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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 88

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
88 Die Verkehrswege der Gegenwart. große Verdienste um Vereinfachung und Verbilligung des Telegraphenwesens hat sich die deutsche Post- und Telegraphenverwaltuug unter ihrem ehemaligen Leiter, dem Staatssekretär Dr. von Stephan, erworben.^) Ihm verdankt das Deutsche Reich auch sein ausgedehntes unterirdisches Kabelnetz. Mit den größten Schwierigkeiten hatte die unterseeische Telegraphie zu ringen. Als ihr Geburtsjahr gilt das Jahr 1851, in welchem Dover und Calais unterseeisch ver- Kunden wurden. Indes erst 1866 gelang es, Europa und Amerika dauernd durch eine Kabelleitung zu verknüpfen. Seitdem folgten sich ueue Unternehmungen in großem Stil rasch nacheinander und wurden auch glücklich zu Ende geführt. Gegenwärtig betrügt die Gesamtlänge aller Kabellinien über 475000 km; hiervon sind indes nur 80000 km, also rund Vg, in staatlichem Besitz; sämtliche übrigen Linien, darunter mit zwei Ausnahmen alle großen Weltverkehrslinien, gehören Privatgesellschaften; die meisten von ihnen haben ihren Sitz in London. Da nun die englische Regierung auf diese Gesellschaften sich einen maßgebenden Einfluß gesichert hat, so ist der größte Teil des Weltkabel- netzes (rund 60 °/0 aller Seekabel) von England abhängig. In neuester Zeit macht sich daher in verschiedenen Staaten ein starkes Streben nach Schaffung eigener Kabellinien geltend. So hat' sich auch das Deutsche Reich bereits zwei direkte Ver- bindungen nach den Vereinigten Staaten und eine solche nach Südamerika gesichert. Die Gesamtlänge der deutschen Kabel beträgt gegenwärtig 40000 km = 8% (1870 erst über 1000 km). Der Gesamtwert des unterseeischen Weltkabelnetzes beläuft sich aus rund 1 Milliarde M. Verbreitung. Aus dem beigegebenen Kärtchen erhellt, daß der Tele- graph nunmehr alle Erdteile und alle Meere durchzieht, die elektrische Umgürtung der Erde somit zum Abschluß gebracht ist.^) Die größte Zahl unterseeischer Verbindungen besteht zwischen Europa und Amerika: 15 zwischen Europa und Nordamerika (9 von Irland, 2 von England, 2 von Frankreich und 2 von Deutschland; letztere gehen von Emden aus und laufen über die Azoren nach New ?)ork) und 3 zwischen Europa und Südamerika. Im ganzen sind also gegenwärtig zwischen Europa und Amerika 18 unterseeische Linien in Betrieb. Die deutschen Besitzungen in Afrika sind ebenfalls alle an das Welt- telegraphennetz angeschlossen, desgleichen die Karolinen. Funkentelegraphie. Ein gefährlicher Mitbewerber droht dein Telegraphen außer im Telephon auch in der drahtlosen Telegraphie. Ihre Haupterfolge hat die Funkentelegraphie bisher im Verkehr zwischen Schiffen auf hoher See bzw. zwischen fahrenden Schiffen und Landstationen erzielt. Die Groß-Station bei Nauen ') Noch 1849 kostete ein einfaches Telegramm (20 Wörter) von Berlin nach Aachen über 15 M. (heute 1 M.) und eine in Berlin nach 9 Uhr abends nach dem gleichen Orte aufgegebene Depesche von 50 Wörtern, die heute für 2,50 M. befördert wird, 55,10 M. Eine außerordent- liche Ermäßigung der Tarife trat im Lauf der Jahre für die Kabeltelegramme ein. Für ein transatlantisches Kabeltelegramm bis zu 20 Worten waren bis 1867 400 M. zu entrichten. Heute bewegt sich die Worttaxe für eine Depesche nach den Vereinigten Staaten von Amerika um 1 M. *) Ein von dem Präsidenten der Union Roosevelt am 4. Juli 1903 in Oysterbai bei New ^ork an den Präsidenten der Pazifikkabelgesellschaft, Mackay, der sich mit Roosevelt in demselben Räume befand, aufgegebenes Telegramm legte den Weg um die ganze Erde in 10 Minuten zurück. Das Danktelegramm Mackays an den Präsidenten Roosevelt traf schon nach 9'/, Minuten ein.

2. Für Präparandenanstalten - S. 197

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika. 197 106. Ins Meer kalbender Gletscher an der Küste von Alaska. Die Berge Alaskas sind bis zum Meeresspiegel stark verschneit und vereist, und mächtige Eisströme münden wie Flüsse ins Meer. Die weit vordrängende Eismasse wird unter das Wasser geschoben und dann, da das Eis leichter ist als das Wasser, durch Auftrieb abgebrochen. Zahlreiche Längsspalten durchsetzen den Kletscher, und auch die Stirnseite ist stark zerklüftet. 107. Landschaft in Nordgrönland. Die Eskimos wohnen in Stein- oder Schneehütten, im Sommer auch wohl in Zelten aus Fellen. Nahrung und Kleidung liefern die Pelztiere (Eisbär) und die Robben (Seehunde). Einmannboot und Hunde- schlitten sind die Verkehrsmittel. — Im Hintergrunde sind die Häuser einer Missionsstation sichtbar.

3. Für Präparandenanstalten - S. 268

1912 - Breslau : Hirt
268 C. Länderkunde, erträglich für Europäer. Kokospalmen, Kakao, Baumwolle und Kaffee ge- deihen vortrefflich. Kopra bildet vorläufig den wichtigsten Ausfuhrgegen- stand. b) Die Bewohner haben eine kräftige, hochgewachsene Gestalt und an- sprechende Gesichtsbildung. Sie sind gastfreundlich, lebenslustig, leichtsinnig, dabei leicht erregbar und fehdelustig. Da sie keine Neigung zu regelmäßiger Arbeit haben, werden als Arbeiter der deutschen Pflanzungen Melauesier lnenpommern), Kuli aus China u. a. eingeführt. Auf Upöln liegt Apia, der Mittelpunkt der deutschen Plantagen- gesellschaft, Sitz der Behörde, ein freundliches Städtchen mit breiten Straßen. Aufgabe. Suche auf der Karte die Dampfer- und Telegraphenlinien im Stillen Ozean! Wie verlaufen sie zu unseren dortigen Kolonien? 7. Die Pachtung Kiautschou. 500 qkrn, 33000 ®. Im Jahre 1908: 1500 ansässige Deutsche (dazu Schutztruppe 2-150). § 435. a; Landfchaftsliild. Die Kiautschön-Bucht, an der Südost- küste der Halbinsel Schantnng, haben wir von China gepachtet. Dazu tritt eiue neutrale Zone, halb so groß wie das Königreich Sachsen, in der China keine Maßregel ohne deutsche Zustimmung treffen darf. In ihr liegt die Stadt Kiautfchöu. Die Bucht wird vou eiuem fruchtbaren Tieflandsaum umrahmt, den entwaldete, jetzt aber aufgeforstete Gebirge umspannen. Zwei Gebirge schützen die über 3 km breite und tiefe Einfahrt in die Bucht. Die fruchtbare Niederung ist dicht bevölkert. Das Klima ist gesund sfig. 136). Die Lage unter Gibraltars Breite bedingt einen sehr heißen Sommer, während im Winter die Bucht bisweilen zum Teil zufriert. § 436. b) Wirtschaftliche Bedeutung. Die Bucht bildet den besten Hafen- platz in Nordchina, wenn es gelingt, die Versandung der Bncht zum Stillstand zu bringen. Die Küste von Tientsin bis Schanghai ist, abgesehen von der Schantnng-Halbinsel, flach und ohne Häfen. Eine breite Bodensenke durch die Halbinsel Schantnng führt die Straßen an den Hoänghö. Darauf beruht die Aussicht, den aufblühenden Freihafen Tsingtan, den Sitz der deutschen Verwaltung, zum Haupthafen des steinkohlenreichen, dichtbevölkerten Hinterlandes und zur Kohlenstation für die blühende deutsche Küstenschiff- fahrt zu machen. Die Schantuug-Eifeubahn verbindet Tsingtan mit dem Kohlengebiet. Die Fahrtdauer der Postdampfer von Bremerhaven bis Tsingtan be- trägt etwas mehr als 50 Tage. Mit Benutzung der Sibirischen Bahn beansprucht die Reise von Berlin ein Drittel der Zeit.

4. Für Präparandenanstalten - S. 256

1912 - Breslau : Hirt
256 C. Länderkunde. 5. Die deutschen Kolonien. § 409, Überblick. — Aufgabe. Suche auf dem Atlas oder auf dem Globus: Deutsch-Ostafrika, Kamerun, Togo, Deutsch-Südwestafrika, das mela- uesische Schutzgebiet skaiser-Wilhelmslaud, Bismarck-Archipel), die mikrouesifchen Schutzgebiete Marshall-Jnseln, Marianen, Karolinen, Palau-Inseln), das polynesische Schutzgebiet (deutsche Samöa-Jnselu), die Pachtung Kiautschöu. 1. Deutsch-Ostafrika. 947 000 qkm, etwa 10 Mill. E. 1908: 2900 Europäer, ohne die Schutztruppe. § 410. a) Lage und Grenzend Deutsch-Ostafrika, das größte und volkreichste der deutschen Schutzgebiete, liegt zwischen dem 1. und 11." f. Br. und dem 30. und 40." ö. L. v. Gr. Somit liegt es den großen Verkehrs- linien von Europa nach dem 0 (Sueskanal!) nicht allzufern und gestattet einen verhältnismäßig leichten Verkehr mit den reichen Landschaften um die großen Seen Jnnerafrikas. Die Ostgrenze bildet, in der Mitte der afrika- nischen Südostküste, eine Küstenstrecke von der Länge Lübeck—memel, die Nordgrenze geht um den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo (vgl. Buntbild!), herum und durch den Viktoria-See, der W reicht bis zum Tanganjika- und zum Njassa-See, die Südgrenze folgt dem Fluß Rowüma. Die Grenznachbarn sind die Portugiesen, Engländer und Belgier. Die südlichste Küsteninsel Mafia ist deutsch und im Aufblühen begriffen. § 411. b) Bodengestalt. Das Land steigt von der Küste in mehreren Terrassen an, die sich im N am höchsten erheben. Die niedrige Küste ist mit Mangrovewäldern und Palmen geschmückt; die Schiffahrt wird durch Korallenriffe erschwert. Die Niederschlagsmenge ist infolge der feuchten Ostwinde viermal stärker als in Nordwestdeutschland; dennoch mangelt es an gutem Trinkwasser. Die Hitze sinkt an der Küste selten unter 25" (Fig. 136). Außer der Hauptstadt Daressaläm, d. i. Hans des Friedens, findet sich nur im 3 ein tiefer Hafen, Lindl Der Gebirgsrand ist, besonders im N, durch die Ostwinde noch reich- licher befeuchtet und infolgedessen vielfach mit dichten Urwäldern bestanden. In der Landschaft Ufambära haben sich die meisten Deutschen angesiedelt. Der „Ostafrikanische Graben", eine n. s. verlaufende Senkung, trennt die am Rande liegenden Gebirgslandschaften vom inneren Hochlande, das im Nw bis zu 1200 m ansteigt. Zur Regenzeit ist es mit hohen Gräsern bedeckt und von zahlreichem Wild belebt; im Sommer wird das Land zur dürren Steppe. Es senkt sich, oft in jähem Absturz, zu den großen Seen Jnnerafrikas. Da die Senkung Steilwände besitzt, die aber nach W und 0 sanft abfallen, hat sie die Bedeutung einer Wasserscheide zwischen dem Indischen und dem Atlantischen Ozean. Njassa- und Tanganjika-See füllen einen Teil des „Zentralafrikanischen Grabens" aus, der auch sonst noch eine Reihe Landseen enthält. Noch auf deutschem Gebiet steht der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan mit doppeltem Gipfel und i Vgl. Fig. 12 u, 13, S. 23.

5. Für Präparandenanstalten - S. 63

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich. 63 Berglandschaften zog besonders die Römer an, die hier schon eine keltische Niederlassung vorfanden. Die Stadt wurde eine befestigte römische Kolonie und uuter römischem Schutz eine blühende Handelsstadt. Triers Bildungs- anstalten standen bei den Römern in gutem Ruf, römische Villen schmückten in großer Zahl die Umgebung. Nirgends diesseit der Alpen findet man deshalb so zahlreiche Denkmäler aus römischer Zeit: die gewaltigen Pfeiler der Moselbrücke, die Reste des Kaiserpalastes und einer Wasserleitung, das Amphi- theater und die Porta nigra (Schwarzes Tor). Im Mittelalter wurde Trier der Sitz eines Erzbischoss und ein berühmter Wallfahrtsort. Den Fluß ab- wärts folgen nur noch kleine Weinorte. Zeichnung: Die Mosel auf deutschem Gebiet. Die Krümmungen werden ohne ängstliche Beachtung der Karte angedeutet. §89. Die Eifel nördlich der Mosel ist eine nur von einzelnen vulkanischen Kegeln unterbrochene, entwaldete Hochebene, in der die ihr eigentümlichen „Maare" (Kraterseen) eingebettet sind (Bild 40). Ein freund- licher Teil des Gebirges ist das liebliche Tal der Ahr mit den Heilquellen von Neuenahr und guten Weinen; die Hochfläche der Eifel ist rauh, nur ein Fünftel des Bodens ist (mit Kartoffeln und Hafer) bebaut. Die Gipfel sind oft malerisch schön und von Burgruinen gekrönt. Das ebene Gebiet im Hohen Venn (— Fehn, Moor) ist mit Moor bedeckt. Die Bahn Köln—trier hat das Eifelgebiet erschlossen. § 90. Im Gegensatz zur Abgeschiedenheit der Hochebene steht der von der Maas durchbrochene Nordrand des Gebirges, wo die Natur reiche Schütze an Kohlen, Eiseu, Blei und Zink eingelagert hat. Das hier ent- staudene Industriegebiet zieht sich durch Belgien nach Frankreich hinein. Auf deutschem Boden hat sich hier eine blühende Tuchindustrie entwickelt, aber auch Maschinenfabriken, chemische Werke, Messingwerke beschästigen Tausende. Mittelpunkt der deutschen Industrie ist Aachen (156), genannt nach seinen zahlreichen Heilquellen la^ua —Wasser), denen der Ort seinen Ursprung verdankt. Ihretwegen liebte Karl der Große den Platz. Er machte Aachen zu seiner Residenz und baute den Dom und Kaiserpalast, in dessen Kapelle er begraben liegt. Jetzt ist Aachen wesentlich Industriestadt und mit dem benachbarten Burtscheid verwachsen. § 91. Der rechtsrheinische Gebirgsflügel beginnt im 8 mit dem Taunus, vom Volke „die Höhe" genannt. An seinem Fuße liegen die weltbekannten Bäder Wiesbaden und Homburg, auf seiner Höhe steht die Saal- bürg, die auf kaiserliche Anregung neu hergerichtet wurde. Das Miueral- wasser von Selters und vielen anderen Orten ist weithin bekannt. § 92. Der Westerwald liegt zwischen Sieg und Lahn und ist ein unwirtliches, von einsamen Wäldern bedecktes Hochland. Seine Tonlager liefern den Stoff für die Millionen von Krügen, die zum Versand der be- nachbarten Mineralwässer dienen. Im Siegtal sind zahlreiche Berg- und Hütteuwerke. Die „Rote Erde" läßt Eiseu und Kupfer gewinnen.' Das

6. Deutsche Geschichte - S. 150

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
150 Das Zeitalter des Emporkommens Preußen? 1648 — 1786. zu beginnen; sogar ein spanisches Kriegsschiff wurde von seinen Schaffen fortgenommen. Ferner schuf er nach dem Muster der großen holländischen imt> Kolonial-englischen Handelsgesellschaften eine afrikanische Handelsgeseu-P0ttttt' schaft. Ihren Sitz verlegte er nach Emden in Ostfriesland, wo ihm das Besatzungsrecht zugesallen war, und gründete an der Küste von Guinea einige Handelsniederlassungen, die ersten deutschen überseeischen Kolonien, unter denen die wichtigste das Fort Groß-Friedrichsburg war. Diese Kolonien brachten, obwohl die eifersüchtigen Holländer dem branden-burgischen Handel vielerlei Schwierigkeiten machten, mehrere Jahre lang reichert Gewinn. Nachher konnte die Handelsgesellschaft sich nur mit Mühe behaupten, und Friedrich Wilhelm I. hat die afrikanischen Ansiedelungen an die Holländer verkauft. Religiöse cv religiöser Beziehung trat der Kurfürst für die gegenseitige Dulduna. 'V o I u ; u , r , ' Duldung zwischen Lutheranern und Reformierten ein. Er verbot durch em Edikt, daß sich die Prediger beider Bekenntnisse gegenseitig von der Kanzel aus bekämpften; der Liederdichter Paulusgerhardt, damals Diakonus in Berlin, der aus Gewissensbedenken diesem Erlaß nicht gehorchen zu können erklärte, mußte sein Amt niederlegen. § 164. Der Ausgang dcs Großen Kurfürsten. Der Kurfürst batte nach Luise Henriettens Tode die Prinzessin Dorothea von Holstein geheiratet. Er starb 1688 im Schloß zu Potsdam. Ter Große @r roar ein Mctmt aus einem Guß, eine kraftvolle, männliche Persön- lichkeit, hoheitsvoll und gewaltig schon in seinem Äußeren, so wie ihn sem mächtiges, von Andreas Schlüter gegossenes Reiterstandbild auf der Langen Brücke zu Berlin der Nachwelt zeigt. Er war zugleich ein großer Feldherr, Diplomat und Regent. Stolz, von starkem Selbstvertrauen und dem Bewußtsein seiner Macht erfüllt, unterscheidet er sich doch dadurch von seinem Zeitgenossen Ludwig Xiv., daß er nicht das Wohl des Staates dem eigenen Ehrgeiz opferte, sondern immerdar d e m S t a a t e d i e n t e und in der Sorge für fein Wohl aufging. Unter ihm hatten die Landesverwaltung, das Heerwesen, die Finanzen, die Volkswirtschaft bedeutende Fortschritte gemacht; unter ihm hatte sich Brandenburg-Preußen zuerst tatkräftig an den Händeln der europäischen Politik beteiligt.

7. Teil 2 - S. 38

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
38 § 20. Polynesien. 1. Überblick. Unter Polynesien (d. i. Vielinselwelt) versteht man die unzähligen kleinen Südseeinseln, die über den Großen Ozean, nament- lich zwischen den beiden Wendekreisen, zerstreut sind. Nach ihrer Be- schaffenheit unterscheidet man hohe, meist vulkanische Inseln, welche infolge reichlicher Benetzung üppigen Pflanzenwuchs zeigen, und niedere oder Koralleninseln; letztere sind durch die aufbauende Tätigkeit der Korallen- tierchen entstanden, welche in Meeren, deren Wärme nicht unter 18° C. sinkt, ihre harten Kalkkrusten aufbauen. Diese Korallenbauten nennt man Strand- oder Küstenriffe, wenn sie sich an die Küste einer Insel anschließen, Damm- oder Wallriffe, wenn sie, für die Schiffahrt gefährlich, in einiger Entfernung von der Küste entstehen, und Atolle (Ringinseln), wenn sie um ein flaches Meeresbecken (Lagune), in welchem das Land versunken ist, angeordnet sind. Diese Atolle erhalten nach und nach durch Anschrvem- mungen eine Erdschicht, auf der Palmen und andere Pflanzen wachsen und Seevögel sich niederlassen. Das Klima auf diesen Inseln ist milde, sehr gleichmäßig und gesund. Die Kokospalme, die Banane, der Brotfruchtbaum und mehrere Knollengewächse sind die wichtigsten Nahrungspflanzen, Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee und Kakao werden angebaut. Die Bewohner, die malaiischen Polynesier, sind ein schöner und begabter Menschenschlag, der aber seit der Ankunft der Europäer dem Aussterben entgegengeht. Die größte Anzahl derselben ist zum Christentum übergetreten. Die meisten der polynesischen Inselgruppen sind im Besitze der europäischen Mächte, welche hauptsächlich mit der Kopra Handel treiben. Dazu sind einige der Inseln wichtige Häfen für den Verkehr zwischen Amerika und Asien und Australien. 2. Drei Gruppen lassen sich unterscheiden: a) Im N., ziemlich unter dem Wendekreis des Krebses, liegen die Hawaii-Jnseln, welche 1897 von den Amerikanern in Besitz ge- nommen sind. Die größte Insel der Gruppe, Hawaii, trägt mehrere Vulkane, deren höchster der Mauna Kea (d. i. Weißer Berg) mit kahler Kuppe, ost mit Schnee bedeckt, sich 4200 m erhebt. Er ist jetzt erloschen; dagegen ist der fast ebenso hohe Mauna Loa (d. i. Großer Berg) noch fortdauernd tätig. An seiner Seite befindet sich der Kratersee Kilauea, im Durchmesser 4 km, gefüllt mit wogender, kochender Lava. Die in herrlicher Umgebung gelegene Hauptstadt Honolulu auf Oahu mit

8. Teil 2 - S. 37

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 19. Die australischen Inseln. 37 Flachs. Die Tierwelt ist ärmlich, besonders Säugetiere fehlen. Besser vertreten ist die Vogelwelt, deren bunte Farbenpracht auffällt, so bei den Paradies- und Nashornvögeln, den Papageien und Kakadus. Die Bewohner sind die den Australnegern verwandten, dunkelfarbigen und krausköpfigen Papuas, welche feste Wohnsitze in Pfahlbaudörfern haben und zum Teil noch heute Menschenfresser sind. Ihre Kunstfertigkeit in Topf- und Holzmaren und im Anfertigen von Booten ist erstaunlich. Als Haustier schätzen sie allein das Schwein. Auf Neu-Seeland wohnen die malaiischen Maori, tapfere und schöne Menschen, an Zahl (zurzeit noch etwa 42000) ständig sich verringernd. 2. Die einzelnen Inseln. A. Neu-Guinea, nächst Grönland die größte Insel der Erde, an Flächeninhalt fast Skandinavien gleich, wird durch die für die Schiffahrt gefährliche Torresstraße vom Festlande geschieden. Sie ist von einer wald- reichen Gebirgskette durchzogen, welche zum Teil Alpenhöhe erreicht. Im S. ist dem Gebirge ein ausgedehntes Tiefland mit wasserreichen, schiff- baren Flüssen vorgelagert; die Nordküste dagegen ist schmaler, aber auch von vielen kleinen Küstenflüssen durchzogen, von denen der am meisten befahrene Kaiserin Augusta-Fluß heißt. Der W. der Insel gehört den Niederländern, die Südseite der Osthälfte den Engländern, die Nordseite, das Kaiser Wilhelms-Land, den Deutschen (seit 1884). B. Der Bismarck-Archipel, gleichfalls den Deutschen gehörig. C. Von den Salomon-Jnseln, welche vulkanischen Ursprungs sind und breite Korallenriffe ins Meer senden, sind die zwei n. deutsch, die übrigen englisch. D. Die Neuen Hebriden und Neu-Kaledonien. Letzteres ist eine französische Strafkolonie. E. Neu-Seeland, durch die Cook-Straße in eine Nord- und Südinsel zerschnitten. Auf der Südinsel erhebt sich ein gletscherbedecktes Hochgebirge, dessen höchster Punkt der Mount Cook mit 3800 vi ist. Die Nordinsel zeigt zahlreiche vulkanische Spuren, kleine Krater, Geysire und aufsteigende Gase. Wegen dieser Höhenlage ist das Klima milde und reich an Niederschlägen. Für die Pflanzenwelt sind charakteristisch die dichten Buschwälder, die mächtigen Farnbäume, die bis 50 m hohe Kauri- fichte, welche wertvolles Harz liefert, und der riesige Ratabaum, gegen dessen dunkles Laub das Scharlachrot seiner Blütentrauben prachtvoll ab- sticht. Die europäischen Getreidearten gedeihen vortrefflich, die Schafzucht blüht. Im S. wird Gold gesunden. Die Hauptstadt dieser englischen Kolonie ist Wellington, die wichtigsten Häfen Auckland und Dunedin.

9. Teil 2 - S. 40

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 § 21. Die deutschen Schutzgebiete in der Südsee. 2. Der Bismarck-Archipel besteht aus einer Anzahl durch vulkanische Ausbrüche aus dem Meere entstandener Inseln, welche von Korallenriffen umgeben sind. Die wichtigsten Inseln sind Neu-Pom- mern (so groß wie Brandenburg), an die durch eine ganz schmale Land- enge die Gazellen-Halbinsel angefügt ist, und Neu-Mecklen- bürg (fast so groß wie Mecklenburg-Schwerin). Die Bewohner des Bismarck-Archipels, etwa 190 000, sind wie die von Kaiser Wilhelmsland Papuas, jedoch von kräftigerem Körper- bau. Ihre Hautfarbe ist sehr dunkel, fast schwarzbraun. Die Hauptniederlassungen befinden sich auf der Gazellen-Halb- insel; hier reihen sich zahlreiche Dörfer, Missionsstationen und Pflanzungen aneinander. In der malerischen Blanche-Bai liegt die Insel Matupi, die fast ganz von Plantagen, Faktoreien, Missions- und Handels- Stationen eingenommen ist. Auch Herbertshöhe, der Sitz des Gouverneurs des ganzen Neu-Guinea-Gebietes und Dampferstation, liegt an der Blanche-Bai. 3. Von den Salomon-Jnseln sind die beiden n. großen Inseln und mehrere kleine Eilande deutsch. Den Namen haben sie von den spanischen Entdeckern erhalten, die in ihnen das Goldland Ophir des Königs Salomo gefunden zu haben wähnten. Die Bewohner (etwa 50000) sind schlank von Körperbau, doch sehr muskelkräftig; ihre Hautfarbe ist tief dunkelbraun, dem Schwarz sehr nahe kommend. Sie sind wegen ihrer Ungastlichkeit verrufen, aber anstellig und zuverlässig. Auch hier und auf dem Bismarck-Archipel sind Tabak-, Baum- woll- und Kaffee-Plantagen angelegt. Die Eingeborenen leben von Bananen, Kokosnüssen, Brotfrucht, tropischen Knollengewächsen und Fischfang. 4. Die Karolinen- und Marianen-Jnseln. Diese früher spanischen Inselgruppen sind mit Ausnahme der s. Marianen-Insel Guam, die kurz vorher an die Vereinigten Staaten von Amerika ge- kommen war, 1899 durch Kauf in den Besitz des Deutschen Reichs übergegangen; sie bieten demselben viele treffliche Naturhäfen und da- mit wertvolle Stützpunkte für dessen Verbindung mit Kiautschou in China. Die beiden wichtigsten Karolinen Jap (jap) und Ponape liegen nahe an den beiden Endpunkten der Kette. Das gleichmäßig warme und tropisch feuchte Klima dieser Inseln ist nicht ungesund und fördert einen üppigen Pflanzenwuchs; es gedeihen Orangen und Bananen, Z)ams und Ananas, vor allem aber der Brotfrucht-

10. Für Seminare - S. 172

1912 - Breslau : Hirt
172 B. Länderkunde. — Ii. Australien und Polynesien. Es ist in erster Linie ein Viehzuchtland. Der die Herden oft bedrohenden Dürre hat man durch Anlage zahlreicher artesischer Brunnen mit Erfolg entgegengearbeitet. Brisbane [brisben] (150) ist die Hauptstadt. Das heutige Neusüdwales [uels] erhielt am Ende des 18. Jahrhunderts deportierte Verbrecher als Kolonisten. Diese gründeten Sydney [^ibne], das eine armselige Kolonie blieb, bis in der Mitte des 19. Jahrhunderts Goldfunde gemacht wurden. Da entwickelte sich Sydney schnell zur großen Stadt und zum ersten Handels- und Jndustrieplatz des Erdteils, zum Mittelpunkt der australischen und zum Endziele der europäischen Dampfschiffahrt (600). Neusüdwales treibt ergiebigen Steinkohlenbergbau, dessen Förderung zu Newcastle (70) am bedeutendsten ist. Der Hauptort iu dem reichen Silberdistrikt des W ist Brockenhill (30). In Viktoria, dem bevölkertsten und für Europäer klimatisch günstigsten Staate, wurde Melbourne [melböra] ähnlich wie Sydney zur Großstadt und zugleich zur prächtigsten Stadt des Festlandes (575). Die Haupt- stadt der Kornkammer Südaustralien, Adelaide [adelet] (fast 200), liegt un- weit der versandeten Murraymündung. Westaustralien bildet den größten, aber wüstenreichsten der Staaten. Es treibt vornehmlich Goldbergbau (Coolgardie und Kalgoorlie) und hat zu dem Zwecke Eisenbahnen und riesige Wasserleitungen von den Bergen bei Perth her (fast 700 km lang) in die Wüste geführt. Alle euro- päischen Dampferlinien laufen Freemantle [frimäntl] (20), den Hafen der Haupt- stadt Perth [pörß], an (55). Auf der Insel Tasmanien, die als Obstland und als die „Sommerfrische Australiens" bekannt ist, liegt die Hafenstadt Hobart (35). 2. Die innere Inselreihe: Melanesien und Neuseeland. § 136. a) Landschaftscharakter und Bodcnerzcugnisse. Um Australien zieht sich von Neuguinea bis Neuseeland ein Gürtel von Inseln. Mit Ausnahme von Neuseeland sind diese Inseln von dunkelhäutigen (daher Melanesien — Inseln der Schwarzen), meist in Pfahl- oder Baumdörfern (Bild 105, 158) lebenden Papuas (d. i. Krausköpfe) bewohnt. Die australische Inselwelt ist durchweg gebirgig und vulkanreich. Anordnung der Gebirge, Lagerung und Faltung ihrer Gesteinsschichten machen die Annahme wahrscheinlich, daß Neuseeland und Melanesien die Trümmer eines früher mit Australien verbunden ge- wesenen, später abgesunkenen Landraumes darstellen. Infolge des heißfeuchten Tropenklimas ist die Pflanzenwelt üppig entwickelt. Von Nutzpflanzen gedeihen Kokos- und Sagopalme und Brotfruchtbaum; den Hauptausfuhr- gegenständ bildet Kopra. Die wirtschaftliche Erschließung steckt noch in den Anfängen, da der Plantagenbau (Baumwolle, Tabak) unter dem Mangel an brauchbaren Arbeitern leidet. I)) Bestandteile. 1. Neuguinea ist 1,5 mal so groß wie das Deutsche Reich, die zweitgrößte Jusel der Erde. Das Innere nehmen hohe Gebirge ein, die Küste da, wo sie flach wird, Mangrovesümpfe (Bild 159). Das Bergland umkränzen kaut- schukreiche Wälder, die von einer bnntgesiederten Vogelwelt belebt sind. Die Insel besitzt schiffbare Flüsse von der Länge des Rheins. Das feuchtwarme Klima der Küsten- Niederungen kann der Europäer nur kurze Zeit ertragen. Darum ist hier nur Plan- tagenwirtschaft mit farbigen Arbeitern möglich. — Die westliche Hälfte ist nieder- ländifch, der 80 britifch, der No, das Kaiser-Wilhelmsland, deutsch. Zum deutschen Besitz gehören auch der vorgelagerte Bismarck-Archipel und von den
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