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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 88

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
88 Die Verkehrswege der Gegenwart. große Verdienste um Vereinfachung und Verbilligung des Telegraphenwesens hat sich die deutsche Post- und Telegraphenverwaltuug unter ihrem ehemaligen Leiter, dem Staatssekretär Dr. von Stephan, erworben.^) Ihm verdankt das Deutsche Reich auch sein ausgedehntes unterirdisches Kabelnetz. Mit den größten Schwierigkeiten hatte die unterseeische Telegraphie zu ringen. Als ihr Geburtsjahr gilt das Jahr 1851, in welchem Dover und Calais unterseeisch ver- Kunden wurden. Indes erst 1866 gelang es, Europa und Amerika dauernd durch eine Kabelleitung zu verknüpfen. Seitdem folgten sich ueue Unternehmungen in großem Stil rasch nacheinander und wurden auch glücklich zu Ende geführt. Gegenwärtig betrügt die Gesamtlänge aller Kabellinien über 475000 km; hiervon sind indes nur 80000 km, also rund Vg, in staatlichem Besitz; sämtliche übrigen Linien, darunter mit zwei Ausnahmen alle großen Weltverkehrslinien, gehören Privatgesellschaften; die meisten von ihnen haben ihren Sitz in London. Da nun die englische Regierung auf diese Gesellschaften sich einen maßgebenden Einfluß gesichert hat, so ist der größte Teil des Weltkabel- netzes (rund 60 °/0 aller Seekabel) von England abhängig. In neuester Zeit macht sich daher in verschiedenen Staaten ein starkes Streben nach Schaffung eigener Kabellinien geltend. So hat' sich auch das Deutsche Reich bereits zwei direkte Ver- bindungen nach den Vereinigten Staaten und eine solche nach Südamerika gesichert. Die Gesamtlänge der deutschen Kabel beträgt gegenwärtig 40000 km = 8% (1870 erst über 1000 km). Der Gesamtwert des unterseeischen Weltkabelnetzes beläuft sich aus rund 1 Milliarde M. Verbreitung. Aus dem beigegebenen Kärtchen erhellt, daß der Tele- graph nunmehr alle Erdteile und alle Meere durchzieht, die elektrische Umgürtung der Erde somit zum Abschluß gebracht ist.^) Die größte Zahl unterseeischer Verbindungen besteht zwischen Europa und Amerika: 15 zwischen Europa und Nordamerika (9 von Irland, 2 von England, 2 von Frankreich und 2 von Deutschland; letztere gehen von Emden aus und laufen über die Azoren nach New ?)ork) und 3 zwischen Europa und Südamerika. Im ganzen sind also gegenwärtig zwischen Europa und Amerika 18 unterseeische Linien in Betrieb. Die deutschen Besitzungen in Afrika sind ebenfalls alle an das Welt- telegraphennetz angeschlossen, desgleichen die Karolinen. Funkentelegraphie. Ein gefährlicher Mitbewerber droht dein Telegraphen außer im Telephon auch in der drahtlosen Telegraphie. Ihre Haupterfolge hat die Funkentelegraphie bisher im Verkehr zwischen Schiffen auf hoher See bzw. zwischen fahrenden Schiffen und Landstationen erzielt. Die Groß-Station bei Nauen ') Noch 1849 kostete ein einfaches Telegramm (20 Wörter) von Berlin nach Aachen über 15 M. (heute 1 M.) und eine in Berlin nach 9 Uhr abends nach dem gleichen Orte aufgegebene Depesche von 50 Wörtern, die heute für 2,50 M. befördert wird, 55,10 M. Eine außerordent- liche Ermäßigung der Tarife trat im Lauf der Jahre für die Kabeltelegramme ein. Für ein transatlantisches Kabeltelegramm bis zu 20 Worten waren bis 1867 400 M. zu entrichten. Heute bewegt sich die Worttaxe für eine Depesche nach den Vereinigten Staaten von Amerika um 1 M. *) Ein von dem Präsidenten der Union Roosevelt am 4. Juli 1903 in Oysterbai bei New ^ork an den Präsidenten der Pazifikkabelgesellschaft, Mackay, der sich mit Roosevelt in demselben Räume befand, aufgegebenes Telegramm legte den Weg um die ganze Erde in 10 Minuten zurück. Das Danktelegramm Mackays an den Präsidenten Roosevelt traf schon nach 9'/, Minuten ein.

2. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 4

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
4 Amerika. tariofee Toronto, 210000 Einw. Kanada führt beträchtliche Mengen von Weizen, Obst, Fleisch, Käse, Pelzwaren und namentlich auch von Holz aus. Ferner gehören zu Britisch-Nordamerika die beiden zusammenhängenden Halb- inseln Neubraunschweig und Neuschottland mit dem eisfreien Kriegshafen Halifax, und die Jnfel Neufundland. Auf der großen Bank im So. der Jnfel ist der er- giebigste Stockfischfang. 3. Die Kordilleren beginnen in der Halbinsel Alaska und ziehen längs der reichgegliederten und von warmen Meeresströmungen bespülten Fjordküste hin. In der Küstenkette an der Grenze von Alaska liegt der Eliasberg und diesem benachbart der Mac Kinley (finle), 6200 m, der höchste Berg Nordamerikas. Das Gebirgsland bildet die Provinz Britisch-Columbia. Ihr Hauptreichtum be- steht in Mineralschätzen (am Fraserfluß Gold) und Wäldern. Die Bewohner von Britisch-Nordamerika sind vorzugsweise englischer Abkunft und protestantischer Religion; doch ist auch das katholische fran- zösische Element, besonders um Quebec, stark vertreten. —An Indianern zählt man über 90000. Ihre wichtigsten Körpermerkmale sind: kupferrote Haut- färbe, schlichtes, grobes, schwarzes Haar, wenig Bart, untersetzte Statur, niedrige Stirn, stark hervortretende Backenknochen und breite Lippen. Verkehr. Sehr viel ist in neuester Zeit in Britisch-Nordamerika für Verkehrs- mittel geschehen. So besteht vom Unterlaufe des Lorenzstromes bis zum Westende des Oberen Sees eine ununterbrochene, über 3000 km lange Schiffahrtslinie. Die Kanadische Pazifikbahn zieht von Quebec bis Vanconver am Stillen Ozean in einer Länge von 4460 km; sie bildet in Verbindung mit den entsprechenden Dampserlinien die kürzeste Strecke von England nach Japan, China und Australien. Englisch sind auch die Bermuda-Inseln, ganz einsam gelegene Korallenbauten zwischen dem Britischen Nordamerika und Westindien. Alaska, am Beringsmeer gelegen, mit Fisch- und Pelztierfang, Holzhandel und Goldgräberei, gehört zu den Vereinigten Staaten von Amerika. Gold wird besonders an der britischen Grenze und beim Kap Nome (nöm) unweit der Berings- straße gefunden. Ü 3 1? 5» Atlant. 6ooo^ ^ ^ Qr.becker^ Colorado- £ Mississinpi-Tie Hand. 5 Küstenebene 4000 S\ 1300 .B.2ioo/-Nc3 ' ' •"= Profil durch Nordamerika von W. n. O. M. d. L. 1 : 40000000. M. d. H. 1 : 800000 (50 fache Überhöhung). Die Vereinigten Staaten von Amerika (Union). Größe. Die Vereinigten Staaten umfassen das ganze Gebiet zwischen Britisch-Nordamerika und dem Gols von Mexiko und zwischen dem Stillen und dem Atlantischen Ozean; es gehören somit zu ihnen die Atlantische Küftenebene, die Alleghanies, das ganze Mississippibecken und ein großer Teil der Kordilleren.

3. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 93

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Besitzungen in der Südsee. 93 Die Säugetiere: Pferde, Rinder und Schweine wurden erst von den Europäern auf die Inseln gebracht. Bewohner. In der einheimischen Bevölkerung lassen sich 3 Gruppen unterscheiden: 1. die dunkelfarbigen, kraushaarigen Melanesier oder Papua, 2. die Heller gefärbten Polynesier Malaien) und 3. die Mikronesier, eine Mischrasse von beiden. 1. Deutsch-Mkronesien. 1. Die Marianen haben vulkanische Natur, tätige Feuerberge, heiße Quellen und meist schwer zugängliche Küsten. — Die größte von ihnen, Guam, gehört der Union. — Sitz der deutschen Verwaltung ist Saipan mit gutem Hasen. 2. Die Karolinen nebst der Palaugruppe sind kleine, niedrige Flachinseln und vielfach echte Atolle (Koralleninseln) mit sturmsichern Ankerplätzen. Vulkani- schen Ursprung haben die beiden wichtigsten Inseln: Jap und Pönape. 3. Die Marshall-Jnseln, ebenfalls Koralleninseln, zählen zu den dichtest- bevölkerten Inseln der Südsee. Zur Ausfuhr gelangt eine beträchtliche Menge von Kopra. Sitz des Landeshauptmanns ist Jaluit (schalüt) mit einem treff- lichen Hasen; nach ihm ist die Jaluit-Gesellschast benannt, deren Sitz Hamburg ist und die auf den Marshall-Jnseln und den Marianen den ganzen Handel beherrscht. Die Insel Nauru liefert eine reiche Ausbeute von Phos- phaten, desgleichen die oben erwähnten Palau-Jnseln. Ganz Deutsch-Mikronesien hat 2500 qkm (— Sachsen - Meiningen) und 60000 Entw., darunter gegen 400 Weiße. 2. Deutsch-Melanesien. Größe und Bedeutung. Das Gebiet stellt den Kern der deutschen Südsee-Kolonien dar und umfaßt 240000 qkm. mit 420000 Einw. Natur. Die Inseln sind gebirgig, meist vulkanisch und mit dichtem Urwald bedeckt. Überall gedeihen die tropischen Nutzpflanzen, besonders die Kokospalme und der Brotfruchtbaum. Zahlreich und eigenartig entwickelt erscheint die Vogel- Welt, von der hier Kasuar, Nashornvogel und Paradiesvogel ihre Heimat haben. Melanesiens Natur bekundet nähere Verwandtschaft mit dem Sunda-Archipel als mit dem Austral-Kontinent. Bevölkerung. Die Eingebornen, Papua, haben eine schwarze Hautfarbe, wohnen in Pfahlbauten und treiben Fischfang. Als kühne Seefahrer durchschwärmten sie weite Gebiete der Südsee. Da ihnen die Natur alles freiwillig für ihre beschei- denen Lebensansprüche darbietet, lassen sie sich nicht leicht zu geregelter Plantagen- arbeit herbei und sind im allgemeinen dem Weißen nicht wohlgesinnt. Die Arbeiter müssen meist aus dem Sundagebiet oder aus China eingeführt werden, was die Produktion verteuert. Kaiser Wilhelms-Land (182 000 qkm, 110 000 Einw., halb so groß wie das Königreich Preußen). Das Innere ist ein schönes, waldgeschmücktes Gebirgs- land, von dem einzelne zeitweilig beschneite Gipfel bis zu 5000 m emporsteigen Fischer-Geistbeck-Bappert, Erdk. f. Lehrerbildungsanstalten. Iii. 7

4. Allgemeine Erdkunde, Wiederholung der Länderkunde ohne Deutschland - S. 67

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Afrika. 67 Ganz besonders hat das deutsche Schiffahrtswesen in Asien große Erfolge errungen. Die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd haben infolge ihrer vortrefflichen Dampfer einen großen Teil des Verkehrs nach Ostasien an sich gerissen. Ebenso liegt die ostasiatische Küstenschiffahrt vorherrschend in ihren Händen, und auch auf dem Jangtsekiang weht bis tief ins Innere die deutsche Flagge. Rühmlich ist ferner der Anteil der Deutschen an der M i s s i o n s a r b e i t, besonders in Japan, China und Indien; Deutsche haben sich auch vielfach bei der geographischen Durchforschung des Erdteils ausgezeichnet. Betreffs der Zahl der in Asien lebenden Deutschen fehlen sichere Anhalts- punkte. Die Schätzungen schwanken zwischen 40 000 und 100 000. Palästina, in dem das Deutsche die am meisten gesprochene Fremdsprache ist, gehören an die sog. Templerkolonien mit 1500 Seelen Z. In Kleinasien mehrt sich die Zahl der Deutschen infolge des Baus der Bahnen. An 9000 Schwabens sitzen in Trans- kaukasien. In Vorderindien sind die deutschen Kolonien von Bombay und Kal kutta (mit je 200 Seelen) die bedeutendsten. Angesehene deutsche Kolonien be- finden sich ferner in Bangkok und Manila. Zahlreich sind deutsche Handelshäuser auch in Niederländisch-Ostindien; namentlich haben die Deutschen an dem gewinn- bringenden Tabakbau in Ostsumatra großen Anteil. Die Zahl der Deutschen in Japan beträgt 800 und bleibt unter den Europäern nur hinter jener der Eng- länder zurück. In den Vertragshäfen von China leben über 4000 Deutsche, im eng- lischen Hongkong 400. In Bezug auf die Zahl der Firmen folgt Deutschland in China unmittelbar auf England; die Deutschen find dort in weit höherem Maße als die Angehörigen anderer Nationen im Großhandel tätig, daher auch ihre hohe gesell- schaftliche Stellung. In Schanghai und Kiautschou befinden sich bereits deutsche Hochschulen für Chinesen, die für das Ansehn der deutschen Kultur von größter Wichtigkeit sind. Afrika (Iii, 56—84). 30 Mill. qkm, 140 Mill. Einw. Geologische Beschaffenheit. Afrika, der drittgrößte der Erdteile, bildet mit dem Doppelkontinent Europa-Asien die Alte Welt. Erst durch Meereseinbrüche der Tertiärzeit, in der das Mittelländische und das Rote Meer entstanden, ward die ehemalige Verbindung der drei Erdteile im N. und O. Afrikas aufgehoben. Sie wird aber noch heute durch den Verlaus der Küste, besonders längs des ganzen Roten Meers, die Übereinstimmung im Gebirgsbau — der Atlas ist das Zwischen- glied zwischen den Falten der Sierra Nevada Spaniens und des Apennin, und Arabien teilt ganz die Natur der Sahara — und die Gleichartigkeit der afrikanischen Pflanzen- und Tierwelt mit jener von Europa-Asien bestätigt. ____Abgesehen vom Faltengebiet des Atlas ist ganz Afrika ähnlich wie Rußland, Sibirien und Australien ein seit den ältesten Zeiten der Erdgeschichte unbewegt ge- bliebenes Tafelland, in dem erst gewaltige Verwerfungen, Erosion und Ver- witterung sowie die Ergüsse vulkanischer Massen, wie sie Abessinien, den Kili- 0 Sie sind infolge der Auswanderung der württembergischen religiösen Bereinigung der Templergesellschaft entstanden. 2) Auch sie hat das Sektierertum zur Auswanderung veranlaßt.

5. Allgemeine Erdkunde, Wiederholung der Länderkunde ohne Deutschland - S. 23

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Gesteinshülle. 23 lieferten die Flüsse wie bei der Po-Ebene und der Gangesniederung oder die Winde wie bei den chinesischen Lößebenen. Flachböden wurden außerdem erzeugt durch völlige oder nahezu völlige Abtragung ehemaliger Gebirge; Beispiele hierfür sind das Rheinische Schiefergebirge, in das erst wieder die Erosion der Flüsse Täler ein- geschnitten hat, Finnland, Südschweden, Kanada. Nur der Faltenbau der Gesteins- schichten verrät hier den einstigen Gebirgscharakter. In solchen Fällen spricht man von A b r a s i o n s - oder Denudationsflächen. 2. Die Gebirge sind nach ihrer Höhe Mittelgebirge bis zu 2000 m oder Hochgebirge über 2000 m. Ihrer Entstehung nach sind die Gebirge: a) Faltungsgebirge (siehe S. 10). b) Horstgebirge (siehe S. 10). e) Vulkanische Ge- birge (siehe S. 12) oder ä) Erosionsgebirge; diese hatten ursprünglich den Charakter von Hochflächen und sind erst durch Erosionswirkungen zu Ge- birgen geworden, so z. B. die Sächsische Schweiz, das Rheinische Schiefergebirge. 3. Über Talformen und Talbildung vgl. I. S. 16 und Iv S. 20. Die wagerechte Gliederung des Landes. Unter wagerechter (horizontaler) Gliederung eines Erdteils versteht man das Verhältnis seiner Halbinsel- und Jnselflächen zu seiner Rumpffläche. In dieser Hinsicht sind die nordäquatorialen Erdteile den südäquatorialen weit überlegen; erstere zeigen eine viel stärkere Gliederung als letztere. Die Inseln. Viele Inseln und Inselgruppen liegen ganz in der Nähe der Kon- tinente und teilen mit diesen die Gesteins- und Bodenbeschaffenheit, die Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt, so die Britischen Inseln, die holländischen und deutschen Jnselreihen, der dänische Archipel, Sizilien, der griechische Archipel, die Sunda- Jnseln, der Australische Jnselgürtel u. a. Diese Inseln erweisen sich als abgesprengte Festlandsteile, und man bezeichnet sie als K ü st e n - oder Kontinental-Jn- s e l n. Sie verdanken ihre Entstehung zumeist einer Verwerfung oder einer Senkung des Bodens. Andere Eilande, meist von viel geringerem Umfang als die eben erwähnten und von völlig anderem Aussehen, erfüllen bald in langgezogenen Reihen bald in ganzen Schwärmen, selten nur vereinzelt, die weiten Wasserflächen der Ozeane; man nennt sie daher ozeanische Inseln. Die einen davon sind vulkanischen Ursprungs, ragen als hohe Kegelberge über den Spiegel des Meeres empor und tragen mitunter noch tätige Feuerberge wie die Insel Island mit dem Hekla, 1550 m, die Liparischen Inseln mit dem Stromboli, der ostasiatische Jnselsaum, die^Hawaii-Jnseln mit dem über 4000 m hohen Mauna-Loa, Tenerifa, endlich viele der Westindischen Inseln. Vom deutschen Jnselbesitz in der Südsee sind vulkanischen Ursprungs die beiden Samoa-Inseln Savaii und Upolu, die Marianen und von den Karolinen die beiden wichtigsten: Jap und Ponape. Die andere Gruppe der ozeanischen Inseln ist völlig flach, es sind die Korallen- inseln. Zu diesen zählen aus dem deutschen Südseebesitz: die Karolinen nebst den Palau-Jnseln mit Ausnahme der schon genannten Eilande und die Marshall- Jnseln, von denen die wichtigste Jaluit ist. Da die Korallentiere nur bei einer Temperatur von 20° C leben können, reichen ihre Daseinsbedingungen nur bis etwa 40 m Meerestiefe. Tatsächlich senken sich aber die

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 92

1910 - Leipzig : Voigtländer
92 Das Mittelalter. sie massenhaft der ungewohnten Mhe erlagen. Der menschenfreundliche Priester Las Tasas riet deshalb, fr jene Arbeiten die krftigeren afrika-nischen Heger zu verwenden. Doch nun entstand ein schndlicher Handel mit Negersklaven, der bis in das 19. Jahrhundert betrieben wurde. 5urop? 6uch fr (Europa hatten die Entdeckungen wichtige Folgen. Die massenhafte Einfhrung von Gold und Silber bewirkte eine Preissteigerung aller Gebrauchsgegenstnde. Die Kolonialwaren, wie Zucker, Kaffee, Tee, Tabak, fhrten eine Vernderung der Lebensweise herbei. Der Handelsverkehr steigerte sich gewaltig. Durch seine vllig vernderte Richtung verloren aber die Städte Italiens und Deutschlands sehr an Bedeutung. Dagegen blhten die unmittelbar am Atlantischen Gzean gelegenen Staaten empor, zunchst Portugal und Spanien; die portugiesische Hauptstadt Lissabon wurde der Mittelpunkt des Welthandels. Versicherung Die lv i s s e n s ch a f t e n, vor allen die Erdkunde und die Naturwissen-wissen- schaften, wurden durch die Entdeckungsfahrten bereichert und berichtigt, schatten per abgereiste Geograph Martin Behaim aus Nrnberg fertigte den ersten Erdglobus an.

7. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum (Das Mittelalter), die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) bis zum Westfälischen Frieden - S. 128

1914 - München : Oldenbourg
128 Die Vorboten der Neuzeit. Bei der Eifersucht der Spanier und Portugiesen gelang es den brigen westeuropischen Vlkern erst spter, an den berseeischen Unternehmungen Anteil zu erhalten. So fuhren die Hollnder, als ihnen nach ihrem Abfall von Spanien die fpanisch-portugiesischen Hfen (vgl. S. 126), besonders Lissabon 1580 verschlossen blieben, selbst nach O st i n d i e n, legten dort Sttzpunkte fr den Handel an und gewannen u. a. die wertvollen Snndainseln; selbst in West-indien faten sie festen Fu. Die Franzosen besiedelten die Gebiete am Lorenz-1600 strm (Kanada) und am Mississippi (L o u i s i a n a). Die Englnder ent-deckten schon gegen Ende des 15. Jahrhunderts^) durch die beiden C a b o t (Vater und Sohn) die Ostkste Nordamerikas, kolonisierten das Kstenland und dehnten ihre Besitzungen auf Kosten der franzsischen aus. Seit 1600 setzten sie sich in O st i n d i e n fest. Die Deutschen suchten sich an den Entdeckungen und deren Nutzbarmachung ebenfalls zu beteiligen. Auer dem Nrnberger Forscher Behaim (S. 125) ist u. a. noch der Augsburger Handelsherr Bartholomus Welser zu nennen, 1531 der von Kaiser Karl V. Venezuela erwerben wollte. Aber der Mangel einer krftigen Reichsgewalt und einer Reichskriegsflotte machte eine nationale Handels- und Kolonialpolitik damals unmglich. 3. Die Folgen der Entdeckungen. Die berseeischen Entdeckungen waren nicht blo fr das Schicksal der entdeckten Lnder von hchster Be-beutung sondern bten auch eine tiefgehende Rckwirkung auf das Wirtschaft-liche, politische und geistige Leben der europischen Menschheit. a) Wirtschaftliche Folgen. Die neuen Gebiete lieferten neue Produkte, die als Nahrnngs- und Genumittel oder als Rohstoffe (fr die Industrie) wichtig wurden, z. B. Kartoffel, Mais, Kakao, Tabak, Baumwolle usw. Bekannte Natur-erzeugnisse, wie Zucker, Kaffee, Getreide u. dgl., wurden zunchst nach den neuen Lndern verpflanzt, dann dort im berflu gewonnen und wohlfeil wieder nach Europa eingefhrt. Auch gewisse Nutztiere werden in den Kolonien Massen-Haft gezchtet oder erlegt (Pferde, Rinder, Pelztiere). Auerdem entwickelten sich die neuen Lnder mit ihrer Bevlkerung zu bereitwilligen Abnehmern euro-pischer Jndustrieerzeugnisse. Dies bewirkte in Europa einen Aufschwung der Industrie und eine Ausdehnung des Handels. Femer strmten groe Mengen von Edelmetallen nach Europa und forderten hier den Umlauf des Bar-gelbes sowie die berhandnhme der Geldwirtschaft, veranlaten aber auch ein Sinken des Geldwertes und des Zinsfues, eine Erhhung der Warenpreise, ein Steigen der Arbeitslhne u. dgl. Seitdem ist nicht mehr das Mittelmeer, sondern der Atlantische Ozean der Schauplatz des Welthandels. d) Politische Folgen. Die italienischen Handelsstdte und mit ihnen die deutschen, die jetzt abseits von den groen Verkehrslinien lagen, gingen zurck; damit trat auch eine Verschiebung des politischen Schwerpunktes ein und zwar von Italien und Deutschland westwrts zunchst nach Spanien und Portugal, bald aber nach Frankreich, Holland und England. Da der Anteil an der Eroberung der Erde fortan fr die Weltstellung der Nationen von entscheidender Bedeutung ist, zeigt sich mehr als je ein Streben nach Seemacht und Kolonial- x) Die Bemhungen hollndischer und namentlich englischer Seefahrer (Cabot Hudson, Baffin u. a.), die nordwestliche" oder nordstliche Durchfahrt^, d. h. einen nrdlichen Weg nach Ostasien und zu den Gewrzlndern, zu finden, fhrten zwar zu keinem unmittelbaren Erfolg, bereicherten jedoch die geographische Wissenschaft.
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