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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 6

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
6 Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. stand vom Thron gestürzt und floh zu den Römern, die ihm in Italien eine sumtntus Freistatt gewährten. Dann fand Arminius den Tod. Erst 37 Jahre alt, wurde er verräterisch von seinen eigenen Geschlechtsgenossen ermordet; man warf ihm vor, er habe nach der Königskrone gestrebt. Aber im Liede lebte sein Name fort. Er hat deutsches Wesen vor der Vernichtung durch die römische Kultur gerettet; seiner befreienden Tat ist es zu verdanken, wenn in den späteren Jahrtausenden das deutsche Volkstum frei und eigenartig sich entfalten konnte. Nachdem das neue deutsche Reich gegründet worden ist, hat man ihm auf der Grotenburg bei Detmold ein hochragendes Denkmal gesetzt. Seitdem blieben Rhein und Donau im wesentlichen die Grenze des Römerreichs. Nur das südwestliche Deutschland besetzten die Römer und Greäehr schützten es durch eine Grenzwehr, die etwa von der Mündung der Lahn renz e i. ^ ^ Rhein bis in die Gegend von Regensburg lief und aus Wall und. Graben, Warttürmen und Kastellen bestand. Eins dieser Kastelle ist die Saalburg bei Homburg, die heute wieder ausgebaut worden ist. Die Germanen. Germanische § 6. Wirtschaft und Staat der Germanen. Deutschland war damals Wirtschaft. ^ großes, teilweise sumpfiges Waldgebiet. Es war reich an Wild und konnte große Viehherden ernähren; aber nur selten traf man auf bestellte Äcker. Denn die Germanen trieben wenig Ackerbau. Noch war die Ackerflur, ebenso wie Wald und Weide, Eigentum der Gemeinde und wurde immer nur für ein Jahr an die einzelnen verteilt; man kannte noch kein Privateigentum am Grund und Boden. Viehzucht war immer noch die wichtigste Nahrungsquelle der Germanen und Herden ihr liebster Besitz. Was man an Geräten, Waffen und Kleibnng brauchte, fertigte man meist selbst an. Ein Handwerk gab es noch nicht, etwa mit Ausnahme des von der Sage gefeierten Handwerks der Schmiede. Nur selten kaufte man Gegenstände von Händlern, so z. B. Salz. Metalle und Waffen. Erst als römische Kaufleute ins Land kamen, lernte man das Geld kennen; bis dahin tauschte man einen Gegenstand gegen den andern aus, d. H. der Handel hatte die Form des Tauschhandels. Man wohnte in Blockhäusern, die der einzelne sich selbst errichtete. Die Dörfer pflegten sich weit auszudehnen, da sich ein jeder da anbaute, wo es ihm gefiel. Städte kannten die Germanen nicht; ihr Freiheitsgefühl empörte sich gegen das enge Zusammenleben hinter Stadtmauern. Völler- Die Germanen bildeten keinen einheitlichen Staat, sondern zerfielen schäften.in ^ Völkerschaften, die bald friedlich, bald feindlich nebeneinander standen. Unter ihnen sind die Friesen an der Nordsee, die Chatten im

2. Deutsche Geschichte - S. 6

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
6 Deutsche Geschichte bts zur Gründung des nationalen Staats 919. stand vom Thron gestürzt und floh zu den Römern, die ihm in Italien eine Ll. Freistatt gewährten. Dann fand Arm in ins den Tod. Erst 37 Jahre alt, wurde er verräterisch von seinen eigenen Geschlechtsgenossen ermordet; man warf ihm vor, er habe nach der Königskrone gestrebt. Aber im Liede lebte sein Name fort. Er hat deutsches Wesen vor der Vernichtung durch die römische Kultur gerettet; seiner befreienden Tat ist es zu verdanken, wenn in den späteren Jahrtausenden das deutsche Volkstum frei und eigenartig sich entfalten konnte. Nachdem das neue deutsche Reich gegründet worden ist, hat man ihm auf der Grotenburg bei Detmold ein hochragendes Denkmal gesetzt. Seitdem blieben Rhein und Donau im wesentlichen die Grenze des Römerreichs. Nur das südwestliche Deutschland besetzten die Römer und Gre^wehr fetzten es durch eine Grenzwehr, die etwa von der Mündung der Lahn in den Rhein bis in die Gegend von Regensburg lief und aus Wall und Graben, Warttürmen und Kastellen bestand. Eins dieser Kastelle ist die Saalburg bei Homburg, die heute wieder ausgebaut worden ist. Die Germanen. Germanische § 6. Wirtschaft ltttb Staat der Germanen. Deutschland war damals Wirtschaft. no^ e{n großes, teilweise sumpfiges Waldgebiet. Es war reich an Wild und konnte große Viehherden ernähren; aber nur selten traf man auf bestellte Acker. Denn die Germanen trieben wenig Ackerbau. Noch war die Ackerflur, ebenso wie Wald und Weide, Eigentum der Gemeinde und wurde immer nur für ein Jahr an die einzelnen verteilt; man kannte noch kein Privateigentum an Grund und'boden. Viehzucht war immer noch die wichtigste Nahrungsquelle der Germanen und Herden ihr liebster Besitz. Was man an Geräten, Waffen und Kleidung brauchte, fertigte man meist selbst an. Ein Handwerk gab es noch nicht, etwa mit Ausnahme des von der Sage gefeierten Handwerks der Schmiede. Nur selten kaufte man Gegenstände von Händlern, so z. B. Salz, Metalle und Waffen. Erst als römische Kaufleute ins Land kamen, lernte man das Geld kennen; bis dahin tauschte man einen Gegenstand gegen den andern aus, d. h. der Handel hatte die Form des Tauschhandels. Man wohnte in Blockhäusern, die der einzelne sich selbst errichtete. Die Dörfer pflegten sich weit auszudehnen, da sich ein jeder da anbaute, wo es ihm gefiel. Städte kannten die Germanen nicht; ihr Freiheitsgefühl empörte sich gegen das enge Zusammenleben hinter Stadtmauern, schäften Germanen bildeten keinen einheitlichen Staat, sondern zerfielen in viele Völkerschaften, die bald friedlich, bald feindlich nebeneinander standen. Unter ihnen find die Friesen an der Nordsee, die Chatten im

3. Teil 2 - S. 124

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
124 § 53. Die Schweiz. § 53. Die Schweiz. 1. Lage und Bodengestaltung. Die Schweiz wird von Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich eingeschlossen und umfaßt das Gebiet der Mittelalpen und Rhätischen Alpen, der Schweizer Hoch- fläche und des Schweizer Jura. (Wiederhole das darüber Gesagte!) 2. Klima und Kultur. Die Schweizer Hochfläche hat eine durchschnittliche Jahrestemperatur von + 6—7° C, die Gebirgsgegenden sind der Höhenlage entsprechend kälter. Die Ufer des Boden- und Genfersees, die Täler des Rhone und Tessin sind milder. Die Haupt- beschäftigung der Bewohner ist Rindviehzncht, doch kann der Fleischbedarf nicht ganz gedeckt werden. Dagegen wird der berühmte Schweizer Käse in großen Mengen ausgeführt. Von Industriezweigen sind bedeutend: die Uhrenfabrikation (Genf) und Seiden- und Baumwollenbearbeitung (Zürich). Der Handel konnte sich auch gut entwickeln, weil die Schweiz ein Durchgangsland nach allen Richtungen ist; daher ist das Eisenbahnnetz sehr ausgedehnt. Nicht wenige erwerben sich ihren Lebensunterhalt durch den alljährlich in den Sommermonaten starken Fremdenverkehr. 3. Bevölkerung. Die ursprüngliche Bevölkerung, die Kelten, sind, bis auf geringe Reste in Graubünden, in der Völkerwanderung vernichtet. Germanen (Alemannen und Burgunden) besetzten das Land. Als im 14. Jahrhundert die auf ihrer Stammburg an der Aare ansässigen Habsburger (Albrecht I.) das Gebiet zu ihrer Hausmacht zu schlagen versuchten, griffen die Schweizer Urkantone, welche um den Vierwaldstätter See liegen, zu den Waffen. 1291 wurde ein Bund geschlossen, dem bald andere Landschaften beitraten. In blutigen Kämpfen gegen die Habsburger und burgundischen Valois (Karl der Kühne) behaupteten sie ihre Freiheit. 1648 wurde die Schweiz vom Deutschen Reiche getrennt und als selbständiger Staat anerkannt. Der größte Teil der jetzigen Bevölkerung sind Germanen, im Sw. wohnen Franzosen, im S. (Tal des Tessin) Italiener. Das evangelisch- reformierte Bekenntnis, dessen Stifter, Zwingli und Kalvin, in der Schweiz gelehrt haben, herrscht vor, ein Drittel etwa ist katholisch. 4. Staatliche Verhältnisse. Die Schweiz ist ein Bundes- staat, der aus 22 Einzelkantonen besteht, von welchen jeder seine eigne Verfassung hat. Der Präsident und Bundesrat tagen in Bern, der Landeshauptstadt an der Aare. Die größeren Städte, die sich nur auf der Hochebene oder in den breiteren Flußtälern befinden, sind durch den Verkehr allein zu Bedeutung gelangt. Solche sind: (wiederhole das

4. Deutsche Geschichte - S. 6

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
6 Deutsche :schichte bis zur Grndung des nationalen Staats 919. stand vom Thron gestrzt und floh zu den Rmern, die ihm in Italien eine Annwtus Freistatt gewhrten. Dann fand Arminius den Tod. Erst 37 Jahre alt, wurde er verrterisch von seinen eigenen Geschlechtsgenossen ermordet; man wars ihm vor, er habe nach der Knigskrone gestrebt. Aber im Liede lebte sein Name fort. Er hat deutsches Wesen vor der Vernichtung durch die rmische Kultur gerettet; seiner befreienden Tat ist es zu verdanken, wenn in den spteren Jahrtausenden das deutsche Volkstum frei und eigenartig sich entfalten konnte. Nachdem das neue deutsche Reich gegrndet worden ist, hat man ihm auf der Grotenburg bei Detmold ein hochragendes Denkmal gesetzt. Seitdem blieben Rhein und Donau im wesentlichen die Grenze des Rmerreichs. Nur das sdwestliche Deutschland besetzten die Rmer und Grenzwehr e durch eilte Grenzwehr, die etwa von der Mndung der Lahn in den Rhein bis in die Gegend von Regensburg lief und aus Wall und Graben, Warttrmen und Kastellen bestand. Eins dieser Kastelle ist die S a a l b u r g bei Homburg, die heute wieder ausgebaut worden ist. Die Germanen. Germanische 6. Wirtschast und Staat der Germanen. Deutschland war damals Wirtschaft. e{n groes, teilweise sumpfiges Waldgebiet. Es war reich an Wild und konnte groe Viehherden ernhren; aber nur selten traf man auf bestellte cker. Denn die Germanen trieben wenig Ackerbau. Noch war die Ackerflur, ebenso wie Wald und Weide, Eigentum der Gemeinde und wurde immer nur fr ein Jahr an die einzelnen verteilt; man kannte noch kein Privateigentum an Grund und Boden. Viehzucht war immer noch die wichtigste Nahrungsquelle der Germanen und Herden ihr liebster Besitz. Was trtan.art Gerten, Waffen und Kleidung brauchte, fertigte man meist felbst an. Ein Handwerk gab es noch nicht, etwa mit Ausnahme des von der Sage gefeierten Handwerks der Schmiede. Nur selten kaufte man Gegen-stnde von Hndlern, so z. B. Salz, Metalle und Waffen. Erst als rmische Kaufleute ins Land kamen, lernte man das Geld kennen; bis dahin tauschte man einen Gegenstand gegen den andern aus, d. h. der Handel hatte die Form des Tauschhandels. Man wohnte in Blockhusern, die der einzelne sich selbst errichtete. Die Drfer pflegten sich weit auszudehnen, da sich ein jeder da anbaute, wo es ihm gefiel. Städte kannten die Ger-manen nicht; ihr Freiheitsgefhl emprte sich gegen das enge Zusammen-leben hinter Stadtmauern. Völker- Die Germanen bildeten keinen einheitlichen Staat, sondern zerfielen in viele Vlkerschaften, die bald friedlich, bald feindlich nebeneinander standen. Unter ihnen sind die F r i e s e n an der Nordsee, die Chatten im

5. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 8

1897 - Leipzig : Hirt
8 - Theoderichs. Lange freilich war er hochangesehen; klug und gerecht lenkte er seine Goten wie die unterworfenen Bewohner Italiens. Jahrhunderte lang war das arme Land der Schauplatz zerrttender Kriege gewesen. Die Rmer hatten sich aus Parteiha gegenseitig zerfleischt; jetzt endlich kehrte der goldene Friede, Sicherheit und Ruhe wieder ein. Die Gerechtigkeit des Knigs wurde so geachtet und gefrchtet, da man dem Sprichwort zufolge Gold auf den Straen liegen lassen konnte, ohne da es gestohlen worden wre. Selbst den leidenschaftlichen Ha der Rmer gegen die Sieger wute Theoderich viele Jahre zu beschwichtigen. So wurde er geehrt, fast geliebt und konnte es wagen, die schwierigste Aufgabe lsen zu wollen: die seinen Goten verwandten Stmme zu einigen, so da sie ihre Fehden vergessen, ihre Streitigkeiten seinem richterlichen Schiedssprche berlassen sollten. Es wre eine herrliche Krnung seines Friedenswerkes geworden, wenn er eine Einheit der germanischen Stmme zu stnde gebracht htte. Aber drohend erhob sich gegen ihn der Schatten des gemordeten Odoaker. Man mitraute der Reinheit seiner Absichten; das verbitterte das Herz des groen Mannes; so wurde er selbst mi-iranisch und verfolgte am Ende seiner Regierung seine treuesten Anhnger. Mit seinem Tode (526)*) brach auch sein Reich zusammen. 3. Wohl versuchten seine Tochter Amalaswintha und deren Nach-folger den vordringenden Rmern Halt zu gebieten; die tchtigen Feld-Herren des ostrmischen Kaisers (Belisar und Narses) besiegten sie jedoch. Am Vesuv wurde der letzte Ostgotenknig Teja mit einem kleinen Huf-lein seiner Getreuen eingeschlossen. In einem Engpa schtzte er lange wie ein gewaltiger Turm die hinter ihm stehenden Seinigen. Die gegen ihn geschleuderten Pfeile und Wurfspiee fing er geschickt mit seinem Schilde auf. Als dieser von feindlichen Geschossen starrte, lie er ihn fallen und wendete sich zu seinem Waffentrger, um einen neuen in Empfang zu nehmen. In diesem Augenblicke schwirrte eine todbringende Lanze heran und durchbohrte die unbedeckte Brust. So starb der letzte Fürst der Ost-goten, und mit ihm verschwand sein Volk vom Boden der Erde. 4. Italien aber wurde wieder eine Beute feindseliger Parteien. Denn Narses fiel in Ungnade und rief aus Rache einen anderen germanischen Stamm, *) Eine Sage erzhlt davon: Als Theoderich wenige Tage nach der Hinrichtung zweier treuer Diener zu Mittag a, geschah es, da seine Leute den Kopf eines groen Fisches zur Speise auftrugen. Kaum erblickte ihn der König auf der Schssel liegen, so schien ihm der Kopf der eines Enthaupteten zu sein, wie er die Zhne in die Unter-lippe bi und mit verdrehten Augen drohend schaute. Erschrocken und von Fieberfrost ergriffen, eilte der König ins Bett, beweinte seine Unthat und verschied in kurzer Zeit.

6. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 8

1896 - Leipzig : Hirt
8 Theoderichs. Lange freilich war er hochangesehen; klug und gerecht lenkte er ferne Goten wie die unterworfenen Bewohner Italiens. Jahrhunderte lang war das arme Land der Schauplatz zerrttender Kriege gewesen. Die Rmer hatten sich aus Parteiha gegenseitig zerfleischt; jetzt endlich kehrte der goldne Friede, Sicherheit und Ruhe wieder ein. Die Gerechtigkeit des Knigs wurde so geachtet und gefrchtet, da man dem Sprichwort zufolge Gold auf den Straen liegen lassen konnte, ohne da es gestohlen worden wre. Selbst den leidenschaftlichen Ha der Rmer gegen die Sieger wute Theoderich viele Jahre zu beschwichtigen. So wurde er geehrt, fast geliebt und konnte es wagen, die schwierigste Aufgabe lsen zu wollen: die seinen Goten verwandten Stmme zu einigen, so da sie ihre Fehden vergessen, ihre Streitigkeiten seinem richterlichen Schiedssprche berlassen sollten. Es wre eine herrliche Krnung seines Friedenswerkes geworden, wenn er eine Einheit der germanischen Stmme zu stnde gebracht htte. Aber drohend erhob sich gegen ihn der Schatten des gemordeten Odoaker. Man mitraute der Reinheit seiner Absichten; das verbitterte das Herz des groen Mannes; so wurde er selbst mi-trauisch und verfolgte am Ende seiner Regierung seine treuesten Anhnger. Mit seinem Tode (526)*) brach auch sein Reich zusammen. 3. Wohl versuchte seine Tochter Amalaswintha und deren Nach-folger den vordringenden Rmern Halt zu gebieten; die tchtigen Feld-Herrn des ostrmischen Kaisers (Belisar und Narses) besiegten sie jedoch. Am Vesuv wurde der letzte Ostgotenknig Teja mit einem kleinen Huf-lein feiner Getreuen eingeschlossen. In einem Engpa schtzte er lange wie ein gewaltiger Turm die hinter ihm stehenden Seinigen. Die gegen ihn geschleuderten Pfeile und Wurfspiee sing er geschickt mit seinem Schilde auf. Als dieser von feindlichen Geschossen starrte, lie er ihn fallen und wendete sich zu seinem Waffentrger, um einen neuen in Empfang zu nehmen. In diesem Augenblicke schwirrte eine todbringende Lanze heran und durchbohrte die unbedeckte Brust. So starb der letzte Fürst der Ost-goten und mit ihm verschwand sein Volk vom Boden der Erde. 4. Italien aber wurde wieder eine Beute feindseliger Parteien. Denn Narses siel in Ungnade und rief aus Rache einen anderen germanischen Stamm, *) Eine Sage erzhlt davon: Als Theoderich wenige Tage nach der Hinrichtung zweier treuen Diener zu Mittag a, geschah es, da seine Leute den Kopf eines groen Frsches.zur Speise auftrugen. Kaum erblickte ihn der König auf der Schssel liegen, so schien ihm der Kopf der eines Enthaupteten zu sein, wie'er die Zhne in die Unter-uppe bi, und mit verdrehten Augen drohend schaute. Erschrocken und von Fieberfrost ergriffen eilte der König ins Bett, beweinte seine Unthat und verschied in kurzer Zeit.

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 61

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
61 3. In allen späteren Kriegen ließ nun Konstantin die Kreuzesfahne dem Heere vorantragen, und alle Soldaten giengen, wenn sie dies göttliche Zeichen erblickten, todesmuthig gegen den Feind und brachten ihn meist nach kurzem Kampfe zur Flucht. Als Konstantin alleiniger Kaiser war, erklärte er das Christenthum für die allein wahre Religion, duldete jedoch auch das Heidenthum. Später, als er eingesehen hatte, daß eine Gleichstellung des Christenthums und des Heidenthums unmöglich sei, unterdrückte er das letztere. Um nun den Ruhm seines Namens auf die Nachwelt zu bringen, baute er im Osten seines Reiches, da wo eine Meerenge Europa von Asien trennt, das alte Byzanz zu einer neuen Hauptstadt aus mit prächtigen Palästen und Kirchen. Man nannte sie Konstantin opel, d. H. Konstantins Stadt. 4. In Gemeinschaft mit seiner Mutter Helena, die selber nach Jerusalem wallfahrtete, erbaute er mehrere Kirchen an den heiligen Orten des heiligen Landes. Trotzdem hatte Konstantin noch viel Roheit und Schlechtigkeit in seinem Wesen. So ließ er einst Kriegsgefangene in Trier den wilden Thieren vorwerfen; tödtete — ohne hinreichende Untersuchung — seinen trefflichen blühenden Sohn, sowie den 11jährigen Sohn eines Verwandten und ließ seine Gemahlin in ihrem Badegemache durch heißes Wasser ersticken. Kurz vor seinem Tode ließ er sich erst taufen. 32. Attila (451). 1. Um das Jahr 375 n. Chr. kam ein überaus wildes Volk, die Hunnen genannt, von den Steppen Mittelasiens nach Europa. Es waren Leute mit struppigen Haaren, von schmutziggelber Hautfarbe, mit schiefen Augen und krummen Beinen. Tag und Nacht saßen sie auf ihren Pferden, auf denen sie sogar aßen, tranken und schliefen. Sie lebten von Kräutern, Wurzeln und Beeren, oder von rohem Fleische, das sie unter ihrem Sattel ein wenig mürbe ritten. Ihre Kleider waren leinene Kittel oder zusammengenähte Thierfelle, die sie so lange auf dem Leibe behielten, bis sie in Lappen herunterfielen. Ihre liebsten Beschäftigungen waren Jagd und Krieg. Ohne Aecker und Felver, ohne Hof und Herd, ohne Gesetz und Recht schweiften sie mit ihren Wagen, auf welchen die Weiber und Kinder umherlagen, durch die Welt. Zogen sie in den Krieg, dann überfielen sie den Feind mit gräßlichem Geschrei, stoben aber, sobald dieser sich hartnäckig wehrte, wieder auseinander, um mit der größten Schnelligkeit zum Angriff zurückzukehren und alles vor sich zu Boden zu werfen. In der Ferne kämpften sie mit Wurfspeeren, deren Spitzen künstlich aus scharfen Knochen gefertigt waren; in der Nähe bedienten sie sich der Schwerter, oder der Schlinge, die sie über den Feind warfen, um ihn mit sich fortzuschleppen. 2. Diese Horden überschritten die Wolga und stießen auf die

8. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 12

1895 - Leipzig : Voigtländer
12 sich erstreckte. Hier entwickelte sich allmhlich ein lebhafter friedlicher Verkehr zwischen Rmern und Germanen, und hier machte sich zuerst der Einflu der rmischen Kultur geltend. Namentlich brachten die Rmer dahin den Wein-bau, und wo sie warme Quellen fanden, legten sie Bder an (Badenweiler, Baden-Baden, Wiesbaden). Auch traten immer husiger germanische Jng-linge in rmische Kriegsdienste und lernten hier rmische Sprache, Bildung und Kriegskunst. Fast 2 Jahrhunderte dauerte dieser im ganzen friedliche Verkehr. 3. Dievlkerbndnisse. Die Verteidigungskriege der Deutschen wurden gegen Ende des zweiten Jahrhunderts zu Angriffskriegen. Zu weiteren Unternehmungen gegen das rmische Reich entstanden dann im dritten Jahrhundert unter den deutschen Stmmen vier groe Vlker-bndnisse: a. die Alemannen, nrdlich vom rmischen Grenzwall; b. die Franken, am Mittel- und Niederrhein; c. die Sachsen, stlich von den Franken bis an die Elbe; d. die Goten, im Osten Deutschlands. Diese Vlkervereine machten fortwhrend Einflle in das rmische Reich. Die Alemannen berschritten den Grenzwall und nahmen das Zehntland in Besitz. Die Franken suchten durch Raubzge das nrdliche Gallien heim. An den Ksten der Nordsee bis nach Gallien und Britannien machten sich die Sachsen durch Seeraub furchtbar. Die Goten dehnten sich bis zum Schwarzen Meere und zum Don aus. Sie teilten sich in die Westgoten (in Dacien) und die Ostgoten (am Schwarzen Meere). Das Zusammentreffen der Ostgoten mit den Hunnen gab den Ansto zu der groen Vlkerwanderung. Ii. Die Vlkerwanderung (bis 476 n. Chr.). 6. (71.) Die Hunnen, Beginn der Vlkerwanderung. 1. Die Hunnen. Die Hunnen waren ein wildes Nomadenvolk mongolischen Stammes aus Mittelasien. Von abschreckender Hlichkeit, schienen sie so berichteten die alten Schriftsteller mehr zweibeinigen Bestien als Menschen zu gleichen. Sie waren von kleiner Gestalt, aber festem, starkknochigem Krperbau, ihr Kopf dick, der fleischige Hals zwischen den Schultern wie vergraben, die Stirn kurz, die Nase wie gequetscht, der Mund breit, die Gesichtsfarbe schmutziggelb, die Augen klein und tiefliegend, die schwarzen Augenbrauen schrg und sehr dnn. Sie lebten von wilden Wurzeln und von Fleisch, das sie nicht kochten, sondern wie einen Sattel aufs Pferd legten und durch einen tchtigen Ritt mrbe

9. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 96

1891 - Leipzig : Voigtländer
96 ftin Bruder Valens. Unter diesem Kaiser begann die groe Vlkerwanderung. Iv. Die Vlkerwanderung (bis 476). 64. Die Hunnen. Die Hunnen waren ein wildes Nomadenvolk mongolischen Stammes aus Mittelasien. Von abschreckender Hlichkeit, schienen sie - so berichten die alten Schriftsteller - mehr zweibeinigen Bestien, als Menschen zu gleichen. Sie waren von kleiner Gestalt, aber festem, starkknochigem Krperbau, ihr Kopf dick, der fleischige Hals zwischen den Schultern wie vergraben, die Stirn kurz, die Nase wie gequetscht, der Mund breit, die Gesichtsfarbe schmutzig-gelb, die Augen klein und tiefliegend, die schwarzen Augenbrauen schrg und sehr dnn. Sie lebten von wilden Wurzeln und von Fleisch, das sie nicht kochten, sondern wie einen Sattel aufs Pferd legten und durch einen tchtigen Ritt mrbe machten. Feste Wohnsitze kannten sie nicht; nie kamen sie unter ein Dach; nicht einmal Rohrhtten gab es bei ihnen. Unstt schweiften sie von Kindes-beinen an im Freien, in Bergen und Wldern umher und lernten Hitze und Klte, Hunger und Durst ertragen. Ihre Kleider waren leinene Kittel oder zusammengefgte Felle von Waldmusen; den Kopf bedeckten sie mit Pelzkappen; die Beine umwickelten sie mit Bocksfellen. Von ihren kleinen, struppigen aber ausdauernden Pferden waren sie unzertrennlich; sie aen, tranken und schliefen darauf. Ihre Weiber und Kinder fhrten sie in Karren mit sich. Krieg war ihre grte Lust. Mit schrecklichem Geheul begannen sie die Schlacht; ohne Ordnung, aber mit der Schnelligkeit des Falken und mit der Wut des Lwen strzten sie sich auf den Feind. Wich er ihren Pfeilen und Sbelhieben aus, so warfen sie ihm Schlingen um den Hals und schleppten ihn mit sich fort. Nichts kam ihrer Raubsucht und Grausamkeit gleich. So zogen sie jetzt plndernd, sengend und mordend von Land zu Land und trieben die Völker vor sich her. Jtn Jahre 375 brachen sie der die Wolga her in Europa ein und warfen sich dann auf die Ostgoten. Der 110jhrige Ost-gotenknig Hermanarich wurde in der Schlacht besiegt und gab sich, da er seinen alten Kriegsruhm und das Unglck seines Volkes

10. Geschichte des Mittelalters - S. 26

1888 - Wiesbaden : Kunze
26 Aus der deutschen Vorzeit. 2) in die Westgoten in Podolien, in der Moldau und den anliegenden Ländern zwischen der Theiß, der Donau und dem Dniepr. Die Goten waren die ersten Germanen, welche nach dem Vorgänge der Römer ihre heidnischen Gottheiten mit dem Christentum vertauschten. Der arianische Bischof der Westgoten, Ulsilas (f 381), übersetzte die Bibel in die gotische Sprache. Dies ist das älteste Denkmal deutscher Sprache, welches auf uns gekommen ist. Die Hunnen 375. Den Hauptanstoß zu der großen Bewegung germanischer Stämme nach Westen und Süden, welche als Völkerwanderung bezeichnet wird, geben die Hunnen. Diese waren ein mongolisches Reitervolk, welches das innere Hochasien mit Weib und Kind verlassen hatte und im Jahre 375 plötzlich im Osten von Europa erschien. Sie waren von unbändiger Wildheit; ihr gedrungener Körperbau zeigte breite Schultern und einen dicken Kopf, und aus dem braungelben Gesichte mit hervorstehenden Backenknochen blickten kleine, tief liegende Augen. Ihre Nahrung bestand aus Wurzeln und Fleisch, das sie durch einen tüchtigen Ritt auf dem Pferde mürbe machten. Sie waren ein Wandervolk, ihre Kleidung bestand in Kitteln von Leinen oder Fellen, die sie so lange trugen, bis sie ihnen vom Leibe fielen. Beständig saßen sie auf ihren Pferden, auf denen sie sogar ihre Beratungen hielten. Sie hatten keinen Begriff von Recht und Unrecht, keine Ahnung von einer Gottheit. Beim Angriffe benutzten sie wie alle asiatischen Reitervölker Pfeil, Säbel und Schlinge: sie sprengten blitzschnell heran, zogen sich zurück und ermüdeten dadurch den Feind. An der Wolga trafen sie auf die Alanen, überwanden dieselben und rissen sie mit sich fort. Die Hunnen und Alanen stießen nun auf die Ostgoten, deren König Hermanrich alt und krank darniederlag und dem gewaltigen Andrang nicht zu widerstehen vermochte. Er gab sich selbst den Tod, während sein Volk teils unterworfen, teils nach Westen auf seine Stammesverwandten gedrängt wurde. Während die Hunnen sich nun in den grasreichen Niederungen Südrußlands festsetzten, wo sie beinahe 70 Jahre sich ruhig verhielten, baten die Westgoten den römischen Kaiser Valens um Wohnsitze auf dem rechten Ufer der Donau und versprachen dafür feine Oberherrschaft anzuerkennen und die Grenzen zu schützen. Der Kaiser entsprach ihren Wünschen, und es wanderten 200 000 waffentragende, im ganzen wohl eine Million Goten ein. Bald entstand eine Hungersnot unter den Goten, und die Häuptlinge derselben unterhandelten mit den römischen Statthaltern um die nötigen Nahrungsmittel. Aber diese verkauften den Goten
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