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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 14

1911 - Trier : Lintz
14 Deutschland. links die Glatzer Neiße, die Katzbach, der Bober und die Görlitzer Neiße, rechts die Kloduitz, Malapaue, Bartsch und Warthe (mit der Obra und Netze). Der östlichste Teil des Norddeutschen Tieflandes wird durch die Weichsel, den Pregel und die Memel entwässert. Die Weichsel, die links die Brahe aufnimmt, tritt als stattlicher Strom in das deutsche Gebiet ein, und die Memel gehört diesem nur mit dem untersten Laufe an. Der Pregel kann nur als Küstenfluß gelten; er nimmt links die Alle auf. Mündung und Mllndungsform. Während die Donan den weiten Weg zum Schwarzen Meere suchen muß, münden Rhein, Ems, Weser und Elbe in die Nordsee, Oder, Weichsel, Pregel und Memel iu die Ostsee. Die Form der Mündung ist sehr verschieden. Der Rhein bildet auf holländischem Boden ein großes Delta. Ebenso bilden Weichsel und Memel ein Delta, die Weichsel, indem sie die Nogat entsendet, die Memel, indem sie sich in Gilge und Ruß teilt. Die Oder mündet in das Stettiner Haff, nachdem sie sich ebenfalls vorher geteilt hat. Die Inseln Ilsedom und Wollin sperren ihre Mündung und lassen nur die drei schmalen Ausgänge der Peene, Swine und Dievenow frei. Sobald die Oder mit ihrem Schlamme das Stettiner Haff ausgefüllt hat, ist das große Oderdelta fertig. Auch die Nogat und der Pregel, sowie die Memel münden in ein Haff, jene beiden in das Frische, diese in das Kurische Haff. Die Ems, Weser, Elbe und der kleine Küstenflnß Eider haben eine Trichtermündung, die durch die ein- und ausströmende Flut der Nordsee offengehalten wird. Die Mündung des Pregel und des Küstenflüßchens Trave zeigt ebenfalls Trichterform. Seen. Durch ihren Reichtum an Seen zeichnen sich zwei Gebiete Deutschlands aus, der Nordrand der Alpen, also der südliche Teil der Schwäbisch-bayerischen Hochebene, und der Baltische Landrücken. In beiden Gebieten ist der Seenreichtum auf die einstige Vergletscherung zurückzuführen. Der Baltische Landrücken ist so reich an Seen, daß seine einzelnen Teile auch als Seenplatten bezeichnet werden. Von andern Arten von Seen, die in Deutschland vorkommen, seien noch genannt die Kraterseen und die Strandseen.. Die Kraterseen haben sich auf dem Kraterboden erloschener Vulkane gebildet, wie die Maare der Eifel. Die Strandseen haben die gleiche Entstehung wie die Haffe; sie siud also Wasserbecken, die durch die Schlammablagerung einmündender Flüsse und des Meeres vou letztenn

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 17

1911 - Trier : Lintz
Das Kulturbild. 17 rauhen Winden) in Betracht zu ziehen. Bei der Beurteilung des Bodens ist dessen Nährkraft, seine Zusammensetzung und Dicke, ferner sein Verhalten gegen Wärme und Feuchtigkeit zu prüfen. Ubersicht über die wertvollsten Anbaugebiete. Landschaften Anbaugebiete Ursache der Fruchtbarkeit Wichtige Anbaugewächse Schwäbisch- bayerische Hochebene Ober- rheinische Tiefebene und Lothrin- gisches S t n s e n l a n d Schwäbisch- fränkisches S t u s e n l a n d Rheinisches Schiefer- gebirge und Cölner Bucht Gebiet an der un- tern Isar und am untern Inn. Gebiet am Boden- See(derhegau) Die meisten Ge- biete der Ober- rheinischen Ties- ebene. Lothringen. Neckarland. Tiefe Lage, mildes Klima, Lößboden und Schwemm- boden. Tiefe und gegen Nordwinde geschützte Lage Tiefe und sehr geschützte Lage, daher sehr mildes Klima, fruchtbarer Schwemm- boden, streckenweise auch Lößboden. Schwerer Tonkalkboden (vom brauneu Jurakalk), weißer Jurakalk (geeignet für Weinbau). Tiefe und geschützte Lage, mildes Klima, fruchtbarer Keuperbodeu (Mergel- boden), Muschelkalkbodeu (letzterer günstig für Wein- bau). Tiefe und geschützte Lage, mildes Klima, Keuper- bodeu u. Muschelkalkbodeu (letzterer günstig für Wein- bau), Schwemmboden. Südabhang des Schutz vor Nordwinden, starke Maintal. Taunus (Rhein- gau). Täler des Rheim scheu Schiefer- gebirges. Bestrahlung durch die Mit- tagsfonue, mildestes Klima iu Deutschland, in den nn- teru Lagen abgeschwemm- ter Boden. Tiefe, geschützte Lage, starke Sonuenbestrahlung, sehr mildes Klima, Schiefer- boden. Weizen, Gerste, Hopfen. Getreide, Obst, Wein, Getreide, Wein, Obst, Tabak. Hopfen,Gemüse, Hanf. Getreide, Wein. Getreide, Wein, Obst, Hopfen. Getreide, Obst, Ge- müse (bei Bam- bergauf Keuper- boden), Hopfen, Wein (besonders bei Würzburg aufmuschelkalk). Wein (herrlichstes Weinland Deutschlands), Obst, Getreide. Weiu, Obst, iu den Talwei- tuugeu auch Ge- treibe. Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C Iii.

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 25

1911 - Trier : Lintz
Das Kulturbild. 25 Seefischerei. Von viel größerer Bedeutung als die Fischzucht iu deu Binneugewässeru ist die Seefischerei. Erst in den letzten Jahrzehnten hat die deutsche Seefischerei einen größeren Aufschwung genommen. Sie wird am stärksten von der Nordseeküste und zwar von Geestemünde aus betrieben, da die Nordsee fischreicher als die Ostsee ist. In der Nordsee werden hauptsächlich Heringe, Schellfisch, Kabliau, Scholle, Rotzunge, Seezunge und Steinbutt, iu der Ostsee Aale (besonders in den Haffen), Flunder, Heringe und Sprotten gefangen. Der Ertrag der deutschen Seefischerei betrug i. I. 1908 fast 30 Mill. Mark. Davon entfielen auf das Nordseegebiet 22 72, auf das Ostseegebiet 6v2 Mill. Mark. c) Der Bergbau. Verteilung der Bodenschätze. Deutschland besitzt einen beden- § 7- tenden Reichtum an Bodenschätzen. Es verdankt diesen Reich- tum den erdgeschichtlichen Ereignissen, die sein Oberflächenbild gestaltet haben. Diese hatten nämlich zur Folge, daß sehr verschieden- artige Erd- und Gesteinsschichten an die Oberfläche traten und dadurch ihre Mineralschätze erreichbar wurden. Aber nur die Gebirgslaud- schasten Mitteldeutschlands enthalten diese Reichtümer und eröffnen dem Bergbau günstige Aussichten. Die Flachlandschaften Süd- und Norddeutschlands sind dagegen von lockern, jnngern Bodenschichten bedeckt, die nur wenige nutzbare Mineralstoffe enthalten. Deutschlands Bodenschätze. In erster Linie sind die Stein- kohleulager zu nennen. Die größten und wichtigsten Kohlenlager Deutschlands siud die an der Ruhr in Rheinland-Westfalen und von Oberschlesien; dann folgen die an der Saar, von Waldenburg in Schlesien, von Sachsen und bei Aachen. Auch au Braunkohlen ist Deutsch- laud reich, besonders int Saalegebiet, und Norddeutschland hat große Torflager. An zweiter Stelle sind unter den Bodenschätzen die Eisenerzlager zu nennen. Das meiste Eisen liefern Lothringen-Luxem- bürg, das Rheinische Schiefergebirge, besonders das Siegerland und die Lahngegend, sowie Oberschlesien. Von großer Bedeutung ist, daß Kohle und Eisen zusammen oder doch nahe beieinander vorkommen. Auch von Blei und Silber werden ziemlich große Mengen gewonnen. An Zink ist Deutschland am reichsten von allen Erdenländern, besonders in Ober- schlesien. Kupfer wird im Mausfelder Berglande, aber nicht in ge- nügender Menge gewonnen. Groß ist auch der Reichtum Deutschlands, namentlich Norddeutschlands, an Kochsalz und Kali- oder Abraum- salzen. Die Kalisalze werden Abraumsalze genannt, weil sie die obersten schichten der Salzlager bilden und vor der Gewinnung des Stein-

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 72

1911 - Trier : Lintz
72 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. Sagopalme), Manilahanf (von einer Bananenart), Chinarinde (zur Bereitung des Chinins) und Kampfer (vom Kampferbaum). Reis wird vorwiegend in Hinterindien angebaut; die übrigen Erzeugnisse aber werden hauptsächlich auf den Inseln gewonnen und zwar Kaffee auf Java und Sumatra, Gewürze auf den Molnkken (den Gewürzinseln), Kokosnuß (Kopra) und Sago auf den meisten Inseln, Zucker auf Java und den Philippinen, Tabak auf Sumatra, Java und den Philippinen, Manilahanf auf den Philippinen, Chinarinde anf Java und Kampfer auf Börueo. b) Die Viehzucht und Fischerei. Aus deu gleichen Gründen wie in Vorderindien spielt die Viehzucht auch in Hinterindien und auf den Malaiischen Inseln nur eine geringe Rolle. Ziemlich viel ver- breitet ist die Seidenraupenzucht. Die Fischerei ist für die Jufel- bewohuer sehr wichtig, liefert aber keine Erzeuguisse für den Handel. c) Der Bergbau. Auch der Bergbau ist im Vergleich zum Pflanzenbau unbedeutend. Auf der Halbinsel Malaka und der kleinen Insel Bangka werden wertvolle, weil selten vorkommende Zinnlager ausgebeutet. d) Die Gewerbtätigkeit. Auf Hinterindien, namentlich in Siam, hat sich ein einheimisches Handwerk und Kunstgewerbe entwickelt, das mit dem vorderindischen verwandt ist. Die Bewohner der Malaiischen Inseln befanden sich vor der Besitznahme durch die Europäer meist noch anf niederer Kulturstufe. Als Kolouialbesitzungen aber werden die Inseln vorwiegend zur Gewinnung wertvoller Rohstoffe benutzt, so daß die Gewerbtätigkeit nicht aufblühen kann. § 32. s) Die Beteiligung am Welthandel. Während hohe Gebirge, namentlich anf Hinterindien, die Entwicklung des Landverkehrs und den Ausbau des Eisenbahnnetzes hemmen, ist der Güteraustausch auf dem Seewege sehr erleichtert, weil das Ländergebiet meist aus Inseln besteht. Handel und Schiffahrt haben die Aufgabe, die Laudeserzeugnisse zu sammeln und auf die großen Linien des Welthandels zu leiten. Namentlich Reis, Zucker, Kaffee, Sago, Kopra, Gewürze, Tabak, Manilahanf, Chinarinde, Kampfer und Ziuu gelangen zur Ausfuhr, im Austausch mit allerlei Gebrauchsgegenständen, Als Stapel- und Seehandelsplätze haben besonders der englische Hasen Singapore (Bilderanh. 11) auf der Südspitze der Halbinsel Malaka, der holländische Hasen Batavia auf der Insel Java, der amerikanische Hafen Manila auf den Philippinen und die siame- sische Hauptstadt Bangkok Bedeutung.

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 105

1911 - Trier : Lintz
Die Gesteinshülle der Erde. 105 Ii. Die Gesteinshülle der Erde. 1. Die Bildung und Hie Glieder Her Erdrinde. Bildung der festen Erdschale. Die Erde hat sich einst, als ein großer Ball überhitzter Gase, gleich den übrigen Planeten von der Sonnenmasse getrennt Allmählich strahlte die Hitze in den Erdraum aus. Dadurch verdichtete und verkleinerte sich der Erdkörper noch mehr. Der gasförmige Znstand seiner Stoffe ging dabei zuerst in einen flüssigen und dieser später an der Oberfläche bei den meisten Stoffen in einen festen über. Es bildete sich die Erdrinde, die anfangs sehr dünn war und allmählich au Dicke zunahm. Um den Erdkörper schwebte ein ungeheurer Dunstkreis, in welchem die jetzige Wafserhülle der Erde aufgelöst war. Mit der weitern Erkaltung des Erdkörpers ging auch ein immer größerer Teil des Wassers aus dem gasförmigen in den flüffigen Zustand über. Es bildete den zunächst uoch heißen Urozean, der die Erdrinde wahrscheinlich ziemlich gleichmäßig umgab. Gesteinszerstörung und Landbildung. Auf der Oberfläche der immer mehr zusammenschrumpfenden Erde waren allmählich die Höheu- unterschiede immer größer geworden. Indem das Wasser sich in die Tiefe zurückzog, gab es große Laudflächeu frei: es bildeten sich die großen Ozeane und Erdteile. Schon in den seichten Buchten des Urozeans hatte das Wasser gleich feine zerstörende Tätigkeit begonnen. Ans dem Lande begauuen die Gewässer mit Hülse ihrer Gefällkraft au der Umgestaltuug des Oberflächenbildes der Erde zu arbeiten, an der Abtragung und Eiuebnnng der Erhebungen, an der Vertiefung der Täler, zugleich aber auch au der Zuschüttung der seichten Meeresbecken. Eingeleitet wurde dieses Werk der Zerstörung durch die uatürliche Verwitterung des Gesteins. Riesenhafte Gebirge wurden wieder abgetragen, so daß sie fast spurlos verschwunden sind. An beit Küsten aber nagte das stark brandende Meer, das allmählich einen immer breiteren Landstreifen wegriß. Dieser landzerstörenden Tätigkeit steht die landbaueude Tätigkeit des Wassers gegenüber. Das zu Schlamm zerriebene Gestein wurde schließlich am Fuße der Gebirge, au den Mündungen der Ströme und auf dem Meeresboden abgelagert. Schicht folgte aus Schicht. So entstanden im Laufe von Jahrtaufenden mächtige Ablagerungen. Die fortwährenden langsamen Hebungen und Senkungen, die auf der Erdoberfläche stattfanden, bewirkten ein stetes Schwanken der Meeresgrenzen. So kam es, daß Gebiete, in denen das Meer

6. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 110

1911 - Trier : Lintz
110 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. Zerknitterung ihrer Hauptfalten soll aber als ein begleitender Vorgang zu gewaltigen Schubbewegungen aufzufassen feilt. Alter der Faltengebirge. Die meisten der heutigen Faltengebirge haben ein verhältnismäßig junges Alter, so Alpen, Pyrenäen, Schweizer Jura, Appennin, Atlas, Karpaten, Balkan, Kaukasus, die gewaltigen Gebirge Zentralasiens und auf der Westseite Amerikas und die Australischen Alpen. Dagegen sind Ural und Alleg hann-Gebirge (alligenni) alte Faltengebirge und daher viel stärker abgetragen. c) Die vulkanische Tätigkeit. § 58. Verbreitung der Vulkane. In allen Bildungszeiten der Erde haben vulkanische Ausbrüche stattgefunden. Granit und Syenit sind alte Eruptivgesteine, Porphyr und Melaphyr solche einer spätern Zeit, Trachyt und Basalt sehr junge vulkanische Gesteine. Die ganze Urgesteinszone der Erde ist reich an vulkanischen Einbettungen, von denen viele nach Zerstörung der obersten Erdschichten zum Vorschein gekommen sind. Die vulkanischen Ereignisse begleiteten, wie die Verteilung der früheren und jetzigen Vulkane erkennen läßt, die beiden Hanpt- Vorgänge der Gebirgsbildnng, die Schollenbewegung und Faltuug. Die Bruchliuieu der senkrechten Schollenbewegung sowie die Leitlinien der Faltenbewegung wurden auch die vulkanischen Linien der Erde. Die Vulkanberge (Titelbild) zeichnen sich gewöhnlich durch die Regelmäßigkeit ihrer Form und ihre stattliche Höhe aus. Verlauf der Vulkanausbrüche. Man nimmt an, daß die Vulkan- Herde in der Erdkruste liegen. Der Beginn vulkanischer Tätig- keit wird gewöhnlich durch Erdbeben schou eine Zeit vorher angezeigt. Der Berg fängt an zu rauchen, ein Zeichen, daß sich Öffnungen gebildet haben. Die Erdbeben wiederholen sich; stärkere und schwächere Stöße folgen aufeinander. Plötzlich öffnet sich der Berg iu einem breiten Spalt, die Erde dröhnt, und aus der Öff- 9166.25. Bulkanberg. uuug schießt eiue gewaltige weiße Walke, hauptsächlich aus Wasser- 4. Hohlraum oder ausgefüllt mit erkalteter Lava, hampf bestehend, empor. In der 5. Kraterspalt. <• Höhe breitet sie sich aus, so einer Pinie ähnelnd, mit der sie schon Plinins beim Ausbruch des Vesuv i. I. 79 v. Chr. verglich. Mit den Dämpfen und Gasen werden Aschen- teile und brennende Fetzen von Lava in allen möglichen Größen empor- geschleudert, so daß sich die Wolke stellenweise schwarz färbt oder feurig aufleuchtet. Die flüssige Lava nimmt beim Niederfallen eine rundliche

7. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 114

1911 - Trier : Lintz
114 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. Abb. 27. Talformen. a) V-förmiges Tal, b) v-förmiges Tal, c) Terrassental, d) Muldental. gleichung der Gefällunterschiede. Ströme, die dies bald erreicht haben, nennt man fertige, die anderen unfertige Ströme. Stromschnellen und Wasserfälle bezeichnen die unfertigsten Stellen des Stromlaufes. Jeder Wasserfall wandert rückwärts, der Niagara-Fall z. B. auf der kanadischen Seite jährlich um 66 cm. Die großartigsten Beispiele der Fluß- ausuaguug sind die Durchbruchs- täler und die Canons (kanjon) oder Schluchtentäler. Durchbruchs- täler sind häufig durch die Arbeit rückwärtsschreitender Wasserfälle ent- standen. Die Caüonbilduug setzt am Steilrande des Tafellandes ein und schreitet vou dort rückwärts vor. Das großartigste Canontal ist das des Colorado in Nordamerika, das bis zu 2000 m tief ist. (Bilderanh. 19.) Talterrassen zeigen an, daß nach Zeiten geringer Ausuaguugs- tätigkeit solche schnellerer Vertiefung des Tales folgten. Vermag der Fluß durch sein starkes Gefälle mehr Erd- stoffe fortzuführen, als ihm zugeführt werden, so entsteht ein V-förmiges Tal, überwiegt aber die Ablagerung, so bildet sich das Muldental. Zwischen beiden steht die durch Gletscherausuaguug erbreiterte Ii- Form. (Abb. 27.) Uferbildung. Auf dem Unter- laufe der Ströme hört zwar die Ver- tiefung, nicht aber die Erbreiteruug des Flußbettes auf. Jede Biegung des Stromes regt ihn an, das äußere Ufer anzugreifen, während die ruhige Strömung am anderen Ufer eine Ablagerung neuen Laudes gestattet. So bildet sich abwechselnd auf der eiueu Seite eiu Steilufer, das immer mehr schwindet, und auf der andern ein Flachufer (Abb. 28), das im steten Wachsen begriffen ist. Drängen vorherrschende Winde die Flußströmnng fast stets nach der einen Abb. 23. Seitenarbeit der Flüsse. 1. Steilufer, 2. Flachufer, 3. Stromstrich.

8. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 115

1911 - Trier : Lintz
Die Gestemshülle der Erde. 115 Seite hin, so entsteht auf dieser ein Steil- oder Berg-, auf der andern ein Flachufer, wie bei deu südrussischen Strömen. Deltabildung. In großem Umfange findet die Bildung von Neuland an der Mündung vieler Ströme statt. Ergießt sich der Strom in ein seichtes Meer, so füllt er dasselbe in der Nähe der Küste bald mit seinen Ablagerungen aus. Schlamminseln tauchen auf und schließen sich zu einer Barre, durch die sich der zur Gabelung ge- zwnngene Strom neue Mündungspässe brechen muß. So wächst eine Landstrecke zwischen den Armen des Stromes ins Meer hinein, die den Namen Delta führt. c) Die Tätigkeit der Gletscher: Gletscherjchliss und Gletschererosion. Gletscherschliff, Tal-, Seen- und Fjordbildung. In Gebieten, § 61. die vergletschert sind, tritt an die Stelle der Ausnagnngstätigkeit des Wassers eine ähnliche Tätigkeit des Eises, die Gletschererosion. Fels- flächen, über die das Gletschereis längere Zeit rutscht, werden ab- geschliffen. (Bilderanh. 21 n. 22.) So entstehen die Rundhöcker mit ihren kahlen Felsflächen. Im Eife eingeschlossene Felsstücke rufen auf diesen die Eis- oder Glazialschrammen hervor. (Bilderanh. 21.) Die Täler, denen die Gletscher folgen, müssen ausgefurcht und erbreitert werden; V-förmige Täler werden hierbei in D-förmige verwandelt. In früheren Vergletfchernngsgebieten blieben in den Vertiefungen des Bodens vielfach Seen zurück. Da die Gletscher die Zuschüttung der Täler mit Erdmassen verhüteten, zeigen die Flußtäler, die in der Eiszeit vergletschert waren, sehr steile Gehänge, wie die Fjorde Norwegens. Diese waren als Flußtäler schon vorgebildet und wurden durch die Gletscher erbreitert und vor der Ausmündung übertieft, b. h. bis unter die Meereshöhe ausgefurcht; die übertiefte Talstrecke füllte sich nach dem Wegtauen der Gletscher mit Meerwasser. An Stellen, wo das Gletscherwasser aus senk- rechter Höhe in die Spalten des Eises hinabfließt, läßt es auf dem Boden Ansstrudelungslöcher, fog. Gletschertöpfe (Bilderanh. 21) entstehen. Ablagerungen der Gletscher. Mehr noch als durch diese Tätig- keit helfen die Gletscher durch die Ablagerungen der Ober- und der Grundmoräne das Oberstächenbild der Erde umgestalten. Die Ober- moräne bildet sich durch das Abstürzen von Felsblöcken von den Berg- wänden. Wenn Verzweigungen eines Gletschers zusammentreffen, ver- einigen sich die innern Seitenmoränen zu eiuer Mittelmoräne. Im Gegensatz zur Obermoräne setzt sich die Grund moräne vorwiegend aus Schlamm zusammen, zu dem der Felsschutt allmählich zerrieben wird, 8*

9. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 118

1911 - Trier : Lintz
118 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. Hoangho bis zu 600 in mächtige Lößablagernngen eutftelieu lassen. Vorbedingung der Lößablagerung ist genügende Lnst-, bezw. Boden- fenchtigkeit, damit der feine Staub haften kann. Im andern Falle bleiben die aufgewirbelten Erdteilchen ein Spiel der Winde, wie in den Wüsten, deren Sanddünen Gestalt und Ort immerfort wechseln. Ein Werk des Windes sind auch die Düueureiheu au der Küste. (Bilderauh. 24.) d) Die Tätigkeit der Pflanzen- und Tierwelt. § 64. Organische Bildungen. Auch durch das organische Leben werden mancherlei Veränderungen auf der Erdoberfläche hervorgerufen. Die Pflanzenwelt liefert die Stoffe zur Bildung der Moore, der Braun- und Steinkohlenschichten. Das Kleintierleben der Meere trägt am meisten zur Bildung des kalkigen, rötlich gefärbten Tiefseeschlammes bei, der zu 60—80% aus deu Kalk- oder Kieselschalen kleiner Tierchen besteht. Am meisten helfen aber die riffbaueudeu Korallentierchen das Bild der Erdoberfläche umgestalten da ihnen zahllose Inseln ihre Entstehung verdanken. (Vgl. den Abschnitt über Inseln.) 4. Gberflächenforinen der Gröe. a) Die Entstehung von Gberflächenformen. § 65. Verhalten von hartem und weichem Gestein. Die Zerstörung und Abtragung der Gesteinsmasse schreitet nicht überall gleichmäßig fort. Weiches Gestein wird schneller zerstört und abgetragen als hartes. Die Dolomiten Tirols verdanken ihre große Formenschönheit der ver- schiedenen Härte des Kalkgesteins. Ans dem stark abgetragenen südafri- kanischen Tafellande blieben einzelne Kopjes und Tafelberge (Bilderanh. 13) stehen. Manche Vulkanberge habeu sich allmählich aus ihrer Hülle herausgeschält, wie die Kuppen des Siebengebirges am Rhein. Mit neuen Bergformen entstehen gleichzeitig auch neue Talformen. In der Beschaffenheit der Gesteinsmasse finden anch bestimmte landschaftliche Formen ihre Erklärung. Wiederum ist hierfür die Härte des Gesteins und die Art seiner Zusammensetzung maßgebeud. Hartes Gestein bildet kühne Formen, spitze Gräte, scharfe Kämme, tiefe Abstürze, enge Klüfte und Spalten, weiches Gestein dagegen gerundete, sanft ansteigeude Formeu. Einfluß der Gesteinsart auf die Bergformen. Jede Gesteinsart läßt auch bestimmte Landschaftsformen, Berg- und Talformen entstehen. Kristallinisches Gestein (Urgestein und vulkanisches Gestein)

10. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 123

1911 - Trier : Lintz
Wechselbeziehungen zwischen Land und Meer. 123 Wenn letztere lang ist, wird sie Sund genannt. (Über Nehrung, Haff und Delta s. § 62 u. 60.) Bedeutung der horizontalen Gliederung. Die Gliederung der Küste nennt man, weil es sich dabei um eine wagerechte, horizontale Linie handelt, wagerechte oder horizontale Gliederung. Von der reichereu oder ärmeren Gliederung der Küste häugt die Zugänglichkeit eines Erdteils am meisten ab. Asien und Europa sind reichgegliederte, Afrika. Amerika und Australien armgegliedlrte Erdteile. Jene wurden schon im Altertum, diese erst in der Neuzeit in den Kreis des Weltverkehrs gezogen. 3. Die Inseln. Festlands- und ozeanische Inseln. In der Berührungszone von § 69. Land und Meer mußten zahlreiche Inseln entstehen. Andauernde positive Straudverfchiebuug führt schließlich dazu, daß nur noch die Spitzen der höchsten Gebirge als Inseln aus dem Meere heraus- ragen. Sehr häufig tauchen Gebirgszüge des Festlandes als Inseln noch einmal auf. Alle Inseln, die auf dem Kontinentalsockel aufsitze«, nennt man Festlands- oder Kontinentalinseln. Sie haben oft eine be- deutende Größe, wie Grönland (2200000 qkm), Neu-Guinea (785000 qkm), Borneo (730000 qkm) und Madagaskar (590000 qkm). Inseln dagegen, die sich unmittelbar auf dem Meeresboden erheben, heißen ozeanische Inseln. Letztere haben nur einen kleinen Umfang und sind entweder Koralleninseln oder vulkanischen Ursprungs. Koralleninseln. Die Koralleninseln entstehen durch riffbauende, d. h. kalkausscheidende Korallentierchen, die gesellig in mächtigen Stöcken leben. Nur die oberste, 3—5 mm dicke Schicht der sich bildenden Kalkbänke ist lebendig. In einer Tiefe von 40 bis 50 m scheinen die Tierchen abzusterben, während sie nach oben ihre Bauten noch bis 15 cm über ^den Stand der Ebbe treiben. Da sie nur in Meeren, deren Temperatur nicht unter 20" C sinkt, leben können, kommen ihre Bauten nur in den Tropen vor. Man bezeichnet die Korallenriffe entweder als Strand- riffe, wenn sie in unmittelbarster Nähe der Küste entstanden sind, oder als Wallriffe, weuu sie iu einiger Entfernung von ihr als ein Wall, der durch einen Kanal abgetrennt ist, auftreten, oder als Ringriffe Abb. 32. Ringriff. 1. Gesunkene Insel, 2. Korallenbauten, 3. Atoll, i. Anschwemmungen, 5. Lagune.
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