land wieder. Besonders machten sich der große Kurfürst nnb Friedrich der Große um diese Gegend verdient. Letzterer ließ die Sümpfe entwässern und legte den Planer Kanal an. Der südliche Teil des rechtselbifchen Gebietes kam erst im Jahre 1815 a» unser Heimatland. G. Sagen. 1. Die Kutterjungfer auf dem Marktplätze in derbst. In jener Zeit, wo noch der Stärkere allein herrschte, hatten die Grafen vo» Lmdau die Zerbster gezwungen, ihnen eine» Zoll auf alle Nahrungsmittel, die nach Zerbst gebracht wurden, zu zahlen. Weil die Grafen de» Zoll nach Willkür erhöhten, wurden die Landleute, die nach Zerbst Butter, Eier, Gemüse lieferten, hart betroffen. Die Zerbster konnte» die Ware» kaum bezahlen. Mit Herzleid merkte» die Bauer», daß der Verka»f täglich germger wurde. Um nicht zu verarmen, führten |die Landleute die Waren nicht »lehr i» die Stadt, fo»der» richteten vor dem Heidetore, am Butterdamm einen förmliche» Markt ein. Nnn konnte» zwar die Hausfraue» Butter, Eier, Geflügel billiger emkaufe», hatten aber einen weiten und^. beschwerliche» Weg zurückzulege». Un: die Stadt vo» der drückende» Ste»er zu befreien, gi»g ei»e edle J»»gfra» zum Gräfe» vo» Lindem u»d bat ih», gege»

9. Geschichte Schlesiens - S. 54

1836 - Breslau : Max
54 sonders vor dem 30jährigen Kriege durch die Ausbreitung der Reformation. In Breslau, Brieg, Goldberg, Oels blühten Schulen und nach Erbauung der Friedens- und Gnadenkirchen erhoben sich solche auch neben diesen; und zu Breslau entstand 1702 eine katholisch theologische Univer- sität. Viele fromme Stiftungen wurden für Kirchen und Schulen gemacht, und es fehlte nicht an Gelehrten und Be- förderern der Wissenschaften. Fünfter Zeitraum. Schlesien unter preußischen Regenten. 1710 — 1836. Friedrichii. 1740 — 86. §85. Karl Vi. starb den 20. Oktober 1740, und ihm folgte im Besitz seiner Erblander seine Tochter Maria Theresia. In demselben Jahre war in Preußen am 31. Mai Friedrich Ii. zur Negierung gelangt. Bald nach Karls Vi. Tode trat der Kurfürst von Baiern Karl Al brecht mit Ansprüchen auf die österreichischen Lander vor, wobei er von Frankreich unterstützt wurde, und der Kurfürst von Sachsen, August Iii., der auch König von Polen war, that ein Gleiches. Eben so machte auch Friedrich Ii. An- sprüche, jedoch nur auf Schlesien, und stützte sich auf die alten Erbverbrüderungen mit Liegnitz und die alten Rechte seines Hauses auf Jägerndorf. Während die andern Feinde Oestreichs aber erst unterhandelten, erschien Friedrich schon lm Dezember 1740 an Schlesiens Grenze, überschritt die-

10. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 7

1906 - Cöthen : Schulze
Art aern auf abgesonderten Hofstätten. Die Schwaben hingegen kannten bereits bequemeres und geselligeres Wohnen. Von jetzt ab entstanden un Schwabengaue, also in den heutigen Kreisen Bernburg, Aschersleben und Ballenstedt, blühende Dörfer, meist schon mit den Namen, tue sie heute noch führen. Städte gab es zunächst noch nicht. — Die alte» Lttönamen germanischen Ursprungs zeigen fast alle m ihrem^erster^elle emen namen, h B. Bero, Asgar, Ballo, ein Zeichen, daß sich bte ersten Dörfer aus der Hofstätte eines einzelnen entwickelten. Der zweite ^eü der Doch namen, die Endung, hat folgende Bedeutung: -leben ^mt”lajlen^a1tt: Erbe, Erbgut, -stedt Stätte, Hotstatte, -mgen Anjredlung, -i0äs Wald-ausrodung, -dorf Dorf, -berge Ort auf dem Berge, -born Ort am Brunnen, -bürg (erst in späterer Zeit) Ort an der Burg. § 6. Die Einführung des Christentums durch die Karolinger. 1 Da das Königsgeschlecht Chlodovechs in Schwäche versank, folgten auf dasselbe die ebenfalls fränkischen Karolinger und zwar als erster Pippin der Kurze, der Vater Karls des Großen. Nachdem er bte Nordschwaben und die nordthüringischen Sachsen von neuem unterworfen hatte, führte er das Christentum auch im Schwabengaue ein. Damals lebte noch um der große deutsche Missionar Bonifatius, der Apostel Mitteldeutschlands. Der Saae nach hat er in der Gegend von Heeslingen das Evangelium gepredigt. Wenn er auch wohl nicht selbst nach dem Schwabengaue gekommen ist, so hat er doch ohne Zweifel feine Jünger dorthin gesandt. Nock aber hatte das Christentum keinen festen Bestand. Die nordthunngi-fchen Sachsen fühlten sich, obgleich den Franken schon untertan, noch immer eins mit dem Hauptstamme der Sachsen, der am längsten an der alten Freiheit und am Heidentume festhielt. Dreißig ^ahre lang hat Karl der Große gegen ihn blutige Unterwerfungskriege führen müssen. Als im ^ahre 783 die Bewohner des Schwabengaus einen Ausstand der Sachsen unterstützten, verheerte er ihr Land. 2. Seit diesem Strafgerichte faßte das Christentum auf onhaltischem Gebiete für immer feste Wurzel, zumal da für die kirchlichen Verhältniße durch die Errichtung von Bistümern eine feste Ordnung eingeführt wurde. Der Schwabengau gehörte wie das ganze mittlere Deutschland zu dem von Bonifatius gegründeten Erzbistums Mainz und feit den Karolingern ttn besonderen zum Bistume Halberstadt. Vom benachbarten Halberstadt aus wurden nun Priester nach Westanhalt gesandt, Kirchen und Klöster gegründet. 3. Mit kluger Behutsamkeit knüpfte man bei der Ausbreitung des Christentums an den früheren Götterglauben an. Wo man ehemals die Heidengötter verehrt hatte, entstanden christliche Gotteshäuser. . tfretltch wurden die Opferstätten der Heiden auch als Plätze verschrien, wo bose Geister ihr Wesen treiben. a Das Rest der Frühlingsgöttin Ostara wurde zum christlichen Auferstehungsfeste, behielt'aber den altheidnischen Namen bei. An den Tagen der Sonnenwende, wo die yieiben dem abnehmenden Sonnenlichte lebewohl sagten (Ende ^um) und das wieder zunehmende begrüßten (Ende Dezember), durften auch m christlicher gett die^teuto Teuer weiter aufflammen, aber nunmehr zu Ehren des Johannes und des Christkindes. Wiederum wurden heidnische Festzeiten, über die sich ein christliches Fest nicht breiten ließ, als Zeiten der bösen Geister verrufen. An die Stelle der heidnischen Gottheiten
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