Mythen und Sagen der Griechen.
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war, wie die Sage berichtet, ein phönizischer Königssohn, den stm Vater aussandte, um feine von Zeus in Stiergestalt geraubte Schwester Europa zu suchen. Das delphische Orakel wies ihn an, da eine Stadt zu gründen, wo sich eine heilige, ihm vorausfchreitende Kuh niederlassen würde; sie lagerte sich an der Stelle des späteren T h e b e n, und so gründete er hier eine Stadt.
Ihm wurde die Einführung der Buchstabenschrift zugeschrieben, welche die Hellenen in der Tat von den Phöniziern empfangen haben. _
Unter den späteren Königen Thebens waren es besonders Ödipus und sein Geschlecht, denen die Sage furchtbare Schicksale zuschrieb. Ödipus war der Sohn des Königs L a i u § und der Jo käste. Ihn lieh der Vater kurz nach der Geburt aussetzen, weil ihm ein Orakel verkündet hatte, sein Sohn werde ihm das Leben nehmen; aber das Kind wurde von Hirten gefunden, nach Korinth gebracht und von dem König dieser Stadt auserzogen. Herangewachsen, zog Ödipus aus, um über sein Schicksal Gewißheit zu haben.
Das delphische Orakel riet ihm, sein Vaterland zu meiden, da er sonst seinen Vater töten, seine Mutter heiraten werde. So mied er denn Korinth; da traf er Lcüus in einem Hohlweg, kam mit ihm in Zwist und erschlug ihn.
Dann gelangte er nach Theben, löste das Rätsel der Sphinx, die schon viele Thebaner verschlungen hatte, weil sie es nicht hatten losen können, wurde deshalb von der dankbaren Bürgerschaft zum König erhoben und heiratete Jokaste. So herrschte er lange Jahre in Theben, bis eine P e st ausbrach, die, wie das Orakel erklärte, dann erst weichen würde, wenn man den Mörder des La'ius entdecke. Ödipus stellte Nachforschungen an, und es ergab sich, daß er, wie es ihm die Pythia geweissagt hatte, seinen Vater gemordet und die Mutter geheiratet hatte. Jokaste erhängte sich in der Verzweiflung. Ödipus stach sich selbst die Augen aus und zog, von seiner Tochter Antigone geleitet, in die Verbannung; mit den Göttern versöhnt, starb er in einem Flecken bei Athen.
Zwischen seinen Söhnen aber, E t e o k l e s und Polynices, erhob sich bald ein Bruderstreit. Eteokles verdrängte den Polynices aus der ^e6ttl Herrschaft; dieser aber fand Hilfe im Ausland, und ein von ihm und sechs anderen Helden geführtes Heer zog gegen Theben heran. Aber die Stadt wurde nicht genommen. Nachdem sich die feindlichen Brüder im furchtbaren Zweikampf gegenseitig getötet hattet, kamen auch die anderen stürmenden Helden fast alle um. Erst die Sohne der Sieben, unter ihnen des Tydeus Sohn Diomedes, eroberten ein Menschenalter später die Stadt und machten des Polynices Sohn zum Herrscher.
Eine andere, von der Sage vielgepriesene gemeinsame Unternehmung «gj
griechischer Helden war der A r g o n a u t e n z u g , der seine Bezeichnung
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Extrahierte Personennamen: Zeus Ödipus Antigone
Extrahierte Ortsnamen: Europa Korinth Korinth Theben Theben Athen
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 5. Balkan-Halbinsel. 319
182. Kalabaka in Thessalien.
Den Nordrand des Thessalischen Beckens bildet bei Kalabaka am oberen Peneios ein Berg- und Hügelland,
das aus zusammengekitteten Trümmern älterer Gesteine besteht. Diese sind zu merkwürdigen Felskegeln
verwittert, auf denen mehrere Klöster erbaut wurden. Am Futze eines dieser Felstürme steigt Kalabaka
stufenartig empor, umgeben von Getreidefeldern, Weingärten, Olivenhainen, Obstbäumen und Zypressen.
Nach den Klöstern führen Zickzackwege sowie in den Felsen gehauene Treppen und Leitern empor.
183. Korinth.
Im Schutze des Burgberges, des Kreidekalkklotzes Akrokorinth <575 m), blühte in einer unfruchtbaren Karst-
landichaft emst das alte Korinth als berühmte Handelsstadt. Auf den Ruinen der Stadt erwuchs später nur
ein kleines Dorf. Eine Wegstunde östlich, am Kanal von Korinth, entstand das Städtchen Neukorinth.
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Da die Malerei entsprechend hoch ausgebildet war, wissen wir aus den Nach-richten alter Schriftsteller und aus einzelnen Funden, so dem einer prchtig bemalten Grabsule, darstellend einen bei Marathon gefallenen athenischen Krieger.
3. Dichter und Weltweise. Die Dichtkunst entwickelte sich zuerst als epische, welche schon im zehnten Jahrhundert v. Chr. (c. 950) in den Gesngen des Homer ihren Hhepunkt erreichte.
In zwn^roen Heldengedichten, der Jlias und der Odyssee, die dem Dichter Homer zugeschrieben werden (um 950 v. Chr.), sind die Kmpfe vor Troja und die Heimkehr des Odysseus besungen. Diese homerischen Gedichte gelten mit Recht fr die grten Meister-werke, welche die Heldendichtung hervorgebracht hat.
Darauf folgte die lyrische Dich tkuust. vertreten durch die Dichterin Sappho auf Lesbos und den lebensfreudigen Anakreon, zur Vollkom-mmh?" ausgebildet durch Pindar aus Theben (um 500), der in seinen Siegesgesngen die Helden der groen Nationalspiele verherrlichte.
Unter den Wissenschaften wurde am frhesten die Philosophie gepflegt, welche nach dem Urgrnde der Dinge forschte. Sie trat anfangs in Verbindung mit Astronomie und Mathematik auf; so in Th al.es aus Milet, einem der sogenannten sieben Weisen, und besonders in Pythagras von Samos, der (um 540 v. Chr.) in Unteritalien den be-rhmten pythagorischen Bund grnwe.
4. Die Stellung der Frauen war auch in Griechenland noch meist eine sehr unfreie. Doch finden wir hier schon in der Heroen zeit wenigstens die im Morgenland herrschende Vielweiberei nicht mehr bestehen; auch die Könige haben nur eine Gemahlin. Wie aber schon die Einrichtung des Hauses zeigt, wohnen die Frauen getrennt von den Mnnern. Nur zuweilen erscheint die Frau im Mnnersaal und tritt in die Gesellschaft der Männer. Die Haupt-arbeit der Frauen besteht in Spinnen, Weben, Sticken und Waschen. Auch die Knigstochter Nausikaa fhrt selbst mit ihren Dienerinnen an den Meeresstrand hinaus, um die Wsche zu reinigen. Wenn wir gerade schon in der Heroenzeit so herrlichen Vorbildern edler Weiblichkeit begegnen, wie einer Andromache, einer Arete, einer Penelope, so ersehen wir daraus wenig-stens, wie sich die Griechen das Ideal der Weiblichkeit dachten.
In der geschichtlichen Zeit gestaltete sich das Frauenleben bei den beiden Hauptstmmen, die nun hervortreten, den Doriern und Joniern, in sehr verschiedener Weise.
In S p a r t a nahmen die Frauen eine freiere und wrdigere Stellung ein, als sonstwo in Griechenland. Die Mdchen wurden in hnlicher Weise erzogen, wie die Knaben. Auch sie bten sich im Laufen, Ringen und Lanzen-werfen. Durch die Gesetzgebung Lykurgs war den Frauen der Putz und Schmuck untersagt. Dafr durften sie um so freier sich bewegen und mit Mnnern verkehren. Sie genossen ein hohes Ma von Ehre und hatten greren Ein-flu als in irgend einem anderen griechischen Staate. Spartanische Mtter
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sich über den Plan geeinigt hatten, gieng Telemach nach der Stadt. Eumäus und der Bettler folgten später nach.
6. Als sie auf dem Hofe ankamen, lag der Lieblingshund des Odysseus krank auf einem Düngerhaufen. Das treue Thier kannte aber seinen Herrn trotz der Verkleidung, wedelte mit dem Schwänze und starb.
Die Freier saßen gerade beim Schmause, und manche von ihnen verspotteten den Bettler. Ebenso machten es auch viele Dienerinnen und der Ziegenhirt. Penelope, die von der Heimkehr ihres Mannes noch nichts wußte, forderte die Freier zu einem Wettkampfe auf, indem sie erklärte, daß derjenige ihr Gemahl werden würde, dem es gelänge, den Bogen des Odysseus zu spannen. Alle versuchten es, aber ihre Kraft war unzureichend. Da forderte der Bettler den Bogen und spannte ihn mit Leichtigkeit. Nachdem er sich zu erkennen gegeben hatte, tödtete er mit Hülfe seines Sohnes und zweier Diener sämmtliche Freier. Den wiedervereinten Gatten war es noch vergönnt, lange und glückliche Jahre mit einander zu verleben.
7. Lykurg (888).
1. Sparta, eine der bedeutendsten Städte Griechenlands, verdankte seine Größe hauptsächlich seinem weisen Gesetzgeber Lykurg. Lykurg war der Bruder eines Königs von Sparta und Vormund für dessen Sohn. Als solcher führte er die Regierung zur größten Zufriedenheit der Spartaner, und alle gehorchten ihm gern. Als aber die Witwe seines Bruders und ihre Familie ihn verdächtigten, er wolle den jungen König todten und sich selbst zum Könige machen, beschloß er, eine Zeit lang fremde Länder zu bereisen.
In allen Staaten, welche er bereiste, machte er sich mit den dort bestehenden Gesetzen bekannt, um die besseren später auch in seinem Vater lande einzuführen. In Sparta hatte unterdeß die alte Uneinigkeit zwischen Königen und Volk so sehr zugenommen, daß es schien, als sollte alle Ordnung zu Grunde gehen. Die verständigen Bürger sahen sich deshalb nach Hülse um und schickten mehrere Male Botschaften an Lykurg. Endlich kehrte dieser, reich an Erfahrungen, in fein Vaterland zurück und rettete dasselbe dadurch vom Verderben, daß er ihm eine neue Verfassung gab.
2. Eins der wichtigsten Gesetze war die Einsetzung des Raths der Alten. Derselbe bestand aus 28 unbescholtenen Bürgern, die alle über 60 Jahre alt sein mußten. Diese hatten mit den beiden Königen alle neuen Gesetze auszuarbeiten, die dann dem Volke vorgelegt wurden und von diesen angenommen oder verworfen werden konnten. Außerdem nahmen an der Regierung die 5 Ephoren Theil. Sie hatten alle Beamten des Staates, auch die Könige, zu beaufsichtigen und konnten sie sogar auf einige Zeit absetzen.
Das ganze Land theilte Lykurg in viele kleine Lose ein. Keine Familie durfte mehr als ein Los besitzen oder ihr Los verkaufen. Dadurch wollte Lykurg erreichen, daß keiner reicher sei als der andere, und daß sich alle Bürger als Brüder betrachten sollten.
Die Spartaner bebaueten aber ihren Acker nicht selbst. Dies thaten für sie die Sklaven, welche man Heloten nannte, und welche sehr hart behan-
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Insel der Nymphe Kalypso. Freundlich aufgenommen, verweilte er hier sieben ruhige Jahre, die nur durch seine stets wachsende Sehnsucht nach der lieben Heimat getrbt waren. Endlich mute ihn Kalypso auf Befehl des Zeus entlassen. Auf einem Flo, das er selbst gezimmert, fuhr er khn der die weite Meeresflche seinem teuren Jthaka ent-gegen. Schon war er der Heimatinsel nahe gekommen, da zertrmmerte ihm ein neuer Sturm sein Fahrzeug. Schwimmend erreichte er die Insel der Ph aken. Hier sollte er gastliche Aufnahme finden. Die holde Knigstochter Rausika, der er hilfeflehend zu-erst nahte, schenkte ihm ihre Teilnahme und fhrte ihn in die Stadt zu dem Palaste ihres Vaters. Der König Alkinus ehrte den Helden nicht allein durch Bewirtung und herrliche Gastgeschenke, er sorgte auch fr seine Heimfahrt. Ein schnellsegelndes Schiff wurde ausgerstet, und eine Schar seekundiger Phakenjnglinge fhrte in rascher Fahrt den Vielgewanderten nach Jthaka, das er schlummernd erreichte. Aber auch in der Heimat selbst hatte der Held noch die schwersten Gefahren zu bestehen. Denn seine edle Frau P enelpe war von einer zahlreichen Schar bermtiger Freier bedrngt, die Tag fr Tag in das Haus des Odyfseus kamen und in schwelgerischen Gelagen sein Gut verehrten. Von seinem Sohne Telemachos und dem treuen Sauhirten Eumus unter-sttzt, ttete Odysseus die Elenden alle. Dann begab er sich zu seiner Gattin, die, in ihrem abgelegenen Gemache von tiefem Schlaf umfangen, das wilde Kampfgetse nicht vernommen hatte. Sie vermochte sich kaum darein zu finden, da der teure, langent-behrte Gemahl da vor ihr stehe. Als endlich ein Zweifel an seiner Wiederkehr nicht mehr mglich war, sank sie mit Freudenthrnen dem geliebten Gatten in die Arme.
Zustnde des Heldenzcitalters. Die Griechen erscheinen als einfaches, nchternes, krftiges Volk. An der Spitze jeder Volksgemeinde steht, hervorragend durch Abstam-mung und Reichtum, der sceptertragende König, welcher Oberpriester, Heerfhrer und oberster Richter ist; ihm zur Seite als sein Rat die ltesten oder Edlen, mit denen er gemeinsam alle wichtigen Angelegenheiten verhandelt.
Das Heldenzeitalter schliet mit der dorischen Wand eru ng, die als Anfang der geschichtlichen Zeit angesehen wird.
Baudenkmler der Heroenzeit. Aus der Zeit vor der dorischen Wanderung sind noch einige merkwrdige berreste von Bauwerken erhalten, die gewhnlich dem griechischen Urvolke, den Pelasgern, zugeschrieben werden. Die wichtigsten sind: die cy-klopischen Mauern (namentlich bei Myken und Tiryns), das Lwenthor von Myken (f. Tas. H, 2) und das sog. Schatzhaus des Atreus in Myken.
7.
Iie dorische Wanderung und die griechischen Nolonieen; Staatsverfassungen und Nationaleinheit.
1. Die dorische Wanderung, 1104 (?). Dem Heldenzeitalter folgen groe Wanderungen der griechischen Stmme, wodurch eine Umwandlung der ltesten Zustnde herbeigefhrt wurde. Von den wichtigsten Folgen war namentlich die dorische Wanderung.
Die Dorier, ursprnglich an den Abhngen des Olymp wohnend, wanderten der den Ota nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wurde. Von hier aus zogen sie der Sage nach unter Fhrung derherakliden (Nachkommen des Herakles) der den korinthischen
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in die sich das Volk der Hellenen oder Griechen gliederte: die olier, Acher, Dorer und Jonier.
3. Einwanderungen aus dem Orient. Auf die frheste Entwicke-lung der griechischen Kultur hat der Orient vielfach eingewirkt. Darauf weisen die Sagen von den Einwanderern Kekrops, Danus, Kadmus und Pelops hin, die als Grnder geselliger Ordnung und Ge-sittung gefeiert werde.
1. Kekrops kam aus gypten nach der Landschaft Attila, in der er als erster König und Gesetzgeber waltete und die Burg Kekropia erbaute.
2. Danaus wanderte aus gypten in die Landschaft Arglis ein, deren Kultur von ihm ausging. Seine fnfzig Tchter, die Danaiden, tteten, eine einzige ausgenommen , die ihnen aufgezwungenen Gatten gleich nach dem Hochzeitfeste. Fr diesen Frevel wurde ihnen die Strafe auferlegt, da sie in der Unterwelt unaufhrlich Wasser in ein durchlchertes Fa gieen muten.
3. Kadmus zog aus Phnizien, seine von Zeus geraubte Schwester Europa suchend, nach Griechenland und folgte auf Weisung des Orakels zu Delphi den Spuren eines den Gttern geheiligten Rindes nach der Landschaft Botien. Dort grndete er nach Erlegung eines furchtbaren Drachens die Stadt Theben mit der Burg Kadmea. Ihm wird die Erfindung der Buchstaben zugeschrieben. Seine Tochter Semle war die Mutter des Weingottes Dionysos.
4. Pelops war der Sohn des reichen Knigs Tantlus in Kleinasien, der durch frevelhaften bermut die Gunst der Götter verlor und in die Unterwelt verstoen wurde, wo er, im wasserreichen Teiche von kstlichen Frchten umgeben, durch endlosen brennenden Durst und unertrglichen Hunger gepeinigt wurde. Pelops wanderte nach Sdgriechenland aus, wo er dann als mchtiger König herrschte, soda die Halbinsel nach ihm Peloponnes, d. i. Pelopsinsel, genannt wurde. Seine Shne waren Atreus und Thyestes, die einander in greuelvollem Bruderzwiste befeindeten. Des Atreus Shne Agamemnon und Menelaus gehrten zu den hervorragendsten Helden des troja-nischen Krieges.
3.
Die wichtigsten orientalischen Kulturvlker.
(S. Karte H.)
1. Die gypter. Die gypter sind das lteste Kulturvolk. Das Land verdankt seine Fruchtbarkeit dem Nil (Geschenk des Nils"). Die alten gypter waren ein miges, arbeitsames, gottessrchtiges Volk. Sie teilten sich in sogenannte Kasten, d. h. streng von einander gesonderte erbliche Stnde. Die erste und vornehmste Kaste war die der Priester; sie standen nicht nur dem Religionswesen vor, sondern sie waren es auch allein im Volke, die sich mit wissenschaftlichen Dingen beschftigten: sie trieben Mathematik, Geometrie und Sternkunde; sie waren Richter, rzte und Baumeister. Den Knigen standen sie als einflureiche Ratgeber zur Seite. Judessen war den Knigen, welche Pharaonen genannt wurden, zunchst der Krieger-stand untergeordnet, der die zweite Kaste bildete. Die dritte Kaste umfate die Gewerbtreibenden und begriff in sich die Handwerker, Kaufleute und Knstler. Die vierte Kaste bildeten die Ackerbauer und Rinderhirten.
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Extrahierte Personennamen: Danus Kekrops Attila Danaus Kadmus Zeus Semle Knigs_Tantlus
Extrahierte Ortsnamen: Orient Burg_Kekropia Europa Griechenland Theben Burg_Kadmea Kleinasien Sdgriechenland
I
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Sohn auferzogen. Zum kraftvollen Jngling erwachsen, erschlug dipus auf einer Man-derung seinen tljm unbekannten Vater, mit dem er in einem Hohlwege feindlich zusammen-stie. Hierauf befreite er die Stadt Theben von der menschenmrderischen Sphinx einem Ungeheuer mit Frauenkops. Lwenleib und Vogelflgeln, indem er das von ihr aufgegebene Rtsel lste. Zum Lohn fr diese That wurde er König von Theben und Gemahl der verwitweten Knigin Jokaste, von der er nicht wute, da sie seine Mutter war. Hiermit war der Orakelspruch in Erfllung gegangen. Lange Jahre blieb das unselige Ereignis in tiefes Dunkel gehllt. König dipus herrschte mit Weisheit und Milde der sein Volk; zwei Shne, Etekles und Polynices, und zwei Tchter, Antigne und Ismene, wurden ihm geboren. Endlich trat das grauenvolle Geheim-ms ans Licht. In Verzweiflung gab sich die Knigin Jokaste selbst den Tod. dipus stach sich die Augen aus. An der Hand seiner Tochter Antigne irrte er als Bettler durch Griechenland. Endlich ging der hartgeprfte Greis im Haine der Eumeniden bei Athen in die Ruhe der Unterwelt ein.
d. Die Feldzge gegen Theben. Des dipus Shne, die dem Vater in der Herr-fchaft der Theben folgten, gerieten bald in Streit um den Thron. Etekles ver-drngte den Polynices; dieser floh nach Argos und gewann dort sechs andere Helden zum Feldzuge gegen Theben. So kam es zum Kriege der Sieben gegen Theben. Da die Stadt den Kriegsscharen der Belagernden lngere Zeit Widerstand leistete, sollte ein Z w e i k am p f d e r B r d e r die Entfcheidung bringen. Dabei fielen beide, einer durch des andern Hand. Run wurde ihr Oheim Kreon König von Theben. Der besiegte die Sieben und zwang den Rest ihrer Scharen zum Abzug. Des erschlagenen Polynices Ve-stattung verbot der König bei Todesstrafe, weil jener seine Vaterstadt angegriffen habe. Doch Antigne, die Schwester des Getteten, begrub ihres Bruders Leiche. Zur Strafe fr ihre That wurde sie auf Kreons Gebot lebendig in ein Felsengrab eingeschlossen, wo sie den Tod fand. Zehn Jahre nach diesen Ereignissen vereinigten sich die Shne der Sieben, die sogenannten Epigonen (d. i. Nachgeborenen), zu einem neuen Kriegszuge gegen Theben. Glcklicher als ihre Vter, eroberten sie die Stadt und setzten des Poly-nices Sohn als König ein.
3. Der trojanische Krieg.
Als Peleus, ein König in Nordgriechenland, mit der Meergttin Thetis sich vermhlte, waren alle Götter und Gttinnen als Gste zu der Hochzeitsfeier gekommen; nur Eris, die Gttin der Zwietracht, war nicht zu dem Feste geladen. Voll Zorns warf sie unter die Gste einen goldenen Apfel, der die Aufschrift trug: Der Schnsten.'" So-fort entstand Streit unter den drei Gttinnen Hera, Pallas Athene und Aphro-dite, welcher unter ihnen der Apfel gebhre. Endlich wurde beschlossen, da Paris, der schnste der Männer, darber entscheiden sollte. Paris war ein Sohn des Primus, der in der Stadt Troja im nordwestlichen Kleinasien als König herrschte. Der junge Knigssohn befand sich gerade auf dem Berge I d a,bei den Herden seines Vaters, als die Gttinnen vor ihn traten, um ihm ihre Frage vorzulegen. Er entschied sich fr Aphrodite, welche ihm zum Lohne fr seinen Ausspruch das schnste Weib der Erde als Gattin ver-heien hatte. Diese schnste aller Frauen war Helena, die Gattin des Knigs Mene-l u s von Sparta. Um sie zu gewinnen, kam Paris nach Sparta. Er wute die Knigin so zu bethren, da sie mit ihm nach Troja entfloh. Menelus beschlo, Rache zu nehmen. Auf seinen Ruf vereinigten sich alle Könige und Helden Griechenlands zu einem gemein-schaftlichen Heereszuge gegen Troja. Agamemnon, des Menelaus Bruder, der König von Myken, erhielt den Oberbefehl. In der Hafenstadt Au lis in Botien ver-
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Extrahierte Personennamen: Ismene Helena Agamemnon
Extrahierte Ortsnamen: Theben Theben Griechenland Athen Theben Theben Argos Theben Theben Theben Theben Nordgriechenland Pallas_Athene Paris Paris Troja Kleinasien Sparta Paris Sparta Troja Troja Botien
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Steinbalken. der dem Architrav ist der Fries, der abwechselnd aus Triglyphen und Me-topen (mit Reliefbildern) besteht. Darber ist das vorspringende Kranzgesimse und der diesem an der Vorder- und Rckseite des Tempels der Giebel mit dem Giebelfeld, das mit Statuen geschmckt ist.
Die jonische Sule (f. Taf. Iii, 8) hat unten eine Basis, bestehend aus einer vier-eckigen Platte, mehreren Hohlkehlen mit vortretenden Ringen dazwischen und einem Pfhl (bei der attischen Basis aus einem Wulst, einer Hohlkehle und wieder einem Wulst). Der Schaft ist schlanker und verjngt sich weniger stark, als bei der dorischen Sule. Er hat 24 Kanneluren, die unten und oben abgerundet sind; die Kanten zwischen ihnen sind abgeschliffen (Stege). Das jonische Kapitl zeichnet sich namentlich durch die Voluten (Schnecken) aus. Der Architrav ist in 3 parallele Streifen geteilt, von denen der obere immer etwas weiter vorragt, als der untere. Der Fries ist nicht in Tri-glyphen und Metopen geteilt, sondern trgt fortlaufende Reliefbilder (Zophoros).
Von den erhaltenen Tempeln der lteren Zeit ist namentlich der Poseidon-Tempel zu Pstum (in Unteritalien), im dorischen Stil, zu bemerken.
Die Bildnerei (Skulptur) schuf ihre Werke zuerst aus Holz und Thon, dann aus Erz und Marmor und spter auch aus Gold und Elfenbein. Besonders vorteilhaft fr die Ausbildung der griechischen Skulptur war die griechische Kleidung. Diese be-stand nur aus 2 wesentlichen Stcken: 1. dem Chiton, einem leichten Untergewand, das die Arme frei lie und entweder nur bis zu den Knieen reichte ( dorischer Chiton) oder bis auf die Fe herabfiel ( jonischer Chiton); 2. dem Himation, d. i. ein langes Um-schlagetuch (s. Tafel Ii, 13 u. 14). Die Reiter trugen die Chlamys ( kurzer Reitermantel).
3. Dichter. Die Dichtkunst entwickelte sich zuerst als epische, die schon im zehnten Jahrhundert v. Chr. (c. 950) in den Gesngen des Homer ihren Hhepunkt erreichte.
In zwei groen Heldengedichten, derjlills und der Odyssee, die dem Dichter Homer zugeschrieben werden (um 950 v. Chr.), sind die Kmpfe vor Troja und die Heimkehr des Odysseus besungen.
Daraus folgte dielyrischedichtkunst, vertreten durch die Dichterin Sappho auslesbosundden lebensfreudigen Anakreon, zur Vollkommen-heit ausgebildet durch Pindar aus Theben (um 500), der in seinen Siegesgesngen die Helden der groen Nationalspiele verherrlichte.
4. Die Stellung der Frauen war auch in Griechenland noch meist eine sehr unfreie. Doch finden wir hier schon in der Heroen zeit wenigstens die im Morgenland herrschende Vielweiberei nicht mehr bestehen; auch die Könige haben nur eine Gemahlin. Wie aber schon die Einrichtung des Hauses zeigt, wohnen die Frauen getrennt von den Mnnern- Nur zuweilen erscheint die Frau im Mnnersaal und tritt in die Gesellschaft der Männer. Die Haupt-arbeit der Frauen besteht in Spinnen, Weben, Sticken und Waschen. Auch die Knigstochter Naufikaa fhrt selbst mit ihren Dienerinnen an den Meeres-strand hinaus, um die Wsche zu reinigen.
Wenn wir gerade schon in der Heroenzeit so herrlichen Vorbildern edler Weiblichkeit begegnen, wie einer Andromche, einer Arete, einer Penelope, so ersehen wir daraus wenigstens, wie die Griechen sich das Ideal der Weiblichkeit dachten.
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Extrahierte Personennamen: Homer Sappho Knigstochter_Naufikaa
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der Held zuerst zu erkennen und verabredete mit ihm alle Maregeln, die zur Erschlagung der Freier notwendig schienen. Im Bettlergewand kam er dann zuerst wieder in sein Haus, das er vor zwanzig Jahren bei seiner Fahrt nach Troja verlassen hatte. Unerkannt sah. er hier das zuchtlose Treiben der Freier und ertrug gelassen ihren frechen bermut. Als aber der rechte Augenblick ge-kommen, begann er den Kampf gegen die Frevler, welche endlich alle seiner Heldenkraft erlagen. Dann reinigte er sich vom Blute der Erschlagenen und begab sich zu seiner Gattin, die, in ihrem von dem Saale der Freier weit ab-gelegenen Gemache von tiefem Schlafe umfangen, das wilde Kampfgetse nicht vernommen hatte. Sie vermochte sich kaum darein zu finden, da der teure, langentbehrte Gemahl da vor ihr stehe. Als endlich ein Zweifel an seiner Wiederkehr nicht mehr mglich war, sank sie mit Freudenthrnen im Auge dem geliebten Gatten in die Arme.
In zwei groen Heldengedichten, der Jlias und der Odyssee, die dem Dichter Homer zugeschrieben werden (um 950 v. Chr.), sind die Kmpfe vor Troja und die Heimkehr des Odyffeus besungen. Diese homerischen Gedichte gelten mit Recht als die grten Meisterwerke, welche die Heldendichtung hervor-gebracht hat.
Baudenkmler der Heroenzeit. Aus der Zeit vor der dorischen Wnde-rung sind noch einige merkwrdige berreste von Bauwerken erhalten, die ge-wohnlich dem griechischen Urvolke, den Pelasgern, zugeschrieben werden. Die wichtigsten derselben sind: die cyklopischen Mauern (namentlich bei Myken und Tiryns), das Lwenthor von Myken und das sog. Schatzhaus des Atreus in Myken. (S. Tas. Ii, 18.)
/ 19.
Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonieen.
1. Die dorische Wanderung 1104. Dem Heldenzeitalter 1104 folgen groe Wanderungen der griechischen Stmme, durch welche
eine Umwandlung der ltesten Zustnde, die Grndung neuer Staaten und Städte, herbeigefhrt wurde. Von den wichtigsten Folgen war namentlich die dorische Wanderung. Die Darier, ursprnglich im Norden Griechenlands (in Thessalien) wohnend, zogen der Sage nach unter drei Nachkommen des Herkules durch Mittelgriechenland und dann der den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes und eroberten in lngeren Kmpfen die Halbinsel (mit Ausnahme des Berglandes Arkadien). Die bisherigen Bewohner (Acher und Jonier) wurden teils unterworfen, teils verdrngt.
Viele von ihnen gingen nach den Inseln des gischen Meeres und nach der westlichen Kste von Kleinasien.
2. Die Kolonieen. Durch diese Wanderung entstanden die griechischen Ko lonieen in Kleinasien. Die wichtigsten derselben waren die sogenannten jonischen, d. h. von dem Stamme der
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2. Einwanderungen aus dem Orient. So lautet die Stamm-sage der Griechen. Doch waren sie nicht, wie sie selbst meinten, Eingeborene ihres Landes (Autochthonen), sondern ein Zweig der groen arischen Vlkerfamilie (f. 11) und in ltester Zeit aus Hochasien in die Halbinsel eingewandert, welche sie bewohnten. Auch auf die frheste Entwicklung der griechischen Kultur hat der Orient, insbesondere das Volk der Phnizier durch Niederlassungen auf den Inseln und an den Ksten des Landes, vielfach eingewirkt. Dar-auf weisen hin die Einwanderungssagen von Kekrops, Kadmus, Danus und Pelops, die als Grnder geselliger Ordnung und Gesittung gefeiert werden.
Aus der Heroenzeit sind daher zunchst hervorzuheben:
Die Einwanderer.
1. Kekrops kam aus gypten nach der Landschaft Attika, in welcher er als erster König und Gesetzgeber waltete und die Burg Kekropia erbaute. (Nach der lteren Gestalt der Sage war Kekrops einheimischer König.)
2. Kadmus zog aus Phnizien, seine von Zeus geraubte Schwester Eu-ropa suchend, nach Griechenland und folgte auf Weisung des Orakels zu Del-phi den Spuren eines den Gttern geheiligten Rindes nach der Landschaft Botien. Dort grndete er nach Erlegung eines furchtbaren Drachens die Stadt Theben mit der Burg Kadmea. Ihm wird die Erfindung der Buch-staben zugeschrieben. Seine Tochter Sem le war die Mutter des Weingottes Dionysos.
3. Danus wanderte'aus gypten in die Landschaft Arg lis ein, deren Kultur von ihm ausging. Seine fnfzig Tchter, die sogenannten Danaiden, tteten, eine einzige ausgenommen, die ihnen aufgezwungenen Gatten gleich nach dem Hochzeitsfeste. Fr diefen Frevel wurde ihnen die Strafe auferlegt, da sie in der Unterwelt unaufhrlich Wasser in ein Fa gieen muten, dessen Boden durchlchert war.
4. Pelops war der Sohn des reichen Knigs Tantlus in Kleinasien, der durch frevelhaften bermut die Gunst der Götter verlor und in die Unter-welt verstoen wurde, wo er, im wasserreichen Teiche von kstlichen Frchten umgeben, durch endlosen brennenden Durst und unertrglichen Hunger gepeinigt wurde. Pelops wanderte nach Sdgriechenland aus, wo er dann als mchtiger König herrschte, soda die Halbinsel nach ihm Peloponnes d. i. Pelopsinsel genannt wurde. Seine Shne waren Atreus und Thyestes, die einander in greuelvollem Bruderzwiste befeindeten. Des Atreus Shne Agamemnon und Menelaus gehrten zu den hervorragendsten Helden des trojanischen Krieges.
17.
Die griechischen Heroen.
Zahlreich sind die griechischen Nationalheroen. Unter ihnen
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Extrahierte Personennamen: Danus Kekrops Zeus Eu-ropa Danus Knigs_Tantlus