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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 23

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
sa^brik in Essen. (Zu Abschnitt V.) Nach einer Originalaufnahme der Sl.-O. Krupp, Essen. Ihre Haupterzeugnisse, Gußstahlkanonen, Geschosse und Panzerplatten, gelten als unübertroffen. Großartig sind die Wohlfahrtseinricktungen der Fabrik, die Fürsorge für Wohnung, Ernährung und Fortbildung der Arbeiter, für Kranke und Genesende. „Der Zweck der Arbeit," sagte Alfred Krupp, „soll das Gemeinwohl sein; dann bringt Arbeit Segen, dann ist Arbeit Gebet." Nach einer Photographie von Wilhelm Fülle, Barmen. Schwebebahn in Elberfeld-Barmen. (Zu Abschnitt Vii.) Der ungemein rege Berkehr im industriereichen Wuvpertal ist über die natürlichen Schranken des Gebiets hinaus- gewachsen, und der erfindungsreiche Geist der deutschen Technik hat zu seiner Bewältigung die Schwebebahn in Elberfeld-Barmen geschaffen. Die Wagen dieser 13vz km langen Bahn hängen an einer Schiene, die an einem eisernen Drahtgerüst befestigt ist, und gleiten auf dieser, von elektrischer Kraft getrieben, dahin. Das Schwebegleis wurde teilweise über der Wupper angelegt, um den Straßenverkehr in dem engen Tal nicht noch mehr zu belasten. Hier sausen die Wagen unbehindert dahin und erreichen eine Geschwindigkeit bis zu 40 km. Die Halte- stellen befinden sich meist bei den Wupperbrücken.

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 23

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Christentum und die Germanen. 23 Winnen. Man erzählte, er habe einst auf dem römischen Sklavenmarkt schöne germanische Knaben zum Verkauf ausgestellt gesehen; auf die Frage welchem Volke sie angehörten, antwortete man ihm, es seien Angeln; da sagte er: „Sie sollen Engel werden." Die Angelsachsen nahmen das Christentum mit großem Eifer an; bald zogen angelsächsische Missionare aus, um das Evangelium weiterzutragen. Willibrord predigte es den Friesen, welche von der Rheinmündung nach Osten wohnten und mit den Franken seit langer Zeit im Grenzkriege lebten. Noch bedeutender aber wirkte Winfried oder, wie ihn der Papst Bonifattus. später nannte, Bonifatius. Er stammte aus einem edlen Geschlecht in Wessex. Früh war er in ein Kloster eingetreten. Als er die Priesterweihe empfangen hatte, ging er zu den Friesen, um dort zu predigen. Nachdem er darauf ein erstes Mal in Rom geweilt und sich vom Papst selbst die Vollmacht hatte geben lassen, den Deutschen das Christentum zu bringen, wirkte er besonders in Hessen und Thüringen. Als ein gewaltiger Prediger, der die Gemüter entflammte und mit sich fortriß, als starke Persönlichkeit, die furchtlos der Gefahr entgegenging, unbeirrt ihr Ziel verfolgte, zugleich Ehrfurcht gebot und Liebe weckte, wurde er zum Apostel der Deutschen. Zu Geismar in Hessen fällte er eine dem Donar geweihte Eiche, ohne, wie die Heiden glaubten, von der Rache des Gottes ereilt zu werden. Ergründete Kirchen, stellte Geistliche an, baute Klöster, unter denen Fulda hervorragt. Vom Papste wurde er zum Erzbischof ernannt und erhielt seinen Sitz in Mainz; als solcher schuf er Bistümer, teilte ihnen ihre Sprengel zu und organisierte so, unterstützt von Pippin, die germanische Kirche. Er ist es auch gewesen, der die Bischöfe des Frankenreichs veranlaßte, sich zum Gehorsam gegen den Papst zu verpflichten; er hat dies für nötig erachtet, um zu verhindern, daß die fränkische Geistlichkeit von neuem in Verwilderung und weltliches Leben herabsänke. In seinem Alter lebte wieder die Sehnsucht in ihm auf, den Friesen das Evangelium zu predigen. Im Friesenlande ist er von einer heidnischen 754. Schar überfallen und, da er jede Gegenwehr verbot, getötet worden; feine Leiche liegt in Fulda begraben. § 23. Deutsche Bistümer und Klöster. So nahm das Christentum auf germanischem Boden zu. Bistümer hatten bereits in vielen der Bummer, alten Römerstädte bestanden, z. B. in Köln, Mainz und Trier, in Straßburg und Augsburg. Dazu traten nunmehr die von Bonifatius gegründeten Bistümer, z. B. Würzburg, Regensburg. Salzburg.

3. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 27

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karl der Große. 27 Sein Reich war ein Weltreich; er gebot über Germanen und Romanen. Er war der Schirmherr der abendländischen Kirche, der Beschützer des abendländischen Christentums. Unter diesen Umständen erwachte der Gedanke, das abendländische Kaisertum, das im Jahre 476 sein Ende gefunden hatte, wieder zu erneuern. Im Jahre 800 weilte Karl in Rom, um die römischen Verhältnisse zu ordnen; denn der Papst Leo Hi. war im vorigen Jahre durch eine Gegenpartei aus der Stadt vertrieben worden und hatte nur unter dem Schutze eines fränkischen, von Karl abgesandten Grafen zurückkehren können. Damals setzte ihm am Weihnachtstage der Papst am Altar Katserder Peterskirche die Kaiserkrone auf das Haupt, und das Volk begrüßte Wänazt. ihn unter lautem Jubel als römischen Kaiser. So war ein Germane Nach- 800' folger der Cäsaren geworden. Nicht an Macht, wohl aber an äußerem Glanz erfuhr die Stellung Karls durch die Kaiserkrönung einen gewaltigen Zuwachs; Rom aber zu erobern und die Kaiserkrone zu gewinnen, ist seitdem Jahrhunderte hindurch das Ziel der Sehnsucht für die deutschen Könige gewesen. Karls Regententätigkeit. § 27. Karls Persönlichkeit. Karl war ein Herrscher, der mit genialer Per M. Einsicht und gewaltiger Tatkraft den verschiedensten Aufgaben, die ihm die twett‘ Regierung seines weiten Reiches stellte, gerecht wurde. Von seiner Persönlichkeit hat uns sein jüngerer Freund und Biograph Einhard ein Bild hinterlassen. Er war ein Mann von mächtigem Körperbau, festem Gang, schönem, grauem Haar und heiterem, gütigem Antlitz. Er erfreute sich bis in sein hohes Alter einer guten Gesundheit; durch Reiten, Jagen und Schwimmen härtete er den Körper ab; in Speise und Trank war er mäßig. Er kleidete sich nach fränkischer Weise und konnte kaum je dazu vermocht werden, römische Kleidung anzulegen; seine Gewänder ließ er sich von den Frauen seiner Familie anfertigen. Er war ein Mann von gewaltiger Willenskraft und konnte in seinem Zorne furchtbar sein. Aber in ihm wohnte auch ein tiefes, inniges, deutsches Gemüt; er war ein zärtlicher Vater seiner Söhne und Töchter, die er ungern von sich ließ, ein guter Geselle seiner Freunde, freigebig und gütig gegen Fremde. Er war hochbegabt und konnte gut reden. Auch erfüllte ihn ein starker Drang nach Bildung; noch in höheren Jahren wünschte er nachzuholen, was man früher an ihm versäumt hatte, versuchte das Schreiben zu lernen und ließ sich in der Grammatik unterrichten. Mit seinen Freunden besprach er sich über gelehrte Dinge; selbst beim Mahle ließ er sich gern vorlesen. Dabei hatte er auch Sinn für die Heldensagen des deutschen Volkes und ließ sie sammeln; leider ist diese Sammlung unserer Zeit nicht erhalten geblieben.

4. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 113

1909 - Leipzig : Hirt
17. Kaiser Friedrich in. 113 Da befiel ihn im April 1887 eine hartnäckige Halskrankheit, die den vorzeitigen Tod des starken Helden herbeiführen sollte. Im sonnigen Süden, zu San Remo an der Küste des Lignrischen Meeres, suchte er Linderung seiner Leiden. Aus die Nachricht von dem Hinscheiden seines Vaters kehrte er unverzüglich heim zum winterlichen Norden, zu seinem treuen Volke, dem er gelobte, Deutschland zum Hort des Friedens zu machen, die Pläne seines Vaters zum Wohle der arbeitenden Kreise weiter zu fördern, alle Untertanen ohne Unterschied des religiösen Bekenntnisses mit gleicher Liebe zu umfassen, weil alle in den Tagen der Gefahr ihre volle Hingebung bewährt hätten. Die Ausführung seiner Regierungsgrundsätze mußte er seinem Sohne überlassen; der Tod machte seinem edeln Streben am 15. Juni 1888 ein Ende. Kaiser Friedrich war eine stattliche Erscheinung. Hochgewachsen, von großer körperlicher Gewandtheit, mit blondem Barte und treuen Augen in dem edelgeformten Angesichte, schritt er einher, Siegfried, dem Helden der alten Sage, nicht ungleich. Für alles Große und Gute begeistert, war er ein mächtiger Förderer von Kunst und Wissenschaft. Leutselig im persönlichen Verkehr, vergab er seiner königlichen Würde nichts. Von seiner außerordentlichen Herzensgüte sind eine Menge Erzählungen im Munde des Volkes. Am meisten wissen davon die Soldaten zu berichten, die dienstlich oder außerdienstlich mit ihm in Berührung kamen, sowie die Bewohner seines Gutsdorfes Bornstedt bei Potsdam. Am größten und bewunderungswürdigsten war er im Leiden. Keinen Laut der Klage hörte man aus dem Munde des königlichen Dulders; wenige Tage vor seinem Tode schrieb er seinem Sohne auf ein Blatt: „Lerne leiden, ohne zu klagen!" Schon ist manches Jahr ins Land gegangen, seitdem der Liebling des deutschen Volkes von seinen Leiden erlöst ist. Aber vielgeliebt und unvergessen wird er in dem Andenken seines treuen Volkes leben. In der Friedenskirche zu Potsdam erwartet seine sterbliche Hülle den Tag der Auferstehung. An der Villa Zirio, die er in San Remo bewohnte, hat der Verband deutscher Kriegsveteranen eine Gedenktafel mit folgender Inschrift anbringen lassen: Wandrer, der du aus Deutschland herkommst, hemme den Schritt, Hier der (Drt, wo dein Kaiser Friedrich lebte und litt. Hörst du, rote welle an welle stöhnend zum Ufer drängt? Das ist die sehnende Seele Deutschlands, die sein gedenkt. Kaiserin Friedrich. Seit dem 25. Januar 1858 war Kaiser Friedrich mit der Prinzessin Viktoria von England vermählt. An ihr hatte er eine treue, kluge und vielseitig gebildete Lebensgefährtin. Die Tochter Dahmen, Leitfaden. Iv. Neubtg. g

5. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 128

1909 - Leipzig : Hirt
128 Vi. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms Ii. traft, zur Erfindung zahlreicher Maschinen, zu einer großartigen Entwicklung der Fabriktätigkeit und der gesamten Industrie. Deren Folgen sind wiederum die Ausbreitung des Handels und der zunehmende Wohlstand der Bevölkerung. Die Erfindung vieler Maschinen hat die menschliche Arbeit vereinfacht; mancher Gebrauchsgegenstand, der früher mit der Hand angefertigt wurde, wird jetzt durch die Maschine rascher und billiger hergestellt; die hier überflüssig gewordenen Arbeitskräfte stellen Industrie und Handel in ihren Dienst. (Fig. 10—16.) Das gewaltige Eisenbahnnetz, der ausgedehnte Post-, Telegraphen- und Fernfprechdienst beschäftigen ein großes Arbeiter- und Beamtenheer. So hat sich das Gebiet der menschlichen Tätigkeit bedeutend erweitert und das Arbeitsfeld verschoben. Natürlich können bei so widerstreitenden Interessen nicht alle Wünsche befriedigt werden, und es bedarf einer geraumen Zeit, um die Ansichten zu klären und gute, lebensfähige Einrichtungen zu schaffen. Nordsee und Ostsee sind durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal verbunden worden. Der Reichstag hat ein neues, seiner würdiges Gebäude bezogen und darin ein gemeinsames Bürgerliches Gesetzbuch für alle Staaten des Deutschen Reiches zum Abschluß gebracht. „Damit ist durch vereinte Tätigkeit der verbündeten Regierungen und des Reichstages dem deutschen Volk ein kostbarer Besitz gewonnen, der ihm im Lauf einer tausendjährigen Geschichte noch niemals vergönnt war. Das neue gemeinsame Recht wird ein neues, starkes Band um die deutschen Stämme schlingen."^ So schreiten auf allen Gebieten die Werke des Friedens rüstig weiter. „Man wird kaum einen Verwaltungszweig bezeichnen können, weder auf dem Gebiete der geistigen noch auf dem der materiellen Kultur, der im neuen Deutschen Reiche feit feiner Begründung nicht eine erfreuliche Entwicklung erfahren hätte."2) Deshalb blicken wir mit Stolz und Vertrauen auf zu dem hohen Herrn, der mit kräftiger Hand des Reiches Zepter hält, der den Frieden Europas schirmt und sichert; mit Liebe und Dankbarkeit blicken wir auf zu dem edeln Fürsten, der seine reichen Fähigkeiten, seine rastlose Arbeitsfreudigkeit in den Dienst des Volkes gestellt hat, um es zu beglücken. Aus vollem Herzen stimmen wir in die Worte der Nationalhymne ein: Sei, Kaiser Wilhelm, hier Lang Deines Volkes Zier, Der Menschheit Stolz I Fühl in des Thrones Glanz Die hohe Wonne ganz, Liebling des Volks zu seinl Heil, Kaiser, Dir! ') Kaiserliche Thronrede vom 6. Mai 1898. — 2) Dietrich Schäfer ©.820.

6. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 8

1909 - Leipzig : Hirt
8 Industrie. i , 10. Webstuhl mit Futzbetrieb. Die Webkunst hatte in Ägypten schon etwa im Jahre 2000 v. Chr. eine hohe Entwicklungsstufe erreicht. Über Griechenland und Italien verbreitete sie sich nach dem übrigen Europa. — Der Weber wirft das Schiffchen, in dem sich die Spule mit den Ouerfäden befindet, nach rechts und links zwischen den Längsfäden hindurch, die er mittels Fußantriebs wechselweise öffnet und schließt. Den einfachen Webstuhl verdrängt allmählich der moderne Maschinenbetrieb. 11. Spinnrad. 12. Spihenklöppeln. Auf dem Spinnrade wußten unsere geschickten Urgroßmütter einen Faden herzustellen, dessen Feinheit und Gleichmäßigkeit von der Spinnmaschine kaum erreicht wird. Aber die sparsam arbeitende Klöpplerin des Sächsischen Erzgebirges, wo das Klöppeln seit dem 16. Jahrhundert heimisch ist, gibt doch dem billigen Maschinenfaden den Borzug.

7. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 64

1909 - Leipzig : Hirt
64 Iv. König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen und seine Zeit. zusammengeschmolzen, nur ein einziges, edelstes ist, keinem andern Roste unterworfen als dem allein verschönernden der Jahrhunderte." Ein englischer Lord sagte von ihm, er könne, wenn er nicht König wäre, in jeder beliebigen Wissenschaft als Professor nicht nur sein Brot verdienen, sondern sich auch einen Namen machen. Eine erschöpfende Darstellung über des Königs Förderung von Kunst und Wissenschaft würde ein ganzes Buch füllen. 2»/jdie Zeit. Als Friedrich Wilhelm Iv. die Regierung antrat, ging ein frischer Zug patriotischer Begeisterung durch das deutsche Volk. Französische Zeitungsartikel, denen das Ministerium Thiers nicht fernstand, forderten Krieg mit Deutschland, um den Rhein als Grenze Frankreichs zu erhalten. Dem Unwillen des deutschen Volkes gab Nikolaus Beckers Lied: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein", und Max Schneckenburgers „Wacht am Rhein" beredten Ausdruck. Beide Lieder sind im Jahre 1840 entstanden. Die Kriegsbegeisterung des deutschen Volkes ließ die französischen Rheingelüste bald verschwinden. Das Gefühl gemeinsamer Interessen aller deutschen Stämme wurde 1842 besonders angeregt durch den großen Brand der Stadt Hamburg und die Grundsteinlegung zum Weiterbau des Cölner Domes. Zum Wiederaufbau der Stadt und des Domes strömten die Gaben von allen Seiten, von arm und reich. Annette von Droste-Hülshoff hat die Erinnerung daran bewahrt: „wem nie ein eignes Dach beschert, Der wölbt es über fremde Not, wem nie geraucht der eigne 6erd, Der teilt sein schweißbenetztes Brot." „Wenn eines ganzen Volkes Kraft Für seines Gottes fjeiligtum Die Lanze hebt, so Schaft an Schaft, wer glühte nicht dem schönsten Ruhm." *) Eine Berliner Gewerbeausstellung des Jahres 1844 zeigte einen mächtigen Aufschwung der Industrie, eine Frucht des Deutschen Zollvereins; Thaers Anregungen hatten auf dem Gebiete der Landwirtschaft schöne Erfolge. Doch fehlte es auch nicht an Klagen. Harkort wies auf die Gefahren der Großgüterwirtschaft hin, die einen selbständigen Kleinbauernstand im Osten nicht aufkommen lasse; bezüglich des Fabrikwesens verlangte er vom Staate Verbot der Kinderarbeit, eine gesetzliche Grenze für die Zahl der Arbeitsstunden, Sorge für gesunde Nahrung und billige Wohnung der Arbeiter. Einführung von Pferdebahnen, damit *) Gedichte: Die Stadt und der Dom.

8. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 107

1909 - Leipzig : Hirt
14. Familienfeste und Tod. 107 Das Umsichgreifen der Sozialdemokratie veranlaßte ihn, in wahrhaft väterlicher Fürsorge für die Arbeiterbevölkerung im Jahre 1881 die Sozialgesetzgebung anzubahnen. Das Krankenversicherungsgesetz ordnet die Errichtung von Kassen an, die für den erkrankten Arbeiter nicht nur die Kosten der Wiederherstellung, sondern auch teilweisen Ersatz für den ausfallenden Arbeitslohn zu leisten haben. Durch das Unfallversicherungsgesetz wird der Arbeiter schadlos gehalten, wenn er durch einen Unfall bei der Arbeit erwerbsunfähig wird. Für Fabrik- und Grubenarbeiter ist dieses Gesetz besonders wohltätig. Ein Jahr nach dem Tode des kaiserlichen Arbeiterfreundes kam das Alters- und Jnvaliditäts-gesetz zustande. Dieses sichert dem durch Alter und andauernde Krankheit erwerbsunfähig gewordenen Arbeiter eine gewisse Rente. Die hierzu notwendigen Gelder werden größtenteils von den Arbeitgebern und dem Staate aufgebracht. Die Arbeiter selbst haben nur kleine Beiträge beizusteuern. 14. Familienfeste und Tod. Ant 11. Juni 1879 feierte der Kaiser mit seiner Gemahlin die Goldne Hochzeit und am 22. März 1887 seinen neunzigsten Geburtstag. Die meisten Fürsten Europas brachten dem greisen Helden persönlich ihre Glückwünsche dar. Am 9. März 1888 gab er seine Seele in die Hände des Schöpfers zurück. Im Mausoleum zu Charlottenburg ruht er bei seinen Eltern. Am 7. Januar 1890 folgte ihm seine Gemahlin, Kaiserin Augusta, ins Grab. Als eine wahre Mutter der Armen und Kranken hat sie ihre Stellung an der Seite ihres erlauchten Gemahls ausgefüllt. Der erste Kaiser des neuen Deutschen Reiches war ein frommer und demütiger Mann. Nach den größten Erfolgen, nach den herrlichsten Siegen gab er nicht sich, sondern Gott die Ehre. Auch erkannte er stets die großen Dienste an, die seine Minister und Generale, vor allen Fürst Bismarck und Graf Moltke, ihm und dem Vaterlande geleistet hatten. Nach der Schlacht bei Sedan dankte er seinen treuen Mitarbeitern an dem großen Werke mit folgenden Worten: „Sie, Kriegsminister von Roon, haben unser Schwert geschärft, Sie, General von Moltke, haben es geleitet, und Sie, Graf Bismarck, haben seit Jahren durch die Leitung der Politik Preußen auf seine jetzige Höhe gebracht." Der Träger der Kaiserkrone war in seinem Privatleben einfach und sparsam, wohlwollend im persönlichen Verkehr. Mittags, wenn die Wacht-Parade aufzog, erschien er an dem Eckfenster seines Palais; das Volk wußte das, und wer Zeit hatte, ging hin, den Landesvater zu sehen und ihm zuzujubeln. Freundlich lächelnd dankte der Greis seinem treuen Volke. Unter allen Vorzügen ragt ant meisten die Pflichttreue hervor. Pflichttreue ist ein Erbgut des hohenzollernschen Herrscherhauses; dieses kostbare Erbgut besaß Kaiser Wilhelm I. in hervorragendem Maße. Bezeichnend für diese Pflichttreue ist das berühmt gewordene Wort, das er ant Tage vor seinem Tode sprach: „Ich habe jetzt keine Zeit, müde zu sein."

9. Für Präparandenanstalten - S. 30

1912 - Breslau : Hirt
30 B. Allgemeine Erdkunde, Aufgaben. 1. Warum hat die Westküste Amerikas weniger Häfen als die Ostküste Nordamerikas? 2. Weise nach, aus welchen Gründen die Küsten Eng- lands dem Handel günstig sind! 3. Wo liegen an den Flachküsten die Häfen? Deutsche Küste, Westküste Frankreichs!) 4. Wodurch sind Flachküsten den Schiffen gefährlich? Wie begünstigen sie den Strandraub? Warum eignen sie sich zur Anlage von Seebädern? 5. Welche eigentümlichen Bildungen zeigt die Südküste der Ostsee? 6. Warum muß den Steilküsten die Dünenbildung fehlen? Bild 16.) 16. Capri. tz 39. Als Inseln bezeichnet man alle vom Wasser umgebenen Land- stücke, die kleiner sind als das Festland Australien. Aufgaben. 1. Was ist eine Halbinsel, ein Vorgebirge (Kap), eine Land- zunge? (Beispiele!) 2. Suche große Inseln im Polarmeer, im Indischen Ozean! $ 30. Auf der Wasserfläche erzeugt der Wind die Wellen. Je größer die Wasserfläche ist, desto höhere Wellen können sich bilden. Auf den offe- uen Weltmeeren erreichen sie beim stärksten Sturm 15 m Höhe, die aber nur sehr fetten beobachtet wurde. Die größte Bewegung des Meeres wird durch Ebbe und Flut bewirkt. Durch sie erfolgt in Abständen von 6 zu 6 Stun- den ein regelmäßiges Steigen und Fallen des Waffers, das der Anziehuugs- kraft des Mondes zugeschrieben wird. Durch Ebbe und Flut (die Gezeiten wird das Wafser bis ans den Grund bewegt. Aufgabe. Was lehrt ein auf die Welle gelegtes Holzstückchen über die Wellenbewegung? b) Senkrechte Gliederung. § 31. Tie senkrechte (vertikale) Gliederung bezieht sich ans die Gestalt der Länder mit Rücksicht auf ihre Höhenverhältnisfe. Höhemuessuug. Um allgemeingültige, vergleichbare Höhenangaben zu erhalten, mißt man alle Höhen von dem Spiegel des Meeres aus. Die Höhe des Meeresspiegels setzt man gleich 0 m. Die Höhen zahlen auf geographischenkarten sind Höhen über den? Meeresspiegel. (Fig. 17.) Die Höhe über dem Meeresspiegel nennt man absolute, die über die nächste Umgebung relative Höhe. Aufgabe. Gib an, was man auf Figur 17 erkennt!

10. Deutsche Geschichte - S. 23

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Christentum und die Germanen. 23 „innen. Man erzählt-, er habe einst auf dem römischen Sklavemnarlt schöne germanische Knaben zum Verlauf ausgestellt gesehen; auf die Frage, welchem Volke sie angehörten, antwortete man ihm, es seren Angeln; da sagte er: „Sie sollen Engel werden." Die Angelsachsen nahmen das Christentum mit großem Eifer an; bald zogen angelsächsische Missionare aus, um das Evangelium weiterzutragen. Willibrord predigte es den Friesen, welche von der Rheinmündung nach Osten wohnten und mit den Franken seit langer Zeit im Grenzkriege lebten. Noch bedeutender aber wirkte Winsried oder, wie ihn der Papst später nannte, Bonifatius. Er stammte aus einem edlen Geschlecht in Wessex Früh war er in ein Kloster eingetreten. Als er die Priesterweihe empfangen hatte, ging er zu den Friesen, um dort zu predigen. Nachdem er darauf ein erstes Mal in Rom geweilt und sich vom Papst selbst btc Vollmacht hatte geben lassen, den Deutschen das Christentum zu bringen, wirkte er besonders in Hessen und Thüringen. Als ein gewaltiger Prediger, der die Gemüter entflammte und mit sich fortriß, als starke Persönlichkeit, die furchtlos der Gefahr entgegenging, unbeirrt ihr Ziel verfolgte, zugleich Ehrfurcht gebot und Liebe weckte, wurde er zum A p o st e l d e r D e u t s ch e n. Zu Geismar in Hessen fällte er eine dem Donar geweihte Eiche, ohne, wie die Heiden glaubten, von der Rache des Gottes ereilt zu werden. Er gründete Kirchen, stellte Geistliche an, baute Klöster, unter denen Fulda hervorragt. Vom Papste wurde er zum Erzbischof ernannt und erhielt seinen Sitz in Mainz; als solcher schuf er Bistümer, teilte ihnen ihre Sprengel zu und organisierte so, unterstützt von Pippin, diegermanische Kirche. Er ist es auch gewesen, der die Bischöse des Frankenreichs veranlaßte, sich zum Gehorsam gegen den Papst zu verpflichten; er hat dies für nötig erachtet, um zu verhindern, daß die fränkische Geistlichkeit von neuem in Verwilderung und weltliches Leben herabsänke. In seinem Alter lebte wieder die Sehnsucht in ihm aus, den Friesen das Evangelium zu predigen. Im Friesenlande ist er von einer heidnischen 755. Schar überfallen und, da er jede Gegenwehr verbot, getötet wgrden; seine Leiche liegt in F u l d a begraben. § 23. Deutsche Bistümer und Klöster. So nahm das Christentum auf germanischem Boden zu. Bistümer hatten bereits in vielen dervmum.r. alten Römerstädte bestanden, z.b. in Köln, Mainz und Trier, in Straßburg und Augsburg. Dazu traten nunmehr die von Bonifatius gegründeten Bistümer, z. B. Würzburg, Regensburg, Salzburg.
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