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1. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 5

1897 - Breslau : Hirt
I. Allgemeine Landeskunde. 1. Lage, Grenzen und Grötze. Für viele, ja für die meisten Menschen ist die Heimat der einzige Platz ihrer Arbeit, und darum ist es für jeden Menschen notwendig, daß er seine Heimat genau kennen lernt. Die Kunde nun, welche über die nähere Heimat etwas Genaueres mit- teilt, nennt man Heimatkunde. Unsere engere Heimat sind die Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben. Diese Kreise gehören zu dem Regierungsbezirk Magdeburg, welcher wieder ein Teil der Provinz Sachsen ist. Dieselbe ist wiederum eine von den zwölf Provinzen des preußischen Staates. Der preußische Staat ist ein Bestandteil eines größeren Reiches, nämlich des Deutschen Reiches. Zu demselben gehören 26 Staaten, von denen das Königreich Preußen der größte Staat ist. Die Kreise Aschersleben. Calbe, Oschersleben und Wanzleben bilden den südlichen und südöstlichen Teil des Regierungsbezirks Magdeburg. Die Grenzen sind int Osten und Nordosten die Elbe, im Norden der Stadtkreis Magdeburg, der Kreis Wolmirstedt und Neuhaldensleben, im Westeu eiu Teil des Herzogtums Braunschweig und der Kreis Halberstadt, im Süden das Herzogtum Braunschweig, das Herzogtum Anhalt, der Regierungsbezirk Merseburg (Mausselder Seekreis) und dann wieder das Herzogtum Anhalt. Das herzoglich auhaltische Amt Mühlingen, bestehend aus den beiden Dörfern Groß- und Klein-Mühlingen, wird vom Kreise Calbe umschlossen; außerdem liegt innerhalb des Kreises Oschersleben das herzoglich anhaltische Amt Als- leben, bestehend aus den Ortschaften Groß- und Klein-Alsleben und Aliken- dorf. Der Flächeninhalt der Kreise beträgt 2024,06 Quadratkilometer. 2. Bodengestalkung. Der Bodeu, welchen die Kreise einnehmen, ist im Südwesten und Südeu gebirgig, wenigstens doch hügelig, denn der Harz mit seinen Ausläufern durch- zieht das Land; dagegen gehört der nördliche und nordöstliche Teil zufolge seiner Bodenbilduug zur norddeutschen Tiefebene. Der Name „Harz" bedeutet Waldgebirge: die Römer nannten das Gebirge Silva. Hercyna. Er ist das höchste Gebirge Norddeutschlands und steigt inselartig aus dem Hügellande zwischen den Flüssen Leine und Saale auf. Der Harz ist ein länglich rundes Massengebirge. Seine größte Aus- dehnung hat er von Nordwesten nach Südosten. Man teilt den Harz ein in Oberharz und Unterharz. Der Oberharz ist der höhere und rauhere Teil des Gebirges; er ist vorherrschend mit duukleu Fichten bewachsen. Der höchste Berg des Oberharzes und zugleich des ganzen Harzgebirges ist der Brocken. Derselbe wurde vou den Alten „Blocksberg" genannt; er erreicht eine Höhe von 1140 m. Der Unterharz ist der niedere Teil des Gebirges, und auf ihm trifft man vorwiegend Laubholzwaldungen an. Die Buche ist

2. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 8

1897 - Breslau : Hirt
8 Allgemeine Landeskunde. Von den erwähnten Ausläufern des Harzes sind es hauptsächlich zwei, welche die Kreise mit ihren Erhebungen durchziehen, nämlich der Hny und der Hakel. Der Huy, ein mit herrlichem Laubwald bewachsener Höhenzug, erhebt sich dreiviertel Stunde westlich Ihm Schwanebeck, zieht sich anfangs schmal, dann breiter werdend von Osten nach Westen, wo sich zuletzt die Breite wieder verringert, und läuft in einer schmalen Zunge südlich vou Baders- leben aus. Derselbe trägt aus seinem nördlichen Abhänge das ehemalige Kloster „Hnysburg", jetzt Domäne oder Staatsgut, welches weithin sichtbar ist. Die Länge des Gebirgszuges beträgt etwa 20 km, die größte Breite 6 km. Drei Warten krönen den Höhenzug, im Osten die Eilenstedter oder Paulkopswarte, in der Mitte die Sargstedter Warte über Sargstedt und im Westen die Hakenthalswarte. Die Daneilshöhle. Am nördlichen Abhange des Berges, welcher das Kloster Hupsburg trägt, findet sich eine von Menschenhand in den Fels gehauene Höhle von beträchtlichem Umfange, welche aus zwei Abteilungen, einem Wohnraum und einem Pferdestall besteht. In dieser Höhle hauste der Räuber Daneel oder Daneil. Von hier aus unternahm er seine Raubzüge bis tief in den Harz hinein. Auch hatte er alle Wege im weiten Umkreise um feine Höhle mit verborgenen Drahtschlingen umgeben, die mit Glöckchen in der Höhle in Verbindung standen. Sobald ein Wanderer nun an solche Drahtschlinge stieß, ertönte ein Glöckchen in der Höhle, und der Räuber wußte sofort, wo sich feine Beute befaud. Der Schlupfwinkel des Räubers blieb lange Zeit unentdeckt, da er bei seinen Raubzügen seinein Pferde die Hufe verkehrt unterschlug, um so die Spur von seiner Höhle abzulenken. Einst verirrte sich ein Bauermädchen beim Haselnußpflücken und geriet in die Drahtschlingen. Der Räuber schleppte sie in seine Höhle, woselbst sie ihm den Haushalt führen mußte; er zwang sie zum Schwur, ihn nicht zu verraten. Nach sechs Jahren gestattete er ihr zum erftenmale, wieder einmal in die Stadt zu gehen, um für sich Kleider zu kaufen. Sie machte sich in der Frühe des Morgens auf den Weg. In der Stadt angekommen, waren die Laden noch geschlossen. Da kniete sie vor der Rolandssäule nieder und schüttete dieser unter Schluchzen und Thränen ihr Herz aus. Ihre Worte hörte ein Gerichtsdiener, der des Weges kam. Der führte sie zu dem Schöffen, und nachdem drei Priester sie ihres Eides entbunden hatten, verriet sie den Schlupfwinkel des Räubers. Die Höhle desselben wurde am nächsten Tage umstellt. Da der Eingang durch eiserue Thüren verschlossen war, mußten Zimmerleute und Maurer ein Loch von oben in den Felsen hauen. Hier hinein goß man solange heißes Wasser, bis der Räuber eleudiglich verbrannte. Der südliche von beiden genannten Ausläufern des Harzes, der Hakel, teilt sich wieder in zwei Teile. Der eine dieser Höhenzüge, welcher die Richtung nach Bernbnrg verfolgt, erreicht bei Köchstedt seine höchste Erhebung und tritt westlich von Löderbnrg in den Kreis Calbe ein; er verläßt den- selben südlich von der Bode. Auf dem höchsten Punkte dieses Höhenzuges stand früher eine Burg, die Dumburg, von welcher die Reste noch heute zu sehen sind. Die Chroniken erzählen, daß die Burg 1367 in dem Besitze der Herren von Knesebeck gewesen sei, die von hier aus magdeburgisches Gut geraubt hatten. Deshalb verbanden sich der Erzbischos Dietrich von Magdc-

3. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 2

1889 - Gotha : Stollberg
— 2 — und Königsberg), 5 Marktflecken (Hofstetten mit Sonnefeld, Meeder, Ganerstadt, Gestungshausen und Nassach), 137 Dörfer, 28 Weiler, eine Beste, 12 Schlösser, 53 einzeln gelegene Höfe, Mühlen und Fabriken verteilen. Diese Ortschaften bilden: 1. Vier Stadtbezirke: Coburg mit der Beste, Festungshof und Kürengrund; Neustadt, Rodach und Königsberg in Franken. 2. Einen Landratsamtbezirk: Coburg mit den Landbezirken der Amtsgerichte Coburg, Neustadt, Rodach, Sonnefeld und Königsberg in Franken. Iii. Gebirge. Das Herzogtum Coburg berührt mit seinem nordöstlichen Teile den Südfuß des Thüringer Waldes. Es ist ein südlich dem Thüringer Walde vorgelagertes, wellenförmiges, höchst anmutiges Hügelland. Die höchsten Erhebungen dieses Hügellandes sind: 1. In der Umgebung Coburg«, a. Links der Jh. (Linkes Jtzufer): Der Festungsberg mit der Beste (Hohe Bastei: 458 m). In unmittelbarer Nähe erblickt man den Festungshof, hinter welchem der „Fürwitz" liegt, von welchem aus Wallen- stein im 30 jährigen Kriege die Beste beschoß. Seine Fortsetzung findet er in dem Bausenberge. Dieser bewaldete Höhenzug liegt östlich von Coburg. Er besitzt eine reiche Flora. Auch wachsen hier verschiedene Arten von Beeren, sowie eßbare Schwämme. (Teufelskanzel.) Südöstlich von diesem Berge breitet sich die Branden st einsebene (412 m hoch) aus und zieht sich bis zum Eckardtsberg. Dieser hohe Berg ist mit einem Aussichts- türm gekrönt, und beträgt seine Höhe mit demselben 432 m. Er besteht aus weißem Sandstein, und nur der Gipfel ist Kalk. An seinem Ost- und Westabhange befinden sich so- genannte „Berge", d. s. an Bergen gelegene Obstgärten (Walnußbäume). (Sage von Peter Eckardt.) Nördlich wird die Brandensteinsebene durch deu „Röguerberg" abgegrenzt, welcher ziemlich steil nach dem Dorfe Rögen abfällt. Er ist 452 in hoch.

4. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 9

1889 - Gotha : Stollberg
Ruh" 2c. von Goethes Hand aufbewahrt wurde. Goethe schrieb das- selbe am 7. September 1783 mit Bleistift auf die Holzwaud eiues Fensters der Stube. Leider ist dieses mit großer Pietät bewahrte Deukmal am 12. August 1870 ein Raub der Flammen geworden. Mau hat das Häuschen wieder hergestellt und die Original-Juschrift durch eine Photographie ersetzt. Der Kickelhahn liegt auf weimarischemgebiete. Der Beerberg und Schneekopf sind durch große Vorgebirge ver- deckt und gewähren somit wenig Aussicht. Im südöstlichen Teil des Thüringer Waldes giebt es Verhältnis- mäßig wenig Berge, die eine freie Rundsicht uach allen Seiten bieten, da sie ziemlich nahe am hohen Kamm liegen, oder nach der Seite des Waldes hin mit fast ebenso hohen Bergen zusammenhängen. Die besuchtesten Punkte sind hier: Der Adlersberg bei Schleusiugen (849 m). (Stiitenhaus — Vesserthal.) Das Kieferle bei Steinheid (869 m). Der Bleß bei Eisfeld (865 w). (Jtzcjnelle.) Bei Meiuiugen liegt der 724 m hohe Dolmar. Er ist eiue Ba- saltkuppe, die durch Flötzkalk bricht, größtenteils kahl, mit einem gleich- zeitig als Aussichtsturm dienenden massiven Zufluchtsort. Er mag vielleicht einer der alten Donnersberge gewesen sein, auf welchem dem Donnergott Donar Verehrung dargebracht wurde; wenigstens deutet der um den ganzen Scheitel sich hinziehende Steinwall darauf hin, daß er in alten Zeiten nicht nur als Zufluchtsort für die Umwohner gedient hat, sondern auch jedenfalls ein heidnischer Opserplatz war. Schon in sehr früher Zeit stand auf dem Dolmar eine Burg. Im Jahre 1669 ließ Herzog Moritz von Naumburg daselbst ein Jagd- schloß bauen, das 1726 vom Blitz zerstört wurde, und von dem noch Neste vorhanden sind. „Der Thüringer Wald." Deutsches Lesebuch für Volksschulen von Fr. Th. Heckeu- hayu. I. Teil. Seite >84. „Wohnungen in Thüringen" ebenda Seite 185. „Thüringen." Deutsches Lesebuch für Volksschule» von Fr. Th. Heckenhayn. Ii. Teil. Seite 389. „Der Thüringer Wald", ebenda Seite 389. Weiter nach Südosten schließt sich an den Thüringer Wald der Fraukenwald an, der das Zwischenglied vom Thüringer Wald und Fichtelgebirge bildet und im Döbraberg 818 m ansteigt. Der Kulm bei Lobenstein ist 760 m und dersieglitz 765 m hoch. Die Schieferformation ist vorherrschend. Industrie: Spielwaren und Schachteln, Schiefertafeln. Das Gebirge zieht sich bis zur Werraquelle; auf dem breiten Rücken führt der Rennsteig, ein Weg mit Marksteinen (Landgrenzen) wie im Thüringer Walde hin. Die Gewässer der nördlichen und östlichen Seite fließen zur Saale, die der südlichen Seite zum Main. Die Länge des ganze» Waldes beträgt 45 km (6 Meilen), wovon 2 Meilen auf thüringisches Gebiet fallen. Das rauhe und einförmige Gebirge trägt viele düstere Fichtenwälder. Außer Schiefer birgt der Frankenwald in seinem Innern Kupfer- Elsen, Steinkohlen, Porzellanerde, Vitriol und Alaunschiefer. Früher gab es sogar bei Reichmauusdorf Goldgruben. An den Frankenwald schließt sich weiter nach Südosten das Fichtelgebirge an.

5. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 11

1889 - Gotha : Stollberg
- 11 - Das Gebirge wird eingeteilt in die Hohe Rhön (Kreuzberg, Dam- mersfeld), die Abtsröder Rhön (Große Wasserkuppe) und Vorderrhön Milseburg, Bayerberg). Nutzbare Mineralien finden sich in der Rhön fast gar nicht. Braunkohlen (Kaltennordheim) sind der einzige Ver- treter derselben. Das Klima ist in den höheren Lagen ungemein rauh und unfreundlich. „In der Rhön ist es" nach einem Sprich- Worte „3/4 Jahre Winter und V* Jahr kalt." Die Bewohner der Rhön sind nicht wohlhabend. Sie beschäftigen sich mit Ackerbau, der allerdings wenig Ertrag liefert, und Viehzucht. In den Städtchen wird außerdem die Gerberei und Weberei betrieben. Man webt Wollenstoffe, Leinwand, Plüsch und Barchent. Eine Anzahl armer Ge- birgsbewohner fertigt Pseifenköpfe, hölzerne Schuhe, Gemäße. Peitschen- stiele, Körbe, Siebe, Mulden, Löffel, Teller u. f. w. Bei aller Armnt sind die Bewohner genügsam, fromm, lustig und guter Dinge. Zur Heu- ernte herrscht auf dem Gebirge ein reges Leben. Jung und alt verläßt die Häuser und bleibt 4—8 Wochen auf der großen Wiesen- fläche, um Vorrat für den Winter zu sammeln. Das ist ein Fest, worauf sich alle Rhönbewohner freuen. Unter Jubel und Singen beginnt die Arbeit beim ersten Sonnenstrahl und endet mit der Abenddämmerung. In weißen Zelteu fiudeu die Arbeiter ihre nächtliche Ruhe. Nur Haus- frauen, kleine Kinder und Greise sind im Dorfe zurückgeblieben und besorge» die Hausgeschäfte. Die Kinder tragen den Mähern Speise und Trank hinaus. Ist die Heuernte zu Ende, dann tritt auf der einsamen Rhön wieder Totenstille ein. Die Gewässer des Gebirges gehören teils zum Stromgebiete der Weser (Herpf, Fulda und Alfter fließen zur Werra, auf dein West- abhange entspringt die Fulda) teils zu dem des Rheius (Milz und Streu fließen zur fränkischen Saale und mit dieser in den Main. Der südliche Teil des Gebirges gehört zu der bayrischen Provinz Unterfranken, der Westen zu der preußischen Provinz Hessen-Nassau, der Norden zu Sachsen-Weimar und der Ostabhang zu Sachseu- Meiningen. Schienenwege berühren das Gebirge auf allen Seiten. In das Innere desselben führt die an die Werrabahn in Salzungen sich anschließende Feldabahn. Iv. Gewässer. Die Gewässer des Herzogtums Coburg gehören teils dem Main- (Rheiugebiet) und teils dem Wesergebiete an. Die meisten Flüsse eilen dem Maingebiete zu. 1. Mamgebiet. 1. Die Jtz ist der Hauptfluß des Laudes. Sie entspringt an dem Südwestabhauge des 865 m hohen Bleßberges auf dem Thüriuger Walde und hat im gauzeu eine südliche Rich- tuug. Die Quelle liegt 673 m hoch über dem Dorfe Stelzen im Herzogtum Sachsen-Meiuiugeu. Sie galt in früheren Zeiten als Gesundbrunnen, „Mariahils" genannt, und machte das Dörfchen Stelzen zu einem vielbesuchten Wallfahrtsorte.

6. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 5

1889 - Gotha : Stollberg
fränkischen Terrasse erheben. Der große und der kleine Gl eich f> er g gelten für die Bewohner dieser Gegend als Wetterpropheten. Das Sprichwort sagt: „Wenn der Kleine dem Großen aufsetzt den Hut, Wird das Wetter gut; Wenn der Große dem Kleinen anfsetzt die Mütz', Wird das Wetter nichts nütz." Der kleine Gleichberg war in früheren Zeiten bei ränbe- rischen Überfällen benachbarter Stämme ein Zufluchtsort der Umwohner. Er wird auch Steinsburg genannt und ist 641 m hoch, während der große, auch Bäreuburg genannt, 680 m hoch ist. Da der große Gleichberg gauz bewaldet ist, so gewährt er weniger Aussicht als der kleine, von dessen langem und schmalen Rücken man eine prächtige Aussicht genießt. Wie liegen die Gleichberge von der Stadt Coburg aus? Diese beiden Berge sind besonders hervortretende Erhebungen der Henneb erger Höhen, einer breiten Hochfläche, welche sich an den Südabhang des Thüringer Waldes anlehnend, die ausgedehnte Kette des Thüringer Waldes und das Rhön- gebirge verbindet; denn dieser Höhenzug reicht vom Bleßberge bis zum Neu- und Hutsberge. Seinen Namen „Henne- berger Höhenzug" hat er von den Grafen zu Heuneberg, deren Stammschloß zwei Stunden südwestlich von Meiningen liegt, und deren Besitzuugen sich zu beiden Seiten des Höhenzuges bis zum Thüringer Walde und zum Main erstreckten. „Die Henneberger Höhen". Deutsches Lesebuch für Volksschulen von Fr. Th. Heckenhayn. I. Teil, Seite 186. Der Thüringer Wald. Der Thüringer Wald ist ein Kamm- oder Kettengebirge und erreicht von der Saale (Blankenstein) bis zur Werra (Eisenach) eine Länge von 150 km (20 Meilen) und eine Breite von 20—25 km (4*/* Meilen). Mitten hindurch zieht sich der Hauptgebirgsrücken als Mittel- und Hauptrippe; von hier aus laufen nach rechts und links die Neben- gebirgsrücken mit ihreu Verzweigungen als Nebenrippen, zwischen welchen sich liebliche, grüne, saftige Thäler ausbreiten. Dieses Gebirge scheidet Thüringen von Franken, Norddeutschland von Süddeutschland, das Gebiet des Mains von dem der norddeutschen Ströme. Über den Rücken des Thüringer Waldes läuft ein bald mehr, bald weniger erhaltener, uralter Grenzweg (Rainweg, woraus Rennweg oder Renn- steig entstand) zwischen Thüringen und Franken. Er beginnt bei Blankenstein an der Saale im Renßischen und endet nach einer

7. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 10

1889 - Gotha : Stollberg
— 10 — Das Fichtelgebirge ist ein Massengebirge, welches 6v2 Meilen lang und breit ist. Die höchsten Kuppen sind der Schneeberg (1070 m) und der Ochsenkopf 1018 m hoch. Der Boden ist in den oberen Thälern nur wenig zum Ackerbau geeignet. Selbst der Hafer gedeiht hier nur spärlich, wogegen das Gebirge einen reichen Ertrag an Nadel- bolz, besonders Fichten, und Beeren liefert. Auch Perlmuscheln kom- meu hier vor. In den Thälern sind die Bewohner in Eisengruben, Hütten-, Hammerwerken und Steinbrüchen thätig. Auch beschäftigt sich eine große Anzahl der Bewohner mit Weberei. Städte am Fuße des Gebirges sind: Bayreuth, Hof, Asch, Eger. Das Fichtel- gebirge bildet den Knotenpunkt für vier Gebirge und vier Flüsse. Gebirge. Nordosten: Erzgebirge; Nordwesten: Frankenwald und Thüringerwald; Südosten: Böhmerwald; Südwesten: Iura. Flüsse. Norden: Saale; Osten: Eger; Süden: Nab; Westen: Main (4 Neben- flüsse zur Elbe, Donau und zum Rhein). Das Nhöngebirge. Von dem Nordwestende des Thüringer Waldes erstreckt sich nach Süden, umschlungen von der Werra, der fränkischen Saale und der Fulda, das Berglaud der Rhön. Schon vou ferne wird der Wanderer von den höchst malerischen, oft sonder- bar geformten Bergkegeln angezogen, die besonders den Norden und Nordwesten des Gebirges umstehen. Tritt er aber hinein ins Gebirge, so ist er, nachdem er stundenlang die herrlichsten Laubwaldungen durch- gangen, überrascht vou dem fast schweizermäßigen Ansehen der Gegend. Grüne Malten mit einsam liegenden Weilern und Viehhöfen steige» weit hinauf bis an den Eichen- und Buchenwald, der die bis an die Wolken ragenden Höhen auf's lieblichste schmückt. Wasserreiche Bäche rieseln von da herab und benetzen die wiesenreichen, waldbegrenzten Gründe. Und welche reizende Fernsicht genießt man auf den freien, nicht selten mit einer alten Ritterburg, einem stillen Kloster oder einsamen Kirchlein gekrönten Höhen. Die Rhön ist ein Basaltgebirge, das sich in einer Ausdehnung von 75 km (10 Meilen) von der Werra (Vacha) in Norden bis nach Bayern hinein erstreckt. Die höchsten Punkte sind: Große Wasser kuppe (950 m). Genau im Westen wölbt sich der 930 m hohe Kreuzberg empor, der am stärksten besuchte und berühmteste Berg der hohen Rhön. Von hier aus verbreitete der heilige Kilian, ein Angelsachse, das Christentum, nachdem er auf dem kahlen Gipfel im Jahre 686 ein hölzernes Kreuz aufgerichtet hatte, das 1582 durch ein steinernes ersetzt wurde. St. Kilian predigte besonders das Christentum in der Gegend von Würzbnry, wurde aber schon 688 auf Veranlassung eines fürstlichen Weibes (Gar- lana, Gemahlin des Herzogs Gozbertns von Würzburg) ermordet. Im Jahre 1582 wurde am westliche» Abhänge nnsern des Gipfels eine Ka- pelle mit Behausung für Franziskaner und an deren Stelle von 1681-1692 das jetzige Kloster erbaut. (Später ein berühmter Wallfahrtsort.» Das vor mehreren Jahren durch einen Sturm zerstörte alte Kreuz ist 1882 durch eiu aus einer mächtigen Eiche hergestelltes wieder ersetzt worden. Das Dammersfeld (925 m). Der P s e r d e k 0 p f (900 m). Die Milseburg (830 m). Der Ellenbogen (815 m). Der Gebaberg (750 m).
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