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1. Geschichte des Altertums - S. 21

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 21 Psammetich ffnete das bisher dem Verkehr mit Fremden verschlossene Land den Griechen und Phniziern und machte es dadurch fremder Bildung zugnglich. Allein sein Verfahren erregte den Un-willen des Volkes, das zum Theil auswanderte, wie denn auch seine Eroberungen keinen Erfolg hatten. Sein Sohn Necho suchte den Glanz des Reiches zu heben; aber sein Versuch, das mittellndische Meer mit dem rothen durch einen Canal zu verbinden, scheiterte, und ward erst spter von dem persischen König Darius I. vollendet, und die Umschiffung Afrikas durch phnizische Seeleute brachte keinen Gewinn. Die letzten Könige waren Amasis und sein Sohn Psamme-nit, unter deren letzterem Aegypten eine persische Provinz ward (vergl. . 14). . 6. Mmzier. Das schmale Kstenland, welches den mittleren Theil des syrischen Gestades ausmacht und etwa 25 deutsche Meilen lang, hchstens 3 bis 4 Meilen breit ist, hie mit einheimischem Namen Kanaan, wurde aber von den Griechen Phnizien genannt. Seine Bewohner, die Phnizier, waren auf Fischfang und Handel hingewiesen, zeichneten sich aber auch durch allerlei wichtige Erfindungen aus. Die Purpur- Die Ph-frberei und wahrscheinlich auch die Buchstabenschrift stammen aus erfwden^die Phnizien. Ein Schfer, so heit es, htete am Meeresstrande die Purpurfarbe Herde und bemerkte, wie sein Hund mit hochrother Schnauze heran- ^beuschm^ sprang. Bei genauerer Untersuchung fand er, da diese herrliche Farbe von einer zerbissenen Schnecke herrhre. Die aus dieser Schnecke seitdem bereitete Farbe wurde bald so berhmt und gesucht, da nur Einst kamen sie zu diesem Zwecke im Tempel zusammen, und der Oberpriester reichte ihnen nur elf goldene Schalen. Psammetich, der unter diesen Zwlfen zuletzt stand, nahm seinen ehernen Helm ab und opferte daraus. Da gedachten die Anderen des Orakels und sahen in dem Helme die verhngnisvolle eherne Schale. Um den Psammetich unschdlich zu machen, beraubten sie ihn des grten Theils seiner Macht und schickten ihn in die Sumpfgegenden des Nil. Hier sann er aus Rache. Eherne Männer, die aus dem Meere stiegen, sagte ihm ein Orakel, sollten ihn retten. Dies waren die mit Erz gepanzerten Jonier und Karer, die der das Meer kamen und ihm in Verbindung mit seinen Anhngern unter den Aegyptern den Sieg der die elf anderen Herrscher und damit den Thron von Aegypten verschafften (um 650 v. Chr.).

2. Geschichte des Altertums - S. IV

1879 - Mainz : Kunze
Iv Vorwort. Arion aus dem Hades, in den er allzufrh hinabgestiegen war, zu erlsen und den ungestmen Orion (Odyss. 11, 572) wieder an die ihm gebhrende Stelle zu verweisen. Indessen ist ein kurzes Vorwort nicht der Ort, der alle Aendemngen Rechenschast zu geben; mge der geneigte Leser selbst, wenn es ihm behagt, vergleichen und billig urtheilen. Oberstein-Jdar, Weihnachten 1874. Hen. Vorwort zur fnften Auflage. Der Herausgeber hat auch diesmal das vorliegende Buch einer genauen Durchsicht unterzogen, theils um es in stilistischer Beziehung auszufeilen, theils um den Regeln der neueren Ortho-graphie, die sich immer mehr Bahn bricht, mehr gerecht zu werden. Ganz mit dem puristischen Strome zu schwimmen konnte er noch nicht der sich gewinnen, und mu es sich daher gefallen lassen, wenn man ihm Jnconsequeuz vorwerfen sollte. Er hlt es fr besser aus dem gewohnten und lieb gewonnenen Geleise nur allmhlich in die neue Bahn einzulenken und mchte gerade auf dem Gebiete der Schule nicht minder sich selbst vor Ueberstrzung hten als andere davor warnen. Der Inhalt dieses Bandes hat keine wesentlichen Vern-derungen erfahren. Oberstein-Jdar, Juli 1879. Ken.

3. Geschichte des Altertums - S. 27

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 27 bei ihnen ein. Ebenso vertheilte er die Einwohner in 12 Ortschaften und baute die Burg Cekropia, die Grundlage Athens. Kadmus aus Phnizien (. 9, 3) soll die Burg Kadmea in Kadmus. Botien und somit Theben gegrndet haben. Er brachte die phni-zische Buchstabenschrift nach Griechenland und lehrte die Bewohner die Kunst, Erze aufzusuchen, zu schmelzen und zu benutzen. Danaus floh vor seinem Bruder Aegyptus und gelangte mit Danaus. seinen 50 Tchtern nach Argos, wo der letzte Nachkomme des Jnachus ihm die Regierung berlassen mute. Bald darauf erschienen die 50 Shne des Aegyptus, welche ihren Oheim um die Hand der Tchter baten. Danaus erfllte ihren Wunsch, gab aber insgeheim, um sich an seinem Bruder zu rchen, seinen Tchtern Dolche und bewog sie ihre Männer zu tdten. Nur die Hypermnestra verschonte ihren Gemahl, den Lynkeus, und dieser soll dann den Danaus getdtet haben. Zur Strafe ihres Frevels muten die Danaiden in der Unterwelt Wasser in ein durchlchertes Fa schpfen. Pelops warb in Elis um die Hand der Knigstochter Hippodamia, Pelops, und erhielt sie nebst der Knigswrde. Er dehnte seine Herrschaft der Olympia und Arkadien aus, grndete das argivifche Reich und verlieh der ganzen Halbinsel in der folgenden Zeit den Namen Peloponnes. . 9. Sie griedlifcfie leroeii^if. Vom 14. bis 12. Jahrhundert v. Chr. gab es in Griechenland fr Männer von Mut und Thatkraft gar mannichfache Gelegenheit, Griechische sich auszuzeichnen. Da galt es Ruber und wilde Thiere auszurotten, geraubte Jungfrauen zu erlsen, die Schwachen und Bedrngten zu schtzen, oder freiwillig auf Abenteuer auszuziehen. Solcher Helden-geschichten wei die griechische Sage gar viele zu berichten und ver-herrlicht alle Heroen nicht nur durch Ruhm, sondern auch durch eine gtterhnliche Verehrung nach ihrem Tode. Wir wollen einige er-zhlen und mit dem grten Heroen, dem Trger der hchsten Krperkraft, mit Herkules beginnen. 1. Die Herkules-Sage. Herkules, der Sohn Jupiters und der Alkmene, wurde schon Herkules als von frhester Jugend von Juno, der Gemahlin Jupiters, mit leiden-schaftlichem Hasse verfolgt, weil diese auf Alkmene eiferschtig war. verfolgt Schon bei der Geburt des Herkules zeigte sie sich feindselig. Jupiter hatte ihr nmlich geschworen, da der Knabe, welcher an einem be-stimmten Tage das Licht der Welt erblicke, die Herrschast der alle

4. Geschichte des Altertums - S. 38

1879 - Mainz : Kunze
38 Zweiter Abschnitt. werde Rettung mglich, als bis der Mrder aufgefunden und be-straft sei. Oedipus stellte nun eifrige Nachforschungen an und er-fuhr nach und nach das Geheimnis seiner Geburt, seine unglckliche Aussetzung, seine wunderbare Erhaltung und seine wirkliche Heimat. Jokaste, welche den Zusammenhang der Dinge ahnte, erhngte sich aus Verzweiflung, noch ehe die ganze Wahrheit von ihrem und des Wegen seines Sohnes Geschick enthllet war. Neben ihrem Leichnam stach sich ^bet'er Oedipus hierauf eigenhndig die Augen aus und mute bald Theben verlassen. Oedipus hatte vier Kinder, zwei Shne, Eteokles und Poly-nices, und zwei Tchter, Antigene und Jsmene. Die beiden Shne, welche sich ihres unglcklichen Vaters schmten, wandten, sobald sie die Regierung bernahmen, die Strafe der Verbannung, welche Oedipus der den Mrder des Laius schon vorher verhngt hatte, auf den eigenen Vater an und jagten ihn von Haus und Hof. Zornig sprach Oedipus den schrecklichsten Vaterfluch der die un-irrt an An- natrlichen Shne aus und irrte lange unstt in der Welt umher, lange umher gleitet von seiner treu ausharrenden Tochter Antigene, bis er nach dem Flecken Kolonos bei Athen gelangte. Hier sollte er das Ziel seiner unglcklichen Wallfahrt auf Erden finden. Ein benachbarter Hain der Furien (Eumeniden), welchen kein menschlicher Fu be-treten durfte, war die Ruhesttte, welche der Flchtling erwhlte. Der athenische König Theseus erbarmte sich des schwer heimgesuchten Greises und sicherte ihm Schutz und Beistand gegen jede Verfolgung zu. Das Orakel aber hatte jngst verkndet, dasjenige Land, wel-ches in seinem Sche die Gebeine des mit den Gttern ausge-shnten, flchtigen Knigs von Theben bewahre und nicht rauben lasse, werde herrlich ausblhen und stets unberwindlich sein. Als die Thebaner diesen Ausspruch vernahmen, sandten sie Boten an den bisher verachteten Oedipus und luden ihn ein, feine alten Tage in Theben zu beschlieen. Allein Oedipus grollte seinen Shnen irnb wirb auf und ward auch bald von seinem Leiden erlst. Ein Donnerschlag beesri5t verkndete ihm sein Ende; die Erde ffnete sich und nahm den lebensmden Greis sanft und rasch in ihren Scho auf. Theseus stand neben ihm, als dies Wunder sich ereignete, und verschwieg die bedeutungsvolle Sttte, wo Oedipus Leiche ruhte. Des Oebipus Die Shne des Oedipus, Eteokles und Polynices, waren noch froevftdj bei Lebzeiten des Vaters dahin bereingekommen, da sie abwechselnd und es ent- etn Jahr um das andere regieren wollten. Diesen Vertrag brach Bruderkrieg, der ltere Bruder Eteokles bald und verjagte vor Ablauf des ersten

5. Geschichte des Altertums - S. 44

1879 - Mainz : Kunze
44 Zweiter Abschnitt. Jason fhrt emporwachsen wrden. Am folgenden Tage spannte Jason zur groen des Knigs Verwunderung des Knigs und des anwesenden Hofes die gefhrlichen aus, Stiere vor den Pflug, ackerte das Land und fete die Drachenzhne. Bald entstieg dem geackerten Lande ein Schwrm wohlgepanzerter Riefen. Jason warf den bereit gehaltenen Stein unter sie und erregte dadurch heien Kampf, dem keiner lebendig entrann. Darnach eilte aber Jason zum König, erinnerte ihn an sein Versprechen und bat wiederholt um das goldene Vlie. Allein dieser weigerte sich dessen und gedachte vielmehr die Argo anzuznden und den Jason sammt seinen Gefhrten zu verderben. Medea hatte inzwischen die Absichten des Vaters ersphet und berichtete dem Geliebten die drohende Gefahr, raubt das Sie fhrte ihn fofort in den Hain, wo das goldene Vlie von einem goldene Vlie j^enden Drachen bewacht wurde, schlferte das Ungethm durch Zauberkruter ein und gab dem Jason den ersehnten goldenen Schatz, und entflieht Noch in der nmlichen Nacht flohen Jason, Medea und die Ar-Mlt Medea. gdnauten mjt dein goldenen Vlie. Allein der König hatte ihre Flucht gemerkt und setzte den Flchtlingen eiligst nach. Schon erblickten diese das Schiff des Vaters; da tbtete Medea ihren jngeren Bru-der Abfyrtus, den sie ebenfalls mitgenommen hatte, und steckte Kopf und Hnde desselben an Felsenklippen aus, welche aus dem Meer hervorragten. Sobald der unglckliche Vater die traurigen Ueberreste seines geliebten Kindes gewahrte, hielt er an, sammelte dieselben und begrub sie. Mittlerweile entkamen die Argonauten und gelangten unter mannichsachen Abenteuern glcklich in die Heimat. Obwohl nun Pelias in den Besitz des goldenen Vliees kam, so war sein Leben doch nur noch von kurzer Dauer. Medea hatte nmlich durch ihre Zaubermittel den alten Aeson wieder jung gemacht, und als die Tchter des Pelias dies vernahmen, so baten sie die Medea's Fremde, sie mge doch auch ihren alten Vater verjngen. Allein nun u?d"betrug Medea die treulose. Sie gebot den Tchtern, ihrem Vater das alte Blut abzuzapfen und unter ihrem Beistand neues einzu-gieen. Dies geschah, allein Medea half nicht nach, wie sie bei Aeson gethan hatte, und so starb der alte Pelias. Aeson wurde nun wieder König und regierte noch viele Jahre. Wohin aber das gol-dene Vlie gekommen ist, das wei Niemand. Akastos, der Sohn des Pelias, nahm Rache an Jason und Die letzten Medea und verjagte beide aus Jolkos. Sie flohen nach Corinth mss und lebten daselbst 10 Jahre. Als sich aber Jason von Medea trennte und sich mit Glauke, der Tochter des corinthischen Knigs, vermhlte, gerieth jene in Raserei. Sie sandte der verhaten Neben-

6. Geschichte des Altertums - S. 52

1879 - Mainz : Kunze
52 Zweiter Abschnitt. todteswund sank er unter die anderen Todten*). Sein Leichnam ward nach den Schiffen getragen. Laut klagten die Griechen der den herben Verlust und bereiteten ihm ein feierliches Leichenbegngnis. Auch Thetis, seine Mutter, entstieg den Tiefen des Meeres, geleitet von ihren Schwestern, kte den Mund des theuren Sohnes und vergo reichlich Thrnen. Die Griechen bauten inzwischen einen riesigen Scheiterhaufen, schlachteten Opferthiere, spendeten Trankopfer und verbrannten den Leichnam. Als Troja erobert war, erschien der Geist des Achilles seinem Sohne im Traume und verlangte das Beste von der Beute. Als solches wurde Polyxena, die Tochter des Pria-mus, betrachtet, welche zu Lebzeiten des Helden in inniger Liebe zu demselben entbrannt war. Sie fiel vor dem Altar als Opfer. Der Sturz Trojas war im Rat der Götter beschlossen, und doch belagerten die Griechen schon beinahe zehn Jahre die Stadt vergeblich. Viele Helden wurden mismutig,. und wohl Mancher gedachte der Heimkehr. Da schaffte zuletzt der erfindungsreiche Odysseus Odysseus, König von Jthaka, Rath. Es war den Griechen geweis-den ^Griechen fa9* worden, ohne des Achilles Sohn Neoptolemos, ohne die Pfeile den Sieg des Herkules und ohne das Palladium, ein vom Himmel gefallenes Bild der Pallas Athene zu Troja, knne die Stadt nicht erobert werden. Da holte Odysseus den Neoptolemos, bewog den kranken Philoktetes**), welcher die Pfeile des Herkules besa, ins Lager der Griechen zu kommen, schlich sich mit seinem Freunde Diomedes in *) Andere erzählen den Fall des Helden so: Polyxena, eine Schwester Hektors, fesselte Achilles so, da er beschlo, sich mit ihr zu vermhlen. Im Haine vor der Stadt, im Tempel des Apollo, besprach er sich deshalb mit den Troern; da scho Paris, der ihm nie im offenen Kampfe entgegen zu treten gewagt hatte, aus dem Hinterhalte einen Pfeil auf ihn ab, und Apollo lenkte das tdtliche Gescho auf die einzige verwundbare Stelle des Krpers, auf die Ferse des Achilles. **) Philoktetes, von Herakles in der Kunst des Bogenschieens unterrichtet, erbte dessen Bogen mit den nimmer fehlenden Pfeilen, weil er den Holzsto, auf dem sich Herakles verbrennen wollte, angezndet. Wegen dieses dem Herakles geleisteten Dienstes wurde er auf Veranlassung. der Juno auf der Insel Chryse von einer Schlange gebissen. Da die Wunde einen unertrglichen Geruch verbreitete und Philoktetes durch sein Wehklagen seine Gefhrten belstigte, wurde er auf Odysseus Rat und auf Befehl der Atriden auf der Insel Lemnos ausgesetzt. Hier fristete er krank ein elendes Leben, bis er im 10. Jahre des Krieges, weil nach einem Orakel ohne seine Pfeile Troja nicht erobert werden konnte, von Odysseus zum Heere zurckgeholt wurde. Von Machaon geheilt, erlegte er den Paris, und nun mute Jlion fallen.

7. Geschichte des Altertums - S. 53

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 53 die Stadt und raubte das Palladium. Zuletzt ersann er eine List, durch welche die Eroberung der Stadt gelang. Auf seinen Rat fllten die Griechen auf dem waldreichen Ida hochstmmige Tannen, aus denen der kunstsinnige Held Epeus ein kolossales Ro zimmerte, und lt cm zuerst die Fe des Pferdes, dann den Bauch und den gewlbten ^nes m Rcken, hinten die Weichen, vorn den Hals; der ihm formte er 6"en. zierlich die flatternde Mhne. Kopf und Schweif wurden reichlich mit Haaren versehen, aufgerichtete Ohren angesetzt und glserne leuchtende Augen eingefgt. Kurz, es fehlte Nichts; zur Bewun-betung des ganzen Heeres stand das stattliche Ro in drei Tagen vollendet da. Die tapfersten griechischen Helden, Neoptolemos, der Sohn des Achilles, Menelaus, Diomedes, Odysseus, Philoktetes, Ajax und Andere, zuletzt Epeus, welcher das Ro verfertigt hatte, stiegen in den Der Mg-gerumigen Bauch des hlzernen Pferdes; die brigen Griechen aber Ye^en steckten die Zelte und Lagergertschaften in Brand, segelten dann nach Tenedos, einer benachbarten Insel, stiegen hier ans Land und erregten bei den Trojanern den Glauben, als htten sie den Rckzug angetreten. Jubelnd strmten diese aus der Stadt nach den Lager- -Pltzen der Griechen. Hier erblickten sie das gewaltige, hlzerne.pferd. % Einige {meinten, man solle das wunderbare Ungetm in die Stadt schaffen, andere, man solle es den Flammen bergeben, da von den Griechen nichts Gutes zu hoffen sei. Der Priester Laokoon warnte ernstlich davor, das Ro in die Stadt auszunehmen, und erinnerte an die List des Odysseus. Fest berzeugt, da irgend eine Gefahr im Rosse verborgen sei, stie er eine mchtige eiserne Lanze in den Bauch des Pferdes, aus dessen Tiefe ein Widerhall wie aus einer Kellerhhle ertnte. Allein der Geist der Trojaner war und blieb verblendet. Die Griechen hatten einen Mann bei dem Rosse zurckgelassen. Die Lgen welcher die Trojaner durch eine erdichtete Erzhlung vllig bethren eindng' sollte. Sinon, so hie er, fiel den Trojanern in die Hnde und klagte ihnen, er sei zum Opfertode bestimmt gewesen und entflohen. Zu den Griechen drfe er nicht zurckkehren, weil er das Leben verwirkt habe. Die Trojaner glaubten dem Betrger und fragten ihn weiter, was fr eine Bedeutung das gewaltige Ro habe. Ihnen erwiderte Sinon: Sehet, Trojaner, dies Ro bauten die Griechen vor ihrer Heimkehr, um den Zorn ihrer Schutzgttin Athene zu ver-shnen; nur damit ihr dies Geschenk nicht in eure Stadt ziehen und aufnehmen knntet und dadurch des Schutzes der Gttin theilhastig

8. Geschichte des Altertums - S. 70

1879 - Mainz : Kunze
70 Zweiter Abschnitt. Die Freier Odysseus und Telemach hatten dem Eumos und dem Rinder-to"btet9c= Hirten ihren Plan enthllt. Jetzt wappnete sich Telemach und folgte dem Vater auf die Schwelle des Saales. Hier rief Odysseus den Freiern zu: Dieser Wettkampf ist vollbracht! aber nun whle ich mir ein Ziel, das noch kein Schtze getroffen hat." Alsbald legte er einen zweiten Pfeil auf den Bogen und scho den unverschmtesten der Freier durch die Gurgel, da er den Becher sinken lie und der Tisch mit den Speisen umstrzte. Die brigen Freier glaubten, er habe ihn aus Versehen getdtet; doch Odysseus rief ihnen abermals zu: Ha, ihr Hunde, ihr dachtet, ich kehrte nicht wieder zurck und ver-zehrtet mir mein Gut. Jetzt nahet Allen das Verderben!" Die Freier sprangen auf und suchten ihre Waffen: aber die waren ge-borgen. Odysseus, Telemach, Eumos und der Rinderhirt kmpften nun gegen die Freier, welchen der schndliche Ziegenhirt Melantheus jedoch vergeblich Waffen herbeigeholt hatte. Athene beschtzte den Odysseus, und alle Freier erlagen seinen Pfeilen; nur der Snger und der Herold wurden verschont. Nach dem Morde jubelte Eurykleia der den Tod der Freier, aber dem Odysseus misfiel dies; er hielt es fr Snde, der er-schlagene Menschen zu jauchzen. Nun nannte Eurykleia zwlf treu-und treulose lose Mgde; sie wurden zur Strafe aufgehngt. Auch den treulosen werden Ziegenhirten zog Odysseus an einer Sule in die Hhe und lie ihn gezchtigt, hngen. Der Saal ward gereinigt, nachdem man die Leichen aus demselben entfernt hatte. Penelope hatte während des Mordens geschlummert; nun wurde Penelope sie von Eurykleia zu Odysseus in den Saal gerufen. Lange mis-Odysseus" traute sie dem Gemahl; erst als sie aus seinem Munde ein Ge-heimnis erfuhr, das nur er wissen konnte, schwand jeder Zweifel. Jetzt freute sich die treue Penelope, den lang vermiten Gemahl wieder umarmen zu knnen, und verga an seiner Brust die herben Stunden der allzulangen Trennung. . 10. i]&iirgs Eimdifuiigen in Sparta. Die Hera- Ungefhr 80 Jahre nach dem Falle von Troja waren die Nach-obern den kommen des Herkules, gewhnlich Herakliden genannt, in den Pelo-Peloponnes. ponnes eingedrungen und hatten die Landfchaft Lakonien mit der Hauptstadt Lacedmon erobert. Die neuen Herrn von Sparta (so hie Lacedmon auch) nannten sich fortan Spartaner; die unter-worfenen Einwohner in der Landschaft hieen Lacedmonier, und die-jenigen, welche durch langen Widerstand den Zorn ihrer spteren

9. Geschichte des Altertums - S. 55

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 55 Die Eroberung und Zerstrung Trojas setzt man gewhnlich in das Jahr 1184 vor Chr. Geb. 7) Die Schicksale Agamemnons und seiner Familie. Nach dem Brande von Troja kehrten die griechischen Helden in ihre Heimat zurck. Viele sahen dieselbe nicht wieder. Andere erlebten viel Ungemach, ehe sie an der heimatlichen Kste anlegen konnten. Traurig war das Schicksal des heimkehrenden Agamemnon. Heimkehr Seine Gemahlin Clytmnestra, welche seit dem Verlust ihrer Tochter ^ Hadert. Jphigenia in Aulis ihrem Gemahl gram geworden war und den hartherzigen Vater als alleinigen Urheber an dem Schicksale ihrer Tochter betrachtete, hatte sich in der Abwesenheit Agamemnons heimlich mit Aegisthus, einem Vetter des Hauses, vermhlt, vielleicht weil sie eine Rckkehr ihres rechtmigen Gemahls nach so langer Trennung fr unwahrscheinlich hielt. Als er demungeachtet heim-kehrte, empfieng das treulose Weib den Gatten mit erheuchelter Freude und fhrte den Angekommenen nach griechischer Sitte ins Badezimmer. Hier tdtete Aegisthus den Arglosen mit der Axt, Agamemnons als er eben im Begriff stand, ein neues, faltenreiches Gewand an-zulegen, welches Clytmnestra dem Gatten absichtlich der den Kopf warf, so da er nicht sehen konnte, was um ihn vorgieng. Mit Agamemnon fiel auch Kassandra, die Tochter des Priamus, welche als Antheil an der trojanischen Beute dem Könige von Mycen zu-gefallen und dem Sieger als Sklavin gefolgt war. Auch ihren eigenen Sohn Orestes hatte Clytmnestra, um vor seiner Rache dereinst sicher leben zu knnen, dahinschlachten wollen; allein die ltere Schwester desselben, Elektra*), rettete den kleinen Bruder zu einem Gastfreunde des Vaters, dem König Strophius im Phoker-lande, welcher den Orestes mit seinem Sohne Pylades auferzog. Jetzt reichte die unnatrliche Mutter dem Mrder ihres Gemahls offen Orestes rotrb ihre Hand und herrschte an seiner Seite so lange straflos der das derettet' Reich von Argos und Mycen, bis Orestes, zum Jngling heran-gewachsen, Rache nahm. Elektra verlebte seit dem Hinscheiden ihres Vaters traurige Tage; Trauer und Wehklagen um den Gemordeten verzehrten ihr jugend-liches Leben, und ungescheut warf sie der Mutter die ruchlose That vor. Ha und Drohungen, Schmhungen aller Art und harte Arbeit *) Jphigenia war jnger als Elektra. Nach einer anderen Erzhlung rettete die Wrterin Arsinoe den Knaben Orestes.

10. Geschichte des Altertums - S. 56

1879 - Mainz : Kunze
56 Zweiter Abschnitt. beugten den Sinn der edlen, duldenden Tochter nicht nieder. Da trat eines Tages ein Bote in den Palast und brachte die Kunde, itet die Orestes habe bei den pythischen Spielen in Delphi durch den Sturz ^Vaters^ au dem Kampfwagen sein Leben verloren, und berreichte, damit kein Zweifel an der Wahrheit dieser traurigen Botschaft mehr obwalte, die Urne mit der Asche des Orestes. Bei dieser Nachricht athmete Clytmnestra freier; sie whnte sich von ihrem Rcher befreit. Elektra aber versank in tiefen Schmerz und hielt noch wehklagend die theure Urne in ihren Hnden, als sich der Bote ihr zu erkennen gab: es war Dreft selbst, der diese List ersonnen hatte, um die seiner Rache verfallenen Opfer ganz sicher zu machen. Bruder und Schwester verabredeten jetzt in aller Stille die Ausfhrung des lngst beschlossenen Racheplanes, und bald fiel die Mutter zur Bue des eigenen Frevels von der Hand des Sohnes. Auch Aegisthus empfieng, sobald er heimkehrte, den verdienten Lohn. Kaum war die That vollbracht, so fhlte Orestes schon die wird von Strafe des Muttermordes. Die rchenden Furien verfolgten ihn, Erfolgt" wohin er sich auch wandte, mit ihren ehernen Fen und lieen ihm nicht Ruhe noch Rast. Scheulich war ihr Anblick: statt lockiger Haupthaare trugen sie zischende Schlangen auf dem Kopfe; dstere Fackeln schwangen die entfleischten Arme, und frchterliche Blsse kennzeichnete ihr Gesicht. In dieser Not wandte sich Orestes an das Orakel zu Delphi; der Gott verhie ihm Erlsung von seiner Qual, wenn er seine Schwester aus dem Lande der Barbaren in Tauris in die Heimat zurckfhre. Sofort machte sich Orestes mit seinem Busenfreunde Pylades auf, das Gebot des Gottes zu erfllen und die Bildsule der Diana (Artemis), der Schwester des Apollo, welche in Tauris hochverehrt wurde, zu entfhren. Denn so hatte er den Orakelspruch gebeutet; an die eigene Schwester konnte er nicht denken. Diese, Jphigenia, war von Diana vor vielen Jahren, als sie den Frevel des Vaters in Aulis mit dem Tode shnen sollte, in einer Wolke nach dem Heiligtums der Gttin in Tauris entfhrt worden; dort hatte sie Thoas, der König des Landes, gefunden und zur Priesterin gemacht. Als solche mute sie nach der Sitte des Landes jeden Fremd-ling der Gttin opfern. Vom Könige und Volke hochgeachtet, wartete Jphigenia ihres Berufes. Da fhrte man ihr eines Tages zwei Fremdlinge zu, welche man am Strande gefangen genommen hatte. Es war Dreft nebst seinem Freunde. Schon standen die Jnglinge vor dem Dpseraltar, und eben schickte sich die Priesterin an, dem Drestes die langen Haarlocken abzuschneiben, als dieser die bedeutungs-
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