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(de ambitu), der auch gesetzliche Kraft erhielt. Man nannte solche
Plebejer, die zum ersten Mal ein hohes Staatsamt bekleideten, Em-
porkömmlinge, hommes novi. Weniger angenehm war für den Adel
die Beschränkung seines Wuchers, der die Zinsen drückend steigerte.
Armuth und Zahlungsunfähigkeit der Plebejer bedroheten den Staat
wieder mit neuen Unruhen. Es wurde daher der bisherige Zinsfuß
(foenus uneiarium), wonach man in Rom jährlich zwölf Procente
Zinsen bezahlte, dahin herabgesetzt, daß der jährliche Zins den zwölften
Theil des Kapitals nicht übersteigen, also 8-z- Procent betragen sollte.
Zur Tilgung der Privatschulden wurden im Jahr 352 v. Ehr. fünf
Staatsbanguiers (quinqueviri mensarii) ernannt, welche die Schulden
aufnahmen, und den Bürgern, die Bürgschaft leisten konnten, baares
Geld aus der Staatskasse vorschossen. Auch konnte abgeschatztes Eigen-
thum dem Gläubiger als Zahlung angewiesen werden. Da dem Bürger-
stande die Zinsen noch zu druckend waren, so wurden sie auf die Hasste,
auf 4g- Procent herabgesetzt.
Die Plünderung der italischen Küsten durch griechische Piraten
veranlaßte im Jahr 406 den Abschluß des zweiten Vertrags zwischen
Rom und Karthago, der dem ersten ganz ähnlich ist, denn die puni-
schen Kriegssiotten konnten allein das Mittelmeer von diesen Raub»
schiffen säubern; die Römer hatten damals nur Handelsschiffe.
Xii.
Die Kriege mit den Herniker«, Galliern und Etruskern.
Die Herniker hatten schon nach der Einnahme Roms durch die
Gallier ihr bisheriges Bundesverhaltniß mit Rom aufgelöst. Feind-
seligkeiten mögen bald nachher zwischen den getrennten Völkern ausge-
brochen seyn. Den ersten Feldzug unternahm der plebejische Consul
L. Genucius im I. 362 v. Ehr. Er selbst kam in einem Hinter-
halte um, sein Legat Sulpicius rettete aber das Lager und behauptete
sich, bis Appius Claudius als Dictator ein neues Heer zuführte. In
Rom freuten sich die Patricier über die Niederlage des ersten heerfüh-
renden plebejischen Consuls, und betrachteten seinen Tod als eine von
den Göttern verhängte Strafe für die Entweihung der Auspicien als
eines patricischen Erbtheils. Nach mehreren Schlachten wurden die
Herniker gedemüthigt, ihre Stadt Ferentinum genommen. Ihre völlige
Unterwerfung erfolgte aber erst im Jahr 306 v. Ehr.
Seitdem die Gallier einen Theil Italiens besetzt hatten, war auch
das römische Gebiet und Latium ihren verheerenden Zügen ausgesetzt',
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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Extrahierte Personennamen: Consul
L._Genucius Claudius
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Karthago Roms Rom Rom Italiens Latium
76 Geschichte der alten Welt.
ersten Archon und übertrugen ihm die Aenderung der Staatsver-
fassung.
§ 214. Solous erste Maßregeln waren die Freilassung aller Schuld-
knechte, Auslösung der auswärts verkauften auf Staatskosten, Erlassung
der Geldstrafen, allgemeine Amnestie; außerdem wurde der Münzfuß
um 27—28 Procent herabgesetzt und die Abzahlung der Schulden er-
leichtert.
8 215. Die Eintheilung in Phylen und Phratrien blieb, sowie die
in Naukrarien (48 Abtheilungen mit eigenen Vorstehern besonders für
Steuereinzug und militärische Leistungen eingerichtet); außerdem theilte
Solon die gesammte Bürgerschaft nach dem Maßstabe des Grundver-
mögens in vier Klassen: Die erste Klasse ärntete einen Reinertrag
von 500 Medimnen Getreide, Feigen rc., oder die gleiche Anzahl
Metreten in Wein oder Oel; die zweite Klasse mehr als 300; die
dritte Klasse mehr als 150; die vierte unter 150 oder nichts. Der
Medimnos — 2628 par. Kubikzoll; der Metretes — % Medim-
nen. Der zwölfte Medimnos wurde als Reinertrag angenom-
men und — 1 Drachme gerechnet; 6000 Drachmen — 1 soloui--
schem Talent — 1500 preuß. Thaler; 60 Minen — 1 Talent;
1 Drachme — 6 Obolen; 1 Oboloö — 8 Chalkus; 1 Chalkus —
7 Lepta.
§ 216. Die Bürger der ersten Klaffe mußten die 48 Kriegsschiffe
ausrüsten, welche der Staat unterhielt und dienten im Landheere wohl
hauptsächlich als Offiziere; die zweite Klasse stellte die Reiterei, die
dritte die Hopliten, die vierte (Thetes, d. h. Taglöhner) zog gar nicht
aus oder kämpfte bloß mit Wurfwaffen. Die drei ersten Klassen tru-
gen also die Hauptlast des Kriegsdienstes und mußten auch ausschließ-
lich die erforderliche Staatssteuer aufbringen. Diesen Lasten entsprachen
aber andererseits bestimmte Rechte.
8 217. Die höchste Gewalt beruhte auf der Gesammtheit
aller Bürger und wurde in der Volksversammlung auögeübt;
sie beschloß über Krieg und Frieden, Bündnisse und Verträge, geneh-
migte oder verwarf die ihr vorgeschlagenen Gesetze, erwählte die Staats-
beamten, ließ sich über die Verwendung der Staatsgelder Rechenschaft
ablegen, richtete über Staatsverbrechen, verlieh das Bürgerrecht. Jede
Frage, die vor die Volksversammlung gebracht werden sollte, wurde
zuerst von dem Rathe behandelt, und verwarf sie dieser, so durfte sie
binnen Jahresfrist nicht mehr vorgebracht werden.
Alle Staatsbeamten mußten sich vor dem Amtsantritt einer Prüfung
unterwerfen, welche ihr Bürgerrecht und ihre Bürgerehre betraf, denn
gewisse Vergehen schlossen von jedem Amte aus.
8 218. Der Rath (Bule) bestand aus 400 Mitgliedern, von
denen 100 je einer Phyle, in der ersten Zeit jedoch nur den drei ersten
Klassen avgehörten. Der Rath führte die Aufsicht über alle Zweige
der Staatsverwaltung; ein Ausschuß, der zehnte Theil, die sogenannten
Prytanen, die alle 35 oder 36 Tage wechselten, besorgte die laufenden
Geschäfte, versammelte sich in einem eigenen Gebäude, dem Prytaneum,
und speiste auch dort auf Staatskosten.
8 219. Die angesehensten Beamten waren die Archonten, welche
nach der solonischen Verfassung nur aus der obersten Bürgerklaffe ge-
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Vorwort zur dritten Auflage.
Da in so kurzer Zeit auch die zweite starke Auflage
dieses Leitfadens sich vergriffen hat und mir dadurch die
Gewißheit wurde, daß derselbe Vielen ein wirkliches Be-
dürfniß befriedigt, so fühlte ich bei dieser dritten Auf-
lage (welche von der Verlagshandlnng, um das Buch
zugleich um einen billigeren Preis ablassen zu können,
fünfmal stärker gemacht wurde, als die erste) mich ver-
pflichtet, ihm abermals die gewissenhafteste Durchprüfung
zu widmen.
Was mir daher sowohl die Winke und Wünsche
eines ehrwürdigen Staatsmannes und Geschichtforschers,
der sich dieses Buches gütig annimmt, als auch eigene
fortgesetzte Erfahrung und Erwägung seither an die
Hand gaben, habe ich sorgfältig benützt, um das Buch
nicht nur dem Inhalt nach genau zu berichtigen und
gleichmäßig zu vervollständigen, sondern auch derform
nach möglichst zu reinigen und es so dem Ziele einer
feststehenden Gestaltung, die einem Schulbuche erst den
rechten Werth verleiht, bis auf einen gewissen Grad
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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tz. 7. Die Inder.
19
Den schädlichen Einfluß der Letztem durch Opfer und Süh-
nungen abzuhalten, war das Hauptgeschäft der Priester.
Die ganze Religion bat eine astronomische und astrolo-
logische Grundlage, und an die Erscheinung und Bewegung
der Gestirne waren die wichtigsten Verrichtungen des reli-
giösen und bürgerlichen Lebens der Altbaktrer geknüpft.
Auch hatten sie nicbt nur die Erntheilung des Jahrs in
zwölf Monate oder in 360 Tage mit noch 5 Ergänzungs-
tagen, sondern auch die Eintheilung des Himmels durch die
Sonnenbahn nach den bekannten zwölf Sternbildern, oder
den sogenannten Thierkreis (Zodiakus).
Der Gestirndienst des Zendvolks war noch der lauterste,
obgleich er schon alle Anfänge des Aberglaubens cnthielr,
der bei den übrigen sabäischen Völkern zuletzt mehr oder
weniger ins Gräuelhafte sich ausbildete. Die Religions- und
Staatsverfassung des Zendvolks gieng nachher durch seinen
Priesterstand auf die Meder und von diesen auf die Perser
über. (§§. 12 u. 13.)
2. Die Inder.
7. Hon den Ouellgegenden des Indus und Ganges,
ja wohl gar von den nördlich von denselben liegenden Ge-
birgen, gieng die Bevölkerung und Bildung Indiens aus.
Als die ersten festen Stammsitze der, durch körperliche und
geistige Vorzüge sich auszeichnenden, alten Inder sind mit
Sicherheit die fruchtbaren Alpenthäler des o st p e r si sch e n
Hochlandes (des heutigen Afghanistans mit Kabuliftan)
anzunehmen. Durch dessen Engpässe sind sie dann, ebenfalls
in urvordenklicher Zeit, in das jetzige Ostindien (Hindustan)
eingedrungen, wo sie die dem negerartigen (ha-
mitischen) Stamme angehörigen Ureinw ohner
theils verdrängten, theils (bis auf einige der rohsten Stämme
im Dekhan) unterwarfen, zahlreiche Städte anlegten und
einen mächtigen P r i e st e r st a a t gründeten, zu dessen ältester
2*
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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102
einander zu vereinigen und ein Gleichgewicht unter den verschie-denen Stnden des Staates zu begrnden.
. Ti Die solonische Verfassung.
594 vor Chr.
Klasseneintheilung. Solon fhrte einen neuen Grund-satz der Eintheilnng ein, welcher in Griechenland das timo-kratische Prinzip genannt wurde. Er theilte alle Brger in vier Klassen, nach dem Betrage ihres Vermgens, welches er abschtzen und in die Staatsliste eintragen lie. Das Verm-gen aber wurde nach dem Ertrage der Gter geschtzt und zwar in der Art, da von jenem Ertrage nur der reine Gewinn fr den Schatzungsanschlag benutzt und als steuerbares
Kapital betrachtet wurde. Demnach gehrten diejenigen Br-ger, welche aus ihrem Vermgen ein Kapital von 500 Medim-nen') und darber versteuerten, zur ersten Vermgens-klasse und hieen Pentkosiomedimnoi. Diejenigen Br-ger, deren Schatzungsanschlag unter 500 bis 300 bildete, gehrten zur zweiten Klasse und hieen Hippeis (Ritter), weil sie genug besaen, um ein Pferd halten und in dieser Eigenschaft Kriegsdienste leisten zu knnen. Diejenigen, welche unter 300 bis 200 (nach andern 150) Medimnen Ertrag hatten, bildeten die dritte Klasse und hieen Zeugiten, weil sie ein Ackergespann (X&yog) halten konnten; sie dienten als schwerbewaffnetes Fuvolk, als Hopliten. Bei der ersten Klasse galt die zwlffache Summe des Ertrages als Grundvermgen, bei der zweiten die zehnfache, bei der dritten die fnffache. Nach dieser Einkommensteuer wurden die Abgaben erhoben. Die vierte und zahlreichste Klasse bildeten alle diejenigen, deren Besitz unter dem Mae der dritten stand. Sie bestand gro-tentheils aus Handwerkern, Taglhnern und Schiffern. Sie wurden Theten-) genannt, waren steuerfrei und dienten im Kriege als Leichtbewaffnete, spter auch auf der Flotte, oder wa-
') Der Medimnos war ein Getreidema, welches etwa V3 berliner Scheffel enthielt und einer Drachme Geldes gleichgeschtzt wurde. 2) Mit ihnen sind die capite censi in Rom zu vergleichen.
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34
vierter Abschnitt.
südlichen Felsengebirge,( bildet die Nordgrenze dieses Abschnittes. Der
^zweite, bis 5nm)Durckbruck des M^ilwnri/reickende Abschnitt besteht
nicht aus parallelen Zügen, sondern aus mehreren bogenförmig nach Nw.
umbiegenden Ketten, die kulissenartig aufeinander folgen. Vellowstone
p ^ ^Jellöstön^s Nebraska und Missouri, die anfangs in Längstälern nach
Abb. 18. Castle Geysir im Aellowstone-Nationalpark.
N. fließet:, durchbrechen, rechtwinklig nach 0. umbiegend, die Gebirgsketten
in engen Schluchten, wiederholt Wasserfälle bildend. In der Umgebung
des Yellowstone-Sees der sogenannte Nationalpark, reich an oul-
^ kanischen Erscheinungen, heißen Quellen, Geysirs und Kalksinterterrasfen,
" dem nördlichen Nen-Seeland vergleichbar. (Abb. 17 n. 18.) Der nörd-
lichste, längste Abschnitt des Gebirges gehört größtenteils schon Britisch-
Nord-Amerika an (s. § 78).
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Iv
Vorrede zur achten Auflage.
anstalten anderer Länder des deutschen Reiches, in Deutsch-Östreich und in den russischen Ostseeprovinzen nothwendig geworden ist.
Um den praktischen Werth des Buches zu erhöhen, hat der Verfasser in der griechischen und römischen Geschichte, zum Theil auch in der deutschen, die Anordnung getroffen, daß bei den Namen der Personen, Länder und Städte die Accentsilbe durch einen lateinischen Buchstaben bezeichnet ist.
Tübingen im November 1871.
W. Müller.
Vorrede ;ur achte» Äiiflagr.
Bei dieser neuen Auflage, welche schon nach Jahresfrist der siebenten folgt, hat sich der Verfasser bemüht, an einigen Stellen kleine Zusätze zu machen, um größere Genauigkeit'zu erzielen, und hat die Darstellung der neuesten Ereignisse bis zum Jahre 1872 fortgeführt.
Hüöingen im November 1872.
W. Müller.
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TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag]]
8 Grundzüge der physischen Geographie.
Nach Sueß nimmt man jetzt eine Dreiteilung des Erdballs an:
1. Die feste Erdkruste; sie besitzt eine
Mächtigkeit von 100—150 km.
2. Zwischen der Erdkruste und dem
Erdkern liegt eine glutflüssige Masse, das
Magma, die plastische Schicht.
3. Der innere Kern der Erde, etwa 4/s
des Erddurchmessers, rund 10000 km, ist
fest und besteht aus einem Stoffe, dessen
spez. Gewicht und Härte der des Stahles
gleichkommt; dies ist der Nickel-Eisen-
kern.
Was die Dichte des Erdinnern be-
trifft, so ist diese infolge des ungeheuren
Druckes der darüber lagernden Massen
außerordentlich groß. Das beweist auch
das hohe spezifische Gewicht der Erde.
Die mittlere Dichte des Erdkörpers
ist nämlich die 5,6 fache des Wassers, d.h. die Erde ist 5,6 mal schwerer als
eine gleich große Kugel von Wasser. Da nun die Dichte derjenigen Gesteine, welche
die Außenseite des Erdkörpers bilden, im Mittel höchstens auf 2,8 veranschlagt
werden kann, so muß das Erdinnere aus viel dichteren Stoffen zusammengesetzt
sein. Das spez. Gewicht des festen Erdkerns beträgt 8,5.
Iii. Die Entstehung der Erde.
Nach der Hypothese (gr. hypothesis = vorausgesetzte Meinung) des fran-
zösischen Mathematikers und Astronomen Laplace (1796) war unsere Sonne
samt allen ihren Planeten und Nebenplaneten ursprünglich ein glühender, sphäroid-
förmiger Gasball, der sich von Westen nach Osten um eine Achse drehte. Sein
Aussehen ähnelte einem „Nebelfleck" am Himmel. Durch die Fliehkraft lösten
sich am Äquator Ringe, ähnlich dem Saturnring, ab und ballten sich zu Kugeln
oder Planeten zusammen. Bei diesen wiederholte sich der Vorgang und so ent-
standen die Nebenplaneten oder Monde. Auch unsere Erde war also ursprünglich
ein glühender Gasball*). Durch Ausstrahlung in den kalten Weltraum wurde sie ^
x) Vier Jahrzehnte früher als Laplace (1755) begründete der deutsche Philosoph Im-
manuel Kant zu Königsberg die Theorie (gr. theoria — Betrachtung), daß sich alle Glieder
des Weltgebäudes aus einem chaotischen Urzustand (gr. chaos = formlose Masse) entwickelt
haben. In diesem Urzustände fanden sich die Grundstoffe in feinster Verteilung durch den
Weltenraum verbreitet. Durch Zusammenballung der Stoffe infolge rotierender Be-
weguug entstanden aus der ursprünglichen Nebelmasse die Himmelskörver, —Als eine Zu-
sammenballung seinen kosmischen Staubes und größerer fester Körper, der Meteoriten, stellen sich
Thomas C. Cham berlin und I. Normann Lockyer die Erdentstehung vor. — Nach
Aug. Ritter und Svante Arrhenins verwandelt sich die Masse zweier zusammenstoßender
Weltkörper durch die dabei entstehende Hitze in Gas und daraus würden neue Welten sich
ausbauen.
(spez. Gewichtzs)
(Erddurchmesser 12 700 km.)
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]