88 Die Verkehrswege der Gegenwart.
große Verdienste um Vereinfachung und Verbilligung des Telegraphenwesens hat sich
die deutsche Post- und Telegraphenverwaltuug unter ihrem ehemaligen Leiter, dem
Staatssekretär Dr. von Stephan, erworben.^) Ihm verdankt das Deutsche Reich auch
sein ausgedehntes unterirdisches Kabelnetz.
Mit den größten Schwierigkeiten hatte die unterseeische Telegraphie zu ringen.
Als ihr Geburtsjahr gilt das Jahr 1851, in welchem Dover und Calais unterseeisch ver-
Kunden wurden. Indes erst 1866 gelang es, Europa und Amerika dauernd durch eine
Kabelleitung zu verknüpfen. Seitdem folgten sich ueue Unternehmungen in großem Stil
rasch nacheinander und wurden auch glücklich zu Ende geführt. Gegenwärtig betrügt die
Gesamtlänge aller Kabellinien über 475000 km; hiervon sind indes nur 80000 km, also
rund Vg, in staatlichem Besitz; sämtliche übrigen Linien, darunter mit zwei Ausnahmen
alle großen Weltverkehrslinien, gehören Privatgesellschaften; die meisten von ihnen
haben ihren Sitz in London. Da nun die englische Regierung auf diese Gesellschaften
sich einen maßgebenden Einfluß gesichert hat, so ist der größte Teil des Weltkabel-
netzes (rund 60 °/0 aller Seekabel) von England abhängig. In neuester Zeit macht
sich daher in verschiedenen Staaten ein starkes Streben nach Schaffung eigener
Kabellinien geltend. So hat' sich auch das Deutsche Reich bereits zwei direkte Ver-
bindungen nach den Vereinigten Staaten und eine solche nach Südamerika gesichert.
Die Gesamtlänge der deutschen Kabel beträgt gegenwärtig 40000 km = 8% (1870 erst
über 1000 km). Der Gesamtwert des unterseeischen Weltkabelnetzes beläuft sich aus
rund 1 Milliarde M.
Verbreitung. Aus dem beigegebenen Kärtchen erhellt, daß der Tele-
graph nunmehr alle Erdteile und alle Meere durchzieht, die elektrische
Umgürtung der Erde somit zum Abschluß gebracht ist.^)
Die größte Zahl unterseeischer Verbindungen besteht zwischen Europa
und Amerika: 15 zwischen Europa und Nordamerika (9 von Irland, 2 von England,
2 von Frankreich und 2 von Deutschland; letztere gehen von Emden aus und laufen
über die Azoren nach New ?)ork) und 3 zwischen Europa und Südamerika. Im
ganzen sind also gegenwärtig zwischen Europa und Amerika 18 unterseeische Linien
in Betrieb.
Die deutschen Besitzungen in Afrika sind ebenfalls alle an das Welt-
telegraphennetz angeschlossen, desgleichen die Karolinen.
Funkentelegraphie. Ein gefährlicher Mitbewerber droht dein Telegraphen
außer im Telephon auch in der drahtlosen Telegraphie. Ihre Haupterfolge
hat die Funkentelegraphie bisher im Verkehr zwischen Schiffen auf hoher See bzw.
zwischen fahrenden Schiffen und Landstationen erzielt. Die Groß-Station bei Nauen
') Noch 1849 kostete ein einfaches Telegramm (20 Wörter) von Berlin nach Aachen über
15 M. (heute 1 M.) und eine in Berlin nach 9 Uhr abends nach dem gleichen Orte aufgegebene
Depesche von 50 Wörtern, die heute für 2,50 M. befördert wird, 55,10 M. Eine außerordent-
liche Ermäßigung der Tarife trat im Lauf der Jahre für die Kabeltelegramme ein. Für ein
transatlantisches Kabeltelegramm bis zu 20 Worten waren bis 1867 400 M. zu entrichten.
Heute bewegt sich die Worttaxe für eine Depesche nach den Vereinigten Staaten von Amerika
um 1 M.
*) Ein von dem Präsidenten der Union Roosevelt am 4. Juli 1903 in Oysterbai bei
New ^ork an den Präsidenten der Pazifikkabelgesellschaft, Mackay, der sich mit Roosevelt
in demselben Räume befand, aufgegebenes Telegramm legte den Weg um die ganze Erde in
10 Minuten zurück. Das Danktelegramm Mackays an den Präsidenten Roosevelt traf schon
nach 9'/, Minuten ein.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Stephan Mackay Roosevelt Danktelegramm_Mackays Roosevelt
Extrahierte Ortsnamen: Dover Europa Amerika London Weltkabel- England Europa Amerika Europa Nordamerika Irland England Frankreich Deutschland Europa Südamerika Europa Amerika Afrika Nauen Berlin Aachen Berlin Amerika Oysterbai
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika.
197
106. Ins Meer kalbender Gletscher an der Küste von Alaska.
Die Berge Alaskas sind bis zum Meeresspiegel stark verschneit und vereist, und mächtige Eisströme münden
wie Flüsse ins Meer. Die weit vordrängende Eismasse wird unter das Wasser geschoben und dann, da
das Eis leichter ist als das Wasser, durch Auftrieb abgebrochen. Zahlreiche Längsspalten durchsetzen den
Kletscher, und auch die Stirnseite ist stark zerklüftet.
107. Landschaft in Nordgrönland.
Die Eskimos wohnen in Stein- oder Schneehütten, im Sommer auch wohl in Zelten aus Fellen. Nahrung
und Kleidung liefern die Pelztiere (Eisbär) und die Robben (Seehunde). Einmannboot und Hunde-
schlitten sind die Verkehrsmittel. — Im Hintergrunde sind die Häuser einer Missionsstation sichtbar.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Alaska Alaskas Nordgrönland
268
C. Länderkunde,
erträglich für Europäer. Kokospalmen, Kakao, Baumwolle und Kaffee ge-
deihen vortrefflich. Kopra bildet vorläufig den wichtigsten Ausfuhrgegen-
stand.
b) Die Bewohner haben eine kräftige, hochgewachsene Gestalt und an-
sprechende Gesichtsbildung. Sie sind gastfreundlich, lebenslustig, leichtsinnig,
dabei leicht erregbar und fehdelustig. Da sie keine Neigung zu regelmäßiger
Arbeit haben, werden als Arbeiter der deutschen Pflanzungen Melauesier
lnenpommern), Kuli aus China u. a. eingeführt.
Auf Upöln liegt Apia, der Mittelpunkt der deutschen Plantagen-
gesellschaft, Sitz der Behörde, ein freundliches Städtchen mit breiten
Straßen.
Aufgabe. Suche auf der Karte die Dampfer- und Telegraphenlinien im
Stillen Ozean! Wie verlaufen sie zu unseren dortigen Kolonien?
7. Die Pachtung Kiautschou.
500 qkrn, 33000 ®. Im Jahre 1908: 1500 ansässige Deutsche (dazu Schutztruppe 2-150).
§ 435. a; Landfchaftsliild. Die Kiautschön-Bucht, an der Südost-
küste der Halbinsel Schantnng, haben wir von China gepachtet. Dazu
tritt eiue neutrale Zone, halb so groß wie das Königreich Sachsen, in der
China keine Maßregel ohne deutsche Zustimmung treffen darf. In ihr liegt
die Stadt Kiautfchöu.
Die Bucht wird vou eiuem fruchtbaren Tieflandsaum umrahmt, den
entwaldete, jetzt aber aufgeforstete Gebirge umspannen. Zwei Gebirge schützen
die über 3 km breite und tiefe Einfahrt in die Bucht. Die fruchtbare
Niederung ist dicht bevölkert.
Das Klima ist gesund sfig. 136). Die Lage unter Gibraltars Breite
bedingt einen sehr heißen Sommer, während im Winter die Bucht bisweilen
zum Teil zufriert.
§ 436. b) Wirtschaftliche Bedeutung. Die Bucht bildet den besten Hafen-
platz in Nordchina, wenn es gelingt, die Versandung der Bncht zum Stillstand
zu bringen. Die Küste von Tientsin bis Schanghai ist, abgesehen von der
Schantnng-Halbinsel, flach und ohne Häfen. Eine breite Bodensenke durch
die Halbinsel Schantnng führt die Straßen an den Hoänghö. Darauf
beruht die Aussicht, den aufblühenden Freihafen Tsingtan, den Sitz der
deutschen Verwaltung, zum Haupthafen des steinkohlenreichen, dichtbevölkerten
Hinterlandes und zur Kohlenstation für die blühende deutsche Küstenschiff-
fahrt zu machen. Die Schantuug-Eifeubahn verbindet Tsingtan mit dem
Kohlengebiet.
Die Fahrtdauer der Postdampfer von Bremerhaven bis Tsingtan be-
trägt etwas mehr als 50 Tage. Mit Benutzung der Sibirischen Bahn
beansprucht die Reise von Berlin ein Drittel der Zeit.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Kopra
Extrahierte Ortsnamen: China China Sachsen China Nordchina Tientsin Schanghai Tsingtan Bremerhaven Berlin
256
C. Länderkunde.
5. Die deutschen Kolonien.
§ 409, Überblick. — Aufgabe. Suche auf dem Atlas oder auf dem
Globus: Deutsch-Ostafrika, Kamerun, Togo, Deutsch-Südwestafrika, das mela-
uesische Schutzgebiet skaiser-Wilhelmslaud, Bismarck-Archipel), die mikrouesifchen
Schutzgebiete Marshall-Jnseln, Marianen, Karolinen, Palau-Inseln), das
polynesische Schutzgebiet (deutsche Samöa-Jnselu), die Pachtung Kiautschöu.
1. Deutsch-Ostafrika.
947 000 qkm, etwa 10 Mill. E. 1908: 2900 Europäer, ohne die Schutztruppe.
§ 410. a) Lage und Grenzend Deutsch-Ostafrika, das größte und
volkreichste der deutschen Schutzgebiete, liegt zwischen dem 1. und 11." f. Br.
und dem 30. und 40." ö. L. v. Gr. Somit liegt es den großen Verkehrs-
linien von Europa nach dem 0 (Sueskanal!) nicht allzufern und gestattet
einen verhältnismäßig leichten Verkehr mit den reichen Landschaften um die
großen Seen Jnnerafrikas. Die Ostgrenze bildet, in der Mitte der afrika-
nischen Südostküste, eine Küstenstrecke von der Länge Lübeck—memel, die
Nordgrenze geht um den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo (vgl.
Buntbild!), herum und durch den Viktoria-See, der W reicht bis zum
Tanganjika- und zum Njassa-See, die Südgrenze folgt dem Fluß Rowüma.
Die Grenznachbarn sind die Portugiesen, Engländer und Belgier. Die
südlichste Küsteninsel Mafia ist deutsch und im Aufblühen begriffen.
§ 411. b) Bodengestalt. Das Land steigt von der Küste in mehreren
Terrassen an, die sich im N am höchsten erheben. Die niedrige Küste ist
mit Mangrovewäldern und Palmen geschmückt; die Schiffahrt wird durch
Korallenriffe erschwert. Die Niederschlagsmenge ist infolge der feuchten
Ostwinde viermal stärker als in Nordwestdeutschland; dennoch mangelt es an
gutem Trinkwasser. Die Hitze sinkt an der Küste selten unter 25" (Fig. 136).
Außer der Hauptstadt Daressaläm, d. i. Hans des Friedens, findet sich
nur im 3 ein tiefer Hafen, Lindl
Der Gebirgsrand ist, besonders im N, durch die Ostwinde noch reich-
licher befeuchtet und infolgedessen vielfach mit dichten Urwäldern bestanden.
In der Landschaft Ufambära haben sich die meisten Deutschen angesiedelt.
Der „Ostafrikanische Graben", eine n. s. verlaufende Senkung,
trennt die am Rande liegenden Gebirgslandschaften vom inneren Hochlande,
das im Nw bis zu 1200 m ansteigt. Zur Regenzeit ist es mit hohen
Gräsern bedeckt und von zahlreichem Wild belebt; im Sommer wird das
Land zur dürren Steppe. Es senkt sich, oft in jähem Absturz, zu den
großen Seen Jnnerafrikas. Da die Senkung Steilwände besitzt, die aber
nach W und 0 sanft abfallen, hat sie die Bedeutung einer Wasserscheide zwischen
dem Indischen und dem Atlantischen Ozean. Njassa- und Tanganjika-See
füllen einen Teil des „Zentralafrikanischen Grabens" aus, der auch
sonst noch eine Reihe Landseen enthält. Noch auf deutschem Gebiet steht
der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan mit doppeltem Gipfel und
i Vgl. Fig. 12 u, 13, S. 23.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich.
63
Berglandschaften zog besonders die Römer an, die hier schon eine keltische
Niederlassung vorfanden. Die Stadt wurde eine befestigte römische Kolonie
und uuter römischem Schutz eine blühende Handelsstadt. Triers Bildungs-
anstalten standen bei den Römern in gutem Ruf, römische Villen schmückten
in großer Zahl die Umgebung. Nirgends diesseit der Alpen findet man
deshalb so zahlreiche Denkmäler aus römischer Zeit: die gewaltigen Pfeiler der
Moselbrücke, die Reste des Kaiserpalastes und einer Wasserleitung, das Amphi-
theater und die Porta nigra (Schwarzes Tor). Im Mittelalter wurde Trier
der Sitz eines Erzbischoss und ein berühmter Wallfahrtsort. Den Fluß ab-
wärts folgen nur noch kleine Weinorte.
Zeichnung: Die Mosel auf deutschem Gebiet. Die Krümmungen
werden ohne ängstliche Beachtung der Karte angedeutet.
§89. Die Eifel nördlich der Mosel ist eine nur von einzelnen
vulkanischen Kegeln unterbrochene, entwaldete Hochebene, in der die ihr
eigentümlichen „Maare" (Kraterseen) eingebettet sind (Bild 40). Ein freund-
licher Teil des Gebirges ist das liebliche Tal der Ahr mit den Heilquellen
von Neuenahr und guten Weinen; die Hochfläche der Eifel ist rauh, nur
ein Fünftel des Bodens ist (mit Kartoffeln und Hafer) bebaut. Die Gipfel
sind oft malerisch schön und von Burgruinen gekrönt. Das ebene Gebiet
im Hohen Venn (— Fehn, Moor) ist mit Moor bedeckt. Die Bahn
Köln—trier hat das Eifelgebiet erschlossen.
§ 90. Im Gegensatz zur Abgeschiedenheit der Hochebene steht der von
der Maas durchbrochene Nordrand des Gebirges, wo die Natur reiche
Schütze an Kohlen, Eiseu, Blei und Zink eingelagert hat. Das hier ent-
staudene Industriegebiet zieht sich durch Belgien nach Frankreich hinein.
Auf deutschem Boden hat sich hier eine blühende Tuchindustrie entwickelt,
aber auch Maschinenfabriken, chemische Werke, Messingwerke beschästigen
Tausende.
Mittelpunkt der deutschen Industrie ist Aachen (156), genannt nach
seinen zahlreichen Heilquellen la^ua —Wasser), denen der Ort seinen Ursprung
verdankt. Ihretwegen liebte Karl der Große den Platz. Er machte Aachen
zu seiner Residenz und baute den Dom und Kaiserpalast, in dessen Kapelle
er begraben liegt. Jetzt ist Aachen wesentlich Industriestadt und mit dem
benachbarten Burtscheid verwachsen.
§ 91. Der rechtsrheinische Gebirgsflügel beginnt im 8 mit dem Taunus,
vom Volke „die Höhe" genannt. An seinem Fuße liegen die weltbekannten
Bäder Wiesbaden und Homburg, auf seiner Höhe steht die Saal-
bürg, die auf kaiserliche Anregung neu hergerichtet wurde. Das Miueral-
wasser von Selters und vielen anderen Orten ist weithin bekannt.
§ 92. Der Westerwald liegt zwischen Sieg und Lahn und ist ein
unwirtliches, von einsamen Wäldern bedecktes Hochland. Seine Tonlager
liefern den Stoff für die Millionen von Krügen, die zum Versand der be-
nachbarten Mineralwässer dienen. Im Siegtal sind zahlreiche Berg- und
Hütteuwerke. Die „Rote Erde" läßt Eiseu und Kupfer gewinnen.' Das
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Triers Maas Karl_der_Große Karl
Extrahierte Ortsnamen: Europa Frankreich Aachen Aachen Taunus Homburg Selters Westerwald
150
Das Zeitalter des Emporkommens Preußen? 1648 — 1786.
zu beginnen; sogar ein spanisches Kriegsschiff wurde von seinen Schaffen fortgenommen. Ferner schuf er nach dem Muster der großen holländischen imt>
Kolonial-englischen Handelsgesellschaften eine afrikanische Handelsgeseu-P0ttttt' schaft. Ihren Sitz verlegte er nach Emden in Ostfriesland, wo ihm das Besatzungsrecht zugesallen war, und gründete an der Küste von Guinea einige Handelsniederlassungen, die ersten deutschen überseeischen Kolonien, unter denen die wichtigste das Fort Groß-Friedrichsburg war. Diese Kolonien brachten, obwohl die eifersüchtigen Holländer dem branden-burgischen Handel vielerlei Schwierigkeiten machten, mehrere Jahre lang reichert Gewinn. Nachher konnte die Handelsgesellschaft sich nur mit Mühe behaupten, und Friedrich Wilhelm I. hat die afrikanischen Ansiedelungen
an die Holländer verkauft.
Religiöse cv religiöser Beziehung trat der Kurfürst für die gegenseitige
Dulduna. 'V o I u ; u , r , '
Duldung zwischen Lutheranern und Reformierten ein. Er verbot durch em Edikt, daß sich die Prediger beider Bekenntnisse gegenseitig von der Kanzel aus bekämpften; der Liederdichter Paulusgerhardt, damals Diakonus in Berlin, der aus Gewissensbedenken diesem Erlaß nicht gehorchen zu können erklärte, mußte sein Amt niederlegen.
§ 164. Der Ausgang dcs Großen Kurfürsten. Der Kurfürst batte nach Luise Henriettens Tode die Prinzessin Dorothea von Holstein geheiratet. Er starb 1688 im Schloß zu Potsdam.
Ter Große @r roar ein Mctmt aus einem Guß, eine kraftvolle, männliche Persön-
lichkeit, hoheitsvoll und gewaltig schon in seinem Äußeren, so wie ihn sem mächtiges, von Andreas Schlüter gegossenes Reiterstandbild auf der Langen Brücke zu Berlin der Nachwelt zeigt. Er war zugleich ein großer Feldherr, Diplomat und Regent. Stolz, von starkem Selbstvertrauen und dem Bewußtsein seiner Macht erfüllt, unterscheidet er sich doch dadurch von seinem Zeitgenossen Ludwig Xiv., daß er nicht das Wohl des Staates dem eigenen Ehrgeiz opferte, sondern immerdar d e m S t a a t e d i e n t e und in der Sorge für fein Wohl aufging. Unter ihm hatten die Landesverwaltung, das Heerwesen, die Finanzen, die Volkswirtschaft bedeutende Fortschritte gemacht; unter ihm hatte sich Brandenburg-Preußen zuerst tatkräftig an den Händeln der europäischen Politik beteiligt.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Wilhelm_I. Paulusgerhardt Luise_Henriettens Dorothea_von_Holstein Andreas_Schlüter Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv.
Extrahierte Ortsnamen: Emden Ostfriesland Guinea Groß-Friedrichsburg Berlin Potsdam Langen_Brücke Berlin
38
§ 20.
Polynesien.
1. Überblick. Unter Polynesien (d. i. Vielinselwelt) versteht man
die unzähligen kleinen Südseeinseln, die über den Großen Ozean, nament-
lich zwischen den beiden Wendekreisen, zerstreut sind. Nach ihrer Be-
schaffenheit unterscheidet man hohe, meist vulkanische Inseln, welche infolge
reichlicher Benetzung üppigen Pflanzenwuchs zeigen, und niedere oder
Koralleninseln; letztere sind durch die aufbauende Tätigkeit der Korallen-
tierchen entstanden, welche in Meeren, deren Wärme nicht unter 18° C.
sinkt, ihre harten Kalkkrusten aufbauen. Diese Korallenbauten nennt man
Strand- oder Küstenriffe, wenn sie sich an die Küste einer Insel anschließen,
Damm- oder Wallriffe, wenn sie, für die Schiffahrt gefährlich, in einiger
Entfernung von der Küste entstehen, und Atolle (Ringinseln), wenn sie um
ein flaches Meeresbecken (Lagune), in welchem das Land versunken ist,
angeordnet sind. Diese Atolle erhalten nach und nach durch Anschrvem-
mungen eine Erdschicht, auf der Palmen und andere Pflanzen wachsen
und Seevögel sich niederlassen.
Das Klima auf diesen Inseln ist milde, sehr gleichmäßig und
gesund. Die Kokospalme, die Banane, der Brotfruchtbaum und mehrere
Knollengewächse sind die wichtigsten Nahrungspflanzen, Baumwolle,
Zuckerrohr, Kaffee und Kakao werden angebaut.
Die Bewohner, die malaiischen Polynesier, sind ein schöner
und begabter Menschenschlag, der aber seit der Ankunft der Europäer
dem Aussterben entgegengeht. Die größte Anzahl derselben ist zum
Christentum übergetreten. Die meisten der polynesischen Inselgruppen
sind im Besitze der europäischen Mächte, welche hauptsächlich mit der
Kopra Handel treiben. Dazu sind einige der Inseln wichtige Häfen
für den Verkehr zwischen Amerika und Asien und Australien.
2. Drei Gruppen lassen sich unterscheiden:
a) Im N., ziemlich unter dem Wendekreis des Krebses, liegen die
Hawaii-Jnseln, welche 1897 von den Amerikanern in Besitz ge-
nommen sind. Die größte Insel der Gruppe, Hawaii, trägt mehrere
Vulkane, deren höchster der Mauna Kea (d. i. Weißer Berg) mit kahler
Kuppe, ost mit Schnee bedeckt, sich 4200 m erhebt. Er ist jetzt erloschen;
dagegen ist der fast ebenso hohe Mauna Loa (d. i. Großer Berg) noch
fortdauernd tätig. An seiner Seite befindet sich der Kratersee Kilauea,
im Durchmesser 4 km, gefüllt mit wogender, kochender Lava. Die in
herrlicher Umgebung gelegene Hauptstadt Honolulu auf Oahu mit
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Christentum Amerika Asien Australien Hawaii Honolulu Oahu
§ 19. Die australischen Inseln.
37
Flachs. Die Tierwelt ist ärmlich, besonders Säugetiere fehlen. Besser
vertreten ist die Vogelwelt, deren bunte Farbenpracht auffällt, so bei
den Paradies- und Nashornvögeln, den Papageien und Kakadus.
Die Bewohner sind die den Australnegern verwandten, dunkelfarbigen
und krausköpfigen Papuas, welche feste Wohnsitze in Pfahlbaudörfern
haben und zum Teil noch heute Menschenfresser sind. Ihre Kunstfertigkeit
in Topf- und Holzmaren und im Anfertigen von Booten ist erstaunlich.
Als Haustier schätzen sie allein das Schwein. Auf Neu-Seeland wohnen
die malaiischen Maori, tapfere und schöne Menschen, an Zahl (zurzeit
noch etwa 42000) ständig sich verringernd.
2. Die einzelnen Inseln.
A. Neu-Guinea, nächst Grönland die größte Insel der Erde,
an Flächeninhalt fast Skandinavien gleich, wird durch die für die Schiffahrt
gefährliche Torresstraße vom Festlande geschieden. Sie ist von einer wald-
reichen Gebirgskette durchzogen, welche zum Teil Alpenhöhe erreicht. Im
S. ist dem Gebirge ein ausgedehntes Tiefland mit wasserreichen, schiff-
baren Flüssen vorgelagert; die Nordküste dagegen ist schmaler, aber auch
von vielen kleinen Küstenflüssen durchzogen, von denen der am meisten
befahrene Kaiserin Augusta-Fluß heißt. Der W. der Insel gehört
den Niederländern, die Südseite der Osthälfte den Engländern, die
Nordseite, das Kaiser Wilhelms-Land, den Deutschen (seit 1884).
B. Der Bismarck-Archipel, gleichfalls den Deutschen gehörig.
C. Von den Salomon-Jnseln, welche vulkanischen Ursprungs
sind und breite Korallenriffe ins Meer senden, sind die zwei n. deutsch,
die übrigen englisch.
D. Die Neuen Hebriden und Neu-Kaledonien. Letzteres
ist eine französische Strafkolonie.
E. Neu-Seeland, durch die Cook-Straße in eine Nord- und
Südinsel zerschnitten. Auf der Südinsel erhebt sich ein gletscherbedecktes
Hochgebirge, dessen höchster Punkt der Mount Cook mit 3800 vi ist.
Die Nordinsel zeigt zahlreiche vulkanische Spuren, kleine Krater, Geysire
und aufsteigende Gase. Wegen dieser Höhenlage ist das Klima milde
und reich an Niederschlägen. Für die Pflanzenwelt sind charakteristisch die
dichten Buschwälder, die mächtigen Farnbäume, die bis 50 m hohe Kauri-
fichte, welche wertvolles Harz liefert, und der riesige Ratabaum, gegen
dessen dunkles Laub das Scharlachrot seiner Blütentrauben prachtvoll ab-
sticht. Die europäischen Getreidearten gedeihen vortrefflich, die Schafzucht
blüht. Im S. wird Gold gesunden. Die Hauptstadt dieser englischen
Kolonie ist Wellington, die wichtigsten Häfen Auckland und
Dunedin.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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40
§ 21. Die deutschen Schutzgebiete in der Südsee.
2. Der Bismarck-Archipel besteht aus einer Anzahl durch
vulkanische Ausbrüche aus dem Meere entstandener Inseln, welche von
Korallenriffen umgeben sind. Die wichtigsten Inseln sind Neu-Pom-
mern (so groß wie Brandenburg), an die durch eine ganz schmale Land-
enge die Gazellen-Halbinsel angefügt ist, und Neu-Mecklen-
bürg (fast so groß wie Mecklenburg-Schwerin).
Die Bewohner des Bismarck-Archipels, etwa 190 000, sind wie
die von Kaiser Wilhelmsland Papuas, jedoch von kräftigerem Körper-
bau. Ihre Hautfarbe ist sehr dunkel, fast schwarzbraun.
Die Hauptniederlassungen befinden sich auf der Gazellen-Halb-
insel; hier reihen sich zahlreiche Dörfer, Missionsstationen und Pflanzungen
aneinander. In der malerischen Blanche-Bai liegt die Insel Matupi,
die fast ganz von Plantagen, Faktoreien, Missions- und Handels-
Stationen eingenommen ist. Auch Herbertshöhe, der Sitz des
Gouverneurs des ganzen Neu-Guinea-Gebietes und Dampferstation,
liegt an der Blanche-Bai.
3. Von den Salomon-Jnseln sind die beiden n. großen
Inseln und mehrere kleine Eilande deutsch. Den Namen haben sie
von den spanischen Entdeckern erhalten, die in ihnen das Goldland
Ophir des Königs Salomo gefunden zu haben wähnten.
Die Bewohner (etwa 50000) sind schlank von Körperbau, doch
sehr muskelkräftig; ihre Hautfarbe ist tief dunkelbraun, dem Schwarz
sehr nahe kommend. Sie sind wegen ihrer Ungastlichkeit verrufen, aber
anstellig und zuverlässig.
Auch hier und auf dem Bismarck-Archipel sind Tabak-, Baum-
woll- und Kaffee-Plantagen angelegt. Die Eingeborenen leben von
Bananen, Kokosnüssen, Brotfrucht, tropischen Knollengewächsen und
Fischfang.
4. Die Karolinen- und Marianen-Jnseln. Diese früher
spanischen Inselgruppen sind mit Ausnahme der s. Marianen-Insel
Guam, die kurz vorher an die Vereinigten Staaten von Amerika ge-
kommen war, 1899 durch Kauf in den Besitz des Deutschen Reichs
übergegangen; sie bieten demselben viele treffliche Naturhäfen und da-
mit wertvolle Stützpunkte für dessen Verbindung mit Kiautschou in
China.
Die beiden wichtigsten Karolinen Jap (jap) und Ponape liegen
nahe an den beiden Endpunkten der Kette.
Das gleichmäßig warme und tropisch feuchte Klima dieser Inseln
ist nicht ungesund und fördert einen üppigen Pflanzenwuchs; es gedeihen
Orangen und Bananen, Z)ams und Ananas, vor allem aber der Brotfrucht-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
172 B. Länderkunde. — Ii. Australien und Polynesien.
Es ist in erster Linie ein Viehzuchtland. Der die Herden oft bedrohenden Dürre
hat man durch Anlage zahlreicher artesischer Brunnen mit Erfolg entgegengearbeitet.
Brisbane [brisben] (150) ist die Hauptstadt. Das heutige Neusüdwales [uels]
erhielt am Ende des 18. Jahrhunderts deportierte Verbrecher als Kolonisten. Diese
gründeten Sydney [^ibne], das eine armselige Kolonie blieb, bis in der Mitte des
19. Jahrhunderts Goldfunde gemacht wurden. Da entwickelte sich Sydney schnell
zur großen Stadt und zum ersten Handels- und Jndustrieplatz des Erdteils, zum
Mittelpunkt der australischen und zum Endziele der europäischen Dampfschiffahrt
(600). Neusüdwales treibt ergiebigen Steinkohlenbergbau, dessen Förderung zu
Newcastle (70) am bedeutendsten ist. Der Hauptort iu dem reichen Silberdistrikt
des W ist Brockenhill (30). In Viktoria, dem bevölkertsten und für Europäer
klimatisch günstigsten Staate, wurde Melbourne [melböra] ähnlich wie Sydney
zur Großstadt und zugleich zur prächtigsten Stadt des Festlandes (575). Die Haupt-
stadt der Kornkammer Südaustralien, Adelaide [adelet] (fast 200), liegt un-
weit der versandeten Murraymündung. Westaustralien bildet den größten, aber
wüstenreichsten der Staaten. Es treibt vornehmlich Goldbergbau (Coolgardie und
Kalgoorlie) und hat zu dem Zwecke Eisenbahnen und riesige Wasserleitungen von
den Bergen bei Perth her (fast 700 km lang) in die Wüste geführt. Alle euro-
päischen Dampferlinien laufen Freemantle [frimäntl] (20), den Hafen der Haupt-
stadt Perth [pörß], an (55). Auf der Insel Tasmanien, die als Obstland und
als die „Sommerfrische Australiens" bekannt ist, liegt die Hafenstadt Hobart (35).
2. Die innere Inselreihe: Melanesien und Neuseeland.
§ 136. a) Landschaftscharakter und Bodcnerzcugnisse. Um Australien zieht sich
von Neuguinea bis Neuseeland ein Gürtel von Inseln. Mit Ausnahme von
Neuseeland sind diese Inseln von dunkelhäutigen (daher Melanesien — Inseln
der Schwarzen), meist in Pfahl- oder Baumdörfern (Bild 105, 158) lebenden
Papuas (d. i. Krausköpfe) bewohnt. Die australische Inselwelt ist durchweg
gebirgig und vulkanreich. Anordnung der Gebirge, Lagerung und Faltung
ihrer Gesteinsschichten machen die Annahme wahrscheinlich, daß Neuseeland
und Melanesien die Trümmer eines früher mit Australien verbunden ge-
wesenen, später abgesunkenen Landraumes darstellen. Infolge des heißfeuchten
Tropenklimas ist die Pflanzenwelt üppig entwickelt. Von Nutzpflanzen
gedeihen Kokos- und Sagopalme und Brotfruchtbaum; den Hauptausfuhr-
gegenständ bildet Kopra. Die wirtschaftliche Erschließung steckt noch in den
Anfängen, da der Plantagenbau (Baumwolle, Tabak) unter dem Mangel an
brauchbaren Arbeitern leidet.
I)) Bestandteile. 1. Neuguinea ist 1,5 mal so groß wie das Deutsche Reich,
die zweitgrößte Jusel der Erde. Das Innere nehmen hohe Gebirge ein, die Küste
da, wo sie flach wird, Mangrovesümpfe (Bild 159). Das Bergland umkränzen kaut-
schukreiche Wälder, die von einer bnntgesiederten Vogelwelt belebt sind. Die Insel
besitzt schiffbare Flüsse von der Länge des Rheins. Das feuchtwarme Klima der Küsten-
Niederungen kann der Europäer nur kurze Zeit ertragen. Darum ist hier nur Plan-
tagenwirtschaft mit farbigen Arbeitern möglich. — Die westliche Hälfte ist nieder-
ländifch, der 80 britifch, der No, das Kaiser-Wilhelmsland, deutsch. Zum
deutschen Besitz gehören auch der vorgelagerte Bismarck-Archipel und von den
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Neusüdwales
Extrahierte Ortsnamen: Polynesien Brisbane Sydney Sydney Viktoria Melbourne Sydney Adelaide Westaustralien Perth Freemantle Perth Tasmanien Hobart Melanesien Neuseeland Neuguinea Neuseeland Neuseeland Melanesien Neuseeland Melanesien Neuguinea Deutsche_Reich Rheins