40
§. 13. Die Perser.
»
noch das Bild des ehemaligen, nur durch den äußersten Lurus
verdeckten Nomadenlebens an sich, indem der König dreimal
im Jahr, nach den verschiedenen Jahreszeiten, seinen Aufent-
halt wechselte und den Frühling zu E k b a t ä n et, den Som-
mer zu Susa, den Winter zu B a b p l o n zubrachte.. Solche
Umzüge glichen Heereszügen, und waren für die Provinzen,
welche durch tägliche Lieferungen der besten Landesproducte
die Hofbedürfnisse befriedigen mußten, äußerst beschwerlich.
Alles eroberte Land wurde als Eigenthum des Königs
betrachtet, und die besiegten Völker mußten jährlichen Tr i b u t
geben, der, nebst andern Geldgefällen, in die Privatkasse
des Königs floß, woraus er seine Günstlinge beschenkte. Der
Unterhalt des Hofes, der Beamten und der Heere wurde aus
Naturalabgaben bestritten, die aus jeder Provinz einge-
liefert werden mußten.
Das Land mit seinen mannigfaltigen Völkerschaften war
in Satrapieen oder Statthalterschaften eingetheilt, die
von Satrapen mit oft wenig beschränkter Gewalt regiert
wurden. Jeder Satrap hatte ebenfalls eine eigene, dem könig-
lichen Hof nachgebildete Hofeinrichtung und -zog seine Geld-
und Naturaleinkünfte in ähnlicher Weise aus den verschiedenen
Theil-n seiner Satrapie, wie der König aus dem ganzen Land.
Der Satrap hatte für gute Verwaltung seiner Provinz zu
sorgen; das in seiner Provinz aufgestellte Heer aber stand
nicht unter ihm, sondern unter eigenen Kriegsbesehlshabern.
So lange diese Trennung der Civil- und Militärgewalt Statt
hatte, stand es ziemlich gut um das Land: als aber späterhin
beide Gewalten sich.in der Person des Satrapen vereinigten,
auch nicht selten ein Satrap mehrere Satrapieen zugleich zur
Verwaltung bekam, und die einheimische Waffenmacht durch den
Vorzug, den man fremden Söldnern gab, in Verfall gerieth,
wurden Empörungen der Satrapen um so leichter, und durch
diese hinwiederum die innere Auflösung des Reichs um so
schneller herbeigeführt.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
^74 §. 31. Die dorische Wanderung und die griechischen Colonieen.
Odysseus von Ithnka—; auf Seiten der Trojaner Hekto r,
Ä neas und Sarpödon durch Thaten der Tapferkeit und
Klugheit aus. Endlich wurde die Stadt durch die List des
Odysseus erobert und zerstört; aber die Heimkehrenden hatten
theils auf Irrfahrten noch manches Ungemach zu bestehen,
theils fanden sie nach ihrer Heimkehr Verwirrung und Un-
glück im Haus.
Den Krieg vor Troja hat der epische Dichter Homer
(1000 v. Ehr.) in der Ilias, und des Odysseus Irrfahrten
und Heimkehr hat er in der- Odyssee besungen.
.8 Die dorische Wanderung und die griechischen
Colonieen.
§. 31. Etwa hundert Jahre nach dem trojanischen Kriege brachte
die dorische Wanderung gewaltsame Veränderungen
in Südgriechenland hervor. Von den H e r a k l i d e n oder
Nachkommen des Herakles aufgefordert, machten sich nämlich
die Dorier, ein rauhes Bergvolk in Thessalien, gegen den
Peloponnes auf, gewannen eine große Schlacht gegen die sich
ihnen widersetzenden (meist achäischen) Fürsten und Völker,
und eroberten in vielfachen Kämpfen, die sich durch mehrere
Jahrhunderte hindurchziehen, endlich den ganzen Pelo-
ponnes mit Ausnahme von Arkadien.
Die erobernden Könige und Anführer stellten sich in jedem
eroberten Lande an die Spitze der Regierung; ihre Stamm-
genosscn bildeten darin den edleren Stand mit vollem Bürger-
rechte und freiem Grundbesitze; die Besiegten sanken zu Hörigen
herab.
Diejenigen Besiegten, die sich nicht unterwarfen, verließen
das Festland und gründeten auf den v o r d c r n Küsten
von K l e i n a s i e n und auf den k l e i n a s i a t i s ch e n
Inseln neue Niederlassungen. Diese Colonieen
waren der Zeitfolge nach folgende:
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
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§. 30. Die Heroenzeit.
73
Aus den Zügen, welche solche Heroen in Vereinigung
unternahmen, treten der Argona utcnzug, die zwei Züge
gegen Theben und der K r i e g gegen Tro j a beson-
ders hervor.
Der Argonantenzug (1250 v. Ehr.) wurde von
Jason aus Zolkos (in Thessalien) in Bereinigung mit
Herkules, Kastor und Pollur, Theseus, Orpheus u. a. auf
dem großen Schiffe, die Argo genannt, nach Kol chis auf
der Ostküste des schwarzen Meeres unternominen, um das
goldene Vließ zu holen, wobei sie viele Abentheuer bestanden.
Den Zug der Sieben gegen Theben (1230 v.
Chr.) thaten sieben Fürsten mit einander, um einem von ih-
nen, dem Fürsten von Theben Polpnikes, welchem sein
älterer Bruder Eteokles die unter beiden wechselnde Re-
gierung nicht abtreten ^wollte, zu seinem Rechte zu verhelfen;
er nahm aber durch den Tod, welchen während des Sturmes
auf die Stadt beide im Zweikampf streitende Brüder und alle
übrigen Fürsten, bis auf Einen, fanden, einen unglücklichen
Ausgang. Die Nachkommen der Gefallenen (die Epigonen)
wiederholten späterhin den Zug und eroberten die Stadt.
Der trojanische Krieg (1194—1184 v. Chr.) war
eine gemeinsame Kriegsunternehmung fast aller hellenischen,
besonders aber achäischen, Völkerschaften gegen das in Vor-
derkleinasien gelegene Troja. Weil des trojanischen Königs
P r i a m u s Sohn, Paris, die H c l e n a, die Gemahlin
des Meneluus, Königs von Sparta, entführt hatte, zo-
gen zur Bestrafung für diese Verletzung des heiligen Gastrechts
die unter der Oberanführung des Königs Aga in e in n o n
von Mycenä vereinigten Griechen auf vielen Schiffen gegen
Troja, welchem seinerseits viele kleinasiatische Völkerschaften
in seiner Vertheidigung beistanden. Während der zehnjäh-
rigen Belagerung Troja's zeichneten sich auf Seiten der Grie-
chen außer den beiden genannten Fürsten noch Achilleus
iliid sein Freund Patroklus aus Thessalien, D i o iii 6 d e s
ails Argos, Aja r aus Salamis, Nest o r aus P y lo o,
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
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Extrahierte Personennamen: Jason Kastor Orpheus Argo Theben_Polpnikes
§. 103. Preußens Emporkommen.
307
höchst thätiger und sparsamer, dabei deutsch und christlich-
gesinnter Regent, durch feste Einrichtungen im Verwaltungs-
wesen, durch Verstärkung des Heeres und durch Beförde-
rung des Landbaus seine Staaten in eine solche Ordnung,
daß er außer den erhöhten jährlichen Einkünften einen
Schatz von neun Millionen Thaler und eine wohlgehaltene
Armee von 83,000 Mann hinterließ.
Mit diesen Mitteln gedachte sein Sohn Friedrich tl
(geb. 1712) seinen Staat auf eine noch höhere Stufe zu
erheben. Kaum hatte daher Maria Theresia (Gemahlin
des Herzogs Franz Stephan von Toscana) vermöge der
pragmatischen Sanction die österreichische Erbschaft angetre-
ten, als Friedrich Ansprüche auf vier schlesische Fürsten-
thümer hervorsnchte, und, weil Maria Theresia jene nicht
anerkannte,
1740 — 1742 den e r st e n s ch l e si s ch e n Krieg begann, der
durch Friedrichs Sieg über die Österreicher hierauf
1741 — 1748 den österreichischen Erbfolgekrieg veran-
laßte, indem nun Kurfürst Karl Albrecht von Bayern
wegen Verwandtschaft mit dem österreichischen Kaiserhause
auf den ganzen österreichischen Staat, Philipp V von
Spanien aber auf die Lombardei Anspruch machte, und
Frankreich, Preußen und Sachsen sich mit Bayern
verbündeten.
Karl Albrecht besetzte sogleich Österreich, ließ sich in
Prag huldigen und 1741 als Karl Vii zum deutschen
Kaiser in Frankfurt krönen. Unterdessen aber befreite
Maria Theresia mit Hülfe der Ungarn ihr Österreich
wieder, eroberte Bayern, und machte mit Friedrich, dem
sie Schlesien überließ, und mit Sachsen Frieden;
worauf dann die österreichischen Heere den Kaiser zur Flucht
aus Bayern nöthigten, und die Franzosen aus Böhmen
hinaus- und mit Hülfe der Engländer über den Rhein zu-
rücktrieben.
Diese raschen Fortschritte aber bewogen Friedrich in
Verbindung mit dem Kaiser und mit Frankreich zum zwei-
20*
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Franz_Stephan_von_Toscana Franz Friedrich_Ansprüche Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrichs Karl_Albrecht_von_Bayern Karl Albrecht Philipp_V_von
Spanien Philipp Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Vii Karl Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Frankreich Sachsen Prag Frankfurt Ungarn Sachsen Bayern Rhein Frankreich
§. 107. Gründung der englischen Herrschaft in Ostindien. 319
Ñ. Die Gründung der englischen Herrschaft
in Ostindien.
§. 107. den Verlust in Nordamerila wußte sich jedoch Eng-
land in Asien zu entschädigen. Denn die Überlegenheit,
welche eö schon in der Mitte des 18. Jahrhunderts in Ost-
indien über Frankreich errungen hatte, gab der e n g l i sch -
0 st i n d i s ch e n Handelscompagnie (§. 93 a. E.)
daselbst Gelegenheit zur Stiftung eines Reiches, welches an
Größe das Mutterland weit übertrifft und diesem zur höchsten
Machtentwickelung verhalf.
Schon 1652 hatte sich diese Compagnie in Bengalen
niedergelassen, 1685 eine eigene Waffenmacht aufgestellt,
1698 Calcutta zu einer Präsidentschaft erhoben und durch
glückliche Kriege im Dekan erweitert. Als darauf das Mogul-
reich im Kampfe mit den Mahratten und zuletzt durch den Ein-
fall des wilden persischen Radirschah's, welcher 1737 Delhi
verwüstete, rasch zu sinken anfieng, und sich die auf ihre
eigenen Kräfte verwiesenen Statthalterschaften dieses Reichs
zu eigenen mächtigen Reichen ausbildeten: so griff der Statt-
halter von Bengalen Calcutta an, um die wachsende
Macht der Britten zu vernichten. Aber eben dieses Ereigniß
war in der Hand Gottes „das Mittel, ihr in Indien festere
Grundlagen und eben damit der Predigt des Evangeliums
an mehr als 100 Millionen Heiden und Muhammedaner
eine Sicherung zu geben, wie sie dieselbe nur in wenigen
Ländern außer Europa sich zu erfreuen hat." Die Compagnie
schlug durch den aus Madras herbeieilenden Clive (ihren
nachmaligen ersten Generalgouverneur von Indien) den Ra-
bob zurück, vertrieb auch die Franzosen aus Bengalen, und
ließ sich von dem Großmogul gegen eine jährliche Rente von
1 Mill. Pfd. Sterling
1763 die Hoheit über Bengalen abtreten, und übte
von da an die eigentlicke Herrschaft über dieses Land aus.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Ostindien Nordamerila Asien Frankreich Bengalen Calcutta Bengalen_Calcutta Gottes Indien Europa Madras Indien Bengalen Bengalen
Vorwort zur dritten Auflage.
Da in so kurzer Zeit auch die zweite starke Auflage
dieses Leitfadens sich vergriffen hat und mir dadurch die
Gewißheit wurde, daß derselbe Vielen ein wirkliches Be-
dürfniß befriedigt, so fühlte ich bei dieser dritten Auf-
lage (welche von der Verlagshandlnng, um das Buch
zugleich um einen billigeren Preis ablassen zu können,
fünfmal stärker gemacht wurde, als die erste) mich ver-
pflichtet, ihm abermals die gewissenhafteste Durchprüfung
zu widmen.
Was mir daher sowohl die Winke und Wünsche
eines ehrwürdigen Staatsmannes und Geschichtforschers,
der sich dieses Buches gütig annimmt, als auch eigene
fortgesetzte Erfahrung und Erwägung seither an die
Hand gaben, habe ich sorgfältig benützt, um das Buch
nicht nur dem Inhalt nach genau zu berichtigen und
gleichmäßig zu vervollständigen, sondern auch derform
nach möglichst zu reinigen und es so dem Ziele einer
feststehenden Gestaltung, die einem Schulbuche erst den
rechten Werth verleiht, bis auf einen gewissen Grad
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
tz. 7. Die Inder.
19
Den schädlichen Einfluß der Letztem durch Opfer und Süh-
nungen abzuhalten, war das Hauptgeschäft der Priester.
Die ganze Religion bat eine astronomische und astrolo-
logische Grundlage, und an die Erscheinung und Bewegung
der Gestirne waren die wichtigsten Verrichtungen des reli-
giösen und bürgerlichen Lebens der Altbaktrer geknüpft.
Auch hatten sie nicbt nur die Erntheilung des Jahrs in
zwölf Monate oder in 360 Tage mit noch 5 Ergänzungs-
tagen, sondern auch die Eintheilung des Himmels durch die
Sonnenbahn nach den bekannten zwölf Sternbildern, oder
den sogenannten Thierkreis (Zodiakus).
Der Gestirndienst des Zendvolks war noch der lauterste,
obgleich er schon alle Anfänge des Aberglaubens cnthielr,
der bei den übrigen sabäischen Völkern zuletzt mehr oder
weniger ins Gräuelhafte sich ausbildete. Die Religions- und
Staatsverfassung des Zendvolks gieng nachher durch seinen
Priesterstand auf die Meder und von diesen auf die Perser
über. (§§. 12 u. 13.)
2. Die Inder.
7. Hon den Ouellgegenden des Indus und Ganges,
ja wohl gar von den nördlich von denselben liegenden Ge-
birgen, gieng die Bevölkerung und Bildung Indiens aus.
Als die ersten festen Stammsitze der, durch körperliche und
geistige Vorzüge sich auszeichnenden, alten Inder sind mit
Sicherheit die fruchtbaren Alpenthäler des o st p e r si sch e n
Hochlandes (des heutigen Afghanistans mit Kabuliftan)
anzunehmen. Durch dessen Engpässe sind sie dann, ebenfalls
in urvordenklicher Zeit, in das jetzige Ostindien (Hindustan)
eingedrungen, wo sie die dem negerartigen (ha-
mitischen) Stamme angehörigen Ureinw ohner
theils verdrängten, theils (bis auf einige der rohsten Stämme
im Dekhan) unterwarfen, zahlreiche Städte anlegten und
einen mächtigen P r i e st e r st a a t gründeten, zu dessen ältester
2*
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
§. 39. Der peloponnesische Krieg. 97
Sparta forderte nun Athen auf, alten seinen bedrückten
Bundesgenossen die Freiheit zu geben, und den Perikles zu
verbannen, und da natürlich Athen das nicht that, erklärte
Sparta den Krieg.
Weil Athen durch seine Seemacht, Sparta aber durch
seine Landmacht das Übergewicht hatte, so überließen die
Athener auf des Perikles Nath das platte Land den Pelo-
ponnesiern zur Verwüstung, während sie ihre Städte ver-
theidigten und mit ihren Flotten die peloponnesischen Küsten
verheerten.
Zum Unglück brach gleich im nächsten Jahre in der mit
Menschen überfüllten Stadt Athen eine furchtbare Pest
aus, die einen großen Theil der Einwohner und darunter
selbst den Perikles, die Hauptstütze Athens, dahin-
raffte.
An die Stelle dieses Mannes, der bei allen seinen Unter-
nehmungen mehr sein Vaterland; als sich, im Auge gehabt,
und durch seine Geisteskraft und Mäßigung, so wie durch
seine hinreißende Beredtsamkeit das unruhige und begehrliche
Volk stets zu zügeln gewußt hatte, traten nun einerseits
Nikias, anderseits der rohe Kleon, der sich nur durch
niedrige Mittel in der Gunst der Menge zu hatten wußte.
Der Krieg dauerte nun mit abwechselndem Glücke fort,
wiewohl Athen im Ganzen die Oberhand hatte. Als aber
421 in der Sch lacht-bei Amphipölis auf Seite der be-
siegten Athener Kleon, und auf Seite der siegenden Spar-
taner deren edler Feldherr B r a sl d a s gefallen war, so gelang
es dem Nikias einen Frieden zu vermitteln, der jedoch nur
eine kurze Waffenruhe gewährte.
Immer schwieriger wurde es, das athenische Volk zu re-
gieren, das nur auf den hörte, der seinen Launen und Leiden-
schaften, seiner Eitelkeit und seiner Lust am Sinnengenuß
zu schmeicheln verstand. Vergebens geißelte Aristophsires
in seinen Lustspielen die Thorheiten der Athener; vergebens
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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$. 43. Alexanders Zug nach Persien. ttl
334 den Zug gegen das persische Reich an, indem er
mit einem auserlesenen Heere von 34,000 Macedoniern und
Griechen über den Hellespont setzte.
Kaum in Kleinasien angekommen, stellte sich ihm ein
großes persisches Heer entgegen, das er aber
333 in der Schlacht am Grainkus (einem Küstenflusse),
vorzüglich durch seine eigene persönliche Tapferkeit schlug, so
daß ihm nun ganz Kleinasien offen stand. Zuerst befreite er
die Städte der kleinasiatischen Griechen; dann nahm er eine
Provinz Kleinasiens nach der andern ein. Zu Tarsus in
Cilieien zog er sich bei einem unvorsichtigen Bade im
Flusse Cydnus eine lebensgefährliche Krankheit zu, wurde
aber von seinem Arzte Philippus gerettet.
Auf seinem Weiterzuge schlug er in demselben Jahre
333 in der Schlacht bei Jssus (in den syrischen Pässen) das
600,000 Mann starke Hauptheer der Perser, welches vom
Könige Darius Iil Codomannus selbst angeführt war,
so gänzlich, daß das reiche persische Lager sammt des Darius
Mutter, Gemahlin, Töchtern und Sohn in die Hände des
Siegers fiel. Doch behandelte er die Gefangenen mit solcher
Großnuüh und Milde, daß selbst Darius, der in das Innere
seines Reiches geflohen war, ihm Dank dafür sagen und ihm
Frieden und die Hälfte seines Reiches anbieten ließ.
Alexander aber wollte nichts halb, und zog, um sich erst
aller Küstenländer zu versichern, durch Syrien nach Phö-
nizien, wo ihn der verzweifelte Widerstand der festen und
reichen Jnselstadt (Neu-) Tyrus lange aufhielt. Nach
ihrer Eroberung und Zerstörung, die dem phönizischen
Welthandel ein Ende machte und zugleich die Weis-
sagung Ezechiel's (K. 27.) erfüllte, durchzog er Judäa und
näherte sich Jerusalem, das sich ihm unterwarf. Da
Alerander's Politik es mit sich brachte, die religiösen Ge-
bräuche jedes Volkes nicht nur zu ehren, sondern wohl auch
mitzumachen, brachte er auch im Tempel zu Jerusalem dem
Iehovah ein Opfer nach jüdischem Gebrauche, schenkte den
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Alexanders Darius_Iil_Codomannus Darius Darius Darius Darius Darius Alexander Alexander
§. 37. Die Perserkriege.
89
dessen Ehrgeiz in dem wachsenden Emporstreben des demokra-
tischen Athens volle Nahrung fand. Da er auf einem er-
neuerten Plünderungszuge gegen die Inseln glücklicher war,
als Miltiades, und mehr nach der Gunst der Volkspartei
strebte, so wurde er bald ihr Liebling.
Mit ihm zugleich lebte ein anderer bedeutender Mann
in Athen, Aristides, welcher nicht so demokratisch gesinnt
war, und in seiner Würde als Archon einen durchaus unpar-
teiischen Charakter zeigte, so daß ihn der Beiname der Ge-
rechte zierte. Diesen Mann konnte der ehrgeizige Thcmisto-
kles nicht neben sich dulden und brachte es beim Volke dahin,
daß Aristides als Feind der Freiheit durch das Scherbengericht
(den Ostracismus) verbannt wurde.
Da jetzt Themistokles den meisten Einfluß im Staate
hatte, so bestimmte er die Athener, vor Allem ihre Flotte
zu vergrößern, weil er wohl dachte, daß sie das Haupt-
bollwerk der Rettung Griechenlands gegen die nun andrin-
gende Gesammtmacht der Perser werden könnte.
». Dritter Feldzug der Perser.
§. 37. bereits seit drei Jahren rüstete sich Darius mit großen
Anstrengungen zu seinem dritten Rachezug gegen Athen
und Griechenland, starb aber, ehe er ihn ausführen konnte,
und sein Sohn und Nachfolger Lerxes unternahm ihn nur
ungern und auf vielfache Anreizungen Solcher, die Gewinn
davon hofften, besonders des Hippias.
Nach unermeßlichen Rüstungen setzte sich endlich der Zug
des persischen Landheeres, unter Serres persönlicher
Führung, gegen Griechenland in Bewegung und gieng nach
einem feierlichen Opfer über die Brücke, die man zu
diesem Ende über den H e l l e s p o n t geschlagen hatte.
Voraus ein unzähliger Troß von Lastträgern und Pack-
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]