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1. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 8

1892 - Düren : Solinus
3 Das askanifche Hans. (1133—1830.) Albrecht der §'äv. (1133—1170.) Der erste Regent ans dem askanischen Hanse war Albrecht der Bär. Dieser hatte dem Kaiser Lothar aus seinem Zuge nach Italien große Dienste geleistet. Aus Dankbarkeit übertrug ihm dieser im Jahre 1133 bte Nordmark. Damals war das Land durch die Dielen Kriege sehr verarmt. Albrecht suchte es wieder Zu Wohlstand zu bringen und zu vergrößern. In die entvölkerten Gegenden ließ er fremde ©intoanberer kommen, welche das Land bebauten, und es entstanden überall wieder blühende Gärten und Felder. Auch gründete er mehrere Stabte, wie Berlin, Spanban, Stenbal, Rheinsberg u. a. Albrecht berief Priester ins Laub, welche das (Christentum unter dem Volke befestigten und weiter verbreiteten. In Brandenburg und Havelberg fetzte er in Verbindung mit dem Papste wieder Bischöfe ein, baute Kirchen und Klöster und führte in feinem Reiche die deutsche Sprache ein. Er erweiterte sein Besitztum bis zur Oder und nannte sich seit 1144 Markgras von Brandenburg. Albrecht verwaltete sein Land mit väterlicher Fürsorge bis zu seinem Tode. Alle Nachfolger Albrechts des Bären waren tüchtige Regenten, bis ans den unmündigen Heinrich, der nur ein Jahr regierte und im Jahre 1320 starb. Die Mark Brandenburg hatte unter dein askanischen Hanse gute Tage gesehen, nun aber folgte für sie eine schlimme Zeit, welche fast hundert Jahre dauerte. 229, 230. 4. Das dran denbur gische Interregnum; traurige Zeiten für die Marir. Als Heinrich das Ktnb starb, war die Mark ein verwaistes Land, über welches raubgierige Fürsten herfielen, um sich möglichst große L-tücke anzueignen. Der Mark würde feine Hilfe zuteil, weil Ludwig der Baier und Friedrich von Österreich um die deutsche Kaiserkrone stritten. Als Friedrich besiegt worden war, nahm Ludwig der Baier die Mark für sich in Besitz und übertrug sie im folgenben Jahre feinem neunjährigen Sohne Ludwig. So kam die Mark an das fmierifche Hans. Die Regenten ans dem baierischen Hanse ftnb: Ludwig der

2. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 9

1892 - Düren : Solinus
— 9 — Ältere, Ludwig der Römer und Otto der Faule. Unter Ludwig dem Römer wurde die Mark zu einem Kurfürstentums erhoben. (1356.) Im Jahre 1373 kam das Kurfürstentum Brandenburg an das luxemburgische Haus. Die Regenten aus dein luxemburgischen Hause sind: Karl Iv., der für seinen unmündigen Sohn Wenzel regierte, und Sigismund, welcher das Kurfürstentum au feilte beiden Vettern Jobst und Prokop verpfändete. Unter all' diesen Regenten war das Land von unsäglichem Elend Betroffen. Zum Glück kam Brandenburg nun an das Hans Hohenzollern, welches eine Reihe trefflicher Fürsten lieferte. 173, 230. 5. Regeirteirtafel der Hohemoueru a. Kurfürsten: 1. Friedrich I. 2. Friedrich Ii. 3. Albrecht Achilles. 4. Johann Cieero. 5. Joachim r. (letzter kath. Hohenzoller). 6. Joachim Ii. (erster Protest. Hohenzoller). 7. Johann Georg. ' 8. Joachim Friedrich. 9. Johann Sigismund. 10. Georg Wilhelm. 11. Friedrich Wilhelm (der große Kurfürst). 12. Friedrich Iii. h. Könige. 1. Friedrich I. 2. Friedrich Wilhelm I. 3. Friedrich Ii. (der Große). 4. Friedrich Wilhelm Ii 5. Friedrich Wilhelm Iii. 6. Friedrich Wilhelm Iv. 7. Wilhelm I. 8. Friedrich Iii. 9. Wilhelm Ii. 231.

3. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 12

1892 - Düren : Solinus
— 12 — 0. Friedrich Wilhelm I. (1713—1740.) Er war ein Feind aller Pracht und Verschwendung und gab selbst vom Throne aus das Beispiel der größten Sparsamkeit. Gleich nach seinem Regierungsantritte entfernte er alle überflüssigen Personen vom Hose. Die vielen Wagen und Pferde wurden verkauft. Aus den goldenen und silbernen Gefäßen ließ er Geld prägen und bezahlte damit die Schulden des Landes. Der König führte einen sittenreinen Lebenswandel und hielt auch in seinem Lande auf Zucht und Sitte. Auffallend war die große Strenge, mit welcher er gegen seine Unterthanen und selbst gegen seine Kinder verfuhr. Er war sehr fleißig und forderte anch von allen Beamten Fleiß und Ordnung. Während andere Fürsten die kostspieligsten Feste gaben, besuchte Friedrich Wilhelm des Abends gewöhnlich das Tabakskollegium, wo er mit seinen Gästen und Freunden bei einer Pfeife Tabak und einem Glase Bier eine zwanglose Unterhaltung liebte. Für Kunst und Wissenschaft hatte der König wenig Sinn; dagegen sorgte er mit weiser Fürsorge für die Volksschulen. Er gründete mehr als tausend Schulen und sührte den Schulzwang ein. Nicht nur für die geistige Hebung der niedrigen Stände war er besorgt, sondern trug auch Sorge für ihr leibliches Wohl. Zur Zeit der Teuerung ließ er seine Magazine öffnen, um den Unterthanen billiges Brot zu spenden. Für Hebung der Ackerwirtschaft und der Gewerbe spendete er große Summen. Wahrhaft landesväterlich erscheint der König in seinen Bestrebungen, die Lasten ans alle Klassen der Volkes gleichmäßig zu verteilen und in seiner Sorge für die niedrigen Stände. Während früher der Adel von laufenden Steuern befreit gewesen, dabei aber bei Besetzung wichtiger Stellen bevorzugt wurde, war er jetzt verpflichtet, Abgaben zu zahlen und dem Könige im Heere zu dienen wie alle anderen Stände. Das preußische Heer, das bei seinem Regierungsantritte nur 38 000 Mann zählte, brachte er auf 83 000 M.ann Er hatte ein Leibregiment, welches fast nur aus Riesen bestand, die aus allen Ländern Europas zusammengeholt wurden. Der General von Dessau war seiu Feldmarschall. Unter diesem wurde das ganze Heer mit beispielloser Strenge eingeübt. Friedrich der Große erbte von seinem

4. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 24

1892 - Düren : Solinus
— 24 — drohte, und trat ihr entschieden entgegen. In dem Bewußtsein, daß die Religion die Grundbedingung alles wahren Glückes sei, war er bor allem darauf bedacht, daß dem Volke die Religion erhalten bleibe. Dann aber sorgte er auch in hervorragender Weise für das leibliche Wohl der niedern Stände, indem er eine Sozialreform anbahnte, wodurch der Arbeiter in gesunden wie in kranken Tagen Schutz finden sollte. Sein Streben zielte darauf, dem gesunden Arbeiter Arbeit, dem kranken Pflege, dem alten Versorgung zu verschaffen. xsnt xsahre 1883 wurde das Krankenkassen- und im Jahre 1884 das Hufallgefetz erlassen. Auch eiu Alters- und Jnvaliden-gesetz wurde vorbereitet, das aber erst unter unserm jetzigen Kaiser Wilhelm Ii. zustande kam. Unausgesetzt hat Kaiser Wilhelm f. in den letzten Jahren seines Lebens für das Wohl der arbeitenden Klassen ^orge getragen. Gerade den Arbeitern galten die denkwürdigen Worte, die er kurz vor seinem Hinscheiden sprach: „Ich habe keine Zeit, müde zu sein." Seine fürsorglichen Anordnungen werden dem Arbeiterstande auf viele Jahre zum Segen gereichen. 22. Kaiser Wilhelms Tod. Preußens und Dentfchlanbs Kronprinz weilte krank in dem milden Klima Italiens. Aller Blicke richteten sich bangend und hoffend nach St. Remo an der italienischen Meeresküste. Während man sich überall zu einer würdigen Feier des 92. Geburtsfestes des Kaisers Wilhelm rüstete, flog plötzlich die Trauerkunde durch das Land: „Der Kaiser ist krank!" llnb schon nach wenigen Tagen verbreitete sich die Schreckensbotschaft von dem Tode des Kaisers Wilhelm. Am 9. März 1888 l)cit er seine edle Seele ausgehaucht. Eiu thaten- und ruhmreiches Leben hatte seinen Abschluß gefunden; das beste und edelste Herz hatte zu schlagen aufgehört. Groß und allgemein war die Trauer, doppelt groß, weil der neue Kaiser Friedrich noch nicht von seiner schweren Krankheit genesen war. An dem Sarge des Kaisers Wilhelm weinte Deutschlaub über den Verlust seines geliebten Herrschers und trauerte Europa über den verlorenen Hort des Friedens. Fast alle Nationen nahmen Teil an der Trauer Deutschlands. In jeder deutscheu Brust

5. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 42

1892 - Düren : Solinus
- 42 — 11. Heinrich I. (919—936.) Nachdem das karolingische Haus in Deutschland ausgestorben war,, wählten die deutschen Fürsten den Frankenherzog Konrad zu ihrem Könige. Dieser starb schon nach sieben Jahren, und nun siel die Wahl aus Herzog Heinrich von Sachsen. Als ihm die Nachricht von seiner Wahl gebracht wurde, war er der Sage gemäß gerade mit dein Finkensange beschäftigt; deshalb hat er auch den Namen der Finkler oder Vogelsteller erhalten. Unter seiner weisen und kräftigen Regierung wurde Deutschland wieder groß und stark. Er schloß zunächst einen neunjährigen Waffenstillstand mit den Ungarn, welche seit langer Zeit Deutschland sehr verwüsteten. Diese Ze't des Waffenstillstandes benutzte Heinrich, um sich auf den Krieg vorzubereiten. Er ließ Städte und Burgen bauen und übte seine Soldaten im Kriegsdienste. Das neugebildete Heer erprobte er zunächst gegen die heidnischen Wenden (zwischen Elbe und Oder). Er eroberte ihre Hauptstadt Brannybor, das jetzige Brandenburg, und zwang sie zur Zahlung eines Tributs. Um sie im Gehorsam zu halten, bestimmte er einen Strich Landes am linken Ufer der Elbe zu einer Markgrafenschaft und setzte hier einen Grafen znm Grenzwächter ein (928.) Aus dieser Markgrafschaft, anfangs Nordmark, später Mark Brandenburg genannt, ist der große und mächtige preußische Staat entstanden. Unterdessen war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Ungarn abgelaufen. Und als dieselben noch ferner den Tribut verlangten, wurden sie mit Schimpf und Spott abgewiesen. Da fielen sie mit großen Heereszügeu iu Sachsen ein. Heinrich zog ihnen entgegen und schlug sie bei Merseburg in einer blutigen Schlacht (933). Wahrend seiner Regierung kamen die Ungarn nicht wieder nach Deutschland. Heinrich 1. starb im Jahre 936. 274. 12. Otto I. der Große. (936—9 73.) Aus Heinrich I. folgte sein Sohn Otto I. Er war ein weiser und frommer Regent. Innere und äußere Feinde des Vaterlandes zwangen ihn mehrmals zum Kriege, sogar sein Bruder Heinrich empörte sich gegen ihn. Otto besiegte alle diese Feinde, aber er war gegen sie zu nachsichtig. Am meisten machten ihm die Wenden zu schaffen. Um

6. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 7

1892 - Düren : Solinus
I. Teil. Brandenburgisch-Preuhische Geschichte. 1. Gründung und Entwicklung des preußischen Staates. Der preußische Staat war nicht immer so groß wie heute. Erst nach Dielen Jahrhunderten ist er zu der heutigen Größe gelangt Im Jahre 928 gründete Kaiser Heinrich I. die Nordmark ant linken Ufer der Elbe. Diese Nordmark ist der erste und älteste Bestandteil des preußischen Staates. Die Nordmark wurde im Jahre 1356 zu einem Kursürsteutume erhoben, und im Jahre 1701 wurde aus dem Kur-sürsteutume das Königreich Preußen. Unser Vaterland war also zuerst eine Grenz- oder Markgrafschast, dann war es ein Kurfürstentum, und jetzt ist es ein Königreich. Auch ist der König von Preußen Kaiser des deutschen Reiches. 228. 2. Dir Verschiedenen Regentenhänser. Bis zum Jahre 1133 war die Würde eines Markgrafen nicht erblich. Der deutsche Kaiser übertrug jedesmal bei der Erledigung der Markgrafschaft dieselbe an irgend einen Fürsten, der ihm geeignet schien. Im Jahre 1133 kam die Mark als erbliches Reichslehen an Albrecht von Asfanten, und es regierten nun folgende Regentenhäuser: Das askanische Haus von 1133 bis 1320. (Bon 1320 bis 1324 war eine Herrscherlose Zeit, welche man das brandeubnrgische Interregnum nennt.) Das baierische Haus von 1324 bis 1373. Das luxemburgische Haus von 1373 bis 1415. Das hohenzollerische Haus von 1415 bis heute. 228.

7. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 10

1892 - Düren : Solinus
— 10 — 6. Friedrich I. (1415—1440*) Der Burggraf Friedrich Vi. von Nürnberg aus dem Hause Hohen-zollern hatte dem Kaiser Sigismund wichtige Dienste geleistet und viel Geld vorgestreckt. Zum Lohne dasür übertrug ihm der Kaiser im Jahre 1415 das Kurfürstentum Brandenburg als erbliches Eigentum. Friedrich nannte sich von jetzt an Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg. Er war ein weiser Regent, und die Unterthanen fühlten sich glücklich unter seinem milden Zepter. Leider wurde er durch Kriege in seinem wohlgemeinten Streben gestört. Die Gebietsteile, welche während des brandenbnrgischen Interregnums von Brandenburg geraubt worden waren, eroberte er wieder zurück. Ganz besonders war er darauf bedacht, dem Unwesen der Raubritter ein Ende zu machen. Er züchtigte die Räuber und zerstörte ihre Burgen. Der edle Fürst starb im Jahre 1440. Wahlspruch: „Wer aus Gott vertraut, deu verläßt er nicht." O. 230. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. (1640—1688.) Die ganze Jugendzeit Friedrich Wilhelms fällt in die Zeit des dreißigjährigen Krieges, der auch Brandenburg arg verwüstete. Überall herrschte fürchterliches Elend. Hunderte von Dörfern waren Schutthaufen. In manchen Städten gab es mehr leere als bewohnte Häuser; die Felder blieben unbestellt. Friedrich Wilhelm war ein ausgezeichneter Fürst. Auf alle Weise suchte er seinem erschöpften und verwüsteten Lande wieder aufzuhelfen. Aus Holland, der Schweiz und Frankreich ließ er Ansiedler kommen, legte Straßen und Kanäle au und führte das Postwesen ein. Auch gründete er eine kleine Flotte, welche große Fahrten unternahm und ait der Westküste Afrikas eine Kolonie gründete. Ganz besonbere Sorgfalt widmete er dem Heere, welches er die eiserne Hand nannte. Die niebrigen Stäube suchte er von dem Druck der Abelsherrschaft zu befreien und forderte babitrch bei ihnen die Arbeitslust. Nicht minber wenbete der Kurfürst der geistigen Bilbnng seiner Unterthanen die treueste Fürsorge zu. Das ganze Streben Friedrich Wilhelms zielte bamuf hin, feinem Laube die Selbstänbigkeit zu erringen, woburch es unter seiner Regierung groß und stark würde. Er ist der eigentliche Grnnber der

8. Geschichte für die Mittelstufe - S. 6

1913 - Breslau : Hirt
6 A. Deutsche Geschichte. 3. Sein Königssitz zu Enger. Als Wittekind Christ geworden war, so berichtet die Sage, da beschloß er, sich einen Königssitz zu erwählen. Drei Orte waren ihm besonders lieb: Rehme, Bünde und Enger. Da sprach er: „Welcher Ort zuerst eine Kirche fertig hat, an dem will ich wohnen." Alle drei bauten eifrig; aber der Baumeister zu Enger gebrauchte eine List. Er hielt sich buchstäblich an Wittekinds Wort und baute eine Kirche, aber ohne Turm. So wurde er zuerst fertig, und Enger ward der Königssitz. Der später erbaute Turm steht neben der Kirche. — In der Umgebung der Königsburg siedelten sich die Männer aus dem Gefolge des Helden an, die ihn auf allen Zügen zu Pferde begleiteten. Sie wurden Sattelmeier genannt, und jeder von ihnen hatte sein besonderes Amt. Der eine führte die Aufsicht über die Pferde, ein anderer war der Vorsteher der Hirten des Königs, ein dritter ordnete die Jagden an. Ihre Besitzungen, die Sattelhöfe genannt, bestehen noch heute; sieben liegen in der Nähe von Enger und sieben in der wei- Das Wittekind-Denkmal zu Herford, teren Ilmgegend. (Nach Photographie von C. Colberg in Herford.) Iv. Unsern Borfahren wird das Christentum gebracht. 1. Englische Missionare in Deutschland. Wie die Sachsen, so waren auch ihre Nachbarn noch meistens Heiden, z. B. die Friesen, die nördlich von ihnen an der Nordsee, und die Hessen, die südlich von ihnen wohnten. Nur die Nachbarn im Westen, die Franken am Rhein und jenseit des Rheines, waren bereits Christen. Nun kamen aus England Missionare nach Deutschland über das Meer herüber, um den Heiden das Christentum zu bringen. Sie gingen zuerst zu den Friesen. Einer von ihnen, Suitbertus (sprich Switbertus), kam auch zu den Sachsen. Er predigte in der Gegend von Münster und drang noch weiter in das Land ein. Doch konnte er hier nicht viel ausrichten; denn die Sachsen hielten zähe an ihrem alten Glauben fest. Zwei andere Missionare, die beiden Ewalde, welche Brüder waren, wurden sogar in der Gegend von Dortmund (bei Aplerbeck) erschlagen. 2. Der Apostel der Deutschen. Der bedeutendste unter den englischen Glaubensboten war Winfried, der später Bonisatius genannt wurde. Auch er

9. Geschichte für die Mittelstufe - S. 17

1913 - Breslau : Hirt
B. Brandenburgisch-preutzische Geschichte. I. Der erste Hohenzoller in Brandenburg. 1. Traurige Zustände in der Mark Brandenburg. Das große Königreich Preußen, in welchem wir wohnen, ist aus der Mark Brandenburg hervorgegangen. Diese lag an der Havel, Spree und Elbe, wo jetzt die Provinz Brandenburg liegt. Später wurde die Mark ein Kurfürstentum. In der schrecklichen Zeit, als die Raubritter überall in Deutschland ihr Wesen trieben, sah es auch in Brandenburg traurig aus. Niemand war seines Lebens sicher. Der Landmann mochte sein Feld gar nicht mehr bebauen; denn wenn die Ernte kam, so holten die Knechte der Raubritter das Korn in ihre Burgen. Zum Hohn zünde- ten sie dem armen Landmanne wohl noch seine Hütte an. So herrschte Not und Armut im ganzen Lande. 2. Ter Retter aus der Not. Da erbarmte sich der damalige Kaiser des armen Volkes und sandte ihm einen Statthalter; das war der Burggraf Friedrich von Hohenzollern, der im Jahre 1412 in die Mark kam. Er brachte eine gewaltige Kanone mit, die man die „faule Grete" nannte. Damit zerstörte er die Raubburgen. Einer der schlimmsten Räuber war Dietrich vou Quitzow; er wohnte in einer sehr starken Burg und verlachte den heranziehenden Statthalter. Da gab es mit einem Male einen Blitz und einen gewaltigen Knall; die Mauern erbebten, und der Kalk stürzte von den Wänden. Nuu lachte man nicht mehr in der Burg. Nach zwei Tagen mußte sie sich ergeben. Dietrich von Quitzow war leider entkommen. Ebenso erging es auch den anderen Burgen der Raubritter. Bald kehrten Sicherheit und Ordnung ins fianb zurück, und das Volk dankte Gott für beit trefflichen Fürsten. Im Jahre 1415 wurde er vom Kaiser zum Kurfürsten von Brandenburg ernannt. Er war der erste Hohenzollernfürst in Brandenburg und nannte sich nun Kurfürst Friedrich I. Und fern im märkischen Dorfe ins Knie der Bauer sank: „Herr Gott im hohen Himmel, dir sei Lob, Preis und Dank! Mein Feld hat wieder Ernte und meine Kinder Brot, — es kommt der Hohenzoller, ein Ende hat die Not!" (Ernst von Wlldenbruch.) Hirts neues Realienbuch. Geschichte. Mittelst, f. d. R.-B. Minden. 2 Kurfürst Friedrich I.

10. Geschichte für die Mittelstufe - S. 19

1913 - Breslau : Hirt
B. Brandenburgisch-Preußische Geschichte. 19 2. Neue Länder. Der Kurfürst bekam in diesem Frieden mehrere neue Länder, darunter das Bistum Minden. Auch die Grafschaften Kleve, Mark und Ravensberg, die bereits Johann Sigismund mit einem anderen Fürsten zusammen geerbt hatte, kamen in seinen alleinigen Besitz. Die Stadt Herford wollte ihn nicht als Herrn anerkennen; sie berief sich darauf, daß sie eine freie Reichsstadt sei. Doch zwang sie der Kurfürst durch Gewalt zum Gehorsam. 3. Landesväterliche Fürsorge. Für seine Länder sorgte Friedrich Wilhelm wie ein Vater, um sie aus der Verwüstung und Verarmung, die der lange Krieg gebracht hatte, zu retten. Den Bauern wurde Saatkorn und Zugvieh geschenkt. Jeder mußte bei seinem Hanse einen Garten anlegen, und ehe ein Landmann heiraten durfte, mußte er Mindestens 6 Obstbäume veredelt und 6 junge Eichen gepflanzt haben. In die Gegenden, wo nur wenige Menschen wohnten, ließ der Kurfürst fleißige und tüchtige Leute aus anderen Ländern kommen. Die zerstörten Dörfer und Städte wurden wieder aufgebaut. Für den Handel sorgte der Kurfürst durch den Bau von Straßen und Kanälen und durch die Einführung der Post. Auch ließ er viele Fabriken anlegen. 4. Des Kurfürsten „Spinner- und Linnenländchen". Der Große Kurfürst ist auch für unsere Gegend ein fürsorglicher Landesvater gewesen. Mehrmals hat er längere Zeit auf dem Sparenberge bei Bielefeld gewohnt; dort sind zwei seiner Kinder geboren. Oft und gern schaute er von der Burg über die Grafschaft hin, die er sein geliebtes „Spinner- und Linnenländchen" nannte. Schon seit langer Zeit hatte man hier Flachs gebaut, gesponnen und zu Leinwand gewebt. Noch mehr aber wurde die Leinenweberei in Holland betrieben. Als nun zur Zeit des Großen Kurfürsten viele Holländer auswanderten und sich auch im Ravensberger Lande niederließen, da machte die Weberei noch viel mehr Fortschritte. In der Stadt Bielefeld allein waren 130 Webermeister und 100 Gesellen. Um den Verkauf zu heben, wurde in Bielefeld eine Prüfungsanstalt für Leinwand errichtet. Diese Anstalt nannte man die „Legge". Jedes fertige Stück Leinen mußte dort vorgelegt werden, ehe es verkauft wurde. Es wurde nach Länge und Breite gemessen und geprüft, ob es gut gewebt war. Fand es sich ohne Tadel, so wurde ein Stempel darauf gedrückt, und dann erst durfte es verkauft werden. Nun wußte jedermann, daß die Ravensberger oder Bielefelder Leinwand in Länge und Breite richtig und nach ihrer Beschaffenheit gut war. So kam es, daß sich der Absatz gewaltig mehrte. Das Ravensberger Land aber wurde dadurch wohlhabend. Bielefelder Leinwand ist noch heute berühmt. Auch jetzt noch steht der Große Kurfürst auf dem Sparenberge und schaut in sein Land hinaus. Unser lieber Kaiser hat nämlich der Stadt Bielefeld ein schönes Denkmal von ihm geschenkt, das im Hofe der Burg aufgestellt ist. Die Städte Herford und Minden haben dem Großen Kurfürsten ebenfalls ein Denkmal errichtet. 5. Neue Kämpfe. Friedrich Wilhelm war ein tüchtiger Kriegsheld. Einst zog er gegen die Franzosen in den Kampf, die Holland erobern wollten. Die brandenbnrgifchen Truppen standen am Rhein und machten den Franzosen viel
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