Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 13

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 13 — Schwalmgrnnde. Fast alle Bewohner Hessens gehören der christlichen Religion an. Etwa 5/e derselben bekennen sich zur evangelischen, V« zur katholischen Kirche. Die wenigen Israeliten ^/so) leben im Lande zerstreut. Für Schulbildung ist in uuserm Bezirke gut gesorgt. Fast jedes Dörfchen hat seine Volksschule. Höhere Schulen finden sich in allen größeren Städten. Die oberste Verwaltungsbehörde des Regierungsbezirks ist die Regierung zu Kassel. Dieselbe besteht aus Abteilungen mit Regierungsräten, an deren Spitze der Regierungspräsident steht. Der Bezirk wird eingeteilt in 24 Kreise, die nach Größe und Einwohnerzahl sehr verschieden sind. An der Spitze des Kreises steht der Landrat; er wohnt in der Kreishaupt- stadt. Die höchste Gerichtsbehörde ist das Oberlandesgericht zu Kassel. Landgerichte sind zu Kassel, Marburg und Hanau. Die Laudgerichtsbe- zirke zerfallen in Amtsgerichtsbezirke; zu letzteren gehört eine Anzahl Ortschaften. 7. Die Kreise mit den wichtigsten Ortschaften. Der Regierungsbezirk zählt gegen 1400 Ortschaften. Diese zerfallen in Städte, Flecken, Dörfer und Weiler. Einzeln liegende Gebäude sind: Höfe, Mühlen, Schlösser, Kirchen, Klöster u. s. w. Wir merken uns nur die bedeutendsten Orte. 1. Stadtkreis Raffel. Derselbe liegt in dem schönen, fruchtbaren Talbecken der Fulda und besteht nur aus der Stadt Kassel mit ihrer großen Gemarkung. Kassel war ehemals die Hauptstadt des Kurfürstentums Hessen und ist jetzt Haupt- stadt des Regierungsbezirks Kastel und der Provinz Hessen-Nassau. Die Stadt liegt an beiden Seiten der Fulda, der größere und schönere Teil am linken Ufer. Im Jahre 1800 hatte sie über 17000 Einwohner; jetzt zählt sie deren 120000. Von letzteren sind etwa 1/i2 Katholiken. Kassel ist eine der schönsten Städte Deutschlands. Es hat große freie Plätze, breite Straßen, schöne Gebäude und Denkmäler. An dem großen viereckigen Friedrichsplatz liegt das Schloß (Residenz des Königs) und das Museum mit reichhaltigen Sammlungen und der Landesbibliothek. Kreis- rund ist der Königsplatz mit einem sechsfachen Echo (Wiederhall) in der Milte. Die schönste und belebteste Straße ist die Königsstraße. An ihr befindet sich das kgl. Hostheater. Von den Kirchen ist die bedeutendste die evangelische Martinskirche mit zwei 73 in hohen Türmen, einer großen Orgel und dem Grabe und Denkmale Philipps des Großmütigen, des bedeutendsten hessischen Fürsten. Die hiesige Bildergalerie ist berühmt. Am Fuldaufer dehnt sich ein herrlicher Park, die Karlsaue aus. Daneben liegt das große Justiz- und Regiernngsgebäude. Vou den Bildnngsanstalten erwähnen wir die zwei Gymnasien, die Akademie für bildende Künste, die Gewerbe- und Handelsschule, die Kriegsschule, das israelitische Lehrerseminar und das evangelische Lehrerinnenseminar. Kassel ist Sitz des Oberlandes-

2. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 25

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 25 — der Festung, Heinz von Lüder, die Übergabe. Mit Drohungen wies er den kaiserlichen General zurück und sprach: „Der freie Landgraf hat mir die Festung anvertraut, der gefangene hat nicht die Macht, diesen Befehl zurückzunehmen." Dies rettete Ziegen» Hain vor dem Schicksal ihrer Schwestern. Als nun der Landgraf endlich nach Hessen zurückkehrte, befahl ihm der Kaiser, den Heinz von Lüder als einen Ungehorsamen in Ketten aufhängen zu lassen. Der Landgraf gehorchte. Aber es waren nicht eiserne Ketten, womit man den tapferen Heinz umschlang, sondern goldene, und man hängte ihn nicht an einen Galgen, sondern hob ihn nur kurze Zeit an jenen Ketten empor. Die goldenen Ketten bekam Heinz von Lüder zum Dank für seine Treue und zur Erinnerung an seine mutige That geschenkt. So ehrte der großmütige Philipp seinen Volkstracht der Schwälmer. treuen Diener, und der Kaiser ließ es sich endlich auch gefallen, daß man seinen Befehl so ausgelegt hatte. Nach der Aufhebung des Klosters Haina wurde Heinz von Lüder durch Philipp d. Gr. zum Obervorsteher des daselbst eröffneten Hospitals ernannt. Dort liegt er auch begraben. Das Ziegenhainer Schloß, ehemals Residenz der Grafen von Ziegen- Hain, ist jetzt Straf- und Besserungsanstalt. Der Schwalmgrund und die Schwälmer. Eine der fruchtbarsten und anziehendsten Gegenden Hessens ist der Schwalmgrund oder „die Schwalm". Er umfaßt im strengsten Sinne nur das Tal der Schwalm oberhalb und seitwärts von Ziegenhain mit etwa 30 Ortschaften. Die Bewohner dieser Gegend, die

3. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 35

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 35 — 18. Kreis Lulda. Das Hauptgewässer des Kreises ist die Fulda, welcher die Fliede, Lüder, Schlitz und Hauue zufließen. Ostwärts der Fulda und Fliede breiten sich Ausläufer der Vorderrhön, westwärts Ausläufer des Vogels- bergs aus. Fulda, Kreisstadt mit 20000 meist kath. Einwohnern, hat eine hübsche Lage in dem hier weiten Tale der Fulda. Es ist Knotew Punkt von vier Eisenbahnen. Geschichtliches von Fulda. Fulda verdankt seine Entstehung dem hl. Bonifacius. Dieser sandte von Fritzlar aus seinen Schüler und Freund, den hl. Sturmius, aufwärts der Fulda in den großen Buchenwald (Buchoma), damit er dort einen geeigneten Platz zur Anlage eines Klosters suche. Als Sturmius an den Ort kam, wo jetzt Hersfeld liegt, glaubte er hier sein Ziel gefunden zu haben und baute sich mit seinen Begleitern Hütten von Baumästen. Bonifacius aber hielt den Ort für zu nahe den wilden Sachsen und wies Sturmius an, tiefer in die Wildnis zu gehen. Dieser gelangte trotz aller Ge- fahren, die ihm durch wilde Tiere und die heidnischen Bewohner drohten, glücklich in die Gegend, wo jetzt Fulda liegt, errichtete 744 hier das Kreuz und ein Bethaus und legte den Grund zu einem Kloster. An Stelle des Bethauses trat später eine Kirche, die den Leichnam des hl. Bonifacius aufnahm. Dieser Apostel war 755 bei Verkündigung des Evangeliums von den heidnischen Friesen ermordet worden. Das Kloster zu Fulda war sein Lieblingsaufenthalt gewesen. Durch die zahlreichen Wall- fahrten nach dem Grabe des Heiligen eustand aus den das Kloster umgebenden Hütten bald ein Dorf und später die Stadt Fulda. Das Kloster wurde bald eine Pflanzstätte und ein Mittelpunkt christlicher Sitte und Bildung. An der berühmten Klosterschule wirkten die ausgezeichnetsten Männer, darunter Rhabanus Maurus, der „Lehrer Deutschlands." Fulda wurde das berühmteste Kloster in Deutschland. Mit seinem Ruhme wuchs auch sein Reichtum und seine Macht. Der Abt von Fulda war der erste unter den deutschen Äbten und hatte als Erzkanzler der deutschen Kaiserin dieser bei der Krönung die Krone aufzusetzen. 1752 wurde die Abtei zu einem Bis- tum erhoben. 1803 wurde das geistliche Fürstentum Fulda durch Napoleon in ein weltliches verwandelt. Letzteres kam, nachdem es unter verschiedener Herrschaft gestanden, 1816 zum größten Teile an Kurhessen. Eigentümlich ist die Ähnlichkeit in der Lage und in den Ortsnamen von Fulda und Hersfeld. Letzteres könnte man daher auch Kleinfulda nennen. Fulda ist der Sitz der höchsten katholischen Kirchenbehörde des Landes, die aus dem Bischof und dem Domkapitel besteht. Die Stadt hat ein Gymnasium (früher Klosterschule), ein kath. Priesterseminar, ein kath. Lehrerseminar, eine landwirtschaftliche Wiuterfchule und eine Landes- bibliothek. Hier finden sich vielerlei Gewerbe, z. B. Tuchwebereien. Fulda besitzt mehrere Klöster und viele Kirchen. Die 1000jährige Michaelskirche ist eine der ältesten Kirchen Deutschlands. Ferner zeichnet sich der schöne Dom mit seiner Kuppel und großen Orgel aus. Unter dem Hochaltar, in der unter- irdischen Gruftkirche befinden sich im Altar die Gebeine des hl. Bonifacius. Im Dome ist auch Kaiser Konrad I. begraben. Der Domschatz bewahrt

4. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 66

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 66 — die Gewerbliche Zeichen- und Kunstgewerbeschule in Kassel, die Baugewerkschule in Kassel, die Handwerksschule in Kassel, die Schule für Holzschnitzerei in Poppenhausen, die Ackerbauschule in Beberbeck, die Landwirtschaftliche Winterschule in Fulda, die Haushaltungsschule in Treysa. Besondere Unterrichts- und Erziehungsanstalten: die Taubstummenanstalt in Homberg, die Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder bei Elm, die kath. Erziehungsanstalt für verwahrloste Knaben in Sannerz, die Erziehungs- und Besserungsanstalt in Wabern, die Bewahranstalt für Mädchen und Jdiotenanstalt in Treysa, die Waisenhäuser in Kassel und Hanau. Andere Anstalten: die Jrrenheilanstalt in Marburg, das Landeshospital für unheilbare geisteskranke Männer in Haina, das Landeshospital für unheilbare geisteskranke Frauen in Merxhausen, die Korrektions- und Landarmenanstalt in Breitenau, die Strafanstalten in Kassel, Wehlheiden und Ziegenhain. Bedeutende Männer des Regierungsbezirks. Philipp der Großmütige, der bedeutendste Landgraf von Hessen, Förderer der Reformation, geb. zu Marburg. Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm, Sprachforscher und Märchen- dichter, geb. zu Hanau. Burkhard Waldis, Fabeldichter, geb. zu Allendorf a. d. Werra. Karl Wilhelm, Tondichter, Komponist der „Wacht am Rhein" und anderer Lieder, geb. zu Schmalkalden. Philipp Reis, Erfinder des Telephons, geb. zu Gelnhausen. Daten aus der Geschichte. 54 v. Chr. die ersten Römer auf deutschem Boden. 12—9 t>. Chr. führt Drusus, der Stiefsohn des Kaisers Augustus, Krieg gegen die Chatten und Sigambrer. 9 n. Chr. die Hermannsschlacht im Teutoburger Walde. 15 Germanieus, der Sohn des Drusus, fällt in das Land der Chatten ein und zerstört ihren Hauptort Mattium. 4. Jahrhundert Anfang der Völkerwanderung. 5. „ die Römerherrschaft am Rhein hört auf. — Die Franken nehmen feste Wohnsitze ein und werden Herren unserer Gegend. — Der Name Chatten verschwindet. 722 Bonisacius gründet zu Amöneburg die erste christliche Ansiedelung in Hessen.

5. Grundzüge - S. 8

1917 - Breslau : Hirt
8 Bevölkerung. — Geistige Kultur. § 5, 6. Unter der im bremischen Gebiete lebenden Bevölkerung steht begreiflicherweise der Teil obenan, der auch dort seine Heimat besitzt: im Jahre 1905 betrug dieser 51°/0, im Jahre 1871 dagegen 62%. Die überwiegende Mehrzahl der eingewanderten Personen stammt aus der Provinz Hannover und dem Großherzogtum Oldenburg. 2000 Personen waren Ausländer. — Dem Alter nach gehörten 31,3% den Altersklassen 1-15 Jahren, 63,2% den Altersklassen 15 — 60, 5,5% denen über 60 Jahre an. § 6. Geistige Kultur. Kirche. Für die kirchlichen Bedürfnisse der evangelischen Bevölkerung sind im bremischen Staatsgebiete insgesamt 87 gottesdienstliche Räume, darunter 29 Kirchen (16 Kirchen mit 27 Predigern in der Stadt B.), vorhanden. Die Gemeindeverfassung der evangelischen Kirchen ist vorherrschend presbyterial; die Vermögensverwaltung und die übrigen äußeren Angelegenheiten jeder Gemeinde liegen unter Mitwirkung des Kirchenvorstandes den Bauherren ob; die kirchenobrigkeitlichen und bischöflichen Rechte ruhen beim Senat. Die kirchliche Lehrfreiheit ist die freieste in den deutschen Staaten,- Kirche und Schule sind vollständig getrennt. Für die Stadt Bremen besteht der Grund- satz der kirchlichen Freizügigkeit, wodurch die alte Kirchspieleinteilung ihre Bedeutung verloren hat. — Die Katholiken besitzen die Johannis- und Marienkirche und die St. Raphaelskapelle in Bremen und die Marienkirche in Bremerhaven; sie gehören zum Sprengel des Bischofs von Osnabrück. — Die Israeliten haben seit 1876 in Bremen eine Synagoge. Bremen hat zahlreiche kirchliche Vereine: Norddeutsche Missions-Eesellschast, Gustav- Adolf-Verein, Protestantenverein, Evangelischer Verein, Verein für innere Mission u. a. Bremen ist der einzige Staat des Deutschen Reiches, der sür kirchliche Zwecke keine Ausgaben hat. Schulwesen. An Volksschulen besaß der bremische Staat im Jahre 1911 76 mit 876 Schulklassen und mit einer Schülerzahl von 39 048; davon waren 47 in der Stadt Bremen, 1 in Vegesack, 6 in Bremerhaven und 22 im Land- gebiet. Von allen Schulen waren nur 6 einklassig, 3 zweiklassig, alle anderen vier- und mehrklassig; die Volksschulen der Stadt Bremen sind fast sämtlich achtstufig, für jedes Schuljahr ist eine besondere Klasse bestimmt. — Den Unterricht erteilten (1911) 677 Lehrer und 335 Lehrerinnen. Im Anschluß an die Volksschulen seien auch noch erwähnt die drei Waisenhäuser, die Hilfsschule für schwachbegabte Kinder, die Taubstummenanstalt, die Idiotenanstalt sin Horn) für schwachsinnige und zwei Erziehungsanstalten für verwahrloste Kinder sin Ellen), ferner drei Haushaltungsschulen und eine Knaben-Handfertigkeitsschule. An höheren Schulen waren 1911 28 mit 5433 Schülern und 4144 Schülerinnen vorhanden; davon waren 13 öffentliche und 15 Privatschulen. Die hohe Zahl der letzteren erklärt sich dadurch, daß, abweichend von den meisten übrigen deutschen Staaten, in Bremen die höheren Mädchenschulen und die Vorbereitungsschulen für die höheren Knabenschulen sämtlich Privat- anstalten sind. — Die Stadt Bremen besitzt 2 Gymnasien („Altes" und „Neues Gymnasium"), 1 Reform-Realgymnasium, 1 Oberrealschule, 3 (1914:4) Realschulen, 5 Privatvorschulen und 9 Privat-Mädchenschulen, darunter 5 Ly- zeen. Vegesack hat an höheren Schulen ein Realgymnasium und eine Privat- Mädchenschule (Lyzeum), Bremerhaven ein Gymnasium, eine Realschule, ein Lyzeum, eine Oberrealschule für Mädchen und eine Privat-Mädchenschule. — Der Unterricht an diesen Anstalten wurde (1911) von 397 Lehrern und 196 Lehrerinnen erteilt.

6. Grundzüge - S. 15

1917 - Breslau : Hirt
§9- Geschichtliche Entwicklung. 15 trafen \ Der Ort war nicht so weit von der See entfernt, daß nicht alle damals üblichen Schiffe heraufkommenkonnten, anderseits lag er auch nicht so nahe, daß er den Plünderungen der gefürchteten Normannen in allzu hohem Grade ausgesetzt war. Nachdem der erste Bischof, Willehad, 789 die erste christliche Kirche auf der Düne des rechten Weserufers gegründet hatte2, begann Bremen, besonders als nach der Zerstörung Hamburgs durch die normannischen Seeräuber im Jahre 843 das kurz zuvor vom Bischof Ansgar begründete nordische Erz- bistum hierher verlegt wurde, der Ausgangspunkt für die christliche Mission in Nordeuropa zu werden. Unter der Herrschaft mächtiger Kirchenfürsten, jenes Adaldag, des Kanzlers und Freundes der Ottonen, des hochstrebenden Adalbert, des Vertrauten Heinrichs Iv., der hier am Weserstrand ein zweites Rom, ein nordisches Patriarchat gründen wollte, wurde es der Mittelpunkt des geistigen Lebens jener Lande, ihres politischen Treibens und ihres Wirtschaft- lichen Verkehrs. „Bremen wurde durch sein Verdienst weit und breit, wie nur Rom selbst, bekannt, und Andächtige und Gesandte kamen aus den fernsten Gegenden, selbst aus Island, Grönland und von den Orkneys, bittend, daß Adalbert ihnen Prediger sende", schreibt der berühmte Geschichtschreiber Adam von Bremen, ein jüngerer Zeitgenosse Adalberts Wenn jene Pläne Adalberts auch scheiterten, so blieb dem Erzstifte doch ein wichtiger Ein- fluß auf alle geistlichen und weltlichen Angelegenheiten des nordwestlichen Deutschlands, und seine Handelsbeziehungen reichten nach allen damals be- kannten Meeren. Bei Eroberung neuer Kolonisationsgebiete an der Ostsee gab die bremische Kirche der livländischen Hauptstadt Riga ihre ersten geist- lichen Fürsten- bremische Seefahrer halfen 1141 Lissabon erobern, und um 1190 gründeten Bürger von Bremen und Lübeck in dem Lager vor Akkon ein Feldspital, aus dem der Deutsche Orden hervorging. Schwer waren die Drangsale, welche die Stadt im 12. Jahrhundert während der Kämpfe zwischen den Erzbischöfen und den Welfen um die her- zogliche Gewalt auszustehen hatte. In der zweiten Hälfte des 13. Jahr- Hunderts machte sich die durch den Verkehr erstarkte Stadt mehr und mehr von den Erzbischöfen unabhängig und bildete ein Staatswesen für sich nach Art der freien Reichsstädte- Bremen hörte daher auch auf, die gewöhnliche Residenz der Erzbischöfe zu sein, die sich in der Burg zu Bremervörde sicherer fühlten. Im Jahre 1225 wird zuerst urkundlich ein Stadtrat erwähnt. 1 Von alters her überschritten die Wege von Friesland und Westfalen nach der Ostsee hin hier die Weser. Fluß- und Seeschiffahrt begegnen sich hier. - Die erste Kirche (789) war ein Holzbau? Willehads Nachfolger, Bischof Wille- rich (unter der Regierung des Kaisers Ludwig des Frommen), verwandelte diesen in einen steinernen, und diese zweite Domkirche stand etwa 250 Jahre, bis sie im Jahre 1043 in Flammen aufging. Der dritte, heute noch stehende Dom wurde im Jahre 1045 vom Crzbischof Bezelin begonnen; sein Nachfolger Adalbert ließ den begonnenen Neubau aber wieder abbrechen, um ihn nach dem Vorbilde des Domes von Benevent auszuführen. Nach Adalberts Tode (1072) vollendete Liemar das Werk, das im Laufe der Zeit dann viele Veränderungen erlitt. Leine heutige Gestalt hat der Dom durch Umbau und Erneuerung in den Iahren 1888—1900 erhalten. s Adam von Bremen, Domherr und Scholastikus, kam, wahrscheinlich von Erz- bischof Adalbert aus Obersachsen berufen, 1067 nach Bremen, wo er um 1076 starb. Seine Geschichte des Erzbistums Hamburg von dessen Gründung bis zum Tode Adal- berts (1072) ist zugleich die einzige bedeutende Quelle aus jener Zeit für die Geschichte und Geographie des Nordens. Vgl. S. Günther, Adam von Bremen, der erste deutsche Geograph (Prag 1894).

7. Heimatskunde des Kreises Rinteln oder Schaumburg und des Regierungsbezirks Kassel - S. 6

1881 - Rodenberg : Selbstverl. des Verf.
— 6 — oder Landwirte. Andere haben kein eigenes Land sondern arbeiten auf Tagelohn, die heißen Tagelöhner. In größeren Dörfern giebt es auch Kaufleute und Handwerker. Wie groß ist die Einwohnerzahl nnsers Ortes? Welche Sprache sprechen die Einwohner? Welcher Religion gehören sie an? 4. Alle Einwohner einer Stadt oder eines Dorfes bilden eine bürger- liche Gemeinde. Das Oberhaupt derselben ist in den Städten der Bürger- meister, auf den Dörfern der Orts Vorst eh er. Jedermann ist dem Bürger- meister oder Ortsvorsteher Achtung und Gehorsam schuldig. Dieseu Männern zur Seite stehen Ratmänner. Die Ratmänner werden von den Bürgern auf mehrere Jahre gewählt. Bürgermeister oder Ortsvorsteher und die Ratmänner bilden in den Städten den Magistrat, den Stadtrat oder die weltliche Obrigkeit, in den Dörfern gewöhnlich Gemeinderat genannt. Derselbe verwaltet die Angelegenheiten der Gemeinde. Der Bürgermeister sieht in derselben auf Ordnung, setzt die Steuern der einzelnen Bewohner des Ortes fest und leitet die Ausgaben und Einnahmen der Gemeinde. Ihm zur Seite steht noch der Orts er heb er, in den Städten Stadtkäm- merer genannt; er zieht die Steuern von den Leuten ein und zahlt die Ausgaben der Gemeinde. Der Bürgermeister überwacht die Landwege und läßt neue Wege anlegen oder die schadhaften ausbessern. Der Bürgermeister sorgt auch dafür, daß die öffentlichen Gebäude, welche der Gemeinde gehören, in gutem Zustande erhalten werden. Zuweilen versammelt der Bürgermeister oder Ortsvorsteher deu Magistrat oder Gemeinderat zu einer Beratung der gemeinsamen Angelegenheiten. Diese Versammlung findet in den Städten in der Ratsstube des Rathauses, in den Dörfern in der Wohnuug des Ortsvorstandes oder im Schulzimmer statt. 5. Alle Menschen eines Ortes, welche einerlei Glauben habeu und zu derselben Kirche gehören, heißen eine kirchliche Gemeinde oder eine Pa- rochie. Oas Oberhaupt derselben ist der Pfarrer. Er bildet mit einigen anderen Männern den Kirchenrat. Die Kirchenräte werden von den Mit- gliedern der Kirchengemeinbe gewählt. Der Kirchenrat verwaltet die kirch- lichen Angelegenheiten. Verbinden mehrere Ortschaften sich zur Unterhaltung einer gemeinsamen Kirche, so bilden sie einen Kirchen-Verband oder ein Kirchspiel. — Die bürgerliche Gemeinde sorgt für Errichtung einer oder mehrerer Schulen für ihre Kinder. Die Schul-Angelegenheiten verwaltet der Orts-Schulvorstand. Jedes Mitglied desselben heißt Schulvorsteher. Die Schulvorsteher werden aus den Mitgliedern der bürgerlichen und kirch- lichen Gemeinde. ans^ mehrere Jahre gewählt. An der Spitze des Orts- Schulvorstandes steht ^.der Orts-Schulinfpektor (bei uns der Pfarrer) und der Bürgermeister. Jener besucht oft die Schule und sieht nach ob die Kinder- regelmäßig zur Schule kommen und fleißig lernen; dieser sorgt dafür, daß die Schulhäuser in gutem Zustande verbleiben und es nicht an notwendigen Dingen in der Schule fehle. Unterhalten mehrere Ortschaften zusammen eiue gemeinsame Schule, so bilden sie einen Schnl-Verband. Uber dem Orts-Schnlvorstand steht der Ober-Schnlinspektor. 6. Die Umgebung des Wohnortes. 1. Jeder Ort hat verschiedene Ausgänge. Von denselben führen Wege in die Umgebungen des Ortes. Man gelaugt in Garten, Feld, Wiese,

8. Heimatskunde des Kreises Rinteln oder Schaumburg und des Regierungsbezirks Kassel - S. 25

1881 - Rodenberg : Selbstverl. des Verf.
— 25 — ab, welche nach Hameln führt; 7) die Obernkircher Straße von der Westen- dorfer Landwehr nach Obernkirchen, 8) die Steinberger Straße von der Berliner Straße zwischen Rinteln und Engern ab bis nach Steinbergen; sie setzt sich bei der Bernser Landwehr fort in 9) die Rodenbergs Straße nach Rodenberg und Nenndorf; 10) die Nenndorfer Straße, welche von Minden kommt und über Beckedorf und Nenndorf nach Hannover führt; bei Becke- dorf läuft von ihr 11) die Sachsenhäger Straße aus; 12) die Wunstorser Straße von Nenndorf über Haste nach Wunstorf; 13) die Lauenauer Straße von Rodenberg nach Lauenau; 14) die Steinbruchs-Straße von der Obern- kircher Straße ab nach den Bückeberger Steinbrüchen. — Von den zahlreichen Kommunalwegen, welche die einzelnen Ortschaften verbinden und von diesen bisher unterhalten wurden, ist der Landweg auf dem linken Weserufer über Exten, Strücken u. s. w. ins Hannoversche am längsten. Den Eisen- bahnen und einigen Landstraßen nach sind Telegraphenlinien gezogen. In Rodenberg ist eine Telephonstation. Zwischen Rinteln und Rodenberg, zwischen Rinteln und Bückeburg und zwischen Rodenberg und Haste ist Post- Verbindung. — Die Straßen werden von dem ständischen Baumeister in Rinteln mit Hilfe der Wegebau-Aufseher und Wegewärter in Ordnung gehalten. 13. Die Bewohner des Kreises. 1. Bei der letzten am 1. Dezember 1880 stattgefundenen Volkszählung hatte der Kreis Rinteln 19 438 männliche und 20106 weibliche, zusammen 39 544 Einwohner. Diese gehören 8 540 Haushaltungen an, wohnen iil 5 Städten (mit 11259 Einw.), 96 Dörfern und gegen 45 einzelnen Ge- Höften in 6 011 Wohnhäusern. Außer 400 Juden, 250 Katholiken und 2400 Reformierten zählen die übrigen Kreisbewohner zur lutherischen Kirche. Es giebt 21 protestantische Pfarreien oder Kirchspiele im Kreise, 19 lutherische und 2 reformierte, nämlich in Rinteln und Möllenbeck. In Rinteln ist eine katholische Gemeinde; Synagogen-Gemeinden befinden sich in den Städten. Die evangelische Jugend wird unterrichtet in 55 Elementarschulen von etwa 80 Lehrern; außerdem hat Rinteln ein Gymnasium und ein Technikum. Mehrere Landgemeinden sind auswärts eingepsarrt und eingeschult. 2. Die Hauptbeschäftigung unserer Kreisbewohner ist Ackerbau; selbst die Bürger in den Städten treiben mit wenigen Ausnahmen Ackerbau. Derselbe wird namentlich auf den großen Gütern sehr gründlich betrieben; auch die Bauern beobachten immer mehr eine bestimmte und zweckmäßige Fruchtfolge und wissen den Acker immer besser zu benutzen. Der landwirt- schastliche Verein des-Kreises läßt sich die Hebung der Landwirtschast sehr angelegen sein. Da unser Kreis viele und ausgezeichnete Wiesen hat, so ist die Viehzucht, besonders die Pferde- und Rindviehzucht, nicht minder bedeutend. Um die Verbesserung des Viehstandes ist man stets bemüht. Die meisten Kleingrundbesitzer'treiben als Nebenbeschäftigung ein Handwerk oder Gewerbe. Viele Kreisbewohner sind ausschließlich Handwerker, und wohl in keinem Dorfe fehlt ein Schuhmacher und Schneider. In den Städten wohnen viele Kaufleute und Krämer; die Dorfwirte haben in der Regel auch einen Kramladen. Ein Teil der Kreisbewohner ist genötigt, sich als Tagelöhner ihr Brot in den Steinbrüchen, durch Feld- und Straßenarbeiten, im Winter durch Holzhauen u. s. w. zu verdienen. Andere finden Befchäf- tigung in den Bergwerken als Bergleute, oder als Steinhauer in den

9. Heimatskunde des Kreises Rinteln oder Schaumburg und des Regierungsbezirks Kassel - S. 29

1881 - Rodenberg : Selbstverl. des Verf.
— 29 — Sarbeck, Strücken, Rumbeck (610 Einw.), Friedrichshöhe, Volksen, Wöseberg, Wennenkamp, Friedrichswald und Goldbeck (562 Einw.). Goldbeck liegt 3 Stunden von Rinteln und ist der südlichste und höchste Ort im Kreise. Einzelne Gehöfte links der Weser sind: die Ellerburg, der große Kroll, der kleine Kroll, Strüvensiek, Kehl, Ellerbruch und Maßberg. — Auf dem rechten Weserufer liegen die Ortschaften Todenmann, ein häufig besuchter Vergnügungsort, durch feine Kirschenzucht bekannt, Engern, Ahe,'Kohlenstädt', Kleinenwieden, Westendorf mit der Westendorfer Landwehr, wo sich eine Ziegelei befindet, Ostendorf und Rosenthal. Einzelne Gehöfte sind: das v. Ditfurtsche Gut Dankersen, Groß- und Klein-Neelhos, Brinkhof, Echtringhausen, die Domäne Coverden und die Schaumburg. Bestimmung der Lage! — Südlich von Hohenrode liegen die Ruinen der Hünenburg, die der Graf von Roden einst baute; auf dem Wettanz hielt er Gericht. In Möllenbeck gründeten im Jahr 896 eine vornehme Frau Hildburg, die Stifterin von S Kirchen, die sie als ihre Töchter vorzustellen liebte, und der wendische Priester Volkhard ein Kloster, in dem »»versorgte Frauen und Jungfrauen Aufnahme fanden. Zweimal bran»te das Kloster, das rasch emporblühte, nieder, aber erst im 13. Jahrh. geriet es in Verfall. Da kaufte es 1444 der Augustinern,önch Hermann Buschke für seinen Orden. In kurzer Zeit waren die zerfallenen Gebäude wieder hergestellt, nene Besitzungen wurden erworben und die alten Gebäude später sogar erneuert und nach einer dritten Feuersbru»st von neuem voll- endet. Nachdem das Kloster 1558 die Reformation hatte annehmen müssen, machte ihm der 30jährige Krieg ein Ende. Auch das Dorf, das schon frühzeitig neben dem Kloster bestanden, veischwand. Hessen legte anf den verwüsteten Klosterfeldern 1668 eine Kolonie an. die Höchte, das jetzige Hessendorf. Allmählich entstand auch das Dorf Möllenbeck wieder; die Kirche wurde erst 1836 wieder hergestellt. Das ehenialige Borwerk des Klosters wird verpachtet. Die Klostereinkünfte werden teilweise zur Unterstützung unbemittelter Studierender verwandt. B. Amts-Bezirk Oldendorf. Derselbe umfaßt den östlichen Teil der südlichen Kreishälfte und hat 1 Stadt 21 Dörfer und einige Höfe mit 8 465 Einwohnern. 1. Der Sitz des Amtsgerichts ist Oldendorf. Die Stadt liegt nicht weit vom rechten Weserufer an der Berliner Straße, 3 Std. von Rinteln. Sie hat drei Thore, das Weser-, Oster- und Westerthor, eine zerfallene Ringmauer und einen alten Stadtgraben. Oldendorf hat 1590 Einwohner, deren Hauptnahrungsquelle Ackerbau ist; sie treiben aber auch Handel und Gewerbe. Bekannt sind Oldendorfs Leinenhandel, seine Lohgerbereien und seine Schuhwaren. Es giebt hier 2 v. Münchhausensche Rittergüter. Bei dem Bahnhof steht die neue Zuckerfabrik Schaumburg. Oldendorf wird früher, wie der Name besagt, ei» Dorf gewesen sein; bereits 1336 hatte es Stadtrechte. Ein Kloster zu Minden legte darin den Paterhof an. zu dem außer einem kleinen Teil des Süntels auch segelhorst gehörte. Im Jahre 1477 stiftete Graf Erich von Schaumburg ein Schwesterhaus, welches 1696 die Stadt erwarb, um es zu einer Schule oder einem Armenhause einzurichten. Oldendorf war der erste Ort in der Grafschaft, welcher die Reformation einführte. Im 30jährigen Kriege mußte es hart leiden. Früher lag die Stadt dicht a» der Weser. Dieselbe teilte sich nämlich in zwei Arme und bildete eine Insel, zu der über beide Arme Brücken führten. Während die Brücke über den linken Arni, die letzige Weser, spurlos verschwu»- den und durch eine Fähre ersetzt ist, erinnern die 5 steinernen Pfeiler, die einen Steg tragen, noch an den icchten Arm. Die Abdämmung desselben soll erst im vorigen Jahrhundert durch einen wohlhabenden Olden- dorfer, »amen« Jost, bewirkt worden fein. Der Sage »ach soll „Jöstche»" in der Fischbecker Kirche begraben liegen. ei habe aber im Tode keine Ruhe gefu»den und spuke nicht nur in der alten Weser und im Steinbrink, sondern strecke stets ein Bein aus dem Sarge. Obgleich man den Sarg zugenagelt habe, sei der Deckel immer wieder aufgesprungen und der verhängnisvolle Fuß von neuem herausgekommen. 2. Zu dem Amtsbezirke gehören die Kirchdörfer Großenwieden (755 Ew.) mit einer Fähre, Segel Horst mit einer Brennerei, Krücke- berg, Fischbeck (753 Ew.) mit einem adeligen Fräuleinstift und einer

10. Heimatskunde des Kreises Rinteln oder Schaumburg und des Regierungsbezirks Kassel - S. 30

1881 - Rodenberg : Selbstverl. des Verf.
— 30 — uralten schönen Kirche — und Fuhlen auf dem linken Weserufer, Oldendorf gegenüber. Links der Weser merke ferner die Dörfer Heßlingen mit Klein- Heßlingen, Friedrichshagen und Friedrichsburg. Zwischen Heslingen und Friedrichsburg liegt die Egesdorfer Papiermühle. — Aus dem rechten Weserufer liegen die Ortschaften Welsede (511 Ew.), Rohden mit einer Papiermühle, Barksen, Zersen mit einer Pappmühle, Wickbolsen, Hö- dingen, Bensen, Haddesen, Pötzen mit der Pötzer Landwehr und Weib eck, der Pfarrort von Krückeberg; nicht weit davon liegt das Gut Staue auf der Stauwiese. Wo liegen die Dörfer Langenfeld, Rochden und Rannenberg und die Güter Bodenenger und Südhagen? In Fischbeck gründete die fromme Helmburg 954 in dem damals schon vorhandenen Dorfe ein weltliches Frauenstift. Später wurde dasselbe durch den Abt von Korvei in ein Nonnenkloster umgewandelt. Sein früherer Wohlstand sank im 15. Jahrb. fast bis zur Armut herab. Im I. 1485 nahmen die Nonnen, die bis dahin dem Benediktinerorden angehört hatten, die strengere Regel des h. Augustin an. Nack Einführung der Reformation wurde das Kloster in ein weltliches adeliges Fräuleinstift umgewandelt; darin finden dürftige adelige Fräulein ein Unterkommen. Im 30jährigen Kriege wurde es arg verwüstet. — In Friedrichsburg stand früher ein Nonnen- Hostet' Egesdorf. Nachdem dasselbe 1555 abgebrannt war, richtete Otto Iv. von Schaumburg hier einen Okonomiehof ein, an dessen Stelle 1778 die jetzige Kolonie entstand. C. Amts-Bezirk Obernkirchen. Dieser Bezirk umschließt das Thal der Obernkircher Aue und den-Nord- abhang des Bückebergs und enthält 1 Stadt, 19 Dörfer und 15 Höfe mit 8 225 Einwohnern. 1. Der Hauptort und Amtssitz ist Obernkirchen, eine Stadt am Nord- westabhange des Bückebergs. Sie ist mit einer alten Mauer umgeben und hat 2786 Einwohner. Dieselben treiben Landwirtschaft, Handel und Ge- werbe oder ein Handwerk; sehr viele ernähren die nahen Sandsteinbrüche, die Steinkohlenwerke und die beiden Glasfabriken Schauenstein und Neue- Hütte. Bemerkenswerte Gebäude sind die Kirche, welche mit einer Reihe kostbarer Grabmäler der Grafen von Schaumburg geschmückt ist, die dabei- liegenden Stiftsgebäude u. a. Die Häuser, sowie die Grabdenkmäler des Friedhofs zeugen von der Kunstfertigkeit der Bewohner der freundlichen Stadt. Obernkirchen ist Sitz des Bergamts; das hier befindliche Stift hat denselben.zweck als das Fischbecker. Schon im 9. Jahrhundert wurde in Obernkirchen ein der h. Jungfrau Maria geheiligtes weltliches Frauenstift gegründet. Die 936 hereingebroche- nen wilden Horden der Ungarn zerstörten dasselbe und töteten viele Personen. Die fromme Gräfin Merwinda führte die Gebände wieder auf, und nach einem abermaligen Brande stellte ein mindischer Domherr dieselben wieder her. Der Bischof Heinrich Iii. von Minden verwandelte das Stift im I. 1473 in ein . Kloster, das aber 1566 in das jetzt noch bestehende adelige Fräuleinstift umgewandelt wurde. Neben dem Stift hatte sich schon früh ein Dorf gebildet, das später zur Stadt erhoben wurde. Dieselbe wurde 1503 durch eine Feuersbrunst zerstört, 1536 durch eine aufrührerische Rotte geplündert, im 30jährigen Kriege aber nicht weniger als 14mal geplündert.
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 5
4 1
5 0
6 0
7 0
8 8
9 0
10 0
11 0
12 0
13 3
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 4
28 0
29 1
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 2
37 1
38 0
39 2
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 0
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 22
1 8
2 1
3 21
4 35
5 77
6 15
7 0
8 0
9 2
10 30
11 22
12 20
13 9
14 0
15 3
16 18
17 13
18 9
19 1
20 1
21 45
22 2
23 12
24 12
25 1
26 0
27 21
28 48
29 0
30 2
31 0
32 13
33 8
34 1
35 0
36 7
37 11
38 2
39 5
40 14
41 3
42 3
43 2
44 24
45 15
46 13
47 6
48 41
49 41
50 25
51 2
52 0
53 15
54 19
55 0
56 1
57 74
58 10
59 2
60 4
61 59
62 18
63 1
64 10
65 5
66 12
67 0
68 7
69 12
70 95
71 4
72 8
73 11
74 2
75 5
76 58
77 34
78 4
79 12
80 11
81 11
82 7
83 6
84 4
85 2
86 6
87 7
88 0
89 0
90 1
91 21
92 17
93 20
94 10
95 13
96 0
97 6
98 1
99 8

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 3
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 0
38 5
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 0
53 0
54 0
55 1
56 1
57 0
58 1
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 4
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 2
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 0
94 1
95 0
96 0
97 1
98 0
99 2
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 4
107 0
108 0
109 0
110 0
111 1
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 1
123 0
124 1
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 1
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 5
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 1
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 1
173 0
174 0
175 0
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 1
184 0
185 0
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 2
195 0
196 0
197 0
198 0
199 2