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1. Geschichte des Altertums - S. 20

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Geschirr. Stilarten. 20 Hi. Die Kultur uitb Geschichte der östlichen Mittelmeervölker. wurden. Man konnte auch mehrere an einem Gestell aufhängen und so einen Leuchter gewinnen. Das Geschirr bestanb aus Tongefäßen, die mannigfacher Form waren, entsprechet^ dem Zweck ihrer Benntznug. Es gab große Tonfässer (der Philosoph Diogenes wohnte in einem solchen), zweihenklige Kruge, Amphoren genannt, Wasferkrüge, die man auf dem Kopf trug; Mischkessel, den Wein mit Wasser zu mischen (Bowle); Trinkschalen und Trinkbecher; Tassen und Trinkhörner. Vielfach ist aber die alte Form der Tongefäße der Steinzeiten noch erkennbar. Und wie ctn den Geräten der ältesten Zeiten schon Verzierungen angebracht waren, so finben sich solche auch hier, und zwar haben Schulszenen. Rotfigurige Malerei von Duris auf einer Trinkschale. sich im Lauf der Zeit oerschiebene ©tilarten herausgebilbet, bereu hauptsächlich 4 unterschieben werben. 1. Älterer ursprünglich griechischer Stil. Einfarbige Malerei auf Ton, Darstellungen aus dem Tierleben ober dem häuslichen Leben. Verzierungen nach Art der Webemuster. 2. Beeinflussung oon Asien her. (Von den Semiten Kleinasiens ober von den Phöniziern.) Asiatische Bilber von Pflanzen und Tieren. Die Verzierungen sinb schematisch angeorbnet. 3. Schwarze Figuren auf rotem Ton. Das ganze Gefäß wirb schwarz gemacht. Nur für das Bilb bleibt der Untergrunb rot. Auf biefem roten Untergrunb tritt das schwarze Hauptbilb scharf hervor. Die Zeichnung ist noch unbeholfen, aber ein Streben nach Naturwahrheit zeigt sich überall. 4. Rote Figuren. Das Gesäß wird auch schwarz gefärbt, nur die Figur bleibt rot. Ab und zu treten zur Verzierung auch Farben wie weiß, bunfelrot hinzu; auch Blattgolb wirb tierwenbet.

2. Geschichte des Altertums - S. 4

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4 I. Urgeschichte der Menschheit. Heimat Mittelasien ist, waren in dieser Zeit schon bekannt. Man verstand bereits zu weben und zu spinnen, wenn auch ohne Spinnrad und Webstuhl. Die Hausgeräte sind: Amphoren, Krüge iu Becherform. Verzierungen daran: Tupfen (mit den Fingerspitzen), Schnittverzierungen, Schnur- und Stichverzierungen. Siebeiung. Die Siedelung selbst bestand ans Pfahlbauten im See (in den Alpen, Suddeutschland, Thrazien), oder aus Pfahlbautendörfern auf dem Lande,' daneben gab es noch bewohnte Höhlen. Am Bau eines jeden Pfahlbauhauses half die ganze Gemeinschaft. Auch mächtige Steinbauten, meist Grabanlagen, . Querschnitt eines Hünengrabes bei Basbye (Angeln). Modell im Germanischen Museum zu Nürnberg. sind häufig (Hünenbetten und Gräber), ursprünglich mit Erde bedeckt. Funde im Norden und Westen Europas und im Mittelmeergebiet, desgleichen in Amerika. Iu Europa finden sich viele besonders in der Bretagne. Reste solcher Gräber sind: die Dolmen (Steintische), Kromlechs (Steinkreise), Menhirs (lange und hohe Steine, die aufrecht stehen). Der Kulturfortschritt der Menschheit über die Steinzeit hinaus besteht in der Kunst des Schmelzens, Gießens und Schmiedens der Metalle. Solche Metalle sind: Kupfer, Bronze (gewonnen durch Legierung von Kupfer und Zinn. Legierung heißt: Verbindung durch Zusammenschmelzen. [Das Wort ist gebildet vom lateinischen ligare — verbinden, franz. allier]). Später Entdeckung der Eisenschmelze. Die erste Metallperiode ist die Bronzezeit, die zweite die Eisenzeit. l*

3. Alte Geschichte - S. 12

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 12 — Ufer des Teiches, stehen herrliche Fruchtbäume. Ihre Zweige siud mit rotwangigen Äpfeln, saftigen Birnen, lieblichen Feigen und glühenden Granaten beladen. Aber sobald er nach einem Zweige greift, schnellt ein Sturmwind diesen hoch empor. Zu Hunger und Durst gesellt sich noch die Todesangst. Denn über seinem Haupte schwebt in der Luft ein großes Felsstück, das unaufhörlich droht, auf ihn herabzustürzen. e. Werekrung der Hotter. Die Hellenen errichteten ihren Göttern prachtvolle Tempel, deren Altäre sie mit den Bildern der „Himmlischen" schmückten. Auch brachten sie ihren Göttern Opfer und Weihgefchenke dar, um dadurch ihre Gunst zu erlangen. Zu einem großen Opfer schlachtete man oft hundert und mehr Tiere. Man nannte solche Opfer Hekatomben. Der Opfernde trug einen Kranz auf dem Haupte und in den Händen, auch das Opfertier wurde bekränzt. In der Regel endete das Opfer mit einem Mahle. Ein Teil des Fleisches wurde an die Armen verteilt. Ein Dankopfer bestand aus Speise und Trank, aus Blumen und Weihrauch, aus Lorbeer- und Eichenkränzen. Die Feste der Götter wurden mit Spiel und Tanz gefeiert. Auch suchte man die Gunst der Götter durch Gebet und Gelöbnisse zu gewinnen. Die Gebete wurden laut unter Aufheben der Arme gesprochen. f. Aas Hrakek. Allgemein war der Glaube, daß die Götter auf geheimnisvolle Weise ihren Willen offenbarten. Um ihn zu erfahren, wandte man sich an das Orakel. Das berühmteste Orakel war in Delphi. Hier befand sich der „Mund der Erdjp", eine Erdspalte, aus der aufregende Dämpfe aufstiegen. Ein großer, prachtvmer Tempel umschloß die Erdspalte. Er war dem Apollo geweiht und trug die Inschrift: „Lerne dich selbst erkennen!" Apollo galt als Gott der Weissagung. Schon vor seiner Geburt war das Orakel zu Delphi vorhaudeu, wurde aber von dem Drachen Python bewacht. Diesen erschlug Apollo und nahm darauf das Orakel in Besitz. Über der Erdspalte stand ein hölzerner, mit Gold geschmückter Dreifuß. Diesen bestieg an dem Tage, wo das Orakel befragt werden sollte, eine Priesterin, die Pythia, mit goldenem Haarschmucke und in langem, weißem Gewände und gab denen Antwort, die den Apollo um die Zukunft befragten. Durch die Dünste, die ans der Erdspalte aufstiegen, geriet sie in Verzückung. Ihr Haar sträubte sich, die Augen verdrehten sich, und der Mund bedeckte sich mit Schaum. Zuletzt wurde sie wie rasend. Daun stieß sie einzelne abgebrochene Worte hervor. Die Orakelpriester schrieben die Worte auf und setzten daraus die Antwort zusammen. Dieser Antwort schenkte man festen Glauben; sie war auch oft so dunkel und zweideutig, daß sie in Erfüllung gehen mußte, wenigstens wußten sie die Priester so zu deuten. 6. (Döipus. (Historische Sage.) 1. Herkunft und erste Jugend. In Theben wohnte der König Laius (spr. Lajus) mit seiner Gemahlin Jokaste. Denen verkündete das Orakel, ihr Sohn würde seinen Vater töten, seine Mutter heiraten und Schande über sein

4. Geschichte des Altertums - S. 19

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 19 Die uere Geschichte Aegyptens zerfllt in drei Perioden Als Menes erster König wird Menes genannt, der Erbauer der Stadt Mem- ca- 300-phis. Seine Nachkommen begannen den Bau der Pyramiden; ins-besondere sollen Cheops (Chafra), Chephren (Chufu) und Mycerinus (Menkera) die grten erbaut haben. Auch Mris (Amenemha Iii.), der Grnder des nach ihm genannten Sees, gehrt dieser Knigs-reihe an. Um 2100 v. Chr. fielen von Nordosten her benachbarte semitische Stmme, die man Hykfos d. i. Hirtenknige nannte, aus Kanaan in das Land ein und verbreiteten sich unter groen Vet-heerungen und Grausamkeiten bis Memphis. Ihre der 400 Jahre lang dauernde Herrschaft bildet die zweite Periode der gyptischen Geschichte. Die Befreiung Aegyptens ging von den in Theben herrschenden Knigen aus, denen es nach 80jhrigem Kampfe ge-lang, die Fremdherrschaft zu strzen. Mit ihrer Vertreibung beginnt die dritte Periode der Landesgeschichte, das neue Reich, von 1650 bis 525 v. Chr. In dieser Zeit ward Aegypten durch seine Kunst und Bildung, sowie durch Eroberungen das erste Reich der Welt. Wie im lteren Reiche Memphis, so war in diesem Theben die Residenz der Könige oder Pharaonen und ward von ihnen mit den groartigsten Bauwerken geschmckt. Als der bedeutendste König dieses Reiches erscheint Ramses der Groe (der Sesostris der Ramses Griechen), das Musterbild eines Helden und Eroberers. Er drang 1394-1328-bis tief in Aethiopien im Sden Aegyptens, und in Asien bis nach Mesopotamien vor und trug westlich seine siegreichen Waffen bis nach Libyen. Viele Denkmler tragen seinen Namen und verherrlichen seinen Ruhm. Einer seiner Nachfolger, Rhampsinit (Ramses Iii.), ist durch seinen Reichtum und sein Schatzhaus be-rhmt geworden. Von ihm erzhlt Herodot folgende Geschichte: Als der Baumeister des Knigs auf dem Todtenbette lag, ver- Schatz des traute er seinen beiden Shnen, da er einen beweglichen Stein Rhampstmt. in der Mauer des Schatzhauses angebracht habe, und bedeutete sie, wie sie ihn herausnehmen und zu den kniglichen Schtzen gelangen knnten. Der König bemerkte bald die Abnahme derselben, obgleich er fein Schatzhaus immer wohl verschlossen fand. Da lie er Fallen um die Kasten legen, und als nun bald darauf die Diebe wieder-kamen und der eine hineinkroch, wurde er gleich gefangen. Als dieser sein Unglck sah, befahl er seinem Bruder, ihm den Kopf abzuschneiden, damit er nicht erkannt wrde und ihn auch ins Un-glck ziehe. Dies geschah. Als der König mit Anbruch des Tages in das Gebude trat, war er nicht wenig erstaunt, einen kopflosen 2*

5. Theil 2 - S. 344

1864 - Mainz : Kirchheim
— 344 Chr.) und erbaute ihnen selbst prächtige Kirchen. Zu Rom wurde die Kirche des heiligen Johannes im Lateran eingerichtet, die noch jetzt als die Hauptkirche der Christenheit gilt. Des Kaisers Mutter, die heil. Helena, wallfahrtete sei bst nach dem heiligen Lande, und als sie aus Golgatha das wahre Kreuz des Heilandes entdeckte, da wurde auch dort über dem Grabe des Erlösers eine prachtvolle Kirche erbaut. Ein Gleiches geschah zu Bethle- hem, an dem Orte, wo der Heiland geboren ist, und auf dem Oel- der ge, wo er zum Himmel auffuhr. Konstantin verordnete auch, dass Keiner mehr zur Kreuzigung verurtheilt werden sollte, damit das Kreuz nicht ferner als Zeichen des Schimpfes angesehen, sondern ein Gegenstand der Verehrung würde. So geriethen die Heiden immer mehr in Verachtung ; die Christen aber wurden mehr und mehr geachtet. — Später \ ei legte Konstantin seine Residenz von Rom nach By- zanz am shwa.izen Meere, muh ihm seitdem Konstantinopel genannt. Er schmückte diese Stadt mit vielen schönen Häusern und christlichen Kirchen und setzte das Kreuz oben auf leinen Palast. Noch im Jahre 337 feierte er das Osterfest in vollkommenem Wohl- sein ; bald daraus aber ward er unwohl und liess lieh bei zunehmen- der Krankheit durch den Bischof Eu seh i u s taufen. Er starb am P fingst teste desselben Jahres, im 64. Lebensjahre und im 31. feiner Regierung. Allgemein war die Trauer der Christen bei seinem Tode. Durch ihn war ja der christliche Name zu Einen gekommen, durch ihm war der Schrecken der blutdürstigen Verfolgung von der Kirche Christi genommen, der es >on jetzt an vergönnt war, sich mit dem Gewände der Freude und Herrlichkeit zu schmücken zur Ehre des- sen, der da gesagt hat: „Vertrauet, ich habe die Welt ü b er- wunden.“ (Job. 16, 33.) 19. D L e Volke rwan der Un g. Um das Jahr 375 n. Chr. kam von Morgen her ein wildes Volk, die Hunnen, Leute mit schwarzem, struppigem Haare, schmutziger Gesichtsfarbe, schiefen Äugen, breitschulterig und klein vom Leibe und so fürchterlich wild, als sie häßlich von Ansehen waren. Von ihren Pferden waren sie unzertrenn- lich: sie aßen, tranken und schliefen darauf. Wurzeln und rohes Fleisch waren ihre Speise. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder führten sie in Karren mit sich. So jagten sie durch die Welt von Land zu Land, raubten, sengten und niordeten und jagten die Völker vor sich her, wie ein Wolf die Herde. Zuerst stießen sie auf die G o t he n, die sich von der Ostsee bis zur Don au ver- breiteten. Die Gothen stammten aus Skandinavien und theilten sich in die Ost- und Westgothen; sie hatten eine geordnete Verfassung, standen

6. Mitteleuropa - S. 79

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
land, kommen staunend und bewundernd alle Nationen der Erde. Von ihm sagt der bekannte Schweizer Dichter Heer: ..Der Dom ist das Märchen vom versteinerten Wald, so wunderbar, daß man davor wie ein Stein stillstehen und ganz tiefsinnig werden konnte . . . Wie ein Gebirge erschien mir der Dom, wie ein Gebirge aus Menschenhand und nach den Gesetzen der Kunst. Eine Zacke trägt und stützt die andere, jede will hoher als die andere . . . alles strebt weltflüchtig empor in die Sonne." Die beiden herrlichen Türme des Domes, der 1248 angefangen und erst 1880 ganz vollendet wurde, werden in ihrer Höhe (156 m) nur noch vom Münster in Ulm (161 in) überragt. Die Niederrtzei- nische Tiefebene ist ein Hauptgebiet des Acker- baus. Der meist tief- gründige Lehmboden, das milde Seeklima und die reichlichen Niederschläge begün- stigen den Ackerbau. Der Boden bringt reiche Getreideernten. Auch der Anbau von Zuckerrüben und Ta- bak liefert gute Er- träge. Im nördlichen Teil der Ebene und in der Erftniedernng ist wie in Holland bedeutende Rindviehzncht. Die Industrie dringt immer weiter in das Gebiet des Ackerbaus vor. (S. 75.) Neben den von den Erzeugnissen des Landes abhängigen Industriezweigen, der Käsebereitung, Zuckerfabriken, Tabakindustrie haben sich Baumwollen- und Seidenindustrie mächtig entwickelt. Baumwollen- spinnereien und Webereien sind besonders in München-Gladbach, Rheyd, Odenkirchen und Wickrath entstanden. Der Mittelpunkt der Seiden- industrie ist Krefeld (128 T.). Die deutsche Seidenindustrie, die die Roh- stoffe aus China, Japan, Kleinasien und Italien bezieht, steht heute ebenbürtig neben der französischen. Krefeld allein versendet jährlich für 80 Millionen Mark Seidenwaren in alle Welt. Von Krefeld aus haben sich die Seiden- webereien in die Umgegend verbreitet. Cölner Dom. Nach einer Aufnahme der Neuen Photographischen Gesellschaft A--G., Berlin-Steglitz.

7. Realienbuch - S. 22

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
22 Heu. — Unter den Zuflüssen der Aller aus dem Heidegebiet ist der östlichste die Jse, deren Unterlauf durch Moor geht, und die bei Gifhorn mündet. Dann folgt die Lachte, deren Mündung etwas flußaufwärts von Celle gelegen ist. Die Oertze hat ihre Quelle nicht weit vom Ursprung der zur Elbe gehenden Luhe, südlich vom Wilseder Berge. Rechts vom Oberlauf der Oertze breitet sich bei dem Dorfe Munster eine große, völlig unbewohnte Heidefläche aus. Es ist dies der größte deutsche Truppenübungsplatz. An einem kleinen Zuflusse, der aus dem Lüßwalde kommt, gewinnt man einen wertvollen Bodenschatz, die Kieselgur. Jedes Körnchen dieser Erdschicht bildete einst den Schutzpanzer eines kleinen Wasserpflänzchens, einer Alge, von denen Millionen in dem damals hier wogenden Meere lebten. Man braucht diese Erde, die nicht nur hier, sondern auch an einigen anderen Stellen unserer Heide gefunden wird, zu Bauzwecken und zur Herstellung von Wasserglas und Dynamit. — Der Oertze parallel fließt die Böhme, die ebenfalls aus der Umgebung des Wilseder Berges kommt. An ihrem Oberlaufe liegt Soltau (5000) mit nicht unbedeutenden Obstweinfabriken. Weiter flußabwärts kommen wir in den schönsten Teil der Lüneburger Heide. Man hat die Umgegend des Fleckens Fallingbostel (1300) mit Recht das „Paradies der Heide" und ein „kleines Thüringen" genannt. Ein tiefes Tal hat sich die Böhme hier gegraben, dessen Ränder steil aufsteigen. Diese Abhänge sind nun bedeckt mit einem herrlichen Walde, der Lieth, bestehend ans mächtigen Eichen und Buchen. Maler und Sommerfrischler eilen in jedem Jahre zahlreicher herbei, um sich an der schönen Natur zu erfreuen. Die weitere Umgebung Fallingbostels bietet noch eine weitere Sehenswürdigkeit. Es sind die Sieben Steinhäuser südöstlich von dem Flecken bei dem Dorfe Südbostel. Zwar ist unsere Provinz auch sonst reich an alten Begräbnisstätten. Man hat an manchen Stellen Hünengräber und „Urnen- friedhöfe" gefunden, die davon zeugen, daß unser Land schon in vorgermanischer Zeit eine ziemlich dichte Bevölkerung gehabt haben muß. Auch Steinhäuser kaun man an anderen Orten sehen; jedoch nirgends finden sie sich in solcher Zahl und von solcher Größe so nahe beisammen wie hier bei Fallingbostel. Wie groß müssen Macht und Ansehen der Gewaltigen gewesen sein, denen man solche Grabmäler schuf! Wie die Menschen es angefangen haben, diese Steinriesen an den Platz zu bringen und zu Seitenwänden aufzurichten, und wie sie gar den gewaltigen Deckstein hinaufgeschasst haben, der die Grabkammer oben abschließt, ist uns noch heute ein Rätsel — wiegt doch, wie man berechnet hat, die Deckplatte der größten Grabkammer etwa 1700 Zentner. Über das Alter dieser ältesten Denkmäler unseres Landes kann man nur Vermutungen anstellen. Die in ihnen gefundenen Waffen und Gebrauchsgegenstände sind sämtlich aus Stein, noch nicht aus Metall. Vielleicht sind diese ehrwürdigen Bauten unserer Heide älter als Ägyptens Pyra- miden. — Ganz nahe am Wilseder Berge entspringt die Wümme. Der erste Teil ihres Laufes geht durch Heideland. Wo sie mehrere Zuflüsse erhält, liegt der Flecken Rotenburg (3800), in dem früher die Bischöfe Verdens meist wohnten. Bald unterhalb Rotenburgs wird das Wümmetal sehr sumpfig, und der Fluß teilt sich in viele Arme. Etwa l0 km vor ihrer Mündung erhält die Wümme von rechts einen Zufluß, die Hamme. Von da ab heißt der Fluß Lesum. Er mündet bei dem zum Bremer Gebiet gehörenden Städtchen Vegesack (4300). Es treibt regen Holzhandel und hat Baumwoll- und Segeltuchfabriken. Der

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 135

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Weichsel. 135 hält der Reisende einen weißen Linnenmantel statt der anderwärts bräuchlichen schwarzen Grubenkittel, und wird beim Schein des Grubenlichtes 65 in. hinabgelassen. Hier ist ein Gaug (Strecke) durch braungrauen Salzstein gehauen und führt zur söge- nannten Kapelle. Dies ist ein großes Gewölbe mit spitzbogigem Eingang, Kanzel und Altar, an dessen Stufen zwei Mönche knien und die oberhalb stehenden Gestalten Christus und Marie anbeten; alles ist nach Angabe eines geschickten Bergmannes ans dem Salzstein gehauen. Setzte sich über die Oberfläche des abgebrochenen und abge- meißelten Gesteins nicht ein düstrer Salzschleim, so müßten die Wände und Gestalten bei gehörigem Fackellicht flimmern und glitzern; so aber sieht es düster ans. Gänge streifen von der Kapelle weiter und durchschneiden sich Manchsach, so daß man in einem Labyrinthe zu sein glanbt. Oft gehts viele Sinsen hinunter und hinauf, wie in verschiedenen Stockwerken, denn die größte Tiefe beträgt 396 vi. Hier kommt man in ungeheure Gewölbe (Verhaue), deren ausgeleerte Räume nicht geringe Massen Salz geliefert haben; bort wird mit Pulver gesprengt, mit Meißel und Hammer, mit Keil und Brechstange stückweis oder bänderweis das Gestein abgelöst, und damit die Decken nicht einstürzen, hat man Felsstützen wie Pfeiler stehen lassen. Besonders merkwürdig ist der große Saal, ein Verhau, worin eine Dorfkirche bequem stehen könnte. Er dient zur Aufbewahrung solcher Dinge, die in deu mancherlei Abtheilnngen des weitschichtigen Bergwerkes sehenswerth sind und hier auf einmal betrachtet werden können, z. B. Stufen in den Wänden, getrennte Salzbänder, erste Anfänge dazu, Anlagen von Strecken, Fossilien, Versteinerungen und Kristallisationen , die im Salzstein gefunden werden. Pyramiden aus geöltem Papier und andere Vorkehrungen zum Jlluminiren stehen umher, Kronleuchter (aus Salz) hängen von der Decke, und in gewisser Höhe ist eine ringsum laufende Galerie ausgehauen. — Der unerschöpfliche Reichthum des Minerals wird für die Zukunft noch eine Menge Verhaue und Strecken im Innern des Gebirgs, eine unterirdische Salzwelt, veranlassen. Zwar wohnen noch keine Nienschen unten, obschon 1500 Arbeiter in den Werken beschäftigt werden, aber Ställe für Pferde finden sich schon, und weiten sich die Werke noch mehr aus, so möchte die Anlage von Häusern nöthig werden. Die Pferde werden gebraucht, um die Maschinen in Bewegung zu setzen, womit aus untern Stockwerke» die Salzlasten hinauf gefördert werden. — Nicht weit von diesen Salzorten, an der Weichsel, die hier bereits Schiffe trägt, liegt Krakau, vor Zeiten Hauptstadt Polens, nun zu Oestereich gehörig, mit 41000 E. Die Lage ist schön; der Fremde pflegt deshalb ungesäumt zur alten Burg hinauf zu geheu, wo die au Kirchen und Klöstern reiche Stadt und die Umgegeud bis zu den Karpatheu hin den herrlichsten Anblick gewähren. Die Burg selbst, früher in könig- lichem Glänze, hentzutag eine Kaserne und verunstaltet, ist ein Bild vom Schicksale Polens. Wer die öffentlichen Plätze und sehenswerthen Bauwerke durchwandert, trifft überall auf denselben Gegensatz der Gegenwart und Vergangenheit, aber auch auf Zeugnisse von der Unverwüstlichkeit des polnischen Nationalcharakters. Am meisten fühlt man sich angezogen von der ehrwürdigen Kathedrale oder Schloßkirche und von dem Koseziuskoberg. Ju der Kathedrale erinnert eine Reihe von Grabmälern und Bildnissen an die Geschichte der Könige und Helden, besonders an Johann Sobiesky, Thaddäus Koscziusko und Jos. Poniatowsky, während inmitten des Di5ms der silberne Sarg des Märtyrers Stanislaus, als Schutzheiligen des Reichs, von silbernen Engeln

9. Bilderatlas zur deutschen Geschichte - S. 9

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Achtes bis neuntes Jahrhundert. 9 10—11. Karl der Große. Die größere Abbildung zeigt eine kleine Bronzebildsäule, die, aus dem Domschatze zu Metz stammend, sich jetzt im Museum Carnavalet zu Paris befindet. Die kleinere Abbildung, der Kops in Profil, läßt uus die charakteristische Kopftracht der Karolinger, das kurz geschorene Haupthaar und den Schnurrbart, noch deutlicher erkennen. 12. Wickingerschiff.

10. Das Mittelalter - S. 257

1884 - Mainz : Kirchheim
Zunftwesen. 257 Stadtherr oder dessen Vogt von ihnen wie von Leibeigenen und Hörigen auf dem Lande das beste Stück des Nachlasses von Hausrat, Vieh oder Kleidung aus der Erbmasse entnehmen durfte. Doch schon im 11. Jarhnndert werden kaiserliche Städte von diesen Lasten durch kaiserliche Gu ade abriefe befreit, da sie als Verteidiger bedrängter Kaiser, wie z.b. die Worrn-f e r unter Heinrich Iv., die Erkenntlichkeit derselben gewinnen. So erhält auch Spei er von Heinrich Y. einen Gnadenbrief, der die gegenwärtigen oder zukünftigen hörigen Stadtbewohner, mögen sie kommen, woher sie wollen, von dem Rechte des Best-hanptes befreit, und einen andern, der die Stadt in Anerkennung standhafter Treu von Zöllen (z. B. Pfeffer, den die Handelsschiffe abgeben mußten), Baunpfennig (Strafgeld), Schatzpfennig (Vermögenssteuer) von Naturalverpflegnngs - und Transportpflicht frei macht und der Stadt Gerichts- und Münzrecht verbürgt. Diesem Beispiel folgten viele andere nicht bloß von Seiten der Kaiser, sondern auch von geistlichen und weltlichen Stadtherren, und wo dies nicht freiwillig geschah, wurde es von den erstarkenden Städten ertrotzt. 2. Zunftwesen der Handwerker. An Stelle der vielen kleinen Verkaufsbuden, die feit dem 9. und 10. Jahrhundert cm die Kirchen, besonders an Wallfahrtsorten, sowie an Hofburgen sich anschlössen und der zuströmeudeu Menge nicht nur Reliquien und Heiligenbilder, sondern auch Gegenstände der Leibesnahrung und Bekleidung feil boten, traten zunächst leicht aus Holz errichtete Hallen, bald aber in reichen Städten solide, mit Geschmack aus festen Steinen erbaute, meist gewölbte Kauf- oder Gilde hallen, Legehäuser, Lauben; sie waren um so mehr Bedürfnis, weil in den älteren Städten die Zahl namentlich der geräumigen Häuser gering war. In den einzelnen Abschlägen derselben schlug der kleine Gewerbtrei-bende seine „Bänke" auf, so daß die Läden oder Bänke der gleichartigen^Waaren neben einander in einer gemeinschaftlichen Halle ihre Stelle fanden; es entstanden Brotbänke, Fleischbänke, Wein ^ und Bierbänke, Leder - und Schuhbäuke. Diese Sänke wurden bald in den Familien der Inhaber erblich, sowohl nach dem Herkommen, das zum Erbrecht führte, als auch gegen Geldzahlung der Gewerbsgenoffeu an die Obrigkeit, welche diesen das Recht durch Verbriefung sicherte; so in Köln am Ende des 12., in Breslau am Anfange des 14. Jahrhunderts. Früh-Zeitig hatten die Fleischer einen V e r e in i g nn g s p u n k t in §o ff mann, Weltgeschichte Ii. 17
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