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1. Geschichte des Altertums - S. 331

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 62, 3. Die römischen Frauen während der Kaiserzeit. 331 und ist für keinen Besuch zu sprechen, außer für bestimmte Kaufleute, Wahrsager, Unterhändlerinnen und Briefträgerinnen. Darauf beginnen die einzelnen Sklavinnen ihr Amt. Die erste naht mit einem Becken mit frisch gemolkener lauer Eselsmilch und wäscht der Herrin die übernächtige Brotkruste aus dem Gesichte. Die sorgfältig mit Seifen und Schönheitsessenzen geglätteten Wangen bestreicht eine zweite Sklavin mit weißer und roter Schminke, eine dritte färbt Augenbrauen und Wimpern mit gepulvertem Bleiglanz, eine vierte bringt auf goldenem Teller Zahnpulver und Tinkturen, eine fünfte färbt das dunkle Haar nach der Mode rötlich und salbt es, während die sechste das bogenförmige, aus mehreren Etagen bestehende Toupet sorglich aufbaut und mit verschiedenen Schmuck- und Nestnadeln versieht und eine siebente fortwährend der gnädigen Frau den Spiegel bald zur Rechten, bald zur Linken vorhalten muß. Aber noch lange ist die Toilette nicht vollendet; Perlen und Blumen, Diademe, Halsketten, Armbänder, Ohrgehänge und Ringe werden noch nach besonderer Auswahl angelegt, über das zu wählende Kleid mit der Dienerin, welche der Garderobe vorsteht, ernstliche Beratungen gepflogen, die Schuhe für den Tag gewählt und die Nägel an den Händen und Füßen sorglich geglättet. Wenn man bedenkt, daß jede Sklavin ihr bestimmtes Amt ausübte, daß in der Spinn- und Weberstube Sklavinnen für die Frau des Hauses arbeiteten, daß in anderen Räumen Kleidermacherinnen, Plätterinnen, Stickerinnen und Garderobemädchen beschäftigt, daß für Kleider, Schuhe und Schmucksachen besondere Aufseherinnen bestellt waren, so kann wohl unser Staunen kaum in Worten sich zurechtfinden. Und welches unweibliche Benehmen zeigten die vornehmen Frauen, wenn eine arme Sklavin etwas im Dienste versah, vielleicht ein Fläschchen, den Spiegel oder die Haarnadeln fallen ließ und eine Frage der Herrin überhörte oder falsch beantwortete. Mit Nadelstichen, Stößen und Faustschlägen wurden die Unglückliche überhäuft und dem Peitschenknechte zur Strafe übergeben, welcher sie an einen Block anschließen mußte, wo sie bei Wasser und Brot unter Stockschlägen eine große Partie Flachs spinnen mußte und nicht eher loskam, als bis die erzürnte Herrin einigermaßen versöhnt war. Bei solcher Lebensweise ist es nicht anders möglich, als daß auch die uns aus jener Zeit überlieferten Namen römischer Frauen mit ganz geringen Ausnahmen einen recht schlechten Klang haben. Kaiser Augustus war dreimal vermählt, zuerst mit Clodia, Fulvias Tochter. Als Fulvia feindlich gegen ihn auftrat, verstieß

2. Geschichte des Altertums - S. 93

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 14, 4. Der Argonautenzug, 93 Absichten des Vaters erspähet und berichtete dem Geliebten die drohende Gefahr. Sie führte ihn sofort in den Hain, wo das goldene Vließ von einem wütenden Drachen bewacht wurde, schläferte das Ungetüm durch Zauberkräuter ein und gab dem Jason den ersehnten goldenen Schatz. Flucht. Noch in der nämlichen Nacht flohen Jason, Medea und die Argonauten mit dem goldenen Vließ davon. Allein der König hatte ihre Flucht gemerkt und setzte den Flüchtlingen eiligst nach. Schon erblickten diese das Schiff des Vaters; da tötete Medea ihren jüngeren Bruder Absyrtos, den sie ebenfalls mitgenommen hatte, und steckte Kopf und Hände desselben an Felsenklippen aus, welche aus dem Meer hervorragten. Sobald der unglückliche Vater die traurigen Überreste seines geliebten Kindes gewahrte, hielt er an, sammelte dieselben und begrub sie. Mittlerweile entkamen die Argonauten und gelangten unter mannichsachen Abenteuern glücklich in die Heimat. Med^as Zauberkunst. Obwohl nun Pelias in den Besitz des goldenen Vließes kam, so war sein Leben doch nur noch von kurzer Dauer. Med^a hatte nämlich durch ihre Zaubermittel den alten Ä s o n wieder jung gemacht, und als die Töchter des Pelias dies vernahmen, so baten sie die Fremde, sie möge doch auch ihren alten Vater verjüngen. Allein nun spielte Medea die treulose. Sie gebot den Töchtern, ihrem Vater das alte Blut abzuzapfen und unter ihrem Beistand neues einzugießen. Dies geschah; allein Medea half nicht nach, wie sie es bei Ason gethan hatte, und so starb der alte Pelias. Ason wurde nun wieder König und regierte noch viele Jahre. Wohin aber das goldene Vließ gekommen ist, das weiß niemand. Medeas und Jasons Ende. Akastos, der Sohn des Pelias, nahm Rache an Jason und Medea und verjagte beide aus Jolkos. Sie flohen nach Korinth und lebten daselbst zehn Jahre. Als aber Jason sich von Medea trennen und mit Krsusa, der Tochter des korinthischen Königs Kreon, vermählen wollte, geriet jene in Raserei. Sie sandte der verhaßten Nebenbuhlerin ein vergiftetes Gewand und ein Diadem. Kanm hatte diese den gefährlichen Schmuck angelegt, so entzündete er sich von selbst und Krßusa, sowie ihr Vater, der ihr zu Hilfe eilte, und der königliche Palast verbrannten. In anhaltender Raserei tötete Medea sogar die eigenen Kinder und floh nach dieser blutigen That nach Athen. Später soll sie in ihr Vaterland Kolchis zurückgekehrt und dort gestorben sein. Jason konnte nach diesen entsetzlichen Vorgängen keine Ruhe mehr finden. Häufig suchte er das Schiff Argo auf, das im Hafen von Korinth dem Gott Poseidon geweiht war, und gedachte seiner ruhmreichen Waffenthaten. Als er eines Tages in dem morsch gewordenen Schiffe eine Ruhestätte gesucht hatte, brach es zusammen, und herabstürzende Balken erschlugen den lebensmüden Helden. 5. Sagen von dem Sänger Orpheus. An dem Argonautenzuge nahm auch der berühmteste Sänger der griechischen Heldenzeit Anteil. Er hieß Orpheus, war geboren in Pierien, nördlich vom Olymp im südwestlichen Thraeien, und soll ein Sohn Apollos und der Muse Kalliope gewesen sein. Sein Vater schenkte ihm, wie die Sage meldet, die von Hermes erfundene Lyra, und seitdem vermochte seinem Gesänge

3. Geschichte des Altertums - S. 38

1879 - Mainz : Kunze
38 Zweiter Abschnitt. werde Rettung mglich, als bis der Mrder aufgefunden und be-straft sei. Oedipus stellte nun eifrige Nachforschungen an und er-fuhr nach und nach das Geheimnis seiner Geburt, seine unglckliche Aussetzung, seine wunderbare Erhaltung und seine wirkliche Heimat. Jokaste, welche den Zusammenhang der Dinge ahnte, erhngte sich aus Verzweiflung, noch ehe die ganze Wahrheit von ihrem und des Wegen seines Sohnes Geschick enthllet war. Neben ihrem Leichnam stach sich ^bet'er Oedipus hierauf eigenhndig die Augen aus und mute bald Theben verlassen. Oedipus hatte vier Kinder, zwei Shne, Eteokles und Poly-nices, und zwei Tchter, Antigene und Jsmene. Die beiden Shne, welche sich ihres unglcklichen Vaters schmten, wandten, sobald sie die Regierung bernahmen, die Strafe der Verbannung, welche Oedipus der den Mrder des Laius schon vorher verhngt hatte, auf den eigenen Vater an und jagten ihn von Haus und Hof. Zornig sprach Oedipus den schrecklichsten Vaterfluch der die un-irrt an An- natrlichen Shne aus und irrte lange unstt in der Welt umher, lange umher gleitet von seiner treu ausharrenden Tochter Antigene, bis er nach dem Flecken Kolonos bei Athen gelangte. Hier sollte er das Ziel seiner unglcklichen Wallfahrt auf Erden finden. Ein benachbarter Hain der Furien (Eumeniden), welchen kein menschlicher Fu be-treten durfte, war die Ruhesttte, welche der Flchtling erwhlte. Der athenische König Theseus erbarmte sich des schwer heimgesuchten Greises und sicherte ihm Schutz und Beistand gegen jede Verfolgung zu. Das Orakel aber hatte jngst verkndet, dasjenige Land, wel-ches in seinem Sche die Gebeine des mit den Gttern ausge-shnten, flchtigen Knigs von Theben bewahre und nicht rauben lasse, werde herrlich ausblhen und stets unberwindlich sein. Als die Thebaner diesen Ausspruch vernahmen, sandten sie Boten an den bisher verachteten Oedipus und luden ihn ein, feine alten Tage in Theben zu beschlieen. Allein Oedipus grollte seinen Shnen irnb wirb auf und ward auch bald von seinem Leiden erlst. Ein Donnerschlag beesri5t verkndete ihm sein Ende; die Erde ffnete sich und nahm den lebensmden Greis sanft und rasch in ihren Scho auf. Theseus stand neben ihm, als dies Wunder sich ereignete, und verschwieg die bedeutungsvolle Sttte, wo Oedipus Leiche ruhte. Des Oebipus Die Shne des Oedipus, Eteokles und Polynices, waren noch froevftdj bei Lebzeiten des Vaters dahin bereingekommen, da sie abwechselnd und es ent- etn Jahr um das andere regieren wollten. Diesen Vertrag brach Bruderkrieg, der ltere Bruder Eteokles bald und verjagte vor Ablauf des ersten

4. Geschichte des Altertums - S. 44

1879 - Mainz : Kunze
44 Zweiter Abschnitt. Jason fhrt emporwachsen wrden. Am folgenden Tage spannte Jason zur groen des Knigs Verwunderung des Knigs und des anwesenden Hofes die gefhrlichen aus, Stiere vor den Pflug, ackerte das Land und fete die Drachenzhne. Bald entstieg dem geackerten Lande ein Schwrm wohlgepanzerter Riefen. Jason warf den bereit gehaltenen Stein unter sie und erregte dadurch heien Kampf, dem keiner lebendig entrann. Darnach eilte aber Jason zum König, erinnerte ihn an sein Versprechen und bat wiederholt um das goldene Vlie. Allein dieser weigerte sich dessen und gedachte vielmehr die Argo anzuznden und den Jason sammt seinen Gefhrten zu verderben. Medea hatte inzwischen die Absichten des Vaters ersphet und berichtete dem Geliebten die drohende Gefahr, raubt das Sie fhrte ihn fofort in den Hain, wo das goldene Vlie von einem goldene Vlie j^enden Drachen bewacht wurde, schlferte das Ungethm durch Zauberkruter ein und gab dem Jason den ersehnten goldenen Schatz, und entflieht Noch in der nmlichen Nacht flohen Jason, Medea und die Ar-Mlt Medea. gdnauten mjt dein goldenen Vlie. Allein der König hatte ihre Flucht gemerkt und setzte den Flchtlingen eiligst nach. Schon erblickten diese das Schiff des Vaters; da tbtete Medea ihren jngeren Bru-der Abfyrtus, den sie ebenfalls mitgenommen hatte, und steckte Kopf und Hnde desselben an Felsenklippen aus, welche aus dem Meer hervorragten. Sobald der unglckliche Vater die traurigen Ueberreste seines geliebten Kindes gewahrte, hielt er an, sammelte dieselben und begrub sie. Mittlerweile entkamen die Argonauten und gelangten unter mannichsachen Abenteuern glcklich in die Heimat. Obwohl nun Pelias in den Besitz des goldenen Vliees kam, so war sein Leben doch nur noch von kurzer Dauer. Medea hatte nmlich durch ihre Zaubermittel den alten Aeson wieder jung gemacht, und als die Tchter des Pelias dies vernahmen, so baten sie die Medea's Fremde, sie mge doch auch ihren alten Vater verjngen. Allein nun u?d"betrug Medea die treulose. Sie gebot den Tchtern, ihrem Vater das alte Blut abzuzapfen und unter ihrem Beistand neues einzu-gieen. Dies geschah, allein Medea half nicht nach, wie sie bei Aeson gethan hatte, und so starb der alte Pelias. Aeson wurde nun wieder König und regierte noch viele Jahre. Wohin aber das gol-dene Vlie gekommen ist, das wei Niemand. Akastos, der Sohn des Pelias, nahm Rache an Jason und Die letzten Medea und verjagte beide aus Jolkos. Sie flohen nach Corinth mss und lebten daselbst 10 Jahre. Als sich aber Jason von Medea trennte und sich mit Glauke, der Tochter des corinthischen Knigs, vermhlte, gerieth jene in Raserei. Sie sandte der verhaten Neben-

5. Geschichte des Altertums - S. 123

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 123 fischen Joche und nahmen ihn jubelnd auf. Auch Gordium, die Hauptstadt Phrygiens, ffnete dem Sieger ihre Thore. Hier stand auf der Burg schon von Alters her ein Wagen, dessen Deichsel Alexander durch einen Knoten an die Mauer befestigt war. Es gieng die Sage, wer diesen Knoten lse, der werde Herr von ganz Asien 'ten. werden. Alexander betrachtete lange diesen seltsamen Knoten; end-lich, da er ihn fr unlslich hielt, zog er das Schwert und hieb ihn mit dem Worten durch: Ich lse ihn, denn es ist ganz einer-lei, auf welche Art er gelst wird." Von Gordium zog Alexander nach Cilicien, der Landschaft nrdlich der Insel Cypern. In der Hauptstadt dieses Landes Alexander erkrankte er so heftig, da man fr sein Leben besorgt war. ^ erkrankt hef-hatte sich nmlich, mit Staub und Schwei bedeckt, in den Fluten eines kalten Waldstromes gebadet und sich dadurch ein heftiges Fieber zugezogen; die Aerzte getrauten sich nicht, ihm eine Arznei zu verordnen. Da bot sich ein griechischer Arzt Namens Philippus dem Könige an und versprach ihn zu retten. Whrend dieser den heilenden Trank bereitete, erschien ein Bote mit einem Briefe von Parmenio, um den König vor dem griechischen Arzte zu warnen, der von den Persern bestochen sein sollte. Sobald Philippus mit dem Tranke eintrat, nahm ihn der König, gab dem Arzte Parmenios Brief und beobachtete die Gesichtszge des Lesenden, während er wird wieder trank. Philippus betheuerte, man wolle ihn verlumden, und der 9e,im gute Erfolg rechtfertigte seine Aussage. Alexander erholte sich in wenigen Tagen vollstndig und fhrte seine Soldaten neuen Siegen entgegen. An der Grenze von Cilicien unweit Jssus stand König Darius Codomannus von Persien mit einem ungeheuren Heere und erwartete seinen khnen Gegner. Hier erfocht Alexander seinen zweiten Sieg (333). Darius entfloh mit genauer Not und lie die Sei- und nimmt nigen im Stich. Das ganze reiche Lager fiel dem Sieger in die blg^g?c Hnde; die Mutter des Darius, seine Gemahlin, zwei Tchter und familie gefan-sein Sohn gerieten in Gefangenschaft. Als Alexander mit seinen 9<m' 333-Freunden in das Zelt der Knigsfamilie trat, um sie zu trsten und seines Schutzes zu versichern, redete die Mutter des Darius den Hephstion, welchen sie fr den König hielt, an. Sobald sie ihren Irrtum gewahrte, suchte sie sich zu entschuldigen; allein Alexander beruhigte sie und sprach: Das bedarf durchaus keiner Entschuldigung; denn auch dieser ist Alexander!" Die gefangene Knigsfamilie wurde mit ausgezeichneter Sorgfalt behandelt, so

6. Geschichte des Altertums - S. 202

1879 - Mainz : Kunze
202 Dritter Abschnitt. Rennspielen zu leuchten. Es war dies die erste grere Christen-Verfolgung. Darauf lie er die Stadt neu aufbauen, wobei er einen ganzen Bezirk fr sich in Anspruch nahm, welcher das goldene Haus des Nero heit. Es war mit verschwenderischer Pracht aus-gestattet und mit Grten, Bdern, Lusthusern, Seen und Wildbahnen umgeben. Alle Tempel Griechenlands und Asiens wurden eines Theils ihrer Kunstschtze beraubt und sogar den Heeren der Sold abgezogen. Vierzehn Jahre lang hatte Nero regiert; endlich aber veran-laten seine Ausschweifungen eine so allgemeine Unzufriedenheit, da nicht nur die Provinzen ihn absetzten, sondern auch der Senat sich ermannte und den Kaiser als einen Feind des Vaterlandes fr vogel-frei erklrte. Der feige Mordbrenner Roms besa nicht einmal den Mut, seinem elenden Dasein ein Ende zu machen. Ein Freigelassener Nero kommt erlste ihn von seiner Qual und stie ihm den Dolch in die Kehle um'68 (68 n. Chr.). ier Kaiser Aus Nero folgte der Feldherr der spanischen und gallischen raf*rtber,ein Legionen, Galba, welcher sich schon nach 7 Monaten durch Hinrich-tungen, durch seinen Geiz und seine Nachsicht gegen die Soldaten so sehr verhat gemacht hatte, da ihn die Prtorianer ermordeten und den Otho, den ersten Gemahl der Poppa Sabina, zum Kaiser ausriefen. Damit waren jedoch die rmischen Legionen zu Cln nicht einverstanden und whlten ihren Feldherrn Vitellius, einen nichts-wrdigen, sittenlosen Mann, zum Imperator. Otho entleibte sich nach einer Niederlage seines Heeres, und Vitellius zog triumphirend in Rom ein. Er zeichnete sich durch seine unnatrliche Gefrigkeit aus. Tglich hielt er drei bis vier Hauptmahlzeiten, oft lud er sich Galba, bei Andern zu Gast und tafelte aufs kostbarste und ausgesuchteste. iiui nuf" ^ern von Seefischen, Fasanen- und Psauengehim, Flamingozungen und Murnenmilch wurden oft zu einem Gerichte gemischt. Um feine Gefrigkeit zu befriedigen, lie er reiche Leute hinrichten und ihr Vermgen einziehen. Kein Wunder war es, da er in 8 Monaten 200 Millionen Mark verprat hatte und allen Besseren ein Gruel war. Die rmischen Legionen in Palstina riefen ihren Feld-Vespafian Herrn Titus Flavius Vespasianus zum Kaiser aus, und die an der behauptet sich <onau stehenden Truppen erklrten sich mit dieser Wahl ein-verstanden. Bald war Rom in ihren Hnden. Vitellius ward ergriffen und nach einer grausamen Behandlung getdtet. Sein Leichnam ward mit Haken in die Tiber gezogen und von Allen ver-wnscht.

7. Geschichte des Altertums - S. 240

1879 - Mainz : Kunze
240 Anhang. erkrankt. Der Jngling starb, und Arria veranstaltete, ohne da Ptus etwas erfuhr, sein Leichenbegngnis. So oft sie nach seinem Befinden gefragt wurde, versicherte sie, es gehe ihm wohl, und erst wenn sie das Krankenbett des siechen Ptus verlassen hatte, gab sie sich ihrem unermelichen Schmerze hin. Nach der Gefangennehmung ihres Gatten stand ihr Entschlu fest. Ihre Verwandten suchten sie davon abzubringen, und ihr Schwiegersohn fragte sie einst, ob sie denn auch wnsche, da ihre Tochter strbe, wenn er einmal den Tod erleiden sollte. Ja", entgegnete Arria, wenn sie so lange wird ihrem und glcklich mit dir gelebt htte, wie ich mit Ptus." Als Ptus Tode*Trost nun zum Tode verurtheilt worden war, ergriff Arria einen Dolch, und Vorbild, stie ihn sich in die Brust und reichte ihn sterbend dem Gatten: Nimm ihn, Ptus; es schmerzt nicht!" Nach Neros Tode finden wir unter den folgenden Regierungen den Einflu der Frauen durch die Macht der Prtorianer gebrochen; allein die Sittenlofigkeit dauerte fort. Durch die zu- Kaiser Vespasian hatte von seiner Gromutter Tertulla eine Mach/der treffk$e Erziehung erhalten; er behandelte noch im Alter die vor-Prtorianer treffliche Frau mit hoher Ehrfurcht. Nach dem Tode seiner Ge-Einflu der mapn Flavia, der Mutter des Titus, heiratete er eine Freigelassene, Frauen ab. Gents, eine Frau von umfassendem Geist und scharfer Beobachtungs-gbe. Auch Titus Regierung ist rein von jeglicher Sittenlosigkeit. Domitia Domitian, welcher seine Gemahlin Domitia, eine sehr schne, aber tofto6enr= leichtsinnige Frau, einem Senatoren geraubt hatte, trennte sich bald wieder von ihr, da sie einen Schauspieler lieb gewonnen haben sollte. Der Kaiser raubte sich eine andere Frau, die Julia Sabina, des Titus Tochter, deren Gemahl er hatte ermorden lassen. Da sie aber im ersten Jahre schon starb, so nahm Domitian die entlassene wieder auf- Domitia wieder zu sich, welche ihr freches, schamloses Leben fortsetzte, genommen beschlo der Kaiser ihren Tod und fgte ihren Namen der Liste derjenigen Personen bei, deren Hinrichtung bald erfolgen sollte. Ein und lt den Kind fand diese Liste und brachte sie der Domitia; diese versammelte Kaiser todten. ^ie Bedrohten und lie den Kaiser ermorden. Am Hofe des Kaisers Trajan finden wir einen kleinen Kreis Marciana ausgezeichneter Frauen. Seine Schwester Marciana und feine nt Plotlna. Plotina waren eben so bieder und hochherzig wie Trajan und bten auf die Besserung des sittlichen Lebens in Rom groen Julia Sa- Einflu. Mctrcictnct war die Gromutter der Julia Sabina, die an Hadrian verheiratet, anfangs hochgeehrt war, zuletzt an Gift starb. Auch sie wird als eine schne, weise und wrdevolle Frau geschildert.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 2

1867 - Mainz : Kunze
2 Einleitung. die Germa- nen unter Ariovist, wagt aber nicht in Ger- manien vorzu- dringen 58. Drusus und Tiberius chetämpfea die E'erma- etner Unterredung auf, erhielt aber die stolze Antwort, wenn Cäsar etwas von ihm verlange, möge er zu ihm kommen. Cäsar eilte hier- auf zu Ariovist und stellte ihm vor, er habe kein Recht, Gallien an sich zu reißen und den unumschränkten Herrn daselbst zu spielen. Allein Ariovist entgegnete ruhig: „Das Recht des Kriegs beanspruche ich grade, wie es die Römer thun. Ich hindere die Römer in der Aus- übung ihres Rechtes nicht, darf also billiger Weise verlangen, daß sie mich in dem meinigen auch nicht hindern." Der Krieg war unver- meidlich. Cäsar erstaunte nicht wenig, als er bemerkte, wie seine Soldaten und Hauptleute in grenzenloser Furcht vor den riesigen Ger- manen theils entwichen, theils kleinlaut ihr Testament machten. Rasch rief er seine Soldaten zusammen, sprach ihnen Muth ein und erinnerte sie an Roms Siege bei Aix und Vercelli. „Und wenn das ganze Heer mich im Stiche läßt, so greife ich den Feind mit meiner Leib- wache, der zehnten Legion, an, und werde mit ihr siegen oder sterben," schloß drohend der tapfere Feldherr. Neuer Muth beseelte die römischen Krieger. Eines Tages erfuhr Cäsar, daß die deutschen Priesterinnen, die Alrunen, dem Ariovist warnend untersagt hatten, eine Hauptschlacht vor dem Neumond zu wagen. Sofort ließ er das Lager seines Gegners stürmen. Die Germanen wehrten den feindlichen Andrang nach Kräften ab; als sie aber sahen, daß sie nickt Stand halten konnten, ergriffen sie schleunigst die Flucht in der Meinung, die Götter zürnten ihnen wegen des begonnenen Kampfes, und eilten an den Rhein. Viele er- tranken im Strome; Ariovist selbst entkam auf einem Kahne und er- schien nie wieder in Gallien. Cäsar, welcher eine Brücke über den Rhein geschlagen hatte, wagte es nicht, die Flüchtigen zu verfolgen und in ihren dichten, undurchdringlichen Waldungen aufzusuchen, sondern kehrte über den Rhein zurück (58 v. Chr.) Unter der Regierung des Kaisers Augustus hatten dessen Stief- söhne Drusus und Tiberius die Länder südlich der Donau dem römischen Reiche unterworfen. Rhein und Donau bildeten jetzt die Gränze zwischen Germanien und Rom. Da aber die Germanen häufig über den Rhein setzten, die römischen Unterthanen beunruhigten und dann mit Beute reich beladen wieder in ihre Wälder zurückkehrten, so be- schloß Drusus, die Deutschen in ihren Schlupfwinkeln aufzusuchen und zur Ruhe zu zwingen. In mehreren Feldzügen wandte er sich zunächst gegen die Völkerstämme, welche zwischen Rhein, Weser und Elbe wohnten, drang siegreich bis zur Elbe vor, gründete an der Lippe die Festung Aliso, das heutige Elsen nahe bei Paderborn, und am Rheine außer Castell noch andere links und rechts vom Strome. Im Jahr 9 zog

9. Bilder vom Niederrhein - S. 57

1882 - Leipzig : Spamer
Köln zur Zeit der Römer. 57 denen des Deutzer Kastells zum Bau der Pantaleonskirche verwandt haben. Später habe der Kaiser Otto das Deutzer Kastell wieder notdürftig restaurireu lassen. Manche nehmen an, die Brücke Konstantins habe in der Gegend des heutigen Bayeuthurms gestanden, indessen ist dies wol irrig, und der daselbst angenommene Brückenbogen führte wol zu einem mittelalterlichen Zollhause. Von römischen Daten ist noch nachzuholen, daß im Jahre 70 n.chr. der römische Statthalter am Niederrhein, Vitellius, in Köln von seinen Truppen zum römischen Kaiser ausgerufen ward und nach Rom eilte, um dort seinen Einzug zu halten. Wie er in Schwelgerei und Schlemmerei versank, ist bekannt. Kirche St. Gereon. Auch der Kaiser Trajau ward als solcher zuerst in Köln (98 n. Chr.) proklamirt. Von dem Luxus aus der Römerzeit geben viele Gräberfunde Kunde, wie das Grab in dem Dorfe Wieden mit einem Marmorsarkophag, zwei Sesseln, mehreren Büsten u. dgl. Unter der Regierung Konstantias des Großen (306—337) soll seine Mutter, die heilige Helena, in Köln gewesen sein und die Gereonskirche an der Stelle gegründet haben, wo der Sage nach der heilige Gereon mit dem Rest der thebäischen Legion unter Diocletian (287) bei der Christen- Verfolgung den Märtyrertod erlitt. Noch heute erinnert das „Martinsfeld", eigentlich „Marthrsfeld", an diese Verfolgungen. Die jetzige Gereouskirche

10. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 79

1880 - Leipzig : Spamer
Eine Wasgaulandschaft in der Juraperiode. 79 Meeresgrunde. Ihre Abdrücke in den Juraschichten gehören zu den am liebsten gesehenen Versteinerungen. Ein großer Theil dieser Meeresbewohner baut sich aus Kalk und auch aus Kieselerde seine mnschel- und schneckenartigen Gehäuse, wozu das Meer selbst ihueu das Material liefert. Nach dem Absterben der Organismen sinken jene Schalen auf den Grund des Meeres, bilden dort einen kalkigen Brei und erhärten allmählich zu einer steiuigen Masse. An manchen solcher Stellen mischt sich der dnrch die Flüsse herbeigeführte Schlamm mit jenem Kalk- brei, wodurch die Mergel- lager von thonigem oder san- digem Kalkstein entstehen. So bildet sich auf dem Grunde des Jurameers eine bis zu 300 m und darüber dicke Schicht aus Kalk- und Mergellagern, die sogenannte Juraformation, welche wir heute noch in allen Gegenden finden, die in jener Schöpfungsperiode von dem Jurameere umflutet waren; also auch im Elsasser Golf, der jetzigen Tiefebene des Oberrheins. Besagter Ichthyosaurus, dem Viktor Scheffel ein Denk- mal setzte, war nämlich der Letzte seines Stammes. Nene Veränderungen und theilweise Hebungen der Erdoberfläche bewirkten ein allmähliches Verlaufen des Meerwassers und ein Austrocknen des Elsasser Golfes, neue Geschöpfe traten auf den Schauplatz der Schöpfung; durch die breite Flüche zog der Rhein seine Thalfurche und eine andere üppige Vegetation bedeckte das Erdreich. Die Vmerscheide der Uogesen. Die großen Ströme nennt Alexander von Humboldr das lebenerweckende, kulturfördernde, menschenverbindende Element, die eigentlichen Lebensadern der Länder. An ihren Mündungen erwachte die Weltgeschichte, ihr Lauf leitet aufwärts in das Innere der Länder. Truvtienkopf 1226 Jznabken 12^9 Elsass er, B elch&n/12&£ Pass d Marlarch nstdie 760 <~dl.de> Bonhtrmme. 1086 Bludenbercf 1232 Jloneck 1366 Rjieinkojrf 1319 Kcüüer ~Waserv 127& J{Ceirck,opf 1333 Sulx er Belcherrb 14-32
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