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1. Lehrbuch der Geographie - S. 368

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 368 — sondern es zeigt sich auch noch eine ständige Zu- und Abnahme der mague- tischen Kraft innerhalb eines Zeitraumes von 11 Jahren. Diese Schwankung befindet sich in merkwürdiger Übereinstimmung mit der 11jährigen Sonnen- fleckeuperiode, indem die täglichen Schwankungen der Magnetnadel am stärksten sind, wenn die Sonne ein Maximum der Flecken zeigt, und am schwächsten, wenn wenige Flecken vorhanden sind. Der periodische Wechsel der Sonnen- fleckenzahl spiegelt sich gleichfalls wieder in der Häufigkeit der (Nord- und Süd-) Polarlichter, welche heftige Schwankungen der Magnetnadel hervor- bringen und als die sichtbare Äußerung magnetischer Gewitter des Erdballs betrachtet werden. Auch das Zodiakallicht (Tierkreislicht), ein heller Licht- kegel, der besonders in den Tropen bald nach Sonnenuntergang am westlichen Himmel sichtbar wird, scheint im Zusammenhange mit der Sonne zu stehen. — Obwohl der Erdmond uns stets dieselbe Halbkugel zuwendet, werden doch infolge seitlicher Schwankung (der Vibration) etwa 9/i4 seiner Oberfläche sichtbar. Dieselbe ist übersät mit Unebenheiten mannigfaltigster Art. Einen großen Raum nehmen die sogenannten Mare (d. h. Meere) und Oeeane ein, graue Ebenen mit rauher Grundfläche; in und zwischen ihnen zeigen sich die Krater, runde, becherartig ausgehöhlte Gebilde, aus deren Boden häufig wie aus dem Boden einer Flasche kegelförmige Erhöhungen aufragen. Daneben werden Wall- und Ringgebirge von gewaltigem Durchmesser, großer Höhe und steilen Abhängen, sowie echte Gebirge sichtbar, die an Höhe zum Teil wenig hinter den Bergriesen des Himalaja zurückbleiben. Zwischen den Er- höhungen und sie teilweise durchbrechend ziehen sich Rillen, dunkle lang- gestreckte Gräben, hin. Neuerdings beobachtete Veränderungen an der Mond- oberfläche zeigen, daß trotz Mangels an flüssigem Wasser und trotz einer sehr dünnen Atmosphäre noch nicht alles Leben auf unserm Trabanten erloschen ist. 4. Mars zeigt infolge seiner Rotation alle Seiten seiner Oberfläche innerhalb 24 Stunden einmal und nähert sich der Erde zeitweise so sehr, daß seine Oberfläche genau erforscht und gezeichnet werden kann. Da seine Ekliptik fast dieselbe Lage wie die nnfrige besitzt, so muß auch auf ihm der Wechsel der Jahreszeiten herrschen; diese Annahme wird durch das Wachsen und Schwinden zweier weißer Kappen an seinen Polen unterstützt, welche die Stelle unserer Polareisgebiete einnehmen. Ob auch das Polareis des Mars gefroreues Wasser ist, muß dahingestellt bleiben. Im übrigen zeigt die Ober- fläche des Planeten einen Wechsel von hellen (weißen bis ziegelbrannen) und dunklen (eisengrauen bis schwarzen) Gegenden, von denen man der bequemen Unterscheidung halber die erstereu als Festländer und Inseln, die letzteren als Meere, Seen und Kanäle bezeichnet hat. Die Umrisse dieser Flächen wechseln häufig ab, und manche zeigen bald das Aussehen von Land, bald von Wasser. Die merkwürdigsten Gebilde auf dem Mars find die Kanäle, welche äußerst

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 40

1845 - Heidelberg : Winter
40 §. 13. Die Perser. » noch das Bild des ehemaligen, nur durch den äußersten Lurus verdeckten Nomadenlebens an sich, indem der König dreimal im Jahr, nach den verschiedenen Jahreszeiten, seinen Aufent- halt wechselte und den Frühling zu E k b a t ä n et, den Som- mer zu Susa, den Winter zu B a b p l o n zubrachte.. Solche Umzüge glichen Heereszügen, und waren für die Provinzen, welche durch tägliche Lieferungen der besten Landesproducte die Hofbedürfnisse befriedigen mußten, äußerst beschwerlich. Alles eroberte Land wurde als Eigenthum des Königs betrachtet, und die besiegten Völker mußten jährlichen Tr i b u t geben, der, nebst andern Geldgefällen, in die Privatkasse des Königs floß, woraus er seine Günstlinge beschenkte. Der Unterhalt des Hofes, der Beamten und der Heere wurde aus Naturalabgaben bestritten, die aus jeder Provinz einge- liefert werden mußten. Das Land mit seinen mannigfaltigen Völkerschaften war in Satrapieen oder Statthalterschaften eingetheilt, die von Satrapen mit oft wenig beschränkter Gewalt regiert wurden. Jeder Satrap hatte ebenfalls eine eigene, dem könig- lichen Hof nachgebildete Hofeinrichtung und -zog seine Geld- und Naturaleinkünfte in ähnlicher Weise aus den verschiedenen Theil-n seiner Satrapie, wie der König aus dem ganzen Land. Der Satrap hatte für gute Verwaltung seiner Provinz zu sorgen; das in seiner Provinz aufgestellte Heer aber stand nicht unter ihm, sondern unter eigenen Kriegsbesehlshabern. So lange diese Trennung der Civil- und Militärgewalt Statt hatte, stand es ziemlich gut um das Land: als aber späterhin beide Gewalten sich.in der Person des Satrapen vereinigten, auch nicht selten ein Satrap mehrere Satrapieen zugleich zur Verwaltung bekam, und die einheimische Waffenmacht durch den Vorzug, den man fremden Söldnern gab, in Verfall gerieth, wurden Empörungen der Satrapen um so leichter, und durch diese hinwiederum die innere Auflösung des Reichs um so schneller herbeigeführt.

3. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 7

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Die Himmelskörper. 7 er mit der Erde und Sonne in einer Linie (oder in Opposition) steht und uns seine ganze Lichtseite zuwendet, so heißt er Voll- mond (D); bildet er (nach 7z Tagen) mit der Erde und Sonne wiederum einen rechten Winkel, so daß uns nur die linke Hälfte seiner Lichtseite zugekehrt ist, so sagt matt; es ist das letzte Vier- tel (<0). Die beiden Viertel werden die Quadraturen genannt. Da die Bahn des Mondes mit der Erdbahn* nicht in dersel- den Ebene liegt, sondern diese (unter einem Winkel von 5 Grad) in zwei Pmckten, den sogenannten Knoten, durchschneidet, so steht der Mond, je nachdem er sich ober- oder unterhalb der Erdbahn befindet, bald hoch, bald tief am südlichen Himmel. Die Knoten rücken allmählig (in 18^ Jahren) nach Westen zu durch die ganze Bahnlinie der Erde vor. Tritt zufällig der Neumond in einen der beiden Knotenpunkte, so entsteht eine Sonnenfinsterniß; geschieht dies mit dem Vollmond, so entsteht eine Mond fin- stern iß. Im erstern Falle verdeckt uns der Mond die Sonne, im letztern fällt der Schatten der Erde auf den Mond. Diese Fin- sternisse sind entweder totale (gänzliche) oder partiale (teil- weise), letztere zuweilen ringförmige. Wie die Sonne sich noch jetzt im Zustande höchster vulkanischer Kraftent- wicklung befindet, so zeigt der Mond im Fernrohr das Bild einer ganz starren, an ihrer Oberfläche vielfach zertrümmerten, rissigen Steinmasse , die in ihren schroffen Bergkegeln und zackigen Felskämmen ebenso wie in ihren glasigen Lavabänken und kraterähnlichen Klüften und Höhlen die augenscheinlichsten Spu- ren einer längst erstorbenen vulkanischen Thätigkeit zur Schau trägt. Alles ist hier todt und öde; nirgends zeigt sich Wasser, nirgends Luft, nirgends eine Spur von organischem Leben. Genug, der flinke Trabant unse- rer schönen Erde sieht ans wie ein ansgedörrtes , nacktes Felsengerippe, auf dem die tiefste Grabesstille in ewiger, unveränderlicher Ruhe lagert. Dessen un- geachtet könnten doch vielleicht an den tieferen (dunkeln) Stellen der Mondober- fläche, den sogenannten Meeren, die Lebensbedingungen wenigstens für ein niederes Thier- und Pflanzengeschlecht vorhanden sein, obwohl wir hierüber stets in Ungewißheit bleiben werden. Man theilt die Mondgebirge, von denen einige hinsichtlich ihrer Höhe die höchsten Gebirge der Erde um mehr als das Doppelte übertreffen, in fol- gende 3 Klassen: a) Kettengebirge, welche meistens von sehr hohen Bergrücken strahlen- förmig nach verschiedenen Seiten und in bedeutender Ferne (zuweilen 50 —90 Meilen) auslaufen; b) Ringgebirge, d. h. kreisförmige hohe Bergwälle, welche eine oft viele Quadratmeilen große (gewöhnlich mit einem oder mehreren Kegel- bergen versehene) Fläche einschließen, und c) Kegelberge, die sich aus der sie umgebenden Ebene schrofferheben. Die Kegelberge sind ebenso wie die Ringgebirge sehr zahlreich. Außerdem sind noch zu erwähnen 1) die sogenannten Rillen, d. h. ziem- lich geradlinige, meilenlange Furchen, die gewöhnlich an einem Ringgebirge beginnen, an einem andern enden und bisweilen durch kleinere Krater hmlaufen oder gar Gebirgsketten durchbrechen, — und 2) die größtentheils um größere Ringgebirge strahlenförmig angeordneten Licht st reifen, welche man für ver- glaste Lavaströme hält.

4. Physische Geographie - S. 9

1870 - Hannover : Hahn
Anfangsgründe der physischen Geographie. 9 Unter 67°—18'*) beträgt sie 1 Monat ,/ 69°—44 ,f ,/ 2 „ // ' 2° 22 ,, ,, 3 „ „ 78°—11' „ „ 4 „ n 83° 50 h „ o . // 90° , 6 §. 5. Vom Atonde. (G. §. 4.) Die Erde wird in ihrem Laufe um die Sonne von dem Monde begleitet (§. 1). Dieser Himmelskörper, ohne Lnst und Waßer, mit merk- würdigen Gebirgsbildungen bedeckt, ist von der Erde im Mittel etwa 51,000 M. entfernt. Wir seben von ihm stets dieselbe Seite, woraus folgt, daß er sich in demselben Zeit- räum um seine Achse dreht, in welchem er einen Umlauf um die Erde vollendet. Die Dauer dieses Umlaufs, während dessen er uns abwechselnd als erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel und Neumoud (d. h. gar nicht) erscheint, beträgt 29 Tage 12 St. 44'*, so daß 12 solcher Monate kein volles Sonnenjahr ausmachen. I). Anfangsgründe der physischen Geographie. I. Das Festland. §. 6. (©. §. 8.) Zu dem in der 1. Lehrst, über die Gegensätze von Land und Waßer, Gebirgs- und Tiefland Gesagten ist ergänzend noch einiges nachzuholen über die vn lkanisch en Ersch ein nng en der Erd e. — Die Geologie lehrt, daß die Erde einst heißslüßig gewesen ist und noch jetzt einen feurig flüßigen Kern besitzt, der von einer dünnen festen Krnste umgeben ist. Als Beweis hierfür mag die Beobachtung gelten, daß von dem Punkte au, wo im Innern der Erde der Wechsel von Wärme und Kälte der Jahres- zeiten sich nicht mehr bemerkbar macht, in unserer Gegeud von einer Tiefe von 00' au, die Wärme bei zunehmender Tiefe fortwährend steigt, und zwar für je 100' um etwa 1°. — Vulkane nun sind Erdquellen, durch welche der feurig flüßige Kern mit der Oberfläche in bleibender Verbindung steht. Aus ihren Oessnungen (Kratern) werden zu Zeiten glühende Stoffe ausgeworfen, welche um die Oessnnng sich anhäufen und den sog. Ernptionskegel bilden. Gewöhnlich wird der Ausbruch von dem Erguß geschmolzener Steinmassen *) ' bedeutet hier Minute — Veo Grad, bei Zcilangaben Vsc> St.

5. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 143

1869 - Hildburghausen : Gadow
143 Urzustände (vor Millionen von Jahren) in einem feuer- flüssigen Zustande. Die Oberfläche erkaltete nach und nach und wurde fest, es bildete sich die Erdrinde, das Master und die Atmosphäre (Dunst- oder Lufthülle). Pflanzen und Thiere entstanden, zunächst unvollkommenere. Das aus dem Innern wieder hervorbrechende Feuer und das Master veränderten die Oberfläche der Erde wieder, die Geschöpfe gingen wieder unter. Neue Schöpfungen ent- standen, immer vollkommener wurden die Geschöpfe. Zu- letzt entstand der Mensch. Zeugen untergegangener Schö- pfungen sind die Pflanzenabdrücke, die Versteinerungen von Thieren, die mächtigen Kohlenlager. Die jetzige Schöpfung ist so alt, als das Menschengeschlecht. Wird sie die letzte r sein? — Der Erdkern ist heute noch glühend. Folgen davon sind: die Eruptionen der Vulkane, die Erdbeben, die heißen Quellen. Erscheinungen der Atmosphäre. Die Erde ist ringsum von einer Luft- oder Dunsthülle umgeben, die man Atmosphäre nennt. Sie hat eine Höhe von 8—10 Meilen. Geräth die Luft in Bewegung, ' so entstehen Winde, Stürme, Orkane; ist sie ohne Bewegung, so herrscht Windstille. Die wichtigsten Lufterscheinungen sind: Wol- ken, Thau, Reif, Nebel, Regen, Schnee, Hagel; — die Morgen- und Abendröthe, der Regenbogen; — Blitz und Donner, das Nordlicht; — Feuerkugeln und Meteorsteine. i

6. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 21

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
21 wachsender Dichtigkeit um seine eigene Achse drehte und mit der steigenden Verdichtung immer heißer, glühender wurde. Alle Theile eines Körpers üben eine Anziehungskraft auf einander aus, und diese wirkt am stärksten im Mittelpunkte desselben (Centralanziehuug); jede dem Mittelpunkte ferner liegende Schicht hatte bei der Axendrehnng eine um so größere Bewegung, die endlich an den äußersten Schichten, auf welche die Centralanziehuug minder stark wirkte, deren Theile aber unter sich doch auch wieder einander anzogen, die Loslösung einiger Massen des nebelartigen Körpers zu einem oder mehreren Ringen zur Folge hatte (Centrifngalkraft), welche sich dann selbst, nachdem der Ring (oder die Ringe) zerrissen, zu kugelförmigen, gleichfalls rotirenden Körpern formten und als Planeten den Centralkörper, die Sonne, umkreisten. So unsere E^de, die ihrerseits denselben ersten Entwickluugsproceß durchmachte und durch Ab- stoßung eines solchen „Wulstringes" dem Monde seine Entstehung gab. Durch allmälige Abkühlung bildete sich ein Wasserniederschlag, das Urmeer, aus diesem nach und nach die sesten Bestandtheile der Erde, zuerst jedenfalls nur in zerstreuten Inseln sich über das Wasser erhebend, beide umgeben von der gasförmigen Hülle. Durch das unmittelbare Aufeinanderwirken der gas- förmigen, tropfbar flüssigen und festen Materie (Aggregatformen) entstanden die ältesten geschichteten Gebirgsarten, in denen Kalk, Thon und Sand vor- herrschen. Das im Innern fort und fort thätige Feuer x) zerriß aber noch oft die entstandene Rinde und ließ die jüngeren Gebirge, Granit, Porphyr, Basalt hervortreten. Nicht weniger als der Thätigkeit des Meeres und des Feuers verdankt jedoch sicher die Erde ihre jetzige Form und Beschaffenheit chemischen Prozessen. Allmälig, wie die Erde selbst sich bildete, entwickelte sich auf derselben das organische Leben, die Pflanzen- und Thierwelt. Feuer und Wasser sind also vorzugsweise die Kräfte gewesen, welche der Erdoberfläche ihre jetzige Gestalt gegeben haben, und beider bildende Thätig- keit dauert noch heute fort. Von dem Vorhandenfein des unterirdischen Feuers geben die noch hie und da thätigen feuerspeienden Berge, „die Ventile der Erde" Kunde, für deren Thätigkeit das Waffer ein wesentlich mitwirkender Factor ist1), so wie die Erdbeben, welche entstehen, wenn durch die innere Glut Wasser in Dämpfe verwandelt wird, deren furchtbare Gewalt die Erdoberfläche oft weithin erschüttert. Diese Thätigkeit des inneren Feuers ist es, die hier Strecken Landes versinken läßt, dort andere, 1) Allgemeine Zustimmung hat indessen diese Theorie keineswegs gefunden. Professor Thomson hat in den Proceeclings of the Royal Society eine Abhandlung veröffentlicht, in welcher er die Hypothese der Geologen, daß die Erde nur eine feste Kruste von 30 — 100 englischen Meilen Stärke besitze, im Innern aber aus einer ge- schmolzenen Masse bestehe, für irrig erklärt und dagegen behauptet, daß das Erdinnere fester als Stahl sein müsse, weil die Erscheinungen der Ebbe und Flut unter der Attraetion der Sonne und des Mondes bei einem flüssigen Erdinnern ganz andere sein müßten, als sie jetzt zu beobachten sind. **) Alle Vulkane liegen in der Nähe des Meeres. Nur zwei im Innern Asiens sind weiter als 50 Meilen vom Meere entfernt. Den größten Herd vulkanischer Thätigkeit bildet die Küsteneinfassung des großen Oeeans.

7. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 112

1910 - Leipzig : Warting
112 Fünfter Abschnitt. Eine totale Mondfinsternis entsteht, wenn der Mond zur Zeit des Voll- mondes so nahe einem seiner Knoten steht, daß er vollständig in den Kern- schatten der Erde sällt, eine partielle, wenn nur ein Teil des Mondes durch den Kernschatten der Erde geht. Eine ringförmige Mondfinsternis ist un- möglich, weil der Durchmesser der Erde größer als der des Mondes ist. Abb. 63 zeigt, daß eine Mondfinsternis, partielle wie totale, stets gleichzeitig an allen denjenigen Orten der Erde zu beobachten ist, für welche der Mond über dem Horizont steht. Sie ist eine reale Erscheinung, da der Mond wirk- lich durch deu Erdschatten hindurchgeht. Für jeden einzelnen Ort auf der Erdoberfläche sind daher Mondfinsternisse häufiger als Sonnenfinsternisse. Im ganzen treten letztere häufiger auf, als erstere. § 100. Geologische Grundbegriffe. Die Geologie ist eine der Geographie nahe verwandte und sür sie unentbehrliche Wissenschaft, die den Aufbau und die Entwicklungsgeschichte der Erde erforscht. Die Erde war ursprünglich eine feuerflüssige Kugel, wie es gegen- wärtig noch die Sonne ist. Infolge der Abkühlung bildete sich allmählich an der Oberfläche eine feste Rinde, die immer mehr an Dicke zunahm. Diese Erstarrungskruste der Erde ist gegenwärtig wohl nirgends mehr sichtbar, da sie überall von jüngeren Schichten überlagert ist. Der uns zugängliche Teil der festen Erdrinde wird von sehr mannigfaltigen Gesteinen gebildet. Nach ihrer Entstehung teilt man sie ein in Eruptiv- und Sedimentär- gesteine. Die ersteren sind in seuerslüssigem Zustande aus dem Erdinuern emporgedrungen, die letzteren sind Ablagerungen aus dem Wasser (Meeren, Seen, Flüssen, Sümpfen) oder durch den Wind. Die Eruptivgesteine zerfallen wieder in Tiefengesteine und Ergußgesteine. Die ersteren drangen nicht bis zur Erdoberfläche vor, sondern erkalteten bereits in einer gewissen Tiese unter ihr und daher sehr langsam. Deshalb zeigen sie stets eine vollkristallinische Ausbildung. Sie sind außerdem massig ausgebildet, nie geschichtet. Das verbreiterte unter den Tiefengesteinen ist der Granit, der sich aus den Mineralien Feldspat, Quarz und Glimmer zusammensetzt. Die Ergußgesteine sind bis an die Erdoberfläche emporgestiegen und hier entweder als Lava ausgeflossen oder durch die in ihnen enthaltenen Wasserdämpfe und Gase in Form von Aschen und größeren Bomben hoch emporgeschleudert und dann aus die Erdoberfläche herabgefallen. Sie erkalteten viel rascher, wie die Tiefengesteine, sind daher höchstens fein kristallinisch, häufig dicht oder glasig. Die verbreiterten Ergußgesteine sind die Porphyre (ältere Ergußgesteine), Basalt und Trachyt (jüngere Ergußgesteiue). Jeder aus Ergußgesteinen aufgebaute Berg heißt ein Vulkan. Die Vulkane haben kegelförmige Gestalt und auf ihrem Gipfel meist eine trichter- oder kesselsörmige, oft sehr tiefe Einsenknng, den Krater, an dessen Grunde der Kanal mündet, durch den die feuerflnssigen Massen aus den Tiefen empor- gedrungen. Ist dieser dnrch erkaltete Lavamassen verstopft, so haben die Vulkane eine Ruhepause in ihrer eruptiven Tätigkeit. Durch neu empor- steigende feuerflüssige Massen können die Kanäle aber wieder geöffnet und

8. Physische Geographie - S. 8

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
8 Grundzüge der physischen Geographie. Nach Sueß nimmt man jetzt eine Dreiteilung des Erdballs an: 1. Die feste Erdkruste; sie besitzt eine Mächtigkeit von 100—150 km. 2. Zwischen der Erdkruste und dem Erdkern liegt eine glutflüssige Masse, das Magma, die plastische Schicht. 3. Der innere Kern der Erde, etwa 4/s des Erddurchmessers, rund 10000 km, ist fest und besteht aus einem Stoffe, dessen spez. Gewicht und Härte der des Stahles gleichkommt; dies ist der Nickel-Eisen- kern. Was die Dichte des Erdinnern be- trifft, so ist diese infolge des ungeheuren Druckes der darüber lagernden Massen außerordentlich groß. Das beweist auch das hohe spezifische Gewicht der Erde. Die mittlere Dichte des Erdkörpers ist nämlich die 5,6 fache des Wassers, d.h. die Erde ist 5,6 mal schwerer als eine gleich große Kugel von Wasser. Da nun die Dichte derjenigen Gesteine, welche die Außenseite des Erdkörpers bilden, im Mittel höchstens auf 2,8 veranschlagt werden kann, so muß das Erdinnere aus viel dichteren Stoffen zusammengesetzt sein. Das spez. Gewicht des festen Erdkerns beträgt 8,5. Iii. Die Entstehung der Erde. Nach der Hypothese (gr. hypothesis = vorausgesetzte Meinung) des fran- zösischen Mathematikers und Astronomen Laplace (1796) war unsere Sonne samt allen ihren Planeten und Nebenplaneten ursprünglich ein glühender, sphäroid- förmiger Gasball, der sich von Westen nach Osten um eine Achse drehte. Sein Aussehen ähnelte einem „Nebelfleck" am Himmel. Durch die Fliehkraft lösten sich am Äquator Ringe, ähnlich dem Saturnring, ab und ballten sich zu Kugeln oder Planeten zusammen. Bei diesen wiederholte sich der Vorgang und so ent- standen die Nebenplaneten oder Monde. Auch unsere Erde war also ursprünglich ein glühender Gasball*). Durch Ausstrahlung in den kalten Weltraum wurde sie ^ x) Vier Jahrzehnte früher als Laplace (1755) begründete der deutsche Philosoph Im- manuel Kant zu Königsberg die Theorie (gr. theoria — Betrachtung), daß sich alle Glieder des Weltgebäudes aus einem chaotischen Urzustand (gr. chaos = formlose Masse) entwickelt haben. In diesem Urzustände fanden sich die Grundstoffe in feinster Verteilung durch den Weltenraum verbreitet. Durch Zusammenballung der Stoffe infolge rotierender Be- weguug entstanden aus der ursprünglichen Nebelmasse die Himmelskörver, —Als eine Zu- sammenballung seinen kosmischen Staubes und größerer fester Körper, der Meteoriten, stellen sich Thomas C. Cham berlin und I. Normann Lockyer die Erdentstehung vor. — Nach Aug. Ritter und Svante Arrhenins verwandelt sich die Masse zweier zusammenstoßender Weltkörper durch die dabei entstehende Hitze in Gas und daraus würden neue Welten sich ausbauen. (spez. Gewichtzs) (Erddurchmesser 12 700 km.)

9. Physische Geographie - S. 63

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die meteorologischen und klimatischen Verhältnisse der Erde. 63 Riesentöpfen und die Entstehung der großen Seengebiete in Europa. Mehrfach, vielleicht 3 bis 4 mal, scheinen sich die Eisvorstöße wiederholt zu haben; sie wurden wieder von sog. Jnterglazialzeiten (eisfreien Zeiten) unterbrochen. Die Ur- fache davon liegt vermutlich in den Schwankungen der Erdachse. Anmerkung. Nach Brückner bestehen für die ganze Erde Klimaschwankungen von einer durchschnittlichen Dauer von 35 Jahren und zwar derart, daß in der einen Hälfte der Zeit das Klima der ganzen Erde ein mehr kontinentales (trocken-warmes), in der andern ein mehr man- times (feucht-kühles) sei. Nach Richter erfolgen die Gletscherschwankungen genau in derselben Weise wie die Klimaschwankungen. — Für die Annahme einer dauernden Klimaänderung in geschichtlicher Zeit haben sich bisher sichere Anhaltspunkte nicht ergeben. Unter dem Klima eines Ortes oder Landes versteht man die mittleren Witterungsverhältnisse, wie sie durch Wärme, Luftdruck und Niederschläge hervorgerufen werden. Folgt man bei seiner Bestimmung lediglich der geographi- schen Breite eines Ortes oder Landes, so erhält man das solare (V. lat. sol, die Sonne) oder das mathematische Klima. Berücksichtigt man hierbei auch die Lage zu Land- und Wasserflächen, die Seehöhe, die Winde usw., so ergibt sich das physische oder wirkliche Klima (s. S. 50). Das solare Klima tritt in drei Formen auf: als Tropenklima, gemäßigtes und polares Klima. Die heiße oder tropische Zone erstreckt sich zwischen den beiden Wende- kreisen. Die Sonne erreicht hier zweimal im Jahre den Zenit und die Tageslänge sinkt nie unter 10y2 Stunden. Die jahreszeitlichen Unterschiede sind daher gering und finden, soweit sich solche noch geltend machen, in dem Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeiten ihren Ausdruck. Die mittlere Jahrestemperatur bewegt sich nur zwischen 20 und 30° C. Für den Menschen hat die tropische Wärme, nament> Das Klima. m/m 130 Jan. Feb. März Apr. Mai Jun. Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahresgang der Niederschläge in München.
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